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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190711139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19071113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19071113
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-11
- Tag 1907-11-13
-
Monat
1907-11
-
Jahr
1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.11.1907
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ojeW-LlMckr WM Amtsblatt K-msl. Msgmcht vn) St» Fj^trst zu Hohtnßtin-Kriißthiil. Vrschcittt jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Viertel,al>r Mk. 1.55. durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel. Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Ar. 265. EaschäNsS»«» »chalftra»- »r. S1. Mittwoch, den fZ. November,907. 57. Zahrz. beauftragt gewesen sei, im Namen der Staatsregierung naught, die Prinzessin von Wales und die übrigen die bewußte Erklärung abzugeben dies habe Graf Hohen- Mitglieder des Königshauses, sowie die Mitglieder thal mehrfach betont. Der Legatwnsrat habe also auf . eigene Rechnung und Gefahr gesprochen. Nun bestehe doch deutschen Botschaft. Der Zug hatte kaum ge- die Verpflichtung, daß jeder Staatsdieuer über Vorgänge, halten, als der Kaiser auf den Bahnsteig sprang und die ihm amtlich zur Kenntnis gelangten, Stillschweigen mit ausaestreckten Armen dem König entaeaeneilte. ein. gesetzt, wo die Ankunft um 4 Uhr 50 Min. erfolgte. mit ausgestreckten Armen dem König entgegeneilte. du auswärts zu tun haben. Zu bedauern sei, daß für Wege- uberhauptnichtderÄerücksichtigungwert. durch. Der Nebel war so rasch in die Höhe gestie» lic - ! her- *) In Wien und Graz haben itai Nische Studenten große Demonstrationen vorgerufen. Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Ge sellschaft gibt bekannt, daß eine SchiffahrtS - einstellung vorläufig nicht zu erwarten ist. Das Befinden der Kronprinzessin und Les neugeborenen Prinzen ist andauernd befriedigend. Die Stadt Portsmouth hatte vielfach geflaggt' Große Volksmengen hatten auf Booten im Hafen sowie an der Strecke, die der Sonderzug vom Hafen durch die Stadt befuhr, Aufstellung genommen und bereiteten den Majestäten Ovationen. Auf den durch fahrenen Stationen veranstaltete die Bevölkerung vielfach sympathische Kundgebungen. Um 2^ Uhr fuhr das Kaiserpaar von Ports mouth nach Windsor ab Die Ankunft daselbst erfolgte nachmittags 4 Uhr 50 Min. Zum Empfang waren auf dem Bahnhofe anwesend der König und die Königin, der Herzog und di« Herzogin von Con- i Die beiden Monarchen umarmten sich und begrüßten sich aufs herzlichste. Hierauf begrüßte der König die , Kaiserin und der Kaiser die Königin. Nachdem die i Majestäten die Front der Ehrenkompagnie abgeschritten hatten, begaben sie sich in den Wurtesaal, wo alle Fürstlichkeiten versammelt waren. Nach einigen Mi nuten lebhafter Unterhaltung begaben sich die hohen Herrschaften in offenen Wagen nach dem Schlöffe, von einer großen Menschenmenge überall aufs leb hafteste begrüßt. Auf dem Wege zum Schlöffe be- grüßte der Mayor das Kaiserpaar mit einer An sprache, in der er an die früheren Besuche deS Kai sers erinnerte und darauf hinwies, daß die zwischen Deutschland und England bestehenden enzen ver wandtschaftlichen Beziehungen jetzt wieder voll zur Geltung kämen, was nicht allein der Festigung des Weltfriedens, sondern auch der Förderung deS