Volltext Seite (XML)
Hohenstein Gr «stthal. Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Ämgeaberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mttelbach, Ursprung, Erlbach Archberg, Pleißa, Reichenbach, CMenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. V Inserate nehmen c.uyer der Expedition auck die Au-träger ach dem Lande entgegen, auch befördern die Annonceu- Expeditionen solche zu Originalpreifen. Srschetnt leben Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger Pro Quartal Mt. 1F.' durch die Post Mk 1.82 frei in'S Hau» Anzeiger für für Vas Königliche Amtsgericht M- den Stavtrat z« Hohenstein-Ernstthal. Orgcrn crllev Genrerrrös-Verrvcelturrgerr ösN irrnlregeiröen Matschcrfterr. Dienstag, den 15. September 1903. Nr. 214. 53. Jahrgang. V. Ress. 146/03. Die Stellvertretung des beurlaubten Herrn FriedenSrichtkrs Thiele durch Herrn Friedensrichter Gruber hier dauert bis Ende September 1903. HohensteiN'Ernstthal, am 12. September 1903. Königliches Amtsgericht. reMrleitttiMWt in KrimiM. Crimmitschau, 12. September. Heute Nachmittag wurden in fünf Sälen wieder Textilarbeiterversammlungen abgehalten, die sich mit der Lage, wie sie durch das — io d.r Sonntag-Nr. mitgeteilte — Schreiben des Fabrikantenvereins nun geschaffen, beschäftigten. Dem Berichte des Amtsblatts über die Versammlungen entnehmen wir folgendes: Die im „Adler"-Saal abgehaltene Versammlung war von gegen 1000 Personen besucht. Das Referat hatte Herr Wagner-Chemnitz über: „Die ausgesperrten Textilarbeiter Crimmitschaus und deren Forderungen" übernommen. In halbstündiger Rede führte der Referent etwa aus: Auf Seiten der Arbeiter stehen die Faktoren der Wissenschaft, welche die Verkürzung der Arbeitszeit als eine Notwendigkeit bezeichneten. Das gestern in den Lokalblättern veröffentlichte Ant wortschreiben des Spinner- und Fabrikantenvereins sei leider nicht so ausgefallen, wie die Arbeiterschaft gehofft habe. Dieselbe sei in diesem Schreiben geradezu ver höhnt worden. Durch die Anbahnung von Verhand lungen hofften die Arbeiter, daß der größte Teil der Forderungen zu seinem Recht kommen würde. An der Forderung des Zehnstundentages müsse unbedingt festgehalten werden und nur, was die Lohnerhöhung betreffe, darüber ließe sich verhandeln. Die Forderung einer unparteiischen Leitung für Verhandlungen sei berechtigt. Um unparteiisch zu sein, könne niemals eine Person den Vorsitz führen, welche den streitenden Parteien angehöre, deshalb habe auch die Lohn kommission den Wunsch geäußert, die Verhandlungen sollten von einer der Sache fernstehenden Person ge- führt werden. Die Fabrikanten haben ja zum Teil Recht, wenn sie sagen, daß das Vorgehen der Crimmit- schauer Arbeiterschaft eine Machtprobe fei, aber es ist die Durchführung dieser Forderung nur eine Aus- führung der gefaßten Kongreßbeschlüsse, und wenn die Arbeiterschaft jetzt unterliege, fo sei die Erringung des zehnstündigen Arbeitstages in der Textilindustrie auf lange Jahre hinaus lahmgelegt. Wenn die Kasse des Textilarbeiterverbandes erschöpft wäre, so sei Kredit genug vorhanden, um die Forderung des zehnstündigen Arbeitstages durchzuführen. Deshalb müsse aus- gehalten werden, dann werde der Sieg auch sicher sein. Lebhafter Beifall folgte diesem Referate. In der Dis- kufsion sprachen sich sämtliche Redner im Sinne des Referenten aus. Auf eine Anfrage, ob es zutrcffe, daß in Werdau Streikarbeit geliefert werde, erklär» Herr Hecht, daß Personen von der