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Amtsblatt für las Kochi. AmchtM llili St» ZtMat zi tzohti>ftti»4r>iW«l. Anzeiger 'ür Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdors, Grumbnm, heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mitlelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugan, Cubell Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund n. s. w. Erscheint seden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Biertestahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. II. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande euigegcn, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Nr. 302. «efchSstoste», »chMftraK »- »1. Sonntag, den 29. Dezember ,907. LLXLiATLL 57. Zahrg. Freibank: Mach Verkauf voll gekai-teui Muilfleisch, Wui>3S M Präsident d e n S v e r I e > d u n g betrast gab General Reiß zu, fachen der Ruhestörungen in der Provinz Casablanca B o r a t o w sagte, die Zeit werde kommen, wo die zu die sührung eines Normalvertrages beschlossen. Durch dieses Tarismuster, das selbstverständlich der Berücksichtigung lokaler Wünsche breitesten Raum läßt, soll lediglich der Zersplitterung in der Formu- Hörschelmann, über deren Persönlichkeit geheimnisvolles Dunkel geschwebt hatte, als Gattin eines kürzlich abgeurteilten Studenten zeichnet. Im Gegensatz hierzu kommt jetzt Petersburg eine sensationelle Nachricht: Es nämlich die Mörderin HörschelmannS niemand gestrige Sitzung des irdischen Nationalkongresses ab gebrochen werden, da ans Anlaß der Präsi- idee im Intensse des sozialen Friedens eine weitere ssräftige Stütze zu geben, hat der Deutsche Arbeit geberbund für üoS Baugewerbe vor kurzem die Ein- dierenden der Mittelmcerstreitkräfte, dem Herzog von Connaught, einen Besuch abstalte. Da zugleich aus Athen gemeldet wird, man erwarte im März die Kaiserin im Schlosse Achilleion, scheint die Kaiserin ebenfalls an der Reise teilzunehmen. Grundstücksaustausch in der König Albertstraße. Bebauungsplan von Oberlungwitz (Goldbachstr. — Lerchenstr.). Baufluchtlinie in der Bismarck- und Lichtensteinerstraße. Seminarangelegenheit. Errichtung eines Stadtmuseums. Gewährung einer Teuerungszulage an die Arbeiter der Gasanstalt. Herstellung von Granitplattenbelag in der BiSmarckstraße. lierung der grundsätzlichen Bestimmuugen vorgebeugt werden und im wohlverstandenen Interesse beider Arbeitsparteien der Arbeitgeberschaft und der Arbeit nehmer, die Einheitlichkeit der baugewerblichen Tarif- oerträge gefördert werden. dereS gewesen sein als die Fürstin Elisabeib MeschtscherSki, deren rätselhaftes Verschwinden in der Petersburg s Gesellschaft vor einiger Zeit ungeheures Aufsehen erregt hatte. Dur- Photo- graphie soll die Aehnlichkeil festgestclll sein. Unter den hinterlassenen Kleidern der Hiagecirdreien ikt ein Kopsiuch als ein der Fürstin MelcbticderSki ge höriges erkannt morden. Ihre Gesellsckwstrr-.n batte Petersburg bald nach dem Verschwinden de: gingen Fürstin verlassen. *) Im Reichspostamt tritt am 7. Januar eine Konferenz zur Besprechung der geplanten neuen Fernsprechg ebühre nordnung zusamnien. angenommen. Fortschritte ein die be- auS soll an- Wenn in einem Rechnungsjahre von einem Anschlusse auS mehr als 201.0 Gespräche geführt werden, er mäßigt sich die Gebühr für die Gespräche von 2001 bis 6000 um je '/z Pfg., für die weiteren Gespräche um 1 Pfg. Der Teilnehmer darf sich von Dritten für das Gespräch im Ortsverkehr einen Betrag in Höhe bis zu 10 Pfg. erstatten lassen. 5. Die Fern sprechgebühren betragen bis 25 Kilometer 20 Pfg., bis 50 Kilometer 25 Pfg., bis 100 Kilo- mcter 50 Pfg-, bis 500 Kilometer 1 Mk., bis 750 Kilometer 150 Pfg., bis 1000 Kilometer 2 Mk.', über 1000 Kilometer für jede weiteren 250 Kilo meter 50 Pfg. mehr. — Die neue Gebührenordnung bedeutet eine erhebliche Verteuerung des Tcle- phonoerkehrS, die sich sicher nicht in verkehrsfördern dem Sinne bemerkbar machen wird. Die neuen Steuervorlagen für das Reich werden den Bundesrat gleich nach Neujahr be schäftigen. Man nimmt an, daß sie dem Reichs tag in der zweiren Jannarhälfte zugehen werden. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, erwartet daS Zentr n m, daß die neuen Steueroorlagen keine Mehrheit finden werden und auch zur Deckung des Defizits unzureichend sein werden. Das Zentrum öll für diesen Fall eigene Steuerpläne aus- zearbeitet haben und beabsichtigen, diese dem Reichs- tage in der Farm von Anträgen zu unterbreiten. Die systematische Bennruhignng des deutschen Baugewerbes und der Oeffentlichkeit durch die Behauptungen einer von den Arbeitgebern znm Frühjahr nächsten Jahres angeblich beabsichtigten allgemeine,. Aus - perrung wird als vollkommen unbe gründet bezeichnet. Bekanntlich besteht im Bau gewerbe wie in zahlreichen anderen Handwerken und! Industrien vielfach der Brauch, die Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge, also durch Abmachungen zwischen den Organisationen der Arbeitnehmer und denen . Richter von heute auf der Anklagebank fätzen. Die revolutionäre Bewegung ist nach einem Petersburger Bericht trotz aller Maß regeln keineswegs erloschen. Bomben und Waffenlager werden fast täglich entdeckt. Au- Dokumenten, die in Warschau der Polizei in die Hände gefallen sind, geht hervor, daß die Sozial revolutionäre wieder auf die aite Taktik der Er mordung höherer VerwaUungsbeamter und Staatsmänner zurückgreifen wollen. Der Parte; der französischen Okkupation in Marokko Falli rcs , Ministerpräsident beseitigt werden. General Liauteu ist gestern vormittag nach dem Lager Ain Sfa abgercist. D.e Einwohner schaft, die sich unterworfen bat. ist angeblich weiter Clemen ceau und Kriegsminister Picquart empfingen gestern früh den zum Nachfolger des General Drude auSersehenen General Damadc, der bisher die 69. Jnfanteriebrigade in La Rochelle befehligte. General Damade wird unverzüglich ab reisen. Aus Oran werden B erstärkungen nach Casablanca geschickt, um die beabsichtigten kriegerischen Unternehmungen gegen dieMediunaS in Angriff zu nehmen. General Damade soll die Kasbah der Mediunas besetzen und sie den scheri- fischen Truppen einräumen, sobald die Sicherheit wiederhergestellt sein wird. Ferner h rt der KriegS- minister die Garnisonen in Algier und Tunis telegraphisch angewiesen, für den Fall, daß der Oberbefehlshaber Verstärkungen wünsche, die nötigen Truppen zur Einschiffung nach Casablanca bereit zu halten. Eine offiziöse Note hebt hervor, daß du Besetzung der Kasbah der Mediunas keine Abweichung von dem Grundsätze „Weder Besetzung »och Ervdc- rung" bedeute, den der Minister des Aeußcrn Prchon in der ScnalSsttzung vom 24. d. M. ausgciprvcden habe. Es handle sich um eine einfache Polizei- maßregel. Die Kasbah der Mediunas sei bereits seit langer Zeit als Herd des Räuderunweieus be kannt. Durch ihre Zerstörung werde eine der Ur- behauptet, daß der Kaiser dort mit König,der Arbeitgeber zu regeln. Um der Tarifoertrags- dentenwahl ein allgemeineSHandgeme«>e entstand, wobei zahlreiche Personen Verletzungen er litten. Erst die herbeigerufene Polizei stellte die Ordnung her. Wenn die „Verhandlungen" s« weitergehen, kann sich die Tagung noch recht in- teressant gestalten. Ei» Mteterftretk Die „Tribune" meldet auS New - Dork, daß für den 1. Januar ein großer Mieterstreik erwartet wird, der von den Sozialisten organisiert wird. 30 000 Familien in den Proletarieroierteln weigerten sich, die Miete in der bisherigen Höhe zu zahlen. Sie behaupten, daß die wirtschaftliche Lage eine 30- prozentige Herabsetzung der Mietpreise erfordere. Tausende von Exmissionen stehen bevor. In Massenversammlungen wurde darauf