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Nr. 68 Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt» und Tageszeitung für tue Stadt und den Amtsgerichtsbeztrk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Se» * v >»«,»«, »»zesarr t» «» ,»r »rrdfirntttchnng der amtliche« Veranatmachu«»-« de« «andrate« „ der vürgermeisttt,» 96. IahrgÜNg G,I«pi« „d thor«, de» «»»»«»richt» P«l«nitz dekördliwerseit» bestimmte Blatt und enthalt Vrkanntma»»*««» de» Kina«,amte» zu Kamen, - - - »»» -MWW «a»«bu «i,l>ch »a »« ,,I«tziiche» « » »»d I - GebdaW«,«.. «tr. » gerne»! »»r «u I Dienstag, den 21. März 1944 Bqu»»pr«t»: Bet Abholung i« tägig 1 lNM., teer Hau» i.lu BM. a«!ch«»biich tr dqw. iS Pf». rrägerloha. P»ftd«»u, »ouatllch L» R«. Seisttge Verwirrung Der Krieg laste sich nur rechtfertigen, wenn er um eine ge rechte Sache geführt werde, schreibt die englische Wochenzeitschrift .The Univers". Den Engländern sei l93S von ihrer Regie rung gesagt worden, man kämpf« für die Errichtung einer inter nationalen Ordnung. Nun aber werde die geistige Verwirrung immer deutlicher In einem Atemzuge erklärten die alliierten Staatsmänner, man wolle Deutschland im Falle eines Sieges völlig verteidigungslos machen, und Europa müsse, um diesen Plan zu verwirklichen, aufgeteilt werden. Polen, Finnland und die baltischen Länder, sei inan bereit, zum Schutze der stärksten Macht in Europa für ein entwaffnetes zerstückeltes Deutschland zu opfern. Wozu kämpfe man noch? fragt .E a t h o I i c Herald", denn in Europa trete eine neue große Macht in Erscheinung, die in allem für das eintrete, zu besten Bekämpfung man die Waffen ergriff. Sie sei antichristlich und wolle ganz Europa mit Gewalt beherrschen. England wende sich nicht gegen sie, sondern seh» sogar untätig zu, wenn sie einem verbündeten Staat in Stück» reiße und neutrale Länder bedrohe. Britischerseits ermutige man sogar noch diele Macht, die eine Herrlcherluchi an den Tag lege, die jeder europäischen Tradition Hohn spreche. Sogar England zeige in wachsendem Maße die Neigung, Freiheit und Unabhängig- leit anderer Staaten zu beschneiden. Welche Freiheit und Un abhängigkeit gestatte so z. B. England, Spanien. Italien und den lateinamerikanischen Republiken. Gleichzeitig bedrohten die Alli- irrten das Zentrum der Ehristenheit und zerstörten die größten Monumente der westlichen Kultur, ohne daraus auch nur einen Nutzen zu ziehen, der als ein gerechter Ausgleich für diese ge waltigen Verluste erscheinen könnte. Wie der Londoner Korrespondent der .Tat" berichtet, erklärt Harold Nicholson im .Epectator" rund heraus, daß di< öffentliche Meinung Englands innerhalb und außerhalb des Paria- ments beunruhigt sei über die Verwirrungen und Widersprüche, die die Kriegsziele Englands verdunkeln. . ! .. v, Osr größte Betrug -er Weltgeschichte „Times" gibt den Atlantikcharta-Schwindel z« Die Atlantikcharta, von Roosevelt und Churchill mit beispiel losem Agitatiousaufwand als di« Verheißung dieses Jahrhunderts verkündet, und den Völkern der Erde als Lockspeise vorgeworfen, ist längst als der größte Betrug der Weltgeschichte enthüllt wür- den. Englands Außenminister Eden hat bereits den Betrug ein- «estanden und nach und nach tun dies immer mehr Stimmen aus England und den USA. Es verdient festgehalten zu werden, daß nunmehr auch die „Times" ihr« Scham aufgibt und in ihrem Leitartikel, wenn auch in gewundener Form, der man die Pein lichkeit de» Eingeständnisses anmerkt, erklärt, daß di« Atlantik- »Hanta nur eine Lockspeise und ein Fetzen Papier war. ^ALles für -e« Sieg 5" De. Ley auf einer Großkundgebung in Reichenberg Zn einer Großkundgebung in Reichenberg sprach vor dem Politischen Führerkorps de» Sndetenlande» Reichsorganifations- leiter Dr. Ley. Zu seiner Rede, die von unerschütterlicher Siegeszuversicht getragen war, betonte er u. a., das deutsche Volk könne durch Schläge, die es in diesem Ringen einstecken müsse, in seinem Wege nicht beirrt werden. Dies beweise vor allem die wunderbare Haltung de» deutschen Volkes in den Luftterror gebieten. In der Führung und Haltung des deutsch«, Volkes lie gen die