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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190711165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19071116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19071116
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-11
- Tag 1907-11-16
-
Monat
1907-11
-
Jahr
1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.11.1907
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Amtsblatt Anzeiger ! Fernsprecher Nr. 11. 57. Zahrg Ar. 268 Freibank: Mills »n ltMtm Rindfleisch. W. 4S M die Das deutsche Kaiser nen oem Keichs. Mitglieder -eS königlichen HotzS im Automobil zu" Jllav nach den hsi Windsor gelegenen Jao^- *) Näheres an anderer Stelle. Glltckwunsch-Telegramm an den Präsidenten Paul er an. Bei der LehrergehaltSfrage volle Uebereinstimmung in der V> der Petition der Leipziger Lehrer der Verteuerung der Lebensmittel. t« Regierungsgeschäfte. Gegen 11 Uhr vormittags be gab er sich in Begleitung desKönigs und mehrerer mit oder ohne Pen sirn verabschiedet wor den, und ob ihm etwa eine bei der Verabschiedung gewährte Pension entzogen worden sei". Ohne daß man von dem inneren Zusammenhang dieser Frage mit dem (noch nicht publik gewordenen) Fall Hohe nau etwas ahnte, wurde der General dahin beschie- den, daß Graf Lynar regelmäßig (und auch heute noch) seine Pension beziehe. Wenige Wochen später — am 2. Juni 1907 — meldete daS „Militär- Wochenblatt" die „Zurdispositionstellung des Grafen «»schilstofl»«» KchMftratz« Ur. »1. Das Reichsgericht verwarf die Revision des ehemaligen ZirkuSdirektorL David Ni eder - Hofer, der am 2. Oktober vom Schwurgericht zu München wegen Raubmordes, begangen am Kauf- manne Hendschel, zum Tode verurteilt worden ist. Die Erkrankung deS britischen Premierministers Campbell-Bannerman, der in Bristol von wiederholten Kl ankheitsan fällen betroffen wor- den ist, besteht in einem Herzleiden. Der Reichskanzler Fürst o. Bülow hatte mit dem aus Afrika zurückgekehrten Staatssekretär deS Reichskolonialamts, Dernburg cine längere Besprechung. Der Präsident der zahlungsunfähigen amerika nischen Knickerbocker Trust Company in Newyork, Charles Barney, hat S e l b st m o r t begangen. Aus Anlaß der Geburt der Prinzessin Giovanna hat der König von Italien eine Amnestie erlassen. Unter den Begnadigten befinden sich die wegen Majestätsbeleidigung, Zweikampf und wegen Entwendung von Nahrungsmitteln, deren Wert 20 Lire nicht übersteigt, Verurteilten. Die Erkältung des Kaisers soll sich infolge des englischen KlimaS vollständig verloren haben. Die Ersetzung des bisherigen preußischen Ge sandten desVatikan, Freiherr von Rotenhan, durch den Unterstaatssekretär Dr. von Mühlberg wird jetzt offiziell bestätigt. Richter, dis durch die Einführung deS Dienstalters, stufensystems nötig werden. Das Gesetz soll erst am 1. Juli 1908 in Kraft treten, während die allge meine Einführung dieses Systems für den 1. Januar 1908 geplant ist, weil bet den Richtern da- Auf- Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annvncen-Erpeditionen solche zu Originalpreisen Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Krüger gerichtet hatte. Durch den Draht wird uns noch berichtet: London, 11. Noo. Bei schönem Wetter unter nahmen Kaiser Wilhelm, König Eduard, der Prinz von Wales, Prinz Arthur Herzog von Connaught und Graf Wolff-Metternich einen Ausflug und beteiligten sich in Virginia Water an einem Sport vergnügen. Kaiserin Augusta Victoria, die Königin, Prinzessin Victoria, die Herzogin von Argyll heim, wo ihr ein Buk.tl überreicht wurde. Um 12 Uhr 15 Minuten kehrte sie von Station Pad dington nach Windsor zurück. Der LondonerGrafs chastSrat beschloß, dem Kaiser am Sonnabend vormittag auf der deut schen Botschaft eine Adresse zu überreichen. Die fast überschwänglichen Lobpreisungen des Kaisers seitens der englischen Presse