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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190705162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070516
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-05
- Tag 1907-05-16
-
Monat
1907-05
-
Jahr
1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.05.1907
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WeHkiMMM WM jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^WW MM M M Mch nedmen außer der Expedttüm auck die SorttLger auf kostet durch die Austräger Lro Quartal Mk. 1 55 HW R U WZ Lande entgegen, auch befördern tue «nnonceo- durch die Post M. 1,92 frei in's HauS. (D 8 * Speditionen solche zu Originalprerfen. för Hostimstein Ernstthal. Oberlnngmltz. Gersdorf. Knga«. Hermsdorf. Kernsdorf. Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Mrchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TKMeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. f. w ArntsZlcrtt für das königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcrrr erllev <Verrreinöc-Ver7rr,crttrrirgeir öorr uirrlreaenöerr Ortschafterr. «r. 118. Donnerstag, den 16. Mai 1M. 57. Zahrgang EWSSSSSSSS»»«»»» 53. Sitzung. Abg. v. Mamp (Reichsp.): Jeder Vertrag ist künd- Befähigungsnachweis, 7. der Versicherungsvertrags, seien Sie überzeugt, wir in Preußen würden ,e Entwurf, 8. der Entwurf über die Sicherung der bar. Zeit die gesetzgeberische Ausbeute, die geleistete posi tive Arbeit, nicht allzu groß sein kann. Zumal wenn man in Betracht zieht, daß in dieser Zeit noch 14 Interpellationen besprochen worden sind, die 12 Tage oder 2 Arbeitswochen in Anspruch nahmen, so daß für den eigentlichen gesetzgeberischen Stoff nur 7'/z Wochen Zeit blieben. WaS der Reichstag in dieser kurzen Spanne Zeit geleistet hat, ist genug, und man muß seinen Fleiß anerkennen, wenn auch vielleicht der Redseligkeit noch etwas mehr Zügel hätten an gelegt werden können. Man muß berücksichtigen, daß eine Etatsberatung sonst immer 10 Wochen ge- dauert hatte eine Zeit, die der neue Reichstag b-- deutend unterboten hat, da auf seine Etatsdebatten nur etwa 40 Sitzungen entfallen gleich 6'/z Wochen. Von den ihm vorgelegten 28 Regierungsvorlagen hat der Reichstag endgiltig erledigt: 1. den Reichs- Haushaltsetat für 1907, 2. 5 Ergänzungsetats für '.907, u. a. Kaiser Wilhelm-Kanalerweiterung, Farmer- entschädigungen, Teuerungszulagen, Verminderung der Schutztruppen, 3. zwei NachtragSetalS für 1906 (29 Millionen für Südwestafrika und 1. Rate (8900000 Mk.) für die Eisenbahn von Kubub-Feld- jchuhhorn, 4. den Entwurf betreffend der Hinter- bliebenen-Verstcherungsfonds, 5. den Entwurf über die Vornahme einer Berufs- und Betriebszählung am 12. Juni d. I., 6. die Kontingentierungsoorlage für Brennereien, 7. den Entwurf für den Gebührentarif ücS Kaiser Wilhelm-Kanals, 8. das Etatsnotgesetz für April und Mai, 9. den Vertrag über den Beitritt Luxemburgs zur norddeutschen Brausteuergemein schaft, 10. den Vertrag mit den Niederlanden über die gegenseitige Anerkennung der Aktiengesellschaften, 11. den Vertrag mit der Schweiz über die Beglaubi gung öffentlicher Urkunden, 12. die Bestimmungen des neuen Weltpostvertrages, 13. die Uebereinkunst zwischen Deutschland und Frankreich, betreffend den Schutz von Werken der Literatur und Kunst, 14. die eher, je lieber von dem Vertrag loskommen. Der