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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 07.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190310070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19031007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19031007
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-07
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 07.10.1903
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stattgefuudeneu Prozesse-, in dem Verband-! HaudelS-, Gewerbe- und sonstigen Fortbildungsschulen, zu Augehör anderer Personen, au-gestoßen ländlich auch an den Handelsschulen zu Leipig, Köln zu Zwicke» luvg-iaale zu H. Kunze, 4 Sorten. Außerdem hatte Herr von den deutschen Metall. nämlich 128842, aber den Streikenden ständen, so seiner Wege. (Fortsetzung folgt.) den Leut' dem mag ihm den lieber z' Tanzen." Sort. Gort. Fort,. Lr merkte trauensseligkeit — Chemnitz. Die heutige» Urwahlen der 3. Abteilung im Wahlkreise Chemnitz I haben das wenig erfreuliche, aber auch nicht sehr überraschende Ergebnis gezeitigt, daß mit einer einzigen Ausnahme im 1, Be- z rk, wo eine Nachwahl stattfinden muß, die Liste der Sozialdemokratie schlankweg gesiegt hat, Bei der Wahl im Jahre 1897 war das Resultat eine Kleinigkeit b sser, da damals in drei Bezirken Nachwahlen erfor derlich wurden, von denen zwei zu gunsten der staat-- -rhaltenden Parteien auSsieleo. — Chemnitz Ein 27 Jahre alter Schreiber aus Döbeln lief in der Uniform eines Husaren- Offiziers in hiesiger Stadt umher und quartierte sich auch hier als Rittmeister ein. Der Mensch siel der Kriminalpolizei in die Hände, durch welche festgestellt wurde, daß er von dem Landgerichte Freiberg wegen uud Aachen. Der am hiesigev Orte bereits 20 Jahre bestehende auf dem Gebieteder Stenographie mit größ tem Erfolge tätige Stenographenverein »Babelsberger* reöffnet am 13. Oktober 1903 im Restaurant »Deut scher Krug* einen neuen Anfängerkursus. Anmeldungen werden bereits jetzt entgegengenommen. Mann; als GewerkschastSkartelle in Deutschland haben aber im Jahre 1902 für alle deutschen Streits nur 74 762 M. aufgebracht. Sehen wir unS die Streits der Metallarbeiter näher an, so finden wir, daß sie im vorigen Jahre (nach der sozialoemokratischen ge« wirtschaftlichen Auszeichnung) 122 Streits führten, bei denen 9561 Arbeiter beteiligt waren. Die Streiks kosteten 464 990 M , und etwa 631320 M. gingen an Arbeitslohn verloren. Aber nur 43 Streiks von 122 hat die Gewerkschaftskommission gewonnen, unter den für die Arbeiter verloren gegangenen Lohnkämpsen befanden sich alle sieben Aussperrungen. So wird eS voraussichtlich auch diesmal der Fall sein; denn einerseits sind die Arbeitgeber fest geeinigt und ent» schloffen, endlich einmal Ruhe im Hause zu schaffen, andererseits sind die sozialdemokratischen GewerkjchaftS- kaffen im allgemeinen recht schwach gefüllt. Hertel durch geschmackvolle Dekoration zur Aus schmückung der Ausstellung viel beigetragen. Hoffent lich findet der Obst- und Gartenbauverein durch diese Erfolge wieder viele Freunde an seinen Bestrebungen. — Lichteustei«, 5. Oktober. Heule vormittag Wüte der in Mülsen St. Jacob wegen Bettelns und groben Unfug- verhaftete Fleischer Sachse an das hiesige Amtsgericht abgeliefert werden. Als der Transporteur mit dem Häftling auf der Glauchauer Straße ankam, riß sich letzterer sämtliche Kleider vom Leibe, sodaß er völlig nackt auf der Straße stand. Während der