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Freitag, den 11. Februar >844 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr 34 Seite 3 Die Fernsprech-,,Blockade" Zeit ist kostbar, Heute mehr derm je. Aber es gibt noch immer genug Volksgenossen, die sie unnütz vergeuden und sie damit — es klingt paradox — anderen stehlen. Zugegeben daß ein Fernsprechapparat in Friedenszeiten ein sehr bequemes Möbel war, um damit beanlglose Gespräche von Haus zu Hans zu führen. Wie ost werden Anschlüsse viertel-, ja halbstun denlang blockiert, nur weil ein paar Teilnehmer sich Nichtig keiten zu erzählen haben. Wer heute zum Hörer greift, must sich immer erst die Frage vorlegen: Ist mein Anruf auch wirklich nötig? Was könnte alltäglich an Verbindungen, Zeit und Aerger gespart werden, wenn nur wirklich wichtige Ge spräche geführt würden. Alles Private, alles Kleine hat, auch hier hinter dem Zeitgeschehen zurückzutreten. Also keine Gedankenlosigkeit am Fernsprecher. Fasse dich wenigstens kurz, wenn du durchaus telefonieren mußt, denn du nimmst sonst -einem verantwortungsvoll Schaffenden die Zeit weg. Vulsnty und Umgebung 11. Februar 1821: Der Marschendichter Hermann Allmers geb. — 1873: Der Schriftsteller Rudolf Hans Bartsch geb. — 1905: Der Dichter Otto Erich Hartleben gest. — 1926: Der Tiermaler Wilhelm Kuhnert gest. — 1927: Saalschlacht in den Pharussälen zu Berlin sEröffnung des Kampfe der NSDAP um die Hauptstadt). — 1941: Die Engländer verlassen Rumänien. — 1942: Singapur von den Japanern gestürmt. Sonne: A. 7.26, U. 1.7.04; Mond: A. 19.25, U. 8.34 Ubr. Verdunklungszeit: Von heute 18,12 Uhr bis morgen 6,55 Uhr Achtet auf das Frühstück des Kindes! Das Kind bedarf, wie es auch bei Erwachsenen sein sollte, eines gut sättigenden und vitaminhaltigen Frühstückes. Am besten erhält es frühmorgens eine nahrhafte dicke Suppe von Roggenmehl oder -schrot, oder auch von Hafermehl oder -grutze, abwechselnd mit Wasser und Salz oder mit Milch und Zucker gekocht. Ein klein wenig Butter genügt als Zusatz. Hat das Kind diese wirklich sättigende Morgenmahlzett eingenommen, dann wird meistens für das Schulirühstück nicht allzuviel gefordert werden. Das. was wir dem Kind -.mitgeben, muß aber dann vor allem vitaminreich sein. Hier bei nur etwa an Wurst zu denken, ist grundverkehrt. Damr aber ist Käse Und Quark, soweit zur Verfügung, der Vorzug .Zu geben. Am allerbesten aber sorgen wir für unser Kind, wenn wie hm zu einer derben Schnitte Vollkornbrot mit oder ogne Wurrer etwas Obst oder frisches Gemüse, gut zurechtgemocht, Mit leben. Da es setzt mit den Aepfeln sehr zu sparen, gilt, und auch die Gemüseauswahl keine große ist. können vir schon mit einer Möhre, die die Kinoer gar zu gern osr- schmausen, erreichen, daß das Schulfrühstück ein aesunoes, vitaminreiches und bekömmliches ist. Es gibt noch immer Kinder, die mit dem Brot nicht acht sam genug umgehen, es anbeißen und wegwerrcn. Auch halbaufgegessene Aepfel sieht man manchmal auf dem ^aen liegen Es ist die Pflicht aller Erziehenden, vor allen! also der Eltern den Kindern den Wertbegriff des Brotes in ner wieder eindringlich klarzumachen und nickst mehr FrM:'>uckA- . brote mitzuqeben, als wirklich gebraucht werden. Sonst schmeckt Ha auch das Mittagessen nicht es ist ganz gut, wenn ortür :wieder der richtige Hunger da ist. Gefunden: 1 Herrenarmbanduhr u. v. sti. Abzühalen Nathans Zimmer 5. Arbeitseinsatz 1944 in der Landwirtschaft In einem Erlaß hat der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz die Ermittlung und Verteilung der 1944 m der Landwirtschaft benötigten Arbeitskräfte geregelt. Von einer besonderen Bestands- und Bedarfserhebung, wie sie in den Vorjahren durchgeführt wurde, wird für 