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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.03.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190303069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19030306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19030306
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-06
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.03.1903
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schweren Qualen befreit worden. Der bei dem nah, dam Ma kriex Haltei Bah« Wou getrv' wart, anges Twe< Bem ein Twe, ob ii Wun erlav der 8 Ruf 680' Sier Berh ständ Deut Lusa mehr würl an « gem< wrn nen runc owo runc Bilt Die Wirt Lan derc ist ein plant, lung Straß progri Pester Entzü keil L auf d BolkS das ( legens sten Kamr denkt Donn worir Der l bildet versai 3 lasse Rückzal Run a sich mi diese C einen ; tiven d Mobili mischen schiede: daS W die bei Kasseb« von 8! im Be Endlick Millio Posten table ( sind, ! zurück, glücklii beschaf der > wesen« wurde gezahl 1083' Postamte in Cotta beschäftigte unverheiratete Postbote Arthur Rastig hat sich einer Unterschlagung im Amte schuldig gemacht und die Flucht ergriffen. Rastig dürste insgesamt etwa 700 Mark veruntreut haben. — Zittau, 3 März Am Sonntag wurde in Warnsdorf der angebliche Vincenz Leuart, 26 Jahre alt, verhaftet, welcher des bei Zittau an den beiden Mädchen verübten Doppelmorses verdächtig ist Der selbe versuchte aus dem Arrestlokale auSzubrccheu, in dem er Ziegel aus der Mauer herauSwuchtete; er wurde aber durch die Sicherheitswache daran verhindert. — Eine Geraer Firma hatte den Privatdetektiv Heinrich Jansen beauftragt, das Fabrikationsgeheimnis einer Elberfelder Konkurrenzfirma zu erforschen. Jansen gelang dies auch, und er beutele sein Wissen nicht nur dadurch aus, daß er sich von der Geraer Firma eine an sehnliche Summe zahlen ließ, sondern er schrieb auch der Elberfelder Firma, daß er ihr Fabrikgeheimnis kenne, aber bei Zahlung von 250 Mark bereit sei, zu schweigen. Scheinbar ging die Firma auch auf seinen Vorschlag ein, Sie benachrichtigte aber die Kriminalpolizei, die Jansen in dem Augenblick sestnahm, als ihm von einem Vertreter der Firma die 250 Mark auf den Tisch gezählt wurden. — Gera, 2. März. Der Geraer Aerztestreik' so schreibt die „Mediz. Reform", rückt nicht von der Stelle. Aerzte bekommt die Kasse nicht, und nach- geben will der Vorstand auch nicht. Wie sehr die ganze Thüringer Aerzteschaft auf Seiten der ausstän digen Aerzte ist, zeigt ein Brief der Professor Riegel, Leiters der Jenaer chirurgischen Universitätsklinik. So lange der Vorstand in seinem Verhalten zu den Geraer Aerzten beharrt, lehnt Riegel jede Verbindung mit der T-xtil-Krankenkasse in Gera rundweg ab. — Zeitz. Ein steinzeitlicheS Grab ist bei Bornitz gesunden worden. Beim Abfahren von Lehm entdeckte man verschiedene Meter ties männliche Skelette in ge- streckler Lage, bei welchen uuS Grundsteiuporphyr ge arbeitete Sleinbeile und Urnen sich befanden. aufgesuuden wurde. Dem Mädchen w^n beide Füße in fo hohem Grade erfroren, daß di f lben oberhalb der Knöchel amputier werden mußt I». — In Weinberge bei Mühlberg a. E. verübten