Transporteur den Verhafteten niederhielt, brachten Anwohner Decken herbei, in welche er gewickelt wurde- Mittels Wagens wurde er dann »n „Nummer Sicher* gebracht. Begreif licherweise hatte sich sofort zahlreiches Publikum einge funden, daS den nicht alltäglichen Vorgang beobachtete. — Ch-M«itz. Der Bahnumbau macht allent- halben rüstige Fortschritte und mancherlei Veränderungen hat derselbe im Ostviertel der Stadt bereits im Gefolge gehabt. Eine Reihe von Häusern an der unteren Son nenstraße, sowie an der Hain- und Jakobstraße fielen Ser begonnenen Verlegung des SchienenstrangeS zum Opfer, — Eine rege Bautätigkeit ist diese-Jahr hier zu bemerken Von Januar bis August d. I. sind durch Neu- und Umbauten insgesamt 1159 neue Wohnungen gebaut worden: davon entfallen auf die Stadt 846, auf sie Vororte 313- - Der König!. fächs. Militärverein vev Altstadt beging gestern Abend in den Räumen des Allstädter Schützenhauses die Feier seines 56« jährigen Bestehens durch Konzert und Ball, zu welchem sich auch viele geladene Ehrengäste eingesunden hatten. Die Naumannsche Kapelle bot ein ausgezeichnet zu Gehör gebrachtes Konzert, sodaß genannter Kapelle reicher Applaus gezollt wurde. Herr Vorsteher Weit müller entbot den erschienenen Gästen und Mitgliedern in einer kurzen Ansprache den Wlllkommengruß. Der dem Konzert folgende Ball verlief in fröhlichster Stimmung uud hielt die Anwesenden bis in die frühen Morgenstunden kameradschaftlich zusammen. — Eine« guten Fang machte gestern abend in der 8. Stunde unsere hiesige Polizei wiederum, indem sie in der Herberge zum „Goldenen Ring" einen von der Staatsanwaltschaft Chemnitz wegen Rückfallsbetrugs steckbrieflich verfolgten Menschen, namens Ernst Richard Koch aus Göppersdorf bei Burgstädt festnahm und heute dem Königlichen Amtsgericht zusührte. Koch ist ein mehrfach und zu- letzt mit 1*/, Jahren Gefängnis vorbestrafter Mensch, der sich namentlich auf Betrügereien legte. Auch io genannter Herberge hatte er einen Betrug verübt, da er die arw senden Handwerksburschen mit Speise und Trank freihielt, ohne im Besitze von Geldmitteln zu sein. Derselbe dürfte derartige Manipulationen auch an derwärts verübt haben. — Ueber die Frage des Zweifluhlsystems in der Weberei, welche in der letzten Zeit soviel Veranlassung zu Differenzen zwischen den Fabrikanten und Webern gegeben hat, äußert sich die Aachener Handelskammer unter an« deren, wie folgt: Der größte Teil der Aachener Stoffe wird auch fernerhin nur auf dem Einzxlstuhl, also b i Bedienung eines Stuhles durch einen Arbeiter, hergestellt werden können Mit Einführung des Doppelstuhles soll indessen dem Bezirke die Möglichkeit geboten werden ge eignete Fabrikate, vie bereits an andere mit dem Doppel stuhl ausgerüstete Plätze verloren gegangen sind, wieder ouszunehmen. Es ist zweifellos, daß hierdurch die Aus- bildunz m der Herstellung von Besonderheiten weitere Fortschritte machen wird; auch die Arbeitsgelegenheit wird nicht mehr so eingeschränkt bleiben, wie bisher, sondern zunehmen. Der gegenseitige starke Wettbewerb wird bei einer größeren Mannigfaltigkeit der Fabrikate nachlassen, und beim Wechsel der Mode werden etwaige Schwank ungen der Konjunktur nicht derartig stark fühlbar werden, wie dies in den btzt-n Jahren zu beobachten gewesen ist. Die Umsetzung technischer Fortschritte in die Praxis muß selbstverständlich der Fabrikantenschaft und deren berufe- nen Vertretern übcrlafsrn bleiben; die- sollte sich in ein- fichtevoller