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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190703191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070319
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-03
- Tag 1907-03-19
-
Monat
1907-03
-
Jahr
1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.03.1907
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Berlin, 18. März. Durch kaiserliche Ordre rechnungsfähig. Nickol mar ein tüchtiger Musiker vom 6. März ist der in Südlveftafrlka bestehende und hat seinerzeit in Freiberger musikalischen Kreisen'Kriegszustand mit dem 31. d. M. aufgehoben, eine große Rolle gespielt. München, 18 März. Der verhaftete Nieder-! Hofer, der im Verdacht steht, den Kaufmann des Bahnwärters Feige in Hirschberg in Schlesien, die den alten Leuten, welche sich ihrer Obhut anver- trauicn, Arsenik eingab, um sie schneller zu beerben, ist nach mehrtägiger Verhandlung von dem Schwur gericht zu Hirschberg zum Tode verurteilt worden. war et ein Kaufmann Apelt aus Vorstadt Strehlen. In einem Briefe gab er an, daß er sich selbst ent leibt habe. — Im Stadtmuseum ist von einer meisterhaften kleinen Alabastergruppe, darstellend Sünde, Tod und Teufel, dat Teufeisköpfchen abge- krochen und gestohlen worden Der Rat hat au die Entdeckung des Diebes eine Belohnung von 50 Mark ausgesetzt. — Leipzig, 16. März. Heute vormittag hat sich im Rosenlale der 1863 in Burgstädt geborene praktische Arzt Or. meck. Georg Lippmann mittels Revolvers in den Kopf geschossen. WaS den ledigen und allgemein beliebten Arzt zu dem verzweifelten Schritte getrieben, ist nicht bekannt. — Zittau, 17. März An der sächstsch-böh- mischen Grenze bot dieser Tage ein Unbekannter gut nachgemachtes österreichisches Papiergeld für billiges Geld an, und zwar forderte er für 12000Kronen 2000 Kronen Bargeld. Er bestellte seine Reflektanten für ver gangenen Sonnabend nach Zittau, wo ihn sein Geschick ereilte und er verhaftet wurde. Der Gauner ist ein 47jähriger Dachdecker aus ArnSdorf bei Aussig. steher der Vereinigung, Herr Vogel, sowie Herr Kantor Merker und Herr Buchhändler Rein hold eine Reihe von humorgewürzten Ansprachen, die in jubelnd aufgenommenen Hochs auf die edle Musita und die Vereinigung sowie ihre Vorsteher auLklangen. Erst gegen Mitternacht war der schöne Abend zu Ende, der wiederum bewiesen hat, daß die Sängervereinigung eia notwendiges Glied im Gesangsleben unserer Stadt bedeutet, daS zu hegen und zu pflegen die sorgsamste Aufgabe der dazu berufenen Kreise ist. —r. Die zuerst für Sonntag Lätare in der Trt«itatisktrche geplante Gedächtnisfeier zu Paul Gerhardts 3««jährigem Geburtstage mußte wegen plötzlicher Erkrankung des Herrn Pastor Schmidt auf den gestrigen Sonntag Judica o?c- legt werden und wurde nach besonderem Liederzettel unter zahlreicher Beteiligung abgehalten. Mit dem Verhandlungen seitens der Arbeitnehmer und Arbeit geber in der gegenwärtigen Lohnbewegung der Textilarbeiter haben leider zu noch keinem be friedigenden Resultat geführt und wurde in einer überaus stark besuchten Textilarbeiterocrsammluiig am Mittwoch im Deutschen Hause beschlossen, den Versuch zu machen, durch Vermittlung der hiesigen städtischen Behörde eine Verständigung mit den Fabrikanten anzubahnen. Besprechungen