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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190310049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19031004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19031004
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-04
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.10.1903
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Türke fang schleä gewo blieb« einT Gren tags gefchl in di auch Land aller AuSg, taget Reze Word jenig demo ringe jetzige Part begri 'ähig stellet die ( Oestei Obstr Arbei Waise «'ne c fahrer Heber „Kam schloss Kabin die f schlun werde ungar Zur Z in < Wa Sch libe übei Bes, real die mit Wa! gegr ziel kreis eint in den Ein« beob live» ande Cent Ml wäh Wal Die Takt scheu Dr. gelaf L nimmt ftattfiv Hreiliö Politis griff, tionen tektora ordnu auf d« gestoßl dem 3 tiker s beim stillsta der b« öfterre in Zr die de Fried« Tat b Das Mesmsernrohr auf der Treptower Sternwarte ichiedenen Unterschlug ugen flüchtig q< worden, indes unternahm auf dem Rücktransport- nach Düsseldori einen erfolglosen Fluchtve such Die Eise bahvverwal- tuoa in Berlin hatte daraufhin gegen F. eine Geld strafe von 10 Mark „wegen unerlaubten AuSsteigevS während der Fahrt" festgesetzt; der gegen die Straf Verfügung eingelegte Einspruch wurde vom Düsseldorfer Schöffengericht zurück gewiesen. des Direktors der Treptower Sternwarte, Herrn Archenhold, zu erhalten. Zu vielen Hunderten zählt jetzt das Publikum, das bei den dunklen und doch klaren Nächten seine Wißbegier an den Geheimnissen der Sternenwelt befriedigt. In der beistehenden Illustration führen wir unseren Lesern das Riesen - Fernrohr, welches im Jahre der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1895 errichtet wurde, vor. d-rzuschießen, falls ich mich weigern sollte. Seine De- pesche kündigte den Rückzug der Insurgenten und den völligen Sieg der Regierung an. Die Papiere wür den natürlich gestiegen sein, und seine Agenten hatten den Befehl, alles bis zur Dementierung der Nachricht zu verkaufen. Die beiden Finanzlkute betrachteten sich wie zwei Doggen und drangen aufeinander ein. J> der von ihnen kämpfte für ein Vermögen. Der zu letzt Gekommene blieb Sieger. Da kam mir ein ret- renoer Gedanke. ES gelang mir, unbemerkt die Ver bindung abzustellen. Während jener einen Fuß aus seinen auf der Erde liegenden Rivalen und den Re volver aus mich gerichtet hielt, schickte ich die Depesche auf einem stummen Draht ab. Der siegreiche Finanz- manu eilte von dannen. Hieraus stellte ich die Ver- vindung wieder her und schickte die Depesche des ersten Finanziers ab, dem ich von meiner List Mitteilung machte. Hierauf wartete ich nicht erst die NachriLt der Regierung ab, sondern verließ das Amt durch eine Hintertür. Ich habe nie erfahren, welche Reful- ate die beiden Finanzleute erzielten. Für mich wa ren sie jedenfalls außerordentlich günstig, denn eine Woche später erhielt ich einen Brief mit 100 Dollars Inhalt." * Ein amüsanter Fall. Der bei der Düffel- dorfer Staatsanwaltschaft beschäftigte Gerichtsaktuar Oito Franke, der m Laufe dieses Sommers nach ver- * Die Geschichte zweier Telegramme. Lin englischer Telcgraphevbcamter veröffentlicht soebl» Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Die Wiedereinbringung der Kanalvorlage steht für die bevorstehende preußische Landtagssession zu er- warten. Das bekannte Wort „Gebaut wird er doch!" hat insofern immer seine Gültigkeit behalten, als von seiten der Regierung die Vorlage niemals fallen ge lassen wurde, wenn man sich