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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.05.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190305087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19030508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19030508
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-08
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.05.1903
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. V^WWWMWW Die (Nachdruck verboten.) 1«. Forts. Fortsetzung folgt. Unsichtbare FSden. Roman von Reinhold Ortmann. Häufung aller nur irgend verwertbaren Umstände ist na turgemäß nicht zu erwarten daß die in einem der Nach barorte zu haltende Wahlrede des Herrn Paul Göhre wesentlich anders au-fällt, als sein gestriger Vortrag und die Oberlungwitzer, welche gestern anwesend waren, wer den dies ja heute Abend in der zweiten Versammlung bestätigt finden. ES sind vier Punkte, die der Redner al- Wahl-Parole ausgiebt: 1. Beibehaltung der noch jetzt bestehenden Handelsverträge, 2. Abrechnung mit der Reaktion in Sachsen, 3. Kampf für Erhaltung de» all gemeinen geheimen Wahlrechtes und 4. Kampf gegen den Militarismus. Zu weit würde es natürlich führen, die Aeußerungen wieverzugeben, mit denen der Redner diese vier Punkte bez. Forderungen zu begründen suchte. Das überlasten wir gern der Parteipreffe, die ja ein weitau» größeres Interests an der eingehenden Klarlegung der sozialdemokratischen Absichten und Wünsche hat, al» eine lediglich lokale Vorgänge berücksichtigende Berichterstattung. Jedenfalls, um eins herauszugreifen, verdient es min destens al» originell bezeichnet zu werden, wenn Herr Paul Göh e bei Besprechung der Handelsverträge den deutschen Kaiser und den Reichskanzler Grafen Bülow quasi als überzeugte „Genossen" hinstrllt, weil beide durch die von ihnen „gern gesehene" Vermehrung der sozialdemokratischen Stimmen die „Freude" erleben wür den, die Hoffnungen der Agrarier auf Durchführung des hohen Getreidezolles zu Schanden werden zu sehen. — Zwickau, 6. Mai. Ja einer Ende April im Stöckelsche» Gasthofe zu Hartmaou»dorf bei Kirch berg einbcrufeuen Wählerversammlung, in der Graf HoenSbroech sein politische» und soziale» Programm entwickeln sollte, und zu der nur die Wahlberechtigten au» Hartmannsdorf, Giegeugrün und JahnSgrüu ein geladen waren, war auch eine Anzahl Sozialdemokraten au» Zwickau, Wilkau usw. erschienen, die den Saal trotz mehrfacher Aufforderung de» EinberuferS, der den Saal für diesen Tag vom Wirte gemietet hatte, nicht verließen und sich erst daun entfernten, al» der an wesende Gendarm einen derselben am Arme hinaus- führte Der betreffende Eiuberufer, ein Hartmanns dorfer Gutsbesitzer, hat jetzt gegen die auswärtigen VersammluozSbesucher Strafantrag regen Hausfriedens bruchs gestellt, und man darf gespannt sein, wie sich die Gerichte zu dieser Frage stellen werden. — Reichenbach, 6. Mai. Graf HoenSbroech, der nun schon 16 Tage Abend für Abend als Kandi dat der Ordnungsparteien rm 22- sächsischen Reichs« taaSwah k-e.sr spricht, hat sich nun gestern abend auch hier einer von etwa 1400 Personen, zu Dreivierteln den OldnungSpartereu angehörig, besuchten Wähler- Versammlung vorgestellt Die Versammlung verlief geradezu imposant, und