bez. dessen haben bereits stattgefunden, doch sollen auch diese noch zu keinem endgültigen Resultat geführt haben. — Lengenfeld i. B., 16. März. Ueber das Großfeuer, daS in vergangener Nacht in der Garten straße zwölf Wohngebäude und eine Anzahl Neben- gebände eingeäschert hat, wird noch berichtet: Die meisten Eigentümer haben leider nicht versichert; der Schaden ist also ganz bedeutend. Die kalte Nacht machte namentlich den Kindern der Abgebrannten zu schaffen, obwohl sich hilfreiche Hände bemühten, den Obdachlosen beizustehcn. Im ganzen sind 22 Familien obdachlos geworden. DaS Feuer brannte die ganze Nacht hindurch. Heute Sonnabend früh 6 Uhr fing ein großer Schuppen noch an zu brennen und wurde zerstört. Damit war die Ge fahr des weiteren Umsichgreifens der Flammen be seitigt. Mit diesem Schuppen ist der ganze obere Teil der Garteustraße, ein einziges Haus ausgenom men, dem Brande zum Opfer gefallen. Die Nach forschungen, wie das Feuer entstanden ist, werden mit aller Energie fortgesetzt. Hoffentlich gelingt es, Licht in das Dunkel zu bringen, zumal der Gebäude schaden immerhin über 50000 M. betragen dürfte. Der Mobiliarschaden dürfte weniger bedeutend sein, da die Bewohner, die Gefahr erkennend, ihre Habe mit Hilfe der Nachbarschaft und der Wehr zumeist retten konnten. Von den 22 Familien haben nur elf ihre Habe versichert. Heu, Stroh, landwirt schaftliche Geräte usw. sind natürlich ebenfalls dun Feuer zur Beute gefallen, während das Vieh, bis auf eine größere Anzahl Tauben, gerettet werden konnte. An dem Brandplatze waren nicht nur die Wehren, sondern auch viele Ortsbewohner die ganze Nacht helfend tätig. — Auerbach, 17. März. Der Stadtrat gibt bekannt, daß infolge grober Pflichtverletzungen eines RatSbeamten eine große Anzahl von Geschäftsein- gängen während der letzten 2 bis 3 Jahre uner- ledigt gebliebcn sind. Es ist bei der großen Menge dieser Reste unmöglich, sofort alles aufzuarbeiten. Zur Beruhigung der Bürger wird ferner mitgeteilt, daß finanzielle Schädigungen kaum eingetreten sein , dürften und daß der Stadtrat zwecks etwaiger Deckung von Ansprüchen die an den betreffenden mtSbeamten aus der bezeichneten ordnungswidrigen Geschäftsführung erhoben werden könnten, sich ihm gegenüber gesichert hat. „Batavia" zurückgebracht. AIS der Bedauerns werte sah, daß seine Bitten und Vorstellungen bei der Einwanderungsbehörde ohne Erfolg blieben, jagte er sich in dem Augenblick, wo das Schiff die Anker lichtete, um von der Werft in Hoboken in See zu stechen, auf dem Deck stehend, eine Revolverkuge! mitten in das Herz, so daß er blutüberströmt zu sammenbrach. Bei der Schwere der Verletzung dürste von Bohn sein Vaterland nicht mehr lebend erreichen. Ei« Seminar «tedergebrannt. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend brannte das Lehrerseminar in Franzburg in Pommern ab. Die Seminaristen konnten zum Teil nur ihr Leben : ettcn. f Blei in das Ohr geg-fseu. In Qual- kau im Kreise Schweidnitz versuchte die Frau des Lohngäctners Hoffmann, der durch Trinken seine Frau und seine fünf Kinder in die bitterste Not ge bracht hatte, diesen ums Leben zu bringen, indem sie ihrem schlafenden Manne geschmolzenes Blei mit einem Löffel inS Ohr goß. Da die Frau vor kur zer Zeit von einem tollen Hunde gebissen