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Pulsnitzer Anzeiger : 18.01.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194401184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440118
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-01
- Tag 1944-01-18
-
Monat
1944-01
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 18.01.1944
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Dienstag, den 18. Januar 1944 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 14 - Seite 2 c/re/r/ernLke/rs// In Mexiko ist durch eine Verordnung des Präsidenten Camacho allen uniformierten Soldaten der Kirchgang oder die Beteiligung an sonstigen religiösen Feierlichkeiten untersagt worden. Damit es aber nun nach außen nicht den Anschein irgend eines kirchenfeindlichen Erlasses haben soll, wird die Maßnahme des mexikanischen Präsidenten wie folgt begründet: „Die Riten religiöser Glaubensbekenntnisse lasten sich weder mit der Würde der militärischen Uniform noch mit der martialischen Persönlich keit von Heeresangehörigen vereinbaren". Aus freundschaftlichen Gefühlen zum Bolschewismus steuert hier Camacho unter der Tarnung geheuchelter Rücksichtnahme einen ausgesprochen kirchenfeindlichcn Kurs. Man ist aber angeblich so empfindsam, daß man die heiligen Handlungen in dem friedlichen. Bereich der Kirche nicht durch den Anblick kriegerischer Persönlich, keilen und militärischer Uniformen stören will. Aber auch die mexikanischen Soldaten sind doch als sogenannte „Soldaten Christi" ausgezogen, um die vier Freiheiten Roosevelts zu verteidigen, zu denen ja auch die „Freiheit des religiösen Be- kenntniffes" gehört. Roosevelt hat es sogar fcrtiggebracht, die Teilnahme mexikanischer Soldaten an den Terrorflügen in Süd italien als einen „Kreuzzug" zu bezeichnen, der Rom von den Ungläubigen und Heiden erlösen soll. Man müßte also annehmen, daß diese „christlichen Soldaten" den Geist der Kirche nicht zu frören vermöchten. Wenn Camacho die mexikanischen Soldaten aus Kirchenseind schaft vom Gottesdienst fernhält, so müssen wir ihm freilich in einer anderen Weise zustimmcn. aber auch mit einer weit stichhaltigeren Begründung: Leute nämlich, die die Uniform durch die Zer störung europäischer Dome, durch den Mord an Frauep und Kin dern geschändet haben, haben freilich nichts mehr in der Kirche zu suchen! Es sind das keine Soldaten mehr und auch keine Kreuzzügler, sondern Luftgangster, die als Mitglieder von „Mördervereinigungen" sich nicht im geringsten mehr von den bolschewistischen Kirchenschandern und Priestermördern unter scheiden. G. B. einer Stunde sechs Viermotorige abgeschoffen Nach einem der letzten britischen Terrorangriffe auf das Reichsgebiet schoß ein junger deutscher Nachtjäger, Leutnant Breukel, in der kurzen Zeitspanne von kaum einer Stunde sechs viermotorige britische Terrorbomber vom Muster Lancester ab. Die feindlichen Bombenflugzeuge gerieten mit einer einzigen Ausnahme, wo ein zweimaliger Angriff erforderlich wurde, schon nach wenigen Feuerstößen in Brand und stürzten in die Tiefe. Leutnant Breukel hatte seinen ersten Nachtjagdsieg vor knapp einem Monat errungen und kann heute schon auf 14 Lustsiege im Kampf gegen britische Terrorbomber zurückblicken. Erfolge einer Fliegerdivision 2132 Flugzeuge, 1270 Panzer, 2700 Fahrzeuge Eine im Mittelabschnitt der Ostfront kämpfende Fliegerdivi sion meldet für die Zeit vom 5. Juli 1943 bis 5. Januar 1944 die Vernichtung oder Beschädigung von 1270 sowjetischen Panzer kampfwagen, 2700 Lastkraftwagen und Fahrzeugen und über 130 Artillerie- und Flakstellungen. Ferner wurden von Iagdverbänden Der Division im gleichen Zeitraum 