Volltext Seite (XML)
ö chisleiMWM WM Asntsblatt für «§ Nchl. Ämt^mcht «xi> Sex AMral zu H»ht»sttix-8ristjhil. Anzeiger für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, GerSdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Mein. ?rf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenbsrg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsth- hciin, ;..ihschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. 58. Zayrs «vschLstsft,», DchnMrn,« »r. «1. Srfcheint jeden Wochentag abends für den sollenden Tag und kostet durch die Austräger das Vi neliahr Mk. 1.55, durch die Pon bemgen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher ll Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen^ Nr. tk. jj auch befördern die Annvncen-Erpeditionen solche zu Originalnreisen Sonnabend, den 7. November ,908 Nr. 260 Der Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 5. November 1908. im Arbeitnehmer blanca zufriedengeben im der der Regierung entdeckt hat. In Der Konflikt hat sich ohne Frage ver- das Scniorenkonvent des Reichstages hat be- dic Beantwortung der I n t e r p e l l a- 2. 3. eine Unterredung des Fürsten Bülow mit dem Botschafter Cambon im Beisein des Staats sekretärs von Schoen. In dieser Unterredung schlug Fürst Bülow die Regelung der Angelegenheit auf eines derartigen Rundschreibens lieh halten, da in der Tat der recht gut für mög- Bund der Land- Eventual-Vorlage Wirklichkeit ist die- wicsen schärft. Neuwahlen zum Vorstand. Antiäge. Der schloffen, Ver don dem Te- Ta- men hervorgeht: Paris, 5. Nov. Die „Agence Havas" öffentlicht folgende Depesche aus Berlin heute: Die französische Regierung hat sich in land eine nationale Revanche suche, Frank reich militärisch und moralisch bereit sei, seine Wünsche zu verteidigen, England eine unbe streitbare Ueberlegenheit zur See besitze, und Italien nicht geneigt sei, sich für fremde Zwi stigkeiten zu opfern. Fürst Bülow habe zu viel Einsicht, eine, solche Unvorsichtigkeit zu begehen. Die französische Regierung, welche die Unterstütz ung der öffentlichen Meinung besitzt, müsse die ge samten Akten über den Zwischenfall von Casa blanca unverzüglich und lückenlos veröffentlichen. Das „Journal des Debats" erinnert an die schiedsgerichtliche Beilegung des Zwischenfalls von Hull und meint: Damals ist vor der Versün digung des Urteils weder ein Bedauern gefordert noch ausgeürückt worden. Die Ehre Englands ist doch ebenso empfindlich wie die einer anderen Na tton Die englische Ehre hat sich mit der Art der Regelung des Zwischenfalles von Hull zufrieden gegeben, also kann sich auch Deutschland mit einer ähnlichen Regelung des Zwischenfalles von Casa- ser Erlaß aber kein solcher; vielmehr handelt es sich lediglich um den Entwurf zu einem Er lasse, der aus verschiedenen Gründen unterblieb und auch nichi in die Hände der Vertrauensmän ner gelangte. Das geht schon daraus hervor, daß die wörtliche Veröffentlichung Wohl die Unter schrift des Geschäftsführers des Bundes der Land wirte, des Abg. Schmidt, trägt, aber nicht dieje nige des Landesdelegierten, des Landtagsabgeord- neten Geh. Oekonomierat Andrä. W i e dieser Entwurf eines ursprünglich beab ¬ sichtigten, aber tatsächlich nicht ergangenen Erlas ses nun aber in die Oesfcntlichkeit gelangt ist, das ist, wie die „Lcipz. Reuest. Nachr." mitteilen, eine Montag, den 1«. November 1SV8 Sitzungszimmer der Ortskrankenkasse, Schubertstratze 3, und zwar Nachmittag, von 3—5 Uhr für die Arbeitgeber, einen Urlaub antreten, falls die französische Ant wort nicht zu seiner vollen Zufriedenheit ausfalle. Ein Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." führt aus, leider habe es den Anschein, als ob der Pariser Presse Ruhe und