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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Rr. 84 Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichts bezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Ter Pulsnitzer Anzeiger ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« gtz, IghrgaNa PnlSnitz und Thorn, des Amtsgerichts Pulsnitz behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Finanzamtes zu Kamenz " Diemtag, den 11. April 1944 Lkjr Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Vertag«. — »elchästSstelle! Nur Ndols^itler-Str. 2. Fernruf nur SSI I Bezugspreis: Bei Abholung ls tägig 1.- R!vl., frei HauS l.lu RM. I etnschliefjllch 12 bezw. tS Psg. Trägerlohn. Postbezug monatlich LSO RM. vor es eine Verpflichtung für d «enden. Hohe Musieichnung für Leldellenbahner Grenadiere aus dem Marsch in die vorderen Stellungen PK-Aufnahme: Kriegsberichter Kocherber (Wb) Am Sonntag, dem 30. April, wird auf Veranlassung des Arbeitsministers Deat in allen Städten Frankreichs das Fest der Arbeit begnagen. bisher nicht gelungen ist, die neutralen Staaten ikanisch-bolschewistisHen Kriez, nun noch einmal mit Nach Auffassung von Kreisen de» Kaiserlichen Japanischen Hauptquartiers mutz mit dem Versuch des Gegners gerechnet werden, seine augekündigte Generalofsenfive im Pazifik noch im Lause der ersten Hälfte dieses Jahres dnrchzuführen. 8« dieser Schlußfolgerung kommt Kapitän z. See Goro Takase von der Presseabteilung des Hauptquartiers, der sich in einem längeren Artikel in der Zeitschrift „Fuji* mit der allgemeinen Lage im Pazifischen Ozean befaßt. Besonders bemerkenswert ist zunächst, so schreibt der japanische Offizier, wie stark sich in letzter Zeit das Hauptgewicht der feind lichen Operationen in den Gewässern des Pazifik auf feine Flotten- streitkräfte konzentriert. Das Flottenprogramm der Amerikaner scheint ein gewisses Stadium erreicht zu haben, so daß sie qlauben, bereits jetzt für die weiteren Entscheidungen in diesem Kriegsgebiet mit Erfolg ihre Flotte einsetzen zu können. Erstmalig zeigte sich die aus dieser Erwägung abgeleitete Angriffstaktik bei den Opera tionen der Amerikaner gegen die Gilbert-Inseln Ende letz ten Jahres. Als sie hier jedoch äußerst teuer ihr Unternehmen be zahlen mußten, gaben sie ihre neue Angriffstaktik bei der folgenden Offensive gegen die Marshall-Inseln zwar nicht aus, sondern ver stärkten ihre Eeeltreitkräfte und Luftwaffe aanz wesentlich durch Hull will wieder bluffe« Rundfunkrede des USA.Autzenministrrs Das Geld behält seinen Wert Dieser Verpflichtung sind wir uns heute voll bewußt. Ein neuer Weltkrieg ist uns aufgenötigt worden, dessen Ausmaße auch in finanzieller Hinsicht die des Ersten Weltkrieges weit übertreffen. So gut wie die gesamte Produktionskraft des Reiches muß heute in den Dienst des Krieges gestellt werden. Für private Konsum- güter kann bei der Härte dieser Auseinandersetzung nur eine ge ringe Spanne bleiben. Die Folge ist natürlich, daß ein Teil des vorhandenen Geldes nicht ausgegeben werden kann und insofern seine Kaufkraft einbüßt. Diese Kaufkraft wird erst in dem Augen- blick wieder lebendig, in dem nach Kriegsende wieder genügend Verbraucherwaren zur Verfügung stehen. Daß das Geld bis dahin seinen Wert behält, dafür sorgt der Preiskommissar durch die Er haltung der Preisstabilität bei allen Verbrauchsgütern. Wenn man also infolge der kriegsbedingten Warenverknappung nicht alles kaufen kann, wozu die meisten nach dem Inhalt ihrer Geld tasche in der Lage wären, so handelt es sich um eine vorüber