1944 abgesehen^ Da gegen nahmen die Arbeitsämter wie in den Vorjahren die Ver mittlungsaufträge der Bauern und Landwirte an. Das hierfür bisher vorgeschriebene Verfahren hat sich im allgemeinen be wahrt und soll beibehalten werden. Alle landwirtschaftlichen Betriebssichrer, die für 1944 einen Bedarf an Arbeitskräften haben, der über den bereits früher «r- mittelten Bedarf hinausgeht, melden dies den Arbeitsämtern durch Einreichung eines Vermittlungsauftrages. Di« Ausgabe der hierfür benötigten Auftragsscheine erfolgt wie bisher durch den Ortsbauernführer. Die Arbeitsämter überprüfen den an- -gemeldeten Kräftebedarf zusammen mit den Kreisbauernführern-.. Auch Betriebe, die keinen Kräftebedarf angemeldet haben, werden überprüft, um gegebenenfalls aus ihnen überzählige Kräfte für andere Betriebe Heranzuziehen. (Reichsarbrcksblatt Nr. 3). Helferinnen aus NSV-Kindertagesstättc» im Kriegsberufswett kampf In den NSV-Kindertagesstätten finden Kleinkinder und Schulpflichtige Aufnahme, während die Mütter ihrer Arbeit in den Betrieben nachgehen. Diesen Kindern den Aufenthalt so gut wie möglich zu gestalten, ist Aufgabe der Helferinnen, die vor allem Liebe und Neigung zu Kindern mitbringen müssen. Nun haben sie von ihren guten fürsorglichen Eigen schaften im Kriegsberufswettkampf Zeugnis gegeben. Es ist nicht möglich, die Mädel alle in einer praktischen Lehrprobe im Umgang mit Kindern zu prüfen, deshalb legt.man ihnen schriftliche Arbeiten vor.. Ein Diktat gibt es, einen Aufsatz müssen sie verfassen: „Eine Geburtstagsfeier im Kindergarten". Mit eifrig nachdenklichen Gesichtern, mit viel Freude und Phantasie, sitzen die.He.fermnen über das Papier gebeugt; wenn sie sich all ihre Blondköpfe und Lockenschöpfe vorstellen, die sie von Tag zu Dag betreuen und belehren, dann kommen die Gedanken ganz von selbst. Ihre praktischen Fähigkeiten be weisen die Mädel in Bastelarbeiten aus Papier und wenn sie gut abschneiden, sicht ihnen der Weg über das Kindergärtnerm- nensemiuar oder eine ähnliche Schule offjeno Kreegsberufs- wettkampf auch hier als Ansporn zu noch intensiverer Arbeit, Wärmewirtschaftliche Verbesserungen In Verbindung mit» den Ortsbauernführern der. Einsatzorte des Reichsarbeitsdienstlagers für weibliche Jugend 6/71 Pulsnitz (Pulsnitz, Ohorn, Lichtenberg, FriederÄwrf. Mistelbach: Ober- und Niedersteina) werden von der Kameradschastsältesten der Arbeitsmaiden die wärmewirtschaftlichen Verbesserungen durch geführt., Nach Beendigung der Durchsicht aller Herdsteklen und Oefen in den genannten Einsatzstellen werden auch die Nichteinsatzstellen einer Durchsicht unterzogen., Hierbei werden geringfügige Verbesserungen von der KamevadschaftsÄtesten selbst ausgeführk. Bei größeren Mängeln aber stehen dieser deü Ortsbauftragte für Heizungsfragen -beratend zur Beifügung., Diese wichtige Aktion wird nicht nur in unserem Ga». sonder»' inr ganzen Reich durchgeführt. Sie ist besonders begrüßenswert, denn sie dient der Verbesserung der Wärmetechnik im Haus halt und hilft somit im Sparen von Brennmaterial, iusbeson» dere von Kohle. Kerne „Schönwetter-Gespräche" Mit der im Verlaufe der Kriegswirtschaft stärkeren Wa renverknappung hat sich die Gesprächsrichtung zwischen Kauf mann und Kunden bemerkenswert verlagert. Die Kundschaft zeigt oft eine erstaunliche Redseligkeit. Dabei handelt es sich jedoch kaum in erster Linie um Gespräche, die unmittelbar zum Thema gehören,, Der Händedruck, mit dem früher Seine Majestät der Kunde nur selten einen Kaufmann zu beehren pflegte, spielt in diesem Anbiederungsregister eine gewichtige Rolle. Wir sprachen kürzlich von dem Kaufmann, der seine besonderen Leistungsverpfüchtigen erkennt. Ihn und die anderen Volksgenossen belästigt