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demiker anderes zu Grunde, al» der Hatz gegen die Bildung? Dad ist auch natürlich; denn jede Bildung führt zu einer individuellen Meinung, zu eigenen An schauungen, die nicht vertrete« find im sozialdemokrati schen Programm. Bebel kam auch auf oie auswärtige Politik und warf mir meine Haltuv» in der Maod schurcisrage vor. Ich kann eS B-bel nie recht machen Wenn wir eivschreitcn müßten zur Verteidigung de, deutschen Jateressen, mag es in China oder in Süd amerrk« sein, dann heißt e» seinerseits, wir Wächter un« lächerlich. Schreiten wir nicht ein, heißt eS, wir lassen Gewalt vor Recht gehen. Wir wollen festhalten und eniw ckelv, was wir dort besitzen, aber uns nicht die F oger verbrennen in Angelegenheiten, di: uns gm nichts angehcv. Bezüglich der Intervention m Maze domeo, in Armenien und in der Mandschurei wünschen wir- un» mit B-bel zu vrrständigen, wa« er eigentlich unter Int ventwn verst ht. Wer, wie er. die Verhält nisse anderer Länder kritisiert, steht vor zwei Möglich ketten, entweder seine Worte sind Master und führen zur Blamage, oder sie führen zu Zusammenstöße» nm dem AuSlande. Als Bebel heute Meinte, der Dres dener Parteitag sei für seine Partei ein Jungbrunnen gewesen, machte eS doch einen einigermaßen gedrückten Eindruck, und kam gequält heraus. W'r sind wohl allo einig, daß der Parteitag viel Sehnlichkeit hatt< mit einer Mohrenwäsche, nur daß niemand wei herauSkam. (Heiterkeit) Al« Bebel überging zur Beantwortung der Fragen wegen des Zu kunstSstaateS, war ich wirklich sehr gespannt und sagt- mir, jetzt kommt der große Moment; eS wird endlich da« verschleierte Bild von Soiä enthüllt. (Heiterkeit.) Ja Kuchen! Wir haben so gut wie gar nichts ge hört, alS daß die alte wüste Kritik über den Zu- kuastSstaat blauer Durst ist. Bebel sagte, ich hält» ihn neulich falsch verstanden, was ich gejagt hätte, bewiese, daß ich von dem Zukunsiksioate und vor dem Programme der sozialdemokratischen Partei nichts verstände. (Bebel ruft: S hr richtig.) Ihr „seh, richtig" beweist nur, daß Sie nicht richtig verstanden haben, war ich sagte. Ich sagte, wenn das sozial- demokratische Programm überhaupt durchführbar wäre, würde die- herauskommen auf ein riesiges Zuchthaus, rin kolossale- Plötzensee, wo eS niemand auShalter würde. In Zukunft soll doch von einer freien Wahl der Arbeitsstätte nicht die Rede sein. Jeder soll die- jeuige Arbeit verrichten, die von ob-u besohlen wird. Da sagte ich, das sei eine ZuchthauSordnuvg, en Zuchthausstaat. (Sehr richtig, rechts.) Bebel be mängelte, waS ich neulich sagte bezüglich des von der Sozialdemokratie projektierten Raubzuges, in dem er die Grundeigentümer und die industriellen Kapita listen ihres Besitze- entkleiden will. Entweder hat die sozialdemokratische Forderung nach wirtschaftlicher Gleichheit gar keinen Sinn oder sie bedeutet soviel, daß niemand mehr verdienen oder besitzen soll, al« der andere, ohne Rücksicht aus die persönliche Leist- ung. Ein solcher Gesellichasttzustand ist natürlich nur herbeizusühren auf dem Wege, der von Ihnen verlangt wird, dem Wege der Vergesellschaftung der' Produktionsmittel, wenn nicht sofort wieder eine Un- leichheit entstehen soll. Bebel klagte ferner über die Entlassung sozialdemokratischer Beamter. Jeder Be amte leistete dem König den Eid der Treue. Die Sozialdemokratie bekennt sich zum R publikaniSmuS. Ein sozialdemokratischer Beamter macht sich daher des Meineids und der TreuebrucheS schuldig. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Einen solchen Beamten werden wir nicht dulden. Wo sind die positiven Leistungen oer Sozialdemokratie? Ich sehe davon nichts, al« die ortgesetzte wüste Kritik, den fortgesetzten Appell an oie niedrigsten Instinkte, die schlechtesten Leidenschaften, blinden Fanatismus, engherzigen Dogmatismus. ES iehlen vollständig die deutschen Eigenschaften, Inner« lichtest, Zartgefühl, Ehrerbietung. Die leidenschaft lichen Klagen Bebels über den Druck der Tyrannei sind innerlich unwahr, weil er uns dadurch in den Absolutismus deS Proletariats führen will. U-b«r oem Lager der Sozialdemokratie weht nicht die Fahne wahrer Freiheit. Ihre Diktatur wäre eine Diktatur von Klubrednern und Literaten. Das ist die Diktatur, oie jetzt in Dresden ihr struppiges Haupt erhob, die Dikmtur, von der ein wirklich glänzender Grist der ozialdemokratischen Richtung, Proudhomme, nichts Misten wollte. Auch Herbert Spencer erklärte, das Durchdringen der sozialdemokratischen Weltanschauung würde der härteste Schlag für die Kultur sein, der sie bisher traf, und fügte hinzu, wenn sie trium phierte, würde sie bald ersetzt werden durch ein Militärdiktatur. Ich glaube nicht, daß die Sozial- Demokratie triumphieren wird; würde sie aber sieg'», o träfe rS ein, daß ihre Herrschaft d«m rohesten Säbelregiment Platz machen würde. Wenn die Par- -eien, die auf konstitutionellem Wege stehen, sich nich> übertreffen kaffen von der Sozialdemokratie an Dis ziplin, Einigkeit, Opserfreudigkeit, nur dann, wenn fn oer drohenden Gefahr mit Entschlossenheit u. Festig keit entgegentreteu, nur dann, dann aber auch sicherlich werden wir die Entwicklung deS Vaterlandes ir. glücklicher, friedlicher und ruhiger Bahn halten. (Leb- Hafter Beifall.) Kriegsminister v. Einem nimmt gegenüber Rich terS Aeußerung Stellung, eS herrsche sür da« Oifi- z-erkorpS eine Klastenauswahl. In Forbach bewiesen die O fiziere nicht den Adel und haben nicht die Ge sinnung gezeigt, die verlangt werden muß. Mn Reichtum geht nicht immer Bildung deS Herzens, deS Geiste«, de» GemüteS Hand in Hand, wohl aber vie Sucht, Offizier zu werden. Da» sind die Droh nen unsere« Standes. Gerade im Ojfizierstande sind alle Kreise, die patriotisch find und eS mit dem Vater, lande und der Armee halten, vertreten. So soll er bleiben. Der Legeidenbildung, ich sei vorurteilsvoll, muß ich entgegentreteu. (Beifall.) Gegenüber B-bel stelle ich fest, daß ich jede Art von Mißhandlung mißbillige, und in der Armee wird sich durch de« Kaiser« Wirken immer mehr die Ueberzeugung Bahn bnchen, daß Dippold« in der Armee nicht zu brauchen find (lebhafter Beifall), daß e« einen