werden in Deutschland mit großer Befriedigung verzeichnet, machen jedoch nicht durchweg den Eindruck absoluter Aufrichtigkeit. Wenn beispielsweise der „Standard" schreibt, der Kaiser sei stets ein Liebling deS englischen Landes gewesen, selbst wenn man glaubte, Grund zu haben, sich über seine Politik zu beklagen so muß dem gegenüber eingehalten werden, daß es Zeiten gegeben hat, in denen Kaiser Wilhelm alles andere als ein Liebling deS englischen Volkes gewesen ist. Wir erinnern nur an die schmachvollen Mani pulationen, die die Offiziere seiner Royal Dra - und andere Damen machten eine Ausfahrt und trafen sich mit den Teilnehmern an dem Gportoergnügen in einem Firting Temple genannten Hause zum Frühstück. Den Nachmittag verbrachten die Herr schaften mit Schießen. Bet Einbruch der Dämme rung fuhr man zum Schlosse zurück. Auf den Straßen bildeten Truppen Spalier. Am Abend fand ein Bankett in dem Prunk-Spetsesaale statt, bei dem zwanzig Fürstlichkeiten, die in dem Schlosse wohnen, mit ihren Gefolgschaften zugegen waren. Später fand in der mit Thry- santhemumblüten geschmückten, als Theater her- gerichteten Bildergallerie eine Aufführung statt, zu der 300 Personen geladen waren. DaS Abend- essen wurde in der St. Georges Hall eingenommen. Kaiserin Auguste Victoria hatte der Prinzessin Chri stiane von Cumberland am Nachmittag einen Besuch abgestattet. ihrer Ankunft mit einem Nationalltede begrüßte, wo rüber die Kaiserin sichtlich erfreut ivar. Bei ihrem Besuch des deutschen Krankenhauses wurde die Kai- serin von 500 bis 600 deutschen Schulkindern, die vor dem Portal versammelt waren, mit Hurra be grüßt. In dem Krankenhause wurde sie von Herren v. Schroeder Dr. Johannes, Baron v. Stumm und verschiedenen Mitgliedern der Hausverwaltung, unter ihnen die Herren Julius Wernher, Hermann Weber, Seligmann und v. Siemens, empfangen. Darauf ging die Kaiserin unter Führung der Vorsteherin, Schwester Elise, durch die blumengeschmückten Säle. Sie sprach fast mit jedem Kranken, verweilte bei ei nigen auch längere Zeit und erkundigte sich ein gehend nach ihrem Befinden. Nach Rückkehr in die Empfangshalle sprach Herr v. Schroeder in seinem Namen und im Namen seiner Kollegen seinen Dank aus für die hohe Ehre des Besuches, der sie zu wei- teren Anstrengungen anrsgen würde, den Kranken und Armen ihre Bürde zu erleichtern; darauf über- reichte er der Kaiserin ein Bukett. Letztere trug ihren Namen in das Besuchsbuch ein und nahm dann noch eine Kopie der Berichte deS Krankenhauses in brsonderem Einband entgegen. Für den Fonds des Krankenhauses spendete d'e Kaiserin 1000 Mark. Der Besuch hatte eine halbe Stunde gedauert. Beim Verlassen des HauseS sangen die draußen aufgestellten Schulkinder „Deutschland, Deutschland über alles", worauf die Kaiserin zum großen Entzücken der Kin- der an sie herantrat und mit den Lehrern und ei- nigen Kindern freundliche Worte wechselte. Die Kai- serin besuchtesodann daS deutscheLehrerinnen- ' rücken nach dem Dienstalter im Rahmen deS Se- haltsklaffensystemS gesetzlich geordnet ist und da- geltende Gesetz solange angewendet werden muß, bis eS durch ein anderes Gesetz aufgehoben worden ist. Der Beginn deS Besoldungsdienstalters für jede Gruppe wird auf den Tag der ersten etatmäßigen Anstellung in einem zu dieser Gruppe gehörigen Richteramt festgesetzt. War der Beamte eine Zeitlang aus dem Richteramte ausgeschieden, weil er z. B. zum Staatsanwalt ernannt oder in Wartegeld ver setzt war, und kehrt er später in daS Amt zurück, so hat die neue Anstellung den Wiedereintritt in das mit der ersten Anstellung erworbene BesoldungS- dienstalter zur Folge. Ein weiterer Paragraph er öffnet die Möglichkeit, auch einen nicht dem Justiz- dienste angehörigen Beamten oder einen Rechts anwalt oder Notar in ein Richteramt zu berufen. Tritt ferner ein Staatsanwalt in daS Amt eine- Richters bei