auch über gewisse Aen- derungen des Projektes einigte. Es ist eine Reihe von Wochen her, daß der Ministerpräsiden Gras Bülow mit dem Ministerkollegium zusammen darüber einig wurde, die Vorlage mit gewissen Modifikationen dem Hause der Abgeordneten in der nächsten Session einzubringen; dieser Beschluß sand auch die Zustim mung des Königs. Ueber die Ausschreitungen aus Anlaß des Streiks der Omnibusangestellten wird noch berichtet: Schon in der achten Abendstunde kam es zu wiederholten blutigen Zusammenstößen zwischen den Shutzleuten und den überaus zahlreich auf dem Schauplatz er- 'chienenen Ruhestörern, die auf die ankommenden und vom Platz abführenden Omnibusse Steine schleuderten, Gaslaternen ausdrehten, und Anschlagsäulen in Brand steckten. Eine Zeitlang schien es, als ob das Auf gebot der Schutzmannschaft dem Ansturm der An greifenden nicht standhalten könnte. Als aber in der neunten Stunde ein Trupp berittener Schutz leute eintras, wurde die johlende Menge aus- einandergesprengt und in die Seitenstraßen getrieben. ES schien ein Augenblick der Ruhe gekommen zu sein. Der Omnibusbetrieb wurde unter dem Geleit von Polizeibeamten wieder aus genommen- Allein schoa nach einer halben Stande hatten sich mehrere Hunderte vou Ruhestörern aufs neue zusammengerottet um mst Bier-Flaschen, Steivev, Sand, Kohlenftückeo, Straßcoschmutz das Bombarde- ment gegen die Gespanne und deren Insassen zu er öffnen. Sechsmal mußt: von seiten der Schutzleute gegen die Exzedenten angestürmt »erden. Erst in vorgerückter Stunde trat aus dem Platz Ruhe ein. D-e Zahl der vorgckommcvcu Verletzungen läßt sich chwer sefist-llen, da die verwundeten Burschen all: Ursache Haber, ihre Persönlichkeit nicht festgestellt zu icheo. Leider wurden bei den Ausschreitungen auch Omnibus-Angestellle mehr oder weniger erheblich ver letzt. Ein Kutscher trug durch einen Wurl mit Sand- körnern eine schwere Verwundung der Augen davon. Einige Schutzleute sind durch Steinwürfe und Schläge leicht verletzt worden. Auch Neugierige, die sich un vorsichtigerweise unter die Menge mischten, sind zu Schaden gekommea u. a. ein Arbeiter Adolf Meier, der durch einen Tritt in den Leib so schwer verletzt wurde, daß er nach einem Blutsturz in ein Kranken haus gebracht werden mußte. Die nahe Unfallstation wurde von 32 Verwundeten aufgesucht, unter denen sich auch sechs Lehrlinge befanden. Die Feuerwehr mußte alarmiert werden, weil ein Kutscher Nehmitz eine Anschlagsäule in Brund gesetzt hatte. Andere Burschen hatten später die Feuerwehr grundlos alar miert. Acht Exzedenten sind sestgenommen worden, die u. a. auch die Pferde der berittenen Schutzleute durch Feuerwerkskörper scheu zu machen suchten. Vermischtes. Greiz, 3. Okt. (Selbstmordversuch im Braut- kleide.) E'n tragischer Vorfall ereignete sich hierselbst. Eine junge Frau, die erst zwei Jahre verheiratet war, scheint sich in der Ehe nicht glücklich gefühlt zu haben., Eines Tages legte sie ihren vollständigen Brautschmuck schon bald in Berlin wieder ergriffen worden war, an, begab sich iu den nahen Wald und erhängte sich. Nun wollte eS ver Zufall, daß der Ast in dem Augen blick abbrach, als Leute ;ene S elle der Waldstraße passierten und durch den lumpten Fall ausmerksam wurden, -sofort angestellte Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg und alsbald erwachte die Aermste wieder für ein Leben, daS ihr keine Befriedigung ge bracht hatte. Reaefte Nachrichten. München, 2. Oktober. Die Regierung genehmigte, daß an den bayrischen Universitäten weibliche Studierende nnmMriknliert werden, welche