2050 Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen, dazu kommen 82 Abschüsse von Aufklärern und Kampffliegern. Fast 400 Geschütze und Granatwerfer konnten außer Gefecht gesetzt werden. Britische Armee soll neue Stahlhelme erhalten > ^Nach einer Meldung des „Daily Mirror" hat sich der schon vom letzten Weltkrieg her bekannte flache, tellerartige englische Stahlhelm nicht bewahrt und soll nach einer Bekanntgabe des Lon doner Kriegsamtes durch einen neuen ersetzt werden, der vor allem den Nacken bester schützt. Allerdings scheint man sich bei den zu ständigen Londoner Stellen mit dieser Neueinsührung bei der bri tischen Armee Zeit lasten zu wollen, denn wie gleichzeitig bekannt- gegeben wurde, erhalten die Tommy ihre neuen Helms erst, wenn die alten „aufgetragen", das heißt „zerschossen, durch Ueberfahren Herquetscht oder sonst völlig unbrauchbar" geworden sind. Chefluftmarschall Sir Arthur Tedder, der Stellvertretend« Oberkommandierende der alliierten Streitkräfte unter General Eisenhower, ist nach einer Reutermeldung in Großbritannien ein getroffen. Die isländische Regierung legte im Mting einen Gesetz vorschlag vor, in dem die Einführung einer republikanischen Ver fassung sowie die Aufhebung der Bundesatte mit Dänemark vor- gesehen ist. In Washington wird bestätigt, daß die Leih- und Pachtliefe rungen an Bolivien eingestellt wurden, weil in Bolivien keine Regierung mehr an der Macht ist, die von den Vereinigten Natio nen anerkannt ist. Sie »vergwerksrepublik" Wie ein roter Faden zieht sich durch die deutschen Sagen und Volksmärchen die Sehnsucht nach dem gleißenden, trügerischen Edelmetall, dem in den Alpen schon die alten Römer und später die „Venediger Manndl", aus Italien stammende Schatzgräber, von denen der Großvenediger wohl seinen Namen hat, nachspürten. Namentlich die Gold- und Silberbergwcrte in den Hohen Tauern wurden schon vor Jahrtausenden ausgebeutet. Hierfür zeugen viele historische Funde und lleberlieferungen. Im Mittelalter bezog unser Erdteil sein Gold hauptsächlich aus Böhmen, Mähren, Tirol, Kärnten, Thüringen, Ungarn nnd Siebenbürgen. Bis ins 15. Jahrhundert hinein lieferten namentlich die Gegend um Bcrg- reichenstein und nordöstlich davon jene am Sazawafluß bei Eule in Böhmen einen sagenhaften Reichtum. Daneben wurden in vielen europäischen Flüssen wie Donau, Eder, Elbe, Inn, Rhein und Salzach eifrig Goldwäscherci betrieben. Diese ergab jedoch nur eine verhältnismäßige geringfügige Ausbeute an dem wert vollen Edelmetall. lSroßdeutschlands höchstgelegenes Goldbergwerk Ein Mittelpunkt des Salzburger Goldbergbaues war von jeher das Rauriser Tal, ein südliches Seitental des Salzachtales, das von der den Hohen Tauern entspringenden, 35 Kilometer langen Rauriser Ache durchströmt wird und durch die großartige Kitzloch- klamm mit Wasserfall bei Taxenbach ig das Haupttal einmündet. Dort wurden namentlich im 15. uyd 16. Jahrhundert umfangreiche Schürfungen auf Gold und Silber betrieben. In 2341 Meter Höhe über dem Wasserspiegel liegt auf dem Rauriser Goldberg das berühmte Bergwerk, das mit dem in „nur" 1567 Meter Höhe errichteten Pochwerk in Kolm-Saigurn durch eine Seilbahn ver»! Kunden wurde. Es handelt sich hier um Großdeutschlands „höchste" Goldgewinnungsstätte, deren denkwürdige Geschichte auch in neuerer Zeit allgemeines Interesse wachrief. Bis zum Jahre 1875 würde das Rauriser Goldbergwerk durch den österreichischen Staat in eigener Regie betrieben. Als dann die Ausbeute immer mehr zurückging und ein unbedingt not wendiger Eisenbahnbau die Summe von 15 000 Gulden zu ver schlingen drohte, entschloß sich der Fiskus zur Stillegung des