ivurde, nimmt man an, daß sie die grausame Tat in krank- haftem Zustande vollführt hat. -s- Eine fünffache Giftmörderin, die Frau die staatliche Alkoholniederlage zerstören. Da die Warnungen der Polizei erfolglos blieben, gab diese Schüffe ab, wovon 1v Bauern schwer verletzt wurden; 8 davon sind ihren Verletzungen erlegen. London, 18. März. Wie „Daily Telegraph" aus Tanger meldet, ist dem KriegSmiuister Bebba« vom Stamme der Beni Jussef die Nachricht zuge- gangen, daß Natsult b i demselben eingetroffen sei und von .hm gefangen gehalten werde. London, 18 März. „Daily Mail" meldet aus Teheran: Kosakenabteilungen, die als Wachlmannschaften für die russischen Konsulate im Süden von Persien bestimmt sind, sind hier einge- troffen. Persischen Nachrichten zufolge befinden sich 5000 Kosaken in Dulfek am Kaspischen Meer. Lin anderer Transport ist von Enseli unterwegs. In Täbris sind alle Geschäfte und Läden geschlossen. Die Bevölkerung verlangt die Entlassung sämtlicher Minister. Die finanzielle Krists in Täbris und anderen Orten ist so erdrückend, daß sie den nationalen Bankerott herbeizuführen droht. London, 18. März. Der neue Riesenkreuzer „Jndomttable" ist gestern vom Stapel gelaufen. Er Hal ein Deplacement von 17 250 Tonnen, die Turbinen entwickeln 41000 indizierte Pferdekräfte. Die Geschwindigkeit beträgt 25 Knoten. Die Länge des Kreuzers ist 530, die Breite 78 und der mittlere Tiefgang 26 Fuß. Er ist somit der größte und schnellste Kreuzer der Welt. Die Herstellungskosten betragen 35 Millionen Mark. London, 18. März. Heftige Stürme, wolkenbrucharttger Siege« und eine außer- ordentlich hohe Flut haben an der Nordwestküfte von England sehr großen Schaden angerichtet, be sonders in Aberywith, Newbrighton, Blackpool und Lancaster. Mehrere Wracks treiben umher. Menschen- leben sind nur wenig verloren gegangen. Lancstaer und Umgebung sind überschwemmt. Der Dampfer „Suevie" der White-Star-Line mit 400 Personen an Bord ist bei Lizard auf Gr««d gerate«. ES herrscht dichter Nebel und große See. Ein Rettungsboot ist zur Hilfeleistung abgegangen, doch besteht keine Gefahr für das Leben der Passagiere. Lo«d0«, 18. März. Passagiere und Mann- schäften des gestrandeten Dampfers „SueVie" wur den der Reihe nach a« Land gebracht. An Bord herrschte die größte Ordnung. Menschenleben sind, wie bestätigt wird, nicht verloren gegangen. — Plaue« i. B, 16. März. Zwei Geld- mäuneln ist ein hiesiger Handelsmann ins Garn ge- gangen. Er ließ sich überreden, nach Klingenthal zu kommen, wo ihm für den Betrag von 120 Mk. ünf „echte" Hundertmarkscheine auSgehändigt werden öllten. Pünktlich traf man am bestimmten Platze Usammen, und der Vertrauensselige erhielt, nach- >em er den ausgemachten Betrag entrichtet, ein ver- ichlosseneS (!) Kuvert überreicht, in dem die Hundert- markscheiue enthalten sein sollten. Erst auf dem Zahnhofe dachte er daran, das Kuvert zu öffnen, und war nicht wenig verblüfft als er fünf „Em- Trier, 18. März. Der HerbergSwirt Körpericht wurde von einem zugereiste« Metzgergesellcn er stäche«, weil er ihm keine Getränke gab. Düffeldorf, 18. März. Die Familie Poensgen schenkte der Stadt Düsseldorf 200 «Vst Mark zur Fürsorge für Lu«ge»kra«ke. Breslau, 18. März. Wege« der Gesuud- hettfchädltchkeit des Lettungswaffers ist