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Pulsnitzer Anzeiger : 18.03.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194403188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440318
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-03
- Tag 1944-03-18
-
Monat
1944-03
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 18.03.1944
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Ssnnabend/Son n tag, den 18./19. März 1944 Nur tapfere Herzen bestehen Wocheuspruch der NSDAP „So gibt nur eine Sünde: Feigheit!* So sehr die Technik die Wirksamkeit der in einem Kriege eingesetzten Waffen gesteigert hat und so sehr es auf das Ma terial im modernen Kriege ankommt — die letzte Entscheidung fällt doch immer im Bezirk der tapferen Herzen eines Volkes, im Kraftfeld seines Mutes, keiner Standhaftigkeit, kurz: der inneren Kräfte zum Siege. Der Kamps an den Fronten, den der deutsche Soldat so oft gegen eine vielfache Uebermacht der Masse und des Materials führen muß und in dem er unerschütterlich steht, beweist es. Und der Me und verbissene Abwehrkampf der Heimat, der in dieser Phase des Krieges durch den Bombenterror oft Wunden geschlagen werden, beweist es. Nur tapfere Herzen bestehen! Kleinmut und Verzagheit sind das Gift, da» die geheimen und durch den Feind unüberwindlichen Kräfte eines Volkes lähmt — eine» Volkes, das um sein Leben und leine ganze Zu kunft kämpft und siegen wird aus der Kraft der starken Herzen. Darum gibt es für ein solches Volk nur eine große Sünde: Feigheit! Für alte Soldaten und junge ManniüM Die Namen Krim und Kubanbrückenkovt sind in dieser an einmaligen geschichtlichen Ereignissen io reichen Zett be- reits zu Historismen Begriffen geworden mit denen besonders das Heldentum unterer sächsischen Truppenteile für im mer verbunden ist. Waren es doch Soldaten gerade unserer engeren Heimat, die in dem schweren und harten Kamps um die Halbinsel Krim und um die starke sowjetische Seesestung Sewastopol unverwelkbaren Lorbeer um ihre Fahnen wan den. Vergessen wir dabei aber nicht dass auch im letzten Kriegssabr des ersten Weltkrieges sächsische Soldaten aus der Krim standen. Das allein würde bereits die Veranstaltung einer Aus stellung rechtfertigen wie sie der Chet der HsereSmuseen Berlin im Dresdner Heeresmuseum mit dem l9 März 1944 unter dem Titel .Hrim und Kubanbrückenkopf" der Oesientlicbkeit freigibt Es ist aber nicht nur das kriege rische Geschehen allein was diese beiden Gebiete interessant macht. Die Halbinsel Krim als geographische und völkerkund liche Besonderheit bietet uns viel an Wissenswertem das m der genannten Schau gleichfalls Ausdruck gefunden hat. Sie ist vor allem bestens geeignet, unserer Jugend über manche Fragen Auskunft zu geben die sie in hohem Maste intres- steren werden. Die Ausstellung die bis Ende Juni zu besichtigen ist, unterrichtet in einer ausaewähiten Kollektion von Aguarel- len. Zeichnungen und Lichtbildern u a. der bekannten Dres dener Maler Otto Meister und Gerhard Sperling, über die Vielfalt der Landschaft und der Völkerschaften in der Krim und am Kuban. Wir werden mit den rassisch so unter schiedlichen Typen der Landesbewohner, ihrem Leben und Brauchtum bekannt gemacht S>e führen uns den Weg der schweren Kämpfe unserer Soldaten in jenen Gebieten, die sie an der Seite unserer Verbündeten, der Rumänen und Slowaken, dnrchstehen mussten. Daher erscheinen in der Bild kollektion neben den bekannten deutschen Heerführern, den Generalfeldmarschällen von