viele, die vielleicht noch lau beiseite standen, sind jetzt für die,e Kandidatur ge- wouuen worden. Seine Ausführungen weckten vielfach begeisterten Beifall, natürlich aber auch de» Wider- spruch der Sozialdemokratie, die für eine ihr gewährte halbstündige Gegenrede einen Herrn Pokorny-Zwickau oorschickte, der allerdings gegen den Grafen HoenSbroech gehörig abfiel, woran auch der Lärm der Sozialdemo kraten am Schlüsse nichts änderte. Wa» er vorge bracht, Graf HoenSbroech widerlegte cS klipp und klar, nachdem viele Genossen allerdings vorher sich entfernt hatten. Zu einer belangreichen Störung oder Auflösung der Versammlung brachten sie eS nicht. — Durch den Sturm, der am Montag auch i der Böhmische« Schweiz herrschte, wurden Bäume entwurzelt, Häuser in ihren Grundsesten erschüttert, und auf dem 620 Meter hohen Rosenberge der Aus- sichtSturm umgelegt. Dieser war 30 Meter hoch und in der Hauptsache aus Holz gebaut. — Im Gebiete der evangelischen Pfarrei Aussig haben die Uebertritte au» der römisch-katholischen zur evangelischen Kirche die Zahl 1300 erreicht. lerne" wür ohne da» ! da» Luros edlen Geist fürworteten und Englai zu schließe, König Edm e» auSzusp, ihn nach P hierher gel von seiner meldet i de« Kro Zeichen sehen i lange», i trage ihr ihren eh, Kronprir Die Biti wurde r der Köni Prinzess, Auf in Linda Bürgers« sowie au fiu. Da tag seit t vielen do> los der < die weis schöpfend, geteilt, d von ToS Louise a> Gründe müßte ei starren tz auSgeschb Georg vl cher Art Am Wahlvewegung — Herr Paul Göhre, der seit vier Jahren in vas Lager der Sozialdemokratie übergezangene frühere ivangclische Pastor, sprach am gestrigen Mittwoch Abend in dem an de- Peripherie unserer Stadt gelegenen Gast haus „Zur Zeche" vor etwa achthundert Zuhörern, dar unter einige Frauen, und er eröffnete damit für unsere Gegend die Wahlkampagne im 17. Reichstagswahlkreis. Auer, der bisherige scz-alvemokratische Vertreter unserec Kreises, ist krank Er kann keine Wahlreden halten und die Parteileitung hat daher u- A- Herrn Göhre damit beauftragt, zu den hiesigen Reichstagswählern zu sprechen und das Programm der sozialdemokratischen Partei für die Reichstag? waiilrn zu entwickeln. Was Herr Göhre gestern Abend in seiner üb r cmMndixen Rede aussührtt, rst für den Zeitungäleser inhaltlich durchaus nichts neues, nur die Form naturgemäß eine andere, und das Prinz p in kleinem Rahmen dem Zuhörer eine möglichst konzent rierte, an wirkungsreichen Schlagworten reiche Kost zu bieten, in einer Weise du chgeführ-, die das Systematische bei den Wahlvorbereitungen der soz>a demokratischen Partei unverkennbar bervortreten läßt- Durch diese geschickte sich mit der ihnen von den Arbeitgebern bewilligten Lohnaufbesserung von 3 Pfg. pro Stunde begnügt. »erden, ist und immer o erfährt l daß au, Prinzessi Auf die gemeldet, de» Gro weisen, ! Luise tum Toskana. Li«da«, 5. Mai. Der Taufakt der neu geborenen Prinzessin währte nur wenige Minuten und machte auf alle Anwesenden den Eindruck einer Not taufe. Das Befinden der neugeborenen Prinzessin war nicht sonderlich befriedigend. Dresden, 6. Mai. Aus Lindau wird weiter gemeldet: Hier wird auf das Bestimmteste versichert, König Georg von Sachsen habe anläßlich seines jüngsten Aufenthaltes in Wien mit