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Hohenstein-Gr ustthlü, Merlnngwitz, Gersdorf. Luga«, Hermsdorf. Hermsdorf. 's Donnerstag, den 2. April 1903. 53. Jahrgang vr. Polster schen Prinzessin, die Anderen von einer in Kopenhagen gebiet zu öffnen, bei? Die- geschieht gegen 10 Stim. zu bewerkstelligenden Versöhnung mit dem Hause Sum men; da» Kollegium ist mit der Regelung der viel- berland, die ebensallS in einem Heirat-Projekte ihren Ausdruck findeu sollte. Alle diese Gerüchte, die nich umstrittenen ElekttizitätSangelezenheit zu Ende. zwei Pfennige einen solchen von 9000 Mk. — Da bei einer Hereinnahme Oberlungwitzer Kraft die Stadt bei aufwärtsgehendem Konsum des Stromes profitiert — sie erhält 5 der Einnahme zurückoergütet — erinuert der Herr Borsteher daran, daß in diesem Falle die Stadt von dem Umsatz, wie er jetzt zu erwarten steht, ca. 335 Mk. bekommen würde. Am Donnerstag nachmittag trifft der Kaiser auf einer Dacht „Hohenzollern" vor Kopenhagen ein, um >em König Christian IX. in der Hauptstadt deS däni- chen Reiches einen Besuch abzustatten. Dieser Besuch tellt in erster Linie eine Erwiderung des Besuche- >ar, den der Kronprinz von Dänemark im Oktober v. I. dem deutschen Kaiser in Berlin abgestattet hat; n zweiter Linie aber stellt er eine vortägliche Se- burtStagSvisite dar. Der König von Dänemark begeht am 8. April da- seltene Fest seine- fünfundachtzigste« Geburtstages, zu dem der deutsche Kaiser dem König persönlich seine Glückwünsche abzustatten gedachte. Da aber der Geburtstag in die Karwoche fällt, so hat der Kaiser seine BesuchSreise in die Anfangslage des Monat- April verlegt. Die Fama hat sich schon längere Zeit vor dieser Saiserreise mit ihren angeblichen Zwecken eifrig be schäftigt. Die Einen fabulierten von einer geplanten Verbindung des deutschen Kronprinzen mit einer däni- Mngmberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrnnd u. s. M Die Reist des Kaisers «ach DSnemarl. Die Direktion der Handels und gewerblichen Fortbildungsschule Schuldir. Dietze. ES wird hiermit bekannt gemacht, daß jede- Betreten der städtischen Anlagen am alten Fried« Hof außerhalb der geordneten Wege, sowie jedes Beschädigen der angepflanzten Sträucher und Bäume und der Rasenflächen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 60 M. ev. 1 Woche Haft verboten ist. Hohenstein-Ernstthal, am 1. April 1903. Die Direktion der Webschnle. A. Petzold. Nr. 76 SIMWIMWW fSr Vas Königliche Amtsgericht und de« Ttavtrat zu Hohenstein - Ernstthal Organ crller Geureirröe-Verwaltungorr bsr urnliegonöorr Ortschaftorr tzmnWe Ich- ll. IsltWUgssWKchllk^ Die Iahrespriifung bei obengenannter Schule findet nächsten Sonntag, den 5. April, in der Zeit von 11—1 Uhr in der Schulturnhalle bez. in der Webschule statt. Die Ausstellung der im Laufe de» Schuljahres gefertigten Schülerarbeiten befindet sich eben falls in der Turnhalle und kann vom PrüfungStag au bis mit Dienstag, den 7. April, besichtigt werden. Wir beehren uns hierzu ergebenst einzuladen. s. DE AM in McknMckü z« MOEW am 31. März 1VO3. Vorsitzender: Herr Bizevoi sicher Koch. DaS Stadtverordneten'Kollegium ist fast vollzählig erschienen; 22 Herren nehmen an den Beratungen teil. Am RatStische sitzen die Herren Bürgermeister Dr. Polster, Stadträte Anger, Bohne und Müller. Herr Bizevorsteher Koch eröffnet die Sitzung und »eilt zum ersten Punkte der Tagesordnung, Kenntnis- «ahmen, dem Kollegium mit, daß das Kgl. Finanz- Ministerium den hiesigen Stadtrat von der Umwand lung unserer Untersteucreinnahme in eine Steuer-Ein nahme benachrichtigt habe. Der Verwalter der Einnahme hat künftig den Titel Steuer-Einmhmer zu führen. — Ueber die nunmehr verhandelte Angelegenheit — das Kollegium hatte sich mit ihr