Zentralleitung überall da Fühlung nehmen werden, wo vermutet wird, daß Streikarbeit angefertigt werde. Die Orte Werdau, KottbuS, Wunsiedel u. s. w. kommen in Krqae, Die von der Lohnkommisfion eingebrachte Resolution wurde einstimmig angenommen und hatte folgenden Wortlaut: Die Versammlung nimmt mit Entrüstung von der Zuschrift des Fabrikantenvereins Kenntnis, die derselbe als Antwort auf das Ersuchen der Filiale deS Deutschen Textilarbeiterverbandes um Einleitung gemeinsamer Verhandlungen an diesen ge- richtet hat. In diesem Schreiben wird den Arbeitern nicht nur zugemutet, die Arbeit bedingungslos wieder aufzuuehmen, sondern auch, daß sie unter sich eine Auslese halten lassen sollen. Ganz abgesehen davon, daß niemand der Versammelten auch nur an die Mög lichkeit glaubt, die Arbeit bedingungslos wieder aufzu nehmen, wird eS auch niemandem einfallen, die Arbeit wieder anzutreteu, ohne die Gewißheit zu haben, daß alle Ausständigen gleichzeitig eingestellt werden. Die Versammlung erblickt übrigens in dem Antwortschreiben des Fabrikantenvereins eine dreiste Verhöhnung der Arbeiterforderungen, die sie nicht anders als durch un entwegtes AuSharren in dem den Arbeitern aufge zwungenen Kampfe beantworten kann. Im weiteren protestiert die Versammlung energisch gegen die behörd- lichen Maßnahmen gegen das Streikpostenstehen Im „Odeum" wurde die Versammlung kurz nach 2 Uhr durch Herrn Reichenbach eröffnet. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung trat Herr Schulz-Leipzig als Redner auf. Die anwesenden etwa 250 Personen waren mit den Ausführungen deS Referenten vollkommen ein- verstanden und stimmten auch der Aufforderung, sich durch das unter dem 10. d. M. an den Vorstand des Textilarbeiterverbandes gelangte Schreiben der Unter nehmer nicht irre leiten zu lasten, zu, und sind nach dem am Schlüsse deS Referates lautgewordenen Bn- fall fest entschlossen, in dem begonnenen Kampfe weiter auSzuharren. Die Versammlung im „Grüntal" war stark besuit. Herr Jäckel-Zwickau erklärte die Ant wort der Fabrikanten für unannehmbar und stellte an der Hand verschiedener Berichte aus dem „Konfektionär" die Situation für die Arbeiter als günstig dar. Sämt liche Redner aus der Versammlung erklärten sich für weiteres AuSharren und mahnten zur größten Rahe. Die Resolution fand einstimmige Annahme. * * * Die Streikleitung widerspricht den in auswärtigen Blättern verbreiteten Gerüchten, wonach es hier zu Boykotts von Geschäften gekommen sei. Es denke nie mand von den Ausgesperrten daran, die schwierige Lage der Geschäftsleute noch zu verschlimmern. — Zwei streikpostenstehende Arbeiter sind vom hiesigen Schöffengericht zu fünf und zehn Mark Strafe ver- urteilt worden. Ueber die Aussichten deS Streiks läßt sich der „Cons." wie solgt auS: Wir sprachen dieser Tag? einen mit den Verhältnissen in Crimmitschau sehr ge- nau vertrauten Berliner Grossisten. Dieser Herr be- merkte auf unsere Ansrage über die durch den Streik geschaffene Situation etwa folgendes: Die Fabrikanten sind den Arbeitern gegenüber ganz gewaltig <m Vor- teil. Der Hauplbedarf in dem Standard-Artikel Crimmitschaus, schwarzen Eskimos, ist seitens der Berliner Stoffhändler und Konfektionäre gedeckt, und was sie nicht auS Crimmitschau bekommen konnten, haben sie von einer großen Saganer Firma bezogen. Es werden daher zur Zeit keine allzu großen An sprüche an Crimmitschau gestellt. Die dortigen Fabrikanten können also vorläufig eine abwartend? Stellung einnehmen