Rest des Etats und das Etatsgesetz werden ge nehmigt. sind. Daraus ergebe sich für die p. dir Verpflichtung zur Schadloshaltung Zusatzübereinkunft zum deutsch-türkischen HandelS- ^vertrag, 15. den Zusatzvertrag zum deutsch norwegi- Abg. Ulrich (Soz.): Gamp kennt den Vertrag zwischen Preußen und Hessen gar nicht, wenn er sagt, wir sollten seine Kündigung beantragen. Der Vertrag ist unkündbar. Daß Preußen irgend etwas verschenkt, glaubt Herr Gamp wohl selber nicht. Daß wir alle in Preußen aufgehen, wie Hessen es mußte, das wäre ein nationales Unglück. Bauforderungen, 9. das Hilfskaffengesetz. Ferner: 9 Denkschriften: Tätigkeit der physikalisch-technischen Reichsanstalt, Beschäftigung von Gefangenen, Verlauf des südwestafrikaniichen Aufstandes, Entwickelung der afrikanischen Schutzgebiete, Entwickelung von Kiau- lschou, Bericht des Kolonialamtes über die Kolonial- skandale, Denkschrift über die Beschwerden der Akwahäuptlinge, Denkschrift über die afrikanischen Eisenbahnen, Kartelldenkschrift (Teil 3), 3 Verträge: Tippelskirchvertrag, Lenzverträge wegen Togobahnen und südwestafrikanische Bahn, 9 Bekanntmachungen in Gestalt von Etatsresolutionen zur Annahme ge- i langt. Ferner wurden 14 dringende Anträge auf Einstellung von Strafverfahren gegen ReichStagS- mitglieder angenommen. G e st 0 r b e n sind während der Dauer der Verhandlungen die Abgg. Prinz Arenbery (Ztr.) und Auer (Soz ), die durch die Abgg. Fervers und Molken buhr ersetzt wurden. Der Reichstag geht auf 6 Monate bis zum 19. November in die Sommerferien. Seine Herbstarbeit wird zunächst darin bestehen, von den angeführten 9 unerledigten Vorlagen die ersten Beratungen zu erledigen und diese Vorlagen den Kommissionen zu Übel weisen. Die Regierung beabsichtigt für den Herbst noch die Vorlegung eines Reichs-VereinS» nnd -V e r sia m m l u n gSgesetzes und einer Matz- und Gewichtsordnung. Vor Weihnachten wird auch der neue Etat noch dem Reichstage vorgelegt werden. In den 4 Herbstwvchen wird also genügend Arbeit vorliegen. Der Abschluß des Reichsetats für 1SV7. Die fortdauernden Ausgaben des ordentlichen Etats für 1907 betrugen nach dem Etatsansatz des Bundesrats, 22 Rechnungssachen, 7 Uebersichten und Nachweisungen, 26 Wahlprüfungsberichte. Von Anträgen von Mitgliedern sind sämtliche 142 Initiativanträge nicht zur B e- ca tung gekommen. Doch ist ein Teil von ihnen -Aus -LM Neieöt Am Schluffe der ersten Sitzungsperiode. Der Reichstag hat sich am DienStag vertagt, nachdem die Sitzungsperiode mit einer kurzen Unter brechung zur Osterzett vom 19. Februar an gedauert hat. Es wurden während dieser Zeit 54 Plenar sitzungen abgehaltcn. Der Reichstag war 12Vr Wochen versammelt, wovon 9*/, Wochen der Arbeit gewidmet waren. Es ist naturgemäß, daß in dieser kurzen „ . Was Ulrich vorbrachte, sei doch nur von untergeordneter Bedeutung. Hessen habe jedenfalls Vorteile von der Interessengemeinschaft mit Preußen. Er wolle damit sagen, daß es Württemberg Hessen nach- machen solle. - unter Berücksichtigung des 5. EcgänzungsetatS 2 026 475 818 Mk, davon hat der Reichstag ge stochen 33 759 Mk., zugesetzt 186 548 Mk, mithin sind zuzusetzen, 152 789 Mk, so daß die fortdauern den Ausgaben jetzt betragen 2 026 628 607 Mk. Die einmaligen Ausgaben betrugen nach dem Etats ansatz 315881647 Mk,gestrichen wurden 3 924235 M., zugesetzt 304 600 Mk, mithin sind