da- Reifezeugnis eine- deutschen Gymnasiums oder Realgymnasiums besitzen Asch, 2. Oktober. Bei einem Brande in einem Anbau der Gastwirtschaft Joachim erstickte der 73jährige Musterschießer Erhard Köhler bei dem Versuche, seine Ersparnisse zu retten. Der Verunglückte, der bei der Firma Christian Geipel u. Sohn beschäftigt gewesene Musterschießer Erhard Köhler, drang in das erste Stockwerk deS mit dichtem Rauch ungefüllten Hauses, um eine Kassette, in welcher sich Sparkassenbücher und Bargeld befanden, zu retten. Der Greis tappte dann mit der Kassette durch den Qualm in den Keller, wo er sie in Sicherheit bringen wollte. Aus dem Keller kehrte er jedoch nicht zurück und mau fand ihn später auf der Kellerstiege als Leiche vor; er war erstickt. Paris, 2. Oktober. In St- Flou sind zwei Land arbeiter, die in einer Scheune übernachteten, infolge der Ausdünstungen frisch eingebrachten Heues erstickt. Telegramme Esse« a. R„ 3. Oktober. Die „Rheinisch West fälische Zeitung" meldet: Die am L- und 2 Oktober in Düsseldorf unter Leitung deS Geheimen Kommerzienrats Kirdorf-Aachen geführten Verhandlungen über die Bil dung eines StahlverbandeS haben einen günstigen Ver lauf genommen. In der demnächst statlfindenden neuen Sitzung dürfte ein allgemeines Einverständnis erzielt werden. Gleiwitz 2 Oktob.r- Der „Oberschlesische Wam derer" meldet: Die Firma S- Steins Witwe inGleiwitz, Sägewerke und Holzhandlung, hat ihre Zahlungen ein gestellt. Der Geschäftsführer Alexander Stein ist ge flüchtet. Die nicht gedeckten Forderungen der Gläubiger belaufen sich nach vorläufiger Schätzung auf mindestens 500 000 Mark. Washington, 2. Oktober. Dem StaatSdeparte. ment ging die Rachricht zu, Prinz Tsching sei fest ent schlossen, seine Zustimmung zu verweigern zu jeder Be dingung, welche Rußland sür einen Aufschub in der Räu mung der Mandschurei vorschlagen sollte, die sich nötig erweise sür Chinas Souveränitätsrechte oder für die Rechte anderer Nationen. China bestehe darauf, daß Rußland, das die feste Versicherung abpab, die Mand schurei bis zum 8. Oktober zu räumen, diesem,Versprechen nachkomme, ohne weitere Forderungen zu stellen. Nizza, 3. Oktober. Die Bäckergesellen traten in den Ausstand. D^r Maire benachrichtigte die Meister, daß ihnen Militärbäcker zur Verfügung gestellt würden, London, 3. Oktober. In einer Versammlung in Utrecht in Transvaal hat Botha, wie dem „Standard" aus Kapstadt telegraphiert wird, angekündigt, daß er Dewet und Delarey sich demnächst nach Indien begeben würden, um dir dort lebenden unversöhnlichen Buren zur Rückkehr zu veranlassen. Es heißt, die Burengenerale werden am 15. Oktober nach Indien und von dort nach Europa reisen. Castelnau für l'Agout(Dep. Tarn) 3 Oktober. Gestern nachmittag brach im hiesigen Seminar gleich zeitig an 5 verschiedenen Stellen Feuer aus und ver nichtete in kurzer Z-it das sehr umsavgreiche Gebäude samt Bibliothek und Festsaal. Die Untersuchung ergab, daß de» Feuer in verbrecherischer Absicht angelegt wor- d-!N war. Heute sollten 300 Zöglinge in das Seminar neu eintrete». Wien, 2. Oktober. Die „Neue Freie Presse" -nelaei aus Mürzste.