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Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, K«ga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Freitag, den M April 1M Ur. 96. 57. Jahrgang Ein letztes ernstes Wort! Kutz. «sil l „Warum wählen wir keinen Sozialdemokraten?" mit der Versicherung, daß eS ihm eine Ehre und ein Vergnügen sei, in diesem Wahlkreise, der bei dem letzten Wahlkampfe ein so großes Anschwellen der nationalen Stimmen zu verzeichnen hatte, zu reden. Aus der Nervosität, die sich der sozialdemokratischen Führung unverkennbar bemächtigt habe, gehe hervor, daß sie um den Ausgang der Wahl auf daS äußerste besorgt sei. Im Gegensatz zu früher würden in den Wahlversammlungen diesmal nur sanfte Flötentöne angeschlagen. Das ganze Vaterland blicke auf diesen Wahlkreis mit dem Gefühl, daß eine große Verant wortung auf den nationalen Parteien liegt, nämlich die, zu beweisen, daß der Erfolg der Hauptwahlen sich alle Stimme wollen. national Wort diejenigen zu sichern, die ihr bisher ihre liehen, die ihr aber jetzt untreu werden Jetzt ist die Sozialdemokratie auf einmal und volksfreundlich, jetzt hört man kein Kann nach alledem die Wahl für jeden wahr» hast deutschen Mann am morgenden Tage noch zweifelhaft sein? Wer eS gut mit sich uud dem deutschen Volke meint, wer für Deutschlands Größe und Macht stellung eintritt, der muß gegen die internationale, allem deutschen Wesen feindliche Sozialdemokratie seine Stimme abgeben! ' störende Gebühren eines ziemlich angetrunkenen i „Zielbewußten" nichts ändern, der in der ausge sprochenen Absicht gekommen war, „Rache für Rothenbach" zu nehmen und die Versammlung zu sprengen, bei seinen mitanwesenden anständigen Parteigenossen aber keinerlei Unterstützung fand und schließlich unter Wahrung de« HausrechteS durch die Polizei aus dem Saal entfernt werden mußte. Herr Goercke begann seinen Vortrag, dessen Thema lautete Die letzte der vom Wahlausschüsse der Ver einigten nationalen Parteien einberufenen Wählerversammlungen fand gestern abend im Neu städter Schützenhause statt. Sie darf im Hinblick auf das glänzende Referat des Herrn ReichStagSab- geordneten Vr Goercke aus Brandenburg und auf die patriotische Stimmung, die unter den Versamm lungsteilnehmern, soweit sie nicht dem gegnerischen Lager angehörten, herrschte, als ein würdiger Ab- chluß der Wahlkampagne auf nationaler Seite be- Zeichnet werden. Daran konnte auch daS ruhe- hierfelbst — Aimmer 9 — zurückzugebe«. Ttadtrat Hohenstein-Erustthal, am 26. April 1907. vr. Polster, Bürgermeister. chisten, die vor Allem in den Ostseeprooinzen soviel deutsches Blut hingeopfert, soviel deutsches Gut ge- brandschatzt haben. Jetzt ist die Sozialdemokratie die beste Freundin des kleinen Mannes, die Freundin desArbeiterS,d,s Handwerkers, des kleinen Landwirtes, des Beamten, die sie vorher möglichst schnell dem Untergang entgegenführen wollte, jetzt ist sie die Freundin Aller, die mühselig und beladen sind, jetzt spielt sie sich als diejenige auf, die Alle erquicken' Alle zur Glückseligkeit führen will. Und in Wahrheit ist die Sozialdemokratie die größte Feindin aller Berufsgruppen, Aller, der Ar beiter, der Handwerker, der Landwirte, der Beamten. Hat die Sozialdemokratie jemals Etwas für einen dieser Stände getan? Hat sie auch nur einen Finger gerührt, um diesen zu helfen? Gegen alle Brbeiter- Wohlfahrtsgesetze hat sie gestimmt, und wären die nationalen Parteien des Reichstags nicht gewesen, so hätten wir heute kein Kranken-Versicherungs-, kein Unfall- und kein Altersversicherungs- und Jnvalidi- tätSgesetz! „Freundin" erstanden, die Freundschaft datiere aber erst se t der letzten Wahl. Die Versuche, die > frühere Gegnerschaft zu verdecken, seien vergeblich. Schon zur Grundlage der ganzen sozialistischen ' Idee gehöre die Behauptung, daß es mit dem Mittelstand bergab geht und daß er ver schwinden muß. In der Marxistischen Theorie, die heute noch im Erfurter Programm festgelegt ist, komme daS zum Ausdruck, und obwohl diese Theorie durch die Tatsachen widerlegt ist, werde doch noch daran festgehaltcn. Nur die Revisionisten seien anderer Ueberzeugung, aber an eine Revision des Programms gehe man doch nicht heran, weil beim Ausscheiden jenes Grundgedankens die Partei ihre Berechtigung verlieren würde. Redner führte eine Reihe markanter Aussprüche namhafter sozialdemo kratischer Führer und ihrer Preßorgane an, in denen auf die Notwendigkeit einer Zerreibung des Mittelstandes hingewiesen wird. Auch merkwürdige Widersprüche kämen bei diesem Gegensätze von Theorie und Praxis zum Vorschein. In einer Wählerversammlung im von Umsturz und Revolution, kein Wort von internationaler Völkerverbrüderung. Sorgfältig verhüllt die Sozialdemokratie ihr wahres Gesicht, sorgfältig