zweiten Bill« nicht gibt, hoffe ich. Er war ein Schuldenmacher, renommierte, fuhr ein Automobil, das ihm nicht ge hörte, rühmte seinen Rennstall, den er nicht besaß; aber bei andern vertrug er eS nicht und teilte eS für ein paar braune Lappen mit. Abg. Stöcker (christlich-sozial) wendet sich lebhaft gegen die Sozialdemokratie, welche die Arbeiterbeweg ung auf daS niedrigste Niveau ziehe, ihr gegenüber tue eine christliche Bewegung not. Bei der Sozial- Demokratie würden die Arbeiter nicht dauernd bleiben, Venn Wahrheit, Freiheit und Recht siegten schließ lich doch. Gegen 6*/, Uhr vertagt sich das Hau«. Weiter- beratnng Dienstag 1 Uhr. Hasde! ««- U«tt»er»e», 14. Dezember. Terminnonerungen. Kontra« La-Vlata-Kammzug Dezember 5,16, Jaauar 5,. 6, Februar 5 00 März«.»", April 4,1", Mat 4,9b. Umsatz 60, Kilogramm. Behauptet. A« «»»»«». 8t»erp»al. 14. Dezember. Umsatz 6«a v., San»-, sü- H^eulatton und Export 206 S. Amerikaner ruhig, S Punle niedrige', Sghpter ruhtp, unverändert, Brasilianer 6 Puntt- nted'ige,. Lieferungen: Träge, unbelebt. Dezember S,58, De- emder-Jauuar 6/8—6,t«. Februar-März 6,48, April Mai 6,4b—6,46, Juni-Jal« 6,43. Breme». 14 Dezember. Baumwolle stetig Npl«r « sdlwtz lvc. 63'/, Pi. New-Aart, 12 Dezember. Erk« Bericht. AmnNanr. , ui Lieieruna eröffnete stetig. Dezember 11,S7 j12,67), Januar 12,16 (12,18-, März 12, .0 (i2,42), Mai 12 4S (12,00) -zweite, Bericht Amerikanisch' au Lieferung Dezember 1212 Zanuar 12,23, März 12,4k, Mat 12,54. — Di« heutigen An künfte tu allen Häsen werden auf 42 000 Ballnr geschätzt, vr ir» verum. Amerikanische auf L eerung ruhig, aber stetig Dezember 12,03, Januar 12,14, März 12,37, Mat 12,46. Hamtur», 14- Dezember, 8 Uhr. Dezember 84,LO, Jc- nuar 34,20, F.bri ar 84/0, MLr 34,kV, Apwi 34,7b, Sc 8b,25, Jun 3b,2b, Juli -b bv, August 3b,7b. «evtemde M,2ü, vklo^ 36 2?, November 56,56 Un egelmäßtg. Breme». 14. Dezember Kaffee ruhig. M«»e»»r», 14 Dezember, stucker, jtornzucker SSpro ^er demeur 8,1b—8,46, Nuchproduct« 7-proc. Mer.«ement 6,2« biS 6 56. Tendenz: Stetig. — Kristallzucker r 19,4b Bi- - ljünud« I 19,76 M., gemahlene Rasfiaad« mV tzn. 1945 4» -mailen- - mit Faß 18,70 M Dezember-Lieferung .-b Pf. billiger. Palrole«»». Oamtnrv, 14 Dezember. Petroleum Standard wbt> ioeo 8,16. Tmdenz: Fest. Grtrotv» «mo F«tt»v«itt-t. Ham»nr«, 12 Dezember. Weizen still, holsteinischer un uecklenburgtscher 148—108 Hard Winter Nr. > Dezember-Ad» ladung 137 — Roggen still, südmsstscher still, » Pub 29/2« Dezember Abladu 168-1 b. holsteinischer und m*ele»b«r- - 136-146 Mat» ruhig, aneerikan. mixed Dezember- Abladung 83.06 - Hafer malt »erd matt — «übt ruhtz loco 48,50 G«A, 14. Dezember. Welze» matt, April 7,69 G^ 7,76 B., ONober 7,08 »., 7,»» B Roggen mat, «tzttl 6,bS «.,6,06«. Har- matt, April 4,47 0,48«. matt. Ma« »,15 5,16 B - Kohlrap» ttäg«. August 1t,7« 11,86 B. — Weizen lrco ruhig. — Umsatz 25,606 Ztr. — Preise unverändert. «em-Aarr 14. Dezember. (Anfang.) Aeizeu Mai 85»/,, fest. - Mai» Mai 49», fest. Ad,raus. 14 Dezember. (Anfang.' Weizen Mat 81'/,. — Mats Mai 43'/, Schmalz Mai 6.62»/, AahlungSelnstelluaqe». Koukar« wuro- --öst»: ab P?"