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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 10.09.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190309106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19030910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19030910
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-10
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 10.09.1903
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Sofia, 9. Sept. Die Meldung, daß die Tür ken in Mokreni nahe der bulgarischen Grenze alle Christen massakrierten, ries hier große Aufregung hervor. Sofia, 8. Sept. Vom Adrianopeler Aufstand meldet Autonomie: Die Aufständischen halten noch die Küstenstadt Wasiliko. Sie haben außer zahlreichem Proviant und Munition auch zwei Geschütze erbeutet. Bon Küstendil wird gemeldet, dort stehen 13000 Mann türkischer Truppen, die in bulgarischen Dörfern schreck lich Hausen. — Duewnik meldet, der Petersburger diplomatische Agent Stautschew bereise im Auftrage des Fürsten die europäischen Höfe und habe sich dieser Tage in Berlin ausgehalten. Außer einer Denkschrift an die Mächte über die türkische Ausrottungstaktik in Mazedonien soll einAppell an die öffentliche Meinung Europas erlassen werden. Ein Korrespondent des Blattes „Daily Telegraph" in Sofia berichtet über eine Unterredung mit dem Jnsur- gentenführer Tatartscheff, in ver dieser sagte: „Ich bin ermächtigt zu erklären, daß das Alpha und Omega un serer Forderungen ein christlicher Gouverneur aus einem europäischen Staate und eine ständige internationale Kon- trolle ist- Wir verlangen nicht einmal eine Aenderung der türkischen Gesetze. Sicherheit für Leben und Eigen tum und die beständige Bürgschaft dafür ist alles, was wir verlangen Ich erkläre, daß wir alle die Waffen niederlegen werden, sobald unsere Forderungen bewilligt sind" Wir dir „Neue Fr. Pr." aus Sofia meldet, teilte Pcof. Mihajlovitsch aus einer Agitationsreise in einer Sofioter Bersammlung mit, Gras LamSdorff habe bei seiner Anwesenheit in Sofia dem damaligen Ministerpräsidenten Danew mitgeteilt, Rußland werde sorgen, daß der bulgarische Teil Mazedoniens Auto nomie und seinen eigenen christlichen Gouverneur erhalte. London, 8. Sept. Wie das „Bureau Reuter" erfährt, hätten die russische und die österreichische Re gierung vor einigen Tagen den Mächten den gemein samen Vorschlag gemacht, daß Bulgarien Vorstellungen gemacht werden sollen, welches letzteres dringend auf- fordern, alle Verbindungen mit den mazedonischen Komitees abzubrechen, und betonen, daß, wenn der türkisch - bulgarische Krieg herbeigesürht werden sollte, Bulgarien keine Hilse von den Mächten erwarten dürse. Obgleich in London noch nicht bestmimt bekannt ist, daß die Berliner Regierung dem Vorschläge zuge stimmt, so bestehe doch aller Grund za der Annahme, daß sie dies tun werde; es bestehe einiger Zweifel darüber, ob sich Frankreich dem Vorschläge anschließe, hingegen scheine klar zu sein, daß Italien ihm beizu treten bereit sei. Man habe auch Gmnd, zu glauben, daß England seine Zustimmung erklären werde, doch verlautet, es sei der Wunsch der englischen Regierung, daß an jedem eingeschlagenen Vorgehen sich alle Mächte beteiligen sollen. sächsisches. Wettervoraussage (Rach den Feststellungen de- Söai-l. mcteorol Institut- Chemnitz) für Donnerstag r Regnerisch Temperatur : Normal Wind: West. Barometer: Mittel; für Freitag: Regnerisch Temperatur: Normal. Wind: West. Barometer: Tief. — Aus dem hiestge« «rankenhause entwichen ist heute Morgen ein zur Beobachtung seines Gesundheitszustandes daselbst untergebracht ge- wcsener Weber von hier, der anscheinend an epilepti- scheu Anfällen litt. — Gestern Abend fand im Gasthause „Zur Zeche" eine sehr gut besuchte öffentliche Metallarbeiter-Ver- sammloug statt Dieselbe war hauptsäch ich aus dem nahen Oberlungwitz stark besucht. Der BezirkSleiter de» deutschen MetallarbeiteiverbaudkS Herr Magnus Haack aus Leipzig sprach unter vielem Beifall über „Lohn- und Aibeitsverhältv ss: in den hiesigen Ma schinenfabriken und Radelmachercien und wie verhalten sich hierzu die hiesigen Metallarbeiter". Der Reser-nt besprach in seiner eiostüodigen Rede die Verhältnisse in der Eiseobrauche etwas näqer, ging aus den letzten Tuberkulosckovgreß ein und meinte, daß die Metall arbeiter allen Grund hätten, ihr Augenmerk auf die Arbeitsstätten zu richten, so in Bezug auf Ventilation Reinlichkeit, sowie der Hygiene überhaupt. Und dies ließe sich nur da durchführen, wo die Organ sation gute Fortschritte gemacht habe. Auch in Lohuange- legcnheiteo ließe sich manches durch d-n Verband er- reichen und führte dabei den Buchdrucker und mehrere andere Verbände an. welche durch festgesetzten Tarif zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sehr «sprieß- licheS für beide Teile erreicht hätten. Au der sich an schließenden D-kassion beteiligten sich mehrere Redner, alle sprachen >m Sinne des Referenten. Auch wurden Vorwürfe erhoben über Mißstände in einigen Be trieben, sowie über eigene Arbeitskollegen, da dieselben der Organisation meistens noch fern stehen. Auch die Wohnung-verhältnisie wurden einer Kritik unterzogen Rach der Diskussion wurde dem Referenten Haack »och malS da» Schlußwort erteilt. Derselbe führte noch einmal kurz aus. waS die Organisation eigentlich bc- zwecke und welche Vergünstigung dieselbe den Mit- gliedern gewährt. Angenommen wurde noch einstimmig eine Resolution, nach welcher die Anwesenden milden Ausführungen de» Referenten voll und ganz einver standen waren. — Grüna. Herr Gendarm Möckel hier ist nach Stollberg versetzt worden. An seine Stelle tritt Herr Gendarm Döring au» Gcharsevsteiv. — Mittelbach. In der Nacht zum 6 d. Mr. wurde bei den hiesigen Gastwirten Eckert und Helbig eingcbiochen und bei ersterem ein Schokoladenauwmat — selbsttätig Eier legende Henne — >m Werte von 110 Mark, sowie bei letzterem aus einem Musikautomat, nach vorherigem Erbrechen derselben, ungefähr 6 Mk. gestohlen. — Glauchau, 7. September. Flüchtig gewor den ist ein bei der gräflich Schönburgischen Kanzle, hier avgestellt gewesener jüngerer Expedient au- llbcrt-thal nach Unterschlagung von Geldern im Bc trage von mehreren tausend Mark- Man vermutet daß der Durchbrenner, der kürzlich von Pari» aus an loc i DiSkaat. /k. S. 6 Schweizer Plätze l0v Arc« 3'/,*/, 4 LM. Z S. l. 3 M. Lombard-8--8. 5'/, gegeben Moltkestraße 17. 85,10 ». 84,50 » L0,95 ». 