abzusetzen 3 619 635 Mk. so daß bleiben 312 262 012 Mk. Die fortdauernden und einmaligen Ausgaben des ordent lichen Etats betragen mithin jetzt 2 338 890 619 M. Die Einnahmen waren geschätzt auf 2 296 499 417 M., gestrichen wurden 32 935 926 Mk., zugesetzt 29 545 220 Mk, mithin sind abzusetzen 3 390 706 M., bleibt eine Einnahme von 2 338 890 619 Mk. Die Ausgaben des außerordentlichen Etats betrugen nach dem Ansätze 260 001010 Mk, gestrichen wurden 2 500 000 Mk, so daß 257 501 010 Mk. bleiben. Die Einnahmen des außerordentlichen Etats waren geschätzt auf 268 574 010 Mk, gestrichen wurden 11073 000 Mk. mithin verbleiben als Einnahmen 257 501 010 Mk. Die Gesamteinnahmen und -Aus gaben balancieren mit 2 596 391629 Mk. Im Kalle Curtiu- ist nunmehr, wie man aus Straßburg meldet, eine Klärung der Sachlage erfolgt. CurliuS hat endgültig seine RücklrittSabsicht aufgegeben. Eine von sämtlichen evangelischen Geistlichen des Lande? unter zeichnete Eingabe an den Präsidenten Curtius, weiter den Entwurf eines MilitärhinterbliebenengesetzeS. Unerledigt blieben und bis zur Herbst- tagung verschoben wurden: 1. die Maischbotiichsteuer- novelle (befindet sich in der Kommission); 2. der Entwurf betreffend Herstellung von Zigarren in der Hausarbeit, 3. der Entwurf über die Bestrafung von Majestätsbeleidigungen. 4. das UnterstützungSwohn- sitzgesetz, 5. die Vogelschutznooelle, 6. der kleine trag mit Griechenland. Abg. Müller-Meiningen (freis. Volksp.) wünscht ein Gesetz, daß das bei Auslieferung einzuhaltende Ver fahren regelt. Abg. Heine (Soz.): Wenn cs in 8 18 heiße, „die Auslieferung soll nicht stattfinden, wenn die betreffenden Straftaten als ein politisches Vergehen angesehen werden", so ermögliche das „soll" die Deutung, daß die Behörden es in der Hand haben sollen, ob sie ausliefern wollen oder nicht. Geheimrat Fra«tzi«»: Im französischen Text heißt es: ,,«rL!" Also die Auslieferung wird nicht erfolgen. Abg. Kirsch (Zentr.) widerspricht dem Verlangen nach reichsgesetzlicher Regelung des Auslieferungs verfahrens. Abg. Dome (freis. Ver.) tritt für reichsgesetzliche Regelung des Auslieferungsverfahrens ein. Im gleichen Sinne äußert sich Abg. D««ck (natlib.). Der Vertrag wird dann in zweiter Lesung an- Äbg. C««o (freis. Volksp.) glaubt allerdings, daß Raab einzelne Fälle zu sehr verallgemeinert habe, verur teilt aber den Versuch der Reedereien, in das Koalitions recht ihrer Offiziere einzugreifen. Seine Freunde wünschten das Koalitionsrecht den Seeoffizieren genau so unbeschränkt gewahrt zu wissen, wie den Arbeitern. Abg. v. Wolff-Metternich (Zentrum) kommt unter großer Unruhe des Hauses auf die Weinfrage zurück. Auf die voin Abg. Erzberger geäußerten Wünsche er widert Staatssekretär Graf Posadowskq: Die Unter stützung des gemeinnützigen Bauwesens aus dem Fond der Versicherungsanstalten ist bereits in großem Umfange erfolgt. Eine Statistik über die Hergabe von Mitteln der Versicherungsanstalten an Krankenhäuser, je nach der Konfession, habe ich zwar zugesagt, doch habe ich wegen des gemischten Charakters dieser Anstalten noch keine Grundsätze gefunden, nach denen der Wunsch des Herrn den Zuschuß für Engelport diesmal nur bewilligt hätten, weil cs sich um einen schon mehrere Jahre gezahlten Zu- chuß handelt. Im nächsten Jahre würden sie den grund- ätzlichen Maßstab anlegcn und im wahren Interesse der