hinge- wiesen, daß dadurch die Notlage sich so verschärft hätte, daß die Grundbesitzer die bedenkliche Gewohn heit hätten, ihre Miethäuser an Leute zu verpachten, die ihrerseits von ihren Mietern unverhältnismäßig hohe Mietpreise verlangten. Verteuerung des Fernsprechgebühren. Der Staatssekretär de§ ReichSpostamtS hat an Vertreter der I n d u st r i e, des H a u d e I S, der Landwirtschaft und deS Handwerk» zum 7. Januar künftigen Jahres Einladungen zu einer Besprechung wegen A e n d e r n n g d r r Fernsprsch- Gebührenordnung ergehen lassen. Den Eingeiadenen ist eine Denkschrift mit den Vorschlägen des ReichSpostamtS und deren Be gründung zugegangen. Danach soll der neue Tarif folgende Gestalt erhalten: 1. die Pauschgebühr wird aufgehoben, es gibt nur noch Anschlüsse gegen Grund- und Gesprächsgebühr. Die Grund- gebühr beträgt in Netzen von 1 bis 1000 An- schlüsseu 50 Mk., in Netzen von 1001 bis 5000 Anschlüssen 65 Mk , in Netzen von 5001 bis 20000 Anschlüssen 80 Mk, in Netzen von 20001 bis 70000 Anschlüssen 90 Mk., in Netzen von mehr als 70000 Anschlüssen für jede weitere angefangenen 50000 Anschlüsse je 10 Mk. mehr. 3. Für jede her gestellte Verbindung wird eine Einzel- gesprächsgebühr von 5 Pfg. erhoben. 4. Kattgestellte Professoren. Wegen angeblicher revolutionärer Pro paganda wurden aui Befehl der Regierung 20 Professoren der Universität rn Odessa entlassen. bestrebt, die ihr auierleglen Entschädigungen leisten. Bom indische« Nattonalkougretz. Wie die Eröffnungssitzung, so mußte auch Bei Camden (Nordamerika) stieß ein Ex preß zug auf der Pennsylvaniazweiglinie nach Atlantic-City mit einem Lokalzug zusammen. 8 Personen blieben tot, 14 lagen verwundet unter den brennenden Trümmern. * *) Für den 1. Januar wird in N ewyork infolge der wirtschaftlichen Lage ein großer Mieter st reik erwartet. Die Beiträge zur Dtenstbotenkrankenkasse sind durch die städtischen Kollegien gemäß tz 4 des Statuts ab 1. Januar 1908 bis auf Weiteres auf 10 Pfg. für die Woche festgesetzt worden. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 27. Dezember 1907. Prozeß Stöffel. In der gestrigen Pcihrndlung de? Prozesses wegen Uebergade von Por: Arthur, die den Anklagepuukr der unrechtmäßigen O r- Die Lage in Außkand Die Krankheit der Zarin muß doch recht bedenklich sein. Am 24. wurde die Frage der Uebersiedelung der Zarenfamilie' in daS Winterpalais endgiltig entschieden, und zurar verneinend. Von einer Uebersiedelung wird daher in diesem Winter abgesehen werden. Di« Parade zürn Feste der Wasserweihe wird, wie bereits in den letzten Jahren, auch diesmal in ZärSkoje Sselo abgehalten werden. Hofbälle finden in diesem Winter nicht statt. «ine Fürstin als Mörd-rt« * In Meldungen aus Moskau wurde die am 20. d. M. Hingerichtete Mörderin des GeneralgouoerneurS Eduard zusammentreffen werde, der um jene Zeit dem auf Malta stationierten Oberkomman- Das Wichtigste. *) Es verlautet, KaiserWilhelm und König Eduard würden sich zu Beginn des Frühjahre auf der Insel Malta treffen. Aus dem (McHe. Kaiserreise «ach Malta? Einem Telegramm der Londoner „Tribune" auS Malta zufolge verlautete dort, daß Kaiser Wilhelm beabsichtige, zu Beginn deS Frühjahrs die Insel zu besuchen. Es werde auch gerüchtweise er habe dcn Zcvrgsorden nnüt verdient. Darauf wurde über den Kricgsral vom 8. Dezember verhandelt, den General Stössel einberufen hatte, um übe: den Zeitpunkt und die Notwendigkeit der Karmu.aiion zu beraten. Der Prozeß gegen das Wtborger Rnmpfparlament. In dem Prozeß gegen die Unterzeichner des W : dorger Aufrufes erklärte der Sozialist IsHo w Ski, er Hobe den Aufruf unterzeichnet, um den Funken der Empörung ins Volk zu tragen. Da? Urteil der Geschichte werde ihn freisprechen. Ai? er dann die Richler Volksfeinde nannte, wurde ibm daS Wort entzogen. Noch ihm schilderte der