dem Landgericht oder Amtsgericht ein, so wird der Beginn seines BesoldungSbienstalterS s» festgesetzt, wie wenn er zur Zeit seiner Ernennung zum StaatSanwalte, zum Landrichter oder Amts richter ernannt worden wäre. Et« Danktelegramm des Kaiser-. Auf die Huldigungsdepesche, die der schwedische Gesandte in Berlin Graf Taube gelegentlich der Gedächtnisfeier in Lützen an den Kaiser absandte, ist von diesem folgendes Danktelegramm eingegangen: „Hocherfreut über den freundlichen Gruß der zur Einweihung der Gustav-Adolf Ge- dächtnirkapelle auf dem Schlachtfelde LützenS versam melten Schweden und Deutschen spreche ich allen paar in Gaglaad. Der Kaiser machte am Donnerstag früh ei- Spaziergang und erledigte nach dem Frühstück Der Präsident Dr. erteilt hierauf nachträg- gewiß genug auch von den Konservativen getam Wenn lich dem Abg. Zimmermann, der mit bezug auf eine Rede das bestritten werde, so sei das eine politische Brunnen- deS Aba. Bleyer den Ausdruck „Harlekinsprung? gebraucht Vergiftung, die scharf als solche hatte, einen Ordnungsruf (den ersten, der in dieser Session . befürwortet die Petition verhängt wird). Die «tatd-batt- wird dann fortgesetzt, der MilitLranwärter um Anrechnung der im Militär- Abg. «-Idstein-Zwickau (soz.) geht in zweistündigen dienst zugebrachten Jahre auf die Dienstzeit a^s Beamte, - — " Debatten und ebenso die Petitionen um Erhöhung der Bezüge der malS den meisten Pensionäre. In der Freisinnigen Volkspartei bestehe LebrergehaltSfrage bolle Ueberemstlmmung in der Verurteilung der Politik o. H o h e n a u, in Berliner militärischen Kreisen bekannt geworden war, erschien Graf Hohenau wäh- rend der Dienststunden auf dem Krieg-Ministerium Beteiligten meinen wärmsten Dank aus. Die Kapelle ist der Ausdruck tiefempfundener Dankbarkeit für die unvergänglichengei st igenGüter, die der große Heldenkönig uns mit seinem Blute errungen hat. Möge das Andenken deS hehren Mannes bei beiden Völkern allezeit mit gleicher Treue festgehalten und durch gewissenhafte Pflege seines Vermächtnisses betätigt werden, dann wird TotteS Schutz und Segen auch ferner mit Schweden und Deutschen sein. Wilhelm I, R." Zur Affäre Lynar-Hohenau bringt ein rheinisches Blatt noch folgende Mitteil ungen: „Noch ehe die seit dem 2. Mat d. I. und dem Eingreifen des Kronprinzen beschlossene Ver abschiedung deS diensttuenden Generals L l» suite des Kaisers, Generalmajors Trafen Wilhelm Am 26. November finden in ganz Preußen sozialdemokratische Protestversammlungen gegen das Landtagswahlrecht statt. * Die Errichtung einer Vollprofessur für die photographische Wissenschaft an der Technischen Hochschule in Dresden ist geplant, * Der BundeSrat hat die Novelle zum Flottengesetz genehmigt. Sie enthält die Herabsetzung der Ersatzfristen der Linienschiffe von 25 auf 20 Jahre. Das Wichtigste. *) Dem sächsischen Landtag ging gestern ein Gesetzentwurf zu, der für die Richter vom 1. Juli 1908 an das System der Dienstaltersstufen einführt. An der weiteren Debatte, in der meist persönliche Wünsche zum Ausdruck kommen, beteiligen sich die Abag. (kons.), D-wl-r (kons.), Heyman« (kons.), (kons.) und Kteiger (kons.). Es folgen persön- Bemerkungen. U a. weist Abg. Kchieek (natl.) den vom Abg. Opitz gebrauchten Ausdruck der politischen Brunnenvergistung zurück. Abg. H«tt«er (natl.) verwahrt sich gegenüber dem Abg. Opitz dagegen, als Abgeordneter zweiter Klasse hin gestellt zu werden. > Abg. Ulrich (kons.) erklärt, die vom Abg. Langhammer Ungezogene „ungehaltene" Rede sei von ihm ausdrücklich als solche bezeichnet worden. Nach weiteren persönlichen Bemerkungen geht der Uechoaschaftsbericht an die Rechenschaftsdepntation, der Gtat mit den dazu vorliegenden Anträgen an dieFinanz- deputation ä, die Kapitel 19—23 jedoch an die Finanz deputation s. Nächste Sitzung Freitag: Wahl von 3 Mitgliedern und 3 Stellvertretern für das Plenum der Brand- versicherungSkammer. Petitionen. Am Regierungstische sind zu Beginn der Sitzung sämtliche Minister anwesend, sowie zahlreiche Kommissare. Präsident Dr. M«h««rt teilt mit, die Abgeordneten seien bei der plötzlichen Anberaumung deKneuen Sitzung nicht mehr zn erreichen gewesen: er frage also Kammer und Regierung, ob sie trotzdem die Sitzung als legal ein berufen ansehen wolle. DieS wird von beiden Seiten bejaht. Sächsischer Landtag. Imeil« Kammer. 