und Habes deshalb sehr wenig Veranlassung, sich nachgibig zu zeigen. Der ganz? Streik ist überhaupt nur eine Krastprobe. Würde der Streik in Crimmitschau von Erfolg begleitet sein, würden sofort auf einen „Wink von oben" die Arbeiter in Forst, Sprembeig und anderen Städten in den Streik treten. Die Forster u. s. w. Fabrikanten unter stützen ihre Kollegen in Crimmitschau. Das muß natürlich verhindert werden, und darum wird der Streik den Arbeitern auch sicherlich keine Erfolge bringen. Die Dauer des S!reikS läßt sich nicht vor- aussehen, es kommt auf die Ausdauer der Streiken den an. Crimmitschau, 11. Sept. Ein hiesiger Bäckermeister spendete für die Arbeiter 50 Brote. Fast alle anderen Bäcker haben den Brotpreis bedeutend herabgesetzt. Der Konsumverein ermäßigte den Preis eines großen Brotes um 20 Pf. Auch' andere Nahrungsmittel sollen im Preis herabgesetzt werden. Eine Versammlung der Geraer Textilarbeiter, in welcher der Vorsitzende des deutschen Textilarbeiter- verbände- Hübsch-Berlin referierte, nahm eine Ent schließung an, in der die Geraer Arbeiterschaft den Crimmitschauern moralische und finanzielle Unter- stützung zvsichert und gleichzeitig betont wird, daß sie das Vorgehen der Crimmitschauer Kollegen als recht anerkennen. In einer im „Grüntal" zu Lichtenstein tagenden Textilarbeiter-Bersammlung, m der Reichelt- Chemnitz über den Crimmitschauer Streik referierte, wurde einstimmig beschlossen, während der Dauer des Streiks doppelte Beiträge zu zahlen. Bom Kaisermanöver. Halle a. s., 11. September. In den Mittagsstunden erreichten die diesjährigen Kaisermanöver ihr Ende, und schon am Nachmittag begann der Rücktransport der Truppen von den ^Bahnhöfen Naumburg, Corbetha, Rippach - Poserna, Weißenfels, Prittitz und Dürrenberg aus. Unsere sächsischen Truppen wurden mit insgesamt 22 Sonder zügen auf dem Wege über Zeitz-Meuselwitz und über Leipzig nach ihren Garnisonen befördert. Ueber den Verlauf des letzten ManövertageS, dessen Generalidee wir bereits mitgeteilt hatten, wird berichtet: General v. Treitschke hatte feine Armee (markierter Feind) im Wethauabschnitt von Schönberg, Possenheim bis Stößen mit zurückgebogenem linken Flügel aufgestellt. Der Kaiser führte seine Armee unter äußerster Benutzung deS schluchtenreichen Ge- ländes heran und stieß mit dem 11. und 4. Korps gegen die Front der Treitschkeschen Stellung. Beson ders das 4. Korps führte einen sehr maskierten An- griff durch. DaS 12. Korps hatte der Kaiser weit südöstlich disponiert, so daß es den feindlichen linken Flügel umfaßte. DaS Kavalleriekorps ließ er noch weiter nach Osten umkreisen. Es attackierte unter Führung des äl .-sten BcigadekommandeurS, als die 3 anderen Korps unter steter Führung des Kaisers den Feind vollkommen erschüttert, zum Teil schon geworfen hatten. Durch diesen vollständigen Sieg blieb die Absicht der kaiserlichen Armee, sreie Hand nach Westen zu behalten, vollkommen gesichert. — Aus der Höhe bei Görschen hielt der Kaiser die Schlußkritik ab. Der Berichterstatter der L. N. N. erzählt darüber u. o.: Ueber einem großen Trupp von Reitern flattert di? gelbe, weithin sichtbare kaiserliche Standarte, über das Feld hallt in vielfachen Wiederholungen der Komman- oeurruf, und nun sprengen sie aus allen Windricht ungen daher, die Helden des Tages, um aus dem Munde des obersten Kriegsherrn Lob oder Tadel, oder auch beides, gleichmäßig abgewogen, in Empfang zu nehmen. Immer mehr erweitert sich der Reiter, trupp, und