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Nr. 67 Montag, den 20. März 1944 Ot>j» ABM» «<ch«Al «t»ltch «U «»SnahMk der g^etzUchrn ?on«- und UB>—,l - »!« »d,l,^>«tle».«1. ' nur SSI «»,ug»preiS: Bel Abholung 14 tägig t -Ml»., we' Hau» uw «M. ck»IchU.b«ch bejw. IS Psg- rrLgerlohu. P-M v» monatliih LSV IN»«. Pulsnitzer Anzelger Ohorner Anzeiger Haupt, uud Tageszeitung für tue Stadt und den Amtsgerichtsbeztrk Pulsnitz und die -labraana Sr, Kvl»»t»r, tß d«» «ur »eröfievtllckung der awtlichr» ^'^«tmachungen de» Landra^ie^ »« »meuz^ ^ Kamenz Pnienl» »nd tborn. drS Vmt-gerUb«« P»l«ni- bebördlickierjett« bestimmte Blatt «nd enthalt Vekanntmaa>nn«en oe» ,x z Moskaus Ziel ist die Nusrottung der Völker Der Führer zur fiuuischeu Frage — Einziger Garant der Nation: die eigene Kraft Auf Grund einiger im Ausland verbreiteter Meldungen über einen angeblichen Schritt des Führers beim schwedischen König im Zusammenhang mit der finnischen Frage, bat der Berliner Korrespondent von „Stockholms Tidningen" um eine direkte Stellungnahme des Führers zu diesen Veröffentlichungen. Der Führer stellte dem schwedischen Korrespondenten aus seine Fragen folgende Antworten zur Verfügung: , - Frage: „In ausländischen Pressemeldungen wurde be hauptet, der Führer habe bei König Gustav von Schweden einen Annäherungsschritt wegen der Vermittlungen des schwedischen Königs bei Finnland unternommen. Entsprechen diese Meldun gen den Tatsachen?" Antwort: „Die Meldungen find falschl Ich wüßte auch nicht, weshalb ich einen solchen Schritt getan haben sollte. Es lst mir nicht bekannt, ob überhaupt König Gustav von Schweden m diesem Sinne aus Finnland eingewirkt hat, vor allem auch nicht, wann dieser Schritt geschehen sein soll. Wenn dies aber Ltreffen sollte, handelt es sich hier selbstverständlich um eine rein schwedische Angelegenheit." ' - z Frage: „Darf ich in diesem Zusammenhang fragen, wie Lie überhaupt die Lage auf Grund der Waffenstillstandsbedin gungen beurteilen?" Antwort: „Ich beurteile die von den Sowjets bekannt- gegebenen Waffenstillstanüsbedingungen genau so, wie sie gemeint find. Ihr Ziel ist selbstverständlich, Finnland in eine Situation «u bringen, in der ein weiterer Widerstand unmöglich wäre, um dann das am finnischen Volk zu vollziehen, wag Molotow schon seinerzeit In Berlin gefordert hat. Mit welchen Phrasen und unter welchen Vorwänden diese sowjetischen Bedingungen auch immer bekanntgegeben werden, ist praktisch völlig gleichgültig." Es handelt sich hier nur darum, dem Opfer eine Schlinge um de» Hals zu legen, um sie dann zu gegebener Zeit zuziehen zu können. Daß Sowjetrußland sich zn diesem Schritt gezwungen sieht, ist nur der Beweis dafür, wie skeptisch es seine militärische Möglichkeiten selbst beurteilt. An der endgültigen Absicht des Bolschewismus kann niemand zweifeln, sie heißt: Ausrottung der nichtrusflsch-bolschewistischen Völker In Europa, und in diesem Fall vor allem Ausrottung der Finnen. Um dieses Ziel zu er reichen, hat man, wie unsere Gegner offen zugeben, den Nerven krieg gegen Finnland entfesselt. Frage: „Es ist des öfteren die Frage einer Garantie für Finnland von leiten England» und der USA aufgeworfen wor den. Was halten Sie von derartigen Garantien für Finnland?" Antwgrt: „Die Frage von Garantien für Finnland von feiten Englands und der USA konnten nur den Zweck verfolgen, den Finnen die Unterwerfung schmackhafter zu machen. Zn der Praxis ist jede Garantie der Engländer oder der Amerikaner eine Utopie. Weder England noch die USA würden in der Lage sein, einem siegreichen Sowjetrußland auch nur die geringsten Vorschriften über die endgültige Zielsetzung zu machen, selbst wenn sie die» wollten. In Wirklichkeit aber haben sowohl England wie Amerika nicht den geringsten ehrlichen Willen, einen solchen Einfluß auszuüben. In beiden Ländern regieren die gleichen Kräfte, wenn auch unter bürgerlicher Maske getarnt, die in Sowjetrußland völlig offen die Gewalt ausüben. Was amerikanische Garantieren