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'Amtsblatt für W Rchl. Amtsgericht M ini LlaArat zu Hohtüßeiü^rHihal. Anzeiger für Hobenstetn-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, ^cr„sp»rt Mein..orf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langeuchursdorj, G-umba^ heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Gcllna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Cr.baH Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. io. .... . . - - - Arfchrint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag lind kostet durch die Austräger t das W rtetjabr Mk. 1.55. durch die Post belogen Mk. !.92 frei ins Hans. Fernsprecher Nr. 1t. — . - - — Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Laube enigege^ auch befördern die Annoncen Exneditiouen solche zu t?r!oi"o'r'reiseu Nr. 233. «ISSSSSSSSSSSS «rschitNs«»»' »chotftro». »» »1. Dienstag, den 6. Oktober ,908. 58. )ahrs. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß der am 25. Dezember 1904 in Hohenstein-Ernst thal gestorbenen EisenwarenhändlerSehefrau Emilie Augufte Pomper geb. Clous ist zur Ab nahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen daS Schlußoer zeichniS der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögenstücke sowie über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses der Schlußtermin auf de« 29. Oktober 1908, vormittags 10 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Hoheustein-Ernstthal, den 3. Oktober 1908. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Das Wichtigste. *) Auf den Sächsischen StaatSeisenbahnen ver kehrte gestern zum erstenmal die 4. Wagenklasse an Sonntagen. * Der Bundesrat nimmt am 8. Oktober seine Sitzungen wieder auf. * Der Bischof von Eichstädt hat vier katholischen Priesterkandidaten die kirchlichen Weihen wegen geheimer Mitarbeit an liberalen Blättern verweigert. * Der russische Minister deS Auswärtigen IS- wolSki wird, wie verlautet, demnächst zum Bot- schafter in Berlin ernannt werden. * In Alexandria kamen zwei Fälle von Beulen» pest vor. * *)Der Schwiegersohn Roosevelts hat in einer Rede gesagt, Taft wolle 8 Jahre Präsident bleiben; dann solle das Volk Roosevelt wieder wählen. * *) F ür st Ferdinand hat heute Bul garien für unabhängig und sich zum Zar der Bulgaren erklärt. * *) König Alfons von Spanien ist heute früh in D r e S d e n eingetroffen und von der königlichen Familie und der Bevölkerung festlich empfangen worden. * Am Nyassa-See in Deutsch-Ostafrika sind Kupferlager entdeckt worden. * *) Die Petersburger Universität ist polizeilich besetzt worden. Eine große Anzahl Studenten erschien nicht zu den Vorlesungen. * *) Auf der Reede von Libau ist der ver- brecherische Plan eines Matrosen entdeckt worden, den Panzer „Slawa- durch eine Höllenmaschine in die Luft zu sprengen. *) Näheres an anderer Stelle. Ans -em Reiche. König Alfons von Spanien ist nach seinen Besuchen in München und Wien nunmehr heute Vormittag zu einem Besuche an unserem königlichen Hofe in Dresden einge troffen. Pünktlich 9,25 Uhr fuhr der Hofsonderzug in die Halle des Hauptbahnhofes ein. König Fried- rich August, Prinz Johann Georg und die Spitzen der Ziyil- und Militärbehörden empfingen den König. Die Begrüßung zwischen den beiden Monar- chen war eine herzliche. Sie d. tickten sich beide die Hände. Nach Vorstellung des beiderseitigen Gefolges und der zur Begrüßung erschienenen Würdenträger begaben sich beide Monarchen auf den durch die Polizei abgesperrten Platz vor dem Bahnhofe, wo die vom Letbgrenadierregiment Nr. 100 gestellte Ehrenkompagnte präsentierte. Nach dem Abschreiten und Vorbeimärsche derselben fuhren beide Majestäten in einem 4spännigen ä la Daumont gefahrenen Phaeton, von Gardereitern eskortiert und von einer Reihe Wagen, in denen das Gefolge Platz genom- men, gefolgt, durch die festlich geschmückten Straßen der Stadt nach dem Restdenzschloffe. Ueberall auf dem Wege wurden die Majestäten von einem zahl- reichen Publikum auf das lebhafteste begrüßt. Die Monarchen dankten huldvollst für die Ovationen der Menge und äußerten sich anerkennend über den Schmuck der Stadt. Im Schlöffe selbst begrüßten die übrigen