in langen ausführlichen Darlegungen be- leuchtet der Kaiser noch einmal die Vorgänge von allen fünf Tagen der umfangreichen Uebungen. Er gebraucht keinerlei Unterstützung seines Gedächtnisses, keine Karte, keine Aufzeichnungen, alle die unzähligen kleinen Ortschaften, die hier und da auf dem großen Terrain, zwischen Merseburg und Roßbach, Weißen fels, Naumburg und Kösen und zurück über Alt- Flemmingen bis Wethau, Mertendorf und Stößen be- rührt worden sind, die Flußläufe, Höhen, Brücken, Eisenbahnen, alles das und noch vieles mehr zitiert er auS dem Gedächtnisse. Die kaiserliche Kritik ist sür jeden Osfizier, der den Vorzug hat, sie aus dem Munde des Monarchen, also aus der ersten Quelle und uuversälscht mit anzuhören, ein großer Gewinn. Bon Einzelheiten, so schließt der Monarch, wolle er nicht weiter reden, aber er habe da z. B. Jasanterie liegen gesehen, von der man vorher gewußt habe, daß sie anderthalb Stunden werde an einem Flecke bleiben müssen, und man habe den Leuten nicht gestattet, das Gepäck abzulegen — das sei falsch. Wo Erleichter ungen geboten werden könnten, sollte man sie auch willig gewähren. Die großen Marschleistungen der Infanterie, wie auch die Ausdauer der Kavallerie und ihre gute Konstitution erkannte Se. Majestät beson ders lobend an. Es mag wohl manchem unserer braven Soldaten in den letzten Tagen etwas zu viel gewesen sein an herkulischen Anstrengungen, des einen ist aber der deutsche Soldat gewiß — der oberste Kriegsherr weiß darum, er kümmert sich um alle Strapazen und dankt es seinen Truppen, wenn sie pflichttreu und aufopfernd ihre Schuldigkeit getan haben. Unterzieht doch auch er selbst sich allen Müh seligkeiten, und seine eigene Pflichttreue und sein enormer Fleiß sind gerade in den letzten Wochen viel bewundert worden. — Wie derselbe Berichterstatter zu melden weiß, hat Kaiser Wilhelm während der Kritik ein Hurra auf König Georg ausgebracht. Er schreibt darüber: Während der Kritik sah der Kaiser, daß sich die sächsische Königsstandarte seinem Haltepunkte näherte. Sofort unterbrach er sich, forderte selbst die — Offiziere und das Publikum auf, auSeinanderzu- treten, sodaß eine freie Bahn für den Ankommenden geschaffen wurde, und ritt dem König entgegen. Mit herzlichem Händedruck begrüßten sich die beiden Maje stäten, und der Kaiser geleitete den greisen Monarchen in die Mitte der Kommandeure und deS zahlreichen Gefolges. Und in diesem weiteren Bortrage gedachte er mit höchster Anerkennung der Leistungen der säch sischen Truppen und brachte dem königlichen Freunde, gleichsam als Abschluß der Maoövertage, eine beson- dere Ovation dar. „Meine Herren," so sagte unge- führ der Kaiser, „Sie haben die hohe Ehre gehabt, Se. Majestät den König von Sachsen, einer der letzten noch unter uns weilenden Führer aus dem großen Feldzuge von 1870/71, in unserer Mitte zu sehen, mit rüstiger Ausdauer und Hingebung; ich fordere Sie auf, mit mir auf Se. Majestät ein dreifaches Hurra auSzubringeo. — Se. Majestät König Georg Hurra, Hurra, Hurra!" Und kräftig hallte das Hurra über das Schlachtfeld. Als sich der Kaiser vom König Georg verab schiedet und die Kommandeure entlasten hatte, und als darauf der gesamte Reitertrupp auseinandersprengte, rhob sich plötzlich ein furchtbarer Sturm, der den Erdboden fast senkrecht traf und eine dicke Staubwolke von gewaltiger Dimension aufwirbelte. Das Bild, das sich nun bot, war von dem einer Kaoallerieattacke nicht zu unterscheiden. Ein paar hundert