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Hosteustetn Ernstthal» Oberlungwitz, Gersdorf, Fngau, Hermsdorf, Kernsdorf, Erscheint jede« Wochentag abends für den folgenden Ta- und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1 bb durch die Post Ml. ; 92 frei in'- HauS. nehmen außer der Sx^dition aucb die SuStrtger «st MM /M M MW W^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- dM Expeditionen solche zu Qriginalpreifen. Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Mchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TirMeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttmgrund n. f. w für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Lrnstthal. Organ aller Oernernöe-VerrValtungeir der unrlregenöen Ortschaften. Nr. 44. Oonuerstag, den 81. Februar 1M. 57. Zahryauz. Bekanntmachung Für die astastatische vesatzungSbrigade können sich Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve und Landwehr I, welche sich für die Zeit bis zum 30. September 1909 zum Dienst in Ostasien ver- pflichten, umgehend — späteste«- ViS 1S. Mär- 1V07 — wochentags nachmittags 2« Uhr im Geschäftszimmer des unterzeichneten BezirkS-KommandoS melden, woselbst nähere Auskunft erteilt wird. Königliches Bezirkskomman-o Glaucha«. ml»,»«.«Illi* Do««erStag, de« LI Februar 1907, vormittags 10 Nhr sollen im Versteigerungsraumc des hiesigen Kgl. Amtsgerichts 2309 Sick. Zigarren, 10 Flaschen Puusch-Gfsenz, 68 Flaschen Rot- nnd Weißweine nnd 5 Fatz versch. Branntweine meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Freibank: Verkauf von rohem Rindfleisch; W. D M Die WW« ks Reichstages den muß man sich jetzt, man mag wollen oder nicht, Tag für Tag beschäftigen. Der junge Mann setzt einen gewißen Ehrgeiz darein, sich eine Abfuhr nach der andern zu holen und sein politisches Renomme, daS so schon unter Null stand, immer mehr zu ver- bösern. Heute nimmt ihn sich der Chef der Reichs- kanzlet in der „Nordd. Allg. Ztg." wieder wie folgt vor: „Zu der Herrn Reichstagsabgeordneten Erzberger betreffenden Mitteilung vom 16 d. M. haben wir zwei, bei der Abschrift entstandene Fehler zu berichti- ;en: in der Datierung des abgedruckten Aktenstücks ist „1905" statt 1906 und im Text „Arrangement" tatt Engagement zu lesen. Zur Sache hat uns der serr Abg. Erzberger eine Zuschrift in Form einer „Berichtigung" übersandt, die folgendes besagt: (ES olgt dann die gestern bereits von der „Germania" veröffentlichte Erklärung des Herrn Erzberger zu der von der „N. A Z." veröffentlichten und auch von uns wiedergegebenen Registratur der Reichskanzlei.) Die „N. A. Z " bemerkt hierzu: Als Berichtigung vermögen wir diese Zuschrift nur insoweit anzuerken nen, als sie sich auf die von uns eingangs richtig gestellte Datierung bezieht. Was die vagen Be merkungen des Herrn Erzberger unter 1. und 2. zu die Die zweites Kaiserhoch aus, in daS wiederum begeistert einstimmten. Kompagnie präsentierte. Der Kaiser verließ dann mit Saal im gleichen feierlichen Zuge. Die „Köln. Ztg." erblickt als daS politisch Prinzen den Bedeutsamste an der ganzen Rede, daß die Re- vollzog sich gestern in besonders feierlichen Formen. Im Weißen Saal des Königlichen Schlosses stellten sich nach Beendigung des Gottesdienstes in der Schloßkopelle on 10^ Uhr ab die Reichstags- Mitglieder dem Throne gegenüber auf, nachdem die