dem österreichischen Monarchen über die endgültige Regelung der An gelegenheit eingehende Besprechungen gepflogen, die dadurch erleichtert wurden, daß die Niederkunft der Prinzessin Luise innerhalb jenes Zeitraumes erfolgte, der für die Legitimierung des Kindes in dem zwischen dem sächsischen Hofe und der Prinzessin getroffenen Uebereirkommen festgesetzt wurde. Ueber die Zukunft der Prinzessin bestehen derzeit noch keinerlei bestimmte Absichten feilens der Höfe von Dresden, Wien und Salzburg. Die herrschende Belsion geht jedoch dahin, daß die Prinzessin noch ihrer Niederkunft für einige Zelt wiitur in eine Heilanstalt zur Rekonvaleszenz, oder in ein gastliches Institut, wobei nicht an ein Kloster gedacht ist, sich begeben wird, um später dauernden Aufenthalt auf einem toskanischen Schlosse (er verlautet noch immer Schlockenwörth bei Karls bad) zu nehmen. Hier soll daun seinerzeit ein Wieder sehen der Prinzessin mit ihren Kindern ermöglicht Zimmerleute hier ist heute beendet worden. Streikenden haben alle Forderungen fallen lassen und Par gendes D mouth: „Z den Euere reich gewoi für die wv dem franz gierung ge Ueber gehen jetzt Wir lassen i Leser selbf in der Aufschrift angegeben, so gilt der Gastwirt auch dann al» bevollmächtigt zur Empfangnahme gewöhn- sicher Briessendungen und gewöhnlicher Pakete, wenn der Empfävger noch nicht eingetroffen ist. — Mlt Bezug auf da» bevorstehende Konzert der Geschwister Boucher wird un» mitgeteilt: Im Jahre 1901 feierte die ältere der beiden Schwestern, die Biolinvirtuosin Fräulein Ernestine Boucher in Paris, ihr 20jährigr« Künstler- jubiläum. Aus diefem Anlaß wurde eine prächtige Soiree veranstaltet, welche von Pariser Künstlern und Künstlerinnen zahlreich besucht war. Eine vornehme Pariser Zeitung berichtet über diese» Künstlerfest: „In der Soiree »urde die jugendliche Jubilarin durch mehrere Redner gefeiert und ihr al» Zeichen höchster Anerkennung ein goldener Kranz aus» Haupt gefetzt außerdem erhielt sie noch zahlreiche Gefchenke und Gratulationen. Gegen Ende des Diner» erhob sich der Vorsitzende de» Künstlerverein» zu einer Ansprache, in der er an die schönste Zeit im bisherigen Leben der Künstlerinnen erinnerte und unter anderem sagte: „Bei dem Gedanken eines 20jährigen Jubiläum» stellt mau sich eine ältere Jubilarin vor, diesmal aber wird ei» junges Talent gefeiert. Heute vor zwanzig Jahren trat die Jubilarin als fünfjähriges Wunderkind auf and zwar auf einem als Podium dienenden Tische. Wer damals da» Wunderkind im Arme feine» Vaters — zu jener Zeit Kapellmeister an der komischen Oper — gesehen hatte und die schweren Stücke hörte, die zum Vortrag kamen, wußte, daß hier ein Genius Wal- tet. Heute aber ist Fräulein Boucher eine der ersten Virtuosivnev der Gegenwart, waS un» mit besonderem Stolze erfüllt." Redner wünschte Frl. Boucher noch viele Jahre, gekrönt von Erfolg, und schloß mit einem begeisterten Hoch — Gersdorf, 6. Mai. Dem Gutsbesitzer Moritz Kretschmer hier verendete heute ein wertvolles Pferd an der sogenannten Bornaischen Krankheit. — Wüste«bra«d, 6. Mai. Gestern abend bei einem außerdienstlichen Zusammensein im hiesigen Bahnhossrestaurant der Beamten und Arbeiter des Bahnhofs Wüstenbrand wurde angeregt, Sr. Majestät dem König Georg ein