Rosse stürm ten wild durcheinander, als triebe sie das Unwetter ort, und ringsum hüllte sich die Landschaft in Dunkel- nit. Wohin man blickte, sah man ein braungelber Gewoge und dazwischen die Bewegungen der immer undeutlich werdenden Reiter. Als endlich der Sturm etwas nachließ und dar Roffegestampse verhallt war, flatterte auf einsamem Felde nur noch die sächsische Königsstandarte mit der grünen Rautenkrone mit den schwarz-gelben Feldern. Daneben hielten nur noch einige wenige Offiziere. König Georg war abgestiegen und wartete auf seinen Wagen, sein Pserd hatte er bereits weggefchickt. Man wartete und wartete, -er Sturm fing von neuem an zu blasen, wieder wirbel- »en große Staubmassen auf, sodaß man kaum noch auS den Augen sehen konnte, aber kein Wagen kam. Nan wußte, daß das elegante Viergespann in der Dichtung von Stössen Herkommen mußte, aber man konnte keinen Baum und keinen Strauch, keine Chaussee und kein Dorf mehr erblicken, so war alles in Wol ken eingehüllt. Selbstverständlich war für die Diener die Königsstandarte ebenso unsichtbar geworden, und sie fanden sich daher nicht zu ihrem Herrn. So ver ging eine lange, lange Weile und man kam allmäh lich zu der Ueberzeugung, daß heute der Wagen über haupt nicht mehr kommen würde. Die fatale Situa tion wurde jedoch durch den guten Humor des Kö nigs wesentlich abgemildert. „DaS ist doch noch nicht dagewesen," äußerte Se. Majestät, „sonst kommt er immer zu früh, und heute kommt er nie!" Und er kam denn auch nicht, sodaß der König schließlich in dem Unwetter zu Fuße der Chaussee zuschreiten mußte, um dem Wagen aus halbem Wege entgegenzukommen. Endlich wurde das Gesährt sichtbar. ES kam quer über daZ Feld daher, und Ser Monarch konnte nun mehr nach dem Bahnhose fahren. Was die Verpflegung der Mannschaften im Manöver anlangt, so lautet der Speisezettel entweder: Fleischkonserven 200 Gramm, Gemüsekonserven 150 Gramm, dazu Salz, Kaffee und (an einem Tage) 500 Gramm Zwieback; oder Fleischkonserven 200 Gramm, Gemüsekonserven 100 Gramm, Kartoffeln 500 Gramm, Brot 750 Gramm. An einem Tage gab eS sogen. Mischgemüse, das heißt eine Konserve aus Fleisch und Gemüse zusammen. Für den 7. September hatten die Truppen ihre Rationen aus den Quartieren mitge- bracht. Die sür jeden der vier Manöverlage, vom 8. bis 11. September, erforderliche Mundportion und das nötige Kochholz empfingen die Truppen am Tage vor her durch die Proviantkolonnen und trugen sie mit sich; ebenso die berittenen Waffen die Haferration, während der Tagesbedarf an Rauhfutter, Lagerstroh, Wärme- Holz nach den Biwaks, respektive in die engen Quar tiere geschafft wurde. Jedes Bataillon durfte einen Marketender, oder Kantinenwageu mitführen. Die iu engen Quartieren untergebrachlen Truppen hatten, wie im vorigen Jahre, vorher abzukochen. Schon erwähnt haben wir, daß die rote Partei eine fahrbare Funkenstalion mit sich führte, während die Sachsen Lichtsignal-Apparate benutzten. Die übrigen Funkenballons gehörten der Manöverleitung, die Fuvkenstationen auch im Turm der katholischen Kirche zu Merseburg und auf anderen hervorragenden Punkten errichtet hatte. Automobile für die Herren der Manöver leitung, Automobilräder und ein Heer von gewöhnlichen Radfahrern waren selbstverständlich im weitesten Um- fange in Betrieb, ein großer Kraftwagen, wie wir hören, auch sür Transporte von Manöoerbedarf. Die Kraftwagen wurden von Privatchaffeuren gefahren, so weit sie der Manöverleitung zur Erprobung ihrer