der allzuhöfliche, der von „Ergebenheit" übertriefende Kunde, selbst wenn er glaubt, von seinem „be sonders dringlichen" Bedarf weitschweifig reden zu müssen.. Kurz, knapp und — in der Reihe — nennt die- berechtigten Kaufwünsche. Sie werden erfüllt. Ausbildunssslehrgänge zum Lehramt an Volksschulen Auch zu Ostern 1944 soll wieder Jugendlichen beiderlei Geschlechts, die die Reifeprüfung einer allgemeinbildenden Höheren Schule Mit Erfolg abgelegt haben. Gelegenheit ge boten werden, einen Ausvildungsiehrgang zu durchlaufen, der sie in einem Jahre zur ersten Prüfung für das Lehramt an Volksschulen rührt. Dieser in seiner Kürze einzigartige und im Hinblick auf zahlreiche spätere Aufstiegsmöglichkeiten außerorKntlich vorteilhafte Weg, sich für einen schönen und nationalvolitisch bedeutungsvollen Berus vorzubilden, hat verständlicherweise bisher immer reges Interesse gefunden. Falls auch jetzt wieder genügend Meldungen entgehen, ist beabsichtigt, an den LehrerinnenbildUngsanstnlten in Dresden und Leipzig je einen weiteren solchen Lehrgang am 1. Avril 1944 zu eröffnen. Der Nachweis der erfüllten Arbeitsdienst- Pflicht wird nicht bei der Ausnahme in den Lehrgang, son dern erst beim Eintritt in den Schuldienst gefordert. Eile Ansbildungsqebühr wird nicht erhoben. Anträge auf Zu lassung zu diesen Lehrgängen, die im Alter von 18 bis 25 Jahren möglich ist. Und an den Direktor der Lehrerinnea- bildungsanstalt in Dresden A 20, Teplitzer Straße 16 oder in Leipzig S 3^ Elisenstraße l50, zu richten. Gesellenprüfungen von Erwachsenen. Die Reichswirtschasts- kammer bot mit Zustimmung des Reickswirtsckaftsministers ein heitliche Richtlinien' für dle Zulassung zu den Lehrabschluh- Prüfungen in Ausnamefällen erlassen. Es handelt sich hier in der Regel um erwachsene Personen, die aus irgendeinem Grunde nicht zum Abschluß eines ordnungsmäßigen Lehrvertrages ge kommen sind, trotzdem aber in jahrelanger Tätigkeit fick die für die Gesellenprüfung erforderlichen Fähigkeiten angeeigner yaoen. Voraussetzung ist nach den Richtlinien eine mindestens fünfjährige praktische Tätigkeit und der Nachweis der Teilnahme an Schu lungsmaßnahmen zur Aneignung der theoretischen Kenntnisse. Die Richtlinien berühren nicht die Zulassung von Kriegsteil, nehmern zu den Gesellenprüfungen nach der Entlassung aus dem Wehrdienst, da dafür eine Sonderregelung vorgesehen ist. Keine Mieterhöhung durch Wegfall der Steuerbefreiung fü, Eigenheime. Am 31. März laufen die Steuerbefreiungen für di« Eigenheime des neuesten Neuhausbesitzes ab. Die in Betracht kommenden Grundstücke werden aber nicht durchweg voll gruno- steuerpflichtig, sie find vielmehr, soweit sie picht zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen gehören, vom 1. April ab von einem Viertel der Grundsteuer freizustellen. Nach einem Erlaß des Reichskommissars für die Preisbildung darf in den Fälle» in denen bisher steuerbefreite Eigenheime des neuesten Neuhaus besitze teilweise vermietet sind, die durch den Wegfall der Grund steuerbefreiung eintretende Lastcnerhöhung grundsätzlich nicht z« einer Mieterhöhung führen. Der Reichskommissar ist aber damit einverstanden, daß in diesen Fällen sein Erlaß vom 12. April 1939 entsprechend angewendet wird, durch den er für die am 1. April 1939 eingetretenen Steuererhöhungen der gleichen Art beim mittleren Neuhausbssitz und bei Kleinwohnungen des neuesten Ncuhausbsitzes unter bestimmten Voraussetzungen aus nahmsweise Mieterhöhungen zugelasscn hat. Neue Sondermarken der Deutschen Reichspost Der Neichspostminister gibt zur Erinnerung an die Einrichtnng des Deutschen Luftpostdienstes vor 25 Jahren folgende drei Son dermarken heraus: 6 Z- 4 Rpf in grüner Farbe nach einem Ent wurf des