Weise unter Berücksichtigung aller in Betracht kommenden Momente vollziehen- Die Kammer muß eS bei einer Darlegung der allgemeinen grundlegenden Ge- ichiepunkte bewenden l-ffen. — Zeit ist Geld ! Diese Worte haben sich in hervorragender Weise bei Verwendung der Zev und Kraft sparenden Stenographie bewährt, darum „Was, schon z'Haus geh'n?" rief der Wallner- Huber. „Ich hab mir grab' frisch einschenken lassen." ,,S' ist gut, wenn Ihr Luch auf den Weg wacht," meinte ein Bauer, der von draußen kam. „Lin sakrischer Sturm kommt jetzt daher, — da herinn'n hört man nix vor lauter Lärm und Musik, aber am See drunten, da pfeist's Dir anders —" „Jesses, Maria und Iosef!" seufzte die Hanni. Im ersten Schrecken wollte sie aufspringen, an das Ufer eilen, um den Sepp zurückzurufen, ihm zu sagen, daß die Nachricht von dem Heuer erlogen gewesen. Aber die Angst, „sich was zu vergeben," ihr Stolz hielt sie zurück. Die Burschen waren ja alle ge wandte Ruderer und sie hatten ein großes Schiff; vielleicht waren sie schon bald drüben am Secwinkler- und „der Herrische", der seinen Spaß mit ihnen ge trieben, ward ihr verhaßt. „Also g'logen hast! Pfui, schämst Dich net! von Emma Merk. 'Nachdruck verboten.) zu spät, daß er mit seiner Ver ist daS eine d r üblichen luftigen Phrasen. DaS ganze G werksch^itkan-ll io Berlin ,ählt 110 122 Am nächsten Morgen standen die Leute neu gierig, flüsternd beisammen. Lin dumpfes Gerücht schwirrte durch das Dorf. „Die Leewinkler sind dertrunken!* „Das Schiff ist umg'schlagen." „Sie haben ja Räusch' g'habt alle sechs!* „Das Schiff hat man in der Krüh' treiben sehen auf dem Wasser." „Der Postfranzl hat sich aus dem Staub g'macht, der hat ein schlecht's G'wissen. Der war schuld an dem Unglück, weit und breit ist kein Keuer ge wesen! Gnad'ihm Gott, wenn er sich blicken laßt!" Am Nachmittag lief neue Nachricht ein. Nein, mit einem solchen Menschen, der umsunst so einen Schrecken einjagt, mit ich nix mehr z' tun hab'n." Sie drehte Bücken. „Vater, gehn wir heim. Ich bin Haus! Ich hab' kein Kreud' nimmer am — Im Freiberger Anz. ist zu lesen: Da- Reisen auf unseren sächsischen Stuat-bahnen ist wirklich kein Ver gnügen mehr. Die Wagen sind meist bis auf den letzten Platz besetzt und es dauert auf einzelnen Stationen oft Minuten, ehe da- Bahnpersonal die einzelnen noch freien Plätze ausfindig gemacht und die Paffagiere einzeln unter gebracht hat- Daß Gesellschaften von 4 oder 5 Personen gemeinsam in ein Koupee gelangen, ist schon vielfach gar nicht mehr möglich. Dazu kommt, daß die Züge in der letzten Zeit mit beinahe fahrplanmäßiger Verspätung ver kehren, was wohl zum großen Teil darauf zurückzuführen ist, daß die Verteilung der Reisenden auf die wenigen freien Plätze in den Zwischenstationen größeren Aufent- i halt erfordert, als dies früher der Fall war. Von drei Zügen- die unser Gewährsmann in der letzten Woche zuweilen zwischen Freiberg und Dresden benützte, hatten zwei bei ihrer Ankunft in Dresden eine Verspätung von etwa IO Minuten, und der am Sonnabend nachmittags 3 Uhr 18 Minuten von hier „ach Dresden verkehrende Zug hatte sogar eine Verspätung von weit über einer Stunde. — Die Auslosung der Geschworenen für dis nächste Schwurgerichtspcriode beim König!. Landgericht Zwickau erfolgte am Montag. Aus dem Amtsgerichtsbezirk Hohenstein-Ernstthal wurde Herr Gemeindeältester Ihle in Kuhschnappel ausgclost. — Dem Steueramte zu Hohenstein-Ernstthal (Haupt- zollamtSbezirh Chemnitz) ist die Befugnis