Glückwunschtelegramm anläßlich der erfolgten Genesung und glücklichen Heimkehr zu übermitteln. Die Anregung, welche allseitig mit Be- geisteruvg ausgenommen wurde, kam zur Aussührung und schon heute vormittag ging beim Vorstand des Bahnhofs Wüstenbrand folgendes Antworttelegramm ein: „Ich danke den Beamten und Arbeitern des Bahnhofs Wüstenbrand herzlich für das Mir zu gesandte freundliche Glückwunsch-Tilegramm. Georg." — Ursprung, 5. Mai. Wie im ganzen Sachsenland, so soll auch hier eine Sammlung veran staltet werden zum Besten einer König-Albert-Gedächt- nis-Sttstung. König Albert, der von seinem treuen Sachsenvolke als LandeSvater von ganzem Herzen ge siebt wurde, ging vor bald einem Jahre, am 19. Juni 1902, heim. Bei der heurigen ersten Wiederkehr diese» denkwürdigen TageS soll genannte Geldsammlung al» Stiftung der Königin-Witwe Karola, der Mutter und Schützerin der Armen, Witwen und Waisen im Sachsen- lande, übergeben weiden als Zeichen der Liebe und Treue, die dem hochseligen König auch über das Grab hinaus von uns bewahrt wird. Mit den Zinsen des Stiftungskapitals soll Notleidenden und armen Kran- ken Hilfe und Linderung verschafft werden. — Herr Gemeindevorstand Förster li ß am Montag abend die Vorsteher der hiesigen Vereine zu einer Besprechung im Gasthofe zusammenkommen und legte diesen mu warmen Worten dringend ans Herz, in den Vereinen für die König-Albert-GedächtniS-Stiftung fleißig zu sammeln, damit auch unser kleiner Ort mit helfe, das Gedächtnis König AlbsrtS bis in fernste Zeitcn in Ehren zu halten. Gaben von Personen, die nicht irgend einem Vereine angehören, werden dar.kbarft auch im hiesigen Gemeindeamte entgegengenommen. — Oelsnitz i E. (Eingesandt.) Zu dem diesjährigen öffentlichen Schaufrisieren und zur Oster- Prüfung der gewerbl. Fachschule der Barbier-, Friseur und P-rrückenmacher-Jnnung zu Oelsi'.itz i. E. und Umgegend, welches beides diesesmal im Saale de? Gasthofes zum Ratskeller hier abgehalten wurde, Halter sich mehrere unserer Kollegen, sowie die Eltern der Lehrlinge eingefunden, um zu sehen, waS gelernt und geleistet werden kann. Dieses konnte nun allen An- i wesenden in einer 4 Siundm andauernden Prüfung - vorgesührt werden. Die Schüler wurden im Herren- frisieren, Theatersrisieren, Skizzieren und Maßnehmen, Berechnen aller Haarardeiten, sowie im Theoretischen i über alle Lehrfächer von ihrem Fachlehrer Max Hering Schultern begleitete Ilonas Antwort: „Ah, bis wir auf die Art zu ein' ordentlichem Vermögen kämen, löaut'u wir alt und grau werben. Und w r lang werden wir bcuu a Ruh habeu vor b'r Polizei? Eines schönen TageS kriegen wir den Todten- ichein, und dann faogt'S wieder von vorn an mit dem Herumzichen in der Welt. 'S ist eben unser Unglück, Polbl, daß Du Dich dermalen in Budapest aus lauter Leichtsinn hast erwischen lass'« und baß ich zuletzt auch aoch hineingeraten bin in die dumme G'jchicht. Ja, zwei unbescholtene Leut', wenn wir wären " „Red' doch nir so laut, Ilona!" mahnte Pol»l, sich mißtrauisch umsehcnd. „Von fo was spricht man eh' nicht, wann'S vorbei iS- Und warum sollten'» UN» denn auSweisen aus Dresden? Wir tun ja doch Keinem wa» zu Leibe." „Die anderen Wahrsagerinnen was meine Con- currentinnev sind, die werben schon bafür sorgen. Sie giften sich g'uug