80,35 ». p p- V. p- p- P. 8 8 L. 2 M. 8 T 3 M. :o T. s Bc. Wir haben beim Kriegsminister, beim Ministerpräsidenten, a beim König selbst petitioniert ; doch alles blieb um- onst. Dieser hartnäckige Widerstand gegen unsere ge< rechten Forderungen hat in den breitesten Schichten der Offiziere eine Erbitterung hervorgerufen, die mit elemen, tarer Gewalt sich äußern wird- Ja, nicht nur in Osflziers- rcisen, selbst unter den Unterosfizieren und der Mann- chaft herrscht eine Unzufriedenheit, die nur der geringsten Aufmunterung bedarf, um zur Militärrevolution auszu arten. Wir aber wollen nicht revoltieren, wir wollen Enropa nicht noch eiu zweites beschämendes Drama in ver serbischen Armee vorsühren; wir wollen aber auch nicht weiterhin die schmachbesudelte Uniform tragen. Der Kömg und seine Räte werden zur Einsicht gebracht wer- den, daß die Mörder gezüchtigt werden müssen — ist dies geschehen, dann wird in der Armee Ruhe herrschen." v -LV Ä. p. p. p. p p p. p. 168,75 F. 167,50 ». so,so ». S0,30 ». kl,- «. S1,0S «. SV,37 ». 20.20 ». Amsterdam !0-> st. Z. Brüssel und Antwerpen IVO Francs Italienische Plitz, lüo Li« »l. ,k. -2. L. S. S. Der Zwist im serbische« Offizierkorps. Belgrav, 8. Sept. Wie aus Risch gtmelte» wird, sollen den Verhaftungen Streitigkeiten zwischen meldet, verlautet in dortigen dem Hofe nahestehenden Kreisen, König Georg wünsche, daß sich sein ältester Sohn wieder vermähle, da es nicht angängig sei, daß Sachsens Kronprinz ohne Gemahlin wäre. — DaS erste Heft der großen illustrierten Zeit schriften „Zur gute« Stunde" und „Für Alle Welt" (Preis des VierzcbntaqShefteS 40 Pf. Deut sches Verlagshaar Bong L Co., Berlin VV. 57) ist soeben erschienen. Fesselnd und packend geschriebene Romane unserer ersten zeitzenö>fischea Autoren, wie Fedor von Zabeltitz, der unter dem Titel „Dem Wahren Schönes Guten" einen äußerst interessanten Großstadlroman bringt, and wie Margarethe Böhme, die mit ihrem von feinstem psychologischen Stadium zeugenden Roman „Fetisch" das Beste ihrer Fed« veisteuert. wechseln in bunter Fülle mit glänzend ge- fchricbenen Novellen und aktuellen Estays und Be schreibung n- Praktische Wnkc für Gesundheitspflege, eine Rubr k Neue Entdeckungen und Erfindungen so wie eine Rundschau über neue- Wissen, Können und Wollen, die Abteilung „Für unsere Frauen" sind sämt lich von ersten Fachautoren geleitet und für da- bessere Verständnis mit reichem Illustration-schmuck auszestat- tet. Eine ganz besonder» verlockende Aussicht für den Abonnenten eröffnet die Ankündigung von 4 PreiS- rätselaufgaben, welche Gewioncharcen von Mk 8500 b'S zu 300 000 Kronen b-eten. Im übrigen verweisen wir auf da- Inserat in unserer heutigen Nummer London l Psd. Sterl. Madrid und Barcelona 100 Pesetas Parltz 10« Franc* Petersburg 100 Rubel L.', Diskont 4» . p. 3 M p. 14 r Vermischtes. * Ein 13 jähriger Vatermörder. Wie' ein Telegramm meldet, gestand in Paris ein 13 Jah re alter Knabe ein, seinen Vater, einen Fabrikbeamten, erstochen zu haben; auch gab der jugendliche Mö» der an, daß seine Mutter und deren Liebhaber um die gräßliche Tat gewußt hätten. * Ei« Bahnwärter. Aus Konstanz erzählt ein reisender Leser der „Bossischen Zeitung" diesem Blatte folgende selbsterlebte Geschichte: Konstanz ist der Knotenpunkt einer ganzen Reihe von Bahnen und hat, mindestens zur Reisezeit, einen ungeheuren Ver kehr; dem entsprechen die Einrichtungen nicht ganz. So sind denn auch diejenigen Viertel, in denen der Fremde zumeist verkehrt, der Hasen, der Siadtgarten, in dem eS von Menschen wimmelt, und dar nicht ganz ebenso stark, aber doch immerhin ansehnlich bevölkern Jnselhotel von den anderen Stadtteilen durch den Bahnstrang geschieden, über den der ganze ungeheure Verkehr geht. Eine Ueberführung aber gibt es unbe Wa' .u IVS Rube! Wien Ivo Kr. v«. W. deutsche Reichsbank: Sb'„ stetig — Mnis Dezember 58' ,, wtlltz. Ehre«»«, 8 September. (Anfang.) Stelzen Dezember 