Mitglieder der königlichen Familie und die Oberhofchargen den König von Spanien. Nach- dem im Schloßhofe eine Kompagnie de« 19. Jäger bataillons die Ehrenbezeugungen erwiesen hatte, fand um einhalb 1 Uhr ein Familienfrühstück zu 8 Gedecken statt, während gleichzeitig Marschalltafel stattfindet, an der 30 Personen teilnehmen. König AlfonS XIII. ist als Sohn seines Va ters AlfonS XII. erst nach bissen Tode am 17. Mai 1886 geboren, stand zunächst unter der Vormund schaft seiner Mutter Maria Christine und trat, am 17. Mai 1902 mündig erklärt, die Regierung an. Dos Erbe, das er übernommen, ist nicht leicht zu verwalten, denn Spanien gehört bekanntlich zu den Staaten, wo die verschiedensten, unausgeglichenen politischen Strömungen und Gegenströmungen daS ruhige Regieren sehr erschweren. Trotzdem ist eS dem jungen König bisher gelungen, für sein Volk und Land Ersprießliches zu wirken, wobei ihm seine wachsende Popularität zu Hilse kommt, die er seinem ungezwungenen freundlichen Wesen verdankt. All gemein anerkannt wurde seinerzeit die große Kalt blütigkeit und Unerschrockenheit, mit der sich der König bei verschiedenen auf ihn verübten Attentaten benahm. Im Jahre 1906 vermählte sich AlfonS Xlll. mit der Prinzessin Ena von Battenberg, wo durch er zum englischen Königshaus? in innigste Be ziehungen trat, was nicht ohne günstige Rückwir kung auf die durch den amerikanisch-spanischen Krieg etwa! geschädigte internationale Stellung Spaniens geblieben ist. Hoffentlich ist es dem jungen Herr scher noch lange v-rgönnt, erfolgreich seines hohen Amtes zu walten. Seine menschlische» Tugenden sichern ihm schon jrtzt allgemeine Sympa hien. In Deutschland ist König Aifons kein Unbekannter; ver- wandtschaflliche Beziehungen vervinücn ihn mit deutschen Dynastien, und der deutschen Armee vor allem gehört er seit längeren Jahren bereits als RegimnUSchef an. So heißt auch das sächsische Volk den Gast seines Königs herzlich willkommen und wünscht, daß er von seinem kurzen Besuch in der schönen Residenz nur die freundlichst-» Eindrücke mrtnehmen möge. Die Hettnersche Wahlkreis-Einteilung. Die von, Abg. Hettner angekündigte und den Mitgliedern der nationallibemlen Fraktion be reits rrnterbreitete Wahlkreis-Einteilung unterschei det sich wesentlich vor der vom Geh. Negierungs rat Heink ausgearbeiteten Wahlkreis-Einteilung, die zwar die prinzipielle Zustimmung der Konser vativen gefunden hat, aber von den Nationallibe ralen glatt abgelehnt wurde, weil ihrer Uebcrzeug- ung nach die von der Wahlrechtsdeputation niedev- gelegten Grundsätze nicht einheitlich berücksichtigt worden seien. Die Hettnersche Wahlkreis-Einteilung geht von dem Gesichtspunkte aus, daß 1. die Großstädte ab geschlossene Wahlkreise bilden und nur solche Vor orte mit umfassen, die im engsten wirtschaftlichen Zusammenhangs mit der Großstadt stehen, 2. daß nur solche Mittelstädte einen Wahlkreis bilden, deren wirtschaftliche Eigenart und Lage dies er fordern, 3. daß unter Anlehnung an die Verwal tungs- und Gerichtsbezirke die landwirtschaftlichen und industriellen Kreise tunlichst auseinander ge halten werden, 4. daß eine gewisse Gleichheit in der Zahl der Wähler der verschiedenen Kreise be steht; die Differenz zwischen den einzelne!. Zahlen soll nicht mehr als 10 Prozent betragen, 5. daß dort, wo trotz dieser Bestimmung sich noch immer eine Ungleichheit ergibt, dem „Rechte der Fläche' eine größere Bedeutung anzuerkennen ist, d. h. daß diese Wahlkreise räumlich größer abzuteilen sind, um die Zahl der Wähler annähernd gletchzustellen mit den übrigen Wahlkreisen. Zunächst wird dieser neue Entwurf in der nationalliberalen Fraktion und dann in dem aus beiden Parteien gebildeten Vereinigungs-Ausschutz beraten. Darauf wird er in die Wahlrechtsbeputa- tion gelangen, die bekanntlich am morgigen Diens tag wieder zusammentritt. In dieser Sitzung ist vielleicht eine Aeutzerung der Regierung über den Wahlrechts-Kompromiß der Parteien oder doch wenigstens über ihre Haltung, die in den letzten Tagen mehrfach al« dem Kompromiß geneigt be zeichnet worden ist, zu erwarten. Ueber eine Geheimmittelsteuer schreibt der „Neue Pol. Tagesz." folgendes: Wie wir hören, sind an