Volltext Seite (XML)
Neuestes vom Tage. Ein Schulknabe al« Retter. In der Nähe Station Brühl bei Köln zerriß die Ver kuppelung eine« Güterzuges, so daß etwa 20 Wagen abgehängt wurden nnd sührerloS in Bewegung blieben. Ein Schulknabe, der dies sah, machte dem nächsten Schrankenwärter davon Mitteilung. Der kurz daraus nachfolgende Riviera - Expreß - LuxuSzug Nr. 177 konnte rechtzeitig zum Stehen gebracht werden, sodaß ein schweres Unglück verhütet wurde. -s- Riesenbrand. Ein aus unbekannter Ursache au-gebrochener Riesendrand in Sarajewo (Bosnien) vernichtete 30 Geschäftshäuser, 56 Kauf läden und 4 Wohnhäuser. Der Brand dauert fort. -j- EineganzeDorfbevölkerung vor Hunger und Kälte gestorben. Die „Tgl. Rundschau" weiß zu melden, daß der englische Pastor Campell, der die Misfionrstation auf der St. Law rence-Insel in Alaska unter sich hat, die Geschichte vom ErfrierungStod einer ganzen Dorfbevölkerung mitteilt. Man fand die gesamte Einwohnerschaft tot und steif vor. Der Tod muß schon vor längerer Zeit erfolgt sein. Den Unglücklichen müssen die Lebensmittel ausgegangen sein, denn sie hatten die Walroßhäute, die als Zellwände dienten, selbst Teile ihrer Kleidung verzehrt, ehe sie dem Hunger und der Kälte erlagen. Da die Insel nur einmal im Jahre mit der Außenwelt in Verbindung steht, ist dies die erste Nachricht von dem traurigen Schicksal jenes Dorfes. -j- MordeinesMädchenS. Im WebelS- tirchner Walde bei Neukirchen wurde die Leiche der 13jährigen Tochter des Hüttenarbeiters Pirrung mit durchgeschnittenem Halse aufgefunten. Der Befund der Leiche deutet auf Lustmord. -j- 2 0 0 Personen verbrannt! Im amerikanischen Staate Michigan wüten fortgetzt Waldbrände. Ein von Pretquc-JSle nach der Ort schaft Metz bei Detroit gesandter, mit Flüchtlingen besetzter Bahnzug entgleiste und verbrannte. Nach den letzten Meldungen fanden 200 Personen dabei den Tod. Ein weiteres Telegramm teilt uns mit, daß der in Brand geratene Zug hauptsächlich von Frauen und Kind rn besetzt war. In den Trümmern de§ Zuges wurden 15 verkohlte Leichen aufgcfunden. Psi« 8tMl«i>erl>l zu 8tMrf. Sitzung vom 2. Oktober 1908. Anwesend waren 14 Herren Milglieder; 7 fehlten unentschuldigt. Der Herr Vorsitende eröffnete nach festgesetzter Beschlußfähigkeit abends 8 Uhr die 9. diesjährige Sitzung, worauf sofort in die Tagesordnung einge- trelen wird. Beraten und beschlossen wurde Fol gendes: 1. nahm man genehmigend Kenntnis vom be reit« Ende vorigen MonatS erfolgten Weggange des Herrn Kassenexpedienten Uhlmann nach Rochlitz. Die Neubesetzung soll in der Weise erfolgen, daß diese Expedientenstelle dem seitherigen Kopisten Herrn Leh mann übertragen wird. Die fretgewordene Koptsten- stelle wird durch den Bewerber Herrn Arthur Berger aus Altenburg besetzt. 2. mit der Neueintetlung der Bureauräume im Rathause, wie sie vom Kaffen- und VerfafsungS- auSschuß vorgeschlagen, wonach dar Standesamt, die Registratur, sowie das Meldeamt nach dem 1. Stock- werk verlegt und im Parterre die Ortssteuereinnahme von der Gemeinde-, Haupt- und Sparkasse getrennt wird, ist der Gemeinderat einverstanden. 