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Pulsnitzer Anzeiger : 01.04.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194404017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-04
- Tag 1944-04-01
-
Monat
1944-04
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 01.04.1944
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Pulsnitzer Aygeig« — Ohorner Anzüg« Nr« 78 — Sei« 2 Fußtritte wr deutsche Kriegsgefangene / !gt. Auf einen Lastkraft. :den auch Brandbomben ge ¬ worfen. ar de tr de de vo eir fr- Ar ar se! ha ur Der Londoner „Daily Mirror" beschäftigt stch mit dem neuen amerikanischen Kriegsfilm „Sahara", der zur Zeit in London läuft. Das Blatt berichtet, die britische Zensur habe aus »„taktischen Erwägungen" einige Szenen weggeschnitten, die ursprünglich als „besonders wirklichkeitsgetreu" bezeichnet worden waren, wie die Verweigerung von Wgffer für einen von Durstqualen zerwühlten Gefangenen. „Daily Mirror" bemerkt, es sei allerdings auf- fallend, daß der englische Zensor immer noch nichts dabei finde, »daß den am Boden liegenden, völlig erschöpften deutschen Gefangenen Fußtritte versetzt würden". Die Sache, in der ein Soldat die Bitte ausspricht, stch mit einem Gefangenen hinter einen Hügel zurückzuziehen, um ihn dort umzubringen, sei wenigstens so weit verstümmelt worden, dckß man nur noch ahnen könne, was der Mann vorhabe. Dieser Film ist außerordentlich bezeichnend für die Art der Kriegführung der Amerikaner und Engländer. Verstärktes Aufflammen des Bergarbeiterstreiks Das verstärkte Ausflammen der Bergarbeiterstreiko in England findet allgemein in der britischen Presse seinen Niederschlag. Ueber 80 000 Bergleute in Norkshire hätten die Arbeit niedergelegt. meldet „Daily Herold". Darunter befänden stch viele, die vorübergehend nach den Streiks der Vorwoche wieder zur Arbeit gingen. Von neuen Entwicklungen in den Kohlen- bezirken Borkshires spricht ..Manchester Guardian". 4>ie noch immer unbereinigte Streiksituation sei ernster geworden als sie vor den Regierungskonzesstonen an die Arbeiterschaft gewesen sei. Im Gebiet von Barnsley und Doncaster allein streikten über 70 000 Bergleute, während auch in Wambwell, Rotherham. Wake- field, Pontefract, Neitherton und Dewsbury die Zechen zu Dützen- den stillieaen. Das Blatt erinnert daran, daß noch Mitteilung de» britischen Bergwerksministers Masor Lloyd George vor dem Unterhaus allein durch Streik» in 28 Wochen über 1L Millionen Tonnen Kohle verlorengegangen seien. Am Vormittag des 30. März führten feindliche Flugzeuge Angriffe auf die nähere Umgebung von Rom durch. Dabei wurden Bauern bei Feldarbeiten und Fußgänger mit Splitterbomben und MG-Feuer belegt. ' wagen, der Flüchtlinge beförderte, wur. „Beunruhigend" »Daily Expreß" über die Haltung der deutschen Kriegsgefangene» Als „beunruhigend" bezeichnet die englische Zeitung „Daily Expre ß" Berichte, die über das Verhalten der deutschen Kriegs gefangenen in England an die Oeffentlichkeit gelangt seien. Sie besagten, daß, während die Engländer versuchten, das national sozialistische Deutschland mit Tausenden von Tonnen Bomben zu vernichten, die Verehrung des deutschen Führers in den Gefan genenlagern in England erhalten bleibe und „zweimal destilliert und konzentriert wird". Das Blatt fährt fort: „Es ist über- raschend festzustellen, daß die deutschen Gefangenen, die vier Jahre die reine Luft Englands geatmet haben, noch bis obenhin mit dem „Heil Hitler" vollgestopft sind." Auch die deutschen Kriegs gefangenen in den USA bewahrten die gleiche Haltung, wie „Daily Expreß" aus einem Aufsatz in einer amerikanischen Zeitschrift ent nimmt. - * Ungebrochene deutsche Abwehrkraft ' Die englische Zeitung „Econom i st" hat kürzlich geschrieben, auf der alliierten Seite seien amtliche Voraussagen und nicht» vdtU Aus dem Führerhauptquartier, 31. März 1944. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Zwischen dem unteren ukrainischen Bug und dem Dnsestr sowie zwischen Dnjestr und Pruth griffen die Sowjets während des ganzen Tages an. Sie wurden in harten Kämpfen unter hohen Verlusten abgeschlagen. In einem Abschnitt sind die Kämpfe mit den vorgedrungenen Bolchewisten noch im Gange. Rumänische Truppen warfen am Pruth die Sowjets zurück und nahmen mehrere Ortschaften wieder. Südwestlich Proskurow sind weiterhin erbitterte Angriffs- und Abwehrkämpse im Gange. Dabei hat sich die ostpreußische 1. Jnsauteriediviston unter Füh rung des Generalmajors von Krosigk besonders bewährt. Oest- lich Stanislau zersprengte ein« Kampfgruppe eine motori sierte Brigade des Feindes und brachte zahlreiche Gefangene und umfangreiche Beute ein. Bei Tarnopol ließ die Kampstätig- keit nach. Im Raum von Brody zerschlug einer unserer Panzer verbände stärkere bolschewistiche Infanterie- und Panzerkräfte mit ihren Troßen. Die Besatzung der Stadt Kowel schlug mehrere feindliche Angriffe ab und vernichtete hierbei 15 Panzer. Im Raum nörd lich der Stadt brachen heftige Angriffe der Sowjets zusammen. Zwischen dem Dnjepr und Tschaussy setzten die Bolschewisten ihre Durchbruchsversuche mit neu herangesührten Kräften ver- geblich fort. Auch südöstlich Ostrow und südlich Ples! au führten die Sowjets zahlreiche erfolglose Vorstöße. Südwestlich Narwa wurde in mehrtägigen harten Angrisfskämpsen in unwegsamem Wald- und Sumpfgebiet mit wirksamer Unterstützung durch Ar- tillerie, Nebelwerfer, Panzer und Schlachtflieger die Maße mehrerer sowjetischer Divisionen eingeschloßen und vernichtet. Wiederholte feindliche Entlastungsangriffe scheiterten. In diesen Kämpfen verlor der Feind über 8000 Tote, mehrere hundert Ge- fangene, 59 Geschütze sowie zahlreiche andere Wassen und Kriegs- gerät aller Art. In Italien herrschte auch gestern nur örtliche Kampstätig- keit. Eine seit längerer Zeit südwestlich Eaßino eingeschloßene feindliche Kampfgruppe, die verbißen Widerstand leistete, wurde vernichtet. Der Feind verlor zahlreich« Tote und eine große Anzahl Gefangener. Wassen und Kriegsgerät aller Art wurden erbeutet. Eigene Stoßtrupps nahmen im Nordteil des Ortes einige Stützpunkte des Gegners im Handstreich. Bei anderen erfolgreichen Stoßtruppunternehmen wurden vier feindliche Pan zer durch Nahkampsmittel vernichtet. In der letzten Nacht errangen unsere Luftverteidigungs kräfte bei der Abwehr britischer Terrorangriffe aus Nürn- berg ihren bisher größten Erfolg. Sie verhinderten die Durchführung eines zusammengesaßten Angriffes und vernichte ten 132 viermotorige Bomber. Im Stadtgebiet von Nürnberg und in einigen anderen Ort Süddeutschlands entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. Oberleutnant Becker, Flugzeugführer in einem Nachtgeschwader, errang in dieser Nacht erneut sieben Lnftsiege. Störangriffe einiger feindlicher Flugzeuge richteten sich gegen Westdeutschland. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen Ziele in London und an der englischen SiidkSste an. Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleits, Marineflak und zum Begleitschutz eingesetzte Jäger schoßen vor der west nor- wegischen Küste von 18 erfolglos angreisenden britischen Torpedoflugzeugen sieben ab. Unsere Unterseebote versenkten im Atlantik und im In dischen Ozean vier Schisse mit 23 000 BRT und einen Bewacher. Außerdem schoßen sie zwei feindliche Bomber ab. An den Versenkungserfoigen der letzten Zeit ist das Unter- seeboct unter Führung von Oberleutnant z. S. Eick hervorragend beteiligt. irr Viermotorige abgeschossen / Anschläge wie ,Lum Teufel mit den britischen Politikern und ihrem Krieg" erschienen in letzter Zeit, wieenglischeZeitun- gen melden, in dem Londoner Vorort Heunslow und in den Industriegebieten von West-Middelsex. Die Provinzkommission für Preisüberwachung in Turin hat gegen 77 Geschäftsleute Geldstrafen in der Sesamt- höhe von zwei Millionen Lire verhängt. Ihre Verkaufsläden wurden geschloffen, sieben Lieferanten des schwarzen Marktes in Zwangsarbeitslager geschickt. Das Prager „Veccrni Leske Slovo" schreibt, einzig und allein das Reich sei es, das ohne Rücksicht auf seine eigenen Blutopfer unter ständiger Steigerung seiner Leistungen den Wall im Osten halte. Es sei angezeigt, in "solcher entscheidenden Stunde zu vermerken, daß in Böhmen und Mähren nicht gestreikt werde, wie dies in England und in den USA der Fall sei, daß die böhmisch-mährische Bevölkerung auch nicht zu hungern brauche, wie dies die Bewohner der Sowjetunion müßten. Hulls leuWouelle EuMllung Der Verrat an Europa Gegenstand eines Geheimabkommens Nach einer Meldung der schweizerischen Depeschenagentur aus Washington hat die Aussprache, die Außenminister Hull kürzlich mit 24 prominenten republikanischen Abgeordneten hatte, eine für die Bevölkerung der, Vereinigten Staaten sensationelle Enthüllung gebracht. Wie Hull den Abgeord neten mitteilte, sind die USA. und England bei der Dreier konferenz in Moskau, an der Hull bekanntlich teilnahm, den Sowjets gegenüber bindende Verpflichtungen eingegangen. Konkrete Angaben über den Inhalt dieser Verpflichtun gen wurden den Abgeordneten nicht gemacht, doch erklärte Lull, „die Harmonie unter den Alliierten" mache es nötig, über diese Vereinbarungen nichts zu veröffentlichen. Aus dem Verlaus der Unterhaltung Mießen die beteiligten Abge ordneten. daß sich der Inhalt der Geheimabmachungen vor allem aus die sowjetischen Pläne zur Vernichtung Deutsch lands und die Auslieferung Europas an den Bolschewismus beziehen. „Bombenangriffe auf Deutschland und Japan setzen die Fa briken nicht lange außer Betrieb" gestand „Daily Mail" zu folge der Vorsitzende der Imperial Chemical Industries". McGowan, in einer Rede in Cardiff. Im besetzten Süditalien hat das Kabinett Badoglio die Renten der Kriegsversehrten um 15 v. H. gekürzt und gleich-, zeitig angeordnet, daß den Kriegsverstümmelten keinerlei Prothesen und orthopädische Hilfsmittel von feiten des Staa tes zur Verfügung gestellt werden. j Wie Reuter meldet, befinden sich jetzt im Norkshire- Kohlengebiet 90 000 Bergarbeiter-Lehrlinge im Ausstand. Dis Kayl der Maschinenbaulehrlinge, die in den Industriebezirkew der Thne-, der Clyde und anderen Gebieten streiken, ist eben falls gewachsen. amtliche Hoffnungen in diesem Krieg schon häufig unerfüllt g«- blieben. Eine dieser unerfüllten Hoffnungen ist die im Luftkrieg gehegte, erzählte doch die von Churchill bestochene englische Presse dem britischen Zeitungsleser fast täglich, die deutsche Luftwaffe kämpfe bereits ihren Todeskampf, weil die anglo-amerikanilchen Luftgangster bei ihren Terrorangriffen auf deutsches Gebiet die Rüstungsindustrie immer mehr zerschlügen. Die weit« englische Oeffentlichkeit muß jetzt, nachdem ihr die englische Presse soviel vorgelogen hat, besonders stutzig werden: denn erst vor kurzem bei dem Terrorangrifs auf Berlin wurden 112 britische Flugzeug» und jetzt bei dem Terrorangriff auf Nürnberg und einige west- und süddeutsche Städte in kürzester Frist weit mehr als ein Drittel der britischen Terrorflugzeuge durch die deutsche Abwehr vernichtet. Die vom deutschen Oberkommando der Wehrmacht an gegebene Zahl 132 stellt ja übrigens keine Höchstzisfer dar. sondern gab zunächst nur die M i n d e st v e r l u st e der feindlichen Terrorflieger bekannt. Auf den englischen Flugplätzen wird man sehr gut Bescheid wissen, wieviel höher die Berlustzifser liegt, weil ja drüben die „stillen Berluste" allzu gut bekannt sind. 1000 bi» 1200 Mann fliegendes Personal sind verlorengegangen. Der neue glänzende Abwehrerfolg unserer Luftwaffe, der Nachtjäger insbesondere wie der Flak, zeigte dem deutschen Volk, aber auch unseren Feinden die ungebrochene deutsche Abwehrkraft. Die letzten Ereignisse im Luftkrieg haben den Illusionisten in London so harte Stöße versetzt, daß unsere Luftwaffe geradezu stolz darauf sein kann, den feindlichen Terror- fliegern so vernichtende Ni«derlagen beigebracht zu haben. Die rauhe Sprache der Tatsachen dürfte endlich auch den groß-näuligen