Han delsverkehrs zwischen beiden Völkern diene, von dem ihr Gedeihen in so hohem Maße abhängig sei. Der Kaiser erwiderte hierauf, er danke herzlich für die ihm zuteil gewordene Begrüßung, die in ihm dar Gefühl erwecke, als ob er in Windsor, daS er stets gern besuche, zu Hause sei. Später wurde im Schlosse der Tee eingenom men. Um 9 Uhr abends fand im eichenen Speisesaale oes Schlosses Tafel statt, an der der Kaiser und die Kaiserin, der König und die Königin, sowie die Mitglieder der Königlichen Familie teilnahmen. Die Gefolge speisten in anderen Sälen. Unter den Per sonen, die das Kaiserpaar im Schlöffe begrüßten, befanden sich auch Ministerpräsident Campbell-Ban» nerman und der Staatssekretär des Auswärtigen, Sir Edward Grey. Der Deutsche Kaiser hat der Prinzessin von Wales und der Herzogin von Argyll den Luisen- orden mit den Jahreszahlen 1813/14, den Her- zögen von Wellington und Argyll den Schwarzen Adlerorden und dem deutschen Botschafter Grafen Wolff-Metternich das Großkreuz des Roten Adler» ordenS mit Eichenlaub verliehen. Uebcr die Vorbereitungen, die in L o n d o n zum Empfang des KaiserpaareS getroffen werden, wird von dort berichtet: Die Straßen von London zeigen ein gänzlich verändertes Bild. Es wird Tag und Nacht gearbeitet, um im Wege stehende La ternenpfähle zu entfernen, venetianische Masten zu errichten und Häuser von häßlichem Aussehen hinter Laubschnüren und Fahnen in den englischen und deutschen Farben zu verstecken. Längs des Weges, den das deutsche Kaiserpaar bei seinem Einzuge nehmen wird, werden Tribünen errichtet. Weiter meldet der Draht: Portsmouth, 12. Nov. Die höheren Offiziere zen, daß die „Hohenzollern" imstande war, die Ge schwindigkeit erheblich zu vermehren und um 1'/, Uhr ihren Liegeplatz einzunehmen. Die Ankunft er folgte etwas früher, als man erwartet hatte, so daß die Stadtväter, die sich im Rathaus versammelt hatten, ebenso wie die zurückgezogenen Ehrenwache» sich in größter Eile wieder zum Landungsplatz be geben mußten. Die Landforts feuerten den Empfangs salut; eine große Menschenmenge stand am Ufer. General Jan Hamilton und andere Offiziere wur den dem Kaiser an Bord der „Hohenzollern" vorgestellt. * Wegen größerer Ruhestörungen, «Äus dem Zur Neu-Errichtung vo« Seminare«, welche bekanntlich nach dem Vorschläge der Regie rung nach Bischofswerda und Zwickau kommen sollen, nahm in der gestrigen Sitzung der * Fürst Bülow präsidierte am Montag einer Sitzung deS BundeSrats. * Staatssekretär Dernburg hat am Montag die Leitung der Geschäfte des ReichSkolonialamteS wieder übernommen. Mittwoch, den 13. November 1SV7, vormittags 10 Uhr soll im Versteigerungsraume deS hiesigen Königl. Amtsgerichts 1 Sofa, 6 Stühle, 1 Regulator, 1 Spiegel, 1 Ausziehtisch, 1 Kommode, 1 Bett stelle mit Matratze, 2 gerahmte Bilder u. v. a. meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. die Frage der Nebenregierung zurück. Es stehe doch fest, daß Legationsrat v. Nostitz weder berechtigt noch Die Gnglandreisr des deutsche« Kaiserpaares. Das deutsche Kaiserpaar ist am Montag auf der Jacht „Hohenzollern" in England eingetroffen. Ein Montag vormittag 10 Uhr in Portsmouth auf- gegebenet Telegramm meldete, daß dichter Nebel m der Solent-Durchfahrt die Ankunft des deutlchen Geschwaders vermutlich verzögern werde. Der Kreu- zer „Topaze" war zum Owers-Feuerschiff östlich der Insel Wight entsandt worden