Manstein und von Kleist, auch die Porträts der rumänischen und slowakischen Truppen»- sührer. Wasfengattungs- Dienstgradabzeichen und Kriegs auszeichnungen dieser Verbündeten, weiterhin Uniformen, Auszeichnungen. Bewaffnung und rassenkundlich gruppierte Porträts der aus unserer Seite kämpfenden lanbeseigenen Verbände die sich aus der Krim und dem Gebiet im Kuban rekrutieren, wie auch zahlreiche Modelle, die uns über die aus den Osterfahrungen heraus konstruierten Unterkünfte sür unsere Soldaten unterrichten, ferner die verschiedensten Waffen- und Ausrüstungsstücke der Sowjets und Beispiele aus der Freizeit-Brauchkunst unserer wie der verbündeten slowakischen Soldaten geben einen tiefen Einblick in einen wichtigen Abschnitt dieses Krieges. . Der Reichsminister sür die besetzten Ostgebiete hat auf einer Reihe wichtiger Gebiete der Selbstverwaltung die Zu ständigkeiten der landeseigenen Verwaltungen in den Gene ralbezirken Estland und Lettland wesentlich erweitert. Ein leidenschaftliches Bekenntnis zur Fortsetzung des Kampfes Rumäniens an der Seite Deutschlands enthalt die neueste Nummer der rumänischen Soldatenzeitung „Stiri Pentro Oltasi". Dass der alliierte Luftterror nur die Selbstbesinnung und den Widerstandswillen des bulgarischen Volkes weckt und stärkt, beweist ein Aufruf des vaterländischen Verbandes „Otez Vais," Wir werden kein zweites Italien, und Bulga rien wird sich nicht mit einem neuen Badoglio schänden. Die Feinde können unsere Festigkeit und unseren Willen, ent schieden und würdig unsere nationalen Ziele und unsere nationale Ehre zu schützen, nicht zerstören/' Weitere Ausdehnung der Kümpfe im Südabschnitt "euer liegengebliebenen Vev !?n. Den an zahlreichen Stellen ruuner an oen Fronten zwiiwen iLyerwn uno zrowei griffen die Bolschewisten im Südabschnitt auch bei Kertsch nach starker Artillerievorbereitung im Schutze künstlichen Nebels an Die in Bataillonsstärke geführten Vorstösse schei terten unter Bereinigung örtlicher Einbrüche. Unsere Schlachtflieger unterstützten den Abwehrkamvi. Es kam ver schiedentlich zu heftigen Luktkämpten in denen unsere Jäger über der Krim und dem Aiowichen Meer ohne eigene Ver- luste^els ^wjetifche Flugzeuge ahlchyssen. . 'b smiachi im suoen oer Ottront nimmt hie Kräfte desFeindes in wlchem Masse in Anspruch dass im mittleren Frontabschnitt die Kampfpause weiterhin anhielt Auch im Norden der Ostfront beschränkten sich die Bolschewisten aus örtliche Angriffe westlich Newel, bei Ostrow und an der Narwa. Im hohen Norden blieb eS ebenfalls bei örtlichen Zusammenstössen eigener und feindlicher Aufklärungskräfte. daraus schwere noch andauernde Kämpfe, in die unsere Schlachtfliegerstafseln trotz tiefhängenden Wolken wiederholt wirksam eingrifsen. Südlich der Pripfet-Sümvfe erneuerten die Bol schewisten unter gleichzeitiger Verbreiterung ihrer Anarisis- front nach Norden ihre Vorstösse um ihre am Mittwoch bei- oerseits Dubno im Abwehrfeuer liegengebliebenen Ver bände wieder vorwärts zu reissen. Den an zahlreichen Stellen im ganzen Raum zwischen den Kremenz-Bergen und Kowe 1 anqreikenden Kräften blieb aber der Erfolg versagt. Von einigen unbedeutenden Geländeaewinnen abgesehen, wurden die Angriffe unter Abschuss zahlreicher^Panzer abgeschlagen. Dle grosse Schlacht im Süden der Ostfront weitet sich am 16. März nach Norvcn bis in den Raum von Kowel aus. Die Hauplstösse der Bolschewisten richteten sich gegen den Ober lauf ves ukrainischen Bug, gegen die Höhenzüge westlich ves mittleren Bug, gegen