eine Anzahl Dievstknechte bei Gelegenheit eine» Balle» am Sonntag abend schwere Ausschreitungen. Sie drangen, da ihnen der Eintritt in da» Lokal verwehrt wurde, mit Messern aus die Ballteilnehmer ein, wobei mehrere derselben verletzt wurden, dann umstellten sie den Gasthof und zertrümmerten Türen und Fenster. Diejenigen, welche das A verlaffen wollten, drohten sie, niederzustechen. - e Haup'.täter wurden verhaftet. — Plaue« ' B., 5. März. Ein Erdstoß von beängstigender Heftigkeit, der stärkste in der gegen wärtigen Erschütterungsperiode, ist, wie dem Vogt- ländischen Anzeiger" au» vielen Orten de» oberen Bogtlande» gemeldet wird, in der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr verspürt worden. — Die Ehefrau eine» in LöbtaurDre»den wohnenden Postassistenten K. ließ am Donnerstag ihre beiden im Alter von 1^/, und 4 Jahren stehenden Kinder auf kurze Zeit unbeaufsichtigt in der Wohnung zurück, um eine notwendige Besorgung zu machen. In Abwesenheit der Mutter machte sich das jüngere Kind am Ofen zu schaffen, wobei sein Kleidchen in Brand geriet, sodaß das Kind über und über mit Brand wunden bedeckt wurde. Die alsbald erscheinende Mutter kam leider zu spät und konnte nur noch sofort ärzt liche Hilfe herbeiholen. Aber auch der Arzt vermochte keine Rettung mehr zu bringen, und so ist daS arme Wesen am Sonnabend durch den Tod von seinen wandten italievisc heiten l Prestige können gehen ii Fürstbif in Rorr den Bis Erlaß c überzeu, Bischöfe Korums in diese von der der Kat füllt, n daß die daß jed als der sein wü 3' litischen tane s einem s heißt: ; — Die Tagesordnung der gestrigen Gewerbe- Vereinssitzung hatte nur wenig öffentliches In teresse. Man bespricht in der üblichen Weise die Eingänge und beschließt dabei die Anschaffung zweier Bücher, die den kausmännischen Kenntnissen des Hand- werker» wichtige Unterlagen bieten. Auf die Einladung des Herrn Schuldirektors Dietze zu den Prüfungen, sowie der Ausstellung der gewerblichen Fach- und Fortbildungsschule hin, wird der Verein an einem be stimmten Abend zusammenkommen, die Ausstellung ansehev und sich dann hinterher darüber aussprechen. — Einige technische Neuheiten in Gestalt eines GaS- selöftzünderS und einer selbstzündenden Stichflamme für Zigarrenläden usw. zeigte Herr GaS-Jnspektor Martini. Besonders der GaSselbstzünder, an jedem GaSarm anzubringen, ist sehr sinnreich erdacht. Die praktische Vorführung desfelben zeigte uns, daß da? GaS nach Oeffnen des HihneS nicht direkt in den Brenner strömen kann, sondern zunächst in einem ge- ringen Quantum noch einer sogen. Züudpille geleitet wird und diese zum Glühen bringt. Die Pille er- wärmt ein mit eisernem Kern versehenes Porzellan stäbchen, und die dadurch herbeigeführte Ausdehnung deS Stäbchen bewirkt die Oeffnung eines Ventil?, durch welches daS GaS in den Brenner stiömen und sich an der Pille entzünden kann. Aehnlich konstru iert ist auch die selbstzündende Stichflamme. — Die Experimente fanden den Beifall der Zuhörer; Her« Dähne, als Vorsteher des Vereins, dankte dem Herrn GaSinspektor für seine Mühewaltung. — DaS am Neumarkt gelegene Gasthaus »Stadt Glauchau", welches erst vor einigen Tagen von Herrn