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WenM-LllWer WM Amtsblatt Anzeiger Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger ff Fernsprecher das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Hans. s Nr. 11. Donnerstag, den 4s. Juli (907 57. Zahrg We. Jahnke, die in dem Prozeß keine Verwertung mehr daß aus sanitären Gründen in den Mann schaftSkantinen nur in dem Wilhelmshavener Schlachthaus auSgeschlachteteS und untersuchtes Fsseisch geführt und den Familien der Deckosfiziere und Unteroffiziere dringend empfohlen werde, nur solches Fleisch zu kaufen. Gegen dieses Vorgehen der Marinebehörden hat daS königliche preußische LandcSökonomie-Kollegium eine Eingabe an den Landwirtschaftöminister gerichtet, in der die Maß nahmen deS kaiserlichen StationSkommandoS in Kries- und Telegramm-Adresse: Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. Geschäftsstelle: Kchntstrast- Ur. S1. Der Riesenprozeß vor dem Münchener Schöffen gerichte, in dem die koloniale Tätigkeit des kühnen Forschers und Eroberers von Deutsch-Ostafrika Dr. Karl Peters noch einmal aufgerollt wurde, hat mit der Verurteilung des Beklagten zu einer empfindlichen Geldstrafe, zu der noch die bei dein gewaltigen Zeugenapparat jedenfalls horrend ange- wüvschen." Diesem Briefentwurf lag als Antwort die Kart, bei: Dr. Kayser, Direktor der Kolouialabtcilung deS Auswärtigen Amts, Wirklicher Geheimer Legotions- rat, IV., Viktoriastraße 22 IV., „ist Ihnen, sehr ver ehrter Herr Doktor, täglich im Auswärtigen Amt von 3 bis 6 Uhr nachmittag gern zur Verfügung." Da nach dem Bericht, den Dr. Kayser 1896 dem Kolonialrat über seine Verhandlungen mit Dr. Arendt gab, diese Verhandlungen während seiner Erkrankung begannen und später im Amte fortgesührt wurden, so stammt dieser Brief, wie auch aus den Zeitangaben jervorgeht, aus der Zeit nach der Genesung des Dr. ?ayser. Sein Inhalt zeigt, daß diese Verhandlungen in der höflichsten und liebenswürdigsten Form geführt ES find bei uns eingegangen: 1., Nr. 22 bis 28 deS diesjährigen SleichsgefetzblatteS mit folgendem Inhalte: Aller höchster Erlaß, betr. die Errichtung deS ReichS-Kolonialamts; Zusatzvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Norwegen zu dem AuSlteferungSvertrage; Bekanntm., betr. Einfuhrbeschränkungen wegen Gefahr der Einschleppung der San Josä SchildlauS; Bekanntm., betr. die Fassung des Reichsbeamten gesetzes, Abkommen zur Verbesserung deS Loses der Verwundeten und Kranken bei den im Felde stehenden Heeren; Bekanntm., betr. den Beitritt des Reichs zur Genfer Konvention und die Ratifikation deS genannten Abkommens; Handelsabkommen zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten von Amerika; Verordn zur Ausführung des Gesetzes über die FceundschaftSverträge mit Tonga und Samoa und den Freundschafts-, Handels- und SchiffahrtSvertrag mit Zanzibar; Bekanntm, betr. den Notenwechsel zwischen dem Fürstlich Bulgarischen Minister der Auswärtigen Angelegenheiten und dem Kaiserlichen Generalkonsul in Sofia über die zollfreie Einfuhr von gebrauchtem UmzugSgute; Zusatzübereinkunft zum Handels- und SchiffahrtSoertrage zwischen dem Deutschen Reiche und der Türkei nebst einem Vollziehungsprotokolle; Bekanntm., betr. das Gesetz gegen den verbrecherischen und gemein gefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen; 2., das 9. Stück vom diesjährigen Gesetz- und Berordnung-blatte enthaltend: Be- kanntm., die Zulassung zum juristischen Studium und zur ersten juristischen Staatsprüfung betr., Be- kanntm., eine Abänderung der Ordnung der pädagogischen Prüfung an der Universität Leipzig betr.; Bekanntm., Aenderung der Landwehrbezirkseinteilung für das Königreich Sachsen betr.; Bekanntm., die künftige Bezeichnung des Meteorologischen Institutes und des Stenographischen Instituts betr.; Nach trags-Verordnung zu den Vorschriften über Leichentransporte; Verordnung., die Vornahme von Er» gänzungs- und Ersatzwahlen zur II. Kammer der Ständeversammlung betr.; Bekanntm., die Geschäfts ordnung (Regulativ) für den Landeskulturrat betr.; Verordn., die Verleihung deS Enteignungsrechtes zur Sicherung der Wasserversorgung der Landesanstalt Colditz betr.; Gesetz, die Errichtung eines Amts gerichtes in Zwönitz betr. Diese Gesetzblätter liegen im Rathause, Zimmer Nr. 2,14 Tage lang zu jedermanns Eirisicht aus. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Erpeditionen solche zu Originalpreisen hatte keinen Erfolg. Nunmehr zeigte aber die Werft ihrerseits den Arbeitern, wer Herr im Hause ist. Sonnabend morgen wurden 80 Prozent der Arbeiter schaft gekündigt und abends entlassen. Der Betrieb auf der Werft wird eingestellt, bis auf einige Auf- räumungs- und andere kleine Arbeiten. Da hinter der Germaniowerft der Verband deutscher Schiffswerften steht, ist an ein Nachgeben der Werft nicht zu denken. Es ist sogar wahrscheinlich, oaß alle Eisen- und Metallwerke in Kiel ebenfalls zu Aussperrungen übergehen werden. Für das wirt schaftliche Leben der Stadt ist das eine sehr uner freuliche Aussicht. Wie weiter aus Kiel gemeldet wird, nahm infolge deS Streiks der Nieter am Dienstag der Arbeit geberbund der Eisen» und Metallindustrie eine weitere Aussperrung von ca. 2000 Arbeitern vor und drohte bei der Fortdauer des Streikes die Entlassung von 60 Prozent der Arbeiter aller dem Verein der »eutschen Seeschiffwerften angehörigen Betriebe an. ladurch würden über 10 000 Arbeiter ausgesperrt werde». Paritätische Kirchhöfe in Lothringen. Der Beziikspräsident von Lothringen verfügte bezüglich der Nichtgenehmigung konfessioneller Kirch höfe im Kreise Belchen, daß die Protestanten nicht mehr gesondert, sondern in einer Reihe mit den Katholischen beerdigt werden müssen. wachsenen Gerichtskosten kommen, geendet. Den Beklagten Gruber wird das finanzielle Mißgeschick allerdings kaum belasten, denn die Kosten werden ihm zweifellos von Parteiwsgen zurückerstattet wer den. In der Abstrafung Grubers lag jedoch auch nicht der Hauptzweck des Prozisses, die unerhörten Angriffe der „Münchener Post" hatten nur die Ge legenheit dazu geboten, die lange in Aussicht ge nommene Rehabilitierung Dr. Peters vor dem Forum der Oeffentlichkeit in die Wege zu leiten. Und diese Rehabilitierung ist Dr. PeterS, dessen Charakterbild mehr als daS jedes anderen von der Parteien Haß und Gunst entstellt in der Geschichte unserer Kolonialpolitik schwankte, gelungen Die Begründung des Urteils, die wir an anderer Stelle ihrem hauptsächlichsten Inhalte nach wieder geben, war für ihn eine große Genugtuung. Ist Peters auch, selbst nach dem Zugeständnisse seiner Freunde, ein Mann von schroffem Charakter, rück sichtslosester Energie und geschwollenem Selbstgefühl, so ist ihm doch durch das Urteil des Gerichts be stätigt, daß er zum mindesten im Bewußtsein deS Rechts gehandelt hat, als er die Hinrich tungen, aus denen ihm seine Gegner selbst einen Strick zu drehen suchten, vollziehen ließ, und daß ferner geschlechtliche Motive weder bei der Fällung der Todesurteile noch bei ihrer Vollziehung mitgesprochen haben. Mit dieser gerichtlichen Fest stellung hat Peters erreicht, was er vorläufig er- reichen konnte. Auch dadurch, daß die Leichtfertig keit, mit der seine Hauptwidersacher, vor allem Bebel, in der Aufstellung unerwiesener Behauptungen vorgegangen find, und der blindwütende Haß, mit der die Petershetze all die Zeit hindurch betrieben wurde, gerichtsnotorisch geworden sind, hat das Prestige des Reichskommissars a. D. wesentlich gewonnen. Sehr zu Gunsten sprechen auch zwei Briefe seines ver storbenen Gefährten am Kilimandscharo, Richard Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 2. Juli 1907. vr. Polster, Bürgermeister. gewordenen weiteren Briefe JahnkeS auS dem Jahre 1892 heißt es, daß Dr. PeterS seinerzeit von England 20 000 Pfund Sterling angeboten seien, falls er in englische Dienste treten würde. Peters habe abgelehnt, weil er seine Dienste Deutschland weihen wollte. Mit dem Münchner Urteil kommt die PeterS- Angelegenheit natürlich nicht zur Ruhe. Bebel hat bereits angekündigt, daß er im Reichs tage erneut auf sie zurückkommen werde. Die un mittelbare Folge de§ PeterSprozesses wird, das kann schon jetzt mit Bestimmtheit gesagt werden, zunächst ein Rattenkönig von Beleidigungs- Prozesse n,EhrengerichtZverh an dl ungen und möglicherweise auch Duellen sei». Rechts anwalt Dr. Rosenthal hat bereits angekündigt. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Dermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf. GrumbaG, Tirsch- heiiu, Kuhschnappel, Wüstenbraud, Grima, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugnn, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengruud u. s. w. Nachklänge MM Prozess Peters. daß er die „Münchener Poft" wegen der Beleidigungen die sie während deS Prozesses ausgesprochen hat, verklagen werde. Diese Beleidigungsklage ist bereits kingeleitet. Das sozialdemokratische Blatt hatte be hauptet, daß Rechtsanwalt Dr. Rosenthal Material, das er in seiner amtlichen Eigenschaft als Vertreter einer Partei in einem EhescheidungSprozeß zur Ver fügung hatte, an dem Sachverständiger Dr. Friedl Martin beteiligt war, dem Dr. Peters zur Kennt nisnahme unterbreitet habe. Dr. Rosenthal fühlt sich durchden Vorwurf der Münchener Post,daß er damit seine Berufspflichten verletzt habe, beleidigt. Außerdem hat die „Münchener Post" die Tätigkeit des Dr. Rosen thal auch noch in anderer Weise kritisiert und u. a. geschrieben, er plädiere mit Händen und Füßen. Rat Dr. Friedl Martin hat gegen Dr. Rosenthal Klage erhoben, weil er sich dadurch beleidigt fühlt, daß Dr. Rosenthal die Ladung von Zeugen bean tragte, die über sein, Martins, Vorleben Bekundungen machen sollten. Weiter steht eine Klage Dr. PeterS gegen den Major vonDonath bevor. Schließ lich hat Dr. Peters angekündigt, daß er wegen der Behauptung des Majors von Donath, daß er nicht satisfaktionsfähig sei, daS Ehrengericht anrufen werde, und zum Schluß ist noch eine Klage zu er mähnen, die Dr. PeterS gegen einen Mann anhängig gemacht hat, der ihm auf der Straße nach Verlassen Prozess Peters contra „Münchener Poss '. Ueber den letzten Verhandlungstay sei noch folgendes berichtet: Rechtsanwalt Bernheim setzte sein am Ikontag durch einen Ohnmachtsanfall unterbrochenes llaidoyer fort und betonte dabei u. a., Bebel sei ein un- des Gerichtsgebäudes „Hängepeters" nachgerufen hat. Dr. PeterS ließ den Mann sofort festnehmen und seine Personalien feststellen. Die Münchener „Allg. Ztg." erfährt, daß die Münchener Künstlergesellschaft „Allotria", auf deren Mitgliedschaft sich Eugen Wolff berief, Dr. Rosenthal mitgeteilt habe, Eugen Wolff sei von nun an nicht mehr Mitglied der Gesellschaft „Allotria". «Aus dem Kelche, Der Rücktritt PosadowSkys und die Sozialpolitik. Die „Köln. Ztg." meldet offiziös aus Berlin: Von einigen Seiten wird noch immer versucht, als voraussichtliche Folge des Personenwechsels in der Regierung eine Aenderung in der biS- zwischen dem Reichskanzler und dem Grafen PosadowSky überhaupt eine Meinungsverschiedenheit Uber daS sozialpolitische Programm der Regierung nie gegeben hat. Man sucht den angeblichen Programmwechsel dadurch zu bekräftigen, daß mar- den Rücktritt auch des Unterstaatssekretärs Wermuth ankündigt. Die Nachricht wird dadurch hinfällig, daß die Absicht einer solchen Personenoeränderung nicht besteht. Mit Recht wird darauf hingewiesen, es sei völlig unwahrscheinlich, daß man in einem Amte von der Wichtigkeit uno dem Umfange des schilderten Szene einfach nicht denkbar wäre. Eine auffallende Matznahm-. Die kaiserlichen Marinebehörden finden konnten. Den einen haben wir in der letzten her befolgten Sozialpolitik als bevorstehend hinzu- Nummer mitgeteilt. In einem inzwischen bekannt stellen. Maßgebenden OrtS wird dieser Auffassung entschieden entgegengetreten und betont, daß es > Wilhelmshaven als „außerordentlich sonder- , bar" bezeichnet werden. Die Boykottierung deS nicht l im öffentlichen Schlachthause auSgeschlachteten Fleischer durch die Marinebehörden sei geeignet, Beunruhigung in die Kreise der Konsumenten bezüglich der Be- schcffenh-it des in die Städte mit öffentlichen Schlacht häusern von außerhalb eingesührten frischen Fleischer zu tragen. Der Landwirtschaftsminister wird, nach dem die Eingabe auch auf die Verwendung auS- ländischen Fleisches in der Marine hingewiese.i hat, dringend gebeten, eine Untersuchung der Angelegen heit anzustellen. Oppositioneller Kriegervereinsbund. Die wegen Nichtannahme der Kieler Beschlüsse aus dem preußischen LandeSkriegerverband auSge- stoßenen und von der Spalierbildung anläßlich der diesjährigen Kaisermanöver zwangsweise auSgeschlosse- nen Kriegervereine des 16. Armeekorps be schlossen nach einer Meldung aus Dortmund den Zusammenschluß zu einem oppositionellen freien preußischen LandeSkriegerverband. Eine allgemeine Delegiertenversammlung ist zum 14. Juli nach Schwerte einberufen. Der Streit auf der Kieler Germaniawerft. Die am Sonnabend erfolgte Entlassung von über 2000 Arbeitern der Kruppschen Germania werft in Kiel erregt außerordentliches Aufsehen, denn eine solche Maßnahme Hut im SchiffSbaugewerbe noch niemals stattgefunden. Vor eivj^e Zeit hatte die Direktion der eitteN ^ten-^" wie eS heißt, weil er Streitigkeiten machte und stcy ven V „ r s ch riften der Werft nicht fügen wollte. Daraufhin teglc>-:..!70 Nieter die Arbeit nieder, wahrscheinlich um der Werft zu zeigen, wer Herr im Hause ist. Die Versuche, die Nieter zur Wiederaufnahme der Arbeit zu veran lassen, schlugen fehl, und auch die Ankündigung, daß dann der Betrieb geschlossen werden müsse, Arendt. Der Brief hat folgenden Wortlaut: Verehrter Herr Ministeitaldirettorl Der Zufall wollte, dah Ihr Wunsch, daß Herr Dr. Peters die schwebende Ange legenheit mit Herrn von Kardorff oder Graf Arnim bespräche, schon Leute zur Ausführung kommen tonnte, da Herr von Kardorff zufällig aus einen Tag in Berlin ist. Herr von Kar dorff stimmte aber mit uns durchaus überein, dah Dr. Peters ohne bestimmte vorherige Regelurg seiner Beziehungen zum Gouverneur und Festsetzung seines wenn auch noch so geringen Etats nicht herausgehen könne. Dr. Peters teilt uns auch mit, daß er daS in jeder seiner Eingaben an den Herrn Reichs kanzler und zwar zu der Zeit, als Herr von Wißmann noch hier war, zum Ausdruck gebracht habe, dem sei leider nicht Rechnung getragen. Ihre Bemerkung, daß Herr Dr. Peters Sie „geschnitten" hätte und daß die Angelegenheit besser er ledigt wäre, wenn Aussprachen zwischen Dr. PeterS und Ihnen bezw. Herrn von Wißmann stattgefanden hätten, habe ich Herrn Dr. Peters übermittelt. Es ist dies nicht in seiner Absicht ge wesen. Herr Dr. Peters hat umgekehrt das Gefühl gehabt, daß Sie eine Aussprache nicht wünschten, da Sie doch eine solche, auch zur Zeit als Wißmann noch hier war, hätten ver anlassen können, und klagt umgekehrt über den Mangel an freundschaftlicher Gesinnung bet der ganzen Sache. Meine ihm ausgesprochene Ansicht, daß er sich darin irre, tat ihn sehr erfreut, sodaß auch ich finde, daß eine Aussprache sehr zweck dieulich wäre. Eine solche würde sich durch mich sehr leicht i herbetsühren lassen, z. B. durch eine von mir ausgehende Ein- s ladung an Sie und au Dr Peter«. Im übrigen habe ich gerrn Dr. Pete.s mitgiteilt, daß seine endgültige Entscheidung >is nach dem Kolontalrat in Schwebe bleiben könne. Sie haben vielleicht die Ltebenswü-digkeit, mir zu schreiben, wann Sie vor der schließlichen Erledigung mich nochmals zu sprechen Reichsamts des Innern gleichzeitig den StaatS- sekretär und Unterstaatssekretär wechseln wolle, ein Verfahren, daS zu den größten Unzuträglichkeiten führen müßte. Keine Teilung de- Reich-amt- des Innern. Staatssekretär von Bethmann-Hollweg soll aus eine Anfrage erklärt haben, daß er vorläufig nicht daran denke, sich mit dem Plan einer Teilung des ReichSamtS des Jnnern vertraut zu machen, daß er vielmehr das größte Gewicht darauf lege, zunächst das Amt in seiner jetzigen Zusammensetzung und Ausdehnung kennen zu lernen. — Unverständlich bliebe dann, weshalb bei seiner Ernennung offiziös bekannt gegeben wurde, daß man solche Teilung „er wäge". Der Kall Arendt—Dr. Kayser. Abgeordneter Dr. Arendt wartet, wie er der „Post" mitteilt, den authentischen Wortlaut der Aussagen der Zeugin Frau Dr. Kayser in München ab, um dann in einer Erklärung dazu Stellung zu nehmen und gleichzeitig der Königlichen Staatsanwaltschaft die Angelegenheit zu unterbreiten, da es sich um zwei sich gegenüber- stehende beschworene Zeugenaussagen handelt, von denen nur eine richtig sein kann. Am Montag sandte Dr. Arendt, wie schon gemeldet, zur ' Aussage der Frau Dr. Kayser an den Vertreter des Klägers, Dr. PeterS, Rechtsanwalt Dr. Rosenthal, folgendes Telegramm: „Fand soeben Brieseniwn-s ar Kayser mit dessen Ant wort, auS Inhalt geht hervor, daß später al» Lesuch.in Nri- oatwohnung. Kaysers eigenhändige Zuschrift lautet uni-" ' Namen der Mt-nkart- „ist Ihnen, s-br Herr Doktor, lugnm im --uswan,^, von 3—» Uhr nachmittags gern zur Verfügung." Brief und Antwort widerlegt Frau Kayser endgültig. Drahtet, ob Uebersendung dorthin noch angängig. . für W SW. Amtsgericht ««!> Sen Wirst zu HshtusiÄ-kriiAthsl. Organ aller Gemeindeverwaltunge» der umliegenden Ortschaften. der „Münchener Post" fallen unter den 193 zur Wah rung berechtigter Interessen. Die Artikel tragen einen satirischen Charakter, eine Gefängnisstrafe sei nicht am Platze. Zu berücksichtigen sei auch, daß Peters in einem Artikel der „Hamburger Nachrichten" die Führer der Sozialdemokratie aufs schärfste angegriffen habe. Nach kurzen Erklärungen der Rechtsanwälte Rosen thal und Bernheim erklärt Dr. Peters, er habe am Kilimandscharo stets den politischen Standpunkt vertreten. Seine Aufgabe sei es gewesen, dort die deutsche Macht stellung zu begründen. Von seinen 9 Expeditione» in Afrika seien 7 friedlich verlaufen. Wo es im Interesse Nr. (55 ntastbarer Ehrenniann und verdiene nicht die gestern .... _ - . . durch Dr. Rosenthal geübte Charakterisierung. Der nd, wie das nach der von Frau Dr. Kayser ge- Tuckerbrief habe nicht jene große Rolle gespielt, die man - - - ihm zuschreibe. Durch die Vorfälle zwischen Direktor Kayser und Dr. Arendt sei festyestellt, daß die Wiederan stellung des Dr. Peters seinerzeit nahe gelegen habe. Wiß mann habe mit anderen Grundsätzen viel größeres erreicht in als Peters. Solche Weiberwirtschaft auf der Station Wilhelmshaven haben durch zwei Befehle vom 29 .hätte Wtßmann niemals geduldet. Die Strafen, die April 1906 und vom 16. Mai 1907 ungeordnet/Peters auf der Emin PaschaErpedition verhängte, hätten -wem Nero oder Caligula Ehre gemacht. D,e Artikel