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>e einer iweren die will wissen, daß ein Vorvertrag zwischen der Deut- >aben alle« schen Orientbank in Berlin und der Nationalbank s» .,en der unerläßlichen Um- lnungen, nicht nur bei der Berbün betete verzichtete, um dem Papst zu dienen. Die Sorge, daß auswärtige Mächte sich der Publikation der auf ste bezüglichen Dokumente widersetzten, hofft man dadurch zu beseitigen, daß man für jeder Dokument, selbst wenn es schon an anderer Stelle gedruckt sei, eine Autorisation der betreffenden Macht einhole. UebrtgenS verfolge man keine politischen, sondern nur geschichtliche Zwecke, und dürfe alr sicher oorauSsetzen, daß die delikateste Frage dieser Krieges und seiner Vorgeschichte, das Projekt der ranzösisch - österreichisch-italienischen Hlianz, in den Grundzügen schon ziemlich bekannt sei. Doch werde eS viele ergänzende Einzelheiten Aus unseren Aokonien. Puttkamek vor Gericht. An diesem Donnerstag findet vor der DiSzipli- narkammer zu Potsdam die Verhandlung gegen den zur Disposition gestellten Gouverneur vonKamerun JcSko v. Puttkamec wegen Paßfälschung und Begünstigung der westafrikanischen PflanzungS- gesellschaft Viktoria statt. Die Verhandlung ist öffentlich. Die Tatfunfchäden auf den deutschen Mulffi Inseln. Fn der gestrigen Sitzung der Budgetkom- Mission des Reichstages teilte Kolonialdirektor Dernburg folgendes vom deutschen VermessungS- schiff ,Planet" aus Jap eingegangene, vom 18. d. M. datierte Telegramm mit: Der Taifun hat die Ululssi-Jnselgruppe passiert; Menschen sind nicht ge tötet oder verletzt worden. Die Kokospalmen sind zur Hälfte zerstört, die übrigen stark beschädigt. Sämtliche NahrungSmittel-Vorräte sind weggewaschen. Die Eingeborenen haben auf zwei Jahre keine Nah» rungSmittel. Der „Planet" hat gegen die drohende Hungersnot Reis gelandet und 114 Eingeborene mitgenommen. — Die geschädigte Inselgruppe ge hört zu den Westkarolinen und liegt etwa unter 0 Gr. nördlicher Breite und 140 Gr. östlicher Länge. Deutscher (Reichstag. Ferlin, 23. April 36. Sitzung. Die Beratung des Etats des Rtichsjustiknml» wird und Schöffendienste und zu dem Behufe Zahlung von Diäten an Schöffen und Geschworene. Der Titel „Staatssekretär" wird ge nehmigt. Bei einem weiteren Titel kommt Aba. Stadthagen auf die Frage der Konkurrenzklausel gegenüber Angestellten und der dabei ausbedungenen hohen Konventionalstrafen Aus dem Zustande. Englische Hetze gegen Deutschland. Der „Standard" veröffentlicht weitere Mit teilungen über „Deutschlands Vordringen in Persien" und fordert die englische Regierung in Persien in Teheran durch Vermittelung des deutschen Gesandten am persischen Hofe abgeschlossen sei. Dieser Vertrag sei vorläufig nur provisorisch, aber die weiteren Formalitäten sollten innerhalb der nächsten zwei oder drei Monaten erledigt werden. Einer der bedeutendsten Punkte des neuen Vorver trags bestehe darin, daß die Deutsche Orientbank Filialen^in verschiedenen persischen Städten errichten soll, während die Hauptstadt der Nationalbank von Persien überlassen bleiben soll, Der „Standard" findet darin einen direkten Angriff auf englische Interessen und fordert das englische auswärtige Amt auf, einzugreifen, sonst würde sich die Lage in Persien mit der Zet derart zuspitzen, daß ein offener Konflikt zwischen England und Deutschland unvermeidlich wäre. — WaS Deutsch- lünö in Persien tut, ist sein gutes Recht Md trügt keinerlei polnischen Charakter. Ebenso tut vor deutsche Gesandte in Teheran nichts als seine Pflicht, wenn er die Bestrebungen des deutschen Kapitals ULch Kräften unt-rst"kt — Zur Verirr deutsch-englischen Beziehungen tragen solche Hetzereien wie ste „Standard", „Aimes* e tutti quaati be- angenommen. Weiter gelangen zur Annahme die Resolutionen vowhat, Treuenfels wegen fortgesetzt. Abg. Kreth (kons.) weist die vielfach beliebten Angriffe auf Preußen zurück. Die Herren im Süden kennen Preußen nicht. (Lachen links.) Redner wendet sich dann gegen die Erweiterung der Immunität der Abgeordneten, äußer seine Genugtuung darüber, daß jetzt endlich Hoffnung au beschleunigteren Gang der amtsaerichtlichen Prozeß verhandlungen sei und legt Verwahrung ein gegen die Aeußerung des Abg. Junck von Parteien, die es mit der Sozialpolitik „ehrlich" meinten. Da der Gegensatz hierzu Parteien seien, die es ..nicht ehrlich" meinten, so gefährd« solche Äußerung das Block-Verhältnis, Redner geht da« nach auf die Ausführungen Heines ein und betont, tvie die sozialdemokratische Presse alles heruntermache, was der Mehrheit des Volkes heilig sei. Gegen die Blasphemien in der sozialdemokratischen Presse sollte der Staatssekretär vorgehen. Habe doch sogar der „Vorwärts" die Königin Luise eine intrigante Persönlichkeit genannt! Das ist eine Schamlosigkeit! (Abg. Stadthagen ruft: Sehr richtig!) Sie sollten sich schämen, Herr Stadthagen! (Ruf Stadt hagens: Unverschämt!) Von einem Stadthagen unverschämt genannt zu werden, ist mir eine Ehre. (Lebhafter Beifall rechts, Unruhe links. Präsident Graf Stolberg, lebhaft die Glocke bewegend, ruft, nachdem er endlich Ruhe ge schafft, den Abgeordneten Stadthagen zur Ordnung wegen des Zwischenrufes „unverschämt".) Die Namen aller der Redakteure, die sich so etwas erlauben, sollten veröffent licht werden; es würde sich dann herausstellen, daß die meisten derselben mit uns keine Rassengemeinschaft haben. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Prinz Carolath (natl.) befürwortet die von seinen Freunden eingebrachte Resolution wegen Regelung des Automobilverkehrs. Staatssekretär Mietzerding: Die Regierungen teilen die Auffassung, daß neben einer Regelung des Automobil verkehrs auch die Regelung der Haftpflichtfrage notwendig sei. Es ist ja dem vorigen Reichstage auch schon ein Entwurf vorgelegt worden, aber hier unerledigt geblieben. Auf Grund der m Vorbereitung befindlichen Statistik, die im Herbst wohl vollständig vorliegen wird, werden wir über neue Haftpflicht-Vorschläge Stellung nehmen können, zumal dann auch mit der seit Oktober vorigen Jahres in Kraft befindlichen neuen Äerkehrsordnung einjährige Er fahrungen gesammelt sein werden. Abg. v. Gertz«« (Reichsp.) erörtert die Notwendig keit, die Behandlung geisteskranker Personen, die sich straf bar gemacht haben, zu regeln. Was den Zeugniszwang für Redakteure anlangt, sö stehe er auf dem Standpunkt des Abgeordneten MüÜer-Meimngen. Es sei unmoralisch, wenn ein Redakteur seinen Gewährsmann nennt. Und zu einer unmoralischen Handlung darf ein Richter niemanden zwingen. (Beifall links.) Ein Antrag auf Debatteschluß wird angenommen. Die Resolution Bassermann betr. Haftung des Staates für Versehen von Staatsbeamten wird mit 130 gegen 128 Stimmen abgelehnt, da Rechte und Zentrum geschloffen dagegen stimmen. Die Resolution deS Zentrums betr. Haftung deS Reiches für Versehen von Reichsbeamten wird dagegen mit großer Mehrheit auf, der veränderten Lage in Mittel-Asien ihre - Das BlattIvon lebhaftem Interesse geben. getan, um allmählich die Forderungen in den Etat hinein zubringen. Ich hoffe, daß uns dies gelungen ist und daß die Angelegenheit zu Ende geführt ist, ehe es zu einem Kriege kommt und bevor wir unsere Waffen brauchen. Ich bin sehr gedrängt worden, ein schnelleres Tempo ein- zuschlaaen: ich habe aber diese Wünsche nicht berücksichtigt, weil ich das volle Vertrauen hatte und habe in die Kraft, die