den Abschnitt Proskurow—Tarnopol und gegen die Linie Dubno—Kowel. An einigen Stellen konnte der Feind, wenn auch um den Preis Hohr Verluste. Gelände gewinnen. Er versuchte, diese Vorteile wiederum zu Umfassungsmanövern auszunutzen, doch scheiterten diese Ab sichten am Widerstand der deutschen Verbände, die im Zu sammenwirken mit der Luftwaffe die Angriffe im wesent lichen abschlugen. . Am oberen Bug drängten die über den Jngul und Jngulez vorstoßenden Bolschewisten unseren sich absetzenden Truppen entlang der nach Nikolajew führenden Bahnen scharf nach. Sie stießen jedoch östlich Nikolajew und nördlich davon auf deutsche Brückenköpfe, deren Besatzungen dem Feind das weitere Vordringen verwehrten. Am mittleren Bug trieben die Bolschewisten süd westlich Uman mehrere Stoßkeile über den Fluß vor. um aus den verschlammten Uferniederungen herauszukommen und die westlich des Bug liegenden Höhenzüge mit ihren Straßen und Bahnen zu gewinnen. Bei Winniza, wo der Bug eine Schleife nach Norden rieht, griffen die Bolschewisten ebenfalls an. Diele Vorstöße brachen verlustreich kür den Feind zusammen. Weiter nord westlich gingen unsere Truppen im Naum von Proskurosf und östlich Tarnovol wiederholt zu Gegenangriffen über^ um ihre Frontlinien weiter zu festigen. Es entwickelten sich Uergrblicher Ansturm auf Lasflno / LZS""'"" Jührerhauptquartier, 17. März. Das Oberkommando gibt bekannt: 2m Brückenkopf von Kertsch griff der Feind gestern im Schutze künstlichen Nebels vergeblich an. Oertliche Einbrüche wurden bereinigt. Angriffe der Sowjets gegen den Brücken kopf Nikolajew scheiterten für den Feind verlustreich in harten Kämpfen. Weiter nördlich zerschlugen Artillerie- und Kampf fliegerverbände feindliche Nebersetzversuche über den Bug. Am mittleren ukrainischen Bug sind erbitterte Kämpfe mit den über den Fluh vorgedrungencn feindlichen Kampfgruppen im Gange. Bei Winnitza, im Raum von Proskurow und östlich Tarnopol leisteten unsere Truppen den Sowjets in schweren Angriffs- und Abwehrkämpfen erfolgreich Widerstand. Nördlich Dubnow und im Gebiet südlich der Pripjetsümpfe wurden erneut starke Angriffe der Sowjets abgeschlagen. An der übrigen Ostfront griffen die Sowjets im Raum westlich Newel, bei Ostrow und an der Narvafront an. An der erfolg reichen Abwehr dieser Angriffe waren lettische ^-Freiwilligen- verbände hervorragend beteiligt. 2m hohen Norden herrschte im Louhi- und Kandalakscha-Abschnitt rege beiderseitige Auf klärungstätigkeit. 2n 2talien griff der Gegner erneut nach heftigen Bomben angriffen, von starken Artillerie- und Panzerkräften unter stützt, mit neuseeländischen, indischen und französischen Truppen den Ort Lassino an. Eine feindliche Kräftegruppe, die in die Stadt eindringen konnte, wurde durch unsere tapferen Fall schirmjäger sofort wieder geworfen. Schwere Kämpfe sind noch im Gange. An der übrigen Front kam es zu keinen Kampf handlungen von Bedeutung. Ein deutscher Kampffliegerverband griff in der letzten Nacht mit guter Wirkung Schiffe vor Nettuno und das Hafen gebiet an. Dabei wurde ein Transportschiff von 6500 DRT. versenkt, ein Zerstörer, ein grosses Landungsfahrzeug und zwei Transporter mit 9000 BRT. schwer beschädigt. Ausserdem wurden Treffer auf der Mole und den Hafenanlagen sowie Zwschenlandungsfahrzeugen erzelt. Anter starken 2agdschutz flogen am Mittag des 16. März nordamerikanische Bomber in Süddeutschland ein. Bei meist geschlossener Wolkendecke warfen sie auf zahlreiche Orte Spreng- und Brandbomben, vor