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Anzeiger für Donnerstag, de» 13 Juni 1M SL Zahrgaugr und Fleisch bei Rindvieh und Schafen so müsse man energisch entgegentreten. So sei eS in Kassen schon vorgekommen, daß das Arzlhonorar die Mitgliederbeiträge bedeutend überstiegen Hal. Mit der freien Aerztewahl würde nicht mehr eine Krankenversicherung, sondern eine Aerzteoerstcherung bez. eine Aerzteversorgung erfolgen. Der Vorstand der Dresdner Ortskrankenkasse hat sich eingehend mit den Erfahrungen der freien Arztwahl beschäftigt und hat natürlich einen durchaus ablehnender. Standpunkt eingenommen. Der Referent bat die Versammlung, dem Beschluß des Dresdner Vor standes beizutreten und ihn als prinzipielle Erklärung der sächsischen Ortskrankenkassen gelten zu lassen. Dieser Erklärung wurde einmütig zuge stimmt. — Ueber die Tätigkeit des sächsischen Tarifamtes, das von den Krankenkassen und den Beamten zur Erledigung von strittigen Gehalts fragen gebildet ist, erstattete Hauschild-Chemnitz Be richt. Die anschließende Debatte, die sich weniger mit den Arbeiten des Tarisamtes selbst als damit beschäftigte, ob die freie Vereinigung die Kassen zur Einführung des in Düsseldorf beschlossenen Gehalts tarifs anhalten soll, führte zu keiner Einigkeit in der Frage. Es ging aber daraus hervor, daß gegen die Einführung des Tarifs noch erhebliche Opposition namentlich von feiten kleinerer Kassen herrscht. Be schlossen wurde jedoch schließlich, die Geschäftsspesen des sächsischen TartfamteS zu tragen; auch wurden Mitglieder zum Tarifamt gewählt. AlS geschäftS- führende Kasse für 1908 bis 1909 wurde Dresden gewählt; (1907 bis 1908 wird es Plauen sein) und als Ort der nächsten Tagung entschied man sich für Freiberg. Der 3«. Deutsche KleischerverbandStag wurde Dienstag vormittag unter Teilnahme einer großen Zahl Schlächtermeister aus allen Teilen Deutschlands und vieler Delegierten ausländische? Fieischerorganisationen in Hamburg eröffnet. Nach erfolgter Begrüßung wurde zunächst das Thema der Viehwährschaft behandelt. Darauf schritt man zur Beratung der Versorgung Deutschlands mit Fleisch. Zu diesem Thema beantragte der Verein Unterclbe, „den Bundesrat zu ersuchen, die Einfuhr von dänischem Schlachtvieh unter denselben Bedingungen zu gestatten, wie bei dem aus Oester- reich eingeführten, nämlich unter Wegfall der Qua rantäne und der Tuberkulinimpfung bei sofortiger direkter Ueberlieferung der Tiere nach öffentlichen Schlachthäusern mit Bahnanschluß und baldiger Ab schlachtung." Von den hessischen Vertretern wurde festgestellt, daß der Wertunterschied zwischen Fett Die Vertreter Bayerns drängten auf Erledigung der Frage des Lebendgewichthandels und und des Schlußschein zwange S. Von schle- fischen Vertretern wurde eine Herabsetzung des enor men Einfuhrzolls für Schweine aus Rußland und eine Verlängerung der Transportstunden für Vieh im schlesischen Grenzbezirk gefordert. Die interes santen Fragen entfesselten eine lebhafte Debatte, die mehrere Stunden in Anspruch nahmen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Epiloge zum englischen Jonrnalistenbesuch In einem Rückblickaufden englischen Journalisten besuch schreibt die „Nordd. Allg. Ztg." u. a.: „In Eng land wird man aus solcher Uebereinstimmung er sehen, wie allgemein bei uns das Bewußtsein ver breitet ist, daß die beiden Nationen ihrem ganzen Wesen nach dazu veranlagt sind, sich gegenseitig zu verstehen und zu schätzen, sobald sie sich die Mühe nehmen, einander näher zu treten. Die Vertreter der englischen Presse sind überdies jetzt in der Lage, ihre Landsleute darüber aufzuklären, daß das nationale Selbstbewußtsein, das unser Volk erfüllt und gleichwertige Geltung in der Welt heischt, auf positiven Lei st ungen beruht, nicht