Ueber- legung in einem Grade abhanden komme, der aus sachlichen Gründen sehr bedau ert werden müsse, da man von deutscher Seite ernstlich trachte, den Casablancafall in anständiger Weise gütlich beizulegen. Inzwischen scheinen die Herren in Paris wie der zur Vernunft gekommen zu sein, wie aus folgenden, uns heute zugegangenen Telegram- Die Casablanra Frage, die über der inneren Krisis nahezu in Vergessen heit geraten war, hat plötzlich eine drohende Gestalt gewonnen. Am 14. Oktober, so reka pituliert die „Köln. Ztg ", warf Staatssekretär v. S ch o e n in einem gelegentlichen, nichtamt lichen Gespräch mit dem französischen Botschafter über verschieden? Möglichkeiten, den Streit von Casablanca zu schlichten, den Gedanken hin, ob nicht auch das Auskunftsmittel einer schiedsgericht lichen Regelung hcrangezogen werden könne. Am 15. Oktober berichtete Botschafter Fürst R a d o- l > n, Minister P < chon habe ihm soeben mitgc- teilt, er habe auf eine Depesche des Botschafters Cambon hin den, Schiedsgerichtsgedanken zu gestimmt, aber die Mitteilung einer Zustimmung an Herrn Cambon habe sich mit einer zweiten De pesche desselben gekreuzt, nach welcher die Bemer kung des Staatssekretärs von Schoen nicht als förmlicher Vorschlag zur Lösung der ganzen Frage aufzufaffen sei. Darauf folgte am 18. Oktober wirte viel Erfreuliches in 4. Kenntnisnahmen (von der Angelegenheit der Zahnbehandlung der Mitglieder u. a. Anträge sind bis spätestens zum 12. November 1888 an die Kasse einzureichen. Die als Vertreter zur Generalversammlung gewählten Herren Arbeitgeber und Kaffenmitglieder werden mit der Bitte um zahlreiches Erscheinen höflichst eingeladen. Hohenstein-Ernstthal, den 4. November 1908. Der Vorstand. Jnttus Meier, Vors. absolut peinliche Sache, die gegenwärtig noch des näheren erörtert wird. Abg. Schmidt hat nach Kenntnisnahme der Veröffentlichung seines Ent wurfes dem Direktorium der Kammer angezetgt, daß ihm dieser Entwurf aus seiner in dem von ihm benutzten Arbeitszimmer des Landtages, das auch anderen Abgeordneten zur Verfügung steht, aufbewahrten Mappe entwendet worden ist Es wird nun angenommen, daß der unrecht mäßige Besitzer des Schriftstückes dieses vervielfäl tigen ließ und die Abzüge den Zeitungen auslie fe rtc. Wie gesagt, ist die Angelegenheit höchst pein licher Art. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte das Direktorium cinzuschlagen gedenkt, und ob der betreffende Täter sich selbst als solchen bezeichnen oder ob man gar die Staatsanwaltschaft mit der näheren Untersuchung beauftragen wird. Auch läßt sich annehmen, daß in der heutigen Freitag- Sitzung der Zweiten Kammer eine Aufklärung er folgt. Die Mi1telstanV«Vcreini„u»g im König reich Sachsen bereitet in der Wahlrechtsfrage MassenPeti tionen an den Landtag vor, welche in diesen Nachmittag, „ 6-3 Uhr Zu wählen sind: Wunsche, einen neuen Beweis für die Loyalität ihrer Politik und des Geistes der Billigkeit in der Angelegenheit der Deserteure von C a s a- ilanca zu geben, dazu entschlossen, der deut- chen Regierung den Bericht des Polizei- 'ommissars Borda über die Vorfälle vom 25. September mitzuteilen. Borda ist dem fran zösischen Konsulat in Casablanca seit Ler Okkupa tion der Stadt durch die französischen Truppen at- tachiert. Das erwähnte Dokument sollte nach den zuerst getroffenen Entschließungen der Pariser Kam mer nur einem Schiedsrichter mitgeteilt werden, es vird in Pans veröffentlicht werden, sobald die deutsche Regierung Kenntnis davon erhalten haben wird. Paris, 5. Nov. Ehe Minister Pichon Das Wichtigste. *) Die französische Presse nimmt in der Ca sablanca-Affäre eine sehr unfreundliche, zum Teil drohende Haltung gegen Deutschland ein. Die. Forderung, daß Frankreich