betrifft, so hat Deutschland schon nach Beendigung des Weltkrieges seine Erfahrungen damit ge macht. Di» feierlich zuqestcherten 14 Punkte Wilsons waren, nachdem Deutschland die Wassen niedergelegt hatte, vergessen. Die praktisch» Wirklichkeit führt» in jedem einzelnen Fall zum Gegen teil besten, was man damals dem deutschen Volke selerlichst »uqe- stchert hatte. Was britische Garantien sür »inen Wert besitzen, ist durch den Fall Polen in eklatanter Weise erwiese». Im übrigen stehen England und Amerika selbst vor schweren Inneren Krisen, und die Frage ist nicht, ob sie in der Lage lind, dem Bolschewismus Vorschriften zu machen, sondern wie lange es ihnen gelingen wird, die bolschewistische Revolution In ihren eigenen Ländern zu verhindern. Wie bisher noch immer im Völkerleben ist der einzige Garant für den Be stand einer Nation die eigene Kraft." lSritische Dogge über dem Hunger / LLlLll rSüL""*'" Es sei eine schmerzliche Tatsache, daß die englische Flagge gleichzeitig über dem Hunger in Bengalen und dem Hunger in Italien wehe, erklärt die Londoner Zeitschrift „New States- man and Nation". Besonders der in Süditalien herrschende Hunger ist ihrer Meinung nach die denkbar schlechteste Agitation für die Anglo-Amerikaner. Die Zeitschrift protestiert gegen lügen hafte Berichte, in denen versprochen werde, daß für die besetzten europäischen Gebiete sofort nach ihrer „Besetzung durch die Inva- stonsarmeen" bereits gecharterte Schiffe mit Lebensmitteln, Arz- neien und Kleidungsstücken für die notleidende Bevölkerung dort eintreffen würden. Nun erführen aber z. B. auch die Franzosen Neben den anglo-amerikanischen Berichten Meldungen von anderer Seite über die tatsächlichen Verhältnisse in Süditalien. Das sei überaus peinlich. Sehr peinlich sei jedoch vor allem, daß die Nach richten über die unhaltbaren Zustände in Süditalien von den von dort zurückkehrenden Engländern und Amerikanern bestätigt würden. Aus den durchsickernden Nachrichten ergebe sich ein eindrucks volles Bild des vollkommenen Versagens der anglo-amerikanischen Militärverwaltung. „In Aufgaben Hineingetrieben, die sie nicht verstehen, haben sich unsere Behörden als absolut unfähig er wiesen", erklärt die Zeitschrift weiter. Cs sei nicht erbaulich, wenn smmer wieder erzählt werde, daß der Schiffsraummangel am Hunger schuld sei. Wenn England heute zu wenig Schiffsraum hätte, um wenigstens Süditalien mit Weizen zu beliefern, dann werde es auch morgen nicht genug besitzen, um Frankreich zn ernähren. Arbeiterelend in Schoiiland Starke Zunahme der Kindersterblichkeit Der Labourabgeordnete Buchanan erklärte im Unterhaus bei einer Aussprache über die Zustände in Schottland, er würde nicht überrascht sein, wenn in Schottland in nächster Zeit eine antieng- lische Bewegung heranwachsen würde, ähnlich der englandieind- !lichen Bewegung in Irland. Der Abgeordnete entwarf ein düste res Bild der Zustände in den Arbeiterbezirken der schottischen Großstädte und legte dem Haus Zahlenmaterial vor, aus dem hervorgeht, daß die Kindersterblichkeit in Schottland weit größer ist als in England. In einem Bezirk von Glasgow beträgt sie 126 auf 1000. Für Schottland werde von der englischen Regie rung viel zu wenig getan. Die Ursache des Anwachsens der Kindersterblichkeit sowie des Ansteigens der Tuberkulose liege vor allem in den ungewöhnlich schlechten Wohnungsverhältniffen. Der Staatssekretär für Schottland, Johnston, erklärte darauf hin, die Lösung dieses Problems sei sehr schwierig: „Wenn man Familien aus den überfüllten Slumwohnungen herausnimmt, in denen die Ueberfüllung eine Steigerung der Todesfälle verursacht, dann steigt In den neuen Wohnbezirken die Zahl der Todesfälle abermals an, weil die Mieten dort höher sind und die Leute entsprechend weniger Geld für Nahrungsmittel zur Verfügung haben." Entrüstet stellten mehrere Abgeordnete fest, die Regierung bc- absichtigte offenbar, diese törichte Milchmädchenrechnung zum Bor wand zu nehmen, um überhaupt nichts zu