Missionen, wie im Interesse des Reiches Unterstützungen von Missionsanstalten ablehnen. Abg. Stork (Südd. Volksp.) spricht gleichfalls gegen das Koirfessionsprinzip in dieser Frage. Der Kolonial-Etat wird ohne weitere Erörterung er- Ausfassung, daß Hessen in der Betriebsgemeinschaft mit Preußen zu kurz komme und man in Hessen mit dieser Gemeinschaft unzufrieden sei. Abg. Ulrich (Soz.) behauptet demgegenüber, in Hessen müsse man sich jetzt allem, was von preußischer Seite angeordnet werde, fügen, allen Tarifierungen, allen Das Haus stimmt ohne jegliche Debatte dem Anträge der verbündeten Regierungen betreffend die Vertagung »r» Reichstages bis zum 19. November zu. Zur Beratung steht dann der Austtefrruugsvrr- Kertin, 14 Mai. zu der Haftung der Automobilisten die Haftung der Tier halter sei. Abg. Horn (Soz.) hält seine Angaben über die mangel haften Zustande in der Glasindustrie aufrecht. Abg. Raat» (Wirtsch. Vgg.) betont die Notwendigkeit eingreifender sozialer Reformen für unsere Seeleute, die nur allzu lange versäumt worden seien. Abg. Heckscher (natl.) glaubt, daß jeder, der unsere Reedereien, unsere Schiffe, unsere Seeleute kenne, nur das größte Lob für sie alle haben werde. Sachlich be streitet Redner vor allem, daß irgend eine deutsche Reederei ihren Kapitänen Vorschriften mache oder gemacht habe, die Schnelligkeit vor die Sicherheit zu stellen. Die Reederei würde ja nicht nur das Leben der Passagiere, die Güter, sondern auch das Schiff in Gefahr bringen mit solchen Vorschriften. Abg. MLUrr-Meiningen: Ein allgemeiner Vorwurf war das nicht, ich habe ganz spezielle Dinge vorgebracht. Es herrscht in weiten Kreisen die Ueberzeugung, daß, wenn die deutsche Regierung mit anderen sich Rußland gegenüber zur energischsten Vertretung der Ansprüche zu sammentun würde, sie wohl etwas erreichen würde. (Staatssekretär v. Tschirschky wendet sich mit einer ab wehrenden Handbewegung ab. Abg. Held (natlib.) nimnit den Allgemeinen Schul verein gegen polnische Angriffe bei der zweiten Lesung in Schutz. Beim Etat des Urichsamt« de» Inner« erinnert Abg. Huk (Soz.) an die Explosion der Roburitsabrik bei Witten im November vorigen Jahres nnd ihre traurigen Folgen für die Umwohner. Eine große Anzahl solcher kleiner Leute sei vollständig verarmt durch die Zerstörung ihrer Häuser. DaS Schlimmste sei, die Feuerversicherungs gesellschaften lehnten ihre Haftpflicht ad, da es sich nicht um Feuerschaden handle. Daß Roburit kein Sicherheits sprengstoff sei, woiür man ihn bisher gehalten habe, stehe jetzt jedenfalls fest; trotzdem werde noch immer auf Eisen bahnen Roburit transportiert ohne Rücksicht auf seine Gefährlichkeit. Auch in der Konzessionierung von Roburit- sabrikanlagen habe sich noch nichts geändert. Staatssekretär Graf Posad0M*kq: Es scheint, als ob unter Umständen auch in Explosivstoffen, die man für sicher hält, innere Zersetzungen vor sich gehen. Man ist ja auch zu der Annahme gelangt, daß ein derartiger Zu sammenhang der Explosion des französischen Kriegsschiffs genommen. In dritter Lesung werden der Zusatzantrag zum Auslieferungsvertrag mit Uormegr« und das Kandels- prooisortum mit den Vereinigten Staaten von Amerika definitiv angenommen. Die Rrichsbramteugesetze werden gleichfalls definitiv, und zwar so btoc, aimenommen. Dann wird die dritte jefun« de» Etats fortgesetzt. Beim Etat des Auswärtigen