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Ur. 80. Sonntag, den 7. Äprii IM. 57. Jahrgang. -< Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen« Expeditionen solche zu Originalpreisen. ArntsZlcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu hohenstein-Lrnstthal. Oxgcrn aller- <8eirrerrröe-Verrr,crltrrrrgei r der unrlregenöen (Vrtschcrften. l«den Wochentag abends für den folgenden Ta- und MM M MS kostet durch die Austräger wo Quartal Nit. 1 bL NA U AN A. durch die Post Mk. 192 ftei in'S HauS. V / » für Hohenstein Ernstthal, Oherlnugmitz, Gersdorf, Knga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Mrchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tn-schheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w> Das Konknrsverfahren über dos Vermögen des Strumpffabrikanten Otto Herman« Uhle in Oberl««glvih wird wegen mangelnder Masse eingestellt. Hohenstein-Ernstthal, am 6. April 1907. Königliches Amtsgericht. 3. öffentliche Stadtverordneten-Sitznng Dienstag, den 9. April 1907, abends 8 Uhr im Sitzungssaal» des Rathauses. Hohenstein-Ernstthal, am 5. April 1907. E. Redslob, Stadtverordneten-Vorsteher. Kny. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahmen. 2. Bestimmungen über die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen für die Ctadtgemeinde. 3. Vorschriften über Schuttablagerung. 4. Erhöhung der Gebühren für die Marktbudenoerleihung. 5. Diakonat an der St. Trinitatisparochie. 6. Penstonsfestsetzung für einen Beamten. 7. Nachoerwilligung für eine Schutzmannsstelle. 8. Richtigsprechung einer Rechnung. / 9. Festsetzung des Gemeindeansagensatzes für 1907. Um der Verbreitung der Ratten in der hiesigen Stadt wirksam entgegen zu treten, wird durch das Bauamt in den städtischen Schleusen Gift (Phosphorlatwerge) auSgelegt. Die nächste Gist legung soll vom 11. bis 14. ds. Mts. erfolgen. Da eine Rattenvertilgung mit Erfvlg jedoch nur durchgeführt werden kann, wenn gleichzeitig auch von den Privatgrundstücken aus gegen die Ratten oorgegangen wird, fordern wir hierdurch alle Grundstückseigentümer auf, auch ihrerseits an diesen Tagen auf ihren Grundstücken an geeigneten Stellen, namentlich in den Schleusen, Gift auszulegen. Die Giftauslegung hat jedoch wegen der oamit verbundenen Gefährlichkeit für die Haustiere und dergl. sehr sorgfältig zu geschehen. Gistscheine werden kostenfrei in der Polizeiregistratur, Zimmer 9 des Rathauses, ausgestellt. Stadlrat Hohenstein-Ernstthal, am 6. April 1907. , vr. Polster, Bürgermeister. Kny. X/ Gewerbliche Fach und Fortbildungsschule Hohenstein Ernstthal. Der Unterricht beginnt Montag, den 8. April nach den bisherigen Plänen. Anmeldung neuer Schüler haben für die Handelsschule, die Abteilung für zeichnende Gewerbe für die Web- und Wirkerschule Sountag, den 7. April in der Zeit von 11—1 Uhr, für die Bückerfachklasse Dienstag, den S. April von 3—4 Uhr zu erfolgen Für die Aufnahme in die Handelsschule ist laut ministerieller Verordnung eine Prüfung im Deutsch und Rechnen, welche Montag, den 8. April von 2—4 Uhr stattfindet, abzulegen. Bei der Anmeldung ist das Schulentlastungszeugnis vorzulegen. Näheres stehe an anderer Stelle dieses Blattes. Die Schlll-irektiou. Dietze. Der Bau eines Arbettermohnhauses soll vergeben werden und können Interessenten das Nähere im Rathause erfahren. Die Offerte« st«d bis SS. d. M. a« de« Unterzeichnete« ei«zureiche«. Der Gemeinderat behält sich die Auswahl unter den Bewerbern vor. Oberlungwitz, am 6. April 1907. Der Gemeiudevorstaud. Lieberknecht. Die Aufnahme in die Erweiterte Fortbildungsschule — zweijährige Daner — für angehende Ka«ste«te und Gewerbetreibende erfolgt Montag, de« 8. April, 4 Uhr in der