82'/, -- ».Lts Dezember 5N , — Schmelz Oktober 7,82' wechsel 668cdM8-LLrteü liefert billigst 1 Me's IliMmkeei. L. «. T. T. Neueste Nachrichten. Merseburg, 8. Sept. Die Kaiserin ist mit ihrem Gefolge nachmittags 6 Uhr abgereist. Prinz Eitel Friedrich begleitete die Kaiserin zum Bahnhof. Potsdam, 8. Septbr. Im Manövergelände schwer verunglückt ist der Oberleutnant Freiherr v. Werthern vom Gardejägerbataillon in Potsdam. Der Offizier, der sich mit seiner Abteilung auf dem Durch- maische zum Manöverfslde befand, stürzte kurz vor dem Dorfe Jacobsdorf so unglücklich mit seinem Pferde, daß er außer einem Schädelbruch noch Ober- schenket- und Armbrüche erlitt. Der Schwerverletzte mußte sofort mittels Sanitätswagens nach dem Lazarett gebracht werden. Sein Zustand ist besorgniserregend. Wie die „Ermeländische Zeitung" aus Gutt- stadt meldet, sind bei einer militärischen Uebung bei Altwartenburg zahlreiche Hitzschläge vorgekommen. ES sollen 2 Mann tot sein, mehrere erkrankte Soldaten wurden ins Hospital gebracht. Ems, 9. Sept. Infolge anhaltender Nieder schläge führt die Ems und ihre Nebenflüsse Hochwasser. Große Strecken sind überschwemmt. Belgrad, 9. S.'ptember. Infolge der fortgesetzten Osfipersverhaftungen ist ein neuer Aufruf der serbischen Offiziere erschienen, in welchem nunmehr energisch die Ausrottung der KönigSmörder gefordert wird. Sollte dieser Forderung in bestimmter Frist nicht nachgegeben werden, werden alle auf Ehre haltenden Offiziere aus der Armee austreten. Lo«do«, 9. Sept. Dem „Standard" wird aus Tientsin gemeldet: In Niutschwang ist die Bculeopest ausgebrochen. Am Sonntag sind 18 Todes fälle vorgekommen. Es scheine, daß keine gesundheitS- polizeilichs Kontrolle existiere. Die Leichen seien ein fach hinausgeworfen und unbeerdigt liegen gelassen worden. Lissabon, 8. Sept. Der König von England hat an den König von Portugal ein herzliches Schrei ber gerichtet, in welchem er ihm seine Ernennung zum Admiral der englischen Flotte mitteilt. Telegramme Greiz, 9. Sept. Amtlich wird bekannt gegeben: Prinzessin Marie von Reuß ä. L. verlobte sich mit dem Freiherrn Ferdinand Guaguoni, Leutnant im österreichischen Dragoner-Regiment Nr. 6. Bochum, 8. S:pt. Der Vorstand des Allge- meinen Knappschaft-Vereins beschloß, den früheren, auf Antrag der sozialdemokratischen KnappschaftSältesten ge- faßten Beschluß, den Krankenkassen für die Behandlung Wurmkranker nicht mehr 50 Pfg. Sonderbeitrag für Tag und A beiter zu bewilligen, aufzuheben. Die Krankenkassen erhalten somit, wie früher, für jeden Wurmkranken 2,50 Mark. Ferner wurde beschlossen, daß der Beschluß vom 15. August, wonach auch für die 3 Karenztcge das Krankengeld gezahlt Verden soll, keine rückwirkende Kraft hat. Kiel, 8. Sept. Im Prozeß Hüssener ist Termin zur neuen Hauptverhandlung vor dem Oberkriegsgericht der Ostseestation auf den 21. September angesetzt. München-Glabbach, 8. S pt. In Rheydt -st ein Aerztestreik ausgebrochen, weil die Ortskranken kasse einen Naturheitkundigen ohne die satzung-gemäße Karenzzeit angestellt hat. Die Aerzte werden künftig die Angehörigen der Krankenkasse nur in besonderen Notfällen behandeln. Braunschweig, 9. September. Laut amtlichen Mitteilung! n sind in der Woche vom 30. August bis 5 September im Herzogtum Braunschweig folgende Typhus- erkranknngen gemeldet worden: Stadt Braunschweig 9 regen 9 in d r vorigen Woche, im Kreise Wolffenbüttel 2 gegen 4. im Kreise Blankenburg 5 gegen 3 in der