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c Freitag, den 6. März 1903. Nr. 54 53 Jahrgang. r V. N >en ein verbot »er Etat deS ----- s. 8 r im Er- daß von acht llk hlt er a le sozialpolitischen Kämpfen deshalb so groß ist, w it die höheren Stellen keine Fühlung mit den Arbeitern haben. Der preußische Herr Eisenbahnminister hat die Fühlung gewonnen, dar ist ein Beweis seines sozial- politischen Empfindens. — Abg. Stolle (Sozd.) wie- derholt in hestiger Form seine Vorwürfe gegen einzel- staatliche Eisenbahnverwaltungen. Aus den sibirischen »nd chinesischen Bahnen herrscht größere Sicherheil «lS am den preußischen! Die sächsische Verwaltung würdige ihre Arbeiter zu Sklaven herab. Sodann wendet er sich gegen den preußischen Eisenbahnminister Budde, bleibt aber im einzelnen zum größten Teil unverständlich. — Sächsischer BundeSratSbevollmäch- tigter Graf Hohenthal tritt der Behauptung entgegen, daß ein Bremser von der sächsischen Eisenbahnverwal- tung entlasten worden sei wegen der Lektüre einer Arbeiterzeitung, er sei vielmehr entlasten worden, weil er nach seinem eigenen Geständnis als Vertrauens mann deS sozialdemokratischen Hamburger Eisenbahn- verein- fungiert und dadurch direkt gege ' " der Verwaltung verstoßen habe. — Di ReichSeisenbahnamtS wird genehmigt. Die Kommission zur Vorbereitung der Kran» kenversicherungSnovelle lehnte schließt den Antrag Molkenbuhr, die Krankenversicherung aus doS Gesinde und die ländlichen Arbeiter auszudehnen, gegen die Stimmen der Sozialdemokraten ab und nahm 8 I in der Fassung der Regierungsvorlage an. Die Urteilsbegründung im Ehescheidung-Prozeß deS sächsischen KlooprinzenpaareS beschränkt sich, wie die „Frkf. Ztg " erfahren haben will, auf das eigene Geständnis der Prinzessin Luise, mit Giro» Ehebruch begangen zu haben. Das Geständnis wurde von den Prozcßbcteiligtev nicht angezweiielt. die Beweisführung — durch Vernehmen von Zeugen usw. — weder gefordert noch durchgeführt. Paris, 3 März. In einer Depesche der hiesigen „Rew-Amk Her." wird da- Ende de- Roman der Prinzessin Luise augekündigt Darnach schrieb sie noch vor ihrer Abreise «uch Lindau einen rührenden Brief an Giron (??), in welchem sie ihm mitteilt, ihre Trennung von ihm sei im Interesse ihrer Kinder geboten. der Privatindustrie? Wo gäbe eS solche Tyrannei und solches Sklaventum, wie Zrrade bei den Sozial demokraten ? Sei nicht sogar Bernstein selber beinahe aus seiner Partei herauSgeworfen worden? (Heiter- leit.) Er wünsche und hoste, daß die Eisenbahnver- waltung auch weiter mit Wohlwollen und Gerechtig- keit, aber auch mit Energie geleitet werde. — Auf Wünsche deS Abg. Prinzen Carolath wegen der v- Wagen erklärt Minister Budde, diese Wagen würden, soweit dies noch nicht geschehen, einer Umänderung dahin unterzogen, daß die Fenster breiter und ihre saft völlige Herablassung möglich gemacht werde. — Abg. Bernstein (Soz): Von einem Koalition-recht könne nicht mehr gesprochen weiden, wenn man den Eisenbahnern sage, dieser Vereinigung darsst du dich anschließen, jener nicht. Auch die Besorgnis vor einem Ausstande der Eisenbahner dürse nicht dazu führen, ihnen das KoalitionLrecht vorzuenthalten. — Abg. Stolle (Soz.) äußert sich in gleiten» Sinne. — Da- rauf wird der Etat der ReichSeisenbahnen genehmigt. — Morgen: Etat deS ReichrjustizamtS. Das Schulgeld auf die Monate Januar bis mit März laufeudeu JahreS ist bis spätestens zum 21. dss. Monats an die hiesige Stadtsteuereinnahme — Rathaus Zimmer Nr. 2 — abzuführen. Hohenstein-Ernstthal, am 4. März 1903. Der Stadtrat un. Polster. Mmgenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Mchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s.». für das Königliche Amtsgericht sud de« Stadtrat za Hohenstein - Ernstthal Organ crllsv Oeiireiirde-Verrvcrltirirgeir bsr? urrrliegerröen Ortschaften. Sächsisches. Zur Dresdner Angelegenheit. Die „Villa Toskana", wohin die Prinzessin Lüste von ToSkana nunmehr übersiedelt ist, liegt etwa zehn Minuten von der Stadt Lindau im Dorfe Aeschach Kurz nachdem man, von der Stadt kommend, die einen Seearm überbrückende, 300 Meter lange Holzbrück passiert hat, gelangt man zu dem die V lla umgebe», den stattlichen Park, der einerlei»- von der Straße, auf deren Gegenseite andere Villen liegen, andererseit- vom See begrenzt wird und hier durch laaggestreckre Qaadermauern gesichert ist Am Eingänge des Parks, der von einem hohen eisernen Gitter umschlossen ist, steht ein Wohngebäude für den ständigen HaaSoer Walter. Die Villa ist für den Sommergebrauch ein gerichtet und nur zum Teile für die Zeit, wo man heizt. Die Familie To-kaua pflegte seit Jahrzehnten den Sommer und Herbst hier zu verbringen; im vorigen Jahre reiste sie erst Ende Oktober ab. Im vorigen Sommer weilte auch Prinzessin Luise al- da malige Kronprinzessin mit ihre« jüngsten Kinde längere Zeit hier und der Kronprinz machte ihr dort einen Besuch Bor der Billa ToSkana versieht ein bayrischer Gesamtheit den Krieg erklärt hat, energisch vorginge, und der Schaffung solcher Organisationen entgegenträte. (Sehr richtig!) Ich bin gegen den Verein in Hamburg speziell vorgegovgen, weil sein Organ, der „Weckruf", täglich voll von Verhetzung und Aufreizung der Lisen- bahner ist. Redner verliest Zitate aus dem „Weckruf". Die königStrenen Arbeiter wollen mit diesem Verbände gar nichts zu tun haben. Alle Erlasse in dieser Frage habe ich übernommen. Ich habe noch niemals irgend wo einzuschreiten brauchen, das freut mich am aller- meisten. (Beifall rechts.) Wenn nicht Unfriede unter die Eisenbahner getragen wird, so ist er nicht vorhan den. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Ich werde der erste sein, der jede Klage in Erwägung zieht und Hilfe schafft, soweit es überhaupt möglich ist. In Elsaß-Lothringen hat der Hamburger Verband noch keine Fühlung. Wenn wir aber merken, daß seine Prinzipien dort Verbreitung finden, so werden wir dem unsere Aufmerksamkeit widmen. Redner verweist besonders noch für den Kriegsfall auf die Notwendig, keit, alle Organisationen zu unterdrücken, durch die die Möglichkeit entstehen könnte, daß der Betrieb still steht. Es folgt der Etat der elsaß-lothringischen Eisen bahnen. — Abg. Riff (Elsässer, Hospitant der Freis. Bereinig.): Für Elsaß-Lothringen wäre das Beste die Trennung der Verwaltung der Reichsbahnen von der jenigen der preußischen Eisenbahnen, dann würde endlick Aussicht auf so manche Berkehrsverbesserung sein, aü die man jetzt vergeblich warte, so auf Personentarifre- form, ähnlich der in Baden. DeS KoalitionSrechtS würden die Eisenbahner gar nicht so nötig bedürfen, wenn man ihnen von oben freiwillig Verbesserung ihrer Lage gewährte. Jetzt nehme die Unzufriedenheit unter den Beamten der ReichSeisenbahnen fortgesetzt zu. — Abg. Hauß (Els.) wünscht für die Reichslande den Zonentarif und verlangt im Interesse der Betriebs sicherheit Besserstellung der Beamten, besonders der Lokomotivführer, Zugführer, Heizer und Bremser. — Minister Budde: Eine Prrsonentarifresorm muß für daS ganze Reich gemacht werden, und ich muß deshalb mit den Verwaltungen in den anderen Staaten ver handeln. Sie werden nicht erwarten, daß mir da- schon in den acht Monaten, seit ich im Amte bin, ge lungen sein könnte, nachdem es meinem Vorgänger in 21 Jahren nicht gelungen ist. Ich habe schon im Abgeordnetenhaus? erklärt, daß ich eine Vereinfachung der Personentarise will, wenn sie lein Experiment be- deutet, das heißt, wenu sie unsere Finanzen nicht schädigt. Ich habe auch dort erklärt, daß ich den Ge- päcktaris nicht für verständig halte. Aber ich habe Gendarmerieposten den Dienst, und in der Billa be, findet sich toskanische Hoidienerschaft ia Funktion welche die gemessene Weisung hat, niemanden vorzn- lasten, der sich nicht mit einem Erlaubnisschein der toskanischen Hofkammer in Salzburg auSzuweisen ver- mag. — Giron darf Sachsen, Bayern und Oesterreich nicht betreten. Sämtliche Greozbehörden der erwähnte» Staaten haben die Instruktion erhalten, ihn die Grenze nicht passieren za lasten, und find im Besitze seiner Photographie. — Ei» italienisches Blatt will aus Gens die Inhaltsangabe der Resignation, welche die Prinzessin Luise vor der Uebersiedelaug nach Liuda» unterzeichnet habe, erhalten haben. Die Resignation soll zwischen Salzburg und Dresden vereinbart worde» sein. Die Hanptpunkte lauten angeblich: Die Prin zessin anerkennt den Schiedsspruch, wie er vom Dres dener SpezialgerichtLhof gefällt wurde, und verzichtet auf jede wie immer geartete Anfechtung desselben, wo gegen sächfischerseitS von der Veröffentlichung der UrtettSglünde Abstand genommen wird; die Prinzessin verpflichtet sich, jeden ferneren Verkehr »ad jede direkte oder indirekte Korrespondenz mit Giron zu vermeide» und sich überhaupt in ihrem persönlichen Verhalten streng nach dem am toskanischen Hofe gebräuchlichen Zeremoniell zu ricytru; der jeweilige Aufenthalt der Prinzessin ist von Fall zu Fall durch ein besondere- Einvernehmen zwischen dem toskanischen und sächsischen Host zu bestimme«, Der sächsische Hos behält sich vor, die Lebensweise der Prinzessin entsprechend zu über- schon früher den Beikehr mit ihren Kindern zu ge- statten. — Die letztere, gestern schon skizzierte Meldung klingt nicht sehr wahrscheinlich, wird übrigen« auch vou einem, dem Dresdner Hofe nahestehenden Blatte dementiert, wie die folgende Nachricht besagt: Dr-s-l«, 4 März. Dr „DreSd. Anzeiger" erfährt, daß die Meldungen Wiener Blätter über ei» zwischen dem sächsischen und dem toskanischen Hofe ge- rroffeneS Abkommen betreffs einer Begegnung der fr>'Heren Kronprinzessin von Sachsen mit ihren Kindern unter der Bedinavog, daß sie jede Beziehung zu Giron dauernd abbricht, aus Erfindung beruhen. Herr Rechtsanwalt Dr. Zehme-Leipzig erklärt, cs sei ihm von solchem Abkommen nicht- bekannt. Z»fev«te nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint irden Wochentag abends für den folgenden Tag imd kostet durch du Austräger pro Quartal M. 1HL durch die Post M 1,82 frei in'S Haus. Unter wüsten Gebärden, drohendem Schwingen der Arme, Ballen der Fäuste, wildem Augenrolleu, als wollte er Minister und Räte verschlingen, donnerte er Herrn Budde zu, daß er Sklaven haben wollte, die Eisenbahner zu Staatsbürgern zweiter Klasse mache, ihnen das Koalitionsrecht nehme; entsetzlich lang war dar Sündenregister dieser Ministers, der er gewagt hat, energisch gege» die sozialdemokratische Wühlerei unter den Eisenbahnbeamten Front zu machen. Aber Herr Budde, von dem der „Vorwärts" vor einigen Tagen behauptet hatte, er verstehe nur im Abgeord netenhause zu schnarren wie ein General, im Reichs- tage würde man ihn erziehen, knickte unter den An- klagen deS „großen Ede" nicht zusammen; ganz Gegenteil, er erhob sich zu einer so glücklichen widerung auf dir sozialdemokratischen Angriffe, die „Genossen" recht stille wurden. Man könne ihm, so meinte er, nicht verlangen, daß er in Monaten vollbringen solle, waS seinem AmtSvorgänger in elf Jahren nicht gelungen sei. Er wolle eine Re form, aber sie müsse sorgsam vorbereitet sein, und dürfe sich nicht auf Preußen beschränken, sondern müss das ganze Reich umfassen. — Die zweite Beratung des Etats für daS ReichSeiienbahnamt leitete ein Abg. Stöcker: Die Angriffe, die gegen den preußischen Herrn Eisenbahnminister gerichtet wurden, sind unbe rechtigt. Dir Herren von der Linken werfen ihm vor, daß er dar Koalitionsrecht einschränken wolle. Aber das ist nicht der Fall, er will nur die sozialdemokra- tische Agitation bekämpfen, die übrigens bisher unter den Eisenbahnern noch keine großen Erfolge erzielt hat. Der Herr Eisenbahnminister nimmt überhaupt die richtige Stellung den Arbeitern gegenüber ein Durch die Zeitungen ist die Nachricht gegangen, daß er Kaisers Geburtstag mit schlichten Arbeitern zusam men gefeiert hat. Streckenarbeiter, Wagenmontierer, Bureauasfistenten rc. hat er zu sich zu Gaste geladen. DaS ist^ höchst anerkennenswert. Ich bin immer der Meinung gewesen, daß die Verbitterung in unseren Hoheupetu-Graftthal, 5. März 190». Mitteilungen von allgemeinem Jnterefs« werden dankbar ent gegengenommen und eoentl. honoriert. Kitte! Ml WWsler bWMZl.Mj. tksSöM. Unauslöschlich ruht in jedem Sachsenherzen die dankbare Erinnerung an König Albert! Tief eingegraben für alle Zeiten steht Sein Name auf den Tafeln der deutschen und sächsischen Geschichte als der hervorragende Heerführer, der Mitbegründer deutscher Einheit und als einer der besten, edelsten, qütigste» Fürsten unseres Sachsenlande'. Denkmale in Erz und Stein werden der Nachwelt von der Liebe Seines Volkes Zeugnis geben. Aber vielen ist es ein H-rzenSbedürfniS, daS Ge- dächtnis deS Heimgegangenen Herrschers noch in be- sonderer Weise zu ehren durch Errichtung einer Stiftung, die den Kranken und Bedü stigen unfereS Volke« Heilung und Hilfe in ihrer Not und Bedräng nis gewähren soll. Die zu solchem Zwecke zu sammelnden Beiträge ollen mit Allerhöchster Genehmigung zu einer „Ach Merl - WWM - slistW" ihn so übernommen und kann ihn nur im Rahmen einer Gesamtreform ändern. Ich werde alle Wünsche gern prüfen; Sie dürfen aber von mir nicht verlangen, daß ich mich aus Popularitätshascherei in Experimente einlaffe. Was mein Verhältnis zu den Beamten an- langt, so ist meine schönste und vornehmste Aufgabe die Sorge für das Wohl der Beamten und Arbeiter, denn die Dienstfreudigkeit des Personals ist die beste Garantie für die Betriebssicherheit. Leider ist diese schönste Pflicht gleichzeitig auch die undankbarste. Allen helfen kann ich nicht. Was das Koalitionsrecht be- trifft, da taste ich kein politisches Recht an. Wir haben in unserer Eisenbahnverwaltung eine herrliche Klasftnorganisction, indem bei uns der unterste Streckenarbeiter mit dem Höchsten, daS bin ich, an einem Strange zieht. Abg. Bernstein (Soz.) gibt Ergänzungen zu de» Ausführungen deS Abg. Stolle, betreffend das Verhalten der preußischen Eifenbahnbehörden gegenüber dem KoalitionLrecht der Arbeiter. Es sei eine Lüge, zu be haupten, daß durch die Entlassung jenes Bremsers das Koalition-recht nicht angetastet worden sei. — Vize- Präsident Gras Stolberg ruft den Redner zur Ord nung. Preußischer Eisenbahnminister Budde: Ich pro testiere dagegen, daß ich irgendwo je ausgesprochen habe: ich wünschte nicht, daß die Eisenbahner Be- ichwerden vorbrächten. Ihr Petitionsrecht ist durchaus unangetastet. Ich protestiere dagegen, daß wir den Eisenbahnern generell diejenigen Organisationen ver- bieten, die Sie zu schaffen belieben, und ferner, daß in Deutschland Sklavendienst und Despotismus herrsche, daß ich die Eisenbahner zu Staatsbürgern zweiter Klaffe machen wollte und ihr Koalitionsrecht antaste. Dies alles hat mit Parteipolitik nichts zu tun. Wie jungfräulich ich in der Parteipolitik bin, werden Sie daraus ersehen, daß ich nach niemals politisch gewählt habe. (Gelächter bei den Sozialdemokraten.) Ich stehe hier lediglich als Chef der Reichseisenbahnverwaltung. Ich habe die Pflicht, die abgeschlossenen Verträge zu halten. Wenu aber die Arbeiter Treubruch und Kontraktbruch verüben, so bin ich auch meinerseits da zu nicht mehr imstande, und das wäre eine große Ka lamität in wirtschaftlicher Hinsicht für das ganze Land. (Sehr richtig! rechts.) Wird von einer Bereinigung mir angekündigt, daß es ihre Aufgabe sei, die Eisen bahner zu organisieren, um unter Umständen solche Gefahr für daS Vaterland herbeizuführen, so würde ich ein sehr schlechter, gewissenloser HauShalter sein, wenn ich nicht gegen eine solche Bereiuigung, die der Anzeiger für Hohvnstein-Gr nstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Zernsdorf, Bo« Reichstage. Berlin, 4. März. Im Reichstage gab es heute wieder einmal, trotz dem der Sitzung nur eine kleine Zahl Abgeordneter beiwohnten, so etwas wie einen großen Tag, es kam zu der Auseinandersetzung zwischen dem Eisenbahn- minist r B-dde und den Sozialdemokraten. Die Sitz ung hob an mit einer etwas langweiligen Rede des Herrn Stolle, aus der erheiternd nur der eine Satz hervorfah, daß man auf den sibirischen Bahnen besser fahre wie auf den preußischen Staatsbahnen, dann folgten einige elsässische Redner, denen Herr Budde antwortete. Gegen den Minister marschierte dann Herr Eduard Bernstein mit gröbstem Geschütz aus; er wurde einmal sogar so grob, daß ihm der Vizepräsi dent Graf Stolberg einen Ordnungsruf erteilen mußte. . ll. die red thrl lan da In diesem Sinne seien derartige Organisationen geradezu eine Gesahr für da- Vaterland, (Beisall recht».) Hierauf hinzuweisen, habe er seinen Arbeitern gegen über für seine Pflicht gehalten, da- sei der Kitt, der ihn mit den Eisenbahnern verbinde. (Beifall.) Abg. Werner (Reformp.) pflichtet dem Minister .... .... bei, und erkennt namentlich auch an, daß in der Eisen- wachcn und derselbe» im Falle vollständiger Tadcl- bahnverwaltung der Bureaukrati-muS zurückgehe. — slofigkeit »ach Ablauf eine- Jahre- aad eventuell auch Abg. Gamp. (Reichsp.) wendet sich ebenfalls gegen' Bernstein. Wolle dieser behaupten, daß unsere Eisen bahner schlechter bezahlt würden, als die Arbeiter in