-, die Konferenzen der Min ster hätten -as mazevcnische Reformprogramm zur Grundlage ge- gabt, dasselbe sei erweitert worden- Ueber das Ergebnis -ier Konferenzen werde in den nächsten Tagen eine Ver öffentlichung e,folgen. Oesterreich.Ungarn und Rußland hrff.n noch immer, daß die Türkei die Reformen durch führen und eS gelingen werde, in Mazedonien Ordnung zu schaffen. MürzNea - 2. Oktober Aus unbekannter Ur sache wurdinLicule die Sicherheitsvorr chtungen für den Zrreu außerordentlich verschärft. Di. Gendarmerie ist wesentlich v «stärk« worden und die Straßen, welche bede Monarchen aus der Hin- und Rückfahrt be- nutzten, sind v o jedem Verk:hr abgespcrrt. GlUdarmen patrouillieren den ganzen Tag auf allen Wegen und Stegen, halten alle Dörfer besetzt und versperren den Eingang zum Schloßpmk. Ein Mann wurde wegen seiner roten Krawatte, ein anderer wegen ieines SamtflauseS verhaftet. Man hielt beide sür Italiener, und damit waren sie schon verdächtig. Mürzsteg, 3. Ok ober Kaiser Franz Joseph und Zar Nikolaus jagten heute früh. Die Jagden find Mute beendet. Die eingehenden Besprechungen zwi lchen den Ministern GoluchowSk« uad LamSdorff .welche gestern beendet wurden, haben zu einem vollkommene» Enverstäodni» über alle Gesichtspunkte der politischert" Lage geführt Hiesige Blätter berichten m- Mürzsteg, der Sekretär SavmSki des rassischen Ministers des Auswärtigen Gras LamSdorff wachte über dicBera uigen derMinst.r sowie über die gesamte Orieutpolitik Mitteilungen, au- welchen hervorgeht, daß die beiden Mächte auch weiterhin an den im Winter zwischen Lem Grafen Goluchowsk, und LamS dorff getroffenen Vereinbarungen festhalten werden. Das samals aus gearbeitete Reformprogramm sei wesentlich er weitert oder auLgeoaut wordei. Bezüglich der Aussichten auf Beilegung des Aufstandes in Mazedonien, sowie der völligen Wiedetherstcllung der Ordnung auf dem Balkan äußerte sich Savinski dahin, die Mächte hofften, daß die Türkei ihr gegebenes Versprechen cinlösen und die ge forderten, sowie zugesichcrten Reformen einsühren werde. Schließlich bezeichnete Saoinski dis Meldung, daß Ruß land die freie Durchfahrt der Sch ffe durch die Darda nellen verlange, als ganz unrichtig. Die Konferenz am Freitag habe den gesamten Kompbx des europäischen Oricntgebieies mit Ausnahme des eigentlichen Altserbien umfaßt und es sei hierbei die völlige Uebereinstimmung oer Anschauungen der G-afen LamSdorff und GoluchowSki wiederholt zum Ausdruck gekommen. Die schönen Tage des Herbstes und die klaren Nächte führen alljährlich einen großen Teil des Ber- iner Publikums nach Treptow, im Osten der Reichs hauptstadt. Hervorgerufen wird diese alltägliche oder richtiger allabendliche Völkerwanderung des wiß- und lernbegierigen Publikums durch die Gelegenheit, hier, wo sich das große Riesenfernrohr befindet, astronomi sche Beobachtungen vorzunehmen und gleichzeitig hoch- interessante, populär gehaltene, belehrende Borträge — In nächster Zeit beabsichtigt der bjefige Männer- arsangverem „Arion" ein großes öffentliches Gesangs- Konzert zu veranstalten. Dasselbe findet im Altstädte» Schützenhause statt und ist der Reinertrag zu einem wohltätigen Zwecke bestimmt. — Gersdorf, 3. Oktober. In der Nähe de alten Gottesackers wurde am Mittwoch eia 6 Jahre alte» Mädchen von einem Radfahrer überfahren. Die Verletzungen find zum Glück unbedeutend. — Die hie sige Freiwillige Feuerwehr kann im nächsten Monat «ui ihr 20jährigeS Bestehen zurückblickeu, womit eine kleine Feier verbunden werden soll. — Chemnitz, 2. Oktober. Vor der 4. Straf kammer stand gestern der wegen wiederholten Betruges usw. mit vielen Jahren Zuchthaus vorbestrafte fast 70jährige Handarbeiter Friedrich Gustav Harnisch aus Niederzwöuitz, der in 11 Fällen im April, Mai, Juli und August v. I. verschiedene Personen unter Vor spiegelung falscher Tatsachen zur Eingehung von Mietverträgen veranlaßte und sich dadurch Kost und Wohnung erschwindelte. So hat er 1. die verw. K. in Neuwiesr, bei welcher er im April 6 Tage lang sich