3 Die Zufüllung der Barth'schen Mühlgrabens wird genehmigt, ebenso die Auszahlung der Kosten für Legung von 3 Meter Schnittgerinne auf einer Gemeindestraße an einen Grundstücksbesitzer. In Sachen der WasserleitungSarbeiten werden durch Herrn Gemeindeältesten Obel nähere Erläute rungen gegeben, sowie der an die Königliche AmtS- hauptmannschaft von Herrn Ingenieur Halbig er stattete Bericht und weitere Zuschriften durch Verlesen bekannt gemacht und hiervon Kenntnis genommen. Weiter wird vom Gemeinderat gewünscht, daß ein oder zwei Bassins angebracht werden, um eine bessere Klärung des Wassers zu ermöglichen und eine Schlammabsetzung im Bache nach Möglichkeit zu ver hindern. Ferner beschließt man einstimmig, dem nächst eine öffentliche Einwohner-Bersammlung in der Wasserleitungsangelegenheit einzuberufen. In derselben sollen die erforderlichen Referate vom Prä sidium erstattet werden. 4. genehmigt der Gemeinderat die Beschlüsse des Sparkassen-AuSschusseS vom 22. September d. I., betreffend die Beleihung von zwei hiesigen Grund stücken und zwar für ein HauSgrundstück mit 15 000 Mark und für ein Gut mit einem Kapital in gleicher Höhe erstklassig unter den üblichen Bedingungen, j H 5. Bericht deS KassenauSschusseS, die Erhebung der katholischen Kirchenanlogen betr. Der Gemeinde- rat genehmigt, daß die katholischen Kirchenanlagen von den katholischen Glaubensgenossen nach den Wirklichen Beträgen unter Absetzung der hiesigen Kirchenanlagen erhoben werden. Auf eine Zuschrift der Gemeinde Hermsdorf wegen Veranlagung des Hermsdorfer Anteiles beschließt man, dem Vorschlag des KassenauSschusseS gemäß auf dem früher ge- machten Beschlusse stehen zu bleiben. 6. In Sachen einer Petition zum Entwürfe eines Gesetzes über Abänderung und Ergänzung deS Allgemeinen Berggesetzes beschließt man nach gegebe nen Erklärungen hierzu, sich der von OelSnitz i. E. ausgehenden Petition anzuschließen. Wegen vorgerückter Zeit wurden die noch weiter auf der Tagesordnung stehenden Punkte bis zur nächsten Sitzung vertagt. ,,HnM"ichefMk«! Jetzt ist auch der letzte der in die Nordsee ge triebenen BallonS geborgen worden, leider aber ohne seine beiden kühnen Führer, die Leutnant« Förtsch und Hummel. Vielleicht sind diese aber von einem Fischerboote ausgenommen worden, daS bis jetzt noch nicht an Land gekommen ist. Ein Telegramm meldet unS: Uarmouth, 17. Oktober. Der nor wegifche Dampfer „Raddod" hat hier heute de« «och fehlende« Ballo« „Hergefell" et«, gebracht, de« er 100 Seemeile» nordwestlich von Helgoland halbentleert von Gas auf- gefischt hat. Von de« Luftfchiffer« selbst hat der Dampfer kei«e Spur gefunden. Letzte Telegramme. Dresden, 17. Okt. König Fried rich A u g u st ist heute Vormittag 10 Uhr 21 Minuten mit dem Großherzog von Ba den nach Bautzen abgereist. Um 9 Uhr vormit tags empfing der Großherzog im Restdenzschlosse eine Deputatton des Vereins der Badenser. Die Großherzogin von Baden nahm heute das Früh stück bei der Frau Prinzessin Johann Georg ein und besichtigte alsdann mehrere Sehenswürdig keiten. Berlin, 17. Oktober. Gestern abend traf auf dem Stettiner Bahnhofe der König der Hel - lenen zu einem Pcioatbesuch beim Kaiser ein. Der Kaiser hatte sich znm Empfang nach dem Bahnhofe begeben und geleitete seinen hohen Gast nach dem Königl.chen Schlosse, wo der König Woh nung nahm. Amsterdam, 17. Okt. DaS „HandelSblaad" meldet aus Nieuwediep: DaS Torpedoboot „Habany" ist soeben nach ergebnisloser Forschung aus der Nordsee zurückgekehrt. Es herrscht dichter Nebel. Belgrad, 17. Oktober. Der Minister des Aeußercn Milanowitsch begibt sich morgen nach Berlin, um mit Iswolski zusammenzu- treffen. Außer dem Minister deS Aeußeren werden