u«tere« Schule. Oberlungwitz, den 7. April 1907. Dir. vr. Fr. Groschopp. Debanntmachung. Der am 31. März 1907 fällig gewesene I. Termin Gemeindeanlagen ist spätestens bis zum 2». April 1«»7 bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist vorzunehmenden Zwangsmittel, an die hiesige Gemeinde kasse abzuführen. Gersdorf, den 3. April 1907. Der Gemeiudevorstaud Göhler. Aus dem Veiebe Der steife Racke« des Retchssäckelmeisters. Die „Neue Politische Korrespondenz" ist in der Lage, den immer wieder in der Presse auftauchenden Gerüchten von dem bevorstehenden Rücktritt des Freiherrn von Stengel ein unbedingtes und nachdrückliches Dementi entgegenzustellen. „Frhr. von Stengel", schreibt die Korrespondenz, »hat sich zu seinem verantwortungsvollen Posten nicht gedrängt und ist nichts weniger als ein Kleber; gegenwärtig aber sem Amt aufzugeben, liegt für ihn nicht die geringste Veranlassung vor." Entschädigung an Schöffe» und Geschworene. Bei der vorjährigen Beratung des Etats der Justizverwaltung nahm der Reichstag zwei Resolu tionen an, die darauf abzieltcn, daß unter Abän derung der tztz 31 und 84 des Gerichtsverfassungs- gesetzes vom 27. Januar 1877 den Geschworenen und Schöffen eine angemessene Vergütung für ZeitoeisäumniS in der Form von Tagegeldern auS Landesmitteln gewährt und dadurch die Bei ziehung minderbemittelter Staatsbürger zum Schöffen- und Geschworenendienst ermöglicht wird. Uebereinstimmend damit haben inzwischen die Regierungen Bayerns, Württemberg? und Badens auch ihrerseits einen gemeinsamen Anirag auf Bewährung einer Entschädigung an Schöffen und Geschworene beim Bundesrat einge bracht, nachdem bei der jüngsten Besprechung der ReichStagS-Jnterpellasionen, betreffend die Reform der Strafprozeßordnung, von verschiedenen Seiten wieder sehr dringend die Gewährung von Tage geldern an Schöffen und Geschworene befürwortet worden ist. Damit dürfte diese Angelegenheit in schnelleren Fluß kommen. Vorläufig befindet sich dieser Antrag in den zuständigen BundeSratS-AuS- schüssen. AuS diesen wird er wohl bald nach Ostern an das Plenum zurückgelangen, da sein Inhalt bereits infolge der erwähnten Reichstagsresolutionen im Bundesrat hinlänglich erwvgen und erörtert ist. Sollte Preußen, wie wahrscheinlich ist, jetzt, nachdem da? Verlangen des vorigen und gegenwärtigen Reichstags durch den Antrag der drei süddeutschen Bundesregierungen eine so kräftige Unterstützung gefunden hat, seinen bisher gen Widerspruch auf geben und sich nun ebenfalls daniit einverstanden erklären, so könnte vielleicht noch in dieser Tagung dem Reichstag ein entsprechender Gesetzentwurf zu gehen, für den von vornherein eine große Mehrheit gesichert wäre. ^«»Aussperrung im deutschenHolzgewerbe. Der Verein deutscher Arbeitgeber verbände nahm in seiner am Freitag in Berlin abgehaltenen Ausschußsitzung eine Resolution an, in der dem Arbeitgeberschutzoerbande für das deutsche Holzgewerbe in seinem jetzigen Kampfe die volle Sympathie ausgesprochen und beschlossen wird, die dem Verein deutscher Arbeitgeberverbände ange hörenden Verbände und Unterverbände zu einer tat kräftigen finanziellen Hilfsaktion aufzurufen und die Hauptstelle deutscher Arbeitgeberverbände zu ersuchen, bei ihren Verbänden ebenfalls eine Unter- stützungSaktion zugunsten des Arbettgeberschutzver- bandes für das deutsche Hvlzgewerbe einzuleiten. Ferner sollen die außerhalb der beiden Zentralen stehenden Arbeiterorganisationen der Arbeitgeber auf die Bedeutung des Kampfes hingewiesen und gleich, falls zur Unterstützung der kämpfenden Unternehmer aufgefordert werden. Liebert eontra Schöpfli«. In der Beleidigungsklage deS Generals von Liebert, des Vorsitzenden des Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie, gegen