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Nr. 42 PAPIER-ZEITUNG 1541 gravirten Walze c verbunden, welche von der Vorgelegewelle d mit darauf sitzendem in der Abbildung nicht sichtbarem kleinem Zahnrad durch Uebersetzung auf e angetrieben wird. Der Druck Bild 76 wird durch Hebelverbindung f g h bewirkt und kann durch Auflegen und Abnehmen der Gussplatten i geregelt werden. Für gewöhnlich ist die Papierwalze doppelt so dick wie die gravirte Walze, wird aber — weil auf Zusammenarbeiten des Papieres Rücksicht zu nehmen ist — neu ein paar mm dicker genommen. Kleine Abweichungen in der Dicke dieser Walzen werden durch die gefrästen Stahlzahnräder b und c 1 ausgeglichen, was aber nur bis zu einer gewissen Grenze möglich ist. Je grösser die Abweichung durch Zusammenarbeiten und Abnutzung der Papierwalze wird, desto mehr haben diese beiden Zahnräder auszugleichen, d. h. sie haben den Unterschied beider Umfänge, z. B. 5 mm, auf soviel Theile zu vertheilen, wie das Rad der Papierwalze Zähne hat, weshalb man diesen Rädern möglichst genaue Theilung giebt. Für Papiere, welche besonders scharfe Prägung haben müssen, wendet man Maschinen mit Rück- und Vorwärtsgang und entsprechend dickerer Papierwalze an. Das Ergebniss ist dann dasselbe als bei Blei- oder Kompositionsplatten-Prägung. Die Arbeit selbst ist aber sauberer und geht schneller. Pappen präge- oder Gauffrir-Maschinen sind der in Bild 76 gezeigten ähnlich, haben aber kräftigere Gestelle. Fortsetzung folgt Färben des Papierstoffs Das »Centralblatt für die öst.-ung. Papierindustrie« sagt in Nr. 10 über dieses im Verlag der Papier-Zeitung jüngst erschienene Werk von Julius Erfurt, Papierfabriks-Direktor, Folgendes: Die erste Auflage dieses Buches ist seit vielen Jahren vergriffen. Die Fortschritte, welche die Industrie seit Erscheinen der ersten Auf lage 1881 verzeichnet, haben eine vollständige Umarbeitung noth wendig gemacht, der sich der Verfasser mit anerkennungswerther Gründlichkeit unterzogen hat, wobei er den Inhalt übersichtlich ge staltete und den praktischen Bedürfnissen anzupassen verstand. Wahr haft praktisch und zugleich eine vorzügliche Bereicherung des Werkes sind die im VII. Abschnitte des Buches eingeklebten Stofffarbmuster, von welchen 145 Proben vorhanden sind. Der Inhalt des Buches zer fällt in acht Abschnitte, und zwar: I. Verhalten der Papierfasern beim Färben, Theorie der Beize. II. Farbstoff-Befestigungsmittel (Beizen). III. Einfluss der Beschaffenheit des Wassers. IV. Anorganische Farben (Mineralfarben, Erdfarben). V. Organische Farben (Farbstoffe pflanz lichen und thierischen Ursprunges, künstliche organische [Theer-] Farbstoffe). VI. Praktische Anwendung von Theerfarbstoffen rück sichtlich ihrer Eigenschaften und ihres Verhaltens zu verschiedenen Papierfaserstoffen. VII. Bemusterte Färbungen auf verschiedenen Stoffmischungen. VIII. Färben nach Muster. Diese Uebersicht über den Inhalt des Buches lässt auch auf dessen Werth in technischer Beziehung schliessen. Namentlich die Theerfarbstoffe (Abschnitt VI und VII), welche in der Papierfabrikation ausgedehnteste Verwendung finden, sind in eingehender und werthvoller Weise behandelt. Rück sicht auf Sparsamkeit und Erzielung möglichst klären Abwassers, wie Aufklärung über das Verhalten der Farbstoffe zu den verschiedenen Fasergattungen waren hierbei leitende Gesichtspunkte. Das Buch entspricht in vollem Maasse seiner Aufgabe: eine praktische Anleitung für Papierfabriksleiter und Werkführer im Färben des Papierstoffs zu sein. Das Werk kostet gebunden in Leinwand Gross-Oktav 12 M. Probenschau Bilder zum Burenkriege, Verlag und Druck von G. Burkardts Nachf. in Weissenburg i. Els. Der Krieg zwischen England und Transvaal beschäftigt in Deutschland nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Jugend. Der grösste Theil der letzteren ist »for de Buren«, und ihr werden die Bilderbogen willkommen