allem auf Augsburg und Alm. Trotz schwieriger Abwehrbedingungen vernichteten deutsche Luft- Verteidigungskräfte 36 der angrekfenden Flugzeuge, darunter 23 viermotorige Bomber. Einige britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben in Westdeutschland. .Er war am meine Pflicht!" ISjühriger Flugzeugführer rettet abgeschossene Besatzung (PK ) Gerade hat Leutnant W seine Bomben aus die Hafenanlaaen von Anzio geworfen und will über See ab drücken, als er ein nur allzu bekanntes Knacken in der Eigen verständigung hört. Ein feindlicher Nachtjager misst die Ju 88 an. Geistesaeaenwärtia gebt er sofort zu Äbwehrbewegungen Unsere Soldaten und wir Schon immer in der germanisch-deutschen Geschichte waren Wehrwille und Wehrkraft in der völkischen Gemeinschaft fest j verankert, auch wenn dies nach außen hin nicht zu allen Zei ten in Erscheinung trat. Erst mit der Einführung der allge meinen Wehrpflicht wurde diese Gemeinsamkeit augenfällig, und seitdem der moderne Krieg nicht nur von der Wehrmacht mit der Waffe allein ausgetragen wird, sondern das ganze Volk auch in der Heimat die kriegerischen Auseinandersetzun gen in ihren vielfältigen Erscheinungsformen am eigenen Leibe täglich verspürt, kann der Begriff Wehrmacht nnd Volksgemeinschaft bei uns nur noch als eine innere Ange legenheit, wenn auch von größter Bedeutung, angesprochen werden. Nach aussen hin zeigen sie sich nur als eine Wehrge meinschaft, eine Tatsache, die unsere Gegner, wenn auch sehr ungern, mit Achtung zur Kenntnis nehmen. Es gibt wohl heute im fünften Kriegsjahr kaum noch eine deutsche Familie, aus deren Reihen nicht ein Angehöri ger das Ehrenkleid der Wehrmachi trägt. Täglich und stünd lich gehen von der Front zyr Heimat und von der Heimat zur Front ungezählte Gedanken der Liebe und Sorge und spinnen ein unzerreissbares Netz der Zusammengehörigkeit. Wie der Kampf der Front uns in der Heimat allein gilt, ist die Tagesarbeit der daheim gebliebenen Männer und Frauen wie auch der freudige Einsatz der Jugend nur der Front unserer Soldaten gewidmet. Aber in diesen engen persönlichen Bindungen erschöpft sich die Gemeinschaft zwischen Wehrmacht und Volk nicht. In vielen Aeutzerunaen unseres völkischen Daseins spiegelt sich die enge Verbundenheit zwischen unseren Soldaten und uns daheim. Nehmen wir als. eines der schönsten Beispiele die Frontstädte unseres Grotzdeutschen Reiches, die der brutale Bombenterror unserer Gegner hcimsucht. Schon die Abwehr dieser feigen Mordtaten stellt die» Wehrmacht in Form der aktiven Luftverteidigung mit dem zivilen Selbstschutz in eine Kampffront. Nach solchen Bombennächten treten die Sol daten aller Waffen mit den zivilen Selbstschutzkräften zur Rettung von Leben und Gesundheit, zur Bergung von Hab und Gut und zur Abwendung nachträglicher Gefahren und Schäden an. Als die Frontstadt unseres Leimataaues. die Reichsmessestadt Leipzig, den ersten schweren' Terrorschlag hinnehmen muhte, waren die Kameraden der Wehrmacht un- verdrossen von früh bis spät dabei, mitzuhelsen. um das Leben der heimgesuchten Stadt wieder in normale Bahnen zu lenken. Ihre trutzigen Marschlieder klangen immer wieder in den Strassen auf und ließen in so manchem schwergeprüften Volksgenossen Zuversicht und Lebensmut wieder wachwerden. Wo auch immer, und nicht nur im Kriege, der Volksge meinschaft Gefahr droht oder Schaden erwächst, sei es bet Hochwassern, Großfeuern oder Waldbränden, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, steht der Soldat unserer