Kaukaster Ramischili die Qualen im Schlüssel- dnrger Gefängnis. Der deutsche Kolonist Dietz schilderte die Leiden der deutschen Ansiedler. Fürst 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Aus dem Anstands. Die Flottenfrage im französische« Senat. Im französischen Senat sprach sich gestern bei ber Beratung des M a r i n e b u d g e t s der Bericht erstatter Poirier dahin auS, daß die französische Flotte ihre Stellung behaupten und weiter auS- gebaut werden müsse; jedenfalls dürfe sie nicht hinter der deutschen zurückbleibcn. Die franzö sischen Schiffe müßten gut konstruiert und rasch ge- vaut werden und stets bereit sein, in bester Ver- fassung in See zu gehen. Cuoeroille (Rechte) tadelte die Langsamkeit der französischen Schiffsbauren, in folge deren Frankreich gegenwärtig an die vierte Stelle hinter die Vereinigten Staaten und Deutsch land getreten sei und bald bis auf die fünfte hinter Japan zurückgedrängt werden würde. Cuverville schloß sich der Ansicht des Präsidenten Roosevelt an, daß Panzerschiffe mit großem Tonnengehalte die Hauptstärke der Flotte ausmachen müßten. Destour- nelles de Constant sprach sein Erstaunen darüber aus, daß man wieder von der Entwickelung der deutschen Flotte spreche und niemals von den wirt schaftlichen und budgetmäßigen Unzuträglich- keiien, die dies" für M-wlsichland haben werde. Redner ist überzeugt, daß das Anwachsen der Flotte ui Deutschland den Vereinigten Staaten und Eng- land Enttäuschungen bereiten werde. Jedenfalls könnten, da daS deutsche Volk im Wachsen begriffen sei, während die Franzosen sich nicht vermehren, beide Nationen nicht die gleichen Aufwendungen machen. Die französische Marine sei ein reines Paradestück und diene nur dazu, dem Lande Kräsie zu entziehen. Marineminister Thomson führte in seiner Antwort auS, daß die französische Marine in ihrer Rangsteüung erhalten bleiben müsse. Die Langsamkeit der Schiffsbauten, die von dem Vo redner übrigens übertrieben dargestellt worden sei, liege an dem parlamentarischen Verfahren und an der Unzulänglichkeit der Schiffswerkstätten. Es seien Maßregeln getroffen, um dem Flottenprogramm von 1906 eine möglichst schnelle Durchführung zu sichern. Da die fremden Mächte ihre Rüstungen eifrig betrieben, dürfe man in Frankreich nicht weniger oferwillig sein, wenn man nicht bald auf < die fünfte oder sechste Stufe zurückgcdrängt sein > wolle. (Beifall.) Hierauf wurde daS Marinebudgct l Am Donnerstag erschien auf dem russischen Generalkonsulat in Täbris ein Mann und berich tete Einzelheiten über einen durch das Loos ihm und zwei Kollegen zugefallenen Auftrag, denGeneral- konsul Pochitonow zu ermorden. Er habe den Auftrag nicht erfüllt, weil er seinen Anschauungen widerspräche. Er bestätigte dann seine Angaben in Gegenwart der persischen Behörden. *) Näheres an andere' Sielte. Der Hauptausschuß des Brandenbur gischen FlottenoercrnS protestiert gegen angebliche Beeinflussungsversuche im Interesse des Generals Keim. * *) Im Prozeß Harden wurden gestern die Verhandlungen auf Montag vertagt. Heute findet die kommissarische Vernehmung Schwenin- gerS statt, am Montag soll mit den Plädoyers begonnen werden. Das Ende des Prozesses wird am Dienstag erwartet. Die Glasarbeiter der Rheinischen Glas- Hütten-Aktien-Gesellschaft Köln-Ehren- feld haben wegen Lohnstreitigkeiten ihre Kündigung eingereicht. Darauf hat die Firma allen anderen Arbeitern und Arbeiterinnen gekündigt, weil die üb rigen Betriebe der Fabrik von den Oefen vollständig sind. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahmen. 2. Landabtretung und Arealankauf in der Waisenhausstraße. Oeffentlichr Stadtverordnete« -Sitzung Morttag, -err 3V. Dezember 1907, aveudS 8 Uhr im Sitzungssaals deS Rathauses. Hohenftetn Ernstthal, am 27. Dezember 1907. E. Redslob, Stadtverordneten-Vorsteher.