über den Zulauf, den i hab'. Rein, aus die Art gehr'S nit lang — baS iS g'wiß! Aber hunderttausend Mark, wen» wir hätten, und könnten damit nach Amerika — dar wär'-, waS ich mir wünschen rät', Poldll" „S-pristi I" lachte er. „Ich wär', meiner Seel', auch nit bös, wanu'S io käme. Aber Du glaubst doch wohl nit, daß von der Frau Liesing so viel z' holen wär'?" „So viel und leicht noch mehr wann Alles geht, wie ich mir's denken tu'. Sie hat grauslich viel Geld, die alte Person, und wenn sie nur um eiu Hundert- tausend g'schröpft wird, iS sie darum noch lang' nit arm. Ihr verstorbener Man», der ein Baumeister und großer Spcculaut gewesen iS in Berlin, hat ihr sein ganzes, große» Vermögen hinterlassen — die Kanzlei- rätiu Bellmann sagt' z'mindest eine halbe Million. „S e ist eben eine rechte Geizige und mißtrauisch wie das böse G'wiffen " „Aber ich mein' doch, sie halt'Dich für ihre liebste HerzenSireundin." „IS schon richtig. Aber warum tut sie'» ? Weil ich ihr vorg'red't hab', nach den Gesetzen van der egyptischen Wissenschaft dürfte ich ihr um Geld nit so oft weissagen, wie fle'S verlangt, und weil ich'» halt umsonst tu' aus lauter Lieb' für ihre schönen Äug'». Mit so einer Gefälligkeit fiab't man leicht genug de» Weg zu ihrem Herzen. Aber eS laugt noch nit aus. Sie muß wie ein weiche» Wachs sein in meiner Hand, früher fang' ich nimmer an." „Und wann sie'» i», Schätzer!, war willst dann mit ihr beginnen." „Darüber red' i jetzt noch nix", erklärte Fran Ilona kategorisch „Aber einen großartigen Plan hab' ch, einen, der un» zu reiche Leut' machen soll mit einem einzigen Schlag." „Teufel - das laßt sich hören. Aber wirst Du auch ihrst*) sein, Ilona» Die Sachm, wovon man aus einmal reich wird, sind leicht a bissel gefährlich." „Mag wohl sein, Poldl! Aber wer »ix wagt, der g'winnt a : ix! Und wir hab'nS nötig, waS zu g'winneu." „Ra. ich mein', 'S ging un» auch so nit schlecht, oder wenigstens Dir nit — denn waS mich angeht, mich halt'ft ja leider knapp g'uug Verdienst denn nit eiu schöne» Stück Geld mit Deiner Kartenlegerei?" Eine geringschätzige Bewegung der hübschen runden *)«o,sichtig. geprüft, und man tonnte vollständig mit dem Ge sehenen zusriedengestellt sein. Alle Schüler hatten Gute» geleistet. Die vier mit Preisen ausgezeichneten Lehrlinge waren au» Gersdorf (2), OelSnitz und Lichtenstein. — Waldenburg, 6. Mai. In der gestern abend von 6 Uhr ab stattgehabten gemeinschaftlichen > Sitzung der städtischen Kollegien kam der von einer > Kommission beratene Entwurf eine» Biersteuerregula- ! tiv» zur Vorlage und nach Vornahme einiger redak- > tioneller Amberungen zur einstimmigen Annahme. ' Hiernach unterliegt ein Hektoliter einfache» oder i Weißbier einer Steuer von 20 Pfg., ein Hektoliter > Lager, Bayrisch, Böhmisch oder Berliner Weißbier einer ' Steuer von 65 Pfg. Die Steuer ist vom Lieferanten vor Ablieferung an die Konsumenten auf dem Rat- > Hause zu erlegen. Bei Flaschenbier werden 100 > Flaschen, welche mehr al» Liter, und 200 Flaschen, - welche weniger als '/, Liter enthalten, für eiu Hekto- > liter gerechnet. Das Regulativ soll am 1. Juni d. I. ' in Kraft treten. Die geplante Erhöhung der Ge bühr für Erlaubnis zum Kleinhandel mit Brannt- ' wein, welche zur Zeit 6 M. jährlich beträgt, wurde ; abgelehnt. Mit der Verlängerung der elektrischen Leitung bis an den Gasthof zum Hirsch io Altstadt- Waldenburg und mit der Abgabe von Licht und Kraft daselbst unter denselben Bedingungen, wie dies in der Stadt geschieht, erklärten sich die Kollegien einver standen. — Burgstädt, 6. Mai. Heute mittag kurz nach 1 Uhr brannte die dem Burgstädter Reitvereiv . gehörige große Reithalle vollständig nieder. Al» der ' Brandstiftung dringend verdächtig wurde der Spediteur und Getreidehändler Mehnert in Haft genommen. — Zwickau, 6. Mai. Die Präsidenten und Syndici der sächsischen Gewerbekammern hielten vor gestern hier eine Konferenz ab, in der über Meister- , Prüfung und Meisterrecht im Baugewerbe Aussprache gepflogen wurde. — Meeraue, 4. Mai. Das „spiritistische Medium" des VogtlandeS, die Schmiedsehefrau Luise Frenzel, ist in Hott genommen worden Sie hat ihren unglaublichen HokuSpskuS jahrelang betrieben und viel , Geld damit „verdient". Sie hatte eS vornehmlich auf die Rettung der Seelen Verstorbener abgesehen, drohte den „Ungläubigen" mit den furchtbarsten Qualen im Jenseits, hatte immer Geisterschrift zur Verfügung und behauptete, au» ihr sprächen und durch sie schrieben die Geister Abgeschiedener. Ihre Macht über die Geister ' benutzte sie auch zur Erlangung von Darlehen in Höhe von zirka 4000 Mk. Zinsen haben die Betreffenden nur ein einziges mal zu sehen bekommen, dann nicht mehr. Wer zinsfrei leihe, sagte sie. tue ein gutes i Werk an dem Heiland, wer Zinse» nehme, werde von > Gott verachtet und müsse schreckliche Qualen erdulden. — Grtmma, 6. Mai. Morgen wird aus i dem hiesigen Krankenhause die 20 jährige Hutgarnie» > rerin Scholz aus Guben als geheilt entlassen. Der- ! selben war am Morgen des 20. April von ihrem Äelievirü, dem Husaren Heider, in einem Gasthose hier die Pulsader geöffnet worden. Auch den im Garni sonlazarett liegenden Husaren glaubt man, trotz deS - infolge Durchschneidens der Kehle und der Speisr- > röhre erlittenen ungeheuren Blutverluste», wieder her- i stellen zu können. — Zwenkau, 6. Mai. Diebe suchten in ver- gaugener Nacht unsere Kirche und Dampfbrauerei heim. In die Kirche waren sie durch ein an der nördlichen Seite gelegene» Fenster eingestiegen. Ge sunden haben sie nichts, aber alles in größte Unord nung gebracht. In die Brauerei verschafften sie sich Eintritt durch Eindrücken eins nach der Straße zu ge- legenen Kompwiifensters. Doch auch hier war ihr Bemühen ein vergebliches. Nach Erbrechen sämtlicher Pultkästen und viermaligem Anmerseln der Geld schränke mußten sie, ohne Beute gefunden zu haben, abz-ehen. — Tiebenleh«, 6. Mai. Bei dem hef igen Gewitter am DienStag wurde der Pferdejunge des GuiSbcsißerS B.rkner auf dem Wege vom Felde nach der Wohnung von einem Blitz erschlagen. Das Port - monnaie deS Burschen, welcher Ostern die Schule ver- kssin hat, log eine Strecke von der Leiche entfernt. — Dresden, 6. Mai. Im großen S'tzungS- aale der Königlichen Generaldirektion der StaatS- eisenbahnen hatte sich heute vormittag 10'/, Uhr der der Gmcraldirrkiion beigeordnete Eisenbahnrat zur 47. Sitzung eingesunden. Nachdem der Vorsitzende, , ^err Generaldirektor von Kirchbach, die zum ersten, male erschienenen Mitglieder, sowie den Herrn Finanz- ! Minister Dr. Rüger und die mit