19. öffentliche Sitzung vom 14. November. Abg. Opitz-Treuen (kons.) hält die Besorgnis des Abg. Hähnel für unbegründet, wonach eine Befreiung »er untersten Klassen von der Einkommensteuer einen Zerlust deS Wahlrechts nach sich ziehen könne. )ie Konservativen hätten jede Gelegenheit zur Förderung »er Industrie mit Freuden ergriffen. Die Frage der Beamtenbesoldung sei schon im Juni 1900 von den Kon- ervativen angeregt worden, nicht erst von den jungen Nationalliberalen. Für die gewerblichen Schulen werde .... gewiß genug auch von den Konservativen Atam Wenn'goonS mit der Büste ihres RegimentS-ChefS in , - -ihrem Kasino vornahmen, als er seinerzeit daS^h slH Aufschluß darüber, „ob Graf zu Lynar Sonnabend, den P. November ,907. für ins Nchl. M den NMrat z« SchOm-krMha! rennen. Sehr scharf kritisiert er das Verfahren der Re gierung bezüglich des Versammlungsverbotes an ver schiedenen Beispielen und berührt dabei auch das Militär verbot für Gastwirtschaften. Zuletzt geht er ausführlich auf daS Thema von der Nebenregierung ein. Die Minister auslassungen genügten nicht. Es - sei nun Sache der Liberalen, volle Klarheit zu schaffen. DaS verlange verhängt wird). Die C Abg. G»ldfl«i«-Zwickau (soz.) geht in zweistündigen Ausführungen zunächst auf die bisherigen Debatten und ihre Resultate cm. Er schließt'sich noch« Wünschen der Vorredner am Bei der L» kommt er auf die in 1.. ' .... gemachten Gehaltsvorschläge zu. Er wünscht weiter, daß auch die Arbeiter im Eisenbahnwesen nach einer bestimmten Dienstzeit Beamte mit Staatsdienereigenschaft werden, Zfchiertich wenigste sich gut führen und tüchtig sind. Redner spricht Grumbt (k bann gegen die Bewilligung von 15000 Mk. für Pferde-Iliche Bemer Mitglieder -eS königlichen Ho xS tm Automobil zu-- s-g« nach H-» h-i «abso, gL»-n°n „d-'I «t» Kaiserin snbr Donn^.uu I , Zweiten Kammer ist der Entwurf ' -' einem Gesetz, die Bes ° ldung d - r Richter um 9^ Uhr in Begleitung von - Edern'betreffend, zugegangen. Der Entwurf bezweckt den des Gefolges nach London, um dort einige Besuche Erlaß derjenigen Vorschriften über die Besoldung der zu machen. Zum Bahnhof fuhr die Kaiserin im ' ' ----- — . - offenen, mit zwei Grauschimmeln bespannten Wagen mit Vorreitern. Das Gefolge fuhr in zwei Wagen hinterher. Am Bahnhof hatte ein Walliser Sänger chor Aufstellung genommen, der die Kaiserin bei *) Die russische Duma wurde am Donners tag feierlich eröffnet. * In Toulon sind neuerdings sechs Personen, darunter zwei Matrosen und zwei Artilleristen, wegen der Spionageaffäre verhaftet worden. draußen das Volk. Kriegsminister Frhr. v. Kims«« gibt Aufklärung über Handhabung des Militärverbotes. Maßgebend sei hier die Kommandobehörde, die ihre Untergebenen vor unsitt lichen und vor sozialdemokratischen Einflüssen schützen müsse. Es gebe daS dauernde und das eintägige Militär- Verbot. Wie es gehandhabt werde, zeige der Rückgang der verbotenen Wirtschaften von 413 auf 250. Minister deS Innern Dr. Gras v. Kotz««1hal er widert dem Abg. Goldstein auf einzelne Punkte: Die Pferderennen würden von der Regierung nicht des Sports wegen unterstützt, sondern weil eS die einzige Möglichkeit sei, das Zuchtprodukt des Landes zu prüfen. Der Minister gab dann zu einzelnen vom Abg. Goldstein angeführten Beispielen Erklärungen ab. Abg. Hähnel (kons.) beantragt: 1) den Antrag Roch L. Gen., die vierte Wagenklasse betr., 2) den Antrag Dr. Bogel