Unternehmens. Hiermit wären natürlich zahlreiche Bergleute mit ihren Familien um ihre Existenz gebracht worden. Zwei von ihnen, Ignaz Rojncher und Toni Pelzlcr, übernahmen daher den flntialtend harte KS In der Winterschlacht an der Ostfront lagen am 18. Januar die Schwerpunkle der bolschewistischen Angriffe nordwestlich Kirowograd, westlich Netjchiza, bei Wilebjk und Newel sowie im Abschnitt Leningrad. Wieder versuchte der Feind seine von Panzern und starken Fliegcrlrästen unterstützten Stoßoerdände aus schmalen Räumen zusammenzuballen. um Einbrüche zu er zwingen, die dann durch berettgehaltenc Reserven verliest und verbreiiert werden sollten. Da sich viese Absichten jedoch durch beobachlete Truppenbewegungen und Einschichcn der Artillerie anlündigten, begegnete die dculsche Führung den feindlichen An greifern rechtzeitig durch Konzentrierung von Abwehrwasfen. vor allem motorisierter Artillerie und schwere Eranaiwerser- abteilungen. An keinem der Brennpunkte gelang es daher den Sowjets, mehr als für die Gesanuoperationen unwesentliche örtliche Vorteile zu erzielen. Die Kämpfe nordöstlich Kertsch am sogenannten Baksav- Landekopf. sind vorläufig immer noch örtlich begrenzt, obwohl hier der Feind wachsende Anstrengungen macht. Er konnte zwar durch rücksichtslos vorqetriebene Angriffe eine Höhe gewinnen. Da jedoch vor den beiden benachbarten Höhen der Ansturm zu sammenbrach und Gegenstöße eingeleilet wurden, steht Vieles Teilergebnis in keinem Verhältnis zu den feindlichen Verlusten. Nordwestlich Kirowograd kam ein eigener Angriff den Bolschewisten zuvor. Nach den vorbereitenden örtlichen Vorstößen am Vorlage stellte der Feind ewa zehn Schützen divisionen. zwei Panzerkorps/ starke motorisierte Verbände und erhebliche Artillerie bereit. Der deutsche Angriff stieß in die sich entwickelnden Kräfte hinein und warf die geschlossenen Swß- veibände durcheinander. Verbände des Heeres und der Waffen- As vereitelten alle Durchbruchsversuche und schossen in zwei Tagen 81 Sowjeipanzer ab. 2m Raum von Shaschkow setzten gemischte deutsche Kampfgruppen ihre seit einigen Tagen lausenden Angriffe erfolgreich fort. Die Sowjets luchten die Stoßkeile durch flankie rende Angriffe zu sprengen und aufzuhallen. Sie konnten es aber nicht verhindern, daß unsere Grenadiere und Panzerschützen mehrere Ortschaften stürmten und nach Abwehr der Gegenstöße noch weiter vordrangen. Der Feind Halle hier und bei den Kämpfen zur Frontbegradigung westlich Berditschew erhebliche Verluste. Wesentlichen Anteil hatten daran auch unsere Kampf- fliegerv?rbände, die bei Angriffen siegen Stellungtruppen und Reserven zahlreiche Panzer, Batterien und Pakgeschütze außer Gefecht setzten und marschierende Kolonnen zersprengten. Jäger verwickelten die feindlichen Schlachiflieger fortgesetzt in heftige Luftkämpfe und brachten bei nur zwei eigenen Verlusten 28 feind liche Flugzeuge zum Absturz. Weitere neun Sowjetflugzeuge wurden im mittleren Ab schnitt der Ostfront aus feindlichen Stafseln herausgeschossen, die den neuen Vorstoß der Bolschewisten westlich Retschiza unterstützten. Der Feind ist hier nach Umgruppierung seiner in den bisherigen Kämpfen schwer mitgenommenen Kräfte wie derum zum Angriff angetreten. Obwohl er an einem Brenn punkt 14mal mit Infanterie und Panzern anstürmte, mußte er sich mit einigen in Gegenstößen sofort w-eder bereinigten oder abgeriegelien Einbrüchen begnügen. Auch die erneuten Fesse- ' lungsangrifse westlich Kritschew brachten den Bolschewisten keinerlei Erfolge. Bei Witebsk versuchten die Sowjets, am südöstlichen Frontbogen ein Höhenaelände zu gewinnen. In hin- und her wogenden Kämpfen wechselte es mehrfach den Besitzer. Nach meh reren vergeblichen Angriffen konnten sich schließlich 15 Sowjet» panzer mit ausgesessener Infanterie in einem Bahnhof fest setzen. Als dann aber stärkere Panzerkräfte weiter durchstoßen wollten, trafen sie auf unsere Panzerabwehr und wurden unter Verlust von 19 Kampfwagen abgewiesen Beabsichtigte weitere Jufanterieanariffe kamen nicht zum Tragen. 