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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190707033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070703
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-07
- Tag 1907-07-03
-
Monat
1907-07
-
Jahr
1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.07.1907
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WWMnMl NWÄ -lmisblatt für -as Söchl. Amtsgericht rniii -eil LtaStrat zu Hchnftck-krnsDl. Organ aller Gemeindeverwaltungen der ««»liegenden Ortschaften. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchnrSdun, Grumbach, Tirsch- Heini, Knhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, .Lugau, Cribach, Pleißa, Ruhdorf, St. Egidien, Hüttengrund ri. s. w. Fernsprecher Nr. -1. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger t das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annvncen-ELpeditionen solche zu Originalpreisen Nr. ,52. Mittwoch, den 3. Zuli ,907. LLZLrAL 57. Zahrg. ist selbstverständlich bei diesen Verhältnissen. da' Leben vor Augen gekommen ist. (Große Bewegu Zuschauerraum, wiederholte Pfuirufe.) Das ist „Gedankenkonfusion zu leiden. Herr Maior v. Lengerke würde bestätigen, daß alle Herren der Gesellschaft sich zu gangenen Woche in Hannover und machte dort meine beoeutende Bestellungen auf Kriegsmaterial, Vortrage begaben, und daß niemand etwas davon Ueberzeugung, mit der ich lebe und sterbe. (Großer Die Lindener Zündhütchen, und Tonwarenfabrlk soll weiß, daß ich auf dem Diner Scheußlichkeiten irgend- Lärm im ganzen Saale.) Vors.: Sie sind weit über das welcher Art erzählt habe. 4. das von Aus dem «Zustande. Uebereifer der Triester Polizei. Die Triester Polizei hat die für den Polonisterung der Ostmark. Nach einer Privatmeldung aus Posen ist deutsche Gut Modrze im Kreise Posen-West Stadt ist schrecklich. Kllchenabfälle, die eine Woche alt sind, sind in vielen Straßen hoch aufgehäuft Seuche» drohen auszubrechen. Den Unrat zu oer- brennen, ist wegen des Regens unmöglich. Die Ver suche, Outsiders zu beschäftigen, wurden durch die Streitenden verhindert, die die Leute gewalttätig an griffen. Es kam zu einigen heftigen Zusammen stößen, wobei ver Mob die Streikbrecher mit Stöcken und Steinen in die Flucht schlug. Arbeiter, die am Sonntag den Kehricht mit Desinfektionsmitteln be gossen, wurden von der Polizei geschützt. kommen. Ich hörte dann im Nebenzimmer, wie me Mann immer erregter sprach und schließlich laut ausrie „Sie verlassen augenblicklich mein Zimmer und betrete nicht mehr meine Wohnung ! Sie unterstehen sich, ml zu drohen. Machen Sie, daß Sie hinaus kommen und lassen Sie sich niemals wieder bei mir sehen." In dem Tagebuch meines Mannes äußert sich Ueber das heute gefällte Url it !e ichtet folgen- des Telegramm: München, S.Iuli. Das Urteil im Prozesse Peters wurde heute mittag kurz vor Uhr gesprochen. Es lautet: Redakteur Gruber wird wegen fort gesetzter Beleidigungen znSVO Mark Geldstrafe, eventl. zu SO Tagen Ge fängnis, zur Tragung aller Koste« und Staaten an. Im Laufe der Debatte ei klärte der Finanzminister, die Regierung habe den allgemein bekundeten Wunsch der Skuptschina nach einem definitiven Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn zur Kenntnis genommen und werde, wenn ein olcher aus materiellen Gründen unmöglich sein ollte, ein entsprechendes Provisorium abschließen. New-Mork im Schmutze. Nach einem Telegramm der „Daily News" aus Newyork ist der Streik der Straßen- Außenstehenden ergriffen wird, um Gerüchte über eine neue Wendung in den Beziehungen der beiden Staaten zu verbreiten. halbes Dutzend vor