feindlichen Fliegergeneralen gezeigt haben, daß ein mit Lügen hochgezüchteter Optimismus niemals lange währt, vor allem dann nicht, wenn der deutsche Soldat ein Wort mitzureden hat. Neuer Feindansturm bei Witebsk zerschlagen Nach dreitägiger Kampfpause erneuerte der Feind im Raum südöstlich Witebsk atm 28. März seine Durchbruchsversuche. Dreimal brandeten die bolschewistischen Massen im Laufe dieses Tages gegen die deutschen Stellungen. Zehn bis elf sowjetische Schützendivisionen und eine Schützenbrigade traten nach halb stündigem Trommelfeuer sehr starker feindlicher Artillerie zum Angriff an. Im zusammengefaßten Feuer aller deutschen Waffen wurde der erste wuchtige Stoß des Feindes aufgesplittert und noch vor der Hauptkampflinie zum Stehen gebracht. Gegen Mittag wiederholten die Sowjets nach erneuter starker Artillerievorbereitung ihre durch Panzer, Sturmgeschütze und Schlachtflieger unterstützten Vorstöße auf breiter Front. In schweren Kämpfen wiesen unsere Truppen auch diese Angriffe ab. Am Nachmittag setzte von neuem stärkstes Trommel feuer zu einem dritten, den gesamten Kampfraum umfassenden Durchbruchsversuch an. Doch auch dieser Angriff war rechtzeitig erkannt und von den deutschen Verbänden in entschlossener Gegen wehr so zerschlagen worden, daß er an keiner Stelle unsere Stellungen erreichte. Ein gleichzeitig in einem anderen Abschnitt geführter Entlastungsvorstoß der Sowjets wurde ebenfalls noch vor unserer Hauptkampflinie zusammengeschossen. „Die Deutschen haben uns gestoppt" Eingeständnis der Niederlage bei Cassino durch Stimson Der USA-Kriegsminister Stimson erklärte vor Preße- Vertretern, daß der Angriff der Alliierten aus Cassino nachgelaßen habe, „ohne die Ergebnisse erzielt zu haben, die wir erhofft hatten". Stimson fügte hinzu: „Die einfache Tatsache ist, daß die Deutschen uns gestoppt haben." Es ist dem Prahlhans Stimson gewiß ungeheuer schwer ge- fallen, dieses Eingeständnis zu machen, das allen amtlichen Vor aussagen aus Washington und London ins Gesicht schlägt. Aber die Niederlage der Alliierten bei Cassino ist so eklatant und wurde gerade durch die Ruhmredigkeit der anglo-amerikanischen Befehls haber so evident, daß man sie nun auch offiziell eingestehen mußte, nachdem die Presse ihrer Verärgerung über den Rückschlag bereits rückhaltlos Ausdruck gegeben hat. Bei Nacht und Nebel deutsch« Städte bombardieren» , ist eben leichter als deutschen Soldaten in offenem Kampf entgegentreten. Aerse/rZs^ezre FerzrcZzZZzzLrozrezr Wenn wir heute auf den Karten des Ostens die Entfernungen betrachten, die unsere Armeen aus ihrem Vormarsch und auf ihrem Rückmarsch rm Kriege gegen die Sowjetunion zurllckgelegt haben, dann mag vielleicht der oberflächlich denkende Mensch zu einer falschen Beurteilung kommen und es als eine Tragik ansehen. Man muß jedoch die Vorgänge im Osten nicht für sich, sondern im großen Rahmen unserer Strategie beurteilen. Gewiß ist die Schlacht im Osten zu einem der erregendsten Kapitel der Kriegs geschichte geworden, aber es ist doch wohl entscheidend, wenn es die deutsche Führung fertig bringt, sich nicht durch ein augenblick liches Vordringen des Gegners verwirren zu lassen, sondern den eigenen Willen bewahrt und die Gesamtlage mit ruhig kaltem Blick übersieht. Denn es ist eine Tatsache, daß sich das Schwer gewicht des operativen Interesses der deutschen Führung vom Osten nach dem Westen hin zu verschieben begonnen hat. Deshalb ist auch den Wunschträumen der Feindseite nicht entgegengekommen worden, deutsche Reserven vom Westen nach dem Osten abzutransportieren, um das militärische Bild dort zu. ändern. Es war ja gerade der heiße Wunsch Roosevelts und Churchills, daß wir das tun würden. In London und in Washing ton lehnte man sich in all seinen Entscheidungen an die sowjeti schen Offensiven, lebte militärisch von ihnen und verfiel dabei in die Illusion, daß man die Initiative gänzlich an sich gerissen habe. In Wirklichkeit hat die weit im voraus