Kunstmalers Erich Meerwald, Berlin-Wilmersdorf, 12 4- 8 Rpf in roter und 42 -h 108 Rpf in blauer Farbe nach Entwürfen des Graphikers E. R. Dogenauer, Berlin. Die Mar. km werden in der Zeit vom 11. Februar bis 15. Marz 1944 bei den größeren Postämtern abgegeben. - Ackers Bilderdienst, Berlin, «SVMV. HI. Staiidort Pulsnitz. Am Sonntag- 13.2., 10 Uhr Jugend, ftlmfftunde.! Antreten des Standorts 9,30 Ahr auf dem Hauptmarkt, woselbst Einlaßkarten ausgegeben werden. . . — . . Der Standortführei', StMdsrt Fne-ers-orf. Für BDM. und HI. Jahrgang 25 bis 29 ist morgen Sonnabend 17,45 Uhr Pslichtdienst in der HAechElMSK Der Kindergarten Pulsnitz Meißner Seit« bleibt morgen Sonn, abend ausnahmsweise einmal geschlossen. Die Leiterin. Uer 50K06 aut Ilsly Holt? Lrimlnalronicm von Uslmut 8cmäsr vrLsberrvcktsscdutr: veutLcdsr Kaman-Verlag, per. Dressen) Äv, „Der Handschuh, dm ich gestern abend im Wohnzimmer der Hofer gefunden habe, gehört nicht, wie ich anfangs annahm, der Hofer, sondern der Tänzerin Rita Lorenz, die jetzt die Partnerin von Fred Roland ist. Diese Rita hat das letzte Engagement in Arosa vorzeitig verlassen und will weder ihrem Partner noch mir Auskunft darüber geben, wo sie während der drei Tage bzw. am gestrigen Tage gewesen ist." Alfen sah seinen Chef überrascht an. , „Da staunen Sie, was?" „Ja", gestand Alfen ehrlich. „Ich offengestanden auch. Daß die Lorenz bei der Hofer gewesen ist, darüber besteht gar kein Zweifel, denn wie sollte sonst der Handschuh dahin kommen. Sie hat nämlich zugegeben, daß das ihr Handschuh ist. Aber wann ist sie dagewesen?" Tylander ließ sich in feinem Schreibtifchsesjel nieder und starrte gegen die Decke. „Es besteht immerhin die Möglichkeit, daß Roland mit der Lorenz als Partnerin nicht zufrieden ist; denn ich hörte, wie er sagte, sie könne sich etwas anderes suchen, er verzichte auf sie. Das sagt man ja schließlich nicht einem Menschen, mit dem man in jeder Beziehung zufrieden ist. Ich kann mir gut oorstellen. daß es bricht einfach ist, den richtigen Partner zu finden. Vielleicht ist es schon vorher einmal zu einer ähnlichen Auseinandersetzung zwischen Roland und der Lorenz gekommen und die Kleine hat Angst be kommen, in Berlin könne Roland sich wieder der Hoser nähern. Da ist sie eben oorausgefahren. um mit der Hofer zu sprechen. Die Hofer wird wohl sehr ablehnend gewesen sein, hat vielleicht selbst schon bereut, daß sie sich so schnell von Roland getrennt hat — und da hat die kleine Lorenz eben zur Waffe gegriffen. Solche Frauen Pnd ja meist ein bißchen hysterisch und ... aber", Tylander zuckte «in paarmal mit den Achseln, „so recht will mir das nicht gefallen, denn auch wenn die Lorenr einen dunklen Mantel anhaben würde, dieses Persönchen ist so schlank und zierlich, daß es in keiner Weise aus die Beschreibung der mysteriösen Erscheinung paßt." „Das Dienstmädchen und ihr Freund können sich ja auch geirrt haben, daß es tatsächlich nur eine kleine Person gewesen ist, die das Haus verließ. Wer will das im Dunkeln jo genau erkennen?" Das Gespräch der beiden wurde unterbrochen. Ein Beamter betrat das Zimmer und meldete, daß draußen ein Herr Weber sei, der eine Aussage zu machen habe. „Lassen Sie den Mann eintreten", sagte Tylander. Der Portier Weber betrat das Zimmer. „Nun, Herr Weber", empfing Tylander ihn, „was haben Sie uns Neues zu sagen?" Er wies auf einen Stuhl, auf dem sich Weber nisderließ. Kriminalassistenk Asien nahm ebenfalls aus einem Stuhl, der in einiger Entfernung stand, Platz. „Es geht mich ja eigentlich nichts an", begann Weber seinen Bericht, „und Sir haben mich ja auch nicht danach gefragt, aber ich glaube, es wird doch wichtig für Sie jein, das zu wissen. Näm lich der Herr Kayser, der