Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190711066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19071106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19071106
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-11
- Tag 1907-11-06
-
Monat
1907-11
-
Jahr
1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.11.1907
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Amtsblatt für Mnigl. AMMU M kii Asiiirat z» Hahtnsitin-Kiüsühsl. Anzeiger für Hohettstein-Ernsttstal, Oberlungwitz, (Sersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grninbach, Tirsch- henn, Kuhschuappel, Wüstcnbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rüßdorf, St, Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wvüientag avcuds iür den seienden Tag und kostet durch die Ausrräger das Biene!,abr Mt. l.55, durch die Post b-'ogen Mk. l.92 frei ins Haus. j Fernsprecher Nr. -I. l Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Nr. 259. Mittwoch, den 6. November ,907. 57. Zahrg. ' ' ———E—1^—W—W»WWW»IW-WW> Veite es sich um größere Güter, die galizische und gefunden, so wäre die Zahl ausländischer Land arbeiter wohl bedeutend höher gewesen: im Winter Hörden dagegen einzuschreitsn vermochten. D i e nur ein Zeichen höherer Kultur sehen. Von den Ländern tierte, Bürgermeister und Stadträte sich zusammen» getan hatten, um Geld und Sachen unter sich und ihren Schützlingen zu verteilen, ohne daß die Be- ländische Arbeiter, in Gewerbe und Handel 338 männliche und 318 weibliche. Die meisten fremdländischen Bergarbeiter (Galizier) beschäftigen die Braunkohlenwerke. Die Beschäftigung slavischer Arbeiter aus Böhmen und dem übrigen Oesterreich ist besonders in den Betrieben des Elbtales ziemlich häufig. Armen gingen leer aus. In einigen Ortschaften plünderten die wohlhabenden Gewissen losen alle für die Unglücklichen eingetioffenen Gaben. In anderen Städten wurde das ZerstömngSwerk künstlich erweitert, um beim König einen stärkeren Eindruck hervorzubringen. Die Bank von England erhöhte ihren Diskont abermals, und zwar um */, Prozent aus E Prozent. Da§ Statistische LandeSaint hat über die Beschäftigung ausländischer Arbeiter im König reich Sachsen eine Erhebung veranstaltet und abge schlossen. Sie gründet sich auf die Volkszählung vom 1. Dezember 1905. Es wurde sestgcstellt, wieviel ausländische Arbeiter am ZählungStage in Arbeiter- Häusern und dergleichen unlecgebracht waren: dabei blieben die 4 Großstädte des Landes unberücksichtigt. Insgesamt ergab sich derart die Zahl von 2677 ausländischen Arbeitern, davon 1425 männlich, 1252 weiblich. Fast zwei Drittel davon, nämlich 1603 705 männlich, 898 weiblich) waren in landwirt- In Uewa ntsche (Wilajet Ueskueb) wurden Bulgaren, darunter 2 Frauen, von einer serbi schen Bande in grausamer Weise ermordet. *) Die sächsische Regierung lehnte eS im Landtage ab, im Bundesrate für eine Er mäßigung der Getreidezölle einzutreten. Ein Zyklon ist über das Lazarotal in Kali fornien niedergegangen. Zahlreiche Wohnhäuser wurden zerstört, 30 Personen kamen ums Leben. Der Kaiser sandte dem Herzog von Meiningen anläßlich dessen 60jährigen Militär» jubiläumS ein herzliches Glückwunschtelegramm. In Tomsk sind Studentenunruhen ausgebrochen. Die Polizei besetzte das Universität? - gebäude und nahm über hundert Verhaftungen vor. Nach einer Order des Kaisers finden die nächst jährigen Kaisermanöver in Elsaß - Loth- ringen statt. Die beiden Armeekorps der Reichs lande (15. und 18. KorpS) werden daran teilnehmen. Eine Ausstellung für deutsche Koch kunst wird 1909 in Dresden stattfinden. Steigerung der Löhne. Abg. Ulrich-Chemnitz (kons.) kann in der Preis steigerung bei allen Gegenständen des täglichen Lebens Turkomancn plünderten die persische Stadt Astrabad und veranstalteten ein Massaker unter oeri Einwohnern. Auch in Kcrmanschah und Shiraz Haden sich blutige Unruhen ereignet. Unweit von Shiraz wurde der deutsche Kaufmann Heinicke von Banditen Überfällen, mißhandelt um beraubt. 