Zeit helfend an unserer Seite und erweist seine Kameradschaft, die in Not und Gefahr ihren höchsten Ausdruck bis zur Selbst aufopferung findet. So kann es nicht weiter verwundern, daß der Soldat auch im größten Hilfswerk aller Zeiten, dem Winterhilfswert des deutschen Volkes, helfend und beispielgebend antritt. Ganz abgesehen davon, dass der Soldat laufend dem WHW- große Summen als freiwillige Spenden zuführt, läßt es sich so manche Einheit nicht nehmen, außerdem noch Summen als Sonderspenden abzuführen, die in ihrer Einmaligkeit das sind, was wir, gemessen an der Zahl der Spender und an ihrem Wehrsoldaufkommen, nur als Opfer bezeichnen können. Daneben lesen wir immer wieder von besonderen Sammlun gen kleiner Einheiten für die Frauen und Kinder gefallener Kameraden oder ähnliche hohe Zwecke, die die enge Verbun- Lenhkeit mit uns daheim dokumentieren. Diese zumeist in der Stille lebende Kameradschaft zwi schen Wehrmacht und Volksgemeinschaft wird einmal im Jahre leuchtend sichtbar. „Soldaten sammeln für das Winter hilfswerk" ist die Parole des morgigen Sonntags. In den Kasernen und aus den Höfen ihrer Unterkünfte werden wie der ungezählte Volksgenossen Gäste unserer Soldaten sein, die, erfinderisch, wie nun einmal Soldaten sind, vieles z» bieten haben werden, was sie uns, wenn überhaupt möglich, unserem Herzen noch näher bringt. Unser Dank an sie und ihre kämpferischen Kameraden an der Front wird uns unsere Pflicht leicht machen und in gefüllten Sammelbüchsen ihren klingenden Ausdruck finden. , über, steigt" kurvt, bald nach links, bald nach rechts. Tas un heimliche Geräusch verschwindet. Toch die Spannung, die jeden Mann der Besatzung erfüllt, lässt nicht nach. Sie wis sen nur allzugut, wie stark die feindliche Abwehr in diesem Naum ist. Sie spüren nicht die Müdigkeit, sie sehen nicht die Pracht der Sterne in dieser frühen Morgenstunde, sie achten nicht mehr.aus die Brände im Küstengebiet von Anzio und auf See hinter sich, die von dem Erfolg ihres Angriffes künden. Ihre Augen suchen mit äusserster Wachsamkeit die feindlichen Nachtjäger zu erspähen, ihre Ohren lauschen aus jedes verdächtige Geräusch in der Eigenverständigung. Nie mand spricht ein Wort. Eine halbe Stunde sind sie schon vom Ziel weg. Sie haben genug Höhe gewonnen, um nicht gegen die Be^e des Apennin zu rasen, die unter ihnen im Dunkel liegen. Endlich kann das KampsfluMeug wieder in normaler Lage stiegen. Da hört Leutnant W. ein ganz kurzes, aber deutliches Tack- tack-tack in der Eigenverständigung Ehe er sich klar darüber wird, dass der feindliche Nachtiägec das eigene Flugzeug er fasst hat, brennt schon der rechte Motor, fliegt em stück der rechten Tragfläche weg. Vergeblich will er die Ju 88 nach links wegziehen. Die Normallage ist nicht herzustellen. Die Seitenruder funktionieren anscheinend nicht mehr. Jeden Augenblick kann das Flugzeug abtrudeln. Mit ruhiger Stimme gibt er den Befehl zum Aussteigen. Der Bordschütze zieht den Notgrifs, die Bela fällt -ab. er glatt hinterher. Der Funker, der befehlsgemäß das Dach abgeworfen hat. wird durch den Luftzug nach oben weggerissen, doch der Be obachter, der hinter ihm her will wird nach unten gepreßt. Das Flugzeug trudelt bereits Mit eiserner Entschlossenheit presst der l9jährige Flugzeugkührer den Steuerknüppel ge gen die Brust. Der Obergefreite muss abspringen können, das ist sein einziger Gedanke. Das Unwahrscheinliche gelingt! Doch dann verliert er endgültig die Gewalt über seine Ju 88. Fast senkrecht stürzt