von einzelnen Parteiführern geführte Deputationen sich in die Residenzen der Signatarmächte des Berliner Vertrages begeben, um für die Interessen deS ser bischen Volker bei den Großmächten einzutreten. Dec Finanzminister hat der Skupschtiua Gesetzes vorlagen betreffend verschiedene Nachtragskredite unterbreitet, darunter solche für die Beförderung und Reaktivierung pensionierter Offiziere. Konstantinopel 17. Okt. Die voykott- agitation gegen die österreichischen, ungarischen und bulgarischen Waren wird hier und in der Pro vinz durch Wort und Schrift eifrig fortgesetzt, nur wird infolge der Befehle seitens der Psorte und de« Komitees die Anwendung von Gewalt vermieden. Derzeit verweigern beinahe in allen europäisch- und astatisch.türkischen Häfen die türkischen Arbeiter ur d Bootsleute die Ausladung der Dampfer deS öster reichischen Lloyd. Die geschädigten Kaufleute, welche große Verluste erleiden, erheben bei den Behörden und dem Komitee Protest und verlangen vergebens die Ausladung der Dampfer. Paris, 17. Okt. „Echo de Paris" veröffent licht eine Unterredung mit Iswolski, der mit Bezug auf die hier verbreiteten Gerüchte telegra phisch erklärte, daß er der Veröffentlichung des Konferenzprogramms vollständig fern stehe. Iswolski, der heute vom Präsidenten der Republik empfangen wird, reist am Montag nach Berlin. Paris, 17. Ott. „Eclair" schreibt über die vorzeitige Veröffentlichung des Konferenz programms: Das Vorgehen ist so unge wöhnlich und so rechtswidrig, daß viele vernünf tigere Leute einen Machiavellismus wittern. Sollte der hauptsächliche Urheber der Konserenzidee wün schen, daß die Konferenz überhaupt nicht zustande käme? Colomb-Bechar, 17 Oktober. Die fran- zöstfchen Truppen, welche zur Verfolgung der Marokkaner entsandt waren, die vor kurzem bei Ain-Sefca 500 Kamele geraubt hatten, holten die Marokkaner bei Ogla-Berida, westlich Jgli ein. Der Feind, der zerstreut wurde, ließ 25 Tote zurück. Ein französiich r Leutnant und 5 eingeborene Sol- daten wurden verwundet, darunter 2 tötlich. London, 17. Oktober. Dec erste Lord der Admiralität sagte gestern Abend in einer Rede in Glasgow: ES wäre die schlechteste Politik, in unseren Rüstungen der Marine nachzulassen, aber die höchste Torheit wäre eS, die fremden Na tionen aufzumuntern, ihre FlottenauSaaben zu ver größern infolge de« ungerechtfertigten Prunken« mit unserer eigenen überwältigenden Stärke. Wir wollen eine Flotte haben, die stark genug ist, um uns un bedingte Sicherheit zu schaffen. Bei der wechselnden Witterung treten bei Säug lingen häufig Verdauungsstörungen auf, welche am sichersten dadurch verhütet und beseitigt werden, daß man an Stelle der bisher gereichten Milch eine einwandSfrete, leicht verdauliche Nahrung verabreicht. Eine solche ist daS seit 40 Jahren altbewährte Nestle'sche Kindermehl, welches schon in Tausenden von Fällen Rittung gebracht hat. stiukl!« kiMeiscli ml klaptza empfiehlt ' Osk. Pausch. Wut Mflrschwtink zu verk „Braunes Rotz* Hohenstein-Er. W Hauswald. Ein Ballschal tu Gersdorf gegangen. Gegen Belohnung im Gemeindeamt Luga« abzugeben. tOOOOMK.!^ od. sp. zu leihen gesucht. Gefl. Angeb. unt. „H. 105" in der Exp. d. Bl. niederzul. Sun«. Zwergpinscher Jahr alt, vukauft Alte Schule HStteugrvN-. stlWitkule Mher zu verkaufen. Albani, Karl- straße 38 Grammophonhandlg. Verkämt« u. kvt«II1xu»x«i» wieder Lbßsescklossen I» » 1 vl» t 3 Uocden. für AUte, nackweisbLr rentable f»dr1k-, Lnxro« u. I-mIsuxo- nbüsto, sowie CranästSvk«, 6üt«r «tv Kuben wir sotort uock ilmker M reildslier. Lofttvnkrvlvr Anekwvin nur WliSsr OdMt» In Hvävr prslslsg« null Vranvdv über 8»vr Ven1«vkl»n<1 fjrokei' L üuklmt, l-kiprig. Zentral - Anzeiger, Köpcnick-BerlinXfillige (t-rlanguug iealich.Perstz^lls. PrdLvekl kostenfrei. LOS 2^. M6kll-8icll6 b!355s'0l6 Speisekartosseln "MU verkaufe Montag von früh 8 Uhr ab Gasthof „zur Sonur". — L Zlr. 2,40, bei 10 Ztr. billiger. — Freundliches sofort zu verw. Altmarkt 16. Schöne zu vermieten, sofort beziehbar vahnstratze 36. 2 snnM. Stube« eine mittl. und eine kleine, sofort zu vermieten. Karlstr. 26. in der Preislage von Mark 240 und Mark 225 sind mietfrei und per 1. Januar 1909 eo. 1. April beziehbar. Karl Müller, Oberlungwitz, Goldbachstraße. (Nachdruck verboten.) Ueue Schnadahüpfl! Wenn einer beim Bier sagt: „Du Schafskopf I" zum Freund, So ist dar uur ehrlich, Aber bös nie gemeint! Beim Trinken, da steht man, Wer klug ist, wer dumm, — Der Kluge trinktS Bier aus, Der Dumme schmeißt« um! Mitunter ein Räusch'chen, DaS ist ganz gesund, Doch täglich benebelt, DaS bringt auf den Hund! Am besten tut der, Der nicht alles versauft, Sich lieber bei Wi«kler's Dafür Stiefel einkauft! Mlmtchis W UM 2 leivkplsk 2, mit Kraftanschl. und Ga« sofort oder später zu vermieten Schützenstr 7. tükltti-Ikeütill' Idsslkk ledernd kdslMSlidieii. Jede« So««abe«d und Sonntag: Mk VoiÄblluiiM mil stelz »emlem?MgiW. zvMbklill von MdiWM s bis II llkk, kWlsg „ „ 5 „ II „ Eintritt zu jeder Ze t Mw. Z lldk Kindervorstellung. Um gütigen Zuspruch bittet die Verwaltung. 1 Aufstoßerin sucht, Repassierware gibt aus Goldbachstraße 11. Einige gute zur Fugmauer paffend, werden angenommen Herm. Grünitz, Oberlungwitz. GrenzeHermSdorfer- feite neben der Goldbachstraße. Feuerma«« erhält angenehme Stellung. Off. unter B. K 106 in die Tage- blatt-GeschäftSst. erbeten. Kist AMmn sucht Fritz Heyne. Familienwäsche zum Waschen und Plätten wird noch angenommen Dresdnerstr. 81. Junge und alte sofort zu kaufe« sucht Emil Seim, Geflüzeihandlung Grüua. Auch empfehle fette Gä«se zu billigsten Tagespreisen. psi« n O s NMkS I t SAOk-L-eipLig kesorgung unck Vsi-«e^tung Sofort gesucht werden UV "MW Chemnitz-Altendorf, Waldenburgerstraße 28. H erdmch die iraurtne Nachricht, daß mein herzensguter Munn, nufer Murer Vater und Bruder, Schwiegersohn und Schwager Herr Fritz Hesse heute nachm. nach kurzer Krankheit unerwartet verschieden ist. Oberlungwitz, den 16. Okt. 1908. Ae WiMuSu MMnn. Die Beerdigung findet Dienstag vorm. >/,11 Uhr unter freiwilliger Begleitung vom TrauerhauS aus statt. Gestern abend 11 Uhr verschied sanft, nach kurzem aber schweren Leiden, unser guter Vater, Groß- und Schwieger vater, der Gartenbesitzer Moz BmW HeM in seinem 57. Lebensjahre. Dies zeigen allen Verwandten, Freunden und Be kannten tiefbetrübt an I» lrmroöt» Allier. Wtttgeusdorf, Chemnitz und Leipzig, den 16 Oktober 1908. Die Beerdigung des teueren Entschlafenen erfolgt Diens tag, den 20. Okt. 1908 von der Behausung aus. kreitaA stlik 3 Okr entschlief sanft nach langen Oeicien unsere kerrenszute »ortLa in ihrem 13. Lebensjahre. Dies reifen tieibotrübt an llsx Petrow «Illi fron Oersckorf, cien 16. Oktober 1908. Oie Ueerck^unA unserer lockter erfolgt hlontLA, tten 19. Oktober, nsckm. 2 Okr, vom 1rauerk»use dlr. 215 c aus.