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WkOiMHlhiilel ÄBW Amtsblatt. Sonntag, den 22. März 1903 3. Beilage. Nr. 67 Ar AkW Urs PmMchs unserer MHiei Wntilme 38«« «W inirklichen Abonuente«: Neustadt . sein dürste. Während die Kruppschen Werke weiteren Vervollkommnung der Shrapnel- 3« pcy, wie au; unserem rorroe erpcylricy, nicyr nur amirecyngrem^nrerene aoer nnro man aucyserneryr Lauf und Laffette, sondern auch auf die Räder der Versuchen unserer großen Geschützfilmen solgen. Geschützes und auf die Munitionswagev und besitzt! Frau Selbmann. Kirchberg H"* Gaam Herr Molch, Gosdorf Nr. 16 b. H rr Goldschadt. Expedition nach China abgeschnitten, denn der Reichs-, zarischen Selbstherrlichkeit vir tag hat entsprechend dem Antrag dec Kommission vor die weitgehendsten Reformen, diesem Etat 3 Millionen Mark gestrichen, wie der' Einen bedeutsamen Sieg Einen bedeutsamen Sieg hat die französische Re 204 ISO 172 »56 1«7 240 241 20 213 300 30S 52 20 557 73 38 40 35 48 76 43 26 50 69 35 84 201 zu lö en an e oer K«hfch«appel Hüttengrund Grumbach Herr Kranke, Bernsdorf Nr. 153. Frau Reuther. Frau Gaam. 3 4 5 6 der Herren Venezolaner nicht erschöpft sein. Jeden- falls wird die Regierung den Daumen draufhalten müssen, damit uns die blauen Lappen, die uns die Herren Castro und Genoffen schulden, nicht durcy die Lappen gehen. Vom rein finanziellen Standpunkt Huben wir ja ohnehin in Venezuela ein nichts weniger als gutes Geschäft gemacht, denn die Kriegslasten, die gar nicht so ohne sind, müssen wir ebenso wie die anderen Staaten, aus dem Eigenen drauflegeo. Der Reichs kanzler Gras Bülow hat sich genötigt gesehen, die Regierung im Reichstage gegen den Vorwurf zu der- leidigen, daß in diesem Falle die Elle länger geworden sei als der Kram. Der Reichskanzler hat die in der Venezuela. Sache erhobenen Vorwürfe zu entkräften gewußt, indem er geltend machte, daß wir durch das Verhalten der venezolanischen Regierung zu unserem Vorgehen gezwungen und daß wir im übrigen bei unserer Taktik aus die Taktik der anderen Mächte Rücksicht zu nehmen genötigt waren. Ungünstig hat die Regierung im Reichstag bei dem Etat für die Ehrhardt hergestellt, um die hierdurch gewonnene Ge- wichtSersparniS auf einen möglichst wirkungsvollen Panzer verwenden zu können. Der letztere erstreckt sich, wie aus unserem Bilde ersichtlich, nicht nur aus geschosst arbeiten, richtet Ehrhardt sein Augenmerk mehr auf die weitere Ausgestaltung der 5 cm-Schnell» euergranate, indem er hierbei eine größere Treffsicher- zeit zu erzielen hofft. Freilich würde die Einführung einer derartigen einheitlichen Munition eine gänzliche Umwälzung unserer Artillerie bedeuten. Da aber uug, und man darf gespannt sein, welche G-staltung unsere Feldartillerie in der Zukunst erhält. Mit be rechtigtem Interesse aber wird man auch sernerhin den hiervon eine „Verbesserung* nicht abhängig gemacht werden kann, so gewinnen die Versuche der Ehrhardt- schen 5 cm-Schnellfeuergeschütze eine erhöhte Bedeut. Gersdorf Hermsdorf Bernsdorf RüSdorf Politische Wochenschau Die gewohnheitsmäßigen Pessimisten, welche uns einreden wollen, daß wir in der schlechtesten aller Welten leben, sind in dieser Woche wieder einmal gründlich Lügen gestraft worden. Es passieren zu- weilen auch angenehme Dinge, und zu denen rechnen wir das erfreuliche Ereignis, daß Venezuela die erste Rate der Entschädigungssumme pünktlich bezahlt hat. Hoffentlich wird damit der gute Wille und die Kasse Die Frage -es FraaenstuSiums. Berlin, 14. März. (Abgeordnetenhaus) Be ratung de» KultuS-StalS- Beim Kapitel „Höhere Mädchenschulen* wünschte Abg. von Knapp (oat.