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1078 PAPIER-ZEITUNG Nr. 29 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen In der am 7. d. Mts. abgehaltenen Generalversammlung der Holzstoff- und Papierfabrik Akt.-Ges. zu Schlema bei Schneeberg, Sachsen, wurde die Vertheilung einer Dividende von 8 pCt. (wie im Vorjahr) und Erhöhung des Aktienkapitals auf 1000000 M. einstimmig genehmigt. Die Zellstoff-Fabrik Waldhof in Waldhoff b. Mann heim erzielte 2 671 721 M. Robgewinn. Die Dividende soll löpCt. betragen, wie im Vorjahre. Der Aufsichtsrath beantragt eine Erhöhung des Grundkapitals um 3 Millionen auf 9 Mil lionen M. Papierfabrik Wolfegg A.-G. in Wolfegg, Württem berg. Laut Bilanz-Konto vom 31. Dezember 1899 schliesst die Gesellschaft mit einem Betriebsverlust von 49 338 M. 55 Pf. ab, der sich durch Abzug 13 101 M. 54 Pf. Gewinnvortrag 1898 auf 36 237 M. 01 Pf. vermindert und durch Abschreibungen auf 55 310 M. 62 Pf. erhöht. Actiengesellschaft Berliner Luxuspapierfabrik vormals Hohenstein & Lange in Berlin. In der Aufsichts- rathssitzung wurde beschlossen, der am 10. Mai stattfindenden ordentlichen Generalversammlung die Vertheilung einer Divi dende von 9 pCt. wie im Vorjahre auf das erhöhte Aktienkapital vorzuschlagen. Carl Ernst & Co., Aktiengesellschaft in Berlin. Die Generalversammlung dieses, im vorigen Jahre unter Mitwirkung des A. Schaffhausenseben Bankvereins in eine Aktiengesell schaft umgewandelten Papier-Verarbeitungs-Unternehmens setzte die Dividende auf 10 pCt. fest. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr wurden von dem Vorstande als günstig bezeichnet. Actien-Gesellschaft für Tapetenfabrikation in Nord hausen. Der Bericht des Vorstandes für das Jahr 1899 lautet im Wesentlichen wie folgt: Wenn auch im abgelaufenen Betriebsjahre die Nachfrage nach Tapeten lebhaft war, so liess sich doch kein befriedigendes Ergebniss erzielen. Dies findet hauptsächlich darin seine Erklärung, dass der Bedarf sich immer noch vorzugsweise auf die billigsten Sorten be schränkt. Zwar ist durch die seit ungefähr zwei Jahren erfolgte Fest legung der Preise für die geringen Artikel die Nothwendigkeit des Unterbietens weggefallen, doch muss seitdem diesen billigen Fabri katen inbezug auf Muster und Kolorit besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt zugewendet werden. Trotz dieser misslichen Umstände und Mehraufwand von etwa 4000 M. für Arbeitslöhne wäre das vor jährige Ergebniss wieder erreicht worden, wenn die im Besitze der Gesellschaft befindlichen 226000 M. Effekten nicht einen Kurs verlust von 9085 M. erlitten hätten. Infolgedessen stellt sich der Brutto-Reingewinn (einschliesslich des Vortrages) auf 70978 M. Die Abschreibungen betragen 23647 M. Ferner ist das Delkredere-Konto mit 8016 M. und das Reparatur-Konto mit 2200 M. dotirt worden. Auf Pferde- und Wagen-Konto sind 1221 M. abgeschrieben. Nach Abzug der statutenmässigen Tantiemen sowie nach Ueberweisung von 1941 M. an den Pensionsfonds bleiben 83129 M„ welche die Verthei- lung einer Dividende von 81/2 pCt. gestatten, (im Vorjahr 4‘/2 pCt.) Ein grösserer Neubau wird errichtet. Die Ausgaben dafür betragen 64677 M. Unter der Firma Salubra-Tapetenfabrik Basel wurde die Firma Engeli & Cie. in Basel, die eine Fabrik in Grenzach besitzt, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der Verwaltungsrath der Gesellschaft besteht aus den Herren: A. Sarasin-Iselin, A. Refardt-Bischoff, Dr. Carl Bischoff und Alb. A. Hoffmann, welch letzterer als Delegirter des Verwaltungs- rathes in Gemeinschaft mit Herrn F. Engeli und Herrn A. Refardt jr. die Direktion der Gesellschaft übernimmt. (Fkft. Ztg.) Die Firma Tönsberg Papierindustrie-Aktiengesell schaft in Tönsberg, Norwegen, hat ihr Aktienkapital behufs Erweiterung ihres Betriebes auf 300000 Kronen erhöht. F. Die Firma Schlesische Spitzenpapierfabrik, Finger hut & Comp. in Breslau ist von einem Konsortium unter Mitwirkung der Berliner Kunstdruck- und Verlagsanstalt vormals A. u. C. Kaufmann mit einem Kapital von 500000 M. in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt worden. Die Fingerhut’sche Fabrik soll vergrössert und die Fabrikation von feineren Kartonnagen aufgenommen werden. (Vergl. Nr. 28 Seite 1042). Vereinsdruckerei Heidelberg A.