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WchiMiWer MM Amtsblatt für RiU Wspricht ml le» 8Mn1 zu HoWem-krOstl. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, HermSdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch heim, ^uhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Nr. PI. Donnerstag, den 6. August ,908. 5S. Zahrg. Freibank: Mas m kgm Schweinefleisch, W. iS M Da« Wichtigste. *) Graf Zeppelin hat gestern seine Fernfahrt nach Mainz mit einmaliger Unterbrechung ausgeführt. Auch auf der Rück- fahrt mußte eine Landung erfolgen. ch Der „National-Zettung" zufolge ist von dem Plane einer Weinsteuer, von dem manche Blätter zu berichten wußten, an maßgebender Stelle nichts bekannt. * Die Breslauer Holz arbeiter beschlossen in einer stürmisch verlaufenen Versammlung mit 5V3 gegen 81 Stimmen, in den G e n e r a lstr e i k einzutreten. * Der erste deutsche MilttärtranSport auf dem Landwege zur Ablösung für das o st - astatische Detachement hat gestern Wirr- ballen verlassen. * *) In Constantine (Algerien) hat ein größeres Erdbeben viel Schaden angerichtet. * *) Der Rtesenbrand inBrittsch-Co. lumbia wütet immer noch weiter. 4. August: Von einem Augenzeugen, der soeben aus Konstantinopel eingetroffen ist, wird mir versichert, daß die in auswärtigen Blättern verbreitete Nach- richt, die d e u t s ch e n S ch t f f e im Hafen von Konstantinopel hätten nach Bewilligung der Verfassung nicht geflaggt, vollständig erfunden ist. Gm Gegenteil haben die deutschen Schiffe als erste geflaggt, und zwar 28 Stunden, bevor die türkischen Schiffe die Flaggen hißten. Die falsche Nachricht ist vielleicht dadurch entstanden, daß ein deutsches Schiff ohne Flagge in den Hafen von Konstantinopel einlief, was sich aber dadurch erklärt, daß dieses Schiff nach einer längeren Seereise von den Vorgängen in Konstantinopel nichts gewußt hat. Zum Ableben des Geheimrats v. Lueanus. Der „Reichsanzetger" veröffentlicht einen Nachruf für Geheimrat Dr. von LucanuS, in dem eS heißt: .Dem Heimgegangenen ist eS vergönnt gewesen, durch lange Jahre, bis die letzte Krankheit ihn zur Ruhe zwang, seine Dienste dem Vaterlande und seinem königlichen Herrn zu widmen. Ein Leben, reich an Ehren und Erfolgen, reicher aber noch an selbstlosester Arbeit, ist abgeschlossen. Durch fast 20 Jahre hat das Kultusministerium seines Geistes Wehen gespürt, ist er der unermüdlichste Mitarbeiter, der treueste Berater und die zuverlässigste Stütz - seiner Chefs gewesen. AlS ihn darauf seines Kaisers und Königs Vertrauen auf den oerantwortungSreichen In San Francisco wurden durch einen Automobilunfall 5 Personen getötet. Bei dem Htnabfahren von einem Hügel hatte die Fuß- bremse versagt, und das Automobil sauste gegen einen Baum. 'i RL-ere» au anderer Stelle. Aus dem Peiche. Da- Kaiserpaar t« Stockholm. Der Kaiser und die Kaiserin empfingen am Dienstag vormittag 10 Uhr im Königlichen Schlosse in Stockholm den Deutschen HilfSverein, die Deutsche Gesellschaft, den Kirchenvorstand der deut schen St. Gertrud-Gemeinde und die dort anwesen den Mitglieder des deutschen Flottenvereins. Um 11 Uhr besuchten der Kaiser und der König die Kaserne der Königlichen Leibgarde zu Pferde, sowie die Artillerie-Kaserne. Die Kaiserin und die Königin statteten gleichzeitig einen Besuch in der Ridder- holmSkirken und darnach im Sofiahemmet ab. Um 12>/, Uhr fand Frühstückstafel bei dem Herzog und der Herzogin von Vestergoetland statt. Um 3 Uhr unternahmen die Mitglieder der schwedischen Königs- familie und das deutsche Kaiserpaar eine Spazier fahrt auf dem Mälarsee mit dem Dampfer „Stettin-. Außer dem Gefolge machten