aushielt, um 7 M,, 2. die vsrehel. Bergarbeiter H. in Oberwürschnitz, bei welcher er vom 11. bis 14. April blieb, um 4 M., 3. die verehel. Gartenbesitzer R. daselbst am 14. und 15. April um 1 M-, 4. den Wirtschaftsbesitzer W. in JahnSdorf, bei welchem er im Mai 5 Tage lang wohnte, um 5 M., 5. den Strumpj- wirker M. in Adorf i. E., bei dem er 7 Tage laug sich aushiclt, um 7 M., 6. den Webermeister B. in Hohenstein-Ernstthal und 7. die verw. D. daselbst, bei welchen beiden Personen er im Juli je 7 Tage lang wohnte, um je 9 M., 8. den Handlanger W. in Hütten grund vom 25. bis 28. Juli um 5 M., 9. den Zim mermann M. in Gersdorf vom 6. bis 11. August um 6 M., 10. den Wirtichastsbesitzer R. daselbst vom 11. bis 13. August um 3 M. und 11. den Berginva- liden Sch. in Lugau, bei dem er vom 13. bis zum 20. August sich aush'elt, um 9 M- am Vermögen ge schädigt Außerdem hat er dem Handlanger W- in Hütteugruvd ein Paar Schaftstiefel gestohlen. Der Ge richtshof verurteilte den Angeklagten, der geständig war, zu 4 Jahren Gefängnis und erklärte ihn auf die Dauer von 5 Jahren der bürgerlichen Ehrenrechte sür ver lustig- — Lugau. In der Nacht zu Donnerstag gegen 1 Uhr wurden unsere Einwohner durch Feuer signale erschreckt. EL brannte daS Holzwerk in den Gebäuden des zum Abbruch bestimmten sogen, neuen Karlschachts hinter d,r Wiesenstraße. Die alsbald herbeigeeilte Feuerwehr löschte den Brand, ehe der selbe größeren Schaden v"rursachle. — Einen schnel len Tod fand der aus Oberrossau bei Hainichen ge bürtige, 54 Jahre alte Schieserdeckergehilfe Albert hier. Derselbe firl abends auf der Treppe und schlug dabei mit dem Hinteckopfe dermaßen aus, daß er bald daraus eine Lciche war. — Crimmitschau. Wie verlaut-«, sollen die Textilfabr-kanten entschlossen sein, am 1 November, falle bis dahin" die Arbeit nicht wieder ausgenommen wird, ihre Fabriken einen vollen Monat zu schließen. Dieselbe Taktik soll cvent. auch für den Dezember in Anwendung kommen. — Tötlich verunglückt lst am Donnerstag nach- mittag der 59 Jahre alte Bergarbeiter Lange aus Oberullersvorf beim Verfüllen eines verlassenen Wclter- schachtes vom früheren Gcrlachschen Kohlenwerk, wel ches jetzt zum Kohlenwelk „Germania" in Olbern- darf gehört. Der Schacht war bis etwa 2^ Meter auSgefüllt. Lange hat jedenfalls in den Schacht et was hineiusallrn lassen, waS er wieder hat herauS- holen wollen, denn er hat eine Leiter hineingestellt, und lag tot zu Füßen derselben. In dem Schachte waren so schlechte Wetter, daß der Bergarbeiter Hänel aus Eichgraben, welcher hinunterstieg und den Ver unglückten an ein Seil binden wollte, was höchstens Minute dauerte, ebenfalls dir Besinnung verlor. Dasselbe Schicksal ereilte den Kohlenwerksbesitzer Buch heim, der den Hänel anband, doch hatte sich derselbe bereit- vor dem Hinuntersteizen ans Seil gebunden, und so konnten Hänel und Buchheim, wenn auch besinnungslos, so doch lebend am Seile herausgezogen werden. — Oschatz, 1. Okt. Allgemeine Teilnahme ruft dar Schicksal der Frau verw. Aurich im nahegelegenen Lonnewltz hervor. Sie verstarb an Blutvergiftung, die hervorgerusen wurde durch ein Blütchen im Ge sicht, das die Frau auikratzte. — In Buchholz sütterte ein junger Mensch heimlich öfter Hühner mit Wurstschalen, an welche er lange Zwirnsfäden gebunden hatte. Die Hühner ver schluckten die Wurstschalen. Ihre Unbeholfenheit, die aus dem Schnabel heraushängenden Fäden zu be- fertigen oder nachzuschlucken, amüsierte den jungen Menschen. Einige Hühner sind an der Prozedur nach längerem Hinsiechen zu gründe gegangen. Durch Zu fall