Deckensabrikant Theodor Bohne käuflich erworben wurde, ist bereits gestern wieder von Herrn Franz Howorka, dem früheren Besitzer deS Gasthauses zum Kronprinzen in Oberlungwitz, käuflich in Besitz genommen worden. — (Eingesandt.) In dem gestern Abend statt- gefundenen Frauenvortrag (o ranstalt.t vom Verein für naturgemäße H il- und Lebensweise) Zum Glück. Roman von Margarete Vöhme. Schluß. (Nachdruck verboten.) »Nun wohl, wenn Sie aller gehört haben, müßte Ihnen da» ein Grund «ehr sein, Ihres Manne» Handlungsweise gerecht zu beurteilen. Die Männer verfügen durchschnittlich über keine so große Geduld, wie wir Frauen sie eigentlich haben sollten. Sie gaben selbst zu, daß Sie Ihrem Gatten vorsätzlich dar Leben verbitterte», nur damit er freiwillig auf eil Zusammenleben verzichten sollte Müssen Sie be ruhiger, vorurteilsloser Erwägung nicht zu dem Schlüsse kommen, daß Ihr Verhalten somit eigentlich daran hinaurzlelte, den Gedanken au eine defiaitive Scheidung in ihm heranreifen zu lassen? Nachdem seine Versucht, eine Wendung zum Guten herbeizu- sühr-v, an Ihrer Hartnäckigkeit scheiterten, mußte er wohl oder übel jede Hoffnung auf eine Besserung seiner häuslichen Verhältnisse auf-eben. Verdenken Sie e» ihm, daß ihm die Aussicht, sein ganze» Leben in der Qual einer unglücklichen Ehe aafreiben zu müssen, ebenso schrecklich war al» Ihnen, Laß er in dem brennenden Wunsch, sich noch ein Zipfelchen Glück für den Rest seine» Leben» zu rette», irre ar sich selber wurde richten Sie nicht so scharf Edith — wir sind alle Menschen ..." Edith nickte unnurklich, erwiderte aber nicht» Und da Hedwig cS für da» beste hielt, sie zctz allein zu lassen, damit sie den Inhalt der Unter- rekung in sich verarbeiten könnte, ging sie leise hinaus Doktor Buttler hatte ferner keine Ursache, sich über Frau Edith al» Patientin zu beklagen Seil jener Unterredung mit Hedwig war eine auffallende wurde da» Thema von der Vortragenden, Frau Louise Albrecht-Halle-Giebichenstein, in allen seinen Teilen so verständlich und belehrend au-geführt, daß keine von den anwesenden Damen wird unbesriedigt nach Hause gegangen sein. Liu Zeichen, welche» große Interesse die Frauen al» Erzieherinnen in weiblichen An- gelegeuheiteu für da» Thema an den Lag legten, hat bewiesen: daß der Saal bi» aus den letzten Platz be- setzt war. Möchte der Verein auch ferner bestrebt sein, noch öfter solche belehrende Vorträge zu veran stalten, zum Wohl der leidenden Menschheit. — Die Gewerbegertchtswahl in der Amts- Hauptmannschaft CheMNttz, zu deren Bezirk u a. die Ortschaften Rabenstein, Grüna, Reichenbrand, Siegmar, Lugau und Erlbach gehören, ergab folgende- vorläufig aufgestellte Resultat: Von den Arbeitgebern wurden gewählt die Herren Ziegeleibesitzer Köhler in Borna b. CH, Lohgerbermeister Ficker und Kürschner meister Tzschierntsch in Stollberg und Tischlermeister Richter in Zwönitz. Gewählt sind als Beisitzer aus den Reihen der Arbeitnehmer die Herren Strumpfwirker Ludwig in Rabenstein, Strumpffabrikarbeiter Reuter in Burkhardts, dorf, Former Unger in Lugau, Strumpfwirker Drechsel in Hoheneck, Paul Winkler und Ludwig Ritzau in Lim, bach. Die Beteiligung an der Wahl war außerordentlich