'man nicht zum Vergleich heranziehen, da man dort ganz anderes Brot esse, als bei uns. Die Bergarbeiterlöhne DaS Scheiden des Vizeadmirals v. Ahle feld t auS seiner Stellung als Stationschef der Nordsee ist auf die Folgen der Ablehnung einer Duellforderung zurückzuführen. * Geheimrat Professor Robert Koch ist am Montag von seiner Forschungsreise nach Ostafrika in Berlin wieder eingetroffen. Äus dem Veiche. Ausländische Arbeiter im Königreich Sachsen. Das Wichtigste. Rach einer Meldung aus Tarvis wird König Friedrich August nächstes Jahr den Kaiser auf seiner Nordlandreise begleiten. .Kus unseren Aoknlen. Auszeichnung eines englischen Offizier-. Major Elliot von der Kappolizei hat nach dem amtlichen „Kolonialblatt" den Kronenorden zweiter Klaffe mit Schwertern erhalten. Die Deko ration ist die Anerkennung für die Unschädlichmach ung MorengaS. Die „Hamb. Nachr." knüpfen daran die nicht ganz unzutreffende Betrachtung, daß nicht einmal Oberstleutnant von Estorfs, unser bewährtester Süd-Afrika-Krieger, diese hohe Auszeich nung besitzt. Gründe politischer Höflichkeit dürsten bei dieser Dekoration wohl aber ausschlaggebend ge wesen sein. Et« mannhafte- Wort. Die Clique, die unter dem prätentiösen Namen „Wissenschaftlich-Humanitäres Komitee" mit einem Eifer, der einer besseren Sache würdig wäre, die Aufhebung des viel- berufenen tz 175 betreibt, sucht auch aus dem Müll haufen des Moltke-Harden Prozesses für sich etwas brauchbares herauszuangeln. Diese „Wissenschaftlich» Humanitären" haben an den Reichskanzler eine Pe tition gerichtet, in der sie ihn bitten, über die von ihnen geforderte Aufhebnug des Z 175 deS Strafgesetzbuches ein Gutachten der preußischen Me dizinaldeputation oder einer besonderen Sachoer- ständigen»Kommission einzufordern. — Eine sehr zutreffende Beurteilung erfahren die auf Aufhebung deS, wie es scheint, immer unentbehrlicher werdenden Gesetzesparagraphen gerichteten Bestrebungen in einem Artikel deS Reichstagsabgeordneten Dr. Heckscher im „Hamburger Fremdenblalt". Er schreibt: „In der Familie, in der Hochachtung vor der Frau, wurzelt unsere Gesittung. Die Stellung der Frau ist der sicherste Gradmesser für die Kultur eines Volkes. Pä- derastie ist ein Rückfall in die Barbarei: Homosexualität ist H u n d e m o r a l. DaS muß derb und klar ausgesprochen werden. Der Er ziehung fällt die Aufgabe zu, den Willen zu stärken, dem Strafgesetz — den Willensschwächen zu isolieren, damit Krankheit und Sittenverderb ein zelner nicht zu einer BolkSseuche werden, die auf ihrem verheerenden Zuge die herrlichen Hoffnungen einer unvergleichlichen Kultur vernichten müsse." — Möchten sich Herr Dr. Hirschfeld und seine Hinter männer diese trefflichen Worte scl notaw nehmen! Sächsischer Landtag. Zweit» Kammer. 10. öffentliche Sitzung vom 4. November. chaft '. ichen Betrieben beschäftigt. Meist Han- Ernährung der Bevölkerung. Abg. Andrä (kons.) befürchtet ebenfalls, daß die Preis steigerung noch weitere Fortschritte machen wird. Dann aber würde der Augenblick gekommen sein, wo der Bund der Landwirte mit Anträgen an die Reichsregierung heran treten könnte, lst Abg. Kunath (kons.) bestreitet, daß die indirekten Steuern gerade von dem kleinen Mann am schwersten empfunden würden. Abg. Langhammer (natl.) - Von keincni Redner wäre der Beweis erbracht worden, daß eine Aufhebung der Getreidezölle das Brot billiger werden würde. Günther habe kein Recht, ihn als einen nationallibcralen Agrarier zu bezeichnen. Wenn die freisinnige Volkspartei konsequent sein wolle, so müßte sie die Aufhebung aller Zölle beantragen. Davon habe man aber bis jetzt nichts gehört. Es wird ein Antrag auf Schluß der Debatte gegen 2 Stimmen angenommen und die Beratung geschlossen. Nächste