aber, wie von übelwollender Seite so oft behauptet worden ist, sich die Berechtigung auf Kosten anderer zu erringen erst nötig hat. Sie werden gesehen haben, daß unsere Friedfertigkeit ebensowenig ein Gefühl der Schwäche zum Unter gründe hat, wie das Verlangen nach internationaler Geltung von aggressiven Bestrebungen getragen oder begleitet ist. Bleibt diese Erkenntnis von Dauer und wird sie durch wohlwollendes Verständnis für die Eigenart des deutschen und des britischen i Volkstums von beiden Seiten vertieft, so wird der Austausch der Besuche deutscher und englischer Journalisten eine glückliche Vorbedeutung für die beiden Nationen und den Frieden unseres Weltteils behalten Im Einklang mit den weitesten Kreisen unseres Volkes wünschen und hoffen wir, daß von diesen Veranstaltungen, die der Anregung des eng lisch-deutschen Verständigungsausschusses in England 1 ihre Verwirklichung verdanken, eine segenSoolle ' Wirkung auf die Beziehungen der beiden großen l Kulturvölker auSgehen möge." — Hoffen wir das! , Einen schönen Ausblick nach dieser Richtung hin > bietet ein Artikel der „Daily News", der mit den! Worten schließt: „Es ist einfach eine Tatsache, daß i auch diejenigen, die nach Deutschland mit weniger > Sympathie oder gar mit unverhohlenem Miß- ' trauen gingen, zurückgekehrt sind mit Achtung I für den deutschen Charakter, mit Vertrauen auf seine ' Ziele und Beweggründe und mit der Ueberzeugung > von seinem Wunsche nach freundlichen und fried- l.chen Beziehungen zu England." Zu de« U«zuträglichkettet» der Tarifreform liefert ein Leser der „Schles. Ztg." ein anschauliches Beispiel in nachstehender, aus Breslau datierter Zu schrift: „Wer den durchgehenden Abendzug 6 Uhr 7 Min. Breslau — Dresden, der von Liegnitz ab zuschlagpflichtig ist, benutzt, um nach Görlitz zu fahren, erhält bereits am hiesigen Bahn hof eine Zuschlagkarte. Wer aber bis Dresden fahren will, erlebt folgendes : Am Schalter in Bres- lau bekommt er keine Zuschlagkarte. Er sitzt also, wenn der Zug sich Liegnitz nähert, pochenden Herzens auf der Kunte der Bank, die Türklinke in der Hand, um gleich beim Halten herauSzuspringen und recht zeitig wieder da zu sein. Erfr.ut sieht er auf dem Perron ein Häuschen mit dem Schilde „Zuschlag karten", aber — es ist geschlossen. Er muß also durch die Sperre und erhält am Schalter Zuschlags- karten nicht etwa bis Dresden, nein, nur bis Görlitz. In Görlitz muß er also wieder heraus und eine neue Karte lösen. — Wo bleibt die Annehmlichkeit der gerühmten durchgehenden Wagen, wenn ich zwei- mal an den Schalter rennen muß, um von Breslau nach Dresden zu kommen!" Aenderung der Telephongebühre»? Zu der in einem Teil der Presse gebrachten Notiz über eine Reform der Telephongebühren be- merkt die „Neue Politische Korrespondenz" : „ES ist ; wie Warenhäuser, Agenturen, industrielle Unter- > nehmungen usw. sind entschieden im Vorteil gegen über den übrigen Teilnehmern, die, z. B. auf dem Lande, das Telephon nur in bescheidenen Grenzen > in Anspruch nehmen können. Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen, eS ist aber eine Aenderung der Telephongebühren sehr wahrscheinlich zu erwarten." — Ob die „Neue Pol. Korr.", die keinen offiziösen Charakter trägt, ihre Information aus authentischer Quelle oder nur vom Hörensagen hat, muß dahin gestellt bleiben. Verlängerung des Sptrttussy«dikats. Die Zentrale für SpirituSverwer- tnng teilt mit: Die Prüfungskommission stellte fest, daß durch den zuletzt erfolgten kräftigen Zu gang die Beitrittsziffer für Norddeutschland auf 162,4 Millionen, für Süddeutschland auf 11,04 Millionen Liter-Kontingent gestiegen ist. Da auch die sonstigen Bedingungen erfüllt sind, wurde der neue Hauptoertrag als verbindlich erklärt. Damit ist die