vorigen Wocye- In den 3 Kreisen Helmstadt, Holz minden und Gandersheim, die bis dahm typhusfrei wa- ' ren, sind in der letzten Woche je 2 Typhuserkrankungen ! vorgekommen Frankfurt a. M„ 9- September. Amtlich wird gemeldet: Zu dem Attentat auf den Frankfurt-Berliner V-Zug Nr. 4 bei Mühlheim am Main, wo eine 10 Zentner schwere Eisenbahnschiene über da» Geleise gelegt worden war, hat die Untersuchung ergeben, daß der Täter der H lfsbahnwärter Kaiser selbst gewesen ist. Er hat die Tat bedangen, um zu einer Belohnung und zur festen Anstellung zu gelangen- Kaiser hatte sich bei seiner gest- rigcn Vernehmung durch »je Staatsanwaltschaft in Wider- prüche verwickelt und schließlich die Täterschaft zugestanden. Er wurde ve>hastet- Ein 5-gäng. Deckenstühl ii*» wird an kxakten Meister auS- Hamb»rz, 8 September. Petroleum. Standard w!M» 7,55. Satraid» »nv seme^hier lebenden Eltet» g schrieben hat, in die fran-j Offizieren beider Gruppen in öffentlichen Rischer . - - . - Lokalen vorauSgrgangen sein, wobei die Offiziere ihre Säbel zogen. Der Minister Pretitsch, General Magdalenowitsch, Oberst Wafltsch, der Ches de- Preß- bureauS, Petrowitsch und zwei Journalisten sind von areiflicherweise noch nicht, sovd-rn es werden eben di- Barrieren geschlossen, sobald ein Zug hindurchgeh, oder vom Bahnhofe aus rangiert wird, und da dies alle fünf oder zehn Minuten der Fall ist, so grhö-.i eben das Warten vor der Barriere vicht zu dem Kuri weiligsten, was Konstanz bietet, und ist zudem nicht ganz unesährlich, denn Menschen sind die Bahnwärter auch, sogar sehr geplagte Menschen, und das kleinste Uebersehen hätte die schlimmsten Folgen. Unter diesen geplagten, mit so furchtbarer Berantwoitung belasteten Menschen nun fiel mir der Bahnwärter an dem Ueber- gange vom Jnselhotel nach dem Theater besonders auf; ein Mann in den Fünfzigern, mit einem braven, eckigen Schwabengesia-t, der mit unerschütterlicher Ruhe und Genauigkeit seinen Dienst tat und dabei doch die Muße sand, die ungeduldig Wartenden zu trösten: „Noch ä halb Minutte! 'S ischt ja nix z' mache I Jetzt no der Laschtzug, nachher könne Se 'rüber!" Am Mittwoch, am 26. August, spät abends, sah ich ihn zuletzt aus dem Posten; ich war drüben aus der Schweizer Seite gewesen, in MartinStobel bei Rohxschach, der Fclsenschlucht der Goldbach, wo vor nun etwa tausend Jahren der Mönch Notker von St. Gallen beim Anblick eines abgestürzten Sennen sein ergreifendes Lied: Neclis vits in morte 8umus ge- dichtet hat. War eS nun der Nachklang des alten düsteren MahnliedeS, oder wollte mir nun, in der spür- lichen Beleuchtung, der Bahvstrang mitten in der Stadt noch bedenklicher erscheinen als sonst, kurz, ich fragte den alten, ob da nichts passieren könne. „Hoffentlich nicht", war die Antwort; „daß jeder aus se,m Pofchte bleib, d'rauf ischt alles arffg'richt, dei Bahndienscht und die ganze Welt." Er habe heute noch die ganze Nacht Dienst zu tun, als Au-Hülse für einen Kollegen, und sei sehr müde, aber da passieri nix!" Es.sei ab r, wandte ich ein, doch hark, bei solcher Müdigkeit noch die ganze Nacht durch den schweren Dienst zu tun, woraus der wackere Mann sagte: es würde schon gehen, „der schlimmste Feind, Herr, das ischt der Schlaf, er will ein' ducke und ducke, aber da muß ma' sich ebbe reschtschaffe wehre". Die Hauptsache sei immer, „so was zu denke, zu sinniere, dann vergehr's." Auch müsse man immer das Bewußtsein der großen Verantwortung haben, „lieber selber