größten Voraussetzungen für den Sieg. »Wir verfügen über genügend Raum, Waffen »nd Menschen und besitzen auch «in« militärische Führung, wie sie »och nie eine Armee besessen hat", betonte Dr. Ley. »Wir stehen heute vor der entscheidendsten Phase dieses Kriege«. Sie verlangt von jedem einzelnen, daß er fein ganzes Tun und Handeln auf die Erforder- Nisse der Gegenwart und Zukunft richtet. Es gilt, mit dem Ein- satz aller Mittel den Sieg zu erzwingen." „Wenn die Gefahr wächst", so sagte Dr. Ley, „muß auch unsere Kraft wachsen. Ich bin der felsenfesten Ueberzeugung, daß, wenn das deutsche Volk alles einsetzt, was es hat, für die gerechte Cache, wenn es keine Zeit vergeudet, und wenn es zu jedem Opfer bereit ist, daß sich dann die Waagschale des Sieges zu unseren Gunsten neigen muß; denn wer die größten Opfer gebracht und am tapfersten gekämpft hat, der muß siegen. „Freie spanische Regierung" verlangt Freche Einmischung Englands in Spaniens Innenpolitik Zur Bildung einer „freien spanischen Regierung" in England fordert die linksradikale Wochenzeitschrift „News Statesman and Ration" auf. Sie meint, der Augenblick sei gekommen, in dem die Demokratien ernsthaft die Lösung des spanischen Problems in Angriff nehmen müßten. Vom Standunkt der Alliierten be- trachtet, dürften Franco und die Falange nicht mehr länger an der Macht bleiben, denn Franco zeige nicht im grringsten, daß er sich ändern wolle. Er „stehe und falle mit Hitler". Die Führung gehöre dem in England lebenden Negrin. Er sei für England „,aus Gründen praktischer Politik" der einzige, der als Führer der ^spanischen Demokratie" in Frag« komme. Das Ziel der japanischen Heimatfront Zusammenfassung aller nationalen Verbände für den Arbeitseinsatz Churio Obata wurde zum Generalsekretär des Sangso Hokokai und gleichzeitig zum Generalsekretär des Taisei Pokusan- lai ernannt. In der Ernennung, so wird in Tokio betont, kommt zum Ausdruck, daß alle nationalen Bestrebungen des Taisei Äokusankai auf den Arbeitseinsatz des japanischen Volkes abge stimmt werden. Da bisher schon Ministerpräsident Tojo gleich- zeitig Präsident beider Verbände ist, werde nunmehr auch die Exekutive in einer Hand, nämlich in der Obatas, vereinigt. Am Sonnabend wurden die im Kabinett beschlossenen Maß- »ahmen zum Arbeitseinsatz als Ziel der japanischen Heimatsront endgültig in allen Einzelheiten festgelegt. / Englische Zeitschrift findet ein Haar / in Churchills Wahvfinnssuppe Sie stellt nämlich fest, „daß man nie i-als die Ab sicht gehabt habe, mit der Atlantikcharta Entscheidungen für ein« Politik fest zulege u". Die britische Zeitung läßt dann erkennen, daß die Atlantikcharta auch niemals ein Do kument der Bedingungen für einen kommenden Frieden für die Alliierten sein sollte. Die „Times" kann jedoch die unerhörte Schamlosigkeit dieser großen Betrugsmanipulation nicht verheimlichen und bemerkt da- her: „Die vollkommene Ueberbordwerfung der in der Atlantik charta niedergelegten Prinzipien für das Selbstbestimmungsrecht der Völker würde allerdings eine Maßnahme sein, deren straf bare Folgen unvermeidlich wären". Heuchlerisch meint dieses Blatt jedoch, „daß das Festhalten an diesen Prinzipien des Selbstbcstimmungsrechtes auf Kosten der Erfordernisse einer ge lenkten militärischen Sicherheitspolitik und einer Wirtschafts organisation aber noch verhängnisvoller sein würde". So versucht man also, die betrogenen kleinen Völker über diesen großen Verrat Roosevelts und Churchills! hinwegzutäuschen. Verstimmung im Keindlager London und Washington fühlen sich von Stalin übergangen Die Anerkennung des Badoglioregimes durch di« Sowjet union wird in England und den Bereinigten Staaten als eine mit dem Kriegsbündnis und den getroffenen Koalition»- abmachungen nicht zu vereinbarende Handlung angesehen. Der englische Außenminister Eden sah sich sogar gezwungen, im Unterhaus zu erklären, er hoffe, daß England von den Sowjets künftig in gleicher Weise behandelt und unterrichtet werde, wie England dies gegenüber Moskau zu tun pflege. Nach einem Associated-Preß-Bericht aus Washington habe in dortigen diplomatischen