tun. Antisemitismus in den ASA. „Wir Christen werden ausgeschickt, um die Japaner zu bekämpfen, aber die Juden bleiben in der sicheren Heimat". Das ist der Text eines jetzt an vielen amerikanischen Universi täten gesungenen Liedes, berichtet die katholische Aew Porter Zeitschrift „America". Die Zeitschrift zeigt sich „außerordentlich beunruhigt" über das weitere Ansteigen des Antisemitismus in den LISA, und erklärt, daß alle jüdischen Gegenmaßnahmen keinen Erfolg gehabt hätten. Die Massenversammlungen, die von den Juden einberufen wurden, würden von den Kommu nisten benutzt werden, um dort eine „kommunistische politische Erziehung zu betreiben". Starke denMe Luttoerteidiaung Zum Abschuß von 98 anglo-amerikanischen Flugzeugen Bei den erneuten anglo-amerikanischen 'Einflügen in das Reichsgebiet am 18 März und bei seinem Unternehmen gegen norditalienische Städte verlor der Feind am Sonn abend bisher 98 Flugzeuge, die durch die überall schlagartig eingesetzte deutsche Luftverteidigung durch Flak und in hef tigen Luftkämpfen durch Jäger und Zerstörer vernichtet Wurden. Unter diesen Flugzeugen, deren Zahl sich bei der noch im Gange befindlichen Nachprüfung der Abschußergeb- nisie erhöhen kann, befinden sich bis jetzt 83 viermotorige Bomber. Der starke, von den nordamerikanischen Terror- kliegern mitgeführte Jagdschutz konnte die Angriffe der deutschen Jäger und Zerstörer gegen die Bombensormationen nicht verhindern. Heuchlerisches Blendwerk Bolschewistisches Theater — „Priester" fahren nach London Wie der Londoner Korrespondent des „Svenlka Morgen- bladet" erfährt, soll eine Delegation der Orthodoxen Kirche" In Moskau zur Abreise nach England bereit sein. Sie werde über Ostern als offizieller Gast der Anglikanischen Kirche in London und Canterbury weilen. Die Einladung zu dieser Relle ket bei dem Besuch des englischen Erzbischofs Garbett in der Sowjetunion erfolgt. Die Abgesandten dieser Scheingründung der bolschewistischen Priestermörder werden sich mit den britischen Erzbischöfen gewiß angeregt über den Bombenterror und ähnliche „geistliche" Themen unterhalten. Radio Beirut meldet, in Aegypten sei zum erstenmal etne kommunistische Partei gegründet worden. Eine „Er rungenschaft", die Aegypten einzig Churchill und Roosevelt zu verdanken hat. Wie der Rundfunk von Delhi mitteilt, wurde Frau Azik Alidevla, Mitglied des Arbeitsausschusses des Kongresses, unter der Beschuldigung, Flugblätter der Kongreßpartei gedruckt und verteilt zu haben, auf Veranlassung de» britischen Gerichts än Delhi verhaftet. Luttgavglter wieder über der Schweiz 16 USA.-Bomber auf schweizerischem GeGbiet abgestürzt . oder notgelanoet Wie amtlich mitgeteilt wird, haben im Lauf des Sonn abendnachmittag nordamerikanische viermotorige Bomber den schweizerischen Luftraum erneut verletzt. Die Kantone St. Gallen. Thurgau, Schaffhausen und Zürich wurden überflogen. Schweizerische Äbwebrstasseln sowie die Flak tra ten in Aktion. Sowohl bei Fehraltdorf wie bei Kirchberg (Toggenburg) und bei Dießenhofen stürzte je ein viermoto riger USA.-Bomber brennend av Die Besatzungen sprangen znm größten Teil mit dem Fallschirm ab, in Altenrhein mußten ein amerikanischer Bomber und in Duebendorf zwölf Bomber notlanden. Die Besatzungen sowohl der notgelande- ten wie der abgestürzten Flugzeuge wurden interniert. Die sozialen Mißstände im englischen Kohlen- dergbau haben schon wieder zu neuen Arbeitseinstellungen geführt. In Worcestershire, in den englischen Midlands, ver weigerten die Bergleute von tzalewosen die Arbeitsaufnahme. Auch in Südwales sind etwa 10 000 Bergarbeiter im Ausstand. Sie neue schwere Phase der WinterflhlaMt Von unserem militärischen Mitarbeiter Seit Anfang März, genauer seit dem 4. März befindet sich der Feind im Osten wieder in einer Offfsnsivbewegung, die sich groß« Ziele gesetzt hat, mit entsprechenden MilMn und Massen eingeleitet und durchgeführt wird, und noch keinerlei Anzeichen des Abklingens zeit. Galt die herbstschlacht dem Dnjepr und seiner