um die Sch ffe zu juchen. Der Prinz von Wales, Feldmarscholl Lord Roberts, dmiral Lambton, Oberst de Liste vom 1. Dragonerregimenl, dessen Chef der Kaiser ist, sowie Lord Aclon hatten sich zur Begrüßung des Kaisers Montag früh nach Portsmouth begeben. Der Tor pedobootzerstörer „Teviot" war mit dem deutschen Murineattachä bei der Botschaft in London bereits Sonntag abend in See gegangen. Wegen deö dich ten Nebels, der am Mittag noch anhielt, war der Verkehr zwischen der Insel Wight und Portsmouth völlig unterbrochen. Die beurlaubten Mannschaften von der Kanalflottc hatten teilweise bis Montag morgen nicht an Bord ihrer Schiffe zurückkehren können. Inzwischen war mit der Kaisirjacht „Hoheu- zollern" eine Verbindung hergestellt worden. Der Nebel lichtete sich. Zum Empfange am Landungs platz nahmen zwei Ehrenwachen, sowie die Spitzen der Militär-, Marine- und Stadtbehörden Aufstellung. Endlich */,2 Uhr nachmittags, lief die „Hohen zollern" in den Hafen von Portsmouth ein. Bei der Einfahrt in den Hafen fühlte die „Hohen zollern" die deutsche Flagge in Vorlop, den Union Jack im Besantop. Der Kaiser trug die Uniform eines großbritannischen FwltenadmiralS, der Prinz von Wales deutsche Admirolsunifoun. Der Mayor über reichte eine Adr'sse in der der Freude über den Besuch der Majestäten auf Englands Boden und der besonderen Genugtuung Ausdruck gegeben wird, daß es den Stadtbehörden von Portsmouth vergönnt sei. als erste das Kaiserpaar willkommen heißen zu dürfen. Der Kaiser dankte mit einigen Worten und fcug die Sladtvertreter was für Verbesserungen in letzter Zeit in Portsmouth vorgenommen seien. Ec hoffe, einiges davon bei seiner Durchfahrt zu sehen. Die Adresse hatte die Form eines AlbumS, dessen erste Seite die m Aquarell gemalte bekannte schöne Stadthalle von Portsmouth zeigt. In dem Augenblick, als der Prinz von Wales, der Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. 15. öffentliche Sitzung vom 11. November. Am Regierungstische: sämtliche Minister sowie eine große Anzahl Kommissare. Auf der Tagesordnung steht die Mritrrberatang de» Etats, Rechenschaftsberichts usw. Abg. Facias-Lugau (freikons.) kommt nochmals auf das Thema „N e b eure g i e ru n g" zurück. Er sei selbst anwesend gewesen in jener Sitzung des Dresdner Konser vativen Vereins, wo Legationsrat v. Nostitz die ersten Aeußerungen über die Nebenregierung getan und erklärt habe, er sei bereit, in einer Kommission die Beweise für seine Behauptungen zu erbringen. Inzwischen sei die Er klärung des Finanzministers erfolgt, wonach der ganze Vorgang als sehr harmlos dargestellt werde. Sei dies richtig, so lägen erst recht keine Bedenken dagegen vor, daß man Herrn v. Nostitz Gelegenheit gebe, sich näher über das zu äußern, was er wisse. Redner wendet sich dann dem Etat zu uud bemängelt, daß trotz der Ueber- der „Hoheozolleln" und der anderen deutschen Kriegsschiffe statteten gestern nachmittags den M a- rinebehörden von Portsmouth einen Besuch ab, den Admiral Bosanquet und der Werftdirektor er widerten. Später kamen 12 englische Offiziere an Bord des deutschen Kreuzers. Bosanquet gab abends 10 Uhr den dienstältesten Offizieren des deutschen Geschwaders ein Festmahl. Lo«do«, 12. Nov. Ueber die Verzögerung des königlichen Extrazuges wird offiziell von der Great Eastern-Bahngesellschaft bekannt ge- geben, daß eine Stunde ehe der Sonderzug daS Fahrstgnal von