zur Ausfertig ung nvon Zollbegleitscheinen I über zollpflichtige Post» sendurgen, sowie zur Erledigung von Zollbegleitscheinen l übe aus dem Auslands zurückkommeade Musterstücke erteilt worden. — Bettrinärwefen. Au- dem amtlichen Be richt der Kommission für das Veterinärwesen über die in der Zeit vom 16. bis 30. September 1903 im König reich Sachsen konstatierten ansteckenden Tierkrankheiten entnihmen wir, daß in der Amtshauptmannschaft Glau chau 3 Fälle von Milzbrand und zwar in Götzenthal, Wernssolf und Wickersdorf vorgekommen find. Im qanzin Königreich Sachsen wurde 19 Mal Milzbrand, 2 Mal Raufchbrand. 1 Mal Tollwut und 1 Mal Maul» und Klauenseuche (Ansteckung durch Viehverkehr) fest- gestellt. — Oberlungwitz, 6. Oktbr. Die gestern be endete Ausstellung des Obst- und Gartenbauvereins zu Oberlungwitz war, wie vorauszusehen, sehr reich beschickt. Man erkannte durch dieselbe recht merklich die Fortschritte, die der Obst- und Gartenbau in letz ter Zeit in hiesiger Gegend gemacht, ja man empfand den Einfluß, den der veranstaltende Verein io dieser Hinsicht auszuüben vermocht hat. Der Raum, der zur Ausstellung diente, der Schießsalon der Teschingesell- schaff, war vollständig gefüllt und mehrere der Aus steller hatten wirklich Hervorragende- geleistet, indem re der guten Sache insofern gedient, als sie ihren Ausstellungsobjekten die vielfach wichtigen Notizen über die Lage des Gründftücks, den Wuchs des Baumes und die Reifezeit der Frucht beigegeden, andernteilS waren wieder die Obstsorten nach Familien usw. ge ordnet, sodaß man auch in dieser Hinsicht Studien zu machen vermochte. Es hatten ausgestellt verschiedene Sorten: Herm. Hertel Zwergobst, große Aepfel; Franz Jungnickel, 4 Sorten; M. Ludwig, GerSdorf 5 Sorten (größte Aepfel); Otto Kunze, 24 Sorten; Joh. Henny 9 Sort. (süßer Wein); Joh. Falke, 9 Sort. Beerenfrüchte mit Namen, zweimal im Jahre blühend; Herm. Hertel, 20 Sort.; Herm. Martin, Blumenkohl und Kraut. L. Mehlhorn, 16 Sort. zu. a. wundersam geformte Kartoffeln). Louis Wenzel 10 Sort.; Adolf Müller, 8 Sort.; Herm. Eichler 41 Sort.; Job. Hmvy riesengroßes Kraut, Rüben, Sei« Geist. Eine Erzählung aus den bayrischen Bergen schon die Taifoche bewerft, daß die Anarchisten Wiesenthal und Pawlowisich (letzterer der bekannte Anarchistenfvhre.) eine Vertrauensstellung in der Berliner Mctollarbeiterorganisation einnehmen uud sehr häufig als Referenten in den Metallarbeiters» sammlung-n ausgetreten sind; auch in den oben cr- trähnten, von einem Herrn Cohen einberufenen Metallarbeiterversammlurgen waren bezeichnenderweise Prwlowitfch und Wiesenthal Referenten. Die Arb-i- rerführer weisen immer darauf hin, daß der Mrtall arbciterverband die stärkste aewerk-choftliche Organs- sation in Deutschland se>. DaS ist nur mit großer Einschränkung za versieben. Allerdings hat der Deutsche Mewllarbeiteroerband die meisten Mitglieder, Am Mitternacht hörte der Wind auf ; nur der Regen prasselte nieder. Im Dorf war's totenstill. Geschichte ausginge? So trat sie denn mit dem Vater, der alten Base und dem Anecht, der mit der Laterne voran leuchtete, den Heimweg an auf ihren hochgelegenen Hof. Tie Tannen im Walde ächzten und rauschten ; vom Seeufer her hörte man das Coben der Wellen. Die Hanni war in schlechter Laune, unzufrieden mit dem Sepp, empört über den Postfranzl und ärgerlich über sich selber. — Kranz war sehr enttäuscht über den raschen Ab schied, über Hannis veränderte Stimmung. Umsonst hatte er nun