wir besitzen. Es kommt ja doch nicht nur auf die Waffen an, sondern auch auf dieses Vertrauen in unsere Armee. Aber das ist sicher, der deutsche Soldat muß die beste Waffe haben, die es gibt. Mein Vertrauen Hot sich auch gerechtfertigt; der Reichstag hat uns gegeben, was wir fordern mußten. Wir müssen kriegsfertig sein, damit es uns nicht gehe, wie einer Republik, die, als vor zwei Jahren Wolken auftauchten, Hunderte von Millionen opfern mußte, um die Grenzen zu sichern. Unser Be streben wird es sein, unsere Armee allezeit in kriegs bereitem Zustande zu erhalten. (Beifall.) Abg. Kellmann (nat.-lib.) führt aus. man sei in Weimar auf das Peinlichste davon berührt, daß das Groß herzogtum in militärischen Dingen so wenig berücksichtigt werde. Weitcrberatung Mittwoch 1 Uhr, treiben, nicht bei. Der Krieg 1870 in französischer Beleuchtung. Auf Veranlassung deS französischen Ministers des Aeußern Pichon soll die diplomatische Geschichte deS Krieges von 1870 nach den französischen Archiven herausgegeben werden. Ein Mitglied der zu diesem Zwecke ernannten Kommission teilte einem Mitarbeiter des „TempS" einige Ginzel- heilen über die bevorstehende Publikation mit, die zum Teil auch für Deutschland Interesse haben. Die Dokumente werden nach dieser Quelle einen absoluten Wahrheitswert haben und unwiderleglich beweisen, ^daß nicht nur das französische Volk, sondern auch die gesetzgebende Versammlung von der Regierung Napoleons über die wahre Lage ge- täuscht wurden. Nie hätte man in den Krieg ge willigt, wenn eS bekannt gewesen wäre, daß Napoleon die Interessen Frankreichs den Interessen deS Pap st- umS opferte und leichten Herzens auf wirksame zurück. Staatssekretär Niederdiug erwidert, daß auch zu der erneuten Prüfung der Frage der Konkurrenzklausel Sachverständige herangezogen werden. Abg. Kassermann (nat.-lib.) hält mit seinen Freunden möglichste Einschränkung der Anwendung der Konkurrenz klausel gegenüber Angestellten, Technikern und Arbeitern für geboten; die Anwendung sollte nur die Ausnahme fei». Damit ist der Etat des Reichsjustizamtes erledigt. Zur Beratung steht dann der Militäretat. Abg. Erzberger (Zepsr,) verlangt wciteraehend? Er sparnisse, vor allem müsse der sogenannte 13. Hauptmann kassiert werden. Weiter befürwortet Redner u. a. eine von seiner Partei beantragte Resolution betr. Postporto vergünstigung für Sendungen von Soldaten in die Heimat. Für einen Beschluß sei nach seiner Ansicht der in einer Resolution Liebermann gemachte Vorschlag der Anstellung von Militär-Zahnärzte» noch nicht reis. Weiterer Prüfung bedürfe auch noch eine Resolution Ablaß betreffend Maß nahmen gegen die Bewucherung von Offizieren. Zustim men würden seine Freunde der sozialdemokratischen Re solution betreffend Erhöhung der Löhnungen der Mann schaften und Unteroffiziere, sowie betreffend Uebernahme der bisher den Mannschaften auferlegten Ausgaben für die Beschaffung vorschriftsmäßiger Gebrauchsgegenstände auf den Etat. Ebenso stimmten sie einer weiteren Re solution Ablaß zu betreffend Bekämpfung der Soldaten- mißhandlungen durch eine baldige Reform des Militär- trasrechts, des Beschwerderechts und des ehrengerichtlichen Verfahrens. Notwendig sei endlich eine gerechte Regelung der Anrechnung der Mllitärdienstzeit aus das besoldungs- und pensionsfähige Dienstalter. Abg. Graf Griola (natlib.) stimmt letzterem durch aus zu und erklärt weiter eine Revision der Nelikteu- ürsorge bei Offizieren und Mannschaften für notwendig. In bezug auf die Wiederschaffung der 13. Hauptleute dächten seine Freunde ebenso wie der Vorredner. Die Militärmißhandlungen hätten im Vergleich zur Stärke mseres Heeres erfreulicherweise abgenommen. Eine