sein, die, von genanntem Verlage herausgegeben, die Ereignisse auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz anschaulich und in der für Kinder geeignetsten Weise schildern. Allerdings ist die Darstellung etwas naiv, aber man kann doch ganz deutlich sehen, wie die bösen Engländer überall geschlagen werden. Die Gefechte bei Ladysmith, am Modder-River und bei Tha- banchu sind nach den Bilderbogen äusserst verlustreich ge wesen. Auf einem anderen Bogen ist das schöne Lied »Als die Römer frech geworden« zeitgemäss umgearbeitet und auf die englischen Truppen mit Lord Roberts an der Spitze be zogen. Auch zwei grosse Burenfiguren in Lebensgrösse, die aus je drei Druckbogen zusammengesetzt sind, werden viele Freunde finden. Trachtenbilder aus dem Elsass. 10 Künstlerpostkarten von Issel, Druck und Verlag der Dr. Haas'sehen Druckerei, Mann heim, bilden eine farbenfreudige Serie von besseren Postkarten in Aquarell-Manier, die durch künstlerische Zeichnung der Figuren, Charakteristik der Trachten und Gegenden wie auch der Ge sichtszüge über sonstige Leistungen auf diesem Gebiet hervor ragen und viele Freunde in Sammlerkreisen finden werden. Der Druck ist sauber, die Farben wirken auf dem guten weissen Karton satt und doch abgetönt. Gutenberg-Postkarten der verschiedensten Art sind in dem Jahr der Jubelfeier an der Tagesordnung, und selbst Leute, die im Allgemeinen nicht für Bilderkarten zu haben sind, kaufen eine solche, wenn es sich um den Erfinder der Kunst handelt, die ihnen Brod und Unterhalt gewährt. Ausserdem liegt es dem Drucker nahe, mit einer gedruckten Karte seines Alt meisters zu gedenken. Daher mag es wohl kommen, dass nun auch A. M. Wateu}ik in Altenburg als Herausgeber von Jubiläums- Postkarten erscheint. Auf der Karte ist der Kopf Gutenbergs in einem Medaillon in der Mitte der Längsseite angebracht. Lorbeer umrahmt ihn, und auf einer breiten Leiste von Eiche und Efeu stehen die Zahlen 1400 und 1900. Der Schriftraum ist durch den Adler des Buchdruckerwappens in hellem Ton druck gefüllt. Auf dem farbigen Karton stehen die Worte: »Zum fünfhundertjährigen Gutenberg-Jubiläum«. Von drei be sonderen Ausgaben derselben Karte trägt die erste das voll ständige Namen- und Adressenverzeichniss der Vorsitzenden des Verbandes deutscher Buchdrucker und Schriftgiesser, die zweite das gleiche Verzeichniss des Verbandes der Vereine der Buchdrucker und Schriftgiesser Oesterreichs, während die dritte Karte die Vorsitzenden des deutschen Faktorenbundes und deren Adressen nennt. Um so umfangreiche Verzeichnisse auf einer Postkarte unterzubringen und Raum zum Schreiben zu behalten, musste zum Diamantkegel gegriffen werden, der aber sehr schön gedruckt und daher trotz der Kleinheit gut lesbar ist. In der ganzen Anordnung der Karten zeigt sich der gute Geschmack ihres Herausgebers. Zwei andere Guten berg-Karten verlegt G. Bergmann in Leipzig-B. Auf der ersten bekränzt ein Genius das geprägte Medaillonbild Gutenbergs, während dasselbe Medaillon auf dem zweiten Bilde von Lorbeer und Fantasie-Ornamenten umgeben ist. Auf beiden Karten ist ausserdem das Buchdruckerwappen und der Druckergruss »Gott grüss die Kunst« angebracht. Beide Karten sind mit reichem Farbenaufwand angefertigt und eignen sich zur Versendung von überallher. Der Kunstverlag von A. H. John in Frankfurt a. M. hat als Postkarte eins der ältesten Oelporträts Gutenbergs auf lithografischem Wege vervielfältigen lassen. Das Bild ist ganz vorzüglich nachgebildet. Gutenberg in reicher Tracht mit Gold- Verzierungen, in der einen Hand die Feder, die andere am Degen, steht vor einem Tische, auf dem ein kleines Modell der ersten Druckpresse, frische Drucke und Aehnliches liegen. An einem Wandpfeiler hinter ihm ist sein Wappen sichtbar. Diese schöne Karte wird auch in grauem Passepartout als Ge denkblatt verkauft, wozu sie sich durch ihre sorgfältige Aus führung sehr eignet.