Sitzung Dienstag: Wahl von 2 Mitgliedern und 2 stellvertretenden Mitgliedern in die Kommission zur Verwaltung der Staatsschulden und eine Petition. (Jahre 1906 eingeführt werden müssen, was auch tatsäch lich erfolgt sei. Da also bei der wachsenden Bevölkerung (0,96 Proz. jährlich) die deutsche Landwirtschaft immer weniger in der Lage sei, den Getreidebedarf zu decken, so habe die Regierung die Pflicht, Maßregeln zur Abhilfe zu ergreifen. Redner erörtert dann weiter den verderb lichen Einfluß der Getreide-Einfuhrscheine, der einer Aus fuhrprämie gleichkomme. Während man die Getreide- Ausfuhr fördere, erschwere man die Einfuhr auf alle mögliche Weise (hohe Zölle, Beseitigung der Zollkredite für Getreide). Daß demnach eine Verbilligung des Brotes ausgeschlossen erscheine, sei wohl selbstverständlich. Noch mehr Gefahren drohten der Brotversorgung Deutschlands im Falle eines Krieges. Die vorhandenen Getreide bestände seien sehr gering. Es sei eine bedenkliche Senkung der Ernährungsverhältnisse eingetreten, da die Lobn- steigerung der Steigerung der Lebensmittelpreise nicht entsprechend gefolgt sei. Am meisten zu leiden hätten darunter die Kreise, deren Lebenshaltung sich dicht am Existenzminimum hielte, aber auch die Wohlhabenden hätten darunter schwer zu dulden. Mit halben Maßregeln sei nichts getan. Man müsse wenigstens zeitweise die Getreidezölle ausheben und auch die Ausfuhrprämien be seitigen. Der Einwurf, daß die kleinen Landwirte ohne diesen Schutz nicht existieren könnten, sei nicht stichhaltig. Möchte die Antwort der Regierung so ausfallen, daß eine Beruhigung im Lande eintrete. (Bravo! links.) Minister Dr. Graf v. Holzenthal: Die abnorme Steigerung der Getreidepreise werde auch von der Re gierung als ein Mißstand empfunden, der ernste Beachtung verdiene. Die Ursachen lägen vor allem in den un ¬ günstigen Witterungsverhältnissen des letzten Jahres. Deshalb sei auch fast überall die Ernte knapp gewesen. Hierzu komme, daß Nordamerika einen großen Teil seiner Getreideernte in Gestalt von Mehl nach China und Japan ausgeführt habe, und daß auch Argentinien einen großen Teil seiner Ernte nach nichteuropäischen Ländern abgesetzt habe. Mit den steigenden Getreidepreisen hätten wir überall Leidensgenossen, damit sinke die Aussicht, von anders woher Getreide zu bekommen. Die Teuerung sei aber vorübergehend. Zudem seien die Löhne erheblich gestiegen. Auch zu einer Zeit, wo Deutschland keine Getreidezölle gehabt habe, seien die Brotpreise sehr hoch gewesen. Gegen eine Ermäßigung der Getreidezölle hätte die Regierung im Interesse der Erhaltung der deutschen Landwirtschaft schwere Bedenken. Die Re gierung könne daher im Bundesräte nicht für eine Er mäßigung der Getreidezölle eintretcn. (Bravo! rechts.) Auf Antrag Gpitz erfolgt die Besprechung der Interpellation. Abg. Andrä (kons.) bestreitet, daß Deutschland nicht in der Lage sei, selbst seinen Getreidebedarf zu produzieren. Redner polemisiert weiter gegen Günthers Forderungen betr. Aufhebung der Ausfuhrerleichterungcn nnd Er mäßigung der Getreidezölle und stellt weiter die Be hauptung auf, der Zoll habe keinen Einfluß auf den Getreidepreis. Abg. Langhammer-Chemnitz (natl.) gibt seiner Be- riedigung Ausdruck, daß auch in landwirtschaftlichen Kreisen manche Uedclstände hinsichtlich der hohen Gctreide- preise anerkannt würden und daß man bereit sei, sie zu beseitigen. Im allgemeinen hätten die Zolltarife der Lage der Arbeiter nicht geschadet, denn an der Preissteigerung des Getreides seien weit mehr die Spekulationssucht und die Preistreibereien des Auslandes schuld Von einer vlötzlichen Aufhebung der Getreidczölle könne er sich keine Wirkung versprechen, sic würde vielmehr nur die deutsche Landwirtschaft in eine schwere Notlage bringen. Wenn man einmal auf dem Standpunkte des Schutzzolls stehe, so müsse man diesen auch der