2m nördlichen Abschnitt de Ostfront hielt der Feind nord westlich und westlich Newel mit neu herangeführten Kräften seinen Druck an den bisherigen Brennpunkten aufrecht. Die wie derholten Vorstöße wurden abgewiesen und die Sowjets im Gegenangriff aus den Einbruchsstellen herausgeworfen. Die am 14. Januar begonnene Offensive der Bolschewisten an den Fronten zwischen Ilmensee und Oranienbaum nahm ebenfalls an Stärke zu. Nördlich des Ilmensees haben die Bolschewisten jetzt etwa sechs, weiter nördlich zwei, südlich Leningrad acht und südlich Oranienbaum süns Schützendivisionen angesetzt, die sämt lich von starken Panzersormationen unterstützt werden. Das Ziel der seindlichen Operationen ist ossensichtlich, den Ning um Lenin grad zu sprengen und den so ost vergeblich beraumen Frontvor sprung südlich des Ladogasee abzuschnüren. Zunächst griffen die Sowjets über den Nordzipfel des gefrorenen Ilmensees an, um an die Straße Nowgorod— Schimsk heranzukommen. Gleichzeitig stießen sie etwa 25 Kilo meter weiter nordöstlich über den Wolchow hinweg vor und bildeten noch einen dritten Schwerpunkt südlich Oranienbaum. Als alle diese Angriffe nicht zu den erstrebten Erfolgen sühnen, versuchte der Feind nochmals am Nordzipfel des Ilmensees und südwestlich Leningrad Keile oorzutreiben. Auch die treuen Vor stöße blieben bis auf einiae schmale Einbrüche ergebnislos. m Namis / »LLk- Betrieb von ver Regierung auf dem Pachtwege und erbauten leibst die für den Erztransport erforderliche Bahn um nur 6000 Gulden. Später erwarben sie dann den ganzen Berg gegen einen Kaufpreis von 4500 Gulden. W Rojacher führte nun eine durchgreifende Rationalisierung des Betriebes durch, die mit erstaunlichem Geschick und großer Tat kraft vorwärtsgetrieben wurde. Der wackere Bergmann war Archi- iekt, Chemiker, Ingenieur, Gastwirt, Verwalter und Unternehmer in einer Person, der zu seinen Arbeitskameraden in einem un gemein patriarchalischen Verhältnis stand. Er betreute sie in ihrer weltabgeschiedenen Ansiedlung inmitten riesiger Gletscher, indem er auch für ihre Versorgung mit Kleidern, Lebensmitteln und Werkzeugen sorgte. Jeder einzelne Bergmann mußte neben seinem Beruf noch irgendein Handwerk ausüben, um allen Vorkommnissen gewachsen zu sein. Namentlich in den Wintermonaten war die Siedlung völlig von der Welt abgeschnitten und ganz auf sich allein angewiesen. Diese eigenartige „Bergwerks-Republik",, wie sie vv.r den Leuten im Rauriser Tal genannt wurde, bestand etwa ein Vierteljahrhundert. Sie wurde erst durch einen abermaligen Verkauf des Unternehmens aufgelöst. Werkzeuge aus vergangenen Jahrhunderten Später gehörte das Goldbergwerk dann einer französischen Gesellschaft, die es jedoch nicht ausbeutete. Erstz nach der Heimkehr der Ostmark ins Reich 1938 wurden die verfallenen Förderanlagen und Gewerkschastshäuser instand gesetzt und alle Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des jahrzehntelang stillgclegten Betriebes ge troffen. Cs kommt in diesen Höhen natürlich vor, daß Menschen- werk durch Gletscherbewegungen verschüttet und oft erst nach vielen Jahrhunderten wieder freigegebcn wird. Man hat diesem Umstand hochinteressante Funde zu verdanken, die teilweise bis zur Römerzeit zurückreichen. So gelang es erst vor zwei Jahren