jeder Baustelle. Die Polizei nimmt vorläufig eine abwartende Stellung ein und hält sich nur in angemessener Entfernung von den geöffneten Bauten auf. Gin Stimmungsbild vom Kilimandscharo. Die „Deutsche Tageszeitung" veröffentlicht aus einem Schreiben des verstorbenen Richard Jahnke, des Gefährten Peters am Kilimandscharo, das von dort aus am 20. Oktober 1891 an einen jetzt be kannten Berliner Arzt gerichtet ist, eine Stelle, in der Jahnke, bezugnehmend auf die Hinrichtung M a b r u k s, sich über die Gefahr der da maligen Lage äußert. Es heißt da: Wir stehen mit den Gebirgsvölkern nördlich von uns in Tod feindschaft, zu der die Leute selbst Anlaß gegeben haben. Sie ermordeten zuerst den Gesandten eines unS befreundeten Stammes, darauf zwei Boten von «nS, nachdem diesen vorher die Augen auSge- stochen und die Hände abgehackt waren. In den darauf folgenden zwei Gefechten wurden sie zwar geschlagen, aber Sergeant Schubert wurde durch 7 bis 8 Lanzenstiche niedergemacht. Wir erschaffen 2 Sultane, 4 SultanSsöhne und ca. 200 Soldaten. Hierauf entbrannte eine Todfeindschaft. Auf den Kopf eines Weißen setzten sie die Sultanskrone als Preis, während wir ebenfalls einen Preis ausschrieben für jeden Mann oder Kopf, der uns gebracht wurde. Gestern haben wir hier einen Schwarzen wegen nächtlichen Einbruchs und großen Vertrauensbruchs gehängt. Wir gehen jetzt mit aller nur möglichen Juli im Verdi-Theater geplante Erinnerung S- feier zu Ehren Garibaldis verboten. Etwas Ärgeres hätte der schlimmste Feind Österreichs nicht er sinnen können. Daß Garibaldi kein Freund Oesterreichs gewesen ist, erscheint 25 Jahre nach seinem Ableben höchst gleichgiltig. Am 4. Juli 1907 soll der Nationalheld des mit Österreich verbündete., Italiens gefeiert werden. Dieses Bündnis wird selbst von den besten Männern der italienischen Nation mehr als eine politische Notwendigkeit denn ylS eine Herzenssache empfunden. Durch solche Polizei arbeiten erschwert man aber den letzteren ihre ohne hin nicht leicht Aufgabe, ihren Minderbegabten Lands- leuten die Notwendigkeit politischer Notwendigkeiten klar zu machen. Zur Stretklage tn Italien. In Mailand und Umgebung legten 10 000 Maurer die Arbeit nieder. — Die Verhandlungen zur Beilegung des Agrarstreiks in der Provinz Ferrara zerschlugen sich. Die Haferernte gilt bereits für verloren. Eine Anzahl Agitatoren wurden ver- saftet. — In Palermo spielten sich infolge Brot- mangels in den städtischen Bäckereien wüste Szenen ab. Es wird der Ausbruch des Generalstreiks befürchtet. Die Handelsbeziehungen Serbiens. Die serbische Skuptschina nahm gestern die Regierungsvorlage betreffend die gesetzliche Er» umfangreiche Aufträge auf Patronen erhalten haben, gleichfalls sollen verschiedenen Uniformfabriken große Bestellungen zugegangen sein. Zu gleicher Zeit kommt aus Essen die Nachricht, daß die Krupp schen Werke Anweisung erhalten haben, die Ausführung der laufenden Aufträge auf Feldge schütze, die ihnen von der japanischen Regierung erteilt worden find, nach Möglichkeit zu beschleunigen. R.-A. Dr. Rosenthal teilte dann mit, daß ihm soebe" wn Dr. Arendt ein Telegramm aus Berlin zugegange" ei, in dem dieser wünscht, zu der Aussage der Frau Dr- Kayser nochmals vernommen zu werden. Die Ladung weiß aber, daß Wißmann auf Dr. Peters sehr schlecht zu sprechen war. Sie sei auch der Ueberzeugung, daß die Äeußerungen Wißmanns über Dr. Peters nicht etwa nur im scherz erfolgt sind. — Zeuge Eugen Wolf: Ich kann nur bestätigen, daß Wißmann äußerst abfällig über Dr. Peters urteilte. Dazu kommt noch folgendes: Wiß mann soll mit Dr. Peters eines Abends bei Hiller in Berlin