gehende Stillegung von Kaufkraft, nicht aber um eine Entwertung des Geldes. Schwarze Preise keine Jnflationsgefahr Auch in der Tatsache, daß im Schwarzhandel steigende Preise gezahlt werden, kann eine Entwertung des Geldes nicht erblickt werden. Es ist eine uralte Regel, daß, wenn Waren knapp sind, ein schwarzerMarkt sich nicht vollständig vermeiden läßt und daß auf solchem Markt, Liebhaberpreise gezahlt werden, Wird Lum entscheidenden Mwestrschlag bereit / gleichzeitige vorsichtigere Landungsoperationen. Die Kämpfe um die Marshall-Inseln haben aber auch klar gezeigt, daß der Gegner leine frühere Strategie „von Insel zu Insel" aufgegeben hat und dafür nur noch die „Springertaktik" anwendet. Als die Amerikaner nach kurzer Zeit: die Flugfelder aus der Insel Kwadae- linn wieder instandgesetzt hatten, richteten sich die Angriffe ihrer Luftwaffe von dieser Landbasis aus nicht etwa gegen den höchst wichtigen japanischen Stützpunkt Ponape, sondern bereits gegen Truka. Angesichts dieser feindlichen Strategie muß damit gerechnet werden, daß der Gegner mit starken Flottenverbänden noch weiter vorzudringen versucht, um das japanische Mutterland mit der Luft waffe direkt anzugreifen. Immer wieder zeigt sich, welch große und entscheidende Bedeutung heute die Luftwaffe spielt. Aus dieser Erkenntnis heraus hat die japanische Führung alles unternommen, um die eigene Luftwaffe weitgehend zu verstärken. Man weiß nur zu genau, fo schließt Takase seine Betrachtungen, daß Japans Kriegspotential mit der Zeit immer weiter wächst. „Aus diesem Grunde müßten wir damit rechnen, daß die sogenannte feindlich» Generaloffensive noch im Laufe der ersten Hälfte dieses Jahres er folge. Dieser Offensive aber müssen und werden wir erfolgreich zu begegnen wissen." Reichsfinanzminister Graf Schwerin-Krosigr sprach km Großdeutschen Rundfunk zn dem Thema „Die Finanzierung des Krieges". Er führte aus: An mich wird oft eine Frage gerichtet, die sicher schon viele deutsche Menschen beschäftigt hat: Wie wird dieser Krieg finan ziert? Wo kommt das Geld für die gewaltigen Kriegsausgaben her? Die Frage ist uralt. Sie ist von jeher bei jedem Kriege ge stellt worden. Von ihrer richtigen oder falschen Lösung hat in der Außenminister Cordell Hull legte am Sonntag in einer Rundfunkrede ein Programm der amerikanischen Außen politik vor, das sich dadurch auszeichnete, daß es nch in leeren Phrasen und nebelhaften Umrissen bewegte und die Pro bleme, die die Welt bewegen, möglichst zu umgehen bemühte. Hull begann seine Ausführungen mit einem neuen plumpen Erpressungsversuch an den neutralen Staaten. Nachdem es Washington bisher nicht gelungen ist, die neutralen Staaten zu ködern für den anglo-amerikanisch-bolschewistischen Krieg, versucht der NSA.-Außenminister nun noch einmal mit plumpen Drohungen seine Ziele zu erreichen. Hull prophe zeite weiter die Bildung einer „Internationalen Organi sation zur Aufrechterhaltung des Friedens". Er gab aber in seinen Ausführungen zu erkennen, daß ihm nur ein vages Programm vorschwekt. Me wird der Krieg finanziertt / Wenn Hull erklärte, es gäbe keine Hoffnung, den Sieg in einen dauerhaften Frieden zu verwandeln, wenn nicht vie wahren Interessen der USA-, des britischen Commonwealth, Chinas und der Sowjetunion harmonisch aufeinander abge stimmt würden ,dann gab er damit zu, daß eigentlich schon letzt die Voraussetzung für eine Friedensorganisation fehlt. Er selbst bestätigt den Mangel dieser Voraussetzung mit der Erklärung: „Ohne eine dauerhafte Verständigung dieser vier Mächte über ihre grundsätzlichen Ziele, Interessen und gegen seitigen Verpflichtungen sind alle Organisationen zur Er haltung des Friedens nur päpierne Schöpfungen, und dem Aufkommen eines neuen Aggressors sind wieder Tür und Tor geöffnet." Dieser Satz bestätigt die Ziel- und Planlosigkeit der Politik im Feindlaaer. Es überrascht nicht weiter, wenn Hull die Atlantik- Charta kurzer Hand abschreibt mit dem Bemerken es sei keine Formel für die Lösung aller Probleme. Was er als ''Organisation zur Aufrechterhaltung des Friedens und der Verhütung der Aggression" vorschwebt stuo"ebelhane Vor stellungen von einem völkerbunoähnli^en Gebilde. Wenn er sagt, das; der Frieden nur erhalten werden könne, wenn bm- ter Len internationalen Organisationen „eine angemessene Ge walt steht", so denkt er damit offenbar an die Diktaiur des Judentums über die ganze Welt, der er und Roojevelt das Aeld zu bereiten bemüht sind. Dabei behalten nch Hull uns seine Regierung vor, die Regierungsformen anderer Staaten nach ihren Auslegungen zu bestimmen. Es ist interessant, üvenn Hull zugibt, daß das sogenannte französische Befreiungskomitee nicht von den USA. aner kannt werden könnte. Dieses Besreiungskomitee ist der erste und einzige Beitrag, den die Gegner zur Neuordnung der. Welt geliefert haben, und diesen Beitrag kann bemerkenswer terweise Washington nicht anerkennen. Ueber die Ereignisse m Italien konnte Hull seine Enttäuschung nicht verbergen. Er mußte zugeben, daß sich alles anders entwickelt hat, als man es sich in Washington gedacht hatte. Wenn einstmals die Geschichte dieses Kriege» geschrieben wird, so dürfen unter all den zahlreichen Helfern der dedtschen Wehr- macht nicht die Manner im grauen Rock der Feldeisenbahner ver gessen werden. Es ist bis heute wenig berichtet worden von der stillen Pflichterfüllung dieser Männer, die als Lokführer und auf kleinen Bahnhöfen im unmittelbaren Frontbereich und oftmals Unter Feindeinwirkung die Voraussetzung dafür schaffen, daß di« kämpfende Truppe mit den wichtigsten Nachschubgütern versehen werden kann. Denn trotz des Siegeszuges des Motors bleibt di« Eisenbahn gerade bei den schlechten Straßenverhältnissen des Osten» das Rückgrat des gesamten Bersorgungsverkehrs. In Wür- digung des tapferen Einsatzes hat der Führer die nachstehenden Auszeichnungen an süns Feldeisenbahner verliehen. Die Uqber- reichung der hohen Orden erfolgte durch den Ehe? des General stabes des Heeres im Rahmen einer militärischen Feier. Der Unteroffizier Wilhelm Polzius, geboren am l. Ja nuar lOOO in Büsbach, Kreis Aachen, als Sohn des Lokführer» P., ist bereits seit Beginn des Feldzuges im Osten als Lokomotiv führer eingesetzt und hat sich in vielen schwierigen Lagen bewährt. Seiner besonderen Zuverlässigkeit wegen fand er schon in dem har ten Winter 1941/42 und auch in der Folgezeit vorwiegend iu Frontnähe auf Strecken Verwendung, die unter Feindeinwirkuug standen und deren Befahren daher ein hohes Maß an Kaltblütig keit, Entschlußkraft und Tapferkeit erforderte Seine hervorragen den Leistungen und sein vorbildliches Verantwortungsbewußtsein vurden jetzt durch Verleihung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz gewürdigt. Die gleiche Auszeichnung erhielt der am 21. Dezember 1901 m Linne bei Osnabnus geborene Unteroffizier Friedrich P o g g e - meier. Ebenfalls '''' Beginn des Ostfeldzuges als Lokführer ein- gejetzt, hat er sich schon in den ersten schweren Wintermonaten, als Feindeinwirkung und starker Frost den Nachschub zu unter binden drohten, hervorragend bewährt. Als seine Maschine im Juli 1942 auf eine Mine fuhr und vorübergehend für die Wei terfahrt ausfiel, mußte er sich mit seiner kleinen Zugbesatzung gegen eine Bandengruppe verteidigen. Er vertrieb die Banditen, machte seine Maschine wieder betriebsfähig und brachte seinen Zug sicher ans Ziel. Der Gefreite Rochus Ibrom, am 11. August 1913 in König!. Neudorf/Oberschlefien geboren, als Sohn des Eisenbahner» Paul I., steht bereits seit September 1941 als Eisenbahner im Osteinsatz und wurde im August 1942 zur Wehrmacht Lbernom- men. Stets war er im Spitzenbetrieb eingesetzt und fuhr mit sei nen Zügen so weit vor, wie es die Feindlage irgendwie erlaubte. Die Fahrten an die Front und zurück in den Raum Welikije Luki erfolgten meist unter starker Einwirkung durch den Feind und oftmals mußten sich Ibrom und seine Kameraden mit sowjetischen Banden herumschlagen. Für seine Taten, bei denen er sich durch persönliche Tapferkeit auf das höchste bewährte, ist die nun er folgte Verleihung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz die höchste Anerkennung für diesen bewährten Lokomotivführer. Das Deutsche Kreuz in Silber erhielten der Feld webel Romfeld und der Unteroffizier Block. Feldwebel Jo hann Romfeld, geboren am 20. Januar 1902 in Olmütz, war als Bahnhofsvorsteher im Nordabschnitt der Ostfront vorwiegend im unmittelbaren Frontbereich eingesetzt. Unter ständigem Artillerie beschuß sowie Fliegerangriffen Hat er für die Aufrechterhaltung des Betriebes Mustergültiges geleistet und durch seine Umsicht be wirkt, daß wertvolles Material vor der Vernichtung bewahrt blieb. Der' Unteroffizier Heinrich Block, geboren am 16. Dezember 1896 in Bohlfclde, Kreis Nienburg, ist Weltkriegsteilnehmer und Träger des Goldenen Parteiabzeichens. Der bald 60jährige ist seit August 1941 im Osten als Lokführer eingesetzt und hat unter schwierigsten Verhältnissen und unter rücksichtslosem Einsatz seiner Person die ihm anvertrauten Züge stets sicher an ihren Bestim mungsort gebracht. 3m Evreovlatt des deuWen Heeres genannt Unteroffizier d. R. Gerhard Fritzsch aus Crotten dorf (Erzg.) hat sich bei den Kämpfen um Tscherkassy ats Führer eines Stoß-ReservszugeS beim Angriff durch beson- oere Tapferkeit ausgezeichnet. Beim Einbruch in den Ort arbeitete er sich an einen hinter einem Baume stehenden Sowjetpanzer T 34 heran. Es gelang ihm, die überraschte feindliche Panzerbesatzung zu vernichten und den Feindpan- zer unbeschädigt zu erbeuten. An der Rückeroberung von Tscherkassy, bei der er dann den Heldentod fand, hatte er durch seinen persönlichen Einsatz und vorbildlichen Kampfes- mut wesentlichen Anteil. Vergangenheit manches Mal der Ausgang eines Krieges abgehan- gen. Und immer hat diese Frage die militärische Kriegführung fördernd oder hemmend beeinflußt, und den obersten Feldherrn schwere Entscheidungen gestellt. der Kaffee knapp, werden pq eben immer passionierte Kasseekrm- ker finden, die bereit sind, jeden Preis für das letzt« Pfund zu zahlen. Dieses künstlich hochgetriebene Gebäude der schwarzen Preise stürzt in dem Augenblick in sich zusammen, in dem es nach dem Kriege wieder Ware gibt. Der deutsche Sparer, der sein Geld jetzt nicht für überflüssige Dinge zu überhöhten Preisen ausgibt, sondern es aus die Sparkasse bringt, handelt nicht nur kriegsmäßig richtig, sondern auch klug. Denn einmal ist das Gerede, daß Sparguthaben jetzt oder später weggenommen werden könnten, lediglich eines der bösen Gerüchte aus der Giftküche der feindlichen Propaganda. Zum anderen wird sich nach Beendigung des Krie- ges zeigen, welche ungeheuren Möglichkeiten in der Umstellung unserer Kriegs, und Friedensproduktion stecken. Hat unsere In dustrie in der Herstellung von Waffen für den Krieg organisato risch und technisch Wunder vollbracht, so wird sie in der Her stellung von Waren für den Frieden — auch was die Preise an betrifft — gleiche Wunder wollbringen. Dann wird sich zeigen, daß das Sparen sich gelohnt hat, und daß das Gerede von der Entwertung des Geldes ein Unfug war. Richtig ist nur das eine, daß, soweit das überschüssige Geld nicht zum Sparen verwendet wird, diese Geldfülle einen Druck auf die Preise ausüben und in folgedessen inflatorische Gefahren herausbeschwören kann. Es kommt deshalb entscheidend darauf an, daß die Methoden der deutschen Finanzpolitik, mittels deren die notwendigen Mittel zur Finanzierung des Krieges aufgebracht werden, jede solche Ge fahr nach Menschenmöqlichkeit ausschließen. Die Finanzpolitik hat mit der Steuer das wirksamste Mittel tu der Hand, um die qefähr- liche überschüssige und daher überflüssige Kaufkraft abzuschöpfen. Die Steuer beseitigt Kaufkraft. Was weggestektert ist, kann keinen Schaden mehr anrichten. So unliebsam das Mittel der Steuer ob im Weltkrieg des Staatssekretär Helfferich mit einem uneini gen und die Verantwortung scheuenden Reichstng nm die dringend Notwendigen Kriegsfteuern zu kämpfen hatte. Für die Kriegsfinonzierung in der Neuzeit sind im Vergleich zur Vergangenheit zwei wichtigeFaktoren maßgebend ein. mal die mit der Aufstellung von Mnssenheeren und mit dem mo dernen Kriegsgeräl verbundene gewaltige Erhöhung der Kriegs kosten. zum anderen die Vervollkommnung des staatlichen Kredit- apparntes. Der Krieg 1370/71 Hal Deutichland rund 114 Milliar den Mark gekostet, der Weltkrieg 1914/18 das Hundertfache, rund 160 Milliarden So konnte der Krieg 1370/71 im wesentlichen mit kurzfristigen Krediten finanziert werden Der Versuch, den Welt krieg ebenfalls in der Hauptsache durch Anleihen und kurzfristige Kredite zu finanzieren, erwies sich als verhängnisvoll. Das zweite große Finanzierungsmittel, die Steuer, wurde Nicht hinreichend angewandt. Daher griff man weitgehend zur Fi nanzierung durch die Notenpresse. Bis 1918 wurde der Noten- Umlauf oerfiebenfacht. Das hätte man zwar alles wieder in Ord nung bringen können, wenn nicht die Waffenniederlegung und das Diktat von Versailles gewesen wären. Durch diese Verkettung wirt schaftlicher und politischer Ur achen kam es statt zur Wiederher stellung geordneter Verhältnisse zu der Inflation der Jahre 1919 bis 19W. Uns allen ist diese Zeit in bitterster Erinnerung. Wenn es eine Verpflichtung für d e finanz- und wirtschaftspolitische Führung des Reiches gab, so ist es die, die Gefahr einer Inflation mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu bekämpfen und abzu- i Die Finanzierung in der Vergangenheit Wir können durch die ganze deutsche Geschichte hindurch di« oft genug verhängnisvolle Bedeutung Vieler Frage verfolgen, ob im frühen Mittelalter die deutschen Kaiser bei Fürsten, Städten und Bischöfen um die Mittel ringen mußten, um einen ihrer Züge Nach Italien auszurüsten, oder ob Karl V., der Kaiser, in dessen Weltreich die Sonne nicht unterging, im Kamps gegen Türken und Franzosen von den Krediten abhängig wär, die ihm das Augs burg«? Bankhaus der Fugger gab. ob Preußens großer König Friedrich ll. nach Erschöpfung d^s ihm von seinem sparsamen Vater hinterlassenen Kriegslchatzes genötigt war, zur Fortführung des Siebenjährigen Krieges das alte Mittel des Kippens und Wippens anzuwenden, d h. das Silbergeld zu verschlechtern, oder