Bishops, Storlford passierte, ein Bahnarbeiter bei der üblichen GleiSnntersuchung ent deckte, daß eine Schiene gebrochen war. Das Gleis wurde sofort repariert und sicher gemacht. Der Königliche Extrazug fuhr in verlangsamter Fahrt über die Stelle hinweg. *) Eine revolutionäre Militär - organisation wurde in Wladiwostok entdeckt. *) Näheres an anderer Stelle schüssc von 1904/05 so wenig für die Beamten im Etat vorgesehen worden sei. Die einseitige Durchführung des Dienftaltersstufenshstems bringe manche Härten mit sich. Die Verdoppelung der Wohnungsgeldzuschüsse schaffe nur neue Unstimmigkeiten und bedeute, da die Zuschüsse für Unverheiratete höher wären, alS für Verheiratete, eine direkte Prämie auf das Junggesellentum! Was solle da aus den Töchtern des Landes werden? (Große Heiter keit.) Redner geht dann weiter auf einzelne Beamten kategorien ein und verlangt ferner höhere Mittel für den Er habe sich bereit erklärt, vor einer Kommission den Beweis der Wahrheit antreten zu wollen, einer solchen Kommission bedürfe es jedoch nicht. Die Konservativen brauchten die Oeffentlichkeit nicht zu scheuen: für ihn, Redner, sei die Sache erledigt. Nach 772 stündiger Dauer der Verhandlungen schlägt Präsident Dr. Mehnert unter freudiger Zustimmung des Hauses vor, die Verhandlung auf Dienstag zu ver tagen. Er bemerkt noch, daß das Präsidium beabsichtige, die Etatberatungen am Mittwoch abend zum Abschluß zu bringen. Die Kammer habe dann die doppelte Zeit dafür verwendet, als im letzten Landtage. kürzlich infolge der Berufung von zwei Professoren auS der Provinz fettens der Pariser Studen ten in Szene gesetzt worden waren, verfügte der Kultusmnister Briand die Schließung der medizinischen Fakultät bis zum 31. Dezember d. I. Finanzminister Dr. v. ULgrr verwahrt sich gegen — Die Regierung möchte bald einen Gesetzentwurf für den Vorwurf, daß er den Etat mit Absicht grau gemalt eine Umsatz- und Filialsteuer vorlegen. habe. Es werde noch dahin kommen, daß er sage: „Meine! Abg. Kettner-Dresden (Natl.) wünscht gleichfalls eine Herren, nehmen Sie es mir nicht übel, daß ich so viel Neuregelung der Beamtengehälter in dieser Session. Die Üeberschuß gemacht habe, ich will es auch gewiß nicht Stellung der Beamten solle schon nach 10 Jahren unkünd- wieder tun." (Heiterkeit.) Was die Beamtengehältcr be- bar sein, statt, wie bisher, nach 25 Jahren. Als Redner treffe, so sei es nicht richtig, daß er dem vorigen Landtage im weiteren Verlauf seiner Aeußerungen die Worte ge- eine Regelung der Beamtengehälter versprochen habe. Die braucht: „Sehen Sie sich doch nur den Unsinn an, der Ueberjchüsse müßten laut gesetzlicher Bestimmung zur über Ihre Reden in der Tagespresse steht", verläßt die Schuldentilgung verwendet werden. In eine Verminderung Mehrzahl der Journalisten die Tribüne. Dem Präsidenten der Schuldentilgung könne er nicht willigen. Die Neu- wird ein Protest der Journalisten überreicht, worin aus- regelung der Äeamtengehälter werde erhebliche An-j gedrückt ist, daß man so lange die Berichterstattung über fordcrungen auch an die Steuerzahler stellen, und er glaube Hettners Reden einstellen werde, als dieser die beleidigenden nicht, daß der Abg. Facius die Mehrheit des Landes hinter! Aeußerungen nicht zurückgenommen habe. Justizminister Dr. v. Gtt» nimmt das neue Gebäude des Landgerichts in Dresden gegen die abfällige Beur teilung in der Presse und in