schwach. — Die freundliche Witterung weist uns auf den nahenden Frühling hin. Schneeglöckchen und Veilchen haben ihre Blumenkronen noch nicht geöffnet, aber der Seidelbast oder Kellkrhals erfreut uns in Gärten und Fluren mit seinen zahlreichen roten Blüten, die stets den Blättern vorauseilen. Man nehme keinen solchen Blüten- stcngel in den Mund, weil er sehr giftig ist. Jetzt blühen aber auch die Weide, Erle, Birke und Haselnuß. In den flockigen, quastenartigen, langen Kätzchen, die bei diesen Bäumen jetzt aufbrechen und ihren gelben Blüten, staub vom Winde oder von Insekten auf die Stempel- blüten tragen lassen, vermuten viele nicht die Blüten dieser Pflanzen Die kleinen roten Fädchen in der Nähe der fransenartigen Kätzchen des Haselnußstrauches werden von den meisten ganz und gar übersehen, und doch ist dort der Keim zur wohlschmeckenden Haselnuß. Also die Augen auf beim einziehenden Frühling! — DaS Geschäft an der heutigen Baumwollbörse in Newyork war während deS ganzen Verlaufs außer- ordentlich erregt. Seit dem Zusammenbruch des zu letzt versuchten Corners im Jahre 1896 haben die BerkaufSaufträge »icht einen derartig starken Umfang gehabt wie heute. Die Preise gingen mit außerordent licher Heftigkeit zurück. Zeitweise schien es, als ob eine allgemeine Panik um sich greifen würde, doch wurde dieselbe durch JnterventionSkäufe einer Gruppe von Haussespekulanten vermieden. Der Umsatz wird auf 800,000 Pfund geschätzt. — Die am 4. März in Gegenwart des Königl. StaatSkommissarS stattgesundene Generalversammlung der Lächstschen vode«kredita«ftalt in Dres den genehmigte den Jahresabschluß für 1902, erteilte Entlastung und setzte die Dividende aus 7 Proz. fest. Die turnusmäßig ausscheidenden Mitglieder deS Auf- sichtSratS, die Herren Kommerzienrat MackowSky und Geheimer Justizrat von Schütz in Dresden wurden wiedergewählt. — Zur Wahlbewegung Als neue In- teresseutengruppe bei,den ReichStagSwohlen soll nach dev Absichten der „Deutschen Radfahrer-Ztg." der Deutsche Radsahrerbund auftreten: Da sich keine bessere G.- legenheit zur Geltendmachung dringender Forderungen bietet als die ReichstagSwahl, so beabsichtigt man auch in Radfahrer kreisen eine feste Stellungnahme. DaS Organ deS Deutschen Radfahrerbundes fordert schor heute die Mitglieder auf, ihre Kandidaten nach den radlerischen GlaubenSbekennti i» zu fragen. — Lugau, 2. März. Als Kandidat für die bevorstehende Reichstagswahl in unserem 19. Wahl kreise wurde von Seiten der O dnungsparteien Her Bürgermeister 3X v. Aoyd in Schneeberg ausgestellt. — Kirchberg. Der Handarbeiter Seifert hier wurde vom Königl. Schöffengericht Stollberg wegen Unterschlagung eines 20 Markstückes, die er in Notlage begangen, zu einer Woche Gesängnis vrrurteilt. — Zwickau, 4. März. Der GeschäftSgehilsc Otto Winter in Hartenstein und dessen Ehefrau, die Grünwarenhändlerin W. geb. Hösel daselbst haben Anfang v. I. ein Pianino im Werte von über 500 Mark, daS sie von dem KlaviergeschäftSinhaber Ritter hier ermietet hatten und daS noch dessen Eigentum war, an den Schnittwarenhändler L. in Reichenbach für eine Schuld verpfändet und wurden deshalb heu'e wegen Unterschlagung vom Königl. Langericht je zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. — Zwickau, 4. März. In mehreren Nachbar- „Willi — Herr Berkholtz," stieß sie verwirrt her vor, „verzeihen Sie, daß ich Sic nicht gleich erkannte Wann find Sie denn gekommen?" „Vor einer Stande- Meine Fra« hat «ich von der Bahn geholt - - ah, da» wisse» Sie gar nicht?" unterbrach er sich lebhaft, „ja, sehen Sie, da» mußte ich Ihnen erst allein sagen, wie dankbar ich Ihnen bin, daß Sie soviel Einfluß aut Edith gewannen und diesen Einfluß darauf verwandte», mich wieder in dev Besitz meiner Frau zu setzen Verdient habe ich e» nicht um Sie, aber die alte» Beschichten wollen wir auu begrabe», nachdem die Vorsehung IHv n ein andere» — bessere» Glück m» der Seite eine» Manne» schenkte, der Ihren Wert besser zu schätzen weiß, al» ich e» wußte " vereinigt und Ihrer Majestät der Königin-Witwe am 19. Juni 1903, ein Jahr nach dem Tode unsere? unvergeßlichen König», zur sreirn Verfügung zu Gunsten der von Allerhöchstihr begründeten LiebeSwerke über- reicht werden. Indem wir aus solche Weise das Gedächtnis König Albert» ehren, helfen wir die Erfüllung der Lebensaufgabe Seiner hohen Gemahlin, werktätige Menschenliebe zu Pflegen, fördern und für die Zu kunft sicherstellen. Auch der Erfüllung de» vielfach kundgegebenen Wavfche», in diesen für unser Land so schweren Tagen der Treue und Anhänglichkeit an unser Königshaus einen sichtbaren Ausdruck geben zu können, zeigt sich hier ein Weg. Mögen sich, daS erbitten wir, in allen Teilen unseres Lander freundliche Mithelfer finden, die das Werk des Sammelns soweit nölig unter Bildung von Ortsausschüssen in die Hand nehmen, und möchten dann in treuem, dankbaren Gedenken an den über aller geliebten König der „König Albert-GedächtniS- Stistung" namhafte und zahlreiche Gaben für die Armen und Hilfsbedürftigen zufließen! Die Sächsische Bank mit ihre« Filiale« hat sich bereit erklärt, als Hauptsammel- ftelle tätig zu sei«. Der engere Attsschutz: Beutler» Oberbürgermeister. Graf bau Könne- Vitz-Lossa, Wirkt. Geheimer Rat. Or. Mehnert, Geheimer Hofrat. von Metzsch, Staatsminister. Müller von Berneck, Generalleutnant z. D. von Treitschke, General d. Inf. Etwaige Anfragen an Generalleutnant z. D. Müller von Berneck, Dresden, Comenius- straße 31. Dem erweiterten Landes-Ausschuß gehören aus der hiesigen Gegend folgende Herren an: Chemnitz: Oberbürgermeister vr. Beck, Kommerzienrat Beyer, Stadtrat G. Eberhardt, Stadtverordv.-Vorst. Justizrat Eulitz, Kommerzienrat Gulden, Stadtrat Hösel, Amts- Hauptmann Or. Hallbauer, Kommerzienrat Hermsdorf, Bors. d. Gewerbekammer Stadtrat Jäger, Oberfinanz- rat a. D. Direktor Ledig, Bors. d. Handelskammer Kommerzienrat Philipp, Direktor Stark, General- leutnant Graf Vitzthum, Geh. Kommerzienrat Bogel, KreiShauptmann Freiherr von Welck. Glauchau: Stadtrat Herm. Bäßler, Kommerzienrat Ehret, AmtS- ' Hauptmann Ebmeier. Limbach: Oberamtsrichter Karing. Lugau: Facius, Bergrat Scheibner. Rabenstein: Fabrikbesitzer Merkel. orten haben stark besuchte Protestversammlunge» statt- gesunden und beschlossen, den Bundesrat um Ab- lehnung deS Anträge» auf Aufhebung de» 8 2 VeS Jesuitengesetzc» zu ersuchen. — Der SensationSprozeß