bereit- in einigen Sitzungen zu beschäftigen — sollte heute endgiltig ent- schieden werden; eS betrifft die Hereinnahme elektrischer Energie in hiesige Stadt. Der Herr Bizevorsteher erteilte zu einem Referate dem Herrn Stadtverordneten Amt-gericht-rat Käßberg daS Wort, und der Herr Berichterstatter giebt zunächst ein umfassendes Bild von der Arbeit de» am 8. April 1902 niedergesetzten besonderen Ausschusses. Man habe Regulierung der oberen Limbacherstraße, wie sie dem Kollegium vorgeschlagen wird, ist die Beseitigung eine- tief empfundenen Uebelstande- angebahnt worden. Der Herr Borsitzende schickt erläuternd voraus, daß e» sich um Beseitigung der Beck'schen Scheune handle, , und daß diele Beseitigung zu dem stw-A erfolgt, um ' den Fall nach der mindern, sowie > die Dre»^,^^^ an dieser Stelle zu verbreitern. '' —"n u Svrrn Beck abgeschlossener zwischen Oer«»»«»/. — Beitrag überläßt die Scheune der Stadt für 33oo Eine gegenseitige, ebenfalls im Vertrag niedergelegte Arealabtretung gestaltet sich wie folgt: Herr Beck tritt an der DreSdnerfiraße ca. 150 Quadratmeter seine» Grund und BodenS ab, erlangt aber durch Verschieb ung der Grenze seines Sägewerk-Grundstückes am Bahnkörper eine Bergrößerung seines Bodenbesitzes um 1100 Quadratmeter. Bon diesem Areal sollen 600 Quadratmeter gegen die an der DreSdnerfiraße abzutretenden 150 Quadratmeter eingetauscht werden; für die restlichen 500 Quadratmeter bezahlt Herr Beck 2,50 M. pro Quadratmeter. — Der Stadt erwächst, nachdem ein von der Familie Zwingenberger zugesag ter Beitrag von 800 M. abgerechnet worden ist, an der Regulierung ein Gesamtaufwand vou 5971 M. — Herr Bürgermeister Dr. Polster erklärt die Ange legenheit für dringlich, weil nach den Osterfeiertogen mit der Schleußenregulierung der Limbacherstraße be gonnen werden soll. — ES entspinnt sich noch eine kurze Erörterung über die mit der Straßenregulierung verknüpfte Verlegung der GaS- und WasserleitungS- rohre. Angefragt hatte mit Bezug darauf Herr Stadtv. Heilmann. — Die Herren Bürgermeister Dr. Polster und Stadtrat Bohne erläutern die eiufchlägi- gen Maßnahmen; darauf erfolgt die Genehmigung de» mit Herrn Beck abgeschlossenen Vertrage-, die Be willigung der Kosten (5000 M. au- den Sparkassen- Ueberschüssen von 1901, 1000 M. von Pos. 51 de» HaurhaltplanS), und die Sitzung wird durch Herrn Bizevorsteher Koch aufgehoben. diesem Ausschüsse langsame» Arbeiten vorgeworfen; die Wichtigkeit der Frage habe aber ein gründliches, um sichtiges BorwärtSgehen bedingt. Ein andere» Hemm nis der glatten Abwickelung der schwebenden Fragen sei die Tatsache, daß der Stadt nur mit Gleichstrom gedient ist. (ES sei hier eingefügt, daß die bezüglichen Erörterungen zunächst unter dem Gesichtspunkte der Errichtung eines eigenen Werke» vorgenommcn wur- den.) Der Drehstrom, wie er zum Beispiel in Ober- lungwitz erzeugt wird, ist nach den Darlegungen des Herrn Referenten der bessere, der überdies im Netz cie wenigsten Verluste habe: nur 4 «/g, er bedingt aber ein großes Werk. Gleichstrom ist etwas billiger, zwingt aber zur Anschaffung von Akkumulatoren, die den überschüssigen Strom aufzuspeichern haben. Durch diese» Bersohren ist nun ein erheblicher Stromverlust unvermeidlich. Weiter übte einen hemmenden Einfluß auS, daß man vielfach in der Errichtung einer elek- irischen Anstalt eine Schmälerung der Rentabilität unseres städtischen Gaswerke- erblickte. Und al» einen anderen HinderniSgrund betrachtet der Herr Referent die Allgemeinheit der gestellten Aufgabe und die man gelnde Klarheit, in welchem Umfange elektrische Energie benötigt werde. — Die Kommission, deren Standpunkt heute der Herr Berichterstatter vertritt, ist in ihrer Majorität gleich während der zweiten Sitzung darüber einig