noch der Minister des Aeußern, der erste Hofmarschall, der deutsche Ge sandte Graf Pückler und andere Persönlichkeiten die Fahrt mit. Die Tour dauerte zwei Stunden. Abends 7^, Uhr gab oaS schwedische KömgSpaar ein Famtliendiner. Für das Gefolge fand Hofmar- schallStafel statt. Der Staatssekretär o. Schön hat sich auf der Reise eine Erkältung zugezogen, ist aber nach zwei- tägiger Bettruhe wieder fieberfrei und hoffte, heute wieder aufstehen zu können. Zur Einschränkung des Hausierhandels. Der Verband Sächsischer Kaufleute bereitet eine Eingabe an die Königl. Sächs. StaatS- regierung vor, die in dem Ersuchen gipfelt, den Ständekammern eine Novelle zur Abänderung des Gesetzes vom 1. Juli 1878, betreffend die Steuer vom Gewerbe im Umherziehen (Wandergewerbe- steuer), vorzulegen. Die Eingabe ist die Folge der steigenden Konkurrenz, die sich in neuerer Zett durch Hausierer tn den seßhaften Ladengeschäften fühlbar macht. ES wird erstrebt eine Erhöhung der Wandergewerbesteuer und eine Erschwerung der Er langung von Wandergewerbeschetnen. Auch der Sächsische In nungSverband hat sich schon wiederholt mit der Frage beschäftigt und die Einschränkung deS Hausierwesens aus wirtschaftlichen, nationalen und hygienischen Gründen sür dringend wünschenswert erklärt. Posten deS Chefs des Geheimen ZivilkabinettS berief, hat er sich hier mit seinem scharfen Verstände, mit seinem klaren staatsmännischen Blick, mit seinem warmen Herzen und mit seiner großen Bescheidenheit als der treueste, hingebendste Diener seines kaiserlichen Herrn bewährt. Den schönsten Lohn für seine Arbeit fand der Heimgegangene in dem unbedingten Vertrauen, das ihm sein Kaiser entgegenbrachte, und in der Liebe und Verehrung seiner Untergebenen und aller derjenigen, welchen eS beschieden war, ihm näher zu treten." Der Artikel schließt: „Sein Andenken wird mit der Geschichte der Hohenzollern und der Vaterlandes als eines der Treuesten der Treuen für ewig in Verbindung und hohen Ehren bleiben." Auf dem Landwege «ach Kiautschou. Der erste deutsche Militärtran S- port auf dem Landwege zur Ablösung kür das ostafiattsche Detachement in Tientsin und Pekwy hat am Dienstag früh Wirrballen verlassen. Die Er sparnis gegen die Beförderung zur See soll etwa die Hälfte betragen. Der Ablösung wird unterwegs auch die Post zugeführt. Zum Kall Eulenburg. DaS Verfahren im Prozeß Eulenburg ruht zurzeit vollkommen. Nach ärztlichem Urteil ist jetzt weder von einer Verhandlungs-, noch von einer Transportfähigkeit die Rede. Die Thrombose hat völlig nachgelassen, jedoch hat der Patient als Folge- erscheinupg der Grippe noch Fieber bis zu 38 Grad und Husten. Internationale Höflichkeiten. Der Berliner Berichterstatter der „Kölnischen Zeitung" telegraphiert seinem Blatte unter dem Der Lahnkampf beim Vulkan. Eine gestern nachmittag abgehaltene Versamm lung von Vertrauensmännern der Arbeiter des Vulkan beschloß mit 63 gegen 10 Stimmen, den Nietern nahe zu legen, von ihren Forderungen a b z u st e h e n, um die angedrohte GeneralauS- sperrung zu vermeiden, und die Bedingungen der Direktion anzunehmen. Die nationale Tätigkeit der Krieger vereine. Der Kyffhäuserbund deutscher Landes» kriegerverbände, dem auch der Königl. Sächsische Militärvereinsbund angehört, hat im Rahmen seines Programms für die nationale Tätigkeit der Krieger- oereine folgende Leitsätze aufgestellt: „Die Kciegerverbände und Kriegervereine haben, soweit es die Verschiedenheit der Verhältnisse in den ein zelnen Bundesstaaten gestattet, die nachstehenden Grundsätze zur Durchführung zu bringen: 1. In den Verbands- und VereinSoersammlungen sind die Kameraden über die Sozialdemokratie aufzuklären und bei geeigneter Gelegenheit an die Betätigung ihrer Pflicht zur Bekämpfung der Sozialdemokratie zu erinnern. 