Schloßgarde-Kompagnie dem Kaiser präsentier« hatte, der mit den Prinzen zur Bildergalerie schritt, und dann dorthin nachgerückt war. Auch die katho lischen ReichStagsmitgliedek waren sehr zahlreich er schienen, so daß man ein reichlich „beschlußfähiges HauS" vor dem Throne versammelt sah. In der großen Loge nahm die Kaiserin Pla in einer schwarz-weißen Robe, mit ihr die Kron Prinzessin, die anwesenden Prinzessinnen, sowie Herren und Damen der hohen Diplomatie. Der WeißeSaal war festlich erleuchtet, die Fenster ließen zudem daS Helle Tageslicht einfallen. Der Thronbaldachin war mit schwarz-weitz-roren Straußen federbüschen geschmückt; Ehrenwachen der Schloßgarde und der GardedukorpS hielten die Portale besetzt Die Generalität, die Obersten und Regiments kommandeure traten an die Schmalwand dek Weißen Saales auf der KapeUenseite, die Minister, die Wirklichen Geheimen Räte, die Räte erster und zweiter Klaffe nahmen gegenüber auf der Lust gartenseite Aufstellung, die Mitglieder deS Bundes rats links vom Throne, davor FürstBülow, der kurz zuvor noch eifrig mit den Abgeordneten von Kröcher und Bassermann geplaudert hatte. Während des Gottesdienstes waren durch Eskorte von zwei Offizieren und vier Mann der Garde- dukorpS die Rei ch s i n si gn i e n nach der Bilder- ür eröffnet. Graf Lerchenfeld Äue dem Kelche. Dernburg und Stübel. Zu der Meldung, der frühere Kolonialdirektor Dr. Stübel habe sich durch die Kritik Dernburg« an seiner Tätigkeit in der Kolonialabteilung beleidigt gefühlt und habe deswegen Dernburg eine For derung auf Pistolen zugehen lassen, erfährt das „B. T.", daß an dieser Meldung kein wahres Wort sei. Das Blatt fügt hinzu, Dr. Stübel liege zurzeit in Dresden krank darnieder. Mit Herr« Erzberger Krackte ein K-ssungsmäßigen Rechte und Befugnisse gewissenhaft achten wolle. Es komme dabei aber nicht lediglich auf den guten AMen, sondern auch auf die richtige Auffassung an; diese Schloßgarde- zu fördern, werde sich das Zentrum angelegen sein lassen." galerie geleitet worden. Nach Ordnung der Ver sammlung im Weißen Saale machte Seiner Majestät dem Kaiser der Reichskanzler davon Meldung. Unter lautloser Stille nahte von dei Bildergalerie nunmehr der feierliche Zug. Voran marschierte die Schloßgarde-Kompagnie in fridrizia- uischer Tracht mit der Fahne, unter Major und Flügeladjutant von Friedeburg, der den Spontan führte. Die Kompagnie schwenkte ab und nahm hinter den Abgeordneten Ausstellung. Hinter ihr folgten zwei adelige Herolde in Wappentracht mit den Heroldsstäben, dann die Personen deS großen Vortritts, die Hofchargen, Vize Ober-Hof-, Ober-Hof- und die obersten Hofchargen, paarweise, die jüngsten voran, eine stattliche Reihe. Nun kamen die Rcichs- insignten, nämlich: DaS Reichst« siegel, aus einem Kiffen von 6rap ck'sr^ent, getragen von dem General der Infanterie, Generaladjutanten von Moltke, Chef deS Generalstabes; das entblößte Reichsschwert, aufrecht getragen vom Kriegs minister Generalleutnant von Einem, und rechts davon f der Reichsapfel, auf einem Kissen von 6r»p «l'ar^ent, getragen von dem General-Oberst General Adjutant von Lindequist; dos Z e p t e r, aus einem Kiffen von ckrap ü'or, getragen von dem General-Feldmarschall Graf von Haeseler, und rechts davon die Krone, auf einem Kiffen von clrap ä'or, getragen von dem General-Feldmarschall, General- Adjutanten