Kreisen die „eigenmächtige" Anerkennung des Badoglioregimes durch di« UdSSR die Frage aufgeworfen, ob di« Sowjets vorsätzlich ein« Konsultierung der USA und Groß britanniens bei den Europa betreffenden politischen Fragen cer- meiüin. Was den Regierungsbeamten in Washington besonder» ärgerlich erschien, sei die Tatsache, daß sich die Sowjetunion völlig über den beratenden Dreimächteausschuß hinweggesetzt habe, der in London nach der Moskauer Konferenz eingesetzt wurde, um über derartige Angelegenheiten zu verhandeln. Verfehlte Druckmittel Pulsnitz, 21. März. dv. Politische Offensiven der Feindmächte unterstützen seit Wochen systematisch ihre militärischen Anstrengungen. Die politischen Offensiven suchen sich naturgemäß die nach ihrer Ansicht schwächsten Punkte des Widerstandes aus und richten sich deshalb in der Hauptsache gegen die kleinen und mittleren neutralen Staaten. Aber auch auf die Verbündeten des Reiches, von denen man glaubt, daß das Potential ihrer Widerstandskraft merklich angegriffen sei, prasselt das Trom melfeuer der politischen Kriegsführung. Finnland zum Beispiel, aber auch Rumänien, haben in den letzten Wochen politische Offensiven erlebt, bei denen die ganze skrupellose Methode der westlichen Mächte zur Anwendung kam. Ein Trommelfeuer von Haß, Lüge und Verleumdung ist auf die Finnen hernieder geprasselt. Es schien so, als ob die Propagandazentralen von Washington, London und Moskau in der Niederringung des finnischen Widerstandswillens nicht nur einen sachlichen Erfolg suchten, sondern auch einen Präzidenzfall für die Bearbeitung und das Verhalten anderer kleiner Staaten in Europa. Finn land hat dieser Äervenoffensive standgehalten und ist auf dem Wege der nationalen Ehre geblieben. Ein politischer Miß erfolg für die Westmächte in Verbindung mit Moskau, trotz aller Anstrengungen. Daß hinter diesen Kindbestrebungen der Wunsch steht, militärische Fehlschläge auszugleichen, oder mili tärischen Erfolgen, wie sie im Osten erzielt wurden, erst die richtige Resonanz zu geben, versteht sich am Rande. Interessant ist, daß man bei allen diesen politischen Druck mitteln auf die Behauptung zurückgreift, der Krieg sei von den Gegnern Deutschlands und Japans schon gewonnen. Alles aber, was jetzt noch komme, sei nur ein Nachspiel der bereits gefallenen Entscheidung. Wie gesagt, diese Behauptung wird von der Feindseite ebenso grundlos aufgestellt, wie schon früher andere. Es ist nicht etwa eine Fehlrechnung Churchills, Roose velts und Stalins, denn die drei „Freunde" wissen am besten, daß an dieser Behauptung jeglicher Beweisgrund fehlt. Aber immer wieder angewenbet, so hoffen sie, wird schon etwas hängen bleiben. Da dieser Propagandafehler bei ihren An stiftern liegt, die die Mentalität anderer Völker nicht kennen, kann aus ihrer Anwendung auch kein Erfolg kommen. Finnland beweist es. Im Mittelpunkt der politischen Anstrengungen der Feindmächte stehen oder standen die Neutralen Argen tinien, Spanien und Lie Türkei und Rumänien und Finnland Das Lützrer-Interotew in »er Weltpresse / Das Interview, das der Führer dem Berliner Korre spondenten von „Stockholm Tidningen" zur sinnlichen Frage gegeben hat. hat m der Weltöffentlichkeit wie nicht anders zu erwarten war. stärkste Beachtung gesunden. Dabei wird besonders der Hinweis des Führers aus die Hintergründe der sowjetischen Wassenstillstandsbedingungen unterstrichen. Diefinnischen Blatter veröffentlichten die Aeußeruna des Führers an erster Stelle in größter Ausmachung und Mit mehrspaltigen Schlagzeilen. „Der Zweck der sowietlscben Bedingungen: Finnlands Vernichtung io lautet eine der Schlagzeilen des finnischen Blattes „Üusi Suomi" wahrend ,L>uvuvstadsbladet" das Interview unter vas Motto stellt: „Die eigene Kraft des Volkes ist die einzige Garantie mr seine Existenz". ;zn der norwegischen Presse wurde die Stellung nahme des Führers zur finnischen Frage mit dem denkbar größten Interesse ausgenommen. Auch die Kopenhagener Blatter verzeichneten die Erklärung des Führers an erster Stelle und weisen in Kom mentaren aus die Erklärung des Führers hin. daß Finnland, wenn es