geworden, daß auf Grund der vorliegenden Gut- achten und der übrigen Unterlagen an die Errichtung eines eigenen Werke» nicht gedacht werden könne. Gleichzeitig habe man mit fünf gegen vier Stimmen beschlossen, mit dem Oberlungwitzer Werke Berhaod- lungen anzubahnen. Trotzdem gelang es nicht, die schwebenden Fragen zu verdichten, und als die Kom mission ihre Schlußsitzung abhielt, verneinte man ein stimmig die Frage: Soll ein eigene» Werk errichtet werden?, befürwortete dagegen mit sieben gegen zweiStim- men den Anschluß an Oberlungwitz. Der Herr Referent schildert im Anschlusse hieran die Versuche der Kom- misflo , sich über die Frage der Rentabilitäten Klar heit zu verschaffen. DaS ist in der Hauptsache auf Grund der Sachverständigen-Gutachten geschehen. In eine» der- elben wird die Errichtung eines Werkes auf 110000 Mk. veranschlagt und die vom Konsum unabhän igen Ausgaben auf Mk. 13295 beziffert. Hierzu gesellen sich noch die direkten Herstellungskosten. Der Voraussicht- liche Konsum ist abgeschätzt worden, und, so sagt der Herr Referent, nachdem er längere Zeit vom Gutachten eines Professors Kollert, gesprochen, die Kraftabnahme' kann wachsen, wie sie will, die Rentabilität de» Werkes geht trotzdem nur außerordentlich langsam vor sich. ES müßte denn ein ungewöhnliches Wachstum des Verbrauches eintreten, da der Kraststrom, der lstr unsere Stadt lediglich Interesse hat, wesentlich billiger zogen worden ist, weil sich bedeutende technische Schwierigkeiten einem Projekte in dieser Richtung ent gegengestellt hätten. — Bevor man nach den außer- ordentlich lichtvollen, umfassenden Darlegungen des Herrn Referenten zur Diskussion überging, machte Herr Bizevorsteher Koch Borschläge, die den Zweck hatten, den Modu» der Abstimmung zu regeln. (Wir kommen darauf noch zurück, da eben diese Borschläge später zur Grundlage der Entscheidung erhoben wur- den.) Nach kurzen Bemerkungen des Herrn Stadtv. Stübner betonte Herr Stadtv. Lavritz, daß daS Kolle gium verpflichtet sei, der Bürgerschaft auf irgend eine Art und Weise elektrische Kraft zu verschaffen. Herr Stadtv. Grießbach äußert fein lebhafte- Bedauern, daß gelegentlich der vorgenommenen Schätzung deS Konsum- sei^p.; der hiesigen interessirten Kreise so w-ms Interesse für Vic ganz, «mb- an d.« — »egt wurde. Es sei darum heute schwer, bestimmte Stellung zu nehmen. Herr Stadtv. Schneider: ES sei nicht daran zu denken, auf Grund de- vorliegen den Gutachtens ein eigene- Werk zu errichten; er sei aber auch dagegen, daß eine andere Gesellschaft her- eingelassen werde. Der Herr Borsitzende weist darauf hin, daß die Stadt Auerbach zwar schon die Errich tung eine- eigenen Werke- geplant habe, neuerdings aber wieder davon abgekommen sei und zunächst eine abwartende Haltung eiuvehmei' da in der Nähe der Stadt ein größere» Werk von anderer Seite errichtet werden soll. — Herr Stadtv. Schellenberger wird da- gegen stimmen, daß mit einer fremden Gesellschaft ab geschlossen wird. Wir haben, fügt er hinzu, eine Blertelmillion Mork städtische» Vermögen in unserer Gasanstalt stecken, da» solle man berücksichtigen. Dev Übrigen an da- Oberlungwitzer Werk angeschlossenen Ortschaften fehle doch auch die eigene Beleuchtung, die wir haben. Herr Stadtv. Layritz: Die Entwickrluna läßt sich nicht aushalten; früher oder später werden wir unS doch wieder vor diese Frage gestellt sehen. Anderwärts hat man doch auch Elektrizitätswerke ge baut, ohne daß die Gasanstalt Einbuße erlitten habe. — Herr Stadtrat Anger teilt den Standpunkt des Herrn Stadtv. Schellenberger und äußert Besorgnisse sür die Gasanstalt, wenn die Hereinnahme elektrischer Energie erfolge. Mit einem Konsum - Rückgang in der Gasanstalt, der auf 2400 Mk, zu beziffern sei, müsse