ihm erschienenen Herren Geheimen Rat Dr. Ritter städt, Abteilung?» ich schwören- Sie wär' sonst nit in der ewige» Angst vor einem Manu, von dem seine Absichten sie immer fort Auskunft haben will aus den Karten. Er muß was Schlimmer von ihr wissen — wa» sehr Schlimmes, denn manchmal iS sie so aufg'regt, als ging's au ihr Leben. Aber i krieg'S schon noch herau». und daun — ah, dann will i s' schon fügsam machen für meinen „IS recht, mein lieb'» Weibert I" ermutigte Poldl, den e» belustigte, zu sehen, in welchen Eiser sie ge raten war, „und wann'S mi dazu brauchst — Du weißt ja, für so a Hetz bin i immer z' habeu." Sie waren an der Lüttichaustraße angelangt und Frau Ilona verabschiedete ihren Gatten mit einem zärtlichen Blick, der zugleich wohl die stumme Bitte enthielt, seiner ehelichen Pflichten in Treuen eingedenk zu bleiben. Dann ging sie leichte» elastischen Schritte» die Straße hinab, während Podl in nachlässiger Hal tung nach der entgegengesetzten Richtung davon schlenderte Eine Viertelstunde später betrat er eine» der besseren, aber um diese frühe Abendstunde noch wenig besuchten Restaurants io der Pillnitzerstraße, wo mau ihn bereits zu kenuen schien, da die Grüß« der Kellner eine gewisse Vertraulichkeit verrieten Außer einem ganz mit sich selbst beschäftigten Liebespärchen war augenblicklich nur noch ein einziger Gast anwesend, eiu vornehm au»seheuder, dunkelbärtiger Herr von etwa dreißig Jahreo, der sich au einem der am wenigsten in die Augen fallenden Tische niederge lassen hatte. M- Heinrich nächsten des 1 G chef zurü Der Pri, Wie in s Jahres el lität bevc Bermutu! Das st a b s w rine in di tatsächlich« auf amtl keine Beu führt aus ihre Tätij der Wim als vollw aller Bett jeder Ang zu Lande treu zu bl Der D i e n st z sich bald machte, if Laufe der Erfahrunj schäften ii den Beleg sich ein si der Krimi der zweijö Armee uo JnSbesond wert, daß berg, der überwiesen früher. E eine in S zusammen Später wi dauer ver« Eine volle folgte vori reichen v« Expedition tranSportie herige Ver Belegung Wege Vororten 1 zeu 5000 direktor im Finanzministerium und Geheime» Finanz rat von Seydewitz begrüßt hatte, ergriff zunächst Herr Finanzminister Dr. Rüger da» Wort und legte die Gründe dar, die die StaatSregierung zur Einbringung der gegenwärtigen, den emsigen Gegenstand der Tages ordnung vildenden Vorlage, die 6'^prozenlige Er höhung der Rückfahrkartenpreise betreffend, genötigt habe. Nach Schluß der Debatte erklärte sich der Eisenbahnrat mit 14 gegen 7 Stimmen damit einver- standev, daß von Weiterverfolgung der am 4. und 5. Februar beratenen Reformvorlage abgesehen wird. Ferner billigte der Eisenbahnrat mit 15 gegen 6 Stimmen, daß die Preise der Rückfahrkarten um 6^ Prozent erhöht werden. Weiter erklärte der Eisen- bahnrat sein Einverständnis dazu, daß die für Per- sonenzüge giftigen festen Rundreisekarteu, sowie die Sonntagsfahrkarten nach Bad Elster, in welche halbe Rückfahrkartenpreise eingerechnet sind, den Preisen der letzteren angepaßt und demgemäß ebenfalls um 6'/^ Prozent gesteigert werden. Endlich entschied sich ver Eifenbahnrat gegen 5 Stimmen für Beibehaltung der jetzigen Sätze der Monats- und Nebenkarten. — Zu der Verhaftung des Rechtsanwalts Dr. Werthauer in Leipzig verlautet, daß es sich um