gekneipt haben, bevor Wißmann zur Audienz zum Kaiser ging. Man erzählt, daß Wißmann am anderen Morgen nicht ganz nüchtern war und bei Majestät des- dieser über die Zusammenkunft dahin: „Dr. Arendt kam zu mir und sagte, Dr. Peters erwarte eine gute Behand lung. Sie wlssen, Dr. Peters ist ein hervorragender Agitator und verfügt über wichtige, mächtige Freunde. Ich brauche Ihnen nicht erst auseinanderzusetzen, was das zu bedeuten hat. Ich befand mich in größter Erregung und habe es nur mit Rücksicht darauf, daß Dr. Arendt Abgeordneter war, unterlassen, weitere Schritte zu tun." Frau Dr. Kayser erklärt, daß sie bereit ist, diese Stelle des Tagebuches jederzeit zu beschwören, und bekundet weiter, daß man Dr. Peters zum Gouverneur habe machen wollen. Ihr Mann habe zuerst große Sympathien für diesen gehabt, als aber dann der Tucker brief zum Vorschein kam, mußte er eine andere Stellung ihm gegenüber einnehmen, besonders als sich herausstellte, daß Dr. Peters deu Vorgesetzten Behörden falsch berichtet hatte. Diese Wendung in den Anschauungen meines Mannes über Dr. Peters habe man ihm nicht verzeihen können, und insbesondere habe Dr. Arendt ihn in un erhörtester Weise verfolgt. — Vors.: Wie wurden Ihr Mann und Dr. Arendt verfeindet miteinander? — Frau Dr. Kayser: Von der Szene am Krankenbett an. Die Zeugin liest dann verschiedene Sätze vor aus Briefen ihres Mannes an seinen Onkel, Professor Baron-Bonn. In einem Briefe aus dem Jahre 1896 heißt es: „Ich möchte Dr. Arendt in seiner ganzen Schnftigkeit darstellen." In einem anderen Briefe heißt es: über Dr. Peters sei das Volksgericht hereingebiochen, aber es werde noch ärger kommen. Es wird dann in der Vernehmung der Frau Kolonial direktor Dr. Kayser fortgefahren. Sie erklärt: Man hat mich vor der ganzen Welt bloßgestellt. Man hat mich als eine minderwertige Frau hingestellt. Dagegen mu ich protestieren. Ich bin erregt über die frivolen Reizungen des Dr. Arendt. Dr. Arendt hat meinen Mann schon im Jahre 1894 verfolgt, als er auf dem Krankenbette lag. Damals hat Dr. Arendt sich in die Wohnung eingedrängt. Als ich meinem Mann mitteilte, daß sich Dr. Arendt habe melden lassen und daß er sich nicht abweisen lasse, sagte er, ich solle ihn einlassen. Dr. Arendt war inzwischen schon in das Krankenzimmer ge- «" Aulich»-«». M Der „B. Z." zufolge weilte der japanische Ad-!Daß der Vortrag gehalten worden ist, ist demnach miral Togo, der Sieger von Tsuschima, in der ver- binausgegangen, was zulässig ist. (Beifall im Auditorium.! Ich weise Ihren Vorwurf gegen Dr. Peters entschieden zurück. (Erneuter Beifall.) — Dr. Peters: Wegen dieser Aeußerung wird der Major Donath sich vor dem Gericht zu verantworten haben. (Beifall im Zuschauer raum.) — Zeuge Major Donath: Dr. Peters ist nach meiner Ueberzeugung ein mehrfacher Mörder. Ich wie derhole das. (Lauter Lärm und erneute Pfuirufe aus dem Zuhörerraum, verschiedene Personen dringen auf Major Donath ein.) Als letzter Zeuge wurde Frhr. v Tiede mann- Lübeck vernommen. Er gibt an, daß er monatelang bei der Emin Pascha-Expedition mit Dr. Peters zusammen war, und daß er ihn besser kenne als mancher andere. Die Träger waren das schlimmste Gesindel. Geschlagen mußte aber nur am Anfang werden, und da habe ich selbst das gehörig besorgen helfen. (Heiterkeit.) Dr. Peters ist sehr sinnlich, aber gesund sinnlich, in den richtigen Bahnen. Der Zeuge erklärt weiter: Ich bin nie so em pört gewesen, als wie ich in der Zeitung die infamen Äeußerungen Eugen Wolffs über Alfred Krupp gelesen habe. Es war das eine Infamie sondergleichen. — Der Vorsitzende vermittelt wieder in seiner bekannten