u. Gen., Gewährung von außerordentlichen Bei- 2«mworamlen, Pensionär? usw., belMche Regelung der Besoldungs-, Aufrückungs- unv Pensionsverhältnisse der Staatsbeamten betr., 3) den An trag der Abgg. Gunther, Roch und Bär, die Gewährung von Teuerungszulagen an Arbeiter, diätarisch Angestellte, untere und mittlere Beamte betr., 4) den Antrag des Abg. Schieck u. Gen., Aenderung des Absatzes 5 von 8 43 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 betr., der Finanzdeputation ä zu überweisen. Abg. La«ghamm«v°Chemnitz (natl.) erklärt zur Frage der Nebenregierung, daß er entgegen der Behauptung des Abg. Ulrich weder die Frage der Nebenregierung ange schnitten habe, noch als Verteidiger des Legationsrats v. Nostitz-Wallwitz aufgetreten sei. Seine Partei werde keine Interpellation einbringen. Redner rechnet dann scharf mit dem Abg. Ulrich ab, der sogar Reden, mit Bei fallszeichen versehen, veröffentlicht habe, die er im Land tage gar nicht gehalten habe. (Abg. Ulrich ruft: „Lüge!") Abg. Ulrich möge sich vor einem solchen Worte in acht nehmen, denn was er (Redner) jetzt sage, würde er be weisen. Vor Ulrichs Anzapfungen persönlicher Natur seien nicht einmal die eigenen Parteigenossen sicher. Der Grund, weshalb er, Redner, die Frage der Nebenregierung hier angeschnitten habe, sei lediglich der, daß das Vertrauen zu der Regierung im Volke im Schwinden begriffen sei. Hohenthals Rede sei allerdings geeignet, daS Vertrauen wieder herzustellen. Des weiteren wendet sich Langhammer scharf gegen Goldstein. Im Verband sächsischer Industrieller habe er »Redner) sich als Gegner aller Verkehrssteuern bekannt. Die wirtschaftliche Entwicklung habe sich dank der jetzigen Zollpolitik auf der Höhe gehalten. Er werde bei anderer Gelegenheit ziffernmäßig nachweisen, daß auch bei sinkender Konjunktur die Arbeitslöhne nicht zurück gegangen seien. Redner tritt weiter für Blockpolitik aller Liberalen, ferner für schleunige Durchführung der Neu regelung der Beamtengehälter ein und fordert schließlich einen Block aller tapferen Leute, die bereit seien, mitzu arbeiten an der Wohlfahrt des Landes. (Bravo!) Vizepräsident Opitz ruft den Abg. Ulrich wegen seines Zwischenrufes „Lüge!" zur Ordnung, ersucht auch gegenüber dem von Langhammer gebrauchten Ausdruck „objektive Unwahrheit", damit etwas zurückhaltender zu sein. Abg. Ulrich-Chemnitz (kons.) betont, daß für seine Partei die Frage der Nebenregierung durch die Minister erklärung geklärt sei. Seine Partei nehme die Erklärung eines Ministers ernster als die Erklärungen von Beamten, die in der Öeffentlichkeit zu viel gesagt haben. Er richte an Abg. Langhammer, wenn für diesen die Frage Neben- regieruna nicht geklärt sei, die Frage, warum er sich nicht persönlich mit Herrn Legationsrat v. Nostitz-Wallwitz in Verbindung gesetzt habe. Abh. Dr. Kpirß-Pirna (kons.) polemisiert gegen den Abg. Günther, der sich gegen die überschwenglichen Dank sagungen an den Finanzminister ausgesprochen hatte. Redner verwahrt sich weiter dagegen, daß die Interessen der In dustrie auf der Rechten nicht genügend gewahrt würden. Das Gegenteil gehe doch schon daraus hervor, daß sich eine freikonservative Gruppe (nicht Fraktion) gebildet habe. Redner bespricht weiter die Reform der Ersten Kammer, rin neuer Antag auf Einführung eines Gesetzes betr. jesteuerung der Großbetriebe werde von ihm und seinen freunden demnächst wieder eingebracht werden. Betreff- er Existenz einer Nebenregierung sei noch immer kern Zeweis erbracht. Er bitte, die Angelegenheit doch nun mehr als abgetan zu betrachten. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchnrsdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wnstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, ? Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, HUttengrund u. s. w.
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