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1344 PAPIER-ZEITUNG Nr. 36 Briefkasten Anonyme Anfragen bleiben unberücksichtigt 2290. Frage: Einliegend sende ich einen Musterabschnitt eines Papieres, -welches zu Emballagezwecken Verwendung findet und der Feuchtigkeit grossen Widerstand leisten soll. Ich vermuthe auf demselben einen Theer- oder Asfalt-Anstrich. Wie ist dieses Papier präparirt? Antwort: Das dünne Jute-Packpapier ist mit einer dünnen, biegsamen und fettigen Schicht von Asfalt überzogen. Wir haben in der Herstellung solcher Papiere keine Erfahrung, ■wären aber für verlässliche Mittheilungen dankbar. 2291. Frage: Wir haben im November 1899 bei der Papierfabrik A. ca. 10000 kg satinirt fettdicht Pergament bestellt, welcher Auftrag am 20. November bestätigt und Liefer zeit per Januar 1900 versprochen wurde. Auf unsere öfteren wiederholten Mahnungen schrieben die Herren: Am 10. Januar: Dass sie die Anfertigung nach Kräften be schleunigen — aber in Folge eines Maschinenbruchs Fabrika tions-Schwierigkeiten hätten. — Nach dem Vertreter war der Maschinenbruch schon im Dezember wieder hergestellt. Am 25. Januar: Dass die bestellten Papiere in Arbeit sind" und möglichst im Laufe der nächsten Woche zum Ver sand kommen. Am 12. Februar ein Telegramm; am 13. Februar ein Brief: »Papier kann erst nächste Woche abgehen«. Bis heute (24.Febr.) haben wir nun noch keine Faktura oderMit- theilung erhalten. Am 20. d. Mts. haben wir nochmals ge schrieben, dass wir auf pünktliche Erledigung rechnen. Heute haben wir in einem eingeschriebenen Brief Termin bis 25. gestellt. Was müssen wir thun, um unseren Schaden von der Fabrik zu reklamiren? Wir müssen liefern und werden furchtbar ge drängt; dazu kommt, dass wir keinen Vorrath mehr haben und unsere Kunden bei anderen Grosshändlern kaufen. Antwort: Da Besteller der Fabrik wiederholt die Lieferung stunden und erst am 24. Februar eine Frist gestellt hat, nach der die Uebernahme verweigert wird, so hätte diese Frist ange messen sein müssen, das war sie aber nicht, denn als die Fabrik den eingeschriebenen Brief erhielt, musste die bewilligte Frist schon verstrichen sein. Die Nachfrist muss mindestens vierzehn Tage betragen, damit die Fabrik das Papier herstellen und dies beim Besteller in Holland eintreffen kann. Liefert die Fabrik innerhalb der »angemessenen« Nachfrist nicht, so hat Besteller Recht auf Schadenersatz und kann dieses bei dem für die Fabrik zuständigen Landgericht geltend machen. 2292. Frage: Ich übersende Ihnen anbei eine Probe Duplex-Karton »Papier Braunweiss«. Kann ich auf einer Rund siebmaschine mit 2 Zylindern diesen Karton herstellen? Mein Vorlagemuster ist wohl geklebt, doch ist dies nicht Be dingung. Antwort: Es dürfte schwer sein, auf einer zweizylinderigen Rundsiebmaschine gewöhnlicher Bauart so vollkommen gleich mässige Doppelkartons wie das geklebte Muster herzustellen. Auf einer Langsieb-Rundsiebmaschine wird sich dieser zwei farbige Karton eher herstellen lassen, und zwar der graue Stoff auf dem Lang- und der weisse auf dem Rundsieb. Eine derartige Maschine ist in Nr. 56 v. J. unter »Zweifarbige oder Doppel-Papiere« beschrieben. 2293. Frage: Ich habe einen Sohn, der sechzehn Jahre zählt und »Papiertechniker« werden möchte. Er hat das Real gymnasium bis zur 7. Klasse besucht, dann die höhere Handels schule, und ist im Besitz des Zeugnisses zum Einjährigdienen. Der junge" Mensch denkt sich unter »Papiertechniker werden« eine Ausbildung, die der technische und kaufmännische Leiter (Direktor) einer Papierfabrik haben muss. Wie ist die Sache anzugreifen, und was ist zunächst zu thun ? Muss der junge Mann als Kaufmann oder technischer Lehrling oder Volontär in eine Papierfabrik gebracht werden ? Welche Fabriken eignen sich dazu? Giebt es vielleicht An stalten, wo das Nöthige gelernt werden kann, eventl. wo? Antwort: Der junge Mann soll als Lehrling in dem Kontor und nach beendeter Lehrzeit womöglich als »Volontär« in einer Papierfabrik Stellung suchen. Als Volontär wird man nicht leicht angenommen, da die Fabriken von solchen keinen Nutzen haben. Fabrikleiter, die Volontäre annehmen, fordern meist ein beträchtliches Lehrgeld. Das Gesuch um eine Lehrlings- und Volontärstelle erfolgt am zweckmässigsten als Anzeige in einem verbreiteten Fachblatt. Nach beendigter kaufmännischer und Fabrik-Lehrzeit ist es nützlich, ein Jahr lang auf einer tech nischen Hochschule oder einem »Technikum« die Grundlehren der Chemie und des Maschinenzeichnens unter besonderer Berücksichtigung der Papierfabrikations-Maschinen zu erlernen und einen sechswöchentlichen Kursus in der Papierprüfung an der Kgl. Versuchs-Anstalt in Charlottenburg, technische Hoch schule, durchzumachen. Ein so vorgebildeter junger Mann er hält leicht eine Stellung als zweiter Werkführer in einer Papier fabrik und steigt dann auf der Stufenleiter je nach Fähigkeit weiter. Wenn die Mittel zu diesem Bildungsgang fehlen, kann er als Arbeiter in eine Papierfabrik eintreten und sich durch Selbststudium an Hand der Fachlitteratur zu besseren Stellungen befähigen. Vergl. die Auskünfte über Papiermacher-Ausbildung in Nr. 87 der Papier-Zeitung von 1898. HeinlehinannG,ActGes. • DUSSELDORFOBERBILK.’’ Eisenconstructionen jeder Ar i Trägerwellblech X Wellblechbauwerke. Papier-Verkaufsstelle Leipzig G. m. b. H. / em Bedarf vonbei PAPIEREN aller Art Provisionswelse Vertretung erster Fabriken (108663 Offerten nur an Papierwaarenfabriken und Grossisten Jllig’sche Papierfabrik m Oberstadt empfiehlt (Hessen) hellfarbige u. schwarze Papiere u. 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