-lib.) eine Ausgestaltung bei Lehrplan- der höheren Töchter schulen in der Weise, daß sich Gymnasialkarse mit ihnen verbinden lassen. Besondere Mädchengymoasien seien aber nicht nötig- Abg. Irmer (konf): Die Kon- zefsionierung von Mädchengymoasien müßte logischer weise dahin führen, daß den Frauen alle Berufe der Männer zugänglich gemacht und ihnen schließlich auch die politischen Rechte nicht vorenthaltco werden können. Reichstag sich überhaupt bei der Bemessung des Budgets einer in Anbetracht der Finanzlage vollauf berechtigten Sparsamkeit befleißigt. Eine schwierige Position hat die Regierung gegenüber der vom Reichskanzler Grafen Bülow dem Centrum in Aussicht gestellten Aushebung des § 2 deS JesuitengesetzeS. DaS Centrum besteht auf seinem Schein, während einerseits von einzelnen Bundes- regierungen gegen diese Maßnahme Einspruch erhoben wird, und andererseits in weiten BolkSkceisen sich eine starke Bewegung gegen diese Abschwächung deS Jesuiten- gesetzeS geltend macht. Angesichts dieses Widerstandes hat der Reichskanzler Graf Bülow sich zu einer Art „Flucht in die Oeffentlichkeit* entschlossen, indem er in einer offiziösen Darlegung den Standpunkt der Regierung mit der notgedrungenen Rücksichtnahme aus eine so starke Partei, wie es das Centrum sei, zu rechtfertigen versucht hat. Das vom Selbstherrscher aller Reußen verkündete Reformprogramm, welches zur Zeit der Beratung einer Kommission unterliegt, hat im russischen Volke weitgehende Hoffnungen rege gemacht. Wenn diese Hoffnungen auf eine modernere Ausgestaltung des staatlichen Lebens in Rußland, Vie unter den früheren Zaren schon so oft getäuscht worden sind, abermals mit einer Täuschung endigen sollten, wenn die kreisenden Berge nur eine lächerliche MauS gebären sollten, wie das von Kennern der russischen Verhält- niffe befürchtet wird, daun könnte der schwere Rück- schlag auf die antigouvernementale Bewegung garnicht auSbleiben, und die Opposition könnte alsdann der zarischen Selbstherrlichkeit viel gesährlicher werden alt Ursprung und Oberlungwitz (Oberes Dors) Oberlungwitz (Mitteldorf) Oberlungwitz (Niederdorf) Erlbach Kirchberg Gersdorf HermSdorf (Ort) Bernsdorf Rüsdorf — St. Ggidien . . . K«hfch«appel Grumbach Reichenbach mit Ober-Callenberg Eallenberg Langenchursdorf Falke« Langenberg Meinsdorf Wüstenbrand Durch die Post befördert . . In der Geschäftsstelle abgeholt und Geschäftsexemplare Altstadt u Neustadt gierung über die Opposition, welche die Frage der Kongregationen zum Sturmlauf gegen das Kabinet CombeS benutzt hatte, davon getragen. Weniger glück lich als Herr Combes ist der bedauernswerte Sultan Abdul Aziz von Marokko, welcher mit dem Abfenden von SiegeStelegrammen derart alle Hände voll zu tun hat, daß er gar nicht dazu kommt, seinen Konkurrenten Bu Hamara endgiltig aus dem Felde zu schlagen. Auch in Makedonien geht da- Mord- und das Reformhandwerk noch immer seinen gemütlichen Gang weiter. Bisher ist aber bei dem Morden mehr heraus gekommen, als bei dem Reformieren, denn unter dem Halbmond hat das Mordhandwerk noch immer goldenen Boden. Bulgarische Banden lasten die makedonische Bevölkerung nicht zur Ruhe kommen. Sie haben bereits einen umfassenden Kleinkrieg gegen die Türkei eröffnet, überfallen bei jeder sich bietenden Gelegenheit die türkischen Gendarmerieposten und erpressen sogar von den besitzenden Klassen ganz ungeniert namhafte Geldbeträge, die sie ihnen in der Form von „Kriegs steuern* abnehmen. Die Ruhestörer rechnen nach wie vor auf eine direkte Unterstützung durch die bulgarische Regierung, und wenn ihnen diese versagt bleibt, auf eine bulgarische Volkserhebung. Weder das eine noch da- andere dürfte bei der gegenwärtigen