sie nach unten weg. Die Flammen des brennenden Motors erhellen die Kanzel taghell. Der Luft zug, der durch die beiden offenen Stellen mit schneidender 'Kälte in die Kampfmaschine dringt erzeugt ein betäubendes Geheul. Unter Anspannung aller Kräfte klettert er nach hinten. Er versucht vom Funkersitz auszusteigen. Das misslingt. Er wird nach der anderen Seite zurückgedrückt, fällt raus. Als er zu sich kommt, ist der Fallschirm schon offen, der Griff zum Ausreissen muss irgendwo hängen geblieben sein, gange Zeit darüber nachzudenken hat er nicht, er muss aufpassen, dass er aut am Boden absetzt. In wenigen Sekunden ist es so weit. Die Pelzstiefel sind ihm verloren gegangen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als auk Socken durch den Schnee des gebirgigen Landes zum nächsten Dorf zu marschieren. Als die italienischen Landleute in ihm einen deutschen Flie ger erkennen, wollen sie ihn auf den Schultern zum nächsten Ort tragen wo ein Telephon ist Andere bringen Lappen, die er um seine Füße Wickeln soll. Dem Flugzeugführer ist es freilich lieber, daß er schließ lich einen zweirädrigen Karren erhält, der ihn zum nächsten Dorf fährt, von wo aus er sich mit einer deutschen Dienst stelle in Verbindung setzen kann. Mit einem von ihr gestell ten Wagen sucht er seine Kameraden an der Absprungstelle. Bis auf ein paar Prellungen und einen Streifschuss ist nie mand verletzt, wie sie mit Freude feststellen, als alle vier beisammen sind. Ein glücklicher Zufall will es, dass sie schon ein paar Stunden später von einem Feldflughasen mit zwei Le 111 zu ihrem Einsatzhafen mitfliegen können. Die Aner kennung, die der 19jährige Flugzeugführer bei seinem Ver band für seine Besonnenheit und Entschlossenheit erhält, die der ganzen Besatzung das Leben gerettet hat, wehrt er ab. „Darüber ist nichts zu reden", erklärt er. „jeder Flugzeug führer wird zuerst dafür sorgen dass die anderen sicher her auskommen. bevor er selbst aussteigt" Kriegsberichter Dr. Wilh. Zimmermann. Plünderungen auf britischen Eisenbahnen Der parlamentarische Anterstaaissekretär im Ministerium für das Kriegstransportwesen Noel Baker gab im Laufe einer Antwort auf eine Anfrage im Unterhaus zu, dass allein der einen englischen Eisenbahngesellschaft London Midland und Seo irisch im letzten 2ahre Güter im Gesamtwert von einer Million Pfund Sterling gestohlen wurden. Gut organisierte Gangsterbanden führten diese Diebstähle durch und verkauften die Diebesbeute auf dem schwarzen Markt. Die anderen großen Eisenbahngesellschaften erlitten gleichfalls täglich durch Dieb stähle und Plünderungen stärkere Verluste. Flucht der Britten an der Burma-Front Die 81. britische Division im Kampfraum von Burma ge riet, laut Domei, durch einen Vorstoß der japanischen Truppen durch dichten Urwald in heillose Verwirrung. Die feindlichen Truppen entgingen den japanischen Kräften in zügelloser Flucht, doch drohen ihnen die 2apaner, den. Rückweg von der Flanke und vom Rücken her abzuschneiden. >2 Tagesbefehl des neuen italienischen Generals!abschefs Der neue italienische Generalstabschef, Armeegeneral Ar- chimedes Mischi, richtete bei feiner Amtsübernahme einen Tagesbefehl an .die republikanisch-italienische Wehrmachi, in dem er es als sein vornehmstes Ziel bezeichnet, dem Vaterland ein Heer zu verschaffen, das dessen Wiederaufbau verbürgt- Richtschnur sür ihn und sür die Armee müsse der Befehl des Duc« sein, „Glauben, kämpfen und siegen",
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