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WÄÄ-Whckl TüMl Amtsblatt für das Rchl. Amlsgericht wS örn Aallrat zii hoheiisit!n-krB!hal. Anzeiger mr Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel. Wiistenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Luga», Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hütlengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Erpeditionen solche zu Originalpreisen Nr. ,89.Donnerstag, den ,5. August ,907. 57. Zahrg. mit Händler, der im dortigen StaatSgefängnisie die weiteren Reise glücklichen Verlauf. Auch die deS wird das für Ein das ist. stützungen oft gar nicht oder doch nur schwer zu erhalten sind. Die Anregung zu der Petition ging kaum noch in der Lage sind, die immer mehr wachsenden Ansprüche der Lehrer und der Schulen zu befriedigen und die Kosten hierfür zu bestreiten. Wiederholt habe die Erfahrung gelehrt, daß diese Kosten und die sonstigen Pflichten für die Lehrlinge die Einnahmen der Innung so stark beeinflussen, daß für eine direkte Interessenvertretung der Meister schaft wie des Gewerbes nichts übrig blieb. Infolge dessen seien für das Handwerk und dessen Fachschulen etwas r e i ch l i ch e r e S t a a t 8 b e i h ilfen dringend notwendig. Anzuerkennen sei tS, daß namentlich in den größeren Städten bereits viel für diesen Zweck getan worden ist; aber auch die mittleren und kleineren Orte, ja diese erst recht, seien dieser Unter stützung bedürftig, um so mehr, als Gemeindeunter- Zukunst in Dresden bleiben, die niichste LandeS- v:rsammlung inPlauen i. V. stattfinden. Nach mittags 5 Uhr schloß der Vorsitzende Lipinski mit einem Rückblick auf die Resultate der Beratungen und einem Hoch auf die internationale Sozial demokratie die Konferenz. diesem Kriege verstorbenen Nichtkombattanten eingerechnet. Vom heutigen Tage wird gemeldet: Militär und Polizei sind aus dem Gebiet der Unruhen zu rückgezogen. Gestern abend sind Parlamentsmitglieder und Geistliche durch den Bezirk gegangen und haben den Leuten zugeredet, Ruhe zu halten. Bis 9 Uhr abends waren keine Unruhen oorgekommen, obwohl man in Seitenstraßen Menschen die Pflastersteine herauSreißen sah. Die Streikführer ermahnten in besonders einberufenen Versammlungen die Aus ständigen, Ausschreitungen zu vermeiden. Daraufhin ging die Menge ruhig auseinander. werkervereinigungen (Innungen, Genossen schaften) zuzulassen und zu berücksichtigen. Der Sächsische Jnnungsverband hat im Petitionswege an die königl. Staatsregierung die Bitte gerichtet, daß auch die Jnnungsfach- schulen in einer ihrer Bedeutung für die Förderung des Handwerks entsprechenden Weise durch laufende und etwas reichlichere Mittel die Unterstützung der Regierung finden möchten. In der Begründung wird zunächst darauf hingewiesen, daß die dem Fachschulwesen seitens der Handwerkerinnungen ge widmete Fürsorge und die dafür gebrachten Opfer zu einem großen Teile der Großindustrie zugute kommen und den Fabriken geschulte Arbeiter zuführen hilft, während das Handwerk an tüchtigen Arbeitern mehr und mehr Mangel zu leiden beginnt. Alsdann wird weiter ausgeführt, daß namentlich in kleineren Orten die Innungen und deren Mitglieder von Der Türkische GefL«g«iszuftänd-. In Acco hat sich ein Stücklein abgespielt, türkische Beamtenzustände charakteristisch festigung einer rein konservativen Majorität in der Zweiten Ständckammer die Mehrheit des sächsischen BolkeS — die Arbeitecwähler— mit einigen Man- unrecht zu schaffen und