? d'rtuögen de» LederhSadler» Adolf Robert Teichmann «echsel. - Dwko»». Amsterdam 1«sS fl. h. /r.«5. v. 8 r. ^l. «. P. 2 M. »f9 40 1*8.35 s Srüffel und Antwerpen /k. S. p. 8 T. «165 L 166 Franc' 3".'/. n. 4-;. p. r M. 8« 05 v staltkutt^? Plätze 16V v. T. '1,t6 s Lire ll. p. S lvr. «schweizer Plätze 169 Frc» 4',,'/. - - p. ,«> r --165 e wodou 1 Pfd. Ster.. 4 ' , «. p. c c. «48 tu L. p s M. 26.28 Eadrid und Barcelona ,L «. p. T 166 Priem, " '/« zl. S. p « Ä. Hart» 169 Franc« S. p. T , <5. v. « M. ^1 26 86,55 G. Le Petersburg 166 Stube! V. 8 T. 4- p. « M —- Var-Lau 169 Rubel ->/?/, ». ?. 8 T. - Kien 166 Kr. O«. «. ,!. »». p. 8 T »!. Sv » M 8-- 25 G. Deutsche Reichsbank: Diskont 4",. — Lombard-Z.-F. 5»/, Schlachtviehmarkt im Schlacht- und Biehhof« zu «hemnitz am 14. Dezember 1963. Auftrieb: 449 Rinder (und zwai 16^ Ochsen, 17 »alben. 235 Kühe, 9» Bullen), Ib2 Kälber, 29 Schafe, 17r2 Schweine, zusammen 2eb2 Tiere, «legen» über dem vorwöchentltchen Hauptmarkte 157 Rinder, 52 Kälber «ehr. dagegen 1.4 Schafe und 2«1 Schweine weniger. Un verkauft blieben zurück: 23 Rinder, 83 Schar und b8 Schweine. Preise: Ochsen: 1) vollfleischige, auSgemästete, höchst« Lchlachtwerth» bi» zu 6 Jahren »7—69, 2) junge fleischig«, nicht auSgemästete — ältere auSgemästete 64—66, 3) mäßig genährte iunge — gut genährte ältere S6-63, 4) gering er nährte jeden Alters t4— 9, Oesterrctchtsche Rinder 63—71. Kalb«" und Kühe: 1) vollfleischige, auSgemästete Kalben böch. 8-- SchlachtwettHS 67—69, 2) vollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwetth» bi» zu 7 Jahren »6—48, 8) älter« auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Küh« und Kalben 61 65, 4) mäßig genährte Kühe und Kalben 7—66, 5) gering genährte Kühe und Kalben 56—56. Bullen: 1) vollfleischige höchsten SchlachtwertHS «5—67, 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 6 —64, 3) gering genährte «8—61. Killber: 1) feinste Mast- (Boll- mtlchmast) und beste Saugkälber «6—42, 2) mittlere Mast- und gute Saugkälber 3-—39, 3) geringe Saugkälber »8—35, 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) fehlen. Schafe: 1) Mastlämmer und jüngere «Masthammel 83, 2) ältere Mast hammel 29 »2, 3) mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) 25—28. Schweine: 1) vollfleischige der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter bi» zu 1»/, Jahr« 56, 2) fleischige 47—49, 8) gering entwickelte, sowie San«' und Eder 44- 46. Die Preise verstehen sich für 56 Kg., bet Rindern für Schlachtgewicht, bei Kälbern und Schafen für Lebendgewicht, b»! Schweinen für Lebendgewicht unter Gewährung von 26—25 K» Tara für je ein Schwein. In der Zeit vom 2«. bi» 31. Dezember d.J. finden hier Schlach viedmä kte an folaeaden Tagen statt: Montag, den 21. Dezember Haaptmartt, Mittwoch, den 23. Dezember Kleinvieh- mart, Montag, den 2 . Dezember, Hauptmartt, Mittwoch, den 30. »ezemler Kleinvtkhm« t. Druck und Verlag von I. Ruhr Nachfolger, Max Först« Hohenstein-Ernstthal, — Berantw-ttlicher Redakteur LH. Kiel, Hohenstetn-Ernstthol.