liebens würdigen Weise zwischen den erhitzten Gegnern. — Zeuge v. Tiedemann (sortfahrend): Eugen Wolff ist hier als Sachverständiger über Afrika aufgetreten. Wenn das in Afrika bekannt wird, wird es em homerisches Gelächter von der Küste bis zum Kilimandscharo geben. Dr. Peters ist in Ostafrika bei den Schwarzen als ein strenger, aber zugleich guter Herr bekannt. Daß ein Mann bei uns totgeprügelt wurde, ist eine platte Lüge. Bei der ganzen Emin Pascha-Expedition ist kein einziges Menschenleben vernichtet worden als im ehrlichen Gefecht Mann gegen Mann und in der Verteidigung gegen hinterlistige An griffe. Was den Raub eines Mädchens zu geschlechtlichen Zwecken anlangt, so ist nichts weiter wahr, als daß Dr. Peters das Mädchen benutzte zu Verhandlungen mit ihrem Stamme. Wenn Wißmann Dr. Peters einen Lump ge nannt hat, so hat er sicherlich damit nichts schlechtes gemeint. Der Ton zwischen alten Afrikanern ist eben ein ehr humoristischer. (Heiterkeit.) Der Zeuge schildert >ann den Leutnant Bronsart v. Schellendors als einen sehr leichtsinnigen jungen Mann, der viel gespielt habe, und den er als moralisch minderwertig bezeichnen müsse. Es folgt die Verlesung eines mit oem früheren Gou verneur von Ostasrika, dem jetzigen Kabincttschef des königs von Württemberg Frhrn. v. Soden aufgenommenen Protokolls, in dem Herr v. Soden die Möglichkeit zugibt, daß die Jagodja konspiriert haben könnte. Wenn fiese Möglichkeit vorliegt, mußte Dr. Peters das Weib fortschaffen. Die Hinrichtung der Jagodja aber war un richtig, besonders da die Weißen vorher geschlechtlich mit dem Mädchen verkehrt hatten. Richtig sei, daß die Lage der Station gefährdet gewesen war. Eine unmittelbare Verpflichtung des Dr. Peters, alle Todesurteile dem Gouverneur zu melden, lag nicht vor. Damit war die Beweisaufnahme erledigt. Die An träge der Verteidigung, die Äbgg. Dr. Paasche und Dr. Arendt nochmals zu laden und ebenso die Vernehmung der übrigen noch vorgeschlagenen Zeugen wurden vom Gericht abgelehnt. Dann begannen die Plaidoyers. Rechtsanwalt Rosenthal führte aus, daß das Dis ziplinargericht die Prügelstrafe, die falsche Berichterstattung und das Vorgehen gegen den Häuptling Malamja falsch beurteilt habe. Peters sei bei den Negern geachtet ge wesen. Wißmann habe erklärt, er hätte m einer gleichen Lage ebenso gehandelt wie Peters. Daß er in Augen blicksgesprächen auch einmal abfällig über Peters geurteilt habe, ändere daran nichts. An der ganzen Peters-Legende ei von Anfang an nichts gewesen. Den Umschwung in >er Meinung über Peters habe Bebel herbeigesührt mit seinen Mitteilungen über den Tuckerbrief, der gar nicht xistiert habe. Trotzdem habe sich Bebel wegen seines »rechtes nicht entschuldigt. Die „Münchner Post" sei mit ihren Schmähungen noch viel weiter gegangen. Nach dem Redner dies im einzelnen dargelegt hatte, beantragte er Gefängnisstrafe und die Veröffentlichung des Urteils in mehreren Zeitungen. — Der Verteidiger Rechtsanwalt Bernheim führte aus, die Feststellungen der Dis ziplinarurteile seien nicht erschüttert. Was die „Münchner Post" als den Inhalt dieser Urteile angegeben habe, sei im großen und ganzen richtig. Sadismus habe die „Post" Peters nicht vorgeworseu. Um ein Geständnis über den Einbruch zu erreichen, habe Peters seine sämtlichen Diener peitschen lassen. Ebenso ungerecht sei das Auspeitschen der Weiber, das Vorgehen gegen Malamia und die Hin- den Besitzern, den Baarthschen Erben, Sonnabend für 2 200 000 Mk. an den bekannten polnischen Agenten Biedermann verkauft. Der bisherige Verwalter und Mitbesitzer des Gutes war der vor- maligeLandrat des Kreises Posen-Ost, Ober