die Stadt oom Polizeipräsidenten aufgefordert worden, durch Anlegung von abessynischen vrunnen^für ein brauchbares Trinkwasser zu sorgen. Petersburg, 18. März Wie die Peters- burger Telegraphen - Agentur erfährt, wird der Sihungsfaal der Neichsduma im raurischen PalaiS am Donnerstag abend miederhergestellt sein. 600 Pioniere arbeiten Tag und Nacht, um alle Ausbesserungen auSzuführen, welche nötig sind, um die Festigkeit der Decken über den Sälen und Wandelgängen zu sichern. Wladimir, 18. März. 500 betrunkene Bauer« aus Poffadgavrilof rotteten sich zusammen und >lü«derte« Schankwirtschaften. Dann wollten sie Handek und Geweröe. K«««M»ür. Liverpool, l6. März. Umsatz 7000 Ballen. j^von für Spekulation und Export d!X> B Amerikaner stetig, 3 Punkte höher, Aegypter trüge, unverändert, Brasilianer 3 Punkt« höher Lieferungen: Ruhig März 5,89. März-April 5,68, Mai-Jun« 5,68, Juli-August 5,67. September-Oktober 5,«4. Breme«, 16. März Upland middling loko 56 Pf Still. (Neuestes vom Tage. -j- Ungeheure Schneemaffen haben dieletzten Schneestürme und der fast sechstägige Schneefall in den böhmischen Gebirgen abgelagert. Im Riesen gebirge ragen in den Siebengründen bei Spindel mühle gerade noch die Spitzen der Telegraphenstaiigen mit den Leitungen aus den Schneemassen heraus. In Keilbauden und Nennbauden sind die Häuser bis an die Dächer verschneit, so daß vielfach die Dachfenster als Haustüren benützt werden mußten. Im Erzgebirge liegt der Schnee oft vier bis fünf Meter hoch; in der Gegend von FrühbuS und Sauer sack sind von den Straßenbäumen nur noch die oberen Teile der Baumkronen sichtbar. Zu den Fenstern der Häuser in Abertham mußten Lichtschächte gegraben werden. Am Fuße des Hainberges bei Asch mußte durch einen Hohlweg ein 32 Meter langer Tunnel durch den Schnee hergestellt werden, um den Verkehr zu ermöglichen. Die den Verkehr hemmenden Schneemassen sind größer als seit Jahren. Im Böhmerwald haben die Schneestürme gewaltige Schneeverwehungen zur Folge gehabt, die jeden Ver- kehr unmöglich machen. Der Ort Reiterschlag ist derart eingeschneit, daß die Einwohner nur durch die Dachfenster ins Freie gelangen können. Man befürchtet bei Eintritt starken TauwetterS Wasser gefahr. t Infolge einer Explost»«, die sich in einem überfluteten Bezirk der Stadt Wheeling in West-Virginia (Amerika) in einer Topfwarenfabrik ereignete, entstand unter den meist aus Syrern be stehenden Einwohnern der benachbarten Häuser eine Panik, bei der viele Menschen auf die unter Wasser stehenden Straßen sprangen. Durch Boote wurden die meisten gerettet, achtzehn Personen sind jedoch ertrunken. -j- Wieder et« Unfall i« der fra«zöstsche« Kriegsmarine. Aus Ajaccio auf Korsika wird von Sonntag gemeldet: Während eines Nachtma- növers hat der Torpedobooiszerstöcer „Epee" das Torpedoboot Nr. 263 angeraunt; auf dem Torpe- doboot ist daS Dampfrohr geplatzt, ein Bootsmann und ein Heizer wurden getötet, ein anderer Heizer wurde schwer verletzt. -j- Drama an Bord. Ein Drama, das auf die rigorosen EiuwanderungSvorschriften der Vereinigten Staaten von Nordamerika zurückzuführen ist, hat sich, wie aus New Uork gemeldet wird, an Bord deS Dampfers „Batavia" der Hamburg-Amerika- Linie abgespielt. Unter den dort eingctrvffenen Emigranten befand sich auch der 26jährige aus Hamburg gebürtige Ludwig v. Bohn, der die Aus reise angetreten hatte, um sich seine Jugendgelicbtc als seine Gattin nach der alten Heimat heim zuholen. AIS daS Schiff in ElliS Island anlegte und die SanitätSbeamten die Passagiere Revue passieren ließen, wurde von Bohn eines Leidens wegen von der Landung ausgeschlossen. Am anderen Tage wurde er nebst 42 Leidensgefährten auf die Aireßkiche (Nachrichten. Parochie St. Ehriftophort zu Hoheustet«- Ernftlhal. DomnrStag, den 2l. März, abends ha b 9 Uhr PassionS- andacht im Waisenhaus- und Hüttengrundbetsaale. St. Trinttatts-Parochie. Donnerstag abends 8 Uhr^PassionSandacht in der Kirche. Gersdorf. DienStag, de» 19 März, abends 8 Uhr B t b «l st u » d «. La«ge«chursdorf mit Kolke». Freitag, den 22. März 1907, vormittags 10 Uhr Passi.nS- gotteSdtenst mit Wochenkommunion. Ktandeeamter(Nachrichteir vo« Hohenftein-Ernflthal auf die Zeit vom 10. bis mit 16. März 1907. Gekirrter Ein Sohn: Dem Kutsche-Emil Rudolf Laudt, demFabrik- schlosser Ferdinand Sch einer, dem Schneidermeister Karl Eduard Janz, außerdem l unehelicher Sohn. Eine Tochter: Dem Fabrilweber OSkar Biewezer, dem Presser Richard Emil Müller. Aufgebote: Keine. Gü»fchttvtz«»«e«r Der Fabrikweber Emil Reinhard Berger mit der Fabrik spulerin Minna Anna Scheibe, beide hier; der Schuhmacher Franz Arno Großmann in Lugau mit der Räherin Sidonie Milda Vocke hier Die LtrumpswirkerSehesrau Eleonore Ei dmuth« Auerswald geb Meise, 70 Jahre alt: die Hospitalitin Johanne Christiane verw. Müller geb. Weise, 78 Jahre alt; die HandelSfrau >»- guste Friederike verw Schubert geb Zwicker, 77 Jahre alt; der Webeimeister Karl Wilhelm Jost, 7k Jahre alt; die WebermeisierSwitwe Auguste Wilhelmine Himmelreich geb. Bogel, 73 Jahre alt; Martha Anna Funke, Tochter deSHauS- weberk Theodor Funke, 7 Monate alt; der Handarbeiter Christian Friedrich Max Seidel, 34 Jahre alt, außerdem 1 un eheliche Trchter. — Marienberg, 18. März. Am gestrigen Sonntag früh ^3 Uhr ist hier in dem an der , Herzog-Heinrich-Slraße gelegenen Händelschen Restau- : rationSgrundstück Feuer entstanden, wodurch daS : HauS bis auf das erste Stockwerk niederbrannte. : Leider hat der Brand schwere Opfer gefordert. Der l in dem Dachgeschoß schlafende 25 Jahre alte Sohn l HändelS konnte sich nicht rechtzeitig retten; er ist wahrscheinlich im Rauch erstickt und dann teilweise verbrannt. DaS 18jährige Dienstmädchen Schreyer sprang in der Todesangst aus dem 2. Stockwerk auf die Straße, zog sich aber schwere innere Ver- letzungen zu. Die Entstehungsursache des Brandes ist nicht bekannt. — Meerane, 17. März. Der hiesigen Web- und Handelsschule ist wiederum eine hochherzige Schenkung zu teil geworden, indem Fabrikbesitzer Otto Straff der Schule die Summe von 15000 M. überwiesen hat. — Kirchberg, 17. März. Die bisherigen Liede „Du meine Seele, singe," wurde die Feier eingeleitet, worauf nach der Liturgie Herr Pastor Schmidt eine Ansprache hielt, in welcher das Leben und Wirken des frommen Sänger? gebührend gewürdigt wurde. Die Liederfolge war so geordnet, daß „DeS Christen Leben nach Paul Gerhardts Lied" zur Darstellung gebracht wurde. Auf die Geburt und Taufe bezügliche Lieder folgte ein gemischtes Quar tett: „Breit aus die Flügel beide", gesungen von den Herren Kantor