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81, 8. April 1914, Künftig erscheinende Bücher, Börsenblatt f. d, Dlschn. Buchhandel. 3197 von Königgrätz, bilden den Hintergrund einer lebhaft bewegten Handlung, deren tieferer Sinn der Lösung eines menschlichen Problems gilt. Nus einer reichen, bunten, mit glänzender s Charakterisierungskunst hingsworssnen Handlung ragen dis Vertreter zweier politischer Glaubens bekenntnisse hervor: Der Forstmeister Helm und sein Sohn. Dem Vater, dessen fugend im V Vormärz liegt, ist das schwarzgslbs Gstsrrsichsrtum Herzenssache; der Sohn ist in Wien im S Kreise der starren Gaxonen ein Anhänger Preußens und Bismarcks geworden. Schross 8 prallen dis Ansichten wider einander. Aber unmerßlich säst werden die beiden Menschen durch s die Ereignisse einander näher gssührt. Der Vater lernt durch dis Invasion der Soldaten, durch -l 'Zntrigusn aller Art dis Schatten des Gstsrreichsrtums kennen; der Sohn erfährt aus dem ß Verkehr mit einem Vollblutprsußsn, wie gering geschätzt der Österreicher bei den Norddeutschen >! ist, wie wenig man ihn versteht. Im Deutsch-Gstsrrsichsrtum finden sich dis beiden, im ß Kampfs für dis Heimat; und dis einfache Formel, in dis alles Esingen und Irren mündet, ist: „Boden unter den Füßen, Boden im Herzen". Hohlbaums Stil hat eins eigene, kräftige Note und dis glühende Liebe des Dichters zur heimat lichen Scholle, zum Vaterland, nimmt den Leser sür ihn gefangen. Der Roman „Gsterreichsr" ist ein Duch für dis Besten eines Volkes. Gleichzeitig bitte ich um Verwendung sür des Dichters erstes Buch: Der ewige Lenzkampf Ein Studentenbuch aus alter und neuer Seit Broschiert 3 Mark In Leinen 4 Mark 2. Auflage t^^obsrt Hohlbaum hat sich mit seinem Novellsnband „Der ewige Lenzßamps" erfolgreich in die Literatur eingesührt und mit diesem Buchs das berechtigte Aussehen der führenden ! literarischen Kreise erregt. Seine bedeutende Begabung verweist ihn aus das Gebiet des historischen Romans, aus dem er sich bald als ein Meister von Achtung gebietendem Nang erweisen wird. Hermann Kienzl im „Tag" (aus einem längeren Artikel): . Es darf sür das gute Gesellenstück eines Dichters gelten, daß das srlschlebendlge Studentenherz Hohlbaums mit dem Historiker durch die Jahrhunderte wanderte; daß der Verfasser imstande war, Frsmdzeitliches, als wäre es gegenwärtig, zu durchleben, und daß in der Ferne und Weits seine persönlichen Erfahrungen ausgestaltst wurden, die richtigen Dichtsr- ersahrungen, dis sich unter der Gunst der Phantasie wie pilzkcime spalten und vermehren und die Farbe verändern, tza, dieses Duch hat dis lugend geschrieben, sine feurige und sinnende lugend." Hans Hart in der „Neuen Hamburger Zeitung": „Hier (in der Novelle ,Dor sterbende Lato') ... ist eine Geschichte voll bunter Beweglichkeit und sinnreicher Beziehungen geschaffen, die ruhig neben ähnliche Arbeiten Gottfried Kellers gestellt werden dars." Hugo Greinz im „Literarischen Echo": „ Diese beiden Vorzüge, der ethische wieder künstlerische, machen dies Erstlingswerk eines jungen österreichischen Schriftstellers zu einer Verheißung..." Interesse sür diese Bücher hat die gesamte akademische Jugend, vornehmlich jeder Deutsch- Fühlende und jeder, der sein Vaterland liebt. Leipzig, Anfang April. L. Siaackmann Verlag.