die Entrechtung der arbeitenden Klassen in Sachsen zu verewigen. Die LandeS- versammlung fordert das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für alle Personen ohne Unterschied des Geschlechtes über 21 Jahre für die Wahlen zum sächsischen Landtag und beschließt, die Agitation zu den diesjährigen Landtagswahlen mit allen Kräften zur Verwirklichung dieser Forderungen Generalversammlung wurde Bremen gewählt. Zur Unterstützung des Handwerks. Nach der amtlichen „Berliner Korrespondenz" wird mit Rücksicht auf die große Bedeutung, die der Erhaltung eines leistungsfähigen Handwerker- standeS von Seiten des Staates beigelegt werden muß, in einem Runderlasse des preußischen Ministers des Innern den Kommunalverwaltungen nahegelegt bet der Vergebung kommunaler Lieferungen und Arbeiten nach Möglichkeit die Hand- solchen „Kunstreisen" zwei bis drei Tage Urlaub gäbe. Der nunmehr vom Pascha ins Gebet ge- »ommene Aufseher zog noch eine höher gestellte Persönlichkeit in die schmutzige Angelegenheit hinein, nämlich den Fe st u ng S ko m m a n d a n ten, der um die Sache gewußt und an -er Beute teilgenom- men habe l l Das Verhör ergab -re Mitschuld auch maßgebende englische Presse, soweit sie nicht ausge- sprochenen deutschfeindlichen Tendenzen huldigt, äußert sich zu der Monarchenbegegnung in sympa thischer Weise. „Daily Graphic" bezeichnet die An- Wesenheit des Fürsten Bülow bei der Zusammen- kunft als ein sehr befriedigendes Zeichen der Wieder- aufnahme politischen Zusammenwirkens und er- wartet eine weitere Festigung der guten Beziehungen Upington zurückzubringen. Ihm werde ein Wohnsitz fern von der deutschen Grenze angewiesen werden. Falls er sich weigere, würde er aus der Kapkolonie entfernt werden. Unabhängig von diesen Verhandlungen erklärt UntcrstaatSsekretär von Lindcquist, daß er sich mit dec Regierung von B e t s ch u a n a l a n d in Verbindung gesetzt habe. Morenga sitze mit 30 bis 60 Mann in der Nähe der deutschen Grenze, östlich von Blydewacht; es dort angefertigten Handarbeiten zu kaufen pflegt, sah, wie eine einem seiner Freunde wenige Tage zuvor gestohlene Uhr von einem der Gefangenen tolz zur Schau getragen wurde. Er meldete die merkwürdige Angelegenheit sofort dem Pascha, der den Gefangenen holen ließ und ihm das Geständnis entlockte, daß er die Uhr gestohlen hätte. Auf die zur Beratung ein Antrag, wonach alle sächsischen Gemeindever.reter zu einem gemeinsamen Vorgehen iür die Verwirklichung der Forderung des sozial demokratischen Kommunalprogramms: Uebernahme der Ar men lasten durch den Staat veranlaßt und in allen Gemeinden hierzu Stellung genommen werden soll. Dieser Antrag wurde ebenfalls ein- timmig angenommen und soll im Wege einer zu führen." An zweiter Stelle referierte Landtags abgeordneter Goldstein-Zwickau über dasselbe Thema und empfahl, der Resolution des Vorredners zuzustimmen. Frau Gradnauer- Dresden bat um besondere Berücksichtigung deS erstrebten Frauen wahlrechtes bei Ausnutzung der bei den Protest- Versammlungen gegen das bestehende Wahlrecht und den WahlrechtSentwurf herrschenden Stimmung. Nach Schlußworten des Abg. Goldstein fand die Resolution einstimmige Annahme. Ferner stand legenen Offizieren und Mannschaften beträgt an der Hand der in dem japanischen RuhmeStempel von Dasukuni Jinscha in Tokio ausgestellten Ehrentafeln 84 848 Köpfe. In diese Zahl sind auch die in Die Wirre« in Marokko. Nach gestern brieflich in Tanger eingetroffenen Nachrichten ist die Stadt Casablanca am Mon tag von etwa 4000 Mauren angegriffen, der Angriff aber zurückgeschlagen worden. Nähere Nachrichten stehen zur Stunde noch auS. — Einen wichtigen Schritt hat die französische Regierung ge tan mit der Verhaftung des Zivil- von dem für den Herbst angekündigten Besuch Kaiserpaares in England Vermehrung des Flottenpersonals. Im neuen Etatjahre soll, wie verlautet, der Tischler-Zwangs-Jnnung in Meißen aus. 3. Allgemeine Deutsche Handwerker und Jnnungstag vom 18.