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Amtsblatt für las Söchl. Misscricht uud Sc» staSlrat;« hohtnstcin-krHlhlil. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Lberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchnrsdorf, Grumbach, Tusch- heim, Kuhschuappel, Wüstenbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugan, Erlbach, Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 1l. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Erpeditionen solche zn Originalpreisen Ar. 207. »LM-.». Donnerstag, den 5. September j907. 57. Zahrg. GemeinfchaftUche Sitzung des Kats- «nd des Stadtverordueten-KoUeginms DouuerStag, den 5. September 1967, abends im Sitzungssaale des Rat hauses ' -8 Uhr nichtöffentliche Vorbesprechung, 9 „ öffentliche Sitzung. Tagesordnung: Bürgermeisterwahl. Hohenstein-Ernstthal, am 4. September 1907. «. Z-itztg, stellv Bürgermeister. E. RedSlob, Stadtverodnetenoorsteher. Das Ortsgesetz hiesiger Stadt hat folgenden II. Nachtrag erhalten. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 2. September 1907. I. V.: W. Zeißig. Weiße. II. Nachtrag. zum Ortsgesetze für die Stadt Hohenstein-Ernstthal vom 21. März 18SS. . 8 19 erhält in Absatz 1 unter s anstatt der bisherigen Fassung die folgende: einem Bürgermeister, der zur Zett einen Jahresgehalt von 6000 M., einschließlich 600 M. Entschädigung für Führung der standesamtlichen Geschäfte, bezieht. Hohenstein-Ernstthal, am 6. August 1907. Der Gtadtrat. Die Stadtverordnete«. (I,. 8.) I. V.: W. Zeißig. (O. 8.) E. R-dslob, Vorsteher. Weiße. 1102 II 6. Vorstehender 2. Nachtrag zum OrtSgesetze für die Stadt Hohenstein-Ernstthal wird bestätigt und hierüber diese Urkunde auSgefertigt. Dresden, am 20. August 1907. Ministerium des Inner«. (I,. 8.) Für den Minister: X / Merz. -Vogel. Es sind in letzter Zeit mehrfach Klagen darüber laut geworden, daß Kinder und halbwüchsige Burschen und Mädchen sich abends bis in die Nacht hinein auf den Straßen und Plätzen und Anlagen der Stadt umhergetrieben haben, auch, daß kleine Kinder auf Straßen unbeaufsichtigt laufen gelassen werden. Es wird deshalb unter Hinweis auf die Straßenordnung vom 1. Januar 1868 und im An schluß daran hiermit bekannt gemacht, daß alles ungebührliche Umherziehen von Kindern und halbwüchsigen Burschen und Mädchen auf den Straßen und Plätzen und Anlagen der Stadt nach 9 Uhr abends und ferner das unbe aufsichtigte freie Umherlaufenlafsen kleiner Kinder auf den Straßen strengstens verboten wird. Eltern, Handwerksmeister, Dienstherren und Herrschaften werden für die von ihren Kindern, Lehrlingen, Dienstboten, Arbeitern begangenen Uebertretungen dieses Verbotes überall dann verantwortlich gemacht, wenn ihnen ein Mangel an der ihnen obliegenden AufsichtS- sührung zur Last fällt. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden unnachsichtlich mit Geld bis zu 30 Mk. oder Haft bis zu 6 Tagen bestraft. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 3. September 1907. - : I V.: vr Haubold. Kny. ES sind bei uns eingegangen: 1 ., Nr. 34 bis 36 deS diesjährigen Reichsgesetzblattes mit folgendem Inhalt: Allerhöchster Erlaß, betr. die Abänderung der Verordn, zur Ausführung des Gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden; Bekanntm., betr. den Verkehr mit Arzneimitteln; Uebereinkunft zwischen Deutschland und Frankreich, betr. den Schutz an Werken der Literatur und Kunst und an Photographien; Allerhöchster Erlaß, betr. Amtsbezeichnung und Rangverleihung für in Stellen für Unterdirektoren bei Post-, Telegraphen- oder Fernsprechämtern verwendete Beamte; Bekanntm., betr. die Aenderung der Milttär-TranSport-Ordnung; Bekanntm., betr. den internationalen Verband zum Schutze deS gewerblichen Eigentums; 2 ., das 10. und 11. Stück vom diesjährigen Gesetz- u«d Berord«u«gsblatte enthaltend: Verordn., zur Ausführung deS Gesetzes, die Errichtung eines Amtsgerichts in Zwönitz betr.; Verordn., den Verkehr von Straßenlokomotioen auf öffentlichen Wegen betr.; Verordn., die Abänderung der Spreng» stoffoerfendungSvorschrist betr.; Verordn, zu weiterer Ausführung deS Gesetzes über die Handels- und Gewerbekammern; Bekanntm., eine Abänderung der Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz über die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten sowie den Erlaß anderweiter Desinfektionsanweisungen für gemeingefährliche Krankheiten, insbesondere bet Pest, Aussatz, Cholera, Flecksieber und Pocken betr.; Be kanntm., die Anleihe des Steinkohlenbauvereins Concordia zu OelSnitz i. E. betr.; Verordn., Aenderungen und Ergänzungen der Pferde-AuShebungS-Vorschrist b»tr.; Bekanntm , betr. Abänderungen der Verordn, über den Verkehr der Zivil- und Militärbehörden mit den zur Unterstützung des KriegS-SanitätSdiensteS zugelaffenen Organisationen der freiwilligen Krankenpflege; Verordnung, die Verleihung des Enteignungs- rechtes für den Bau einer neuen öffentlichen Straße zwischen Osterlamm und Grünhain betr.; Verordn, über den Verkehr mit Geheimmitteln und ähnlichen Arzneimitteln; Verordn., die Außerkurssetzung der Eintalerstücke deutschen Gepräges betr.; Verordn., „Creoltu" betr; NachtragS-Verordn. zu den Vor schriften über LeichentranSporte; Verordn, zur Ausführung des Schlachtviehversicherungsgesetzes; Verordn., die Verleihung des Enteignungsrechtes zur Herstellung eines Truppenübungsplatzes nördlich von Königs brück betr.; Verordn, zur Ergänzung der AusführungSoerordn. zum Viehseuchen-Uebereinkommen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn. Diese Gesetzblätter liegen im Rathause, Zimmer Nr. 2,14 Tage lang zu jedermanns Einsicht aus. Stadtrat Hohenstei« Ernstthal, am 2. September 1907. x/ I V W. Z-itzig. Weiße. aLriLsrkt wird am s. und 10. September im Stadtteile Neustadt abgehalten. Stadlrat Hohenstein-Ernstthal, am 29. August 1907. W. Zeißig, stellv. Bürgermeister. v Weiße. anderen Tage traf vom Herzog ein Telegramm nächst Redakteur des Solinger KreiSblatteS, dann k Witwen Das i.i Aarhus erscheinende sozialdemo- ratische Hauptorgan Jütlands „Demokraten" folgenden Inhalts ein: „Herzlichen Glückwunsch, Einigkeit macht stark. Georg." Inzwischen haben sich die Gegensätze in der Bürgprschast Steinbachs weiter zugespitzt, wozu insbesondere die Nachricht, daß gegen einzelne ehemalige Mitglieder des Gc- meinderateS gerichtlich vorgegangcn werden soll, vielfach beitrug. Gelegentlich der Nachfeier deS Vogelschießens veranstalteten einige Hitzköpfe eine „Demonstration" gegen die Absetzung deS soz al- demokratischen Gemeinderate?. OrtSpolizei und Schultheiß wurden tätlich angegriffen. Der Schult heiß mußte, von Schüssen verfolgt, in seine Woh nung flüchten, wo man ihm die Fensterscheiben ein- warf. Zum Ueberfluß