erst um Entschul digung bitten müsse wegen des Angriffs aus den deutschen Konsularbcamten, bevor ein Schiedsge richt die internationale Stellung der Fremdenle- gionürc behandeln könne, wird entrüstet zurückge- Automobilhaftpflichtgesetz an eine besondere Kom mission und trat dann in die erste Lesung der No velle zur Zivilprozeßordnung ein. *) Näheres an anderer Stelle. Aus dem Reiche. Ei» peinlicher Borfast im sSchstfche« Landtag. Ani Mittwoch waren einige sächsische Zeitun- gen in der Lage, ein R u n d s ch r e i b e n der Leitung des Bundes der Landwirte im Königreich Sachsen, das als „streng vertraulich" be zeichnet worden war, veröffentlichen zu können, in dem Stimmung für die neue Even tu al-Vorlage der Regierung ge macht wurde mit dem Bemerken, daß der Entwurf für den Mittelstand und die Landwirtschaft sehr günstige Chancen bringe. Die Vertrauensmänner des Bundes sollten, so hieß es in dem Rundschrei ben weiter, recht viel Unterschriften für den Ent wurf sammeln, und diese sowohl an das Präsi dium der Zweiten Kammer, wie an den Minister Grafen Hohenthal in Form von Petitionen gelan gen lassen. Nach Lage der Sache tonnte man den Erlaß Die Hunvesperre im Stadtbezirk Hohenstein-Ernstthal ist vom 7. November dieses Jahres ab beendet. heute den deutschen Botschafter F ü r st e n Ra do l i n empfing, äußerte er in einer Unterredung mit einem Deputierten, die Mitteilung des Be richts des Polizeikommiffars Borda an Deutsch land sei dazu bestimmt, in den Augen der deut schen Regierung die Haltung der französischen Re gierung in der Casablanca-Angelegenheit zu recht fertigen und zu zeigen, daß die französischen Be hauptungen w o h l b e g r ü n d e t seien. Pichon kündigte ferner an, daß die Verhandlungen in Ber lin fortgesetzt würden zu dem Zwecke, eine Formel zu suchen, welcher beide Mächte sich anschließen könnten. Diese Erklärung wurde von den Depu tierten günstig ausgenommen, die gern der Ansicht Raum geben, daß eine Detange eingetreten ist, und daß es nicht lange dauern wird, bis e i n e. E i n i g u n g z u st a n d e k o m m e. Pari s, 5. Nov. Im Laufe dee Beratung, welche der deutsche Botschafter F ü r st Rado- l i n heute nachmittag mit dem Minister des Aeußern Pichon hatte, sprach der Botschafter die Hoffnung aus, daß eine vermittelnde Lö sung den beiden Regierungen erlauben werde, den Zwischenfall von Casablanca zu regeln. Mi nister Pichon antwortete, er habe die Hoffnung nicht verloren, daß eine Lösung angenommen werde, die für beide Länder gleich ehrenvoll sei. Paris, 5. Nov. Eine Note der „Agence Havas" besagt: Sobald die Verhandlungen mit Deutschland infolge des Schrittes des Für sten Radolin in der Angelegenheit der letz ten Forderung der Berliner Re- liner Regierung eingcleitet waren, gab Minister Pichon zu erkennen, daß, obwohl er strikte auf dem Boden des von Deutschland vorgc- chlagenen Schiedsgericht verbleibe, er gleichwohl bereit sei, in Ucbereinstimmung mit dem Berliner Kabinett eine Formel zu suchen, in welcher die beiden Negierungen gleichzeitig erklären würden daß sic die Zwischenfälle voni 25. September und die gegenseitigen bei dieser Gelegenheit vorgefalle nen Gewalttätigkeiten als bedauerlich be trachten. Pichon fügte hinzu, er werde keine For mel annehmen, in der die französische Regierung allein ihr Bedauern aussprächc und die in irgend einer Weise eine Verleugnung ihrer Seeleute und ihrer Soldaten in sich schlösse, die ihre militärische Pflicht erfüllen. Das sind die Dispositionen, die die französische Regierung unveränderlich zum Aus druck brachte. Paris, 5. Nov Der „T c m p s" behaup tet, daß man in Berlin nach einer Ablenkung für das Unbehagen, welches durch die neuen Steuer Pläne hervorgerufen