Fischer, Lehrer Wagner, Buch händler Paul Garbe, den Damen Dr. Reinige und Kantor Fischer, sowie Frl. Lohse und Dünnebier. Dieses Quartett vermochte die sangessreundlichen Zuhörer in der Liebe zum Schönen zu erwärmen und aus der Enge und Plag« des Berufes in eine Welt der Harmonie und deS Wohl lautes zu entrücken. Alle Herzen gewann sich durch ihren klaren, gutausgebildeten Sopran und gefällige Vortragsweise die mitwirksnde Frau Dr. Reinige, die zwei Lieder, dos erste mit Orgelbegleitung, den Zuhörern bot. Je ein 2stimmiger Kinder- und Jungfraucnchoc unter Leitung des Herrn Kantor Fischer gelangte ebenfalls gut zum Vortrag. DaS gemischte Quartett sang noch : „Wenn ich einmal soll scheiden", und mit Gebel und Segen schloß die erhebende kirchlich« Feier. — Die Hamburger zoologische und naturwissenschaftliche Lehrmittelausstel lung, welche zurzeit aus dem Altstädter Schützen platz aufgestellt ist, entspricht dem guten Rufe, der ihr oorangeht, in jeder Weise. Man sieht eine Reih« selten gesehener lebender Tiere, sowie eine reichhal- tigc Ausstellung naturwissenschaftlicher Gegenstände, insbesondere Muscheln, die auch käuflich erworben werden können. Am meisten Interesse, namentlich für Schulen, erregen dis GntwickelungSstufen ver schiedener nützlicher und schädlicher Tiere und Jn> sekten. Wir können Jedem den Besuch aufs ange legentlichste empfehlen, umsomehr, als dec Eintritts preis von 20 Pfg. für Erwachsene und 10 Pfg. für Schulkinder ein sehr niedriger ist. Die Ausstellung ist bis nächsten Sonntag zu besichtigen. —i. Eine Versammlung der hiesigen »rgani flerte« Textilarbeiter fand gestern im Basthause „zur Krone", Hüttengrundstraße, statt. Herr Karl Lorenz sprach über: „Hygienische Forderungen für Verkürzung der Arbeitszeit" und erntete für seine Ausführungen vielen Beifall. Weiter kam ein in nächster Zeit stattfindendes Vergnügen, eventuell ein Ausflug der Mitglieder der hiesigen Zahlstelle zur Sprache. Doch wurde vorläufig ein Beschluß ge faßt, sondern dem Vorstände das Weitere überlassen. —i. Ans der Goldbachstcaße Verunglückte gestern abend ein aus Gersdorf stammender Rad fahrer- Der junge Mann fuhr in sehr scharfem Tempo die Straße entlang, als er unweit Jägers Ziegelei auf einen größeren Stein auffuhr und da- richtung der Apotheke schweben noch Verhandlungen.'auf Nack, Papieren, die der Tote bei sich hatte, gewissen Bertha Lange begangen haben. hundeltmarkscheine" darin entdeckte, die man auf den ersten Blick als gefälscht erkennen mußte. Sein Forschen nach den Geldmänneln war zunächst ver geblich. Jetzt erst ist der Agent Schlosser aus Brunndöbra unter dem dringenden Verdacht, an der Schwindelei beteiligt gewesen zu sein, festgenommen worden. — Freiberg, 16. März. Wegen Sittlich keitsverbrechens und SittlichkeitsoergehenS in 22 Fällen, begangen an den ihm anoertrauten Kindern, Knaben und Mädchen, wurde vom Landgericht der ehemalige Organist und Bürgerschullehrer Wilhelm Holm Nickol zu 6 Jahren Zuchthaus und 6 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Die unter Anklage ge- stellten Fälle lagen zum Teil schon mehrere Jahr« zurück. Der Angeklagte hat die Verbrechen jahre lang getrieben und ist dabei in höchst raffinierter Weise verfahren. Als seine Straftaten im Oktober vorigen Jahres