läuteten die Demonstranten noch die Feuerglocke. Gegen die Beteiligten wird jetzt ein Verfahren eingeleitet werden. Nochmals die Sedanfeier in Mecklenburg- Strelitz. bringt in seiner letzten Nummer einen „Spezial bericht" über ein Abend fest der „proletarischen Internationale" in Stuttgart. Der Bericht erstatter erzählt erst, wie die Teilnehmer des Kon gresses aä libitum Wein tranken und mit Be- die die Schwächung oder Verkleinerung von dessen Macht zum Ziele haben. Deutschland sei von eigent lichem politischen Ehrgeize Persien gegenüber frei, dafür hätten sich die Handelsbeziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und dem Persischen auf das erfreulichste befestigt. Die Gründung einer deutschen Bankniederlassung in Teheran sei in Persien allgemein mit Genugtuung ausge nommen worden. Möchte dieses Beispiel recht bald und recht vielfach Nachahmung finden, und möchte sich das deutsche Kapital Persien reger zuwenden als bisher, auch durch Begründung von Filialen an derer deutscher Firmen und Einwanderung deutscher Kaufleute. Die Deutschen dürften sicher sein, von den Persern mit offenen Armen ausgenommen zu werden. Der Sozialtstenputsch in Steinbach. In dem kleinen meiningischen Orte Steinbach haben, wie wir ichon kurz meldeten, die Anhänger deS ZukunftSstaates in eigenartigster Weise gegen die von der Regie-.ung verfügte Auflösung des Gemeinderats „demonstrieren" zu sollen ge glaubt. Der Sackverbalt ist nach der „Frkf. Ztg." folgender: Der 1392 Einwohner zählende Ort Stein bach hatte einen sozialdemokratischen Gemeinderat, der auf eine Eingabe aufgelöst worden war, weil er die Interessen der Bürgerschaft stark vernachlässigt habe. Im Auflösungsdekret hieß es: „Die Beschluß fassungen deS Gsmeinderats haben ergeben, daß die tehen deshalb bevor. Schiawara machte seit ängerer Zeit weite und kostspielige Reisen, darunter auch mehrfach Abstecher nach Paris. In einem Die Strelitzer Meldung über eine Verfügung des Großherzogs betr. die Sedanfeier entspricht nicht den Tatsachen. Es bedurfte einer solchen Anordnung nicht, da die Feier bereits unter dem vorigen Großherzog von Mecklenburg- Strelitz begangen wurde. Spione. Zu der Ko blenzerHochverratSaffäre wird weiter gemeldet, daß die in der Wohnung deS rüheren Redakteurs Schiawara aufgefundenen griefschaften ebenso wie die bei dem verhafteten Vizewachtmeister in Koblenz beschlagnahmten Briefe Inhaltspunkte dafür ergaben, daß außer den bereits Festgenommenen noch eine Anzahl Personen in die Spionageaffäre verwickelt sind; weitere Verhaftungen «Kus dem (Reiche. 1 Klotte«parade vor dem Kaiser. Die „Hohenzollern" mit dem Kaiser an Bord ist gestern früh um 9 Uhr bei Sch illig-Hörn angekommen, von einem Salut der Flotte begrüßt. Die Flotte lag in Doppelkiellinie, vorn allein das Flaggschiff „Deutschland", westlich dahinter die „Braunschweig"- und die „Brandenburg"-Klasse, öst lich die „WittelSbach"- und die „Kaiser"-Klasse, südlich die Kreuzer und Schulschiffe. In Parade standen 112 Schiffe mit 19 598 Mann Besatzung und 1342 Geschützen. Sämtliche Schiffe hatten aus- geflaggt. D r Kaiser durchfuhr die Schiffsreihen, nachdem die Torpedobootflottillen, die oon hier die „Hohenzollern" geleiteten und 60 Torpedoboote um faßten, Aufstellung genommen hatten. Dann nahm der Kaiser die Parade ab. Nach 10 Uhr schiffte er sich auf dem Flottendampfschiff „Deutschland" ein und dampfte mit der Flotte vorwärts. Es wurden taktischeUebungen vorgenommen. Das Wetter war nicht klar und die See unruhig. Infolge davon mußte der Passagierdampfer „Hohenzollern" mit 500 Zuschauern wieder umkehren. An den Ufern standen viele Tausende von Menschen, um aus der Ferne die Parade zu beobachten. Ein großer Fremden strom hat sich nach Wilhelmshaven ergossen. Nach Beendigung der Evolutionen und Gefechtsübungen der Hochseeflotte ist die „Hohenzollern" gestern nach mittag 5 Uhr hinter der Düne von Helgoland vor Anker gegangen. Der Kaiser begab sich nach dem Ankern wieder an Bord der „Hohenzollern", die ebenso wie die „Deutschland" bis heute früh vor Helgoland blieb. Die einzelnen Verbände der Flotte sind zu den heute beginnenden strategischen Manövern detachiert worden und dampften außer Sicht von Helgoland. Deutschland t« Perfte«. Der persische Botschafter General Isaak Chan, der am Montag vom Kaiser empfangen wurde zur Notifizierung der Thronbesteigung des Schahs Mohammed Ali oon Persien, erklärte einem Mehrheit desselben wiederholt in pflichtwidri ger Weise das Interesse der Gemeinde geschädigt hat. Vorgekommene Unregelmäßigkeiten sind zum Beispiel nicht einmal verfolgt worden. LS soll die Gemeinde Gelegenheit erhalten, wieder eine Vertretung zu wählen, die in uneigen nütziger Weise die Interessen der Gemeinde wahr- nimmt." Bei der GemeinderatSwahl siegte schließ- lich die bürgerliche Liste mit 254 Stimmen über die sozialdemokratische, die nur 216 Stimmen erhielt. Von dem günstigen Ausfall der Wahl ist sofort nach Bekanntwerden deS Ergebnisses der Herzog tele- , Brauereidirektoc und schließlich Zeitungsverleger, l In letzter Zeit unterhielt er pro torwa ein Welt- > Panorama. Die Polizei wurde dadurch auf ihn , aufmerksam, daß er große Aufwendungen machte, die zu seinem Einkommen in keinem Verhältnis standen. Schon bei seinem Besuch der Kaiser- manöoer in Koblenz erschien er der Spionage ver dächtig. Ei« nationaler Gehtlfe«verband. Der in Erfurt tagende Bund der deutschen Bäcker- und Konditorge hilfen beschloß die Einführung von Minimal- löhnen. Angenommen wurde eine Resolution, in der der Bund gegen die Vertretung der Bäckergehilfen - Interessen durch den sozialdemokra tischen Verband und gegen Streik und Boykott protestiert. Es hat «icht solle« sei«. Vor kurzem tauchte die Nachricht auf, daß der Sohn deS Landtagsabgeordneten Justizrat Cassel in Berlin zum Leutnant der Reserve be- sördert worden sei, trotzdem er der jüdischen Religionsgemeinschaft noch angehört. Diese Nach richt ist unzutreffend. Der „General-Anzeiger für daS Judentum", der die erste Meldung von der Ernennung eines jüdischen Reseroeleutnants brachte, ieht sich „veranlaßt", die Nachricht „als auf einem Irrtum beruhend" zu widerrufen. Intimes vom Internationale« Soztattste«- Kongretz. belgischen Grenzmte wurden in den letzten Tagen wch zwei Milttärpersonen verhaftet, die gleichfalls Beziehungen zu dieser Affäre haben sollen; fernerigeisterung zu den Klängen des nahm man in Mainz einen Unteroffizier fest. —'walzerS" tanzten, und entwirft darauf j Berichterstatter, man wisse in Persien allgemein, daß graphisch in Kenntnis gesetzt worden. Schon am I Schiawara war seit 22 Jahren in Solingen, zu- Deutfchland in Persien keine Pläne verfolge, anderen Tage traf vom Herzog ein Telegramm " - >-