von Hahnke; daS Reichspanier, ge tragen von dem General der Infanterie General- Adjutant von Kessel, welchen der General-Leutnant öffne hiermit die Sitzung. Zu provisorischen Schriftführern beruft der Alters präsident die Abgeordneten Pauli- Eberswalde (Rp.), Engelen (Z.), R impa u (natl.) und Dr. Herme« (freis. Vp.) und ersucht darauf den Schriftführer Dr. Hermes, zur Feststellung der Beschlußfähigkeit des Hauses den Namensaufruf vorzunehmen. Während der Feststellung der Präsenzliste wird da« Verzeichnis über die Zuteilung der Wahlakten an die ein zelnen Abteilungen vom Schriftführer verlesen. An Vorlagen sind eingegange» zwei Nachtragsetats ür 1906, der Reichshaushaltsetat für 1907 und der Ge setzentwurf, betreffend die Gewährung eines Darlehens an das südwestafrikanische Schutzgebiet. Alterspräsident v. Winterfeld: Der Namensaufruf hat die Anwesenheit von 365 Mitgliedern ergeben (Beifall), das Haus ist mithin beschlußfähig und kann in seine Ge schäfte eintreten. Die Verlosung der Mitglieder in die Abteilungen wird analog der früheren Praxis durch da« Blireau vorgenommen und das Resultat der Verlosung morgen mitgeteilt werden. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Ich schlage vor, die nächste Sitzung abzuhalten morgen Mittwoch l Uhr mit der Tagesordnung: Wahl der drei Präsidenten und der acht Schriftführer. Damit ist das Haus einverstanden. Schluß gegen 2 Uhr. „So hat der Deutsche Kaiser schon lange nicht mehr zu den Erwählten seines Volkes gesprochen, wie in dieser Ansprache, die das Ärbeitsprogramm für den neuen Reichs tag aufstellt. Das Bekenntnis des Kaisers zur General-Adjutant von Loewenfeld und General- Reichsverfassung steht in vollster Harmonie mit Leutnant von Hoepfner geleiteten. Zur Rechten und dem Hinweis auf die Pflicht der Volksvertretung dem ES folgte der Kaiser, hinter ihm der.Kron- gemeinen, gleichen Wahlrecht. Der Sozialdemokratie wird pri nz, der die Uniform der Pasewalker Kürassiere^ s^wer werden ihr^ mit dem die Prinzen aus souveränen altfürstlichen Hausern, I,der deutsche Arbeiter dürfe nicht unter der Torheit der dann die Generaladjutanten Generalkapitän von Scholl, i Sozialdemokratie leiden". Das ist wieder der Kaiser der Generale und Admirale L la suite, dabei der russische Februar-Erlaffe von 1890, der hier spricht, und wir haben - 'die nute Zuversicht, daß er sich in seinem Vertrauen auf Abg. v. Minterfetd-Menkin (dk.): Nach 8 I der Geschäftsordnung für den Reichstag gilt die Vorschrift, daß die erste Eröffnung eines neuen Reichstages durch da« älteste Mitglied des Reichstages erfolgt. Ich bin am 2. März 1823 geboren, und wenn kein älteres Mitglied hier im Hause ist, so werde ich dieses Amt provisorisch übernehmen. Wenn jemand älter ist als ich, dann bitte ich ihn, sich zu melden. Es meldet sich niemand. Ich nehme also an, daß ich das älteste Mitglied bin und er- Die „Deutsche TageSztg." schließt ihre Aussührungen: „Am großen und ganzen hat diese Thronrede uns so befriedigt, wie kaum eine in den Jahren vorher. Es weht ein frischer n a t i o n a l e r H a u ch durch sie. Es ist, als seien Fürsten und Volk einander näher gerückt. Die nationalen Gesichtspunkte sind mit Fug und Recht in den Vordergrund gerückt worden, der Kampf gegen die Ge walten des Umsturzes steht im Mittelpunkte. Das ent spricht durchaus der