die zuständige Stelle An- regungen zu einer steuerlichen Erfassung der als „Geheimmittel- bezeichneten Patentmedizinen und Spezialitäten ergangen. Wenn sich trotzdem an nehmen läßt, daß in dem Steuerbukett des Staats sekretärs Sydow sich eine derartige Steuer wohl nicht befindet, so hat dies vielleicht seinen Grund darin, daß zurzeit eine Definition für den Begriff „Geheimmittel- noch nicht besteht. Wenn aber nach Verabschiedung deS Kurpfuschergesetzes die dort vor gesehene Kommission zur Prüfung von Arzneien und Geheimmitteln, die dem Reichsgesundheitsamt an gegliedert wird, in Tätigkeit getreten ist, dann dürfte die formelle Schwierigkeit der Definierung gehoben sein. Die Erwägungen über eine solche Steuer gehen von dem Gedanken aus, daß alljährlich in steigen dem Maße ganz bedeutende Summen für Geheim mittel, deren Preis mit ihrem Wert oft in gar keinem Verhältnis steht, ausgegeben werden. Der vor zehn Jahren statistisch festgestellte Umsatz der artiger Mittel von 30 Millionen Mark soll sich in zwischen vervielfacht haben. England und Japan ziehen aus der Geheimmittelsteuer, d. h. aus einer Besteuerung aller Patentmedizinen, die in den Handel gebracht werden, sehr erhebliche Einnahmen, die sich in England auf 7 Millionen Mark jährlich gesteigert haben. Ein Vorschlag für die deutsche Besteuerung geht dahin, alle Spezialitäten, welche gepackt und gebrauchsfertig in den Handel kommen, zu besteuern, unabhängig davon, ob sie nur auf ärztliche Ordination oder auch ohne Rezept abgegeben werden dürfen. Die Generalversammlung des Evangelischen Bundes, der in diesem Jahre in Braunschweig tagt, wurde am Sonntag durch einen Begrüßungsabend eröffnet. Den Beginn bildete der Gesang des Chorals „Lobe den Herrn- durch die 1500 An wesenden. Der Minister Wolf begrüßte die Ver sammlung namens des Ministeriums und des Herzogs- Regenten von Braunschweig, Präsident SieverS namens des Konsistoriums, Oberbürgermeister Retemeyer namens der Stadt, Generalsuperintendent Degering namens der theologischen Fakultät von Göttingen. Der Vorsitzende, von Lesel, dankte allen Rednern und teilte mit, daß an den Kaiser und den Herzog- Regenten Telegramme abgesandt worden seien. Er betonte die Friedensausgabe des Bundes und wehrte die Angriffe deS Katholikentages ab. Im weiteren Verlaufe deS Abends folgten GesangSoorträge und VeretnSbegrüßungen. Ei« fra«zöstsches Kriegerdenkmal aus den Schlachtfelder« van N-iffeville. Am Sonntag fand bei Noisseoille aul den östlichen Schlachtfeldern, wo am 31. August und 1. September 1870 Marschall Bazaine auf dem rechten Moseluf r dnrchzubrechen versuchte, in blutigen Kämpfen aber zurückgeworfen wurde, die Enthüllung eines französischen Kriegerdenkmals statt. DaS Denkmal erhebt sich auf der Höhe von Noisseoille an der Straße Metz-Saarbrücken, und ist daS Werk deS 1855 in Metz geborenen, nach dem Kriege nach Frankreick) ausgewanderten Bildhauers Hannaux. Auf dem Sockel eines rolgeschliffenen Granits steht eine Frauengestalt, Frankreich dar stellend. Zugegen waren als Vertreter der franzö sischen Regierung Kommandant Olivier und fünf undzwanzig französische Ofsiziere, Deputationen deutscher Regimenter, der Zivil- und Militärbehörden von Metz. Nach einem Gedächtnisgottesdienst in der Dorfkirche und nach einer Ansprache Mons. JäanS, des Urhebers der Denkmalsidee, übernahm Bezirks- Präsident Graf Zeppelin das Denkmal in den Schutz der kaiserlichen Regierung mit einer Rede, in der er die Gefallenen von 1870 ehrte, und die Hoffnung ouSsprach, daß Franzosen und Deutsche auch im Leben in gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Verständnis gute nachbarliche Beziehungen unter- halten möchten. Graf Zeppelin legte einen Kranz namens der Regierung nieder. Der türkifch-bnigarische Konfiikt hat sich anscheinend weiter verschärft. In Kreisen, die mit der Regierung in Sofia engste Fühlung haben, zeigen sich Anzeichen, die auf Vor ¬ bereitungen für eine etwa notwendig werdende Mobilmachung in Bulgarien hindeuten Die Nachricht von der Ueberretchung eines russischen Memorandums habe geradezu alarmierend in der dortigen Bevölkerung gewirkt, da in dem Vor schlag einer Botschafterkonferenz diese