gegen Fabrikant Zwieger hier und Werksührer Claus in Meerane wegen Meineids, Betrug», Diebstahls und Verleitung hierzu ist gestern abend nach 4tägiger Dauer der Hauptverhandlung bis morgen vertagt worden und endet wahrscheinlich am 6. d. M. Bei dieser Hauptverhandlung sind so viele unlautere Machinationen dritter hervoraetreten, daß Wahrschein, lich auch diese noch iu Untersuchung kommen werden. — Oelsvitz i- E. Der hiesige Konsumverein, der hier zwei eigene Geschäftshäuser besitzt, eröffnete dieser Tage in Langenchursdorf eine Verkaufsstelle. — ZWicki»«, 4. März. Gelegentlich eines gestern mittag im benachbarten Auerbach stattgesundene» Schaden feuers soll das 5jährige Söhnchen eines im betreffenden Grundstück wohnhaften Bergarbeiters von der vorfahren den Feuerspritze tätlich verletzt worden sein. — Chemnitz, 5. März. Für Militärbauten bewilligte gestern die Budgetkommission de« Reichstage» bei Beratung de» Militäretats 1903 folgende Posten: 1. 150000 Mark al» letzte Rate zum Neubau einer Jnfauteriekaserne und einer Garvisonwaschanstalt und 2. 40 000 Mark (5. Rate) zum Neubau eines GarnisonlazarettS. — Bärenstein i. Erzgeb., 4. März. Die Freude über die Genehmigung einer Schutzhütte auf dem Bärenstein ist nur von kurzer Dauer gewesen. DaS Finanzministerium knüpst nämlich an die Erlaubnis die Bedingung, daß die Schutzhütte nicht auf dem Plateau, sondern — am südlichen Abhange, beinahe am Fuße des Berges, errichtet werden soll. Er wäre natürlich widersinnig, wollte man einen Unterkunfts raum, der dem erhitzten und ermüdeten Bergsteiger aus der Höhe als Schutz gegen die Unbilden des Welters dienen soll, dort errichten, wo die Besteigung des Berges erst beginnt. Der hiesige Erzgebirgsverein hat beschlossen, noch einmal um Erlaubnis zum Bau der Schutzhütte aus dem Plateau deS Berges nachzusuchen. — Dresden, 4. März. Die Königin-Witwe ist gestern wohlbehalten in Brüssel eingetroffen. Zur Begrüßung waren bei der Ankunft am Bahnhose zu gegen: der König der Belgier, der Gras und die Frau Gräfin von Flandern, Prinz und Prinzessin Albert von Belgien und Herzog und Herzogin von Bendome, sowie der Kaiserlich Deutsche Gesandte, Wirkl. Geh. Rat Gras v. Wallwitz und Gemahlin. — Dresde«, 4. März. Es werden, wie ver lautet, gegenwärtig eingehende Erhebungen angestell», , welche finanziellen Ergebnisse die Wiedereinführung der 4. Klasse an Sonn- und Festtagen haben würde. — Kö«igstetn, 2. März. (Gleislose Motor- wagenverbindung.) Vor einigen Jahren wurde dem Zivilingenieur Schliemann die Konzession zur Ein- richtung eines Motorwagenbetriebes ohne Gleis durch das Bielatal bis HermSdorf-Rosenthal seitens der Finanzministeriums erteilt. Nachdem bisher aber nur Motorwagen sür den Personenverkehr bis Schweizer- mühle im Verkehr waren, ist daS Unternehmen jetzt soweit vorgeschritten, daß voraussichtlich Mitte dieses Jahres mit dem Betriebe begonnen werden kann. Diese Berkehrsverbiudung hat eine Länge von 12 Kilo- Metern und trägt die Bezeichnung Bielatal-Motorbahn, obwohl in Anbetracht ihrer GleiSlosigkeit dieselbe eigentlich nicht als zutreffend gelten kann. Diese Motorbahn soll zunächst nur der Güterbeförderung zwischen dem hiesigen