Verlängerung des Spiritussyndikats vollzogen. Deutscher Besitz i« dänische« Hände«. Das deutsche Rittergut Grammer Schloßkrug in Gramm ist für 400000 Mk. in den Besitz des dänischen Grafen Brockenhus auf Giese- gaard (Seeland) übergegangen. Die Verkaufsver handlungen, die streng geheim gehalten wurden, sind durch vorzeitige Indiskretionen dänischer Blätter der deutschen Regierung bekannt geworden. Vor beugungsmaßregeln konnten jedoch nicht mehr er griffen werden, weil der beabsichtigte Verkauf sofort nach Erscheinen der ersten Pressenotizen zum be schleunigten Abschluß gebracht wurde. Die am 1. dieses Monats fällig gewesenen Gemeiudeanlage« sür de« 2. Lermi« dieses Jahres sind spätestens bis zum 17. Juni dieses Jahres an die Stadtsteuereinnahme abzuführen. Etadtrat Hohe«stetn-Er«stthal, am 8 Juni 1907 vr. Polster, Bürgermeister. Äu» dem «Auskande. Der Kampf um die Thronfolge in Luxemburg. Vom Präsidenten der luxemburgischen Finanz kammer, dem in Wiesbaden wohnenden Freiherrn v. Syberg, ist folgendes Schreiben an den Thron- prätendcnten Grafen Merenberg gelangt: „In dem uns von Ihnen aufgedrungenen Kampfe werden wir uns in der Zwangslage jedes uns zur Verfügung stehenden Hilfsmittels bedienen. ES könnten hierbei Tatsachen zur Sprache kommen, welche, vor der Oeffentlichkeit verhandelt, Ihnen und den Ihrigen sehr unangenehm und abträglich sein dürften. Ich tue diesen rein persönlichen Schritt lediglich, weil ich als ehrlicher Mann eS sür meine Pflicht halte, Sie zu warnen." Das vorzeitige Ende der Pester Krönungstage. Die gestern abend 9 Uhr erfolgte vorzeitige Abreise des Königs von Pest wird in erster Linie auf die Verfassungsgarantien zurückgeführt, die noch während seines Pester Aufenthaltes zu sank tionieren Graf Andrassy den König ersucht haben soll, wodurch letzterer verstimmt wurde. Auch ver- schiedene Ordensverleihungen und HofratSernennungen sind unterblieben. Morgen findet wegen der Ver- fafsungSgarantien ein Ministerrat statt, wobei die Anmeldung des R ü ck t r i t t e s AndrassyS zu erwarten ist. Neuer tschechischer Ueberfall. In Oberhaun bei Dux wurden nacht? Deutsche von tschechischen Omladinisten über fallen. Der deutsche Bahnarbeiter Kohl wurde er stochen und vier andere Deutsche, darunter der Bruder Kohls, schwer verletzt. Unter der deut schen Bevölkerung ist große Aufregung entstanden. Das franzöfisch-iapantfche Abkommen. Ueber das nunmehr unterzeichnete Abkommen zwischen Japan und Frankreich teilte der französische Minister des Auswärtigen Pichon einem Mit arbeiter des „Matin" folgendes mit: „Der Wort- laut wird erst in einigen Tagen veröffentlicht werden, weil der Vertrag dem japanischen Ministerrat, dem Rat der Alten und schließlich dem Mikado vorgelegt werden muß. Er besteht aus einem einzigen Artikel «r. 135 Bekanntmachung. Donnerstag, den 2V. Juni d. I findet in Hermsdorf die Impfung der im Jahre 1808 geborenen, der von früheren Jahren zurückgestellten und die Wiederimpfung der 12jährigen Kinder statt. ES gelangen zur Impfung: s) die im oberen Ortsteile wohnhaften Kinder (einschließlich der 12jährigen) nachm. 4 Uhr im Gasthof zum Hirsch in Oberlungwitz. b) die im niederen OrtSteile wohnhaften Erstimpftinge nachmittags 5 Uhr und die ebenda wohnhaften 12jährigen Kinder nachmittags Uhr im Gasthofe zur grünen Linde hier. Die Nachschau findet Donnerstag den 27. Juni zu denselben Zeiten in den genannten Lokalen statt. Hierzu wird bemerkt, daß aus Häusern, in welchen die Masern, Scharlach oder andere an steckende Krankheiten herrschen, Kinder nicht zur Impfung gebracht werden dürfen. Die Eltern und Pflegeeltern werden unter Hinweis auf die in § 14 Abs. 2 deS Jmpfgesetzes vom 8. April 1874 angedrohten Strafen angewiesen ihre impfpflichtigen Kinder in den angegebenen