gerechnet werden, und leicht könne auch der Fall eintreten, daß man, um konkurrenzfähig zu bleiben, - die GaSpreise herabsetzen müsse. Da bedeute ein - Pfennig pro Kubikmeter einen Ausfall von 4500, Herr Stadtv. Grabner weist auf die Erfahrungen hin, die mau damals beim Bau der Gasanstalt ge macht habe. Die Herren Stadtvv. Harzer, Böttger, Reinhold I und Haase bringen noch ihre Ansichten zum Ausdruck. Damit schließt die Aussprache, und Herr Bizevorsteher Koch läßt zunächst über die Frage abstimmen: Will man der Einwohnerschaft die Mög lichkeit verschaffen, Licht und Kraft einer elektrischen Zentrale entnehmen zu können? DaS Kollegium be jaht die Frage gegen 6 Stimmen. — Will man zu dem Zwecke ein eigenes W.-rk errichten? Die Ab- stimmung über diese FragI ergibt Stimmengleichheit; der Herr Vorsitzende ist gß;en die Errichtung, und diese ist damit abgelehnt. Zuletzt entscheidet sich das Kollegium darüber: Tritt man dem Beschlusse de» Ausschusses, dem Oberlungwitzer Werke daS Siadt- Die übrigen Positionen der Tagesordnung finde» in Kürze Erledigung. Zunächst die Bewilligung der Kosten zur Aufstellung eine» Sprenghydranten und einer Wasserbehälter- in den FriedhosSanlagen. Gebraucht werden dazu, wie der vom Herrn Bizevorsteher mitgeteilte Vorschlag de» Oekonomie-AuSschusse» besagt, etwa 500 Mark; der Betrag soll von Sparkassen-Urberschüfseu für 1901 ntnommen werden. Herr Stadtv. Koch II bringt die Frage der Anschaffung eine- Straßensprengwagen» zur Sprache; gerade in der nächsten Zeit würde der selbe nötig gebraucht. Darauf erklärt der Herr Bür germeister, bei einer solchen Anschaffung spreche auch die Wafferfrage ein Wort mit. Die Zeit, in der der Wagen benutzt werde, solle gerade mit der Zeit zu sammen, iu der bei uns da-Wasser knapp sei. Herr Stadtv. Schellenberger empfiehlt die Bewilligung de» Betrages, und da- Kollegium stimmt ihr zu, geneh- migt auch die Art und Weise der Deckung. — Mit der Infernt« nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreiscn. Bekanntmachung. Donnerstag, den 2. April Einnahme des 2. Termins R-mcr und des, 1-Termins Brandkasfe, letztere zu 1 Pfg. pro Einheit, in der Gemeinde-Expedition, ^"^rdcm von Vormittag» 9 bis Mittags 1 Uhr in Röders Restauration. Hermsdorf, den 30. März 1903. Der Gemeiudevorftaud. Müller. abgegeben werden muß, als Lichtstrom. Man hat sich in der Kommission verschiedene Exempel zurecht ge- legt und mit veränderten Ziffern gerechnet. Aber da» Resultat blieb immer das Gleicht. WaS soll nun werden? fragt der Herr Referent. Jedenfalls sei es nun wünschenswert, zu erfahren, wie sich da- Kolle gium zur Angelegenheit stellt. Der augenblickliche Stand derselben weise aus Oberlungwitz hin, falls die Einführung elektrischer Energie überhaupt gewünscht werde, umsomehr, al» daS seiner Zeit gemachte Aner bieten der Gesellschaft „Elektra" iu Lugau zurückge- «rfchrtut reden Wochentag abends für den folgenden Tag uud kostet durch die Austräger pro Quartal M. 1^5 durch die Poft Mk 1,82 frei in's HauS. MW HM MDm-WU. Verkehr i« Monat März 1903. 975 Einzahlungen in Höhe von 92067 M. 13 Pf- 495 Rückzahlungen „ „ 73689 „ 58 „ Mehr-Einzahlungen 18 377 M. 55 Pf. Da» Einlagen-Guthaben betrug: Ende 1902: 5 778993 M. 22 Pfg. Mehr-Einzahlungen im Januar 65814 „ 99 „ „ . , Februar 34459 „ 62 „ Einlage-Guthaben Ende März 5 897 645 „ 38 „ Der Gesammtumsatz im März betrug 376,655 Mk. 08 Pfg. Eröffnet wurden 89 und erloschen sind 69 Konten. Der Reservefonds beträgt 356 712 Mk. 37 Pfg. Die bi- zum 3. eines jeden Monats bewirkten Einlagen werden auch für den Monat der Einzahlung verzinst. Die Sparkasse befindet im Stadthause — Neu markt — und ist je-e« Werktag von Vorm. 8—12 Uhr und von nachm. 2—5 Uhr geöffnet. Wck-EliMckl TiuM Anzeiger