ein Mittel erblickt, daß man Bulgarien den wichtigen Vorsprung verlustig gehen lassen will, den die auf dem Marsch nach Adrianopcl wohlvorbereitete bulgarische Ar mee gegenüber dem türkischen Heer besitzt, das crst jetzt für den Ernstfall rüste. In Wien glaubt man zur Zeit noch an keine Kriegsgefahr. Immerhin gilt dort die telegra phische Rückberufung des Fürsten Ferdinand nach Sofia als ein Zeichen, daß wichtige Entschließun gen bevorstehen. Nach einer Meldung der „Wie ner Allg. Ztg." ist es nicht ausgeschlossen, daß Fürst Ferdinand unter dem Druck der Mächte für eine Rückgabe der Eisenbahn an die Türket etn- tritt. In diesem Falle würde jedoch das Mini sterium sofort seine Demission einreichen, und bei der gegenwärtigen Stimmung in Bulgarien wäre es ausgeschlossen, daß der Fürst ein anderes Mi nisterium fände. Aus Konstantinopel wird gemeldet, daß die Stimmung der Pforte ruhig ist. Man versichert, alles gehe gut; die bulgarischen Zwi schenfälle würden in einigen Tagen mit Erfolg von der Türkei geregelt werden. Auch die Nach richten Uber eine angebliche Mobilmachung in Bul garien, über welche die Pforte in Sofia Erkun digungen eingezogen hat, scheinen die Pforte nicht zu beunruhigen. Aber größere Geschütz- und Mu nitionstransporte haben nach Saloniki und Adria nopel begonnen. Inzwischen bemühen sich die Mächte weiter Bulgarien zur Vernunft zu bringen. Die offiziöse „Südd. Korr." schreibt den Herren Bulgaren in's Stammbuch, daß ihr Verhalten neben dem Bruch des Völkerrechts, auch einen Schlag gegen das Ge- liegen des jungtürkischen Reformwerkes bedeutet. In allen diplomatischen Unterredungen der letzten Zeit — so fährt dasOrgan des Auswärtigen Amtes fort — haben die Staatsmänner des europäischen Konzerts Uebereinstimmung dahin festgestellt, daß sie den Uebergang der Türket in ein konstitutionel les Staatswesen durch eine Politik sympathischen Abwartens erleichtern wollen, und dieser für das neue Regime in der Türkei freundlichen Haltung sind die Regierungen der Großmächte treu geblie ben, mehrere unter Verzicht aus eigene, seit lan gem gehegte Wünsche. Diese Selbstbeschräntung gibt den Mächten das Recht, auch von Bulgarien zu verlangen, daß es seine Ziele nicht ohne Rück sicht auf die internationalen Verträge, aus die In teressen der Gesamtheit, auf das europäische Frie densbedürfnis, besonders aber nicht auf Kosten einer ruhigen Entwicklung in der Türkei verfolgt. Für die jungtürkische Sache kann es verhängnis voll werden, daß bald nach der Proklamierung eines neuen, freiheitlichen Staatswesens das otto- manische Reich eine Antastung seiner Hohettsrechte hinnehmen soll, die man in Sofia früher nicht ge wagt hat. Bulgarien geniert sich nicht; es pocht auf die Vorteile des beatus possidens, auf die Schwierigkelten und Gefahren, die für den jungen ottomanischen Nationalstaat gerade in seiner Wer- dezeit mit einem Appell an die Waffen verbunden sein könnten. Aber der Rechtsbruch ist nicht ent schuldigt, weil ihm keine gewaltsame Ahndung auf dem Fuße folgt. Er würde übrigens noch eigen artiger erscheinen, wenn die Frage, ob der Herr scher Bulgariens für die Rückgängigmachung der Beschlagnahme sein Fürstenwort gegeben hat, mit ja beantwortet werden müßte." — Das ist aber mals so deutlich als wünschenswert. Man könnte an dieser herzhaften Redeweise unseres Auswär tigen Amtes herzliche Freude haben, wenn ihre An wendung in diesem Fall nicht gar zu schmerzlich an andere Fälle erinnerte, wo sie anderen Leuten gegenüber nicht angcwendet wurde, obgleich wir dort nicht nur anderer Leute Rechte, sondern unsere eigene Würde zu wahren hatten. Wie Reuters Bureau erfährt, hat die eng lische Regierung der Türkei und der bulga rischen Regierung Vorschläge zur Beilegung der Streitfrage gemacht. Die Türkei habe sich bereit erklärt, einer Uebertragung des mit der Orient bahngesellschaft abgeschlossenen Pachtvertrages auf die bulgarische Regierung zuzustimmen, vorausge setzt, daß die Bahn vorläufig der Gesellschaft zu rückgegeben würde und die Rechte ^»er türkischen Regierung gewahrt würden. Die englische Regie rung habe die Signatarmächte des Berliner Ver trages ersucht, der Regierung in Sofia diese Lö-