2. Mitglieder der Kriegeroereine können nicht gleichzeitig freien Gewerkschaften angehören, solange diese sozialdemokratische Organisationen sind oder die sozialdemokratische Partei unterstützen. 3. Die beruflichen Interessen der Kameraden, die Ar beiter sind, sind außerhalb der Verbands- und Ver- einStätigkeit durch geeignete Kameraden tunlichst zu fördern, mSbesondere durch solche, die als Arbeit geber oder Arbeitnehmer oder in anderer Eigenschaft dem gewerblichen und industriellen Leben nahe- stehen." Diese programmatische Festlegung ist auf Grund reichlichen Materials erfolgt, welches Prüft- dent Justizrat Windisch - Dresden vom Königl. Sächsischen MilitäcoereinSbunde herbeigeschafft hatte. Au* unseren Astonten. Englische Unverfrorenheit. Ueber die Taktlosigkeit eines Engländers beim Dernburg-Besuch in der TranSvaal- republik berichtet die „D. P." : Während eines Staatssekretär Dernburg zu Ehren gegebenen Bankett? in Johannesburg hielt eS ein Herr für angebrachr, eine Rede zu halten, die England ein Recht zur so- fortigen Annexion des Kongo st aates zusprach. Neu ist ja dieses Bestreben nicht, aber es ist auch durch nicht? berechtigt, da der Kongostaat vor 28 Jahren in seiner Souveränität auch von England anerkannt worden ist. Dieser Herr meinte nun, wenn nicht das ganze Kongoland, so solle doch die Provinz Katanga genommen werden. Warum? Gerade im Katangagebiet befinden sich höchst wert volle Minen. Staatssekretär Dernburg schwieg zu der Herausforderung, wiewohl sich ihm daS Bewußt sein aufdrängen mußte, daß das Verlangen des eng- lischen Mineninteresseuten nicht an der Grenze der deutschen Kolonien Halt machen werde, da auch Deutschlands schwer errungener Besitz längst den Neid und die Gier der britischen Nachbarn erregt hat. Dernburg schwieg vielleicht, weil der Redner eine Privatperson war, die nur ganz persönliche Ideen äußern konnte. Immerhin ist das Vorkomm nis festzulegen, eS ist typisch für die in südafrika nischen Kreisen herrschende englische Unver frorenheit gegenüber feststehenden Rechten anderer. Viele englische Kreise betrachten den ganzen schwarzen Erdteil längst als ihren natio nalen Besitz, mögen daher die anderen Mächte, die drüben angestedelt sind, gemeinsam dem gemeinsamen Feind entgegentreten. Lu» dem Lust-nde. Ankauf eines Lenkballons für die österreichische Armee. Die österreichisch-ungarische Militär' Verwaltung geht daran, ein lenkbares Luftschiff auk dem Auslande anzukaufen. Die Militär aeronautische Abteilung hat nun vor einigen Wochen dem Kriegsministerium nach langen Konferenzen und Besprechungen die Type angegeben, die sie für die besten halte. Es waren hierbei nur französische und deutsche Modelle in Erwägung gezogen worden. Die Franzosen waren: Lebaudy und Deutsch (de la Meurthe); die Deutschen: Groß, Parseval und Zeppelin. Die Krieg-Verwaltung hat sich sür eines dieser fünf Modelle entschieden. Die Geld frage wird die endgiltige Realisierung sicherlich noch etwas hinausschieben. Doch sollen sich auch private Kreise für die Luftschifferfrage in Oesterreich interessieren, und eS wird vielleicht auch von dieser Seite eine Unterstützung erfolgen. Der Internationale Krethandel-kongretz wurde gestern in London eröffnet. ES find Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, Italien und Amerika erschienen. HandelS- mintster Winston Churchill leitete die Ver handlungen mit einer Rede über die Wirkungen der Freihandels auf die internationalen Beziehungen ein. Ec