den Haß der Äauernburschen auf sich geladen, die er durch seinen falschen Keuerlärm mitten aus ihrem Vergnügen herausgerissen. Line Ausrede hatte er sich freilich schon ausgesonnen. Ls war nämlich wirklich ein Telegramm eingelaufen: „Brand in Seedorf" und er konnte ja geltend machen, daß er in der Lile den Namen falsch gelesen habe. Aber er wußte recht wohl, daß ihn dieser vorgebliche Irr tum nicht vor der Rachsucht der Burschen schützte, die ohnedies gegen ihn gereizt waren. Lben wollte er sich ein hübsches Bauernmäd chen zur Tänzerin holen, um diese unerfreulichen, Gedanken zu vergessen, als eine Bemerkung an sein ' Ghr klang, die ihn erschreckt aufhorchen ließ. „In dem kleinen Schiff vom Wirt sind's über ' den See g'fahr'n, die leichtsinnigen Buben," sagte ein alter Bauer. „Lie hab'n ja alle miteinander net mehr recht gut g'sehn und dahaben's auch ihre große „Plätten" net g'funden." Metallarbeiter - Streik. Zum Kampf in der Berliner Metall industrie. Die Arbeitgeber erklären, daß die Zahl der Feiernden ständig steige; sie mag zurzeit über 9000 betragen. Der Gewerkverein hat beschlossen, daß die Streikenden unter keinen Umständen die Arbeit zu alten Bedingungen wieder aufnehmen sollen, und daß bis zuletzt gekämpft werden solle. Die Schlosser haben ihre Bewegung sür beendet erklärt, nachdem eine Einigung mit den Meistern erfolgt ist. AuS Berlin wird der „Schief. Ztg." geschrieben: Die allgemeine Aussperrung der Metallarbeiter in Berlin ist nunmehr in Kraft getreten und die Metall arbeiter haben bereits in 12 Versammlungen zu dieser < Aussperrung, welche von 270 Firmen über 14700 Arbeiter verhängt worden ist, Stellung genommen. Eine kampfeSsreudige Stimmung herrschte in diesen Versammlungen nicht, und die bombastische Resolution, „alles daran zu setzen, um diesen Kamps siegreich zu beenden", kann über die gedrückte Stimmung der Ausgesperrten nicht sorthelsev. Die Vereinigung der Berliner Metallwarensabrikanten hat sich zu dieser Aussperrung nur ungern entschlossen, aber wollten die Metallwarensabrikanten Herren im eigenen Hause bleiben, so konnten sie nicht anders handeln. Seit Jahren schon geht die Beunruhigung in der Metall- warenbranche, saft jede Woche kamen die Arbeiter mit neuen Forderungen, n. a. die Festsetzung eines ziem lich hohen Minimallohms. Daß diese Forderung ab gelehnt wurde, veranlaßte 3000 Gürtler zum Streik. Die Fabrikanten meinten, daß die Festsetzung einer MinimavohneS ziemlich gleichbedeutend mit der Aner- kennung des Rechtes aus Faulheit sei. In größeren Betrieben können ja vielleicht mehrere faule Gesellen durchgeschbpvt werden, aber in kleineren Betrieben ist dies ganz unmöglich; und die kleineren Betriebe waren es auch, welche jetzt energisch auf Schließung drängten, da der Zustand unausgesetzter Beunruhigung durch partielle Streiks aus die Dauer unhaltbar geworden war. Die sogenannten „organisierten" Metallarbeiter in Berlin stehen politisch sehr weit nach links, was werkschastlich organisiert. weiter daraus Hinweisen, daß Hunderttousende von Berliner Arbeitern hinter ! _ - - - - - TSchfisches. Wettervoraussage nach den Feststellungen des König!, meteorol. Instituts Chemnitz: für Mittwoch: Regnerisch. Temp.: normal. Wind Südwest. Barom.: lies. fürDouneestag r Regnerisch. Temp.: normal. Wind West. Barom.: tief. arbeitern sind nur 24,11 P-.o». sozialdemokratisch-ge- Wenn die Streittührer lernt „stenographieren!" Von allen Stenographie, ystemen hat sich das „GabelSberger'scbe" wegen seiner leichten Elernbcukei', unübertrrMchen Schriftkürze und ) attischen Beouchbarkcit am meisten bewährt, inSde- andere aber bri Parlamenten, Behörden, Kaufleuten und Rechtsanwälten usw. Ihnen Allen ist sie unent- b brlich geworden. TieGabelSberger'icheStenographie öhlt zusammen m-hr Ar.härgrr als alle anderen deutschen Sienographre-Systlme. Sie ist die einzige staatlich anerkannte Kurzschi ist, die unter Ausschluß aller ander-n Systeme amtlich an den höheren L hr- anstalten in Offtenerch, Bayern, Sachsen, Oldenburg, Sachsen-Kodurg-Gotha und Sachsen-Weimar gelehrt wild und zwar an insgesammt ca. 1700 meist höheren Schulen und L brbildunaSanstnlten, an über 400 „So weiß man denn was von einem Keuer?" fragte ein anderer. „Ich hab' nix g'hört, daß sie geläut' hab'n und daß die Spritze g'holt word'n wär." Dem Kranz! ward's schwül, als nun das Ge witter losbrach mit solcher Wucht, daß man auch in dem lärmenden Raum das Donnern und Toben hörte. Lr ging verstimmt vom Tanzboden fort, un willkürlich trieb es ihn an das Seeufer. Im Tasthause zur Post spielte noch lange die Blech-Musik. Zuweilen klang ein betrunkenes Johlen durch die Nacht und ein Wankender trollte sich Kartoffeln ; Eduard Engelmann, Kartoffeln; Jungnickel, kürbisse. R. Herold 36 Pfund schwerer Kürbis; P. Wagner Kraut; Pöhlmann, 12 Sorten; P. Freitag, 7 Sort.; Julius Petzold 7 Sort.; Gust. Nckolasti, 11 Otto Päßler, 10 Sort.; Adolf Fischer, 10 WMes vMkWtW «MeM-inM«! am 6. Oktober 1SV3. Vorsitzender: Herr AmtsgerichtSrat Käßberg. Fortgesetzt wurde heute die vor 14 Tagen, zwecks weiterer Zeugenvernehmung, ausgesetzte Hauptverhand- lu g gegen die in Gersdorf wohnenden Bergarbeiter Hugo Max Jakob, Alfred Jakob, Oswald Luckner, Ernst Dost und Otto Selbmann, die sich wegen eine», ihnen am Abend des 3. Juli in dem Plutoschachte daselbst, zur Last gelegten Haus friedensbruchs uud außerdem Selbmann noch allein wegen einer Sachbeschädigung zu verantworten haben. Die vier zuerst benannten Angeklagten behaupten in bestimmter Form, nicht den in Frage stehenden Ge- schästSraum betreten, sondern nur vor der Türe desselben gestanden zu haben, während Selbmann allein in den Schachtraum gegangen sei und ein Stück Kantholz in den Schacht geworfen habe- Das Gericht ist aber, trotz der belastenden Zeugenaussage- nicht in der Lage die e vier Angeklagten des begangenen Haussriedms- brvchs zu überführen und mußte daher auf Freisprechung erkennen. Selbmann aber erhielt wegen groben Un- fugS 10 Tage Gefängnis. 2) Wegen Widerstandes, Beleidigung und ruhe- störenden Lärm in- hatte sich der 1841 geborene Hand- arbeiter und Weber Friedrich August Stein bach von hier zu verantworten, da er am Abend des 24. August d. I. einen hiesigen Schutzmann, als dieser bei einem in der Bahnstraße wohnenden Fleische.meister einen kleinen Einkauf besorgen wollte, bei dieser Ge legenheit ohne jede Veranlassung aus das Gröblichste beschimpfte und beleidigte und auch auf mehrmaliges Zureden nicht zu beruhigen war, vielmehr die Schimpfreden auf der Straße derart fortsetzte, daß der Beamte ihm die Arretur ankündigen mußte- Hierbei leistete er durch Umsichschtageo und Eiostemmev mit dcn Füßen den heftigsten Widerstand, sodaß nur mit Unterstützung eines zweiten hinzugekommeuru Polizei- beamten der Arrestant zur Bezirkewache und dann auch später zur Havptwache gewaltsam gebracht werden mußte. Der Angeklagte, der öfters in Tränen aus bricht, gibt an, daß er an jenem Abend stark betrunken gewesen sei und von dem Vorgänge nicht« mehr wisse. DaS Gerichr verurteilt ihn zu 3 Wochen 4 Tagen Ge- i längois und 3 Tagen Haft. Außerdem wird dem be leidigten Beamten daS Recht zugcsproches. das Urteil, insofern eS sich auf die Beleidigung bezieht, durch Aus- Hang an der Ger-cht-tafel zu veröffentlichen. 