Landwirtschaft zubilligen. Abg. Zeidler (kons.) führt gleichfalls die hohen Ge- trcidepreise auf die uugünftigen Witterungsverhältnisse des vorigen Jahres zurück. Viel Schuld an der Preissteige rung habe auch der Zwischenhandel, der aber nicht zu entbehren sei. Abg. Woldstein-Zwickau (Soz ): Wenn allgemeine Teuerung herrsche, so sei es doch das einfachste, die Ge treidezölle allgemein aufzubeben. Aber da heiße es wieder, man brauche die Zölle zur Regulierung des heimischen Marktes. Wie es heiße, solle der Antrag Kanitz im Reichstage wieder eingebracht werden. Ob freilich der Reichskanzler nach dem neuesten Prozeß dann noch da sein werde, sei sehr fraglich, deshalb möchten sich die Anhänger des Antrags nur aus veränderten Wind rin ¬ der KreiShauptmannschaft Leipzig beschäftigt. Nächst. Aus Rom wird gemeldet: Der Bericht der Be- der Landwirtschaft beschäftigen nicht wenig G ä r t» ^uiachiungSkommisston Über die Art der Unter- nereibetriebe ausländische, meist österreichische ftützungSver.teilung in Calabrien Am Regierungstische: Minister Dr. Gras v. Hohen- thal und fünf Kommissare. Auf der Tagesordnung steht folgende Interpellation per Abgg. Günther, Dar und N«"st r „Welche Maßregeln gedenkt die Königliche Staats regierung im Interesse einer ausreichenden Volks ernährung gegenüber den enorm gestiegenen Getreide preisen in die Wege zu leiten?" Nachdem Minister Dr. Graf n. Hohrnthal sich zur sofortigen Beantwortung der Interpellation bereit erklärt hat, erhält zur Begründung das Wort Abg. Günther-Plauen i. V. (steif.): Die Verteuerung der notwendigsten Lebensmittel treffe gerade die ärmsten Kreise, die am meisten auf Brotnahrung angewiesen seien. Die Ursachen der Getreideteucrung seien verschieden In Deutschland wie auch im Auslande seien die Roggen- und Weizenernten nach amtlicher Feststellung weniger er giebig gewesen als sonst. Mehr zu produzieren, sei der deutschen Landwirtschaft nicht möglich. Aber diese Pro ¬ richten. Augenblicklich hätten wir zwar eine beispiellos günstige Konjunktur, aber die Anfänge zum Krach seien schon da. Manche Fabriken z. B. in der Umgegend von Dresden bestellten nur das notwendigste Material für vorliegende Aufträge und hielten die Arbeiter in der Fabrik zurück, obwohl nicht den ganzen Tag gearbeitet würde. Es solle nach außen hin nicht der Eindruck erweckt werden, als wenn die Tätigkeit zurückginge. Falsch und durch nichts bewiesen sei die Behauptung, daß die Ge- seien seit 1900 ständig zurückgegangeu und erst in jüngster Zeit wieder gestiegen. Seine Partei verurteile eine Politik, die, wie der Kaiser es ausgedrückt habe, auf Brotwucher hinauslaufe. Abg. Gleisberg-Grimma (natl.) polemisiert gleich falls scharf gegen die Behauptung, daß die Zölle keine Beeinflussung auf den Getreidepreis ausübten. Redner weist viele Behauptungen des Abgeordneten Andrä als unhaltbar nach. Im nächsten Jahre werde man wahr scheinlich mit noch höheren Getreidepreisen zu rechnen haben. Redner bittet die Regierung, das scharf im Äuge — » wieder einen angemessenen Schutz zuteil werden lasse, habe Der E* 1907/1908 wird am 7. und 8. November d. I. sich ihre Produktionskraft gesteigert. im Rathaus, links 1. Zimmer, vereinnahmt. ! Abg. Kür-Zwickau (Freif.) wendet sich gegen die kon- io«? jservativen Behauptungen, daß die Zölle nicht auf die Ge- Oberlungtvih, am 4. November 1907. treidepreise einwirkten. Die Brotpreise in England könnte Der Schulvorstand Lieberknecht. deutschen Landwirtschaft nicht möglich. Aber diese Pro- mit billiger Lebenshaltung kämen die Arbeiter zu uns, Auktion genüge nicht zu emer ausreichenden Volksernährung, weil die hohen Löhne sie lockten. Erhoffe, daß die heute dabei werde noch eine beträchtliche Menge Roggen unvvon der Regierung und den maßgebenden Parteien hier Weizen nach dem Auslonde ausgefuhrt. Selbst wenn.ausgesprochenen wirtschaftlichen