der Oeffentlichkeit in Schutz. Sekretär Dr. Seeheu-Wurzen (kons.) empfiehlt die Berücksichtigung mehrerer zum Thema Beamtenaufbesse rung vorliegenden Petitionen. Abg. Kübelt (kons.) ist der Ansicht, gegenüber den hohen Anforderungen in den Etats müsse man wohl oder übel an dem bisherigen Einkommensteuertarif festhalten. Die Ausdehnung der Sozialgesetzgebung sei auch auf die Kleingewerbetreibenden und Handwerker nötig. Abg. Andrä (kons.) wünscht gleichfalls Neuregelung der Beamtengehälter schon 1908 09 und kommt dann auf Der in Venedig erkrankte Prinz Arnulf non Bayern liegt an heutiger Influ» nza darnieder. Eine Besserung ist noch nicht zu ver zeichnen. die ihm amtlich zur Kenntnis gelangten, Stillschweigen zu bewahren habe. Wenn Legationsrat v. Nostitz den Mut gefunden habe, in einer geradezu öffentlichen Ver sammlung sich in der bekannten Weise auszudrücken, so möge er nur auch weiter in der Oeffentlichkeit bleiben. Geh. Rat Dr. Schelcher widerspricht einer Zeitungs notiz, wonach am 1. April 1908 die „Leipziger Zeituim" mit dem „Dresdner Journal" verschmolzen werden solle. Abg. Kär-Zwickau (freis.) vertritt die Wünsche ver schiedener Beamtengruppen und erklärt u. a. die Volks- schullehrergehälter für ungenügend. Die Lehrer an den höheren Schulen müßten nach ihrer Vorbildung im Gehalt unbedingt mit den Richtern gleichgestellt werden. Auch die Petition der Fachlehrer sei vollkommen berechtigt. Redner bespricht dann Eisenbahnverhältnisse. Die Ein stellung neuer Wageu sei notwendig. Wenn der Finanz minister erkläre, cs liege kein Bedürfnis vor, daß Leute am Sonntag 4. Klasse auf Kosten der Allgemeinheit spazieren führen, so empfehle er die Abschaffung der wenig benutzten 1. Klasse. Diese koste dem Staat am meisten Geld. Ferner tritt Redner ein für Aufhebung deS Steuer privilegs der Staatsbeamten. Auf die allgemeine Politik übergehend, befürwortete er Ermäßigung der Getreide zölle. Die Brotwucherpolitik könne nicht so weiter gehen, dafür werde schon das allgemeine gleiche Wahlrecht sorgen, das wir in Sachsen ebenso bekommen würden, wie wir es im Reiche haben. Eine Reichsvermögenssteuer sei notwendig, ebenso eine Reichseinkommensteuer. Der Kauf mann müsse in der Verwaltung mehr zur Geltung kommen Wir hätten zu viel Juripen, wie überhaupt zu viel hohe Beamte. (Bravo links.) Abg. Klötzer (kons.) beklagt unter Bezugnahme auf die Leipziger Bahnhofsbauten die Bevorzugung der großen Städte gegenüber dem Lande. Auf den Nebenlinien sei ein rascheres Fahrtcmpo nötig. Auch müßten mehr neue Linien gebaut werben, man könnte ja die Interessenten zu den Kosten heranziehen. Auch die Elektrizität müßte niehr Verwendung im sächsischen Eisenbahnwesen finden. Ab,, v. Huerfwrth (kons.) meint, der Finanzminister habe mit seinen Ausführungen wohl vor zu großen Forderungen abschrecken wollen. Er hoffe aus der Finanz periode wieder einen Üeberschuß wie 1906/07. Der neue Vorstoß Langhammers könne nur gegen die Regierung selbst abgezielt sein; denn eine starke Regierung werde nie eine Nebenregierung dulden; und wenn Langhammer behaupte, auch jetzt noch an das Vorhandensein der Neben regierung glauben zu müssen, so mache er der Regierung den Vorwurf der Schwäche und Unselbständigkeit. Lang hammer möge sich also in dieser Sache selbst mit der Regierung ins Einvernehmen setzen. Da er in seinen Ausführungen sich angeblich nur von der Sorge um das Wohl