Haltung der russischen Regierungskreise in absehbarer Zeit, trotz aller Unberechenbarkeit deS bulgarischen BolkscharakterS, zur Tat werden; hoffentlich aber räumt die Hohe Pforte bald mit den Friedensstörern auf. Mit kluger Berechnung sucht sie sich in den anderen Balkanstaaten eine Stütze für ihre Reformpolitik in Makedonien zu chaffen. In Rumänien und Serbien kommen ihr die offiziellen Kreise hierbei auf halbem Wege entgegen. Jetzt hat sie Gelegenheit genommen, der griechischen Regierung ihren Dank für die bisherige streng neu rale Haltung auszusprechen, mit vielen Glückwünschen ür daS Königshaus. Der nordamerikanische Senat hat daS Abkommen zwischen der Union und Kolumbien über den Panama- kanal säst mit Einstimmigkeit gutgeheißen. Das große Werk kann also in nicht zu ferner Zeit neuen Ver lachen zu seiner Verwirklichung entgegensetzen, denen der Erfolg kaum fehlen wird. Die Aufmerksamkeit der Washingtoner Regierungskreise ist inzwischen durch Vie Vorgänge in der Republik Uruguay von neuem vem südamerikanischen Kontinent zugewendet worden; Venn die Revolution dortselbst, an sich keine neue Erscheinung, zieht bereits große Interessen deS Aus landes in Mitleidenschaft. Abonnenten in den einzelnen Octen: Zahl der Wüstenbrand Frau Landgraf Hochachtungsvoll Jit 8tsWWe des „WtlM" Ober-Callenberg Reichenbach Eallenberg Langenchursdorf Kalken Langenberg Meinsdorf Oberlungwitz (Oberdorf) .... „ (Mitteldors) .... „ (Niederdorf u. Anteil Hermsdorf) Herr Fritz Neubert. ) Herr Beyer. Ob cs nötig sei, -en Frauen den ärztlichen Beruf in seinem ganzen Umfange zu eröffnen, wolle er nicht erörtern; angängig sei cS aber wohl, Frauen in einzelnen Zweigen der Medizin au-zubildev, besonders sie in der SeburlShilfe auf eine höhere Stufe als die jetzigen Hebammen zu bringen. Redner sprach sich zum Schluß gegen die FrauenemaozipationSdestrebungen aus, über die er geradezu Beängstigung empfinde. (Lebhaftes Bravo! rechts) Minister Dr. Studt betonte dem gegenüber, daß die Regierung nicht beabsichtige, allge meine Mädchengymoasien oder -Realgymnasien zu er richten. Die bisher erteilten Genehmigungen zur Er richtung von Mädchengymoasien in Charlottenburg und Schöneberg seien widerruflich. Diese Schulen feien nur ein Versuch. ES bestehe nicht die Absicht, Frauen unbeschränkt zur Immatrikulation an den Universitäten zuzulassen. Die Unterricht-Verwaltung gehe sehr vor sichtig weiter und komme den verschiedenen Forderungen »er Frauen auf diesem Gebiete nur soweit entgegen, «IS sie durchaus berechtigt se.en. Abg. Dittrich (Zentr ): Der Andrang der Frauen zum Studium fei fast be ängstigend groß. Die Verwaltung fei den Forderungen der Frauen fchr weit entgegen gekommen. Nach ihrer ganzen natürlichen und psychischen Veranlagung feien die Frauen zu den höheren Studien nicht geeignet, und es sei gcradez i eine Versündigung, Mädchen zu diesen Studien zu zwingen- Wie verkehrt und an strengend unsere jetzige Mädch obilduog sei, könne man heute an unseren Lehrerinnen beobachten. Vor einem Zuviel auf diesem Gebiete müsse gewarnt werden, damit wir Frauen behielten, bei denen nicht der Kopf auf Kosten des Herzens ausgebildet sei. Minister Dr. Studt: Die Bedenken deS Vorredner- wegen Ge fährdung der Gesundheit der Schülerinnen seien über trieben. El sei doch nicht angängig, die Mädchen im Naturzustände zu belassen, ihnen allenfalls das Alphabet beizubring:« und sic im übrigen der Pflege ihre- Körper» leben zu lassen- Gegen die moderne Kultur dürfe man doch die weibliche Jugend nicht ab- sperren. Die Unterricht-Verwaltung beschäftige sich aber andauernd mit der Frage der Ucbcrbürdung der Schüler und Schülerinnen