3) Mit einem nverbesserüchen Sünder, der fast den größten Tei! seines Lebens in Gefängnis und Zuchthaus zuxcbracht und der auch den hiesigen B.» hördcu kein Unbekannter mehr ist, mußte sich dar Ge richt wiederum b-schäftigen. Der 1852 geborene, zur Zeit hier in Untersuchungshaft befindliche, wegen Dieb- tatzls, Betrug« u w. vielfech vorbestrafte Weber Karl haben soll. Die Angeklagte ist im wesentlichen auch geständig und will die Aeußeruog in der Erregung getan haben Es erfolgte deshalb ihre Verurteilung zu 25 Mark Geldstrafe. Dem Beleidigten wurde außerdem noch das Recht der Veröffentlichung de- Urteils durch Au-Hang an der GerichtStafel zugesprochen. eine große Dummheit gemacht- Hanni fühlte sich als Partei-Genossin der Bauern, stand. Die letzten hier emartrofieneu Nachrichten lauten alarmierend. In hiesigen amtlichen Kreisen herrscht große Unruhe. «owftanttwopel, 3. Oktbr. Nach einer Mit- teilung der Psorte umzingelte am 29. v. M. eine aus 400 Mann bestehende Komiteebande das Dorf Be- lidsche im Kreise RaSlog. Die Mitglieder Bande gehören der bulgarischen Miliz an. Nachdem sie die christlichen und muhammedanischen Quartiere ange zündet hatten, zwangen fie die bulgarischen Einwohner mitzuziehen und verschanzten sich auf einer die Um gegend beherrschenden Höhe. Auch andere Banden, welche in den Sandschak SereS eindrangen, waren militärisch organisiert und wurden erwiesenermaßen mittels Bahn nach Belowa befördert, von wo sie Samakow in den Kreis RaSlog eindrangen. Dieselben sollen die Absicht haben, die Dörfer anzuzünden und deren Bewohner zu massakrieren. Biele Dorseinwohner haben um Schutz nachgesucht. Konstantinopel, 5. Olt. Ein dem Sultan nahestehender hoher Würdenträger in Jildiz soll sich in vertraulichem Gespräch dahin geäußert haben, der Sultan stände der bulgarischen Forderung, betreffend einen christlichen Gouverneur für Mazedonien, nicht mehr ganz ablehnend gegenüber. Der Herrscher er- wäge vielmehr, ob durch Nachgeben in diesem Punkte vorläufig weitere schwere Folgen zu verhüten seien. Hermann Rother, früher in Hohenstem-Er. mußte am Abend de» 21. September von einigen jun gen Leuten der hiesigen Polizei übe-geben werden da er am der nach Wästevbrand führenden St aße, in )er Nähe der Richter'scheu Z'egelci, an jenem Abend verschiedene Personen um Geld und Z-garrcn und angebe-ltm und unter Bedrohungen zur Heraus gäbe d:ss Iben zu zwingen versuchte. Angeklagte leugnete n frecher W ise die Tat obgleich er dmch die Zeugen- aasigen bestür mt üb'rführl werden konnre. Für seine erncute Stra tc-t setzt ihm das Gericht eine Strafe vo«- 6 Wochen Hast aus da» Konto seines re chhal- tigcu Sündenregisters. 4) Der Weber Friedr ch Emil Schwalbe von hier >atte Privatklagc wegen Beleidisung erhoben mgcn sie Telegraphenarb-iterSehesrau Minna Magda ene Fröhlich geb. Uhlia, ebendaselbst. Der Anklage liegt eine gröbl che Beleidigung zu Grunde, welche die F. qelegertljch eine» v'r Landg-richt Ufer. Wenn der Sepp zurückkäme, dann gäbe es jedenfalls einen Streit mit dem Postfranzl, den sie sicher durchprügeln würden, — wer weiß, wie die
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