des Vaterlandes habe leiten lassen, so könne er doch daS Wohl des Vaterlandes nicht auf halbem Wege liegen lassen, sondern habe allen Grund, die Sache weiter zu verfolgen. Da nun die konservative Partei von einer Interpellation über diese Frage abgesehen habe, so möge Langhammer zwecks vollster Klarstellung selbst eine solche Interpellation einreichen. Zu wünschen sei nur, daß dann die beiden Parteien rechi stramm am gemeinsamen Strange ziehen. Ava. Dürr-Leipzig (freikonsO tritt für die Forde rungen der Beamten ein und fordert eine organische Neu regelung der Beamtengehälter. Die zwangsmäßige Ucber- weisung der Inserate an das „Dresdner Journal" schädige die kleinen Blätter. Die „Leipziger Zeitung" möge nicht ganz verschwinden, sondern an einen Verleger verpachtet werden. Redner bemängelt weiter die Ueberfüllung der Schulklassen, dankt der Regierung für die Schaffung der Oberrealschuleu und fordert höhere Gehälter für die Bolksschullehrer. Im Eisenbahnwesen müsse man auf eine zweckmäßigere Organisation dringen. Die vierte Wagen- klasse müsse nicht allein an Feiertagen eingeführt werden, sondern in alle Lokalzüge der Woche. Redner regt ferner eine zweimalige Lesung der einzelnen Etatskapitel an. Minister Graf ». Aotzenttzal. Ein Straßenbahn gesetz sei in Arbeit. Bei der Schwierigkeit der Materie erfordere es aber Zeit. Ein Zwangsabonncmcnt der Ge meinden auf das „Dresdner Journal" halte er für gerccht- ertigt. Abg. Mittia-Rabenau (kons.) begründet seinen An trag wegen Erhöhung der Tagegelder, auch wünscht er Entschädigungen an die noch nicht im Besitze der Staats- dicncrcigenschaft befindlichen Gcrichtsbeamten, wenn sie sich haben würde, wenn er dazu eine Erhöhung der Ein- kommensteuer beantragen sollte. Wenn ein Abgeordneter - - * . - -n solcher Wärme weitgehende Forderungen stelle, so -Das Kaiserpaar traf an Bord dir müsse er wenigstens andeutungsweise sagen, woher der „Hohenzollern" infolge dichten Nebels auf See lärme Finanzminister das Geld dazu nehmen solle. gestern erst nachmittags '/,2 Uhr in Portsmouths. LiinisterialdttektorD^ Auskunft über leichtern. Die Handelsschulen müßten jedenfalls dasselbe iu,,cn. ^-ic^n,vksn»,»w«^>kcriili«:llc»>L>ciinnui.rk-, -.^ < „ „ r _ erhalten wie die landwirtschaftlichen Schulen. Den Wunsch halten: sie habe außer dem Bauplatz noch 5VV VOV ^oryer an Bord der „Hohenzollern gekommen war, mit nach Führung der vierten Klasse an Sonntagen lönne er Mark zur Verfügung gestellt. Eine solche Stadt sei dem Kaiser und der Kaiserin landete, brach die Sonne nur unterstützen. — — - - Finanzminister Dr. " . den Vorwurf, daß er den Etat mit Absicht grau ger habe. Es werde noch dahin kommen, daß er sage: „M Herren, nehmen Sie es mir nicht übel, daß ich so 11", I/ gi„ Wiik» die Tilgung der Staatsschulden, die sich genau im Rahmen Um V,3 wurde die Reise noch Windsor fort- her gesetzlichen Vorschriften halte. baubeihilfen der Etat nicht mehr fordere. (Sehr richtig!) . Namentlich die Gemeinden im Erzgebirge würden durch Wegebau. (Sehr gut h Speziell in seiner Gegend müsse sie fast erdrückt. Bei Errichtung von Seminaren dürfe der Staat mehr die Wegebaulasten der Gemeinden er- sich der Staat nicht bloß von der finanziellen Seite leiten leichtern. Die Handelsschulen müßten jedenfalls dasselbe lassen. Die Stadt Zwickau solle ein neues Seminar er-!
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