den Ankauf von größeren Grundstückskomplexen im Osten der Stadt handelt. Der Käufer dieser Grundstücke, der mitverhastete Oßipowitsch-Josephson, soll dabei einen unverhältnismäßig hohen Gewinn gehabt haben. Jedenfalls suchte der Verkäufer die Sache rückgängig zu machen und strengte deshalb einen Zivilprozeß an. Im Verlaufe des Prozesse» hat Dr. Werthauer über die Absichten seines Mandanten eidliche Aussagen ge macht. Auf diese Aussagen gründet sich höchstwahr, fcheinlich, wie „L. N. N." mitteilen, die gegen Dr. Werthauer eingeleitete Untersuchung wegen Meineids. Dem Anträge auf Entlassung aus der Hast gegen Stellung einer hohen Kaution ist nicht stattgegeben worden. Der mitverhaftete Strauß hatte bei dem fraglichen Kaus die Vermittelung übernommen. — Zu der Verhaftung deS Rechtsanwalts Dr. Werthauer verlautet weiter, daß am 5. d. M. Durchsuchungen der Wohnungen der beiden Mitverhafteten, nämlich des Tabakhändlers Oß'powitsch-Josephson und deS kaufmännischen Agenten Strauch stattgefunden haben. — Die Amtshaupi Mannschaft Plauen hatte seiner- zeit verfügt, daß eine Ausschreibung der Bürgermeister, stelle in Elsterberg im sozialdemokratischen „Sächs. BolkSbl." nicht gestaltet sei. Gegen diese Verfügung hatte die Mehrheit des Stadtgemeinderates Einspruch erhoben. In der letzten Sitzung des StMgemeinde- rates kam eine Entscheidung der Kreishauptmannschaft Zwickau zum Bortrage, nach welcher diese der Ver- iügung der Königs. Amtthauptmannschast beitritt. — Reichenbach, 6. Mai. Der Streik der Seiner Richte hat er nicht einen Pfennig vermacht, obwohl sie die Tochter 'S von sein'm einzigen Bruder und eine arme Waise dazu. Aber wenn die Frau Liesing stirbt, kriegt sie freilich Alles." „Die Richte ,» dasselbe junge Mädchen, wak Dir bei Deinem Vorhab'n im Weg ist, nicht wahr?" „Rit so sehr, al» ich erst g'fürcht' hab'. Zwei oder dreimal bin ich oben bei der Frau Liesing zu fällig mit ihr z'sammeng'troffen, denn sie hat eine Stellung al» Gesellschafterin in der Parkstrabe und kommt nur de» Abend» nach Hau»- Und wenn i auch leicht merkt hab', daß sie eiu sehr g'scheidt'S Madl ist mit schrecklich viele Kenntnisse in fremden Sprach'n and sonst Allerlei, io hab' ich doch auch g'seh'n, daß »ie A'te e'nen wahren Haß hat auf daS arme G'schöpf. Lon der laßt sie sich g'wiß nit warnen oder raten, zumal ich natürl ch auch das Meinige g'tan hab', sie noch mißtrauischer und giftiger auf da» Fräulein zu machen." „So? Wie hast Du denn das angestellt, Ilona?" „Durch die Karte» natürlich Weil i der Alten nie »>S Anderes prophezei', al» wa» sicher eivtreffen muß, darum glaubt s' mir auch auf» Wort, wann i herauSles', daß ihre Richte sich mit allerlei schwarze, hinterlistige Anschläg' ragt auf ihr Vermögen. So weit wär' schon Alle» ganz gut. Aber eh' ich nicht »a» Geheimnis herauSzcbracht hab', da» der Frau Liesing auf» Gewissen druckt, eher kann ich nicht d'rav denken, den großen Schlag zu machen" „Aber weißt' denn auch g'wiß, Schatzerl, daß da wirklich ein Geheimnis ist? Vielleicht ist'» nur so -ine fixe Idee von der eiusältigen Person." Doch Fra« Ilona» energische» Lopfschütteln be- wie», daß sie ihrer Sache sehr sicher sei. „'» iS wa» nicht richtig mit ihr — darauf könnt'
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