Volltext Seite (XML)
1092 PAPIER-ZEITUNG Nr. 29 Briefkasten Anonym« Anfragen bleiben unberckslchtigt Zu Frage 2242 in Nr. 27. Die Antwort auf die Frage 2242 scheint mir nicht zutreffend. Meiner Ansicht nach hat der Fabrikant kein Recht ur Verfügungstellung, wenn Absender den Nachweis führt, dass er die Papierabfälle trocken verladen hat; sind dieselben auf dem Transport nass geworden, so hat den etwaigen Schaden der Käufer zu tragen, für dessen Rechnung und Gefahr der Transport geschieht. A. 2253. Frage: Wie verhält sich der Inhalt des Artikels »Kasein und Formaldehyd« in Nr. 83 v. J. zu der »Warnung« im Anzeigentheil in Nr. 2 d. J.? Meines vorläufigen Urtheils zufolge widerspricht sich der Hauptpunkt in diesen beiden Artikeln, und ich bezweifle sehr, dass das Kasefn-Formäldehyd- Verfahren überhaupt heute noch Patentrechte besitzt. Antwort: Die Firma »Chern. Fabrik auf Aktien vorm. Schering« hat die in Nr. 83 v. J. ausgesprochene Ansicht in Nr. 95 v. J. unter gleicher Ueberschrift berichtigt. Danach ist das Kasein-Formaldehyd-Patent unter Nr, 107637 ertheilt. 2254. Frage: Die Königliche Behörde in Person des Bürgermeisters erliess gegen uns einen Strafbefehl, weil wir Sonntag Abend 10 Uhr eine Papiermaschine in Betrieb setzen liessen, bei der einer Reparatur wegen der Betrieb Tags vorher um 6 Uhr eingestellt wurde, mit der Begründung, dass Sonntags keine Papiermaschine in Betrieb gesetzt werden darf, weil etwa Tags vorher die Maschine nicht arbeiten konnte. Nach § 105 b der Gewerbe-Ordnung heisst es doch: »In Betrieben mit regelmässiger Tag- und Nachtschicht kann die Ruhezeit schon frühestens um 6 Uhr abends des vorhergehenden Werktages und spätestens um 6 Uhr morgens des Sonn- oder Feier tages beginnen, wenn für die auf den Beginn der Ruhezeit folgenden 24 Stunden der Betrieb ruht«. Wir bitten um Ihre Ansicht. Antwort: Die Behörde hat Recht, wenn der Betrieb der Fabrik Sonnabend Abend nach 6 Uhr weiter ging, und nur die Papiermaschine wegen Reparatur ruhte. Hingegen hat die Be hörde Unrecht, wenn der Betrieb der ganzen Fabrik Sonnabend Abend 6 Uhr eingestellt, die Mannschaft der Papiermaschine, des Holländersaales usw. um diese Zeit heimgeschickt und für Sonntag Abend 6 Uhr zur Arbeit bestellt wurde. 2255. Frage: 1. Was versteht man unter röst- und säure freien Papieren? 2. Sind die Druck-, Äffischen-, Prospekt- und imitirte Pergament-Papiere garantirt röst- und säurefrei? 3. Giebt es überhaupt bei der heutigen gewöhnlichen Fertigung der Papiere solche, wofür man die Garantie über nehmen kann, dass sie röst- und säurefrei sind, z. B. also als Einwickelpapier Stahlwaaren nicht angreifen? Antwort: 1. Rost- und säurefreie Papiere sind solche, die rostfähige blanke Metalle, welche in solches Papier einge hüllt werden, nicht angreifen. 2. Die gewöhnlichen Papier-Sorten haben die gewünschte Eigenschaft, röst- und säurefrei zu sein, nicht oder nur zufällig. 3. Es giebt Fabriken, die röst- und säurefreie Papiere herstellen und dafür Gewähr leisten. 2256. Frage: Was ist »Zapon« und wo kann man es beziehen? Wollen Sie die Güte haben und mich freundlichst benachrichtigen. Antwort: Zapon ist eine Lösung von Zelluloid in Amylazetat und Azeton. Es dient zum Haltbarmachen von Urkunden, vergl. »Erhaltung alter Handschriften« in Nrn. 78—80 von 1899 und Nr. 8 d. J. Bezugsquellen theilen wir im redaktionellen Theil nicht mit, übrigens sind uns solche für »Zapon« unbekannt. Eine Vorschrift zur Anfertigung von Zapon wurde in Nr. 91 v. J. mitgetheilt. 2257. Frage: Die Papier-Zeitung brachte vor einiger Zeit eine Abhandlung über »Fussböden in Buchdruckereien«. Da selbst wurde am Schluss erwähnt, dass der Eichenriemen-Boden der beste sei. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns etwas Näheres über diesen Belag mittheilen wollten. Antwort: Wir verstanden unter obigem auch uns nicht geläufigen Ausdruck einen sogenannten Stab-Fussboden, be stehend aus schräg nebeneinander gelegten schmalen Eichen bohlen. 2258. Frage: Kann ungebleichter Natronzellstoff durch Seewasser-Havarie an Faserfestigkeit verlieren? Der Zellstoff wurde gleich beim Eintreffen verbraucht, blieb somit nur kurze Zeit in durchnässtem Zustande. Ein Kunde will auf eine Ladung von 10000 kg, die durch Seewasser benässt wurde, 4 Frank per 100 kg vergütet haben, weil angeblich die Faser stark durch die Havarie gelitten hat, was ich entschieden bestreite. Antwort: Zellstoff kann durch längeres Lagern in durch nässtem Zustand, besonders wenn der Lagerraum warm und wenig gelüftet ist, eine Art faulige Gährung durchmachen, wo runter die Faserfestigkeit sehr stärk leiden kann. Inwieweit dies hier der Fall war, liesse sich nur durch Zeugen-Aussagen vielleicht auch durch Prüfung des aus dem Zellstoff hergestellten Papiers genauer feststellen. 2259. Frage: Wir beabsichtigen eiserne Kocher mit Blei mantel ausgelegt zum Holzkochen zu verwenden, und fragen, in welchem Verhältniss Holzessigsäure auf Blei, Eisen oder Kupfer Einfluss hat. Antwort: Blei-Auskleidung eiserner Kocher bewährt sich nicht, da das Blei infolge seiner Schwere und Weichheit an einzelnen Stellen dünn wird und Risse erhält. Die bewährte Kupfer-Auskleidung ist der beste Schutz für Holzdämpfer, vergl. Hofmanns Handbuch S. 1353—58. Blei und Kupfer werden durch das Holzdämpfen fast garnicht, Gusseisen langsam und Schmiedeeisen rasch angegriffen. 2260. Frage: Kennen Sie ein praktisches Handbuch für Buchbinder ? Antwort: Der in Nr. 67 v. J. besprochene »Katechismus der Buchbinderei« von Hans Bauer, Verlag von J. J. Weber in Leipzig, Preis 4 Mark, dürfte entsprechen. 2261. Frage: Ist man gesetzlich verpflichtet, dem folgen den Paragrafen eines kaufmännischen, beiderseitig durch Unterschrift anerkannten Lehrvertrages Folge zu leisten? »Zwei Jahre nach allenfalligem Austritt des jungen ist dem selben nicht gestattet, für ein direktes Konkurrenzgeschäft thätig zu sein, bei einer Konventionalstrafe von .... M.« Antwort: Der Vertrags-Paragraf ist nichtig, wenn der Lehrling zur Zeit des Vertrags-Abschlusses minderjährig war. War jedoch der Lehrling damals über 21 Jahre alt, so ist der Paragraf giltig, denn die Beschränkung erschwert das Fort kommen des jungen Mannes nicht unbilliger Weise, da sie sich nur auf direkte Konkurrenzgeschäfte, d. h. Geschäfte gleicher Art an demselben Ort, erstreckt. Kancer’sche Blei- und Zinnwaarenfabrik Actien-Gesellschaft [116490 Budapest VI 7eve utca 1687 Bleiwalzwerke, Bleirohrpresserei, Bleiwaarenfabrik übernimmt für Ungarn, Russland Türkei und Balkanstaaten die Lieferung aller Apparate und Armaturen aus Blei oder verbleit solche für die chemische u. Cellulosen-Industrie, event. deren gesammte technische Einrichtung. Anfragen finden prompte Erledigung. Preiskataloge gratis u. franco. ,050605 "000000000000866665 ; °x'-“ Die Filztuch-Fabrik i Thom. Jos. Heimbach i in Düren Rheinpreussen) i empfiehlt ihre Fabrikate in [113550 Maschinen- und Büttenfilzen i für alle Papiersorten, sowie Filze für ; — Cellulose-Holzstof-Fabrikation etc. etc. । aaceaeca eccaee aaaena egcaace aeaascna eecanea Japanische Papiere Direkter Import unzerreissbarer Sohreib-, Peet- und Druokpaplere, feinste Copir-Selden, desslnirte und glatte sammetweiche Wlokelpapiere und Servietten mit farbigem Rand empfiehlt 107676] Jucker-Wegmann in Zürich Verantwortlicher Redakteur Siegmund Ferenczi, Friedenau. Znischritten nur an Papier-Zeitung Berlin W9 erbeten Druck von A. W. Hayn’s Erben, Berlin SW, Zimmer-Strasse 29. — Papier von Sieler & Vogel, Berlin, Leipzig und Hamburg