-G. in Heidelberg. Laut Bilanz vom 1. Januar 1900 erreichte die Gesellschaft einen Rohgewinn von 27 305 M. 58 Pf. der zur Bestreitung der Löhne, Unkosten, Abschreibungen usw. verwendet wurde. Das einge zahlte Aktienkapital beträgt 38910 M. Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt in Berlin. Laut Bilanz vom 31. Dezember 1899 erzielte die Gesell schaft einschliesslich 5951 M. 5 Pf. Zinsen und 1368 M. 80 Pf. Vor trag aus 1898 einen Rohgewinn von 72 675 M. 33 Pf. Nach Abzug von 40447 M. 93 Pf. Abschreibungen bleiben 32227 M. 40 Pf. Rein gewinn. Hiervon werden 28 000 M. als 1%/prozentige Dividende auf 1600 000 M. Aktienkapital vertheilt (im Vorjahr 11/2 pCt.) 1 542 M. 93 Pf. dem Reservefonds zugewiesen, 2 000 M. Tantieme ausgezahlt und 684 M. 47 Pf. auf neue Rechnung vorgetragen. Stuttgarter Vereinsbuchdruckerei in Stuttgart. Laut Bilanz für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. De zember 1899 erzielte die Gesellschaft 38 306 M. 32 Pf. Roh gewinn. Abzüglich der Unkosten, Zinsen usw. bleibt ein schliesslich 3 920 M. 70 Pf Vortrag aus 1898 ein Reingewinn von 12 513 M. 63 Pf. Das Aktienkapital beträgt 70 500 M. Die Firma Leipziger Papierwaaren-Fabrik Friedr. Proessdorf in Leipzig, Arndt-Strasse 25, wurde unter Aus schluss der Forderungen und Schulden an Herrn Julius Hornthai käuflich abgetreten, der das Geschäft unter unveränderter Firma weiterführt. Herrn Salo Hamburger wurde für die Firma Aktien- Gesellschaft für Pappen-Fabrikation Berlin mit Zweig niederlassung in Potsdam derart Prokura ertheilt, dass der selbe ermächtigt ist, wenn der Vorstand aus einer Person be steht, in Gemeinschaft mit einem anderen Prokuristen der Ge sellschaft, wenn aber mehrere Vorstandsmitglieder vorhanden sind, in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitgliede zu zeichnen. Den Herren Buchhalter und Kassirer Alfred Pfitzner und Ober-Werkführer Curt Schade wurde für die Firma Gebr. Fünfstück, Lederpappen-Fabriken in Penzig, O.-L., Kollektiv- Prokura ertheilt. Konkurs. Buchhändler Carl Wackermann in Schweid nitz. Zum Konkursverwalter ist Herr Heinrich Weise ernannt. Frist zur Anmeldung der Konkursforderungen bis 31. Mai. Erste Gläubigerversammlung 27. April, vormittags 111/ Uhr. Allgemeiner Prüfungstermin 13. Juni, vormittags 10 Uhr, im Zimmer Nr., 22. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis 27. April. Auszeichnung. Herrn August Lauterborn, Druckerei besitzer und Buchhändler in Ludwigshafen am Rhein, wurde vom Prinzregenten Luitpold von Baiern der Titel eines König!, baierischen Hofbuchdruckers verliehen. f Herr Dr. Hugo Dessauer, kgl. Gymnasiallehrer in Würzburg, Sohn des Herrn Kommerzienrath Philipp Dessauer, General-Direktor der Aschaffenburger Aktien-Gesellschaften für Papier- und Buntpapierfabrikation, starb am 7. d. Mts. im 29. Lebensjahr. f Am 4. d. Mts. starb der Papierwaaren-Fabrikant Herr Franz Balatka in Prag an den Folgen eines Blutsturzes im 73. Lebensjahre. Die von ihm gegründete Papierwaaren-Fabrik wird schon seit längerer Zeit von seinen beiden Söhnen, den Herren Franz und Gustav Balatka, geführt. f Am 31. v. Mts. starb in Romans, Dep. Dröme, Frank reich, Herr Alexander Verny, ehemals Papierfabrikant in Pont-Aubenas. Herr V. ist bekannt durch den von ihm er dachten und seinen Namen tragenden Querschneider. Er zog aus seiner Erfindung keinen gebührenden Nutzen und liess die Patente in kurzer Zeit verfallen. (Le Papier.) Jubelfest. Der in Nr. 28 erwähnte Jubilar heisst Niekrentz (nicht Niekreutz), die Firma, die das Fest gab, lautet R. L. Schultze. Brand. Mittwoch, am 4. d. Mts., nachmittags 3 Uhr, brach in dem Obergeschoss der Algrafischen Kunstanstalt Jos. Scholz, Mainz Feuer aus, welches in kurzer Zeit das ganze Geschoss und den grössten Theil der darin vorhandenen Vorräthe an Bildern, Bilderbüchern usw. zerstörte. Das Feuer wurde durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr so schnell gelöscht, dass die unteren Stockwerke nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Betrieb der algrafischen Druckerei, Buchbinderei usw. der Firma ist daher nicht im mindesten gestört und die Firma auf keine Weise in ihren Arbeiten und Lieferungen be hindert. Der Materialschaden ist ziemlich bedeutend, jedoch durch Versicherung gedeckt. In 6—8 Wochen wird das ganze Obergeschoss wieder aufgebaut sein.