an den höheren Lehran stalten. Die neuen Lehrpläne bedeuten sicher einen Fortschritt in der Beseitigung der Ucbcrbürdung All- der weitcren Debatte am 16. heben wir hervor: Abg. Dr. Müller (freis. VolkSp): Der Stadt Schöneberg ist die Angliederung von Gymnasialklasscn 3809. Die Namen der Boten, welche Zeitungs' Bestellungen und Anzeige« entgegennehmen, pnd folgende: hat das „Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt" mm erreicht! Infolge der auch in den letzten Wochen sich säst tagtäglich meldenden neuen Abonnenten ist die Zahl derselben nunmehr auf siros gestiegen. Unsere geschätzten Inserenten, denen doch sicher daran liegt, daß kein Groschen für Inserate zum Fenster hinausgeworfen wird, werden diese Nachricht sicherlich mit Interesse vernehmen, bietet diese doch Gkwähr für sich steigernde Wirksamkeit ihrer Ankündigungen. Damit jeder Geschäftsmann auch deS Näheren über die Verbreitung deS „Tageblattes" unter- richtet sei, veröffentlichen wir nachstehende Liste der Wenn auch die Frage einer Neubewaffnung un serer Feldartillerie bei Beratung des Militäretats iw Reichstage vom Kriegsminister dahingehend beantwortet ist, daß zurzeit keine Veranlassung vorliegt, die vor- handeneu Geschütze der Frldartillene durch solche einer neuen Konstruktion zu ersetzen, so wird von feiten unserer Militärverwaltung naturgemäß doch jeder wichtigen Neuerung auf diesem Gebiete daS vollste Jatereffe entgegengebracht. Seit geraumer Zeit wird nun von fachmännischer Seite die Einführung von Schutzschilden und Rohrrücklauf für unsere Artillerie gefordert, um eine dem französischen Geschütz eben bürtige Waffe zu erhalten. Besondere Beachtung ver- dienen hierbei die Ausführungen der bekannten artille- ristifcheu Autorität deS Generalleutnants von Reichenau. Wir verfehle« daher nicht, unseren Lesern nebenstehend einige Ansichten der von ersterem besprochenen und als zukünftige Artilleriewaffe bezeichneten Feldgeschütze mit Schutzschildeu und Rohrrücklauf zu bringen. Es sind dies die auf der vorjährigen Düsseldorfer Jndustrie- und Gewerbe-Ausstellung vorgeführten 5 cm und 7,5 cm Feldgeschütze der Rheinischen Metallwaren- Fabrik (Ehrhardt), welche bei den Schießversuchen ganz vorzügliche Resultate gezeitigt haben. Auf dem oberen Teil unserer Illustration sehen wir daS 5 cm-G^schütz und daneben die Feuerstellung eiuer Batterie dieses Geschütz ypS dargestellt; bei letzterer sind die gcpanzer- ten Stellen durch schwarze Silhouetten gekennzeichnet. DaS kleine Kaliber von 5 cm wurde von der Firma Ursprung Ortschaft: Hütteugrund und Bezirk 1 Hoheust. Ernstthal (Ältst) 2 Altstadt eine Stärke von 6 mm. Diese Panzerung genügt zum Schutze gegen Gewehrseuer bis zu 300 m Ent- fernung und wird auch von kleineren und mittelgroßen Granatsplittern und von Shrapnels, wie die Versuche gezeigt haben, nicht durchschlagen. Verwöge der Ge- fechtSstellung einer mit Panzerschildeu versehenen Bat- terie, bei welcher die MunitionSwaaen nicht hinter sondern zwischen den Geschützen aufgestellt sind, wir die treffbare Fläche der Bedienungsmannschaften au etwa ein Sechstel herabgesetzt. Das Ehrhar bische 7,5 cm-Geschütz (vergleiche den unteren Teil unseres Bil- deS) kann natürlich wegen deS größeren Gewichtes nur eine geringere Panzerung erfahren, indes glaubt man, daß gerade dem Geschütz mit kleinem Kaliber die Zukunft gehört. Reichenau geht dabei von der Ansicht aus, daß die Feldartillerie in erster Linie den Kampf gegen Infanterie zu führen hat. Inwieweit i sich nun die Munition de! kleineren Kalibers hierfür t eignet, ist eine offene Frage, die theoretifch fchweclich Herr Koch, Hüttengrund (beim Bade). Herr Reichel.