leutnant a. D. Baarth. Die Besitzung ist in tadelloser Kultur. Gewerkverein christlicher Bergarbeiter. Mit dem Stande der Brrggesetzgebung beschäftigte sich der Gewerkoerein christlicher Berg arbeiter auf seiner Tagung in Gelsenkirchen. In einer Resolution hierzu wurden verlangt: besserer Arbeiterschutz im Bergbau, Schaffung eines Reichs berggesetzes und Reformen auf dem Gebiete des Knappschaftswesens. Eingehend behandelt wurde die im vorigen Jahre in Kraft getretene Einrichtung von Arbeiterausschüssen auf den Zechen. ES wurde in dieser Angelegenheit eine Resolution angenommen, in der die Arbeiterausschüsse als ei» Fortschritt bezeichnet werden. Weiter wurde be schlossen, eingehende Statistiken üb.r die Löhne und die Lebenshaltung der Bergleute aufzustcllen. Den Mitgliedern wird der Anschluß an die konfessionellen Arbeiter- und Knappenvereine empfohlen. Die Wiederaufnahme der Bautätigkeit in Berlin. Die Wiedereröffnung der Bauten ist gestern programmäßig erfolgt. Einstweilen fehlt eS noch an einer Uebcrsicht über den Umfang der Neu einstellungen von Bauarbeitern. Die Streikenden machen alle Anstrengungen, um die Arbeitswilligen entweder gänzlich von den Bauten fernzuhalten, oder sie wieder zur Niederlegung der Arbeit zu bewegen. Während bisher die Bauten nur von ein oder zwei , Streikposten beobachtet wurden, steht man heute ein Strenge vor, und das ist daS beste. Daß wir sämt- beim Grafen von Hutten-Czapski tatsächlich meinen Vor- gangen sei oder etwa aus geschechtlichen Motiven so ge- lick nur mit dem aeladenen Kewebr im Arm schlafen trag über Kolonialpolitik dort gehalten habe, während der handelt habe. Viele Offiziere waren anwesend, und allge- u<y nur mu oem getaoenen Gewehr im Arm Major Donath, hier bekanntlich behauptet hat,,mein bekam man den besten Eindruck.von Dr. Peters und halb in Ungnade fiel. — Dr. Peters erregt auf springend: Das ist eine ganz unverschämte Erfindung von Eugen Wolf, denn er will doch damit behaupten, daß ich Wißmann betrunken gemacht habe, damit er bei Majestät nicht bestehen kann. — Bors.: Ich bitte, Herr Doktor, Sie wollten doch damit nicht sagen, daß der Zeuge Eugen Wolf die unverschämte Erfindung gemacht hat. Sie meinten doch, daß er nur eine Erzählung anderer weiter ... kolportiert habe. - Dr. Peters: Ja, aber er sollte sich Achtung Mabruks, der lediglich eingebrochen sei, um zu hüten, derartige unverschämte Erfindungen anderer zu den Weibern zu gelangen. Die Sicherung der Station verbreiten. Wie wurde es Eugen Wolf gefallen, wenn ich habe die Hinrichtung nicht erfordert, ebensowenig wie die konstatieren wurde, daß Wißmann von ihm immer nur Hinrichtung der Jagodja. Was in den, Disziplinarurteile ki.-» -„r - --)gus begründet. - Da wegen der „ ^tsanwalt Bernheim unwohl einmal von wurde, mußte die Fortsetzung der Plaidoyers auf Diens- . „ . —„—„ -!olf: Mich tag v ertagt werden. der Sitzung erschien zu allgemeiner Ueberraschung Frau «hat Wißmann gebeten, seine Werke herauszugeben. Das. * , Kolonialdirektor Dr- Kayser im Sitzungssaale. Siel möchte ich doch hervorheben, nicht das Rindvieh Eugen! * bat den Vorsitzenden, doch vernommen zu werden, sie Habel Wolf hat er gebeten. (Heiterkeit.) — R.