Grundsätze noch lange die keine Ausfuhr stattgcfunden hätte, so hätten, um den Be- maßgebenden sein möchten. Die richtige Politik sei: leben darf an Brotnahrung zu decken, noch etwa 8 Millionen und leben lassen. (Bravo' rechts?. Zentner Roggen und 41 Millionen Zentner Weizen im > Abg. Kühnel .Kons.): Seit man der Landwirtschaft zu behalten. Abg. Günther (Plauen) wendet sich gegen die von den konservativen Rednern vorgebrachten Einwände. Die von ihm vorgebrachten Zahlen stammen aus dem Reichs amt des Innern und der landwirtschaftlichen Beilage für Handel und Industrie. Man könne nicht ohne weiteres die Zahlen des Ärheiterverdienstes von 1877 und 1902 nebeneinander stellen, sondern man müsse vergleichen, wie der Lohn prozentual von den einzelnen Ausgaben (für Lebensmittel, für Wohnung usw.) in Anspruch genommen werde. Die Einführung des Getreidezolles habe nichts anderes bezweckt, als eine Verteuerung des Getreides. Er habe aber nicht behauptet, daß jetzt der Zoll die Ge treidepreise in die Höhe getrieben habe. Man dürfe sich heute nicht mehr auf den Standpunkt stellen, daß die Ge treidezölle notwendig seien zur Erhaltung der Landwirt schaft. Wenn alle Staaten Mangel an Getreide hätten, so seien die Zölle erst recht überflüssig. Wenn der Abge ordnete Andrä erklärt habe, der Bund der Landwirte werde schon Maßregeln zugunsten der Konsumenten treffen, so dürste der richtige Augenblick doch schon jetzt gekommen sein. Nach dem Grafen Hohental verlangte Deutschlands Zukunft und Stärke Getreidezölle, er meine vielmehr Deutschlands Zukunft und Stärke verlange ausreichende Zus dem -Auslände. Staatssekretär von Schoen Lder Vir venttch- englische» Keziedvnge». Herr v. Schoen ist r>or seiner Abreise von Petersburg von einem Vertreter dek Londoner „Standard" interviewt worden und dar diesem u. a. gesagt: „Ich bin sehr befriedigt über die Tatsache, daß jetzt eine starke und wachsende Stimmung für wärmere Beziehungen zwischen den beiden Ländern Deutschland und England besteht. Die Empfindung wird weit und breit in einfluß reichen Kreisen Deutschlands geteilt, und ich habe Grund zu glauben, daß die? auch in England der Fall ist Mißtrauen, Verdächtigungen und Kälte haben stch am beiden Seilen kund gegeben. ES ist nutzlos da? zu leugnen, oder sich in Auseinander- * In Danville (Illinois) sind 4000 Minen- vrbeiter wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. *) Näheres an anderer Stelle. be: d.e'c Erscheinungen zu ergehen. Ich ß trotz alledem eine gesunde Grundlage eundschafllicheS Zusammenwirken beider russische Arbeiter "und ArbEinneli, ^üu,'Le W°S haben mir nicht alle? Sachsengänger", truppweise beschäftigten und 'n do- -.^meu.'am. Buil-verwandtschaft, tausendjährige sonderen Arbeiterhäusern untergebracht haben. Hätte I>^memlLafh m der wir fast immer vereint die Zählung im Sommer statt un Winter st"'. daß rm letzten - - - - halben Jahrhundert eine Aenderung emgetreten ist. 'Nun verliert sich aber auch die letzte Phase deS kommen hierfür °o^ Rennerei- ^4" « b^lich de? Baue? einer betrieben in Betracht. Die meisten solcher aus- stark-" Flotte durch Deutschland." ländischer „S a ch s e n ganger" wurden auf Gütern^ Echt italienisch! treidepreise sinken würden, wenn man die Getreidezölle ' ., » aushedc. Die jetzige Teuerung sei nur die Saat von 1902, Arbeiter. Bemerkenswert ,st die Beschäftigung un- dem Erdbebenjahr 1905 bestätigt, daß Depu> di- M aufgegangen sei. „arischer Arbeiterinnen in Giflügelmastanstalten der Muustermldlrekt^ Gegend. Auch Bergbau und I n- einer Unterernährung sei nicht begründet, denn die Stei- gernng der Getrcidepreise sei überholt worden durch die d u st r i e ziehen auSIaudckche Arbeiter m größerer — ' ' "" Zahl heran. Gezählt wurden insgesamt im Bergbau und Hüttenwesen 611 männliche, 29 weibliche aus
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite