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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190304029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19030402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19030402
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-02
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.04.1903
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«artet, daß seine leichthin gemachten Aeußerunger I Würdigkeiten gegen veröffentlicht werden würden. Auch seien in dem Be- Mit vollem Glaube richt die anstößigen Stellen auf ungebührliche Art her-' nischer Blätter üb« ruscher Blätter über die unfreundliche Zurückhaltung zwischen den beiden benachbarten Slaaten im Laufe o- Höchste nehmen, seien nochmals zu äußerster Vorsicht beim Ge. Hauptmann Dr- Hallbauer äußer. Bedenken gegen eme i Amerika aufhören möchten, 'lauden an alle Behauptungen amerika. in Haiti würde ein solches Auftreten nicht Wunder nehmen. Admiral Dewey ist ein würdiger Nachbeter des Kapitäns Coghlan, der vor etwa drei Jahren in einemNew-NorkerKlubeinenreuommistischenTrinkspruch ausbrachte, der von Beleidigungen gegenüber Deutsch land strotzte und das abgetane Märchen auswärmte, Dewey habe vor Manila die deutschen Schiffe, die die Blockade nicht beachten wollten, durch Kriegsdrohung zum Stilliegen gezwungen. Das scheint damals doch dem General Dewey aus der Seele gesprochen gewesen zu sein. Coghlan wurde disziplinarisch bestraft, und Präsident Mac Kinley sprach dem deutschen Botschafter sein Bedauern über den Vorfall aus. Das Gleiche wird wohl jetzt geschehen müssen, auf daß die Ueber- hitze Deweys sich abkühle. Politisierende Generale oder Admirale sind jedenfalls kein Zeichen für gesunde staat liche Verhältnisse. Es ist erklärlich, sagt der L.-A., daß die chauvinistischen Auslastungen des nordamerikanischev Admirals Dewey mit ihrer gesuchten Spitze gegen Deutschland in weiten Kreisen nicht ohne Kopstchütteln ausgenommen worden sind. Der Sieger von Manila hat die Well allerdings an manche Ueberraschung ge- wöhnt. Der dort so leicht gepflückte Lorbeer mag seiner Selbstbewertung gefährlich geworden sein. Er geizt nach weiterem Ruhm, hält sich und seine Flotte für unüberwindlich und möchte womöglich schon morgen ganz Europa, mindestens aber das Deutsche Reich in die Schranken fordern, weil er dessen Flotte noch nicht glaubt fürchten zu follen. Hat er doch schon bei der Rückkehr von dem Schauplatz seiner : Taten in Triest erklärt: den nächsten Krieg führen , wir mit Deutschland. Nack alledem hat der tatendurstige die beste Anwartschaft daraus, seiner vielfachen Entgleisungen wegen nicht ernst genommen zu werden. Kein Ge ringerer als Kaiser Wilhelm hat bei jeder sich bietenden Gelegenheit bekundet, daß seine Politik der Union gegenüber von die er Glundüberz-ugung geleitet wird. Sein Augenmerk war fortgesetzi auf die Festigung der von Deutschland nach Nordamerika überleitenden Fäden gerichtet. Mit Sorgfalt Hal er alles gemieden, was die nordamerikanstche Empfindlich keit peinlich zu berühren geeignet wäre, während er anserseits, speziell durch die R ise drS Prinzen Heinrich, dem nordamenkauischen Volk viele Vertrauens- erweisungen emgegrnbrachte. So w.e unser Kaiser denken alle maßgebenden Kreise in Deutschland, und deshalb wurden sie überrascht durch die Dewiy'ch'v Herzenserleichterungen. Man würde es auf daS tiefst bedauern, wenn auch nur ein Bruch'cil der ton angebenden Gesellschaftsklassen in der U.ion sich die Gedank.n des redefreudigen Admirals zu eigen machte, über diese Gefahr liegt doch wohl kaum vor. Die Form, in welcher der Präsident Roosevelt aus freiestew Antriebe Herrn Dewry desavouiert hat, bürgt dafür, daß man nicht bloß in den RegierungSfphären, sonderr auch in dem GroS der regierenden Partei den Wert guter und dauernder Beziehungen zu Deutschland voll zu würdigen weiß. Die Entgleisung eines alten Hau- ^gens vermag also nichts an dem freuudschast'ichrn and friedlichen Verk-Hr zwischen den beiden großen Kulturvölkern germanischen Blutes zu ändern. Wir beglückwünschen Herrn Roosevelt zu seiner raschen und taktvollen Begleichung drS Zwischenfalls. Ihr legen wir ein größeres Gewicht bei als den lahmen Ent- schuldigungen, mit welchen Herr Dew.y sich aus der lelbstgeschaffenen Verlegenheit herauSzareden versucht hat. vorgehobea worden. Wenn diese anders wiebergegrben und nicht so auffällig gemacht worden wären, würden seine Aeußemngen über Deutschland und besten Flotte, wie er glaubte, keine Aufmerksamkeit erregt Haden; rr bedaure, daß man ihn so hingestellt habe, als habe er Deutschland a S Feind der Union bezeichne», da e, nicht- dergleichen beabsichtigt hätte. Er habe die deutsche Flotte nur beispielsweise mit der amerikanischen verglichen, und er habe nur gemeint, daß die Ansamm lung von amerikanischen Kriegsschiffen im Karaibischen Meer eine Demonstration der Fähigkeit der Union gewesen sei, ein mächtiges Geschwader konzentrieren zu können, aber nicht, daß diese eine spezielle Warnung für Deutschland oder irgend eine andere Ration war. der Präsident bedauerte zwar den Vorfall, erklärte aber Admiral Dewey, er fähe keinen Grund, daß die Sache internationale Bedeutung erhalten sollte. Man glaubt, daß in der Angelegenheit nichts weiter geschehen wird, als daß Präsident Roosevelt dem deutschen Botschafter vielleicht eine persönliche Erklärung auf Grund der Auseinandersetzungen des Admirals gibt. Die amerikanische Flotte leidet offenbar noch an Kinderkrankheiten. Die Unbescheidenheit ihrer Führer hat etwas unsagbar Unreifes an sich. Man kann, schreibt die „Boss. Zeitung", nur staunen, daß derlei gesteigerte Selbstgefälligkeit bei Angehörigen eine» ger manischen Volkes Platz greift. In irgend einer der süd- ober mittelamerikanischen Republiken oder z. B. Vertreter ging hervor, daß seitens der einzelnen Ge meinden über die finanzielle Beteiligung an der clek- trischen Ueberlandzentrale Beschlüsse noch nicht gefaßt worden sind, doch ließ sich feststellen, daß bestenfalls auf eine Gesamtzeichnuug von 200 OM Mark Aktien kapital seitens der Gemeinde» gerechnet werden könne, während die Berliner Gesellschaft eine Zeichnung von 300000 Maik Aktienkapstal fordert. Herr Ams- Die amerikanischen Freundlichkeiten. Reuters Bureau meldet aus Washington: Infolge des in einer Newarker Z-itung veröffentlichten Inter- viewS mit Admiral Dewey, worin dieser gesagt haben sollte, die Manöver der amerikanischen Flotte im Karaibischen Meer seien eine Lektion für Deutschland gewesen, sowie daß die amerikanische Flotte die größte der Welt fei, während die Tüchtigkeit der deutschen Flotte sehr überschätzt w.rde, drries Präsident Roosevelt den Admiral nach dem Weißen Hause. Es heißt, di, Konferenz sei befriedigend verlaufen. Admiral Denny erklärte dem P äsidenten, obwohl er nichts ge-i TLHftscheK. Hoheustew-Sruftthal, 1. April 1903. Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent- gegengenommen und eoentl. honorieri. — Ueberficht über Niederschläge und Temperatur in der dritten Dekade üeS MonatS März. (Mitteilung der hiesigen meteorologischen Station.) mit dem wir schließlich blutsverwandt sind, und welchem wir so viel verdanken, müßte die Miß billigung jedes gutgesinnten Amerikaners erwecken. Als treue Amerikaner sollten wir die verschiedenen Faktoren zu verstehen und zu würdigen uns bemühen, w.lche zu unserer Civilijation beigetragen haben. Es liegt eine Bedrohung für unser Land darin, wenn die Handlungen der Nition von Männern abhängig sind, deren Meinungen in Militär- und Marineangelegen heiten au? eingewurzelten Vorurteilen beruh,n. Das Urteil eili'S solchen Mannes kann keine Geltung haben, weil derselbe ipso facto unjähig ist, sich über unse-, eigene Schwäche und die wirkliche Siäike tiner fremden Nation klar zu werden." Da diese undiplomatische Auslassung mit emee Preisung dk? englische» Freundschaft für Amerika ver- Kunden war, könnt« man annehmen, daß die Unhös- lichkeit des Admirals gegen Deutschland eher au gesellschaftlichen Boi urteilen als auf wahrem Patriotis mus beruht. Die unnötige Kränkung eines Volkes, Zu dem Besuche d S Kaisers in Kopenhagen wird oer „St. Ptersb. Zeitung" von dort geschrieben: Ja Bezug auf Fürstrnbesuche sind die Kopenhrgerer freilich euvas blasiert; sie gehören ja hier »ich: eben zu den Seltenheiten, dem deutschen Knserbrsuche sieh, man indes mit einer gewissen Spannung entgegen, indem man voll und fest überzeugt ist, daß unmittel bar vor oder unmittelbar nach demselben von preußischer Gute etwas geschihen wird, welches den bis jetzt un möglichen aufrichtigen Anschluß Dänemarks an den mächtigen Nachbar im Süd.n ermöglich'. AllcS läßt darauf schließe», daß die haup städtische Bevölkerung dem Kaiser einen würdigkn Erpfang bereiten werde. Für den Kaiser und seine zahlreiche Saite ist d.i ganze untere S ock eines der vier ganz gleichen Pa läste hergerichtet, welche den Amolienborg-Platz um rahmen. Der Kaiser wird eine Reche von vier Ge mächern zu seiner persönlichen Verfügung haben, und sie werden alle Pracht- und geschmackvoll aus- gestattet werden. Im Arbeitszimmer des Kaiser- wird ein Fernsprechapparat neuester Kon roküou angebracht werden, welcher es dem Kaiser gestatten wird, sich vo. hier aus durch das neue dänisch-deutsche Submarinekabel mit Berlin so deutlich zu unterhalten, daß er gewiß staunen wird; mittelst dieses Apparats und durch das neue Kabel ist es möglich, selbst zwischen so weit entfernten Städten wie Kopenhagen und Frankfurt a. M. deutliche G-spräche zu führen. ES ist nunmehr bestimmt, daß die Kaiser-Aacht „Hohenzollern" am 2. April um 2 Uhr nachmittags auf der Kopenhagener R:cde vor Anker gehen wird, von den Kanonen der SeefortS und der Kriegsschiffe begrüßt. — Einwohnerbeftand der Stadt Hohenstein- Ernstthal am 31. März 1903: 13 868. — Beim hiesigen Königlichen Amtsgerichte hat am heutige 1- April Herr Assessor Noßke, bisher beim Kgl. Amtsgerichte Ostritz, die »elchä te de« Königlichen Amt«. anwaltS übernommen Ferner ist dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte Herr Referendar M chelmann, bisher beim König'- Amtsgerichte Wilsdruff, zugewiesen worden. — Alle Diejenigen, welche in den fürstlichen und gräflichen Wäldern der Umgebung Spaziergänge unter- der letzten Jahre ein unverkennbar besseres geworden. Besonders in letzter Znt ist der Einfluß der Kreise, die das Zusammengehen mit Deutschland in politischer wie in wirtschaftlicher Beziehung in Dänemark befür- Worten, sichtlich im Wachsen begriffen, und die Ver treter der Unversöhnlichkeit, der „Revanche", veilieren immer mehr an Boden. Wenn die Wunden, welche dem dänischen Volke im Jahre 1864 durch feine eigene Schuld geschlagen wurden, auch noch nicht vergessen sind, so sind sie doch vernarbt. Und die einsichtigen politischen Kreise in Dänemark haben sich mit der Tatsache abgesunden, daß es eine Schleswig-Holsteinische Frage nicht mehr gibt. Einflußreiche dänische Blätter gerade in der neuesten Zeit mit steigendem Eifer verbessert; A- zirhunzln zu der großen südlichen Nachbarmacht ge- fordert und zur Verbreitung der Ueberzeugung beige- tragen, daß der kleine dänische Staat feine Interessen besser in einem aufrichtigen Zusammengehen mit dem großen Nachbar, als im Gegensatz zu ihm wahrt. Ja Deutschland wird man es mit Befriedigung begrüßen, wenn der Besuch des deutschen Kaisers in Kopenhagen den entscheidenden Wendepunkt zum Bes seren in den Beziehungen zwischen den beiden eng benachbarten Völkern bilden wird, die auf dem G biclc deS wirtschaftlichen und des geistigen Lebens so außer ordentlich viel gemeinsame Interessen haben. mit Richthvfen, um 8 Uhr komme ich mit mehreren Ministern zusammen, um 11 Uhr abends reise ich nach Brüssel." sagt habe, daS Kaiser W.lhelm oder dessen Regierungl Allenthalben werden dringende Wünsche laut, als B.Kidigurg auffassen könnten, hatte er nicht eold^ß unsere bisher stets mit Kälte vergoltenen Liebens- Wie höflich man in Deutschland die Amerikaner behandelt, ergibt sich auS Folgendem: Uebcr seinen Empfang beim Kaiser hat oer Präsident der Welt- auSstellung zu St. Louis 1904, Governor Fcaicis, folgendes Kabeltelegramm am 9 März on die AuS- stellungsleitung gesandt, dessen Wortlaut durch die jetzt auS Amerika eingetrvff-nrn Zeitungen bekannt wird: -Fünfzig Minuten Audienz beim Kaiser, ganz privatim, nicht einmal der Botschafter war anwesend. Ganz Berlin betrachtet dies a!S eine ungewöhnliche Ehre. Der Kaiser zeigte sich außerordentlich liebenswürdig, bemerkenswert gut informiert, sehr aufrichtig, patriotisch und besonder- interessiert für die Ausstellung. Er will verschiedene Kostbarkeiten aus seinem Privatbcsitz zur Ausstellung schicken, er drückte seine Bewunderung und Freundschaft für das amerikanische Volk aus Ich frühstückte bei Gentralkommissar Lewald, wo ich 25 der bedeutendsten Industriellen traf. Um 5^/, Uh- werde ich mit unserem Botschafter Tower beim Reichskanzler v. Bülow empfangen, um 6>/, Uhr beim Minister deS Auswärtigen Richthosen. Ich diniere brauch von Feuerzeug gemahnt; es kann sehr leicht ganz unabsehbarer Schaden verursacht werden. Am Sonntag emstand, wahrscheinl ch durch Funken aus einer Lokomotive veranlaßt, im Haynholz in der Nähe de- Bahndammes ein Brand, der aber durch schleunige und energische Tätig est von Waldarbeitern unter Leitung de- Herrn Förster Knobloch «inaedämmt werden konnte. - Wie die Aussaat, so di- Ernte! Der Landwirt muß vor alle» Dinge» darauf sehen, daß er für de» Anbau seiner Felder v»r die best- und ertrag reichsten Sorten seiner v:rschiede»en Produkte wählt. Man spricht wohl sehr oft z- B von Hafer oder Kartoffen bringt der Morgen oder Acker so und so viel Ertrag, mau oenlt dabei aber viel zu wenig daran, was eine Sorte mehr oder weniger bringt wie die andere. Wir denken dabei in erster Linie au Kar- toffelv, da- Haaptprodnkt der meisten Oekonomen, und machen auf die Sorte „Früheste Juli" ganz besonders aufmerksam. „Früheste Juli" ist außergewöhnlich früh, von vorzüglichem Geschmack und liefert ganz enorme Erträge. Die Saat ist von der Firma Gebrüder Ziegler in Erfurt, Lieferanten Sr Majestät der »cutfcheu Kaiser-, zu beziehen. —m Gersdorf» Am 30. März hielt der hiesige Diakonieverein seine diesjährige Hauptversammlung ab. Nach Ablegung der Jahresrechnung und Richtigsprechung derselben, gab Herr Pastor Böttger, der Vorsitzende des Vereins, den Jahresbericht. Aus demselben sei folgendes hervorgehoben. Im Laufe vorigen Jahres wurden 88 Kranke ve> pflegt, 40 derselben gesundeten, 2 mußten in ein Krankenhaus geschafft werden, 14 starben. Zur Pflege der Kranken machten sich 9 Nachtwachen und 1779 Be suche nötix. (Im vorhergehenden Jahre 2406 Besuch'. Damals war der Typhus im Orte). Am 2. Juni mußte Schwester Lydia wegen Krankheit Gersdorf verlaffen. An ihre Stelle trat Schwester Auguste, später Schwester Henriette, die jetzt noch hier wirkt Außer der Kranken pflege wird von der Schwester Nähunterricht für junge Mädchen erteilt Derselbe wird zur Zeit von 11 Schü lerinnen besucht. Aus diesen wenigen Angaben kann wohl j.der ersehen, welch' segensreiche Einrichtung der Diakoniiverein >st Durch denselben ist schon manche Träne getrocknet, manches Gute gewirkt und manche Freude bereitet worben. Zu verwundern ist nur, daß er nur so wenig Mitglieder hat. Es sind 132, Um das Interesse an demselben zu heben, und ihn weiteren Kreisen bekannt zu machen, soll am 10. Mai wiederum ein christ licher Familienabend im „blauen Stern" abgehalten wer- den. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wieder gewählt. Es sind dies die Herren Dir. Jobst, Schuldirektor Pfeifer und Vieweg, Frau verw. Beith, Frau Frey und Frau Uhlig- — Wüstenbrand. Am Montag nachmittag surchzog unsern Ort ein Trupp junger auswärtiger Leute, welche allerhand Unfug in unserem Dorfe trieben. We nigstens ein Teil derselben benahm sich sehr flegelhaft. , Unter Anderem wurde im Oberdorfe eine Fensterscheibe eingeworfen, — dann aber auch bezahlt. In der Nähe i s«S Restaurants zum Wind trafen die Bursch.» einen Landwirt, welcher auf seinem Acker mit Eggen beschäftigt war Sofort fielen mehrere über das Pferd her und mißhandelten das Tier auis gröblichste. Einige hielten aaffelbe beim Schwei?, andere wollten auf demselben reiten, wieder einige hielten die Egge, sodaß der Bauer , schließlich gezwungen war, hem Unfug dadurch ein ' Ende zu w"»-,, sein Roß ausschirrte und schleu-. ' "'.-fr nach Hause eilte. Allgemeines Gelächter von Seiten der Barsche» folgte dem A-'dwfit nach Man hatte wirklich eine Helven at bedangen — EH-NMitz. (Export nach Amerika.) Nach einer vom amerikanischen Konsul Herrn Monaghan kommenden Mitteilung hatte die Ausfuhr von Waren aus dem Konsularbezirk CH:maitz im 1 Quartal 1903 einen Grsamtwert von 2 404647,87 Dollars gegen 1 78900458 Dollar» in der gleichen Periode d-S Vor jahres ES ist demnach eine Zunahme um 615634 29 Dollars zu verzeichnen. — Hilbersdorf. Der Ende vorigen Jahres vollzogene V.rkauf des Gasthofe- zum Waldsch ößchen an die Sozialdemokraten ist wilder rückgängig ge worden und er wird von heute ab von der Waldfchlößche»- Brauerei in eigene Bewirtschaftung genommen. — Burgstädt, 27. März In der Angelegen heit der für hier und eine ganz.' Anzahl Orte der Um- zebun- geplanten elektrischen Ulberlondzentralc fand dieser Tage hier eine Versammlung statt, zu welcher ch Jalercss-vteo au« Wittgensdorf, Hartmannsdorf, Göppersdorf. RöhrSdorf, Mühlau. Ta.ra, Claußnitz, Burkersdorf, MarkerSdo.f, Mittelfrohm , AuerSwalde, Nicderf.ohna H iersdorf, KöthcvSdorf, Garn-dorf und A tmittwuda elng:fund-n hatten. Alsdann gab der Vorsitzende rn kurzen Umrissen ein Bild von dem Stande der Sache und erläuterte die Stellungnahme der Stadtgemcmde Burgstädt, die trotz der Erwerbung der Gasanstalt nach wie vor dem Projekte sympathisch gegeuüverftche und zu dessen Verwirklichung beizutragen ernstlich willens fei Die Konkurrenz eines Elektrizitäts werke» für die Gasanstalt sei durchaus nicht so schlimm, als manche befürchten, im Gegenteil, beide Jafiitute könnten sehr wohl im friedlichen Wettstreit, wie ander wärt» auch, belebend und anregend für den Konsum neben einander bestehen. Als der Vorsitzende, Bürger meister Roth-Burgstädt, den sympathischen Standpuvkt der Stadtgemeinde Burgstädt zu dem geplanten Unter nehmen dargelegt hatte, gab er von einer Verfügung der Köaigl. AmtShauptmannfchaft Rochlitz Kenntnis, in welcher eine vorsichtige Behandlung der Sache dringend empfohlen wird- Insbesondere müßte« das Prozekt, die Planungen, Zeichnungen, Anschläge, Er läuterungen vo« eiuem unparteiische« Sachverständige» sorgsam aus ihre Güte, ausreichende Dimensionierung, Dauerhaftigkeit »udLeistungSfähigkeit uachgeprüft »erden. Um die Rentabilitätsberechnung möglichst gen,« durch führen zu können, möge man an Stelle der unverbind- l chen Z.ichuungen der Jtteress-nteu, der Gemeinde gegenüber verbindliche treten lasse, und gemeindliche Erklärungen gegenüber der Berliner Allgemeine» ElektrizitätSgesellschaft «ar unter der Voraussetzung, daß sie sachverständige Prüfung allenthalben ein günstiges Resultat ergebe, und nur vorbehältlich der Genehmigung »er Aufsichtsbehörde abgeben- Dieser Verfügung wurde allfritig zugestimmt. Ao» der Aussprache der Gemcind-- einmal die Wahrscheinlichkeit für sich hatten, sind aui i da» Bündigste dementiert worden. Die Kaiferreise! nach Kopenhagen ist nicht im eigentlichen Sinne eine politische Reife, was schon darin zum Ausdruck ge langt, daß im Befolge de« Kaisers die politischen Per- sönlichkeiten gänzlich fehlen. Et werden in Kopen hagen keinerlei politische Abmachungen getroffen werden, und der Besuch de« Kaisers wird den Charakter eines FamiliendesucheS tragen. Trotzdem kommt der Kaiser- reife eine wesentliche politische Bedeutung zu, und eS liegt aus der Hand, in welcher Richtung diese Bedeu tung zu suchen ist. Wie schon der vorjährige Besuch deS dänischen Kronprinzen in Berlin, so ist in noch wesentlich ver- stärktem Maße der jetzige Besuch des deutschen Kaisers in Kopenhagen ein bedeutsames Symptom der An näherung zwischen den beiden Höfen und Staaten, die nach dem Regierungsantritt König Christian- IX. zu einer kriegerischen Auseinandersetzung genötigt waren und in den seit jener Zeit verflossenen 39 Jahren bisher noch nicht zu ausrichtiger Freundschaft gelangen konnten. Der dänische Hof ist Jahrzehnte hindurch der Mittelpunkt fast aller in Europa gegen dos deutsche Reich und den Weltfrieden gesponnenen Jntriguen ge- wesen. Enge verwandschaftliche Bande gaben dem dänischen Königshause weitreichenden Einfluß auf die auswärtige Politik mächtiger Reiche, und insbesondere die Fäden der russischen Politik sind lange Zeit hin- durch von Kopenhagen aus gesponnen worden. So ist eS bekannt, daß die gefälschten bulgarischen Akten stücke dem Zarm in Dänemark in die Hände gespielt wurden; und hätte der Zar damals nicht seinen Rück weg über Berlin genommen, wo Fürst Bismarck ihn über die Jntrigue aufklärte, so hätte dies leicht einen Weltbrand entzünden können. Als ihm Jahre 1892 während der Anwesenheit des Zarenpaares in Kopen hagen die Situation abermals eine sehr gespannte geworden war, verstand eS Kaiser Wilhelm, durch feine Reise nach der Sommerresrdenz der dänischen Königs- familie jene Spannung zn heben und zugleich eine Besserung der deutsch-dänischen Beziehungen anzubahnen. Seit dieser Zeit hat eS zwar hüben wie drüben an manchem Wechsel der Stimmungen und an manchen Verstimmungen, hier hervorgerufen durch die dänische Unterstützung der Agitation in Nordschleswig, dort hervorgerusen durch das tatkräftige Vorgehen der preußischen Regierung gegen diese Agitation, nicht ge- fehlt. Aber alles in allem ist doch daS Verhältnis elbst der amtlichen Kreise Amerika» schreibt die > „Rheinisch-Westfälische Zeitung": Wir haben feit langem wieder und immer wieder wraus hingewiesen, daß die Bereinigten Staaten eine Ühle Reserve un» gegenüber bewahren wollen, daß sie deshalb die deutsche Geschenkpolitik nicht mögen. Am unangenehmsten wurde da» klar, al» die leidige Alte- Fritzaffäre vor sich ging. Wir gaben vor zwei Wochen den Artikel eine» deutsch-amerikanischen Blattes wieder, in dem e» hieß: „die kaiserliche Politik der lieben«- würdigen Verbindlichkeit fei ein völliger Fehlschlag, die daS Mißtrauen gegen Deutschland nur verschärft"; ra« Blatt erinnerte dann an daS Wort Times va- oao», daS eS auf die Berliner Politik Amerika gegen- über a: wandte. Zu jener Zeit wurde von der „Franks. Ztg." gemeldet, daß von der amerikanischen Regierung ein Geschwader auf Wunsch ceS Präsidenten an die deutsche Küste zur „Förderung der Freund schaft mit Deutschland" gesandt werden würde. Wir meinten damals, daß diese Sendung dann aber nicht so sehr zur Förderung der Freundschaft als vielmehr zur Demonstration amerikanischer Marinemacht gesandt werden würde. Nun wird die Meldung gebracht, daß überhaupt gar nicht, wie das Frankfurter Blatt mel dete, die Kriegsschiffe von Roosevelt beordert wurden, sondern vielmehr, daß Kaiser Wilhelm in einem an Präsident Roosevelt persönlich gerichteten Telegramm das amerikanische Geschwader sür den Monat Mai zu einem Besuche eingeladen hat. — Und wieder haben die Bereinigten Staaten wie bei der Statue des großen Friedrich „abgewunten", denn amtlich wird gemeldet: das Marinedepartement gibt bekannt, daß sich die Reise d-S noldatlantischen Geschwaders nicht über die Azoren erstrecken werde. Augenscheinlich hat Roosevelt die projektierte Fahrt der Schiff- nach einigen europä- ischen Häfen, in erster Linie Lissabon, deshalb aufge geben, um nicht der Einladung Folge leisten zu müssen. — Amerika will eben nicht: Hoffentlich wirkt endlich Graf Bülow daraus hin, daß die von der deutsch amerikanischen Zeitung als „Times Oanaos" charak- terisierte Politik liebenswürdiger Verbindlichkeit end gültig Amerika gegenüber — oder besser überhaupt — eingestellt wird. Nsue Meldungen: New-Kork, 30. März. General Dewey soll im Laufe der Unterredung, in der er seine Aeußerung über die deutsche Flotte getan, auch Großbritannien erwähnt haben. Er soll gesagt haben, Englands Freundschaft für die Bereinigten Staaten sei echt und wahr. Lüder schenke das Volk den Engländern nicht so viel Vertrauen, als sie verdienten. Bon allen europäischen Na'.ionen sei Großbritannien Amerikas bester Freund. New-Kork, 31. März. In P.ttSburg faßten die Delegierten deS westlichen Zweiges der deutsch- - amerikanischen Vereinigung von Pennsylvania eim Resolution, in welcher erklärt wird: „Die Verun glimpfung, welche Admiral Dewiy, ohne zur Aeußerung seiner Meinung aufgesordert zu sein, sich hat zu . Schulden kommen lassen, war, wenn richtig wieder- gegeben, eines Offiziers von feinem Range unwürdig. Gef. Niederschl, im Monat März 25.3 Litr. p. j^sm Niedrigste Temp. „ „ —2 6* am 9? 21.8» „ 27. Niederschläge in Lit. pro Niedrigste Tem- Höchste Tem- Temperatur mittag? lag Quadr.-Met peratur. peratur. 12 Uhr 21. 4.6 12.9 11.0 22 4.6 17.7 17.0 23. 7.4 18.6 17.5 24. - 9.4 17.8 17.5 25. 3.1 3.4 17.7 160 28. 9.3 21.2 20.3 27. 11.1 21.8 21.0 28. - 8.0 15.6 13.6 29. 0.0 8.9 13.4 11.6 30. - 3.9 13.3 12.1 31. 0.0 2.6 8.9 7.8 Dekadesumme: 3.1 73.2 178.9 165.4 Dekademittel: 6.65 16.26 15.04 MonatSmittel: 2.95 10.74 9.42
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