-A. Dr. Ro jen em dringendes Interesse an der Aufklärung dessen, was t- Nnk v>>n N<>ter« lab? hier über ihren verstorbenen Mann und über sie selbst gesagt worden ist. Nach kurzer Beratung des Gerichtshofes wird in die Vernehmung der Frau Dr. Kayser eingetreten. Der Vorsitzende richtet an die Zeugin die Frage, ob sie mit Dr. Peters verfeindet sei. — Zeugm Frau Dr. Kayser: Verfeindet? Nein, wir waren früher be freundet. — Dr. Peters: Bevor in der Vernehmung der Frau Dr. Kayser mitteilen, daß mir aus Kassel eme Nachricht zugegangen ist, welche bestätigt, daß ich seinerzeit nach oem Diner Aue dem Kelche. Graf «uns Moltke als Kläger. Die Privatklage, die Graf Kuno Moltke gegen Maximilian Harden eingebracht hat, umfaßt 37 Seiten Maschinenschrift. ES wird darin beantragt, das Hauptverfahren gegen Harden zu eröffnen. Die Klagebeantwortung, die HardenS Verteidiger, Justiz- rat Max Bernstein in München, im Namen seines Klienten eingereicht hat, besteht nur aus dem Satze „Der Beklagte tritt dem Anträge des Klägers au Eröffnung des Hauptverfahrens nicht entgegen, da er kein Interesse daran hat, daß die öffentliche Ver- Handlung unterbleibe." Et« verständiges Wort. Zu dem Gerede über eine deutsch-franzö sische Entente bemerkt die Londoner „Tribune" nicht ohne Berechtigung: Es ist wirklich hart für den deutschen Kaiser und seine französischen Gäste, daß er ihnen kein herzliches Willkommen bieten kann, ohne daß die Gelegenheit von müßigen Prozeß Peter« lMlrS „Münchener Post". , ' als dem größten Rindvieh auf dem Erdboden gesprochen ausgeführt sei, sei durch Ueber das Zeugenverhör in der gestrigen (Montag-)-habe. (Heiterkeit.) — Zeugin Frl. B r u n st e i n : In großen Schwüle Rech Sitzung sei in Ergänzung des gestrigen telegraphischen bezug auf Dr. Peters hat Wißmann auch * " Berichts nachfolgendes nachgetragen: Nach Eröffnung Tropenkoller gesprochen. — Zeuge Eugen W reiniger sehr ernst geworden. Die Lage der mächtigung zur provisorischen R eg e lu ng l , - - )er Handelsbeziehungen mit den fremden zuruckgestellt. - s Die nächste Zeugm war die Lehrerin Frl. Brunstein von der Münchener Handelsschule. Sie bekundete, sic sei vor drei Jahren zu Besuch bei Frau Wißmann auf Schloß Weifenbach bei Linz gewesen. Major v. Wißmann sei immer in Erregung gewesen, wenn von Dr. Peters die Rede war. Einmal habe Wißmann erregt gesagt: Ja, der Peters, der Lump — und habe die Tür hinter sich zugeworfen. Was aber vorher darüber gesprochen worden, weiß die Zeugin nicht, denn man habe init Rücksicht auf sie als Dame sich naturgemäß über die Vorgänge am Kilimandscharo sehr leise unterhalten. Sie habe erst jetzt aus den Zeitungen ersehen, um was es sich damals ge handelt habe. Damals hatte sie davon keine Ahnung, aß ich aus Angst vor ihm dort nicht gesprochen habe. seinen Ausführungen. — Zeuge Major Donath: Ich sch überreiche den damaligen Bericht aus der „Kasseler. bleibe bei meiner Ansicht und meiner Behauptung, daß " » dem Vortrag genau wiedergegeben ist.! Dr. Peters den Vortrag nicht gehalten hat. (Große „ ... eag gehalten worden ist, ist demnach dar- Bewegung.) Ich sehe in Dr. Peters den schlimmsten gelegt, und Major Donath scheint mir deshalb an einer Menschen, den es gibt, den schlimmsten, der mir in meinem „Gevankenkonfusion" zu leiden. Herr Major v. Lengerke Leben vor Augen gekommen ist. (Große Bewegung im th a l: Und den Lumpen Peters ladet er zum Abendbrot ein. (Erneute Heiterkeit.) Es wird dann weiter der Zeuge Maior v. Lengcrke vernommen, der damals bei dem Diner beim Grafen v. Hutten-Czapski wgegen war. Er hat auch die Erzäh lungen von Dr. PeterS gehört, aber einen ganz anderen Eindruck gewonnen als der Zeuge Major Donath. Peters s: Bevor in der Vernehmung habe von den Verurteilungen des Mabruk und der weitergegaugen wird, muß ich Jagodja gesprochen. Seine Erzählungen ließe» aber die assel eine Nachricht zugegangen Hinrichtungen durchaus gerechtfertigt erscheinen. Niemand ' : hätte den Eindruck gehabt, daß Peters ungerecht vorgc-
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