Amt* kommt Abg. Kafferma«« (natlib.) auf die Angelegenheit der Ent schädigungsansprüche deutscher Staatsangehöriger aus dem Burenkriege zurück und spricht die Erwartung aus, daß man sich mit größter Energie der deutschen Ansprüche annehmen werde. Abg. Müllrr-Meiningen (freis. Volksp.): Er habe dem Staatssekretär bereits vor einem Jahre persönliches Material vorgetragen, aber es sei nichts erfolgt. Ja, es sei sogar von einer differenziellen Behandlung die Rede. Die Ansprüche der Franzosen würden anstandslos vom Auslande befriedigt. Nach dem ganzen Auftreten des Staatssekretärs habe man allgemein den Eindruck, daß es an der nötigen Energie fehle, und man müsse ihm zurufen: Etwas mehr Dampf, Herr Staatssekretär. Staatssekretär v. Tschtrfchky: Ich muß den Vor wurf energisch zurückweisen, daß eS der deutschen Ver tretung dem Auslande gegenüber an der nötigen Energie fehle. Wir treten im Rahmen der Möglichkeit und im Bewußtsein der Verantwortlichkeit so auf, wie wir es dem Polke gegenüber verantworten können. Rußland lehnt überhaupt eine Entschädigung aus Anlaß des Aufstandes ab. Von differenzieller Behandlung ist nicht die Rede. Auf so allgemeine Vorwürfe, wie: Etwas mehr Dampf!, kann ich nicht antworten. Die neue Sitzung beginnt 5 Uhr 45 Minuten. — Der Auslieferungsvertrag mit Griechenland wird debatte los in dritter Lesung endgültig genehmigt. — Es folgten Mah1priif««gen. Bezüglich der Wahl des Abg. Schack (Wirtsch. Ver.) werden unter einstweiliger Beanstandung der Wahl Beweiserhebungen beschlossen, ebenso hinsichtlich der Wahlen Mayer (Zentr.), Glowatzki (Zentr.), Wehl (natl.) und Schwabach (natl.). Eine lange Reihe weiterer Wahlen werden dem Kommissionsantrage entsprechend für gültig erklärt. Damit ist die Tagesord nung erledigt. Es folgt der übliche Dankesaustausch zwischen dem Hause und dem Präsidenten. Staatssekretär Graf Posadowsky verliest dann eine allerhöchste Botschaft, die die Vertagung de» Reichstags bis zum 19. Nov. ausspricht. Unter einem dreifachen, vom Präsidenten ausgebrachten Hoch auf den Kaiser, vor dem sich die Sozialdemokraten aus dem Saale entfernt haben, schließt die Sitzung. im Amte zu bleiben, ist dahin beantwortet, daß Curtius sich nach reifster UebeAegung entschlossen habe, weiter im Amte zu bleiben, solange er auf das ungcschwächte Vertrauen der protestantischen der Reichslande und ihrer geistlichen Führer Erzberger durchführbar wäre. Abg. Hoch (Soz.) verlangt schärfere Ueberwachung der Einhaltung der Unfallvcrhütungsvorschriftcn. Abg. Semler (natl.) stellt fest, daß die Ueberwachung der Schiffe auf ihre Seetüchtigkeit hin bei uns eine strenge sei. Es liege keinerlei Grund vor, das Ansehen unserer Reederein vor dem Anslande hcrabzusetzcn. Beim Kapitel Kanalamt wendet sich Abg. Stadt hagen (Soz.) dagegen, daß etwa zum Kanalban möglichst viel ausländische Arbeiter herangeholt würden, wie das jüngst wieder im preußischen Abgeordnetenhause von den Agrariern un Interesse der Landwirtschaft gefordert worden sei. Abg. Köhler (Wirtsch. Ver.): Nicht nur die Junker, nein auch gerade die kleinen Bauern verlangen die Be schäftigung ausländischer Arbeiter bei Kanalbauten. Es ist ein bitteres Muß angesichts der bestehenden Leutenot. Beim Militäretat kommt Abg. Dr. Müller-Mei ningen (freis. Volksp.) auf den Fall der Bestrafung eines Landwehrmanncs zurück, der am Abend der Kontrollver