erfuhr der Besitzer von der seinen Hühnern be reiteten Pein. Scheibenberg, 2. Oktober. In unserer Stadt herrsch«, je rach den Witterungsverhältnissen mehr oder weniger stark, leit langem ein recht fühlbarer Wassermangel, der unseren Siadträten schon manchmal Kopfzerbrechen gemacht hat. Um der Kalamität ab- zuhelten, beabsichtigt man eine bereits gemutete Quelle auf Crottendorfer Staarssorstrevier zu fassen und das Wasser nach unserer Stadt zu leiten. Diese Quelle, Pfarrbrünnel genannt, liefert täglich gegen 110 Ku- bikmeter Wasser. Die Ausführung dieses Projektes ist aus gegen 50000 M. veranschlagt. Dasselbe ruht gegenwärtig noch im Schoß? 0eS StadtgemeiuderateS, welcher beschlossen hat, vor definitiver Entscheidung noch gründliche Erwägung anzuftellen. SSchstsches. Wettervoraussage nach den Feststellungen des König!, meteorol. Institut» Chemnitz: für Sosmtag: Regnerisch. Temp.: normal. Wind: Südwest. Barom.: lief. für Montag r Trocken, wenn auch mehr oder weniger trüb. Temp.: Zu hoch. Wind: Süd- west. Barom.: Mittel. in einer Londoner Zeitschrift seine Erinnerungen und erzählt — mit einer an CyoiSmnS grenzenden Auf richtigkeit — folgende- Erlebnis. daS er während der letzten Revolution in Brasilien al» Angestellter im Zevtraltelegrapheuamt hatte. „Die Bomben der Ja- snrgenten," lo berichtet er, „prasselt-» in regelmäßigen Zwischenräumen auf die Stadt herab Eine Kirche in der benachbarten Straße brannte, und man hörte nur noch Rule der Angst und de» Entsetzens. Wir Tele graphisten saßen sämtlich vor unseren Apparaten, des Besehls harrend, das Bureau zu räumen. Plötzlich .xplodierte auf dem Platze neben unsern Fenstern eine Bombe. Die umherfliegenden Eifenstücke zerschmetter- ten unsere Fenster und alle Angestellten flohen mit dem Schreckensruf: „Rette sich, wer kann!" Ich wollte diesem Beispiel folgen, als der Direktor lei chenblaß zurückstürzte und mich beim Arm ergreifend tagte: „Gehen Sie nicht weg, hier ist eine wichtige Depesche der Regierung. Wir müssen sie um jeden Preis übermitteln." Der Direktor verlor den Kopf und floh. Der Spikcakel draußen war furchtbar. Sollten die Insurgenten die Stadt genommen haben. Sofort faß«e sie den Entschluß, mich lieber in dem Bureau zu verbarrikadieren, als mich den Gefahren der Straße auszusetzen. Plötzlich stürmt ein Mann wie wahnsinnig in das Bureau. Ich erkannte ihn wfort als einen der bedeutendsten Finanzleute. „Sie erhalten 50 Dollars," rief er, „wenn Sie sofort die se Depesche abfertigen." Es war ein Telegramm an seinen Agenten in einer 40 Meilen entfernt n Stadt. Er benachrichtigte diesen Agenten, daß die Re bellen Rio eingenommen uad besetzt hätten. Wie ich später erfuhr, war die Nachricht falsch; natürlich log rS in der Absicht des Auftraggebers, alles Papier geld zum Fallen zu bringen, und die Papiere durch sinen Agenten aufkausen zu lassen. Wenn die Nach richt dementiert würde, so war die ganze Operation Brests mit großem Nutzen vor sich gegangen. Die 50 Dollars bewogen mich, die Depesche abgehen zu l^ss n. Ich wollte gerade den Apparat in Bewegung « tzen, als ein Mann in das Zimmer ttü«zte. „Halt!" brüllte er mich an, „schicken Sie dieses zunächst fort ober ..." Er drohte, mich mit dem Revolver nie- «o—° Küttig!. 8SWWM» zeMimom e» Llustor portofrei. — H-rkoe scickens Lostüm- MW Köcks, ^u/w-rs, Musen, Kodsn. veutscdlsnbs grSsstesSperial-üescdSlt Ec könne sich nicht daran beteiligen, die Grundsätzei der FiSkal-Politik, auf denen das Gebäude der briti- f scheu Wohlfahrt beruhe, umzustoßen.
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