verschweigt sie ihre letzten Ziele. Kein Wort davon sagt sie, daß fie mit den Revolutionären in aller Welt liebäugelt, daß sie hunderttausende von Mark, die sie ihren deutschen Anhängern aus der Tasche gelockt hat, den Anarchisten in Rußland zugesteckt hat, den Anar Bekanntmachung Die Stelle eines Tovtenbettmetsters hiesiger Gemeinde ist vom 1. Juli ab anderweit zu besetzen. Zuverlässige, nüchterne Leute wollen ihr schriftliches Gesuch baldigst bei hiesigem Pfarramte anbringen, wo auch Näheres zu erfahren ist. Langenberg, den 24. April 1907. Der Aircheuvvrstaud. Pfarrer Schmidt, Vors. Am 1. Mai 1907 findet eine Arbeiterzähknng statt. Es werden daher alle Gewerbe. Unternehmer in hiesiger Stadt veranlaßt, die ihnen in den nächsten Tagen zugehenden Formulare am 1. Mai 1907 an-zufüllen, sodann aber die ausgefüllten Formulare spätestens bis zum 5. Mai dieses Jahres bet Vermeidung einer Ordnungsstrase van 10 Mark im Rathause ZMMiW für alle Wähler! 1 Die Wahl findet am morgenden Frei tag ununterbrochen von Bormittags 10 Uhr bis Abends 7 Uhr statt. Um 7 Uhr wird der Wahlakt geschlossen; wer bis dahin nicht gewählt hat, geht seines Wahlrechtes verlustig. s 2. Jeder hat in dem Lokal zu wählen, in wr'chem er bei der Hauptwahl am 25. Jairnar gewählt hat. Wer also inzwischen in einen anderen Wahl bezirk verzogen ist, hat in seinem alte» Wahllokal zn wählest. 3. Jeder, der in der Wahlliste steht, darf wähle«, auch wenn er am 25. Januar nicht gewählt haben sollte. 4. Jeder möge so zeitig als angängig wählen und mache es möglich, bis um 3 Uhr seinem Wahlrecht genügt zu habe«. Bei seiner Begegnung mit Dr. Clautz in Lichtenstein entschlüpfte Bebel das Geständnis, daß niemals ein Gegner so sehr die gerechten Forder- nngen der Arbeiterpartei sich zu eigen gemacht habe als Ör. OIsuss! WZ k11 Or. OIsuss! Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mt. 1 db durch die Post Mk. 192 frei in'S Hau-/ Langenberg, Falken, Llmgenchnrsdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TnMcim, Knhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. I«frr«t« nehmen außer der Expedition auch die Au-trtger aus dem Lande entgegen, auch befördern die Anuomeu- Sxpeditionen solche zu Origiyalpreisen. Der Kandidat jedes wahrhaften Patrioten, jedes Mannes, der sein Vaterland liebt, ist nur Dr. Clautz in Loschwitz! AnrtsZlcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu hohenstein-Lrnstthal. Organ crUev <8erneinde-VerrvcrItungeir der nnrliegenösn lDrtfichersten In letzter Stunde! Eher, als Alle eS dachten, sind die Wähler unseres 17. sächsischen Wahlkreises berufen, abermals an die Wahlurne zu treten. Am morgenden Freitag soll die Entscheidung fallen, wer auf fünf Jahre unseren Wahlkreis im Reichstage vertritt: der nationale Or. Clauß oder der internationale Molkenbuhr. Für den, der Augen hat zu sehen und Ohren hat zu hören, kann die Wahl nicht schwer sein. Mit allen, auch den verwerflichsten und auch im schwersten Wahlkampfe unentschuldbarsten Mitteln sucht die Sozialdemokratie für ihren Kandidaten Stimmenfang zu treiben, sucht alle diejenigen zu sich herüberzuziehen, die sie noch schwankend weiß, sucht Kein Ehrenmann darf an der Urne fehlen! Es kommt der Tag, wo nicht der Haß, — wo Menschenliebe siegt! NlLL» »LLo Dr» «SLauss! Klar, rutuZ, Trust okns kÄlssk ist ssin Wsssn! Nur die politische Verhetzung kann es wagen, die Ehrlichkeit einer solchen Gesinnung in Zweifel zu ziehen. Nicht ein Parteipapst in Berlin zwingt ihn Euch ans, nicht eine kapitalistische Gruppe, — die berufene« Kertreter «Iler S1ö«by «nserrs Mahlkreises habe« ihn ans ihren Schild erhoben! und I)r. OISU88 8i6K6n! Noch gibt es ruhigdenkende Wähler, welche den falschen Propheten die Maske vom Gesicht reißen können! Noch gibt es deutschfühlende Volksgenossen, welche der Schmutz der „Wahlzeitungen" anekelt! nicht ein bloßer Augenblickserfolg war, sondern daß s das deutsche Volk auf dem Marsche gegen die Sozial demokratie begriffen ist, die ihren Höhepunkt über- schritten hat. — Was hat die Sozialdemokratie unserem Volke genützt? Die Probe auf das Exempel machte Redner an den drei numerisch bedeutendsten Beiufsklassen: Landwirtschaft, gewerblicher Mittel stand, in den er auch die Beamtenschaft einbezog, und Arbeiterstand. Die Landwirtschaft, so Rührte er aus, habe böse Zeiten durchgemacht: diese Erkenntnis habe sich bis in die Reihen des Links liberalismus hinein Bahn gebrochen, und der er forderliche Schutz sei ihr zuteil geworden. Nur die Sozialdemokratie sträubte sich mit allen Mitteln, der Landwirtschaft zu helfen; ihre Parole lautete: Krieg nicht nur den Rittergütern und Bauerhöfen, sondern auch der letzten Bauernhütte! Dem Mittelstand sei in der Sozialdemokratie jetzt plötzlich eine Anzeiger für