sammlung einer Gewerkschaftsversammlung präsidiert hatte. Sächsischer Militärbevollmcichtigter Gbrrst v. Salta bestätigt, daß der Fall beim Bezirkskommando Zittau vor gekommen ist. Abg. Är. Müller-Meiningen verlangt gerade vom Standpunkte einer zielbewußten Bekämpfung der Sozial demokratie, daß die Verfügung für die Kontrollversamm lungen etwas liberaler werde. Der Marine-Gtat wird ohne Debatte erledigt. Beim Etat des Urichsschatzamt» bringt Abg. Stadt- hage« (Soz.) in einer langen Rede die Veränderung eines Druckfehlers in dem vom Reichstage verabschiedeten Brausteuergesetze zur Sprache und erklärt das für eine Perfassungsverletzung, da man den Reichstag nicht ge ragt habe. Staatssekretär Frhr. v. Stengel: Der Reichtag war nicht versammelt; machen Sie doch wegen dieses Druck- ehlerS nicht solch Aufhebens; übertreiben Sie doch nicht so! Beim Kolonialamt zieht Abg. jattman» (Wirtsch. Ver.), um keine Missionsdchatte zu entfesseln, seine Re- olution zur Unterstützung von Missionsschulen zurück. Abg. Dr. Everling (natl.) erklärt, daß seine Freunde ammeuhang der Explosion des französischen Kriegsschiffs ledigt. Kolonialdirektor Dernburg wird beglückwünscht. „Jena" zu Grunde liegt. Der preußische Handelsmimster Beim Etat des Nrichseisenbahvaml» kommt Abg. ist der Ueberzeugung geworden, daß die Konzessions- Storz (Südd. Volksp.) auf die Frage der Betriebsmittel- Bedingungen m Preußen einer Aenderung bedürften, und der Betriebsgemeinschaft zurück. Die Frage der Hilfe für die Geschädigten gehört vor die Hessischer Minister v. Neidhardt widerspricht der Abg. Dr. Hahn (B. d. L.) bezeichnet die Haftpflicht- bestimmungen für die Industrie als nicht scharf genug Vrorr (' und weist daraus hin, wie scharf im Gegensatz dazu und leugnen. Dann wird die nächste Sitzung auf 25 Minuten später anberaumt mit der Tagesordnung: Dritte Lesung des Auslieferungsvertrags mit Griechenland und Wahl- Prüfungen. preußischen Instanzen. Abg. Garst»«» (freis. Volksp.) nimmt die Glas- industrlellen-Unternehmer gegen sozialdemokratische An griffe bei der zweiten Lesung in Schutz. In der Regel ist die Arbeitszeit in den Großbetrieben nur eine zehn stündige. Bei der Forderung .des Achtstundentages über-' Seite angeordnet werde, fügen, allen Tarifierungen, allen sieht man die Konkurrenz-Verhältnisse im Auslande und Jntradierungen. Von einer Einheitlichkeit in alledem sei die Gefahr unsere gesunde Industrie zu ruinieren; be-'keine Rede. Um zu einer einheitlichen Verkehrsregelung rechtigten Forderungen würden die Unternehmer in der zu kommen, bedürfe cs einer solchen von Reichs wegen. Glasindustrie gern stattgeben, aber man sollte nicht mit Abg. Freiherr v. Gam? (Reichsp.): Wenn Ihnen demagogischen Umtrieben auf sie zu wirken suchen. die Jntercssen-Gemeinschaft mit Preußen so unerwünscht Abg. «uno (freis. Volksp.) ist überzeugt, daß bei Ge- ist, so beantragen Sie doch im hessischen Landtage ihre schenAllSiiefernnciSvrtcag lB.daSHandelSprovisoriuw . nehmigung der Anlagen in Witten Versehen vorgekommen > Aufhebung. (Lebh. Beifall rechts.) Sie wollen nur Ihre A der MU°n p , : preußische Regierung lokalen Interessen wahren, Preußen dagegen betreibt! Mischen Deutschland und der ME ,g ! großzügige Eisenbahnpolitik. s wurf über Aenderungen des ReichSbeanitengesctzets rechnen dürfe.
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