den früheren sozial demokratischen ReichStagSabg. Schöpflin ist Termin am 6. Mai vor dem Leipziger Schöffengericht ange- setzt. Den Vorsitz in der Verhandlung wird Ge- richtSafsessor Dr. Köst führen. Aus unseren Aokonien. Eine Kostenrechnung. Für die aus Deutsch-Südwestafrika während des Aufstandes übergetretenen und dort internierten schwarzen Rebellen verlangt die Kaptolonie eine bedeutende Summe an Ver - p f l e g u n g s k o ste n, die Deutschland aus völker rechtlichen Gründen zu zahlen sich weigert, wo gegen die Kapkolonie geltend macht, daß die Inter nierung auf besonderen Wunsch Deutschlands erfolgt sei. In London werden in dieser Angelegenheit Verhandlungen zwischen Deutschland und der Kap kolonie geführt, zu denen auch der Premierminister der Kapkolonie, Jamesson erschienen ist. Es heißt auch, der Gouverneur von Deutsch-Südwcstafrika v. Lindcquist würde zu diesen Verhandlungen in Lon don erwartet. Aus dem Auetande. Ein Handschreiben -es Königs von Sachsen. Der kaiserliche Botschafter in Konstantinopel, Freiherr Marschall von Bieberstein wurde nach dem gestrigen Selamlik vom Sultan in Audienz empfangen. Er überreichte dabei dem Sultan im Namen des Königs von Sachsen ein Hand- schreiben des letzteren, sowie die von Professor Gurlitt aufgenommenen künstlerischen Photographien von Kunstbauten der Stadt Konstantinopel. Unerfüllbare ruthe«ische Wünsche. Der österreichische Unterrichtsminister und der Ministerpräsident empfingen am Frei tag eine Deputation von ruthenischen Professoren, die ein Memorandum betreffend die Errichtung einer selbständigen ruthe nischen Universität in Lemberg überreichte. Der Untersichtsminister sprach sich mißbilligend über die vorgekommenen Gewalttätigkeiten aus und richtete an die ruthenischen Studenten Professoren die Auf ¬ forderung, beruhigend auf die Jugend einzuwirken. Betreffend die Frage der Errichtung einer ruthenischen Universität in Lemberg erklärte der Unterrichts minister, diese Frage nur im Zusammenhang mit anderen Wünschen nach neuen Hochschulen regeln zu kö 'nen. UebrigenS sei die Regierung gewillt, d e Förderung aller kulturellen und wissenschaft lichen Bestrebungen, auch die des ruthenischen Volkes, mir Nachdruck und Eifer sich angelegen sein zu lassen. Hierauf wurde die Frage der Habilitier ung von Prioatdozenten und der Ernennung von Professoren ruthenischer Nationalität besprochen. Auch der Ministerpräsident verurteilte das Vorgehen der Studentenschaft,- er richtete gleichfalls die Anf orderung an die Professoren, die Jugend zu be ruhigen und erklärte, die Errichtung einer ruthe nischen Universität könne nicht abgesondert behandelt werden. Seiner Anschauung nach sei aber schon im Rahmen der bestehenden Einrichtungen die Möglich keit gegeben, den kulturellen Anforderungen der Rüthener durch Erichtung von Dozentenstellen und Lehrstühlen Rechnung zu tragen. Die Grundbedingung ei jedoch die Wiederherstellung guter Verhältnisse an )er Lemberger Universität. Gegen Revancherede«. Der französische Kriegsminister Picquart ichtete anläßlich der Angelegenheit des Generals Aailloud an die KorpSkommandanten ein Rund» chreiben, in dem er in Erinnerung bringt, daß die kkorpSbefehle gelegentlich des Dienstantrittes oder Abschiedes von Offizieren rein sachlich gehalten ein, sowie daß in etwaigen Ansprachen alle AuS» nücke vermieden werden müssen, die die Befugnisse >er Militärbehörden überschreiten oder übertriebene Auslegung herbeiführen könnten. Rekonstttuierung des holländische« Ministeriums. DaS holländische Kabinett hat auf daS Er- uchen der Königin hin das RUcktrittsgesuch zu rückgezogen, mit Ausnahme deS KriegSministerS Staal, dem die Königin den erbetenen Abschied