worden sei, suche. Das deutsche Volk müsse wissen, daß die französische Regierung in der Affäre von Casa-, Tagen allen mitlelständischcn Korporationen zur blanca niemals daran gedacht habe,! Unterzeichnung zugehen werden. — Eine Lan - UMM LMMMe Wustm-WU Dienstag, den 17. November 1908 abends 8 Uhr Restaurant „Stadthaus", Neumarkt. Tagesordnung: 1. Wahl deS Ausschusses für die Prüfung der Rechnung deS laufenden Jahres. folgender Grundlage vor: 1. Frankreich spricht sein Bedauern ans über den Einbruch französischer Organe in die Prärogative des deutschen Konsuls, ein Einbruch, welcher darin bestand, daß die französischen Organe sich mit Ge walt mehrerer Personen bemächtigten, die sich unter dem Schutze und im Gewahrsam des deutschen Kon suls befanden; 2. Deutschland spricht sein Bedauern aus für die unkorrekte Hal tung seines Konsul s, der Personen, die einen Geleitschein nicht beanspruchen tonnten, einen sol chen gegeben hat; 3. die Rechtsfrage soll durch ein Schiedsgericht gelöst werden. An der Auffassung, daß der tatsächlich vorgetommene Angriff franzö sischer Organe in Casablanca in die Konsularge richtsbarkeit des dortigen deutschen Konsulats die Erklärung eines Bedauerns der französischen Re gierung erfordere, hat die deutsche Regierung fest- gehalten. Hieraus geht hervor, daß von deutscher Seite ein Borschlag, die ganze Angelegenheit einem Schiedsgericht zu unt.rbreiten, nicht gemacht wor den ist und daß zweitens die Annahme, als hätte sich die Haltung der deutschen Regierung am 28. Oktober infolge der an diesem Tage erfolgten Ver öffentlichung des Artikels im „Daily Telegraph" geändert, jeder Begründung entbehrt. Die französischen Blätter sind nun ganz aus dein Häuschen, daß der „grrroßen Nation" zuge- mutet werde, über irgend etwas ihr Bedauern aus zudrücken. Frankreich müsse ein „integrales Schieds gericht" annehmen, das die sachliche und juristische Seite der Frage erörtern müsse, dürfe aber unter keinen Umständen vorher Entschuldigungen formu-- lieren, die seiner Würde Abbruch täten. Fast über all tritt die Meinung zutage, die plötzliche Ver schärfung der Kontroverse sei die unmittelbare Folge der deutschen diplomatischen Blamage in Sa chen des Kaiserinterviews. Bülow suche eine Di version, um die inneren Schwierigkeiten zu besei tigen Hier und da wird an das Kaiserwort er innert, Deutschland werde nur zur Wahrung seiner nationalen Ehre das Schwert ziehen, daher suche " man jetzt i» Berlin einen derartigen Ehrenhandel zu konstruieren. In vielen Blättern kommt die i tton wegen der Veröffentlichung des „Daily legraph" am Montag oder Dienstag auf die gesordnung zu setzen. * *) Der Reichstag verwies gestern 27 Vertreter der Arbeitgeber 54 Vertreter der Arbeitnehmer. Die ausscheidenden Vertreter sind wieder wählbar. Stimmberechtigt ist jedes großjährige Mit- glied, daL die bürgerlichen Ehrenrechte besitzt, sowie Arbeitgeber, die aus eigenen Mitteln Beiträge für die Versicherten leisten. Hohenstein-Ernstthal, den 4. November 1908. Der Kaffeuvorstaud. Jnlius Meier, Vors. Ugttneillt Wkmkeilkch HMm-kruM Die Neuwahlen der Vertreter für die OrtSkrankenikaste (8 49 des Kassenstatuts) erfolgen Verachtung der deutschen Diplomatie zum Aus- die Ehre Deutschland« anzutasten, bruch. Immerhin mahnen die offiziösen Organe In diplomatischer Hinsicht habe übrigens Deutsch- zur Ruhe und Selbstbeherrschung. Aus London land die Hände nicht frei. Es wäre eine große trifft die unverbürgte Meldung ein, in den Kreisen 'Unvorsichtigkeit vom Fürsten Bülow, einen be- der dortigen deutschen Botschaft verlaute, der waffneten Streit zu riskieren, während Oester- deutsche Botschafter Fürst Radolin werde sofort'reich voll mit dem Orient beschäftigt sei, Ruß-