Bahnhofe und den im Bielatale gelegenen Ortschaften dienen. Die Zuführung derBe- tricbskraft erfolgt durch Oberleitung. — Leipzig, 4. März. H:ute nachmittag stürzte die 22jährige Tochter eines in der Zeitzer Straße wohnhaften höheren Postbeamten au? einem Fenster der in der dritten Etage gelegenen elterlichen Behaus ung aus die Streße herab und erlitt schwere innere Versitzungen, jo daß sich ihre Unterbringung im Krankenhause notwendig machte. Die Bedauernswerte scheint beim HerauSsehen aus dem Fenster sich zu weit herauSgebeugt und dabei daS Gleichgewicht verloren zu haben. — H:.r Otto Steche in Leipzig, welcher 50 Jrhrr Miunhaber der w.ltbekannten Firma Heine u. Co. war und vor kurzem aus derselben krankheitshalber auSgejchicdcn ist, hat dem gesamten Personal 100000 Mark schenkungsweise zum Zwecke einer PensionS- und UnterstützungSkassc überwiesen. — Möcker«, 4. März. Geheilt und mit zwei künstlichen Beinen versehen, konnte jenes 18 Jahre alte Dienstmädchen daS StadtkrankenhauS St. Jacob wieder verlassen, welches am 20. November v. I. früh in den Vorgärten deS 107. Infanterie-Regiment- völlig erstarrt machte und Edith allein spazieren -eg«n-en war — sie tat die» öfters in letzter Zeit — benutzte Hedwig die Zeit bi« zu ihrer Rückkehr zu eine« Gan» durch den Park. Die.Schatten der Dunkelheit lagen schon über den Baum- und Strauchpartien; silberne Schwaden zogen über den Boden und am Himmel zuckten wie weiße Flämmchen vereinzelte Sterne auf. Der Abendwind trag bunte Herbstblätter mit sich die er den in letzter phan tastischer Laubtracht prangenden Bäumen entrissen hatte. Hedwig dachte »ährend ihrer einsamen Wanderung an ihre Eltern, die sich an diesem Fleck Erd», der nun ihre Heimat werden sollte, für immer gefunden hatten Lin glückliche« Omen »ar e» ge»eseu, di« sie gerade hierhin verschlagen hatte, damit sie da« Glück hier <äade . . Ja ihre ernsten Betrachtungen versunken, hatte sie sich länger im Parke aufgchaltev, »l« sie eigentlich be- abfichtigt. Auf dem Rückwege zum Hauie begegnete ihr eia Herr, den sie iu der Dunkelheit und in einiger Ent fernung nicht erkannte; erst al« er vor ihr stand und ihren Namen nannte, sah sie zu ihrem nicht geringen Er staunen, wer e« »ar. Wandlung mit ihr vorgegangen. So trotzig und launenhaft sie vordem gewesen, ebenso sanft und füg sam war sie jetzt. Zuweilen fiel sie wieder iu ihre frühere Apathie; dann sprach sie nur da« notwendigste und fuhr bei jeder Anrede vcr, öit auf, aber dieser Zustand dauerte selten 'äager als ein paar Stunden. Umsonst aber »artete Hedwig auf da» Zeichen einer zur Versöhnung mit ihrem Manne neigenden Regung der eigensinnigen Frau- Sie — Hedwig — hatte eigentlich bi» zu ihrer Trauung in ihre Vaterstadt zurückkehreu wollen, aber auf Ediths inständige Bitten, sie nicht zu verlassen, gab sie ihren Plan auf und blieb. Der Hochzeit»«» nahte heran- Die Trauung sollte in aller Stille in der Kirche d-r nächsten Dorfe» statt finden, uud da» darauffolgende kleine Diner in der Wohnung deS Neuvermählten Paare» sich gleichfalls auf die allernächsten Verwandten und Freunde be- jchränken. Von Hedwigs Seite »ar nur ihre mütter liche Freundin und Erzieherin, Frau Helinger, au» ihrem