Ueberwindung, so könnte die erste Phase, die mit dem 24. Dezember begönnen hatte und bis in den Februar hinein währte, als der Versuch angesehen werden, aus den Raumfort- schritten westlich des Dnjepr eine operativ wirkungsvolle Um- fassungsbcwcguna nach Süden zu entwickeln, die schließlich in frontalen Kämpfen endete, wenn auch deren Richtungsverlanf durch stark« Drehung von Teilfronten um 90 Grad mindestens als eigenartio bezeichnet werden kann. Der Feind kam weit nach Westen vor. S-'in« Drehungsabsichten aber scheiterten durch den Aufbau einer in ost-westiicher Richtung' wirksam werdenden. Sperrfront, di« letztenendes auch verhinderte, daß es dem Feind« gelang, die Umfassuna überholter und teilweise umgangleiner deutscher Divisionen zu vollenden. Waren die Sowjets numerisch noch stark genug, den Durch bruch im Süden mit dem anschließenden Versuch der UfW- fassung unseres Südflügeks zu wiederholen, so war nicht damit zu rechnen, daß sie davon Abstand nehmen würden^ weil di« Jahreszeit inzwischen fortgeschritten ist. Obwohl starke -Ver schlammung das Charakteristikum der Situation ist, bewerkstelligt« der Feind einen neuen Aufmarsch starker MWe, sowohl im Raume von Schepetowka wie auch auf" der allgemeinen Linie Kriwov Rog — Kirowograd. Ans der nördlichen Versammlung trat der Feind zunächst an, um sich gegen 'Tarnopol vorzuar beiten, wobei er in den Genuß kam, die Landbrück« zwischen obersten Bug und Goryn als Marschgelände benutzen, Kampf um Flußübergänge also vermeiden zn können. Seiner südlichen Angriffsgruppe blieb es dagegen Vorbehalten, sich gegen di« westlich des Dnjepr gelegenen Flußsperren des Ingulez, Ing ul und Bng entwickeln zu müssen, Jur Stunde geht es den Sowjets nm die Forcierung des Bng, den sie an seinem Mittel lauf zu überwinden trachten. Gewiß Gefahren, die sich im operativen Sinne aus dem Vorprellen der sowjetischen OjDeu» sivkräfte im Nordwesten des Schlachtfeldes hätten ergeben kön nen, wurden im Keime beseitigt durch eine im Süden eingelektet« Absetzbewegung größeren Ausmaßes, die vom Nordufer des un teren Dnjepr aus erfolgte, Cherson aufgab, und sich Witter nach Westen zieht. Dem Feinde soll dadurch jede Möglichkeit aus der Hand genommen werden, Ziele für eine nach Süden gerichtet« Umfassung überhaupt vorzufinden. Mas der Feind mit dem zweiten Teil seiner winterlichen Großoffensive erstrebt, ist der Weg in di« Karpathen hinein» Gepaart ist diese Absicht mit politischen Erwägungen der Beein- flussunc südosteuropäischer Länder wie etwa Rumänien, dessen neugewonnenes Staatsgebiet Transnistrien nunmehr in den Bereich der Schlackst rückt. Um so klarer sind aber auch den Verteidigung ihre Aufgaben vorgezeichnet. Sie beschränkt sich auf das Wesentliche, wobei immer berücksichtigt werden muß, da ßsie sich in der numerischen Unterlegenheit befindet. Dies« wird wettgemacht durch einen vorbildlichen Geist der in dor Schlacht engagierten deutschen Divisionen, die sich nicht vom Gegner das Tempo ihrer Bewegungen, vorschreiben lassen und immer wieder zu Gegenangriffen antreten, wenn es gilt» den scharf nachdrängendcn Feind mit handgreiflichen Mitteln zu warnen. Was die Führung der Heeresgruppe Süd an Maß nahmen für richtig hält, wird nach Plan durchgeführt, ohne Rücksicht aüf die verzweifelten Bemühungen der Sowjets, die Schlacht im Fluß zu halten und sie nicht mehr zum Stillstand kommen zu lassen. Die Kontrolle durch di« deutsche Führung bleibt dadurch gewahrt. Das ist das Wesentlich« und nimmt der Schlacht vieles von ihrem nicht ungefährlichen Charakter. Aus dem vorgeschobenen Gesechtsstand am Landekopf Nettuno Der Oberbefehlshaber der Iralienfront, Generalfeldmarjchall Kesselring, gibt nach Rücksprache mit Generalfeldmarschall Frhr. von Richtho.fen Angriffsbefehle an die ihm unterstellten Heeresverbände. PK-Aufnahmei Kriegsberichter Wiedemann (Wb.). Die englische Wochenzeitschrift „Tribune" stellt fest, die .eutsche Moral sei „im fünften Kriegsjahr so unerschütterlich wie im ersten".