Impfterminen vorzustellen. Etwaige Befreiungsgesuche sind unter Beibringung ärztlicher Zeugnisse im Impftermine anzubringen. Hermsdorf, den 10. Juni 1907. Der Gemeindevorstaud. Müller. Äus dem Veicke. Ha«ptverfammlu«g der Bereinigung sächsischer Ortskrankenkassen. Nach Erstattung deS gestern mitgeteilten Be richtes stand als Punkt 2 auf der Tagesordnung ein Antrag der gemeinsamen Ortskrankenkassen Zittau, der dahin ging, daß die Jahresvrrsamm- lung bei der Regierung vorstellig wird, be> einer Revision des Krankenversicherungsgesetzes eine Be- stimmung aufzunehmen, wonach bei Wöchner- innen-Unter st ützungS fällen olle auf Grund deS KrankenunterstützungSgesetzes errichteten Kranken- kaffen, bei denen die Wöchnerinnen innerhalb eines Jahres, von der Niederkunft an gerechnet, versichert gewesen sind, nach Verhältnis der gezahlten Bei träge zu der Unterstützung herangezogen werden. Für die Unterstützungshöhe soll die Kasse maßgebend sein, bei der die Wöchnerin am Tage der Nieder- kunft versichert ist. Der Antrag wurde von der Versammlung einstimmig angenommen. — Einen Antrag der Ortskrankenkasse Neugersdorf: „Die Jahresversammlung wolle beschließen, dahin zu wirken, daß bei Aufnahme berechtigter Mitglieder alle Kassen eine einheitliche höchst zulässige Altersgrenze einführen", fand Ablehnung. — Lin Antrag der Ortskrankenkasse Bautzen lautete: „Die Versammlung wolU beschließen, bei der Landes versicherungsanstalt zu Dresden vorstellig zu werden, daß sie bei Einweisung Versicherter in Kranken häuser zwecks Beobachtung für die Dauer der selben den Angehörigen angemessene Unterstützung gewähre." Er wurde zurückgezogen. — Weiter lag ein Antrag der freien Vereinigung von Ortskranken kassen deS amtshauptmannschaftlichen Bezirks Pirna vor: „Die Jahresversammlung der freien Ver einigung sächsischer Ortskrankenkassen in Zittau wolle bei der Reichsregierung vorstellig werden, bei einer Revision deS Krankenversicherungsgesetzes eine Be- stimmung dahingehend aufzunehmen, daß Be triebskrankenkassen verpflichtet sind, min destens diejenigen Leistungen zu gewähren, welche die am Orte bestehende Ortskrankenkasse gewährt." Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. — Punkt 6 behandelte die Frage der freien Arzt wahl. DaS sehr eingehende Referat erstattete Fraßdorf Dresden, der die Arztfrage als eine der wichtigsten Fragen für Krankenkassen bezeichnete. Den berechtigten Bestrebungen der Aerzte nach besserer Honorierung werden auch die Kranken- lassen nachgeben. AuS dem letzten Jahresbericht geht auch hervor, daß die Honorierung der Aerzte wiederum gestiegen ist, um 16 Pfennige auf dar Kassenmitglied. Erscheinungen aber, die die Existenz der Krankenkassen nach und nach untergraben,' «rfchrlst jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger Lro Quartal Mk. 1 bb durch die Post Mk. i 92 frei in'L HauS. nur das reine Fleischgewicht gelten kann. Es müsse und das ist in der Tat der Fall. Ein Teil der!dem Grundsatz deshalb eine Erhöhung deS Einkaufspreises eintreten.'Abonnenten, der die Pauschgebühr bezahlt,«gleichen Behandlung aller Mächte in China und Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lngau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu hohenstein-Lrnstthal. Organ aller* Oetneitröe-Verrvaltungerr der rrrrrliegeiröeir M r* tschcrfterr. .. , . . selbstverständlich, daß auf Anregungen deS Reichs ¬ bedeutend ist, daß als Schlachtgewicht dieser Tieres tagS in so wichtigen Fragen Beratungen stattfinden, und einer Erklärung. DaS Abkommen beruht auf " . _ . - - — -sdem Grundsatz der Unantastbarkeit Chinas und der I«for«te nehmen außer der Expedition aucb die Austräger a«s dem Lande entgegen, auch befördern die Amumcev- Expeditionen solche zu Originalpreifen.