Sachlage. Wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht Erwähnung gefunden haben, so darf und muß das wohl dadurch erklärt werden, daß man ge sonnen ist, auf den Bahnen weiter zu verharren, die mit den neuen Handelsverträgen eingeschlagen worden sind." D-e „N a r i o n a I - Ze il u n g" schreibt: Deutscher (Reichstag. Kerli«, 19. Febr. Am Bundcsratstische: Graf Posadowskv. Auf dem Präsidium hat der Abg. v. Winterfell Reichstage die einigende Kraft des Nationalgefühles als das sieghafte Zeichen auf, in dem die bevorstehenden Arbeiten allein zum gedeihlichen Ende geführt werden können, und es wird Sache deS Reichstages sein, das junge Vertrauen, das ihm Regierende wie Regierte in diesen seinen ersten Tagen entgegcnbringen, zu rechtfertigen und dauernd zu festigen." General Tatitscheff und die F-Ügeladjutant.n, EK« Minister des königlichen Hause«, der Geheime Kabsi e freisinnige Ba sische V- i t u n g" nettsrat und die Herren der Gefolge. schreibt ° Zerrung Abgeordneter Dekan Len der als ältester an- „In wärmeren Worten, als sie sonst in Thronreden üb- wesender Abgeordneter brachte ein dreifaches Hoch lich sind, wird dem deutschen Volke Anerkennung gezollt, auf den Kaiser aus. daß cs sich über kleinlichen Parteigeist hiuweggesetzt hat. Der Kaiser nahm auf dem Throne Matz Mit Vertrauen wird der Zukunft des Vaterlandes ent- K ,,k gegengeseheu, nicht weil der Wille des Monarchen oberstes Der Kronprinz trott rechts auf d,e unterste Stuf^ sondern weil die Geschicke des.Reiches bei des Thrones, die Prinzen zur Rechten des letzteren, der Mehrheit der Nation wohlgcborgen seien. „Be- General von Kessel mit dem Reichspanier stellte 'remden", meint das Blatt, „werde vielleicht erregen, sich rechts, General von Einem mit d-m Reichs- daß die Thronrede zwar ziemlich viel von der Sozial- —i"rf,.„ demokratie, vom Z entrum besonders aber gar schwert lwks hinter den Kaffer auf die mittlere sage, und doch sei der Konflikt nicht so sehr Thronstufe; General-Feldmarschall von Hahnke legte von der Sozialdemokratie, wie von der klerikalen Partei die Krone auf daS rechts vom Thronseffcl zunächst ausgegangcn. Es werde sich bald zeigen müssen, inwie- stehende Tabouret, General - Feldmarschall Gras wett auch nach den Wahlen noch die Parole der Regierung Haeseler d°S Zepter auf daS linke Tabouret, Reichs- ^0: „Gegen Zentrum und Sozialdemokratie ! apfel und Reichsinstegel wurden auf die vorderen . . ^"5, »Berliner Tage bl. findet zwar Tabourets niedergele^t. Die Obersten Hofchargen ""8^ Anerkennenswerte m der Thronrede, fährt hatten zur Rechten und Linken des Thrones die Er fort: - . „Im übrigen ist sie so inhaltsleer und unbestimmt, chnen gebührenden P.c tze eingenommen, dem Kaisei Q,^ nur möglich. Man kann aus ihr herauslesen, was zunächst der Oberstkämmerer Fürst SolmS-Baruth man will: insbesondere fehlt es darin an jeder bestimmten Der Kaiser nahm auS den Händen deS Reichskanzlers Stellung zu den kommenden politischen Aufgaben. Was das Manuskript der — gestern schon telegraphisch dasVolk will, das ist eine von freiheitlichem und sozialem Geiste getragene Politik. Hier liegt die eigentliche Anf- mitgeteilten Thronrede entgegen und verlas che der Zukunft, des ewigen Ziazacks, des bänglichen diese sodann bedeckten Hauptes, mit ruhiger Stimme. Schwankens, der kulturellen Rückständigkeit, der absolutisti- Die Abgeordneten