Re- orm des Beschwerderechts akzeptierten seine Freunde, doch dürfe dadurch die Disziplin nicht gefährdet werden. Betreffs der Oefsentlichkeit des militäracrichtlichen Ver- ahrenS meinten auch seine Freunde, daß die Ausschließung der Oefsentlichkeit nur die Ausnahme bilden dürfe. Was die Resolution betreffs strengerer Maßnahmen gegen Be- wucherung der Offiziere anlange, so könne damit doch wohl nur strenges Vorgehen gegen leichtsinniges Schuldenmachen unger Offiziere gemeint sein, und in dieser Hinsicht be- tunden ia doch schon strenge Vorschriften des obersten kriegsherrn. Dem sozialdemokratischen Anträge wegen Erhöhung der Löhnung stimme er selbstverständlich zu, bemerke aber noch, die Herren Sozialdemokraten hätten es leicht, solche Anträge zu stellen, da sie ja nachher doch gegen den ganzen Etat stimmten. Endlich tritt Redner ür reichlichere Flnrentschädigung bei den Manöver» ein Kriegsminister v. Einem erwidert auf Anfragen wegen der Entfestigung Magdeburgs und Königsbergs. Erzberger habe gemeint, im Etat merke man nichts von >en vom Reichskanzler versprochenen Ersparnissen. Nun, daß der Reichskanzler dabei nicht an diesen Etat gedacht Annahme die Resolutionen von! bat, hätte sich ja Erzberger selber sagen können. Dieser „ Abschwächung der Tierhalter--Etat lag ja damals schon vor. Bisher konnten wir Er- Haftung und die Resolution von Maltzahn betreffend sparnisse nicht machen wegen der unerläßlichen Um- Automobil-Haftung. Ebenso die Resolutionen betreffend besestigungen und Umbewaffnungen, nicht nur bei der v» vrinnvrirei, m Zwangsvergleich außerhalb des Konkurses, betreffend Artillerie, sondern auch bei der Infanterie. Hier war sie „ Sicherung der Bauhandwerker-Forderungen, betreffend um so komplizierter, als ganz neue Munition eingefübrt ^"fmerriamlkll zurommen zu lasten. ZeugniSverweigerungSrecht der Abgeordneten und betreffend werden niußte. Alle diese Verhältnisse erschi " - - - - - - gleichmäßige Zuziehung aller Stände zum Geschworenen- Etataufstellung in unerhörter Weise. Wir hc Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, 's Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Knhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. f. w für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu hohenstein-Lrnstthal. Organ aller Oerneinde-Verwaltungen der irinl reg enden Ortschaften. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1 üb durch die Post Mk. i gz frei in's Haus. sD MO nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf M, MM , M M MM W dem Lande entgegen, auch befördern die Anuonceu- IW Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Donnerstag, den S5. Äprll 1M. 57. Jahrgang Es naht die Entscheidung! Me sagte der Partei-Papst Bebel? „Wer uns noch Glauben machen will, es bleibe nur der gesetzliche Weg, der ist entweder ein Narr oder ein Verräter. Es bleibt nur der gewaltsame Umsturz alles Bestehenden." Was schrieb die „Wahrheit"? „Wenn man uns nur die Arsenale öffnen wollte, um uns die Waffen zu liefern!" Was sagte Obergenossc Singer im November l903? „Es fällt mir nicht ein, dem Arbeiter eine besondere Wurst zu braten. Denn wenn er eine bessere Wohnung hat, so ist er zufrieden, und wenn er zufrieden ist, so ist er für unsere Zwecke nicht zu haben." Deshalb verlor die Sozialdemokratie bei der letzten Reichstagswahl 1674 Stimmen. 6062 Stimmen gewann der bürgerliche Kandidat Or. Clauß. wr. Clautz ist auf dem Wege zum Siege. Auf, Ihr Wähler, es ist Ehrensache des Bürgertums und der vaterländisch gesinnten Arbeiterschaft, Uv« «n v»IIv«Uv«r Auf jede Stimme kommt es au! Es gibt für säumige Wähler teiue Entschuldigung. Wähler tut Eure Pflicht! ^VäK1t Dr. VLauss. Nr S5.