einem Bauern, im Neiter- kar des Rauriser Tales unter dem zurückgehenden Gletscher eine vollständige, jedoch durch und durch vereiste Knappenstube des früheren Goldbergwerkes zu entdecken. Sie enthielt noch die ver schiedensten Geräte und Werkzeuge für die Schürfung nach Edel metallen in einem Zustand, als seien sie eben erst aus der Hand gelegt worden. Die denkwürdigen Funde, die das Gletschereis besser erhielt als der gewissenhafteste Konservator, wurden im Rauriser Heimatmuseum untergebracht. ipfe an der ostfront Der Feind konnte seine Teilerfolge aber in keiner Weife aus- nützen Die Zahl von 26 allein iudttch Oranienbaum abaeschos» senen Sowjetpanzern läßt erkennen mit welcher Härte an vielem neuen Brennpunkt der Winterschlacht gekämpft wrrv Insgeiann verloren die Bolschewisten an beiden letzten Tagen 269 Panzer und 128 Flugzeuge. Neue Sowjetangriffe avgewiesen DIW Aus dem Führerhauptquartier, l7. Januar 1944. Da, Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nordöstlich Kertsch und nordwestlich Kirowograd setzten die Bolschewisten ihre heftigen Angriffe fort. Verbände des Heeres und der Waffen-^ vereitelten alle Durchbruchsversuche und schossen in den beiden letzten Tagen 81 feindliche Panzer ab. Westlich Retschiza traten die Sowjets nach heftiger Ar tillerievorbereitung mit starken Kräften zum Angriff an. In schweren wechselvollen Kämpfen behaupteten unsere Truppen ihre Stellungen. Einige Einbrüche wurden bereinigt oder abgeriegclt. Südöstlich Wltebsk scheiterten erneute Angriffe der Bol schewisten am zähen Widerstand unserer Truppen. Nordwestlich und nördlich Newel warf der Feind neue Ver bände in den Kamps. Seine während des ganzen Tages ge führten Angriffe brachen unter hohen Verlusten für ihn zu sammen. Nördlich des Ilmensees, im Raum südlich Leningrad and südlich Oranienbaum grissen die Bolschewisten mit wachsender Heftigkeit an. Ihre Durchbruchsversuche wurden auch hier in erbitterten Kämpfen vereitelt und dabei allein südlich Oranienbaum 26 sowjetische Panzer vernichtet. An der süditalienischen Front ließ die Kampftätig keit im Abschnitt westlich und nordwestlich Cervaro vorüber gehend nach. Oertliche Vorstöße des Feindes wurden abgewiesen. Ein Angriff nordamerikanisHer Bomber richtete sich am 16. Januar gegen das südliche Reichsgebiet. Zn Klagenfurt entstanden Gebäudeschäden und Verfonenverluste. Durch Lust- verteidigungskräste wurden bei diesem Angriff sowie über dem italienischen Raum 18 feindliche Flugzeuge, in der Mehrzahl Bomber, abgeschoffen. Deutsche Unterseeboote versenkten im Nord atlantik, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer süns Schiffe mit 36 500 BRT, drei Zerstörer und zwei Untersee boote. Drei weitere Schiffe wurden torpediert und zwei feind liche Flugzeuge abgejchossen. Frankreichs Platz in Europa Reichspressechef Dr. Dietrich vor französischen Journalisten Reickspressechef Dr. Dietrich sprach auf der Pressekonferenz Ker französischen Journalisten, wobei er eine Reihe von Proble men erörterte, die zur Zeit die französische Oesfentlichkeit beson ders beschäftigen. Dr, Dietrich setzte sich einleitend mit den verlogenen Ver sprechungen, Zukunstsprogrammen und Propagandathesen unserer Feinde auseinander. In Nordafrika und Süditalien, so erklärte rr, wo Hunger und Not, Seuchen und bolschewistisches Elend herrschen, hätten unsere Gegner bereits rine aufschlußreiche Probe ihrer zukünftigen Ordnung abgelegt. Wenn sie Europa ebenso beherrschen und unterdrücken könnten, dann würde auch Frankreich ein einziges Feld der Verwüstung werden, und die Bewohner dieses Landes würden eine furchtbare Gelegenheit haben, den Unterschied