begleiteten die Rede mit schen Velleitäten ist das Volk gründlich müde. Die Thron wiederholten lebhaften Bravorufen, rede bekennt keine Farbe; diese Unterlassuiigssünde hat der °.! d-, L-MH-u», SSL >° M° mo« nnd I- ,adw.st°,.,!»nl!ch.u Mmpser b'i d-l Swll-, nllr-m°»,°»- .»Slnisch- die sich gegen die Sozialdemokratie richtet, bei der sizur Thronrede- Ankündigung der Fortsetzung der sozialpolitischen „Die Wiederholung der inhaltleeren Phrase von Ehre Gesetzgibung, nnd am Schluß. und Gut der Nation hätte unterbleiben können. Wert- Der Reichskanzler erklärte den Reichstag voller fei die Versicherung, daß der Kaiser auf alle ver- gierung mit der Einbringung der kolonialen Forderungen ihr Zusammenarbeiten mit Don den A-«tzer««ae« der Vr-Se zur^er neuen Mehrheit offen proklamiert Thronrede seien folgende mitgeteilt - und ihre Front st ellunqsnahme gegen die qm- w.. RcgierungSgegner vom 13. Dezember bet behält. Dle „T ä g l. Rundsch. schreibt: „So verstanden ist der ganze erste Teil der großen „Die Thronrede ist, entgegen der Uebcrlieferung. die Rede eine Kampfesansage an das Zentrum, das vor die diesen wichtigsten Auslassungen der Regirr-ung von jeher Entscheidung gestellt werden soll, ob es die kolonialen ein feierlich-kaltes Gepräge aufdrückte, in einem Ton ge- Forderungen wiederum ablehnen und dann durch die neue ! halten, dessen hochgemuter Klang die tiefe Be- nationale Mehrheit überstimmt werden will, oder ob es friedigung des Kaisers über den gewaltigen Umschwung zu Kreuze kriechen und nunmehr annehmen will, was es der Dinge seit dem 13. Dezember zum Ausdruck bringt, sim letzten Reichstage den nationalen Bedürfnissen des eine Befriedigung, die noch jetzt auch im Herzen des VolkesI Vaterlandes versagt hat." lebendig ist. Man erwartet von dem neuen, im National- bewußtsein verjüngten Reichstag Großes, und der Kaiser darf sich darum mit allen Aufrichtigen im Lande eins! wissen, wenn er der Volksvertretung zuvorderst mit markigen Worten die Mahnung zuruft, daß cs ihre heilige Pflicht j sei, das wieder gut zu machen, worin der vorige Reichs tag sich versündigt und womit er sich das vorzeitige Grab grub: Ehr' und Gut der Nation ohne kleinlichen Partei- geist treu und fest zu hüten. Der Kaiser pflanzt vor dein Menkm Platz genommen. dem Inhalt der Aufzeichnung deS Herrn Geheimrat« von Loebell betrifft, so können sie an der zuverlässi gen Richtigkeit dieser amtlichen Niederschrift nichts ändern. Sie ist, wie schon erwähnt, sofort nach der Unterredung von dem Chef der Reichskanzlei selbst verständlich rein objektiv abgefaßt worden. Zu Punkt 3 der Zuschrift haben wir festzustellen, daß der Herr Abg. Erzberger in der Tat im November 1906 zu einer Unterredung in die Reichskanzlei eingeladen worden ist Diese Unterredung galt aber nicht einer Verhandlung deS Falles Pöplau, die Herr Geheimrat von Loebell mit nicht wohl mißzuverstchender Deut lichkeit im Vorjahre abgelehnt hatte. Sie sollte viel mehr Herrn Erzberger Gelegenheit geben, eine von ihm ausgegangene Zeitungsnotiz aufzuklären, in der ähnlich wie in der Zeugenaussage dcs Herrn Erz- berger vom 16. d. M. gesagt war, daß der Chef der Reichskanzlei seine Mitwirkung bei Abstellung iko'onialer Mißstände versagt habe. In dieser zweiten Unterredung, über die gleichfalls eine amtliche Auf zeichnung vorhanden ist, wu de Herrn Erzberger der