—20. d. M. in Eisenach abge- militärische Personal der Flotte auf rund 50 000 Mann anwachsen. Die Mehrforderungen an Personal für 1908 werden rund 3000 Mann betragen. Der Zentralverband deutscher Kaufleute und Gewerbetreibender, der in diesen Tagen in Kassel tagte, nahm aus Anlaß der beschlossenen Vereinigung des Zentral- verbandeS mit dem Deutschen Bund für Handel und Gewerbe neue Satzungen an. Danach führt der Verein den Namen „Deutscher Zentral-Verband für Handel und Gewerbe, E. V.". Im weiteren Verlauf beschäftigte sich die Versammlung mit dem Aus- verkaufwesen und dem unlauteren Wett bewerb. Nach sehr langer Erörterung gelangte folgender Antrag zur Annahme: „Dem Vorstand wird aufgegeben, nach Bekanntgabe der Gesetzentwürfe gegen Ausverkäufe und unlauteren Wettbewerb Stel lung zu nehmen und hiervon dem Verbände Mit teilung zu machen." Angenommen wurde auch fol gende Resolution: „Der Zentralverband wolle bis zum Ende d. I. das die Einführung einer kommunalen Sonderbesteuerung der Filialen betreffende Material zusammenstellen, insonderheit die in Betracht kommenden Veranlagungsmaßstabe einer eingehenden Prüfung unterziehen." Ein Antrag der Kaufleute der Provinz Sachsen sowie der Herzogtümer Anhalt und Braunschweig lautete dahin: „Der Zentral verband wolle für eine Aenderung der Gewerbeord- nung in dem Sinne eintreten, daß der sofortige Genuß von Branntwein und geistigen Getränten in offenen Verkaufsstellen, z. B. in Kolonialwarenhand- lungen, nicht als Schankgewerbe zu betrachten ist, wenn er dem Verbote der Verkaufsstelleninhaber ' zuwider erfolgt. In die Gewerbeordnung soll ferner eine Strafbestimmung ausgenommen werden, durch die der Käufer, der gegen den Willen deS Ver- ' käuferS geistige Getränke in der offenen Verkaufs stelle genießt, bestraft wird." Der Antrag gelangte > einstimmig zur Annahme. Als Ort der nächsten «Kus unseren Aokonien. Fortschritte des Bahnbaues i« Südwest. Nach einer soeben aus Südwestafrika einge troffenen telegraphischen Nachricht ist in diesen Tagen die etwa 30 Kilometer lange T e i 1 st r e ck e Schakalskupp e—K uibis für MilitärtranSporte eröffnet worden. Das ist eine wichtige Etappe des Bahnoaues. KuibiS ist die erste wirklich reiche W a s s e r st a t i o n der Linie, sie wird im Stande sein, gleichzeitig die Bahnstrecke ihres Bereiches und die Zugtierherden der militärischen Fnhrparkkolonnen, die nunmehr bis auf weiteres in Kuibis ihr Haupt viehdepot einrichten werden, mit Wasser zu versorgen. Insgesamt sind Don der Lüderitzbucht jetzt rund 205 Kilometer im Betriebe, also bis Keetmanshoop noch 160 Kilometer zu bauen. Morenga und die Kapregierung. Ueber die Pläne der Kapregierung bezüglich unseres alten Widersachers Morenga wi-d in Be stätigung und Ergänzung der gestern von uns wiedergegebenen Meldung aus privater Quelle von unterrichteter Berliner Stelle gemeldet: Im Hinblick auf die erneut zweifelhafte Haltung MorengaS an der deutsch-südwestafrikanischen Südgrenze ist der deutsche Botschafter in London bei der britischen Regierung vorstellig geworden. Daraufhin hat ihm die britische Regierung entgegenkommende Er- klärungen gegeben Sie stellte in Aussicht, tele graphische Weisungen an die Kapregierung er gehen zu lassen, daß diese Morengas weitere Um triebe verhindere, da der Ausbruch eines neuen Aufstandes durchaus vermieden werden müsse. Dem deutschen Botschafter ist nunmehr von der britischen Regierung weiter mitgeteilt, der Gouverneur der Kapkolonie habe geantwortet, die Kapkolonie sei bereit, ihre Unterstützung zu leihen. LS seien Maß regeln angeordnet, um Morenga unverzüglich nach baten abzufinden, um die öffentliche Meinung, die die Einführung deS Reichstagswahlrechtes verlangt, abermals zu täuschen. Die LandcSversammlnng be- harrt bei ihren Beschlüssen früherer LandeSversamm- lungen gegen daS Dreiklassenwahlunrecht und pro- testiert gegen den Versuch, durch den sogenannten Wahlreformentwurf der Regierung oder ähnliche Vorschläge bürgerlicher Parteien ein neues Wahl- «Kus dem Zustande. Opfer des rusfisch-japanischen Krieges. Der Gesamtverlust der Japaner im letzten Kriege gefallenen und später an den Folgen der Verwundungen und Krankheiten er- Schriftführerin Frau Gradnauer Platz. Auf der Tagesordnung stand zunächst eine Besprechung über die R ei ch s t a g s w a h l 1907. Das Referat hierzu gab Reichstag-abgeordneter Geyer- Leipzig. Er charakterisierte zunächst den außerordentlich un günstigen Ausfall der letzten ReichStagSwahlen für die Sozialdemokratie und wandte sich dann mit kritischen Ausführungen gegen die revisionistischen Bestrebungen der Genossen Bernstein und David. ES folgten Beratungen über die Wahlrechtsfrage und die räch st en Landtagswahlen. Erster Referent für daS Thema war L ip ins ki-Leipzig. Er unterbreitete der Versammlung folgende Resolution: „Die Landesversammlung der sächsischen Sozial demokratie erblickt in dem Wahlrechtsentwurf der Regierung den Versuch, unter Sicherung und Be ¬ halten werden. Es soll dort den Vertretern sämt- licher deutschen Handwerker-Organisationen die Mög lichkeit gegeben werden, die Wünsche und Forde rungen des deutschen Handwerks in breitester Oeffent- lichkeit zum Ausdruck zu bringen. Auf der Tages ordnung stehen u. a. folgende Vorträge: „Das Genossenschaftswesen und seine Bedeutung für das Handwerk" : Direktor Korthaus vom Hauptorrband deutscher gewerblicher Genossenschaften. „Die Schädig ungen des Handwerks durch die Lohnkämpse und die Maßnahmen gegen dieselben; „Der kleine Be fähigungsnachweis"; „Die soziale Gesetzgebung"; „Die Errichtung einer selbständigen ReichS-Hand- werks-Behörde"; „Die Regelung deS Submissions wesens" ; „Die Sicherung der Bauhandwerker forderungen" ; „Die deutsche Mittelstandsbewegung"; „Die Beitragspflicht zu den Wohifahrtseinrichtungen der Innungen"; „Das Bor gunwesen im Handwerk"; „Die Alters- und Invalidenversicherung der selb ständigen Handwerker"; „Die Konsum- und Be amtenvereine" usw. Den Vorsitz bei den Verhand lungen wird der Vorsitzende des Zentralausschusses vereinigter Jnnungsverbände Deutschlands und der HandMrkS kammern in Berlin I. Bernard führen. Ds^sozialdemokratische Landeskonferenz für^Sachsen setzte gestern vormittag in Dresden ihre Beratungen fort. Am Vorstandstische nahm als Petition an den Landtag sowie einer Statistik durch- nur in Acco, sondern auch in Haifa und an eführt werden. DaS Zentralkomitee soll auch inianderen Orten zu stehlen, da ihnen der Aussetzer