entdeckt wurden, gelang es Nickol, sich der bevorstehenden Verhaftung durch die Flucht zu entziehen. Von Wien aus schrieb er postlagernd unter Chiffre an Verwandte in Dresden. Durch Zufall gelärmte jedoch «in solcher Brief in die Hände einer Dresdner Verkäuferin, die darauf An- eige erstattete. Es gelang denn auch, Nickol in Lien festzunehmen. In der Untersuchungshaft legte er ein eigentümliches Gebaren an den Tag, sodaß weifel an seiner Zurechnungsfähigkeit entstanden, sie eine sechSwöchrntliche Beobachtung aus dem Sonnenstein zur Folge hatten. DaS Gutachten deS Leiters der Anstalt erklärte den Angeklagten jedoch, wenn er auch für geistig minderwertig, so doch zu durch vom Rade geschleudert wurde. Er trug beim Sturze eine Verstauchung der linken Hand, sowie Hautabschürfungen davon. Auch wurde dar Rad beschädigt. — Uebe« das Heeresergänzungsgeschäft i« Sachse« im Jahre 1906 wird berichtet: Im 12. und 19. (1. und 2. sächsischen) Korps mm den im Jahre 1906 ausgehoben: 7666 auf dem Lande Geborene, von denen 2422 in landwirtschaftlichen Berufen, 5244 in anderen Berufen tätig war-n, 8669 in der Stadt Geborene, von denen 861 in landwirtschaftlichen, 7808 in anderen Berufen tätig waren. Bon den AuSgehobenen wurden 522 der Marine überwiesen. Einjährige wurden aus dem Königreiche 918 eingestellt. — Mit der Einführung der Tarifreform wer den, wie schon mehrfach mitgeteilt, zuschlags pflichtige und zuschlagsfreie Schnellzüge unterschieden. Erster« werden in den öffentlichen Fahrplänen besonders bezeichnet, letztere führen den Namen „Eilzug" und bleiben in den Fahrplänen ohne besonderes Merkmal. Von den bisherigen jetzt allgemein zuschlagpflichtigen Schnellzügen des sächsischen Bahnbereichs werden voraussichtlich fol gende als zuschlagsfreie Eilzüge ab 1. Mw 1907 geführt werden: Früh 5 Uhr 10 Min. und nachm. 4 Uhr 40 Min. von Hof nach Leipzig, abends 8 Uhr 3 Min. von Leipzig nach Hof, vorm. 8 U'r 3 Minuten von Glauchau nach Gera, nachm. 5 Uhr 55 Min. von Gera nach Glaucyau, vorm. 10 Uhr von Drcsden Hauptbahnhof nach Eisterwerda-Berlin, nachm. 1 Uhr 20 Min. von Berlin über Elster- werda nach Dresden Hauptbahnhof, abends 10 Uhr von Dresden Hauptbahnhof nach Bisckofswerda- Zittan. — Dem Wi«tergetreide haben, wie sich jetzt immer mehr und mehr herausstellt, in einigen Gegenden unseres engeren Vaterlandes die beiden besonders kalten Tage im Januar sehr geschadet. Besondlrs galt das von dem Winierweizen, aber auch der Roggen ist so arg mitgenommen, daß die bisher — allerdings nur schwach — gehegte Hoffnung, daß die Frvstschäden wieder ausheilen könnten, immer mehr schwindet. Ein Besitzer eines größeren Gutes! im Altenburger Ostkretse schätzt, wie der „Altenb. , L.-Z." mitgeteilt wird, den Schaden, den ihm die, beiden kalten Tage verursacht haben, auf 15 000 Mk. , — Hoh«dorf, 16 März. Die hiesige neuzu- < errichtende Apotheke soll am 1. Mai d. I. eröffne!I — Dresden, 16. März. Passanten des merd'N, die Konzession ist Herrn Apotheker Schny' «Großen GartenSZ fanden heute morgen auf einer Heudschel und die Prostituierte Krank ermordet aus Radebeul erteilt. Ueber den Platz zur Ei ! Zank in der Nähe des Carolasees einen Erschossenen zu haben, soll auch einen dritten Mord an einer
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