den Kampf ausgebe, einer sehr dunklen Zukunft ent gegengehe. In den Madrider Zeitungen hat besonders die Fest stellung des Führers großen Eindruck gemacht, in der er die dunklen Absichten der Bolschewisten unterstrich. In den Bukarester Zeitungen wird der Hinweis des Führers, daß das letzte Ziel Moskaus die Vernichtung aller nichtbolschewistischen Völker Europas sei hcrvorgehoben. Auch Am heiß umkämpften Bahndamm Bei Aprilia warten unsere Grenadiere auf den Befehl, der sie z» weiterem Vordringen ruft. Auch der Bahndamm liegt wie das ganze Gebiet unter ständigem schwerstem Artilleriefeuer, das an die Flandernschlachten des ersten Weltkrieges erinnert. PK-Aufnahme: Kriegsberichter Koch (Wb.). die türkischen Zeitungen stellen in der Mehrzahl die Führer- erklärnng an die Spitze. Die Pariser Presse hob das Führer interview mit großen Ueberschriften hervor und unterstreicht »nm Teil in Untertiteln oder in Fettdruck einige Sätze der Erklärungen Adolf Hitlers. Besonders interessant ist die Stellungnahme der eng lischen Zeitung „Manchester Guardian" zu dem Führer interview. Das englische Blatt widmet den Erklärungen Adolf Hitlers einen Leitartikel, aus dem zwei Feststellungen von ganz besonderem Interesse sind. Der ,,Manchester Guardian" geht auf die Frage einer anglo-amerikanischen Garantie für Finnland ein, die durch den Korrespondent von „Slock- holms Tidningen" bei dem Führerinterview angeschnitten ivar und stellt sehr nüchtern aber eindeutig fest, daß britische and amerikanische Garantien nutzlos kein würden Zu dieser Selbsterkenntnis kügt das englische Blatt die bemerkenswerte Mitteilung, daß Finnland qar nicht solche Garantien angebo ten worden seien. Damit wird offen zugegeben, daß England und die USA. gar nicht daran denken, Finnland gegenüber den Sowjets auch nur im geringsten in Schutz zu nehmen. Abgesehen, daß sie dazu auch nicht in der Lage wären, würden sie es. wie auch in allen anderen fragen, nicht wagen, die Kreise Stalins im geringsten zu stören. Als besonders bemerkenswert aber verzeichnen wir die Bestätigung, die das Argument des Führers durch den „Man chester Guardian" findet, indem das Blatt gesteht, daß die Sowietunion die gegenwärtigen Bedingungen dazu benutzen wolle, Finnland auk lange Sicht zu untenochen. Eine solche Feststellung von englischer Seite wiegt doppelt schwer und verdient deshalb besonders festgehalten zu werden, als die englisch-amerikanische Prrpagandakampagne. durch die man von London und Washington aus die Finnen im Sinne Moskaus einzuwirken versucht, gerade immer mit der These arbeitet, daß die sowietischen Bedingungen sehr milde und deshalb für die Finnen durchaus annehmbar seien. Nankingregierung greift durch Vier korrupte hohe Beamte entlassen Wie die Nankinger Nationalregierung bekanntgibt, wurden der Direktor des Ernährungsamts der Provinzregierung voni Kiangsu und der Direktor des Amtes zur wirtschaftlichen Aus-! Nutzung aller Landgewässer im Ernährungsministerium wegen groben und leichtfertigen Amtsvergehens in der Nahrungsmittel- Versorgung für di« chinesische Armee aus ihren Aemtern ent lassen. Der Ernährungsminister Kupaoheng und der Dize- ernährungsminister Chounehwen wurden ebenfalls entlassen, weil sie im Verdacht der Mittäterschaft stehen. Der Sondergerichtshof wurde mit einer strengen Untersuchung und für di« beiden Erst genannten mit einer strengen Bestrafung beauftragt. „Das ganze chinesische Volk fordert , das Todesurteil", schreibt die Zeitung „Minkuojil, Pao" zur Amtsentlaffung und Verhaftung der vier hohen Beamten der Nationalregicrung. Korrupte, habgierige Beamte und betrügerische Kaufleute und Spekulanten verdienten den Tod. Es müsse ein Cxempel statuiert werden. Provinz- und Kommunalwahlen in Japan verschoben Dem iapanifchen Reichstag der am kommenden Mittwoch zu seiner Abschlußsitzuna zuiammentrttt. wird ein R'egiee- rungsbeschluß unterbreitet, der eine Verich-ebung der Wahlen zu hen Provinztagen um Jahr vorsieln Angesichts des Kriegsgescheheens sollen diese Wahlen erst im September 1945 abhehalten werden Dasselbe trifft für di: Gemeinde, Wahlen in Japan zu. v,.