verschterbe, als daß d' Barriere vffe i bleibt." Da» war am Mittwoch so zwischen 10 und 11 Uhr nacht». Am nächsten Morgen, kurz nach 6, al» ich au» dem Hotel trete, sehe ich einige Leute der Bahn bei einer schaurigen Beschäftigung ; sie schaufeln eine große Blutlache mitten auf dem Geleise zu. Auf meine Frage, was da geschehen sei, erfolgte erst keine und dann die zögernde Antwort, hier sei der Bahn wärter verunglückt. Er sei zwischen 1 und 2 Uhr nacht- eingenickt, al» ihn da» Rahen eine» Lastzüge» weckte; es ist um diese Stande kaum ein Mensch iu der Nähe de» Uebergange», aber „lieber selber verschterbe, als daß d' Barriere offe bleibt" — er sprang über da» Geleise, sie zu schließen, da erfaßte ihn die Lokomo tive und zermalmte ihm beide Beine. Er starb bei vollem Bewußtsein, nachdem sie ihn in» Spital ge- bracht hatten. Seine letzten Worte waren die Bitte um Entschuldigung, „daß d' Barriere offe gebliebe." Hnmbnr», 7. September. Welzen fest, holsteinischer und mecklenburgischer IS5—166, Hard Winter Nr. 2 September- Übladung 187. — Roggen sest, südrusstscher fest, 9 Pud 20 25 September Abladung 105—109, holsteinischer und Mecklenburg!- »er 134—145 Mai» fest, amerikan. mixed September- Abladung 102—102'/,. - Has« fest. - »erst! fest. — RübSl ruhig loco 47. Königsberg, 8. September. Wetzen niedriger, Roggen unverändert, loco inländischer per 120 Psd. 126—127, do. rus sischer geschästslos. — Berste ruhiz, haser niedriger, loco per 20OS Psd. Zollgewicht 101-128, russischer 80-1.5. — Weiße Erbsen Per 20u0 Psd. Zollgewicht, 110—I3V. Danzig, 8. September. Weizen loco niedriger, tnländ. hochbunt und weiß 164—166, tnländ. hellbunt 152—162, Transit hochbunt und weiß 135, helldunt 132. — Roggen loco matt, inländischer 121,50—123,00, russischer und polnischer 88. — Gerste, große (660 - 700 Gr.) 123 - 130, kleine 128.— Haser tnländ. 123- 125. — Erbsen tnländ. 158-17». Petersburg, 8. September. Produktmmarki. Weizen loco 8,50—S 70. — Roggen loco 7 40—7,50. — Haser loco 6,7V—7,co. — Leinsaat — Rew-Work 8. S-Ptember. (Ansang-l Wetz« Dezember einem geheimen Komitee zum Tode verurteilt worden. Die Lage ist sehr kritisch. Man befürchtet große Er eignisse. Der König erhält täglich Drohbriefe, in denen er aufgefordert wird, die blutige Krone, welche ihm feige Meuchelmörder auf» Haupt gesetzt haben, abzulegen. Der König befindet sich in einer furcht- baren Lage. Er äußerte, jede Nacht würde ihm zur Ewigkeit. Die Zustände io der Armee gelten als unhaltbar. Dem Wiener „Deutschen Volksblatt" wird aus Bel grad, 5. Sept.,gemeldet: „Die jüngsten Kundgebungen der Offiziere der Nischer Garnison, hinter welchen das Offizier- kotpS nahezu des ganzen Landes steht, find ein genügen des Symptom, daß die Prätorianerwirtschaft der Königs. Mörder aufhören muß und daß die Offiziere die Schmach tief empfinden, die der ungesühnte Königsmord ihrer Ka- meraden auf den ganzen Stand geladen hat. Ein serbi scher Artilleriehauptmann äußerte sich über die Zustände im serbischen Heere folgendermaßen; „Die Selbstüberhebung und die Ausschreitungen der Vsrschwöreroffiiziere find ge radezu unerträglich geworden, und wir haben alle mög lichen, im Rahmen der Vorschrift gelegenen Mittel ver- sucht, um diesen unhaltbaren Zustand abzuschaffen und die Rehabilitierung unserer schwerverletzten Ehre zu erlangen. seine hier lebenden Eltern g schriebe» hat, in die framl zösische Fremdenlegion eiotreten will. Die Veruntreu oogeo wurden entdeckt nachdem der Betreffende von einem mehrtägigen Urlaub nicht zurückgeke rt war. — Die in Eibenstock vakante Stelle des Stadtbaameister- ist dem Vernehmen nach Herrn Stadtbanmeister Lützner dahier übertragen worden. Dem Superintendenten und Pastor Primarius kircheorat Weidauer, Hof- und Schloßprediger zu Glauchau, wurde aus Anlaß seines Uebertritt« in deu lluhestand Titel und Rang einer Oberkirchenrats in »er 3. Klaffe der Hofrangorduung verliehe». Unter zahlreicher Anteilnahme der Ärndrrvereine von hier und auswärts, beging gestern der K. Sächs. Militär-ereio „Kameradschaft" die Weihe seiver Fahne' — Netzschkau, 8 September. Einem kolossa len Brande fiel heute vormittag die große Kunstmühle der Firma F- A. Ketzel hier zum Opfer- Da» Feuer kam etwa gegen ^9 Uhr im Hauptgebäude, wahr scheinlich durch Selbstentzündung von Mehlstaub, aus und äscherte bei -er reichen Nahrung sehr bald da- gavze -ünfgeschossige Hauptgebäude, da» zweigeschossige umfangreiche Lagergebäude und Stallnngeo bi» auf den Grund ein Die absest» steheude Villa blieb er halten. Die Mühle beschäftigte z.rka 30 Arbeiter und ist schon einmal (1883) von einem Brande heimgesncht worden. Der Schaden ist zum großen Teil durch Versicherung gedeckt. Ein schaurig-schöne» Schauspiel gewährte der Brand von der 70 Meter hohe» Göltzsch- talbrücks, zu deren Füßen die Fabrik liegt. — Wie das „Kl. Jvurn." aus Dresden Zahtunggeinstellunge». Konkurs wurde eröffn«': über das Vermögen der Kamilla verehel. Kleinwächter grb. Künzel, Inhabern der „Germania-Droge.ic" in Brand, über daS des Gutsbesitzer» Ltw OSkar Baumgärtel in Oberstützen- grün rei Eibenstock, über daS des Bürstenfabrikanten Reinhardt Weidauer in Oberstützengrün, über das deS Tischlermeister» Franz Mammitzsch in Meißen und über den Nachlaß deS GutS- und ZiegeleibtsitzerS Johanne« Mi'el in Alteibau bet Ebers bach. S'I-1. llMtliedeii- ömelme v. Landw. Credit-Verein für Land wirte; sowie d. A«- u. Verkauf da« Pfandbriefe« beim Vertrauensmann Julius lAskttsrb. InngeSchweine velkauft Alte Hütteumühle. Hansel »md J«d«ftrie. »oll«. Autwerpe», 8. September. Terminnonerungen. Kon trakt b La-Plata-Kammzug. September 5,25. Oktober 5,22',, November 5,22'/,, Dezember 5,22'/,, Januar 5,22' ,. Februar 5,22'/,. Umsatz 80,0 0 Kilogramm. Behauptet. Lioerposl, 8 September. Umiatz: 6W2 0.. )aoo» fü? -v-culatton und Export 'M B. Amerikaner ruhig, unver ändert.. Egypter ruhig, unverändert. Lieferungen: Stetig. September 5,08, Septemder-Oktober 5,69, November-Dezember 5,23—5,24, Januar-Februar 5,18, März-April 5,17—5,18. Breme», 8. September. Baumwolle ruhig upiaud Rtdd.tng loco 65 Ps. Hnmdmrn, 8. September, » Ahr. September 26,00, O'- tobe: 26,25, November 36,50, Dezembei 26,50, Januar 26,75, siebr-ar 27,00, Mär, 27,25, April 27,50. Mai 27,75, Juni 28,00, Juli 28,00, August 28,25. Behauptet. Bremen. 8. September Kas!« unverändert. A«sdrb»r», 8 September. Zucker. Kornzucker 88proz. Re: demem rwttzloS, Nochproducte -'pror. Aeudement notlzloS. Stimmung: BeschästSlos. — Kristallznck-.: r 20,70 M «rod- rajfinade r 20,85 M.. gemahlene Rafsmo.de mit Faß 20 70 M., gemahlen« Melis I mit Faß 19,8i M Aue Wtz-MWse u. eine Handschuh-Nähmaschine verkauft Emil Schwalbe, GerSdors 178, r. 1800 Mark 2. Hypothek innerhalb der Brand- kaffe zu leihen gesucht. Offerten unter I. S. 1800 an die Ge- schäftSstelle des „Tageblattes", Schulstcaße, erluten.
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