Mann von der Frau Kayser, mit der Sie gestern abend gesprochen haben, der hat was mit der Hofer." Tylander beugte sich unwillkürlich ein wenig vor. „Irren Sie sich da auch nicht, Herr Weber?" fragte er. „Nein, nein, ich irre mich nicht. Wenn ich so etwas sage, dann stimmt das schon. Damals, als die Wohnung leer wurde, da kam Herr Kayser gerade von Paris zurück, und da kam er eines Abends zu mir und sagte, er wisse einen Mieter für die Wohnung. Ich solle ihm behilflich sein, es sollte dann auch mein Schaden nicht sein. Ich habe ihm gesagt, ich wollte mit dem Hauseigentümer sprechen, und das habe ich dann auch getan. Und dann sagte mir Herr Kayser, als ich meinte, ich hätte freie Hand und könnte die Wohnung dem geben, den ich für den Richtigen hielte, daß ein Fräulein Hofer einziehen würde, Dieses Fräulein Hoser zog dann auch einige Tage später bei uns ein. Woher die Möbel gekommen sind, das weiß ich allerdings nicht, denn es waren nur zum Teil neue ... Und dann hat Herr Kayser mir noch gesagt, ich solle seiner Frau nichts davon verraten — und dafür hat er mir einen Fünfziger extra gegeben. , Die Hofer wohnt ja nun eigentlich noch gar nicht so lange bei uns, gerade drei Wochen sind es her. Und ich kann auch nichts sagen, ob zwischen den beiden etwas ist. Einmal habe ich sie zu sammen in der Stadt gesehen — und da taten sie sehr verliebt miteinander." „Sonst ist Ihnen nichts ausgefallen?" Weber schüttelte den Kopf: ..Nein — sch glaube auch nicht, daß Herr Kayser die Hofer in ihrer Wohnung besucht hat. dann mußte er doch damit rechnen, daß seine Frau dahinter kommt." „Wissen Sie sonst etwas über die Kayfersche Ehe?" fragte Tylander. Weber wiegte den grauen Kopf hin und her: „Da ist nicht viel zu sagen, Herr Kommissar. Das ist bei denen wie in so man cher Ehe. Er ist viel unterwegs, und sie sitzt zu Hause und grämt sich. Mir tut die Ärmste ja leid, sie ist wirklich eine ganz pracht volle Frau." Tylander warf einen Blick auf Alsen. „Wo war Kayser denn am Sonntag?" fragte der Kriminal assistent den Portier. „Soviel ich vernommen habe, war Herr Kayser drei Tage ver reist, nach Hannover hat mir die Erika gesagt." „Zu wem er da gefahren ist, das wissen Sie nicht?" Weber schüttelte den Kopf: „Nein, das kann ich Ihnen nicht sagen. Das wird die Erika wohl auch nicht wissen. Kayser soll zu Hause wenig über geschäftliche Dinge sprechen." „Sie glauben also, daß Kayser in einer geschäftlichen Ange- legenheit in Hannover war?" „Ich weiß es nicht genau, aber ich nehme es an", sagte der Portier. „Na, wir danken Ihnen jedenfalls, Herr' Weber — und wenn Sie noch etwas erfahren sollten, dann kommen Sie ruhig her und sagen es uns. Jede Kleinigkeit ist wichtig." Weber erhob sich und verließ rückwärts gehend das Zimmer. Die beiden Männer sahen sich an. „Schon wieder einer, der nicht ganz unverdächtig ist", sagte Alsen. „Sie häufen sich", meinte Tylander. „Ein Brief von der Polizei" sagte Frau Susanne, die mit der Morgenpost in der Hand das Wohnzimmer betrat. „Von der Polizei?" „Ja" „An wen, an mich?" „Hier, sieh selber." Susanne reichte ihrem Mann die polizei liche Vorladung. „Was wollen die denn von mir?" Viktor Kayser steckte schnell noch den Rest seines Brötchens in den Mund, dann riß er hastig den Umschlag des Briefes auf. „Ach, ich soll zu einer Vernehmung kommen. Ich erinnere mich, ich war da vor einigen Tagen Zeuge eines Verkehrsünjalls, sicher handelt es sich darum." „Was Hal denn die Kriminalpolizei damit zu tun?" fragte Susanne, die auf dem Brief den Absender gelesen hatte. „Was weiß ich", entgegnete Viktor ärgerlich und aufgebracht. „Komm, gib mir noch eine Tasse Kaffee." Schweigend beendeten die Ehegatten den Morgenkaffee. (Fortsetzung folg!.)