zu «Kus dem Zur Monarchenbegegnung tu Wilhelms HSHe schreibt die „Nordd. Allg. Ztg." offiziös: „Se. Majestät der König Eduard trifft morgen früh auf Schloß Wilhelmshöhe ein, um einen Tag mit dem deutschen Kaiserpaar zu verbringen. Wir begrüßen diesen Besuch als ein besonders nach zwei Rich tungen willkommenes Ereignis: er ergänzt in er wünschter Weise die so erfreulich verlaufene Begeg- nung von Swinemünde und die bevorstehende Zusammenkunft des Königs mit dem Kaiser Franz Josef in Ischl. In dieser Folge von Monarchen begegnungen darf man eine Bekräftigung der fried lichen und ausgleichenden Tendenzen erblicken, welche in den Beziehungen der Nationen auf allen Seiten zutage treten. Sodann entspricht die Begegnung in WilhelmShöye auch den freundlichen Gesin- nungen, die mehr und mehr in der Bevölkerung Deutschlands wie Englands wieder herrschend wer den. Die uneigennützigen Bemühungen um die Stärkung und Vertiefung dieser Volksstimmung werden auf beiden Seiten durch das Beispiel der I Monarchen eine Förderung erfahren. Indem wir § Ss. Majestät den König von England auf deutschem ! Boden ehrerbietig willkommen heißen, wünschen wir l seinem Aufenthalt in Wilhelmshöhe wie seiner eien zwei Boten von Simon Copper bei Morenga eingetroffen. Die Heimtransporte der Schutztruppe sind bis auf weiteres sistiert. verwunderte Frage des Paschas, wie ihm als Ge fangenen dies möglich wäre, erwiderte er, daß er und einige seiner Mitgefangenen eine Bande zur Ausführung von Einbruchdiebstählen gebildet hätten. Der Aufseher des Gefängnisses, ein gewisser Assad Bey, entließe sie gegen Anteil an der Beute zur Ausführung der Diebstähle aus dem Gefängnisse. So sei eS ihnen möglich, nicht I dieses würdigen Mannes, -er mit Amtsentsetzung baoonkam, während der Gefangenenaufseher jetzt zur Abwechselung selbst die Rolle des Gefangenen spielen muß. Erfreulich ist bei dieser Angelegenheit nur das Verhalten des Paschas, der, was dortzu lande nicht allgemein üblich ist, die unangenehme Sache nicht vertuschte, sondern energ.sch dnrchgriff. Gärung unter der bulgarischen Lehrerschaft. Wegen unbotmäßigen Verhaltens wurden in Bulgarien zahlreiche Volksschullehrer vom Unterrichtsminister gemaßregelt. Die Gärung unter den Lehrern nimmt einen bedenklichen Umfang an. Für den nächsten Sonntag ist eine Protestversamm lung gegen die Regierung angekündigt. Man er wartet größere Demonstrationen. Die Streikausschrettunge« in Belfafl. Wie aus Belfast weiter gemeldet wird, waren die Ruhestörungen am Montag sorgfältig vorbereitet. Ketten waren quer über die Straßen gespannt, um die Kavallerie zu behindern. Es mar beabsichtigt, die Straßen- und GcschäftSbeleuchtung auszulöschen, um dadurch den Unruhestiftern Vorteile den Soldaten gegenüber zu bieten. Spät nach Mitternacht wur- den die Soldaten-und die Polizei mit Pflastersteinen beworfen, wobtz die Frauen und die halbwüchsige Jugend einens, großen Eifer an den Tag legten. Wiederholte Angriffe mit Bajonett und Polizeiknütteln hatten nicht den Erfolg, die Menge in Furcht zu setzen, vielmehr wurden die Truppen zurückgedrängt und die Ausrührer schienen momentan die Oberhand zu behalten. 30 Zivilpersonen wurden ins Hospital gebracht, von denen 6 Gewehr-Schußwunden hatten. Auch etliche Soldaten waren verwundet. Die Polizei nahm 50 Verhaftungen vor. Der Polizeigerichtshof ist Tag und Nacht mit der Aburteilung der Ver hafteten beschäftigt. Die bisher verhängten Strafen gehen nicht über 6 Monate hinaus.