planende deutsche Führung sich die Initiative niemals aus der Hand reißen lassen, vielmehr den Gegner gezwungen, sich den deutschen Entschlüssen und Plänen, ohne daß er es zuweilen merkte, anzupassen. So konnte in der Weite des östlichen Raumes ein Gebiet wieder aufgegeben werden, ohne daß dadurch an der strategischen Lage und dem Rüstungs potential des Deutchen Reiches und Europas irgend etwas schwer wiegend geändert wurde. lieber allen Maßnahmen der deutschen Führung steht eben die Sicherung der Nation im Vordergrund. Au» reinen Zweckmäßigkeitsgründen mußte der gewonnene Raum wieder aufgegeben werden, aus Zweckmäßigkeitsgründen werden aber auch die deutschen Gegcnoperationen nicht früher einsetzen, als es die deutsche Führung für notwendig erachtet. Das Halten und der Widerstand der deutschen Armeen und ihrer Verbündeten wird dabei auch von den geographischen Möglichkeiten bestimmt, wobei sich jederzeit der deutsche Frontsoldat im Osten' das Bewußt sein erhalte» kann, ein unentbehrliches Teilstück unserer großen Gesamtstrategie zu sein. Es ist im neutralen Ausland und von der Feindseite mehr als einmal betont worden, daß die Zeit ein Machtfaktor sei und daß die Zeit nicht der Berbündete der Anglo-Amerikaner und Bolschewisten sei. Churchill selbst hat erst kürzlich die Lage dahin beurteilt: „Es genügt nicht, daß wir den Krieg gewinnen. Wir müssen ihn schnell gewinnen." Daraus ist ersichtlich, wie sehr die Kriegsnot dem Kriegsverbrecher Churchill unter den Nägeln brennt. Dieser Krieg zehrt in ungeheurem Maße an den englischen Kräften, aber auch an den sowjetischen Kräften, da die unerhörten bolschewistischen Menschen- und Materialopfer in wirklich gar keinem Verhältnis zu den erhofften und erreichten strategischen Zielen stehen. Voller Bangen versuchen die Feinde im Osten, und be sonders der Feind im Westen, unsere militärischen Kräfte und Mög lichkeiten abzuschätzen. Sie müssen sich, wenn sie das tun, gesagt lein lassen, daß die Gründe für den militärischen Entschluß Deutschlands zu einer strategischen Defensive niemals in irgendeiner Schwäche lagen. Unsere operativen Reserven, unsere Trümpfe, wer den, dessen kann der Feind gewiß sein, zur rechten Zeit und an entscheidender Stelle eingesetzt werden. Hs 500. Sieg einer Nachtjagdgruppe Eine in den besetzten Westgebieten unter Führung von Eickienlaublräger Major Jabs eingesetzte Nachtjagügruppe errang vor kurzem ihren 500. Nachtmgdneg. Dm Besatzungen Ler erfolgreichen Gruppe schaffen mü ausschließlich vier motorige Terrorbomber ab. An den Abschüssen sind viele namhafte Nachtjäger beteiligt, denen der Führer in Anerken- nung ihrer großen Leistungen hohe Tapferkeitsauszeichnun gen verlieh. Bolschewisierung des Badoglioregimes Von Moskau offiziell gefordert Die Moskauer „Iswestija" bestätigt nunmehr nach einer Reutermeldung, daß die Sowjetregierung die Bolschewisierung des Badoglioregimes mit allen Mitteln betreibt. So ist die So wjetregierung jetzt bei der britischen und bei der USA-Regierung „wegen der dringlichen Notwendigkeit einer Umbe- letzung der italienischen Regierung besonders vorstellig ge worden". Schweden begnadigt jüdische Sowjetspione Wiederum hat sich die schwedische Regierung dazu entschlossen, zwei Sowjetspionen, dem jüdischen Bildhauer Michel Katz und seinem Sohn, dem Studenten Lennart Katz, auf dem Gnadenweg« die Strafe teilweise zu erlassen. Diese Sowjetspione waren für unerlaubte Informationstätigkeit für Rechnung der Sowjetunion durch den Obersten Gerichtshof zu drei Jahren Zuchthaus ver urteilt worden, eine Strafe, die jetzt auf zwei Jahre Zuchthaus herabgesetzt wurde. »Goliath" — eine deutsche Wass« für Panzer und Bunker- bekämpsung Ein Pionier macht den mit einer neuartigen Sprengladung von höchster Explosivkraft geladenen „Goliath», der an das Feindziel ferngesteuert wird, für den Einsatz klar PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Hartmann (Wb.).
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