zwischen den Phrasen unserer Gegner unt- der grauenvollen Wirklichkeit zu erleben. Reichspreffechef Dr. Dietrich zeichnete dann ein Bild der neuen großen fortschrittlichen und sozialen Ideen, die, aus euro päischem Geiste geboren, der Menschheit den Weg in eine glückliche Zukunft eröffnen würden. Unter den schweren Erschütterungen dieses Krieges versinke die alte Welt endgültig, und eine neue werde aus ihnen hervorgehen, die den sozialen und fortschritt lichen Forderungen der Menschheit einen neuen Weg durch die Jahrhunderte zu weisen vermöge. „Auch die Zukunft Frankreichs" — so fuhr der Reichspresseches fort — „ist nicht einer Welt der Vergangenheit verhaftet, nicht den Mächten, die aus der Vernichtung Europas ihre plutokratische und bolschewistische Weltherrschaft errichten wollen, sondern das Schicksal Frankreichs ist unlösbar mit der Erneuerung dieses europäischen Konti nents verbunden. Was Frankreich von der antieuropäischen Koalition, von den Vereinigten Staaten, von England und den Bolschewisten im Falle ihres Sieges zu erwarten hätte, unterliegt heute nicht mehr dem leisesten Zweifel. Einer ihrer prominentesten Sprecher, Ministerpräsident Smuts, hat es kürzlich mit brutaler Offen heit vor der parlamentarischen Vereinigung des britischen Em pire ausgesprochen: „Frankreich ist dahingegangen. Wir mögen heute noch von Frankreich wie von einer Großmacht reden, doch wird un ser Gerede Frankreich nicht weiter helfen. Frankreich ist dahin- gegangen und wird für die Dauer unseres Lebens und viel leicht auch lange Zeit darüber hinaus als erledigt angesehen werden müssen". , Diese Worte geben das Urteil wieder, daß die Feinde un seres Kontinents auch über das Schicksal Frankreichs gesällt haben, und das sie mit Sicherheit vollziehen würden, wenn die Macht unseres Schwertes sie nicht daran hindern würde." Alle Hoffnungen und Illusionen eines tatenlosen Abwartens seien deshalb ein lebensgefährlicher Selbstbetrug gegenüber der Tatsache, daß Frankreich nur mit Europa leben könne oder nttt Europa sterben müsse. Nur in einem siegreichen neuen Europa werde ein erneuertes Frankreich seinen gebührenden Platz einnehmen zum Wohle des Ganzen und zum Vorteil jedes ein zelnen. Im Rahmen einer sozialen Großkundgebung verkündete der spanische Arbettsminister vor vielen lausenden Arbeitern und Arbeiterabordnungen erstmalig die Einführung der Kranken versicherung für alle spanischen Werktätigen. Im Zuge der Maßnahmen zur verstärkten Kontrolle kriegs wichtiger Betriebe durch den Staat wurden weitere 150 japa nische Unternehmen in halbstaatliche „Rüstungs- gesellschasten" umgewandelt. Dramatische Suche in den bolivianischen Urwäldern. Fünf aus Chikago stammende USA-Missionare hatten sich vor einiger Zeit ohne hinreichenden Schutz in nnerschloffene Gebiete am Santo- Corazon-Fluß (Nebenfluß des Paraguayfluffcs) vorgewagt. Da seltvem keinerlei Nachricht eingetroffen war, sandte die boli vianische Regierung eine Militärstreife, um den Verbleib festzu stellen. Laut Nachrichten aus Santiago de Chiquitos hat die Streife nun gemeldet, daß die Geistlichen das Opfer wilder In dianer geworden sind. Plünderungsszenen in London nach einem Luftangriff. Bei einem der letzten deutschen Luftangriffe aus London kam es, wie der Londoner Korrespondent des Stockholmer „Aftonbladet" mel det, zu „skandalösen Plüüderungsszenen". Durch eine Bombe war nämlich eine Reihe von Geschäften beschädigt worden. Sol daten und Mädchen raubten ans den offenen Schaufenstern bzw. von den auf die Straße geschleuderten Waren Kleider, Hüte, Hand taschen und andere Gegenstände.
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