Stift gekommen, nm der Hochzeit ihre» Liebling» b:iz«»ohne». — Der Gedanke an Hed»i»S Verlassen- heit hatte immer »ie ein verduuk-lnder Schatten übe, dem im übrigen sorgenlosen Leben»abend der alten Frau gelegen; nun strahlte sie vor Freude über da» Glück ihre» Herzenskindes, da« diesem so offmkuvdig au« den Augen uud den verklärten Zügen leuchtete Am Tage vor der Hochzeit kam Frau Helinger io Mariental au, uud da die »erte Reise sie doch sehr angegriffen hatte, zog sie sich früh abend» in ihr Z mmer zurück. L» war kaum acht Uhr vorbei, als Hed»ig sich von der alten Dame verabschiedete Sie hatten einander so viel zu erzählen gehabt nach der laugen Trennung, daß die Stunden wie im Fluge entschwunden waren Da ihr Bräutigam um diese Zeit noch seinen Abendrundgaug bei den Kranken La,«S,«schichte. Aentsche« Keich. Zur Siellung des Vatikans im Trierer Schul- kamps wird einem Korrespondenten des „L.-A." von hervorragender vatikanischer Seite mitgeteilt: „Am heiligen Stuhle wird daS eigenmächtige Vorgehen deS Bischofs Korum höchst unangtn-hm empfunden, umso mchr, alr eine päpstliche Verordnung des Jahres 1882 den Bischöfen ausdrücklich auferlegi, in allen Fragen, welche keine besonderen Angelegenheiten einer einzelnen Diözese bilden, nach gemeinsamer Vorberatung und gemeinsam vorzugehen. Die Schulsrage ist aber keine Diözesan-Angelegenheit, weil in allen deutschen Bischofs sitzen diefelben Schulverhältnisse bestehen wie in Trier. Also hätte Bischof Korum diese Frage zuvor im August bei der Zusammenkunft der Bischöfe in Fulda „Ich verstehe uur nicht, wie da» alles so rasch geschehen konnte — Edith hat mir gegenüber nicht» davon geäußert, daß Sie kommen wollten —" „Nicht? Rau wir merkten schon au- ihren Briefen, die sie an meine Schwiegereltern und vor vierzehn Tagen zum erstenmal auch au mich direkt richtete, daß sich eine innere Wandlung bei ihr vollzog. Am SamStag telegraphierte sie mir, ich sollte kommen and sie abholen, sie habe Sehnsucht nach Hause. Ich kann Ihnen nicht sagen, welche Freude diese Depesche bei uns allen hervorrief . . . Edith» Eltern haben ja auch schwer unter den unhaltbaren Zu ständen gelitten. Aus dem Wege vom Bahnhöfe bi» hierher haben wir uns ausgesprochen- Zum ersten mal haben wir gegenseitig Vertrauen zu einander ge habt, und diese Aussprache und gegeuseitige Beichte hat. so Gott will, die letzte trennende Schranke zwischen uns niedergerisseu." „Wie mich das freut! DaS ist die schönste HochzeitSgabe, die da» Schicksal mir geb n konnte," murmelte Hedwig beweg«. „Sie waren unser guter Engel, Hedwig. Edith nannte Sie vorhin so, und sie sprach mir au» der Seele Und wir haben uo» gelobt, daß Ihr Hoch- zeit»tag morgen auch für uns im geistigen Sinne zum Vermählung-fest werden solle ... zum Anfänge eine« neuen, besseren Leben»." Hedwig n'ckte schweigend. Wortlo» drückten sie einander die Hand. Dana gingen sie weiter, dem Hause zu, da» weiß und still vor ihnen lag — ein Sinnbild de» Frieden« und der Ruhe Ueber ihre» Häuptern aber löste sich ein silberner Tropfen vom Firmamente und versank al« glückverheißende» Zeichen lautlo» im nächtigen All.
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