führte aus, der Freihandel schaffe Frieden, Einig keit und gegenseitige Abhängigkeit, während die Schutzzollpolitik Isolierung bedeute und schädliche Folgen habe, indem die Tarife Argwohn, Eifersucht, Uebelwollen und Uneinigkeit unter den großen Völkern erzeugen. Der Freihandel vervielfache dagegen daS Wohlwollen und die internationale Sicherheit. Er vertraue darauf, daß die FreihandelS- idee ihre Triumphe feiern werde. Drei Anhängerinnen desFrauensti mm rechteS, die den Minister in seiner Rede unterbrachen, wurden hinauSgewiesen. Wirtschaftlicher Aufschwung i« der Türket. Wie der „Köln. Ztg." aus Konstantinopel ge- meldet wird, sind seit der Verkündigung der Ver fassung mehr als 300 Konzessionsgesuche für Fabriken und Hüttenwerke dem tür kischen Handelsministerium unterbreitet worden. Sieben europäische Gesellschaften, darunter zwei deutsche, sowie eine amerikanische, verlangen die Konzession für die Anlage eines Telephon netzes tn Konstantinopel und Umgegend. Eine Wiener Gesellschaft unterbreitet einen Vorschlag sür einen OmnibuSbetrieb nach dem Muster der Urbaine in Paris. Die Stretknnrnhe« t« Krankreich sind trotz der von der Regierung getroffenen Maß nahmen noch nicht überall beendet. In Cour- ricreS kam eS gestern zwischen ausständigen Bergarbeitern und drei Gendarmen zu einem Zu ll m m e n ft o ß. Die Gendarmen wurden nieder- zeworfen und mit Füßen getreten. Durch hinzu- kommende Verstärkung erfolgte ihre Befreiung. Zwölf Angreifer wurden verhaftet. Etwa 40 Arbeiter- yndikate verbreiteten einen heftigen Aufruf, in dem te die Arbeiter auffordern, während 24 Stunden am nächsten Freitag die Arbeit niederzulegen. Aufständische Hindus. Eine Bande Hindus griff dar Missionshaus inPandharbur im Bezirke Poona (Englisch- Indien) an und verletzte die Frau deS Missionars durch Stockhiebe und Steinwürfe. ES wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Weitere Ein zelheiten fehlen noch. Sächsische«. HohenstetnSrnftthal, 5. August 1908. Wettervoraussage der Königl. Sächs. Lande». Wetterwarte zu Dresden. ^ür Donnerstag: Westwind, wolkig, zeitweise Regen. August: Tagesmittel >16,4", Maximum-s-20,4", Minimum -s-11,60. — Die heute eingetretene Erhöhung der Tem peratur, die sich in den letzten Tagen auf ziemlich niedrigem Stande gehalten hatte, hat uns am Nach mittag bereits wieder ein größeres Gewitter ge bracht, während dessen eine auffallende Verfinsterung deS Himmels herrschte. — Auf der Tagesordnung für die morgen Donnerstag vormittags 11 Uhr im SitzungSsaale der Königl. AmtShauptmannschast Glauchau statt- Indende Bezirksausschutzfitznng stehen u. a. ölgende Punkte: BezirkSanstaltSsachen; Bezirks- genesungSheim „König Georg-Sttf-t; Gesuche um Gewährung von Freistellen im BezirkSgenesungsheime aus Bezirksmitteln; GtnziehUNg deS sogenannten „GchaftreiberWeges" in Oberlungwitzer Flur; Vertrag zwischen der Gemeinde Meinsdorf mit der Betriebsaktiengesellschaft Deutscher GlektrizitätS- Werke norm. Magdeburger Elektrizitätswerk Berlin wegen Lieferung elektrischer Energie; Gesuch der Schützengesellschaft II zu F a l k e n um Erlaubnis zum Bier- und Brannlweinschank zum Schießfeste; Gesuch Gustav Wilhelm Richter'- in Oberlung- w i tz um Erteilung der Erlaubnis zum Bier- und Branntweinschank (Uebertragung); Gesuch Wilhelm Weise'S in Oberlungwitz um Erteilung der Genehmigung zur Ausübung der Schank- und Gast- gerechtigkeit, zum regulativmäßigen Tanzhalten, zur gewerbsmäßigen Veranstaltung von Singspielen, Gesang«- und deklamatorischen Vorträgen, Schau stellung von Personen und theatralischen Vorstellungen (Uebertragung); Gesuch Paul Hermann Flämig'» in