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Anzeiger für Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tnschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydim, Hüttengrund u. f. w '2 Dienstag, den 30. April IM 57. Jahrgang n Freibank: Verkauf uou gekachtei» Uindfleifch M 3« M üg Die »i einer gleich langen Zeit als Werkmeister in ähnlicher Stellung tätig gewesen sind. Handwerksbetrieben, welche nach dem Tode Gewerbetreibenden fllr Rechnung der Witwe minderjähriger Erben fortgesetzt werden, find zum Ablauf eines JahreS nach dem Tode Lehrherrn als Vertreter zur weiteren Anleitung Lehrlingen auch Personen befugt, welche nur Anforderungen unter 2 und 3 entsprechen. ' te it, !N )0 sehr f. in oder In deS oder , bis des I von den Dem nternehmer eines Betriebs, in welchem mehrere bewerbe vereinigt sind, kann die untere VerwaltungS- «ehörde die Befugnis erteilen, in allen zu dem betriebe vereinigten Gewerbe oder in mehreren ieser Gewerbe Lehrlinge anzuleiten, wenn er für ineS der Gewerbe den Voraussetzungen deS 8 129 entspricht. Den Meistertitel in Verbindung mit der Bezeichnung eines Handwerkes dürfen nur Hand werker führen, welche für dieses Handwerk die Der kleine vefShtgu«g-«achwet- Der dem Reichstage am Sonnabend zuge- xangene Entwurf betreffend Abänderung der Gewerbeordnung baut sich auf einem im November 1905 von den Abgg. Malkewitz und Genossen (kons) gestellten Antrag betreffend Ein führung deS kleinen Befähigungsnachweises auf. ber RegierungSentwurf nimmt Aenderungen in den Laragraphen 129, 131 und 133 der Gewerbeord nung vor und bestimmt, daß in Handwerksbetrieben die Befugnis zum Halten und zur Anleitung von Lehrlingen nur Personen zusteht, welche das 24. Lebensjahr vollendet haben und in dem Hand werk, in welchem das Halten und die Anleitung der Lehrlinge erfolgen soll 1) die Berechtigung zur führung deS Meistertitels haben oder 2) in dem Gewerbe oder in dem Zweige des Gewerbes, in dem die Anleitung der Lehrlinge erfolgen soll, entweder die von der Handelskammer vorgeschriebene Lehrzeit oder, solange die Handwerkskammer eine Vorschrift über die Dauer der Lehrzeit nicht erlassen hat, mindesten« eine dreijährige Lehrzeit MÜckgelegt und die.G esellenprüfung bestanden »oben oder fünf Jahre hindurch öffentlich das Hand werk selbständig auSgeübt haben, oder während 1t u. II- N, 9. n t. Äue dem Keiche. Der Kaiser i« Straßburg. Der Kaiser stattete am Sonnabend der Stadt Straßburg von Homburg aus einen Besuch ab. Nach der Adendtafel im Kaiserpalast brachten 600 Sänger vom Elsaß-LothringischenSängerbunde vor dem Kaiserpalast ein Ständchen dar, in dem sie Volkslieder, darunter daS Elsaßlied von Wiltberger sangen. Dkr Kaiser befahl den Vorstand des Bundes und den Dirigenten der Serenad? zu sich und dankte ihnen für die Huldigung, die ihm Freude gemacht habe; er hoffe die Elsässer im Jahre 19"9 bei dem Frankfurter Sängerwettstreit zu hören. Einem Berliner Blatt zufolge soll Konsistoriumsprästdent Curtius, der Herausgeber der Hohenlohe-Memoiren, diesmal vom Kaiserempfang und von der Kaisertafel ausgeschlossen worden sein. DaS Konsistorium soll eine Eingabe an den Statthalter gerichtet haben, nachdem eine Audienz verweigert worden war. Der Kaiser und die Freimaurer. Die Tatsache, daß der Kaiser im Darmstädter Hoftheater Ohorns „Brüder von St. Bern hard" gesehen hat, ist dem klerikalen „Badischen Beobachter" fürchterlich in die Glieder gefahren. Das Organ des Pfarrers Wacker vermutet, die Frei maurer hätten die Aufführung jenes Stückes vor dem Kaiser veranlaßt, um ihm die Benediktiner zu verleiden. Und nicht genug hiermit l „Auch Dern- gelacht hat, wird dem nicht entgehen, wenn er wahr- nimmt, wie der Kaiser vom „Bad. Beob." verblümt als der Loge rettungslos verfallen geschildert wird Im übrigen spricht aus dem Ganzen nur der lächer- liche Haß gegen die Loge, deren humane und geistig fortschrittliche Gesinnung allerdings das Geg-nstück der ultramontanen Weltanschauung ist. Zur angestrebten Reform des sächsischen Schulwesen- hat weiter auch der Bezirksausschuß der AmtShaupt. Mannschaft DreSden-Neustadt Stellung ge nommen. Wie mitgeteilt wird, stimmte er in seiner letzten Sitzung der Erklärung zu, daß die Festlegung des Schuljahr. Beginn eS auf den 1. April jedes JahreS zu befürworten sei, aber eine sechs wöchige Ferienzeit, wie sie für die Sommer- ferien angeregt worden ist, insbesondere für die Volks schulen zu ausgedehnt erscheine. Zur Mittelstands-Bewegung in Sachse«. In den letzten Wochen sind der Mittelstands- Vereinigung wieder über 30 Korporationen neu bei getreten. Ferner sind Ortsgruppen neuerdings ins Leben getreten in Dippoldiswalde (mit 253 Mit- gliedern), in Großröhrsdorf (mit 44 Mitgliedern) und in Leisnig (mit zirka 400 Mitgliedern). Die Leisniger Ortsgruppe trat am 24. d. M. in einer größeren Versammlung zum erstenmal« an die Oeffentlichkeit. Bei dieser Gelegenheit erklärte in Bezug auf die beabsichtigte Wahlrechts-Reform der 2. Vorsitzende der MittelftandS-Vereinigung, Buchbinder-Obermeister Unrasch-DreSden, u. a., daß dem Mittelstände ein Wahlrecht nach Berufsständen am meisten zusage. DaS berufSständtsche Stadtver- ordneten-Wahlrecht habe sich in Dresden vorzüglich bewährt; alle Mittelstandsgruppen seien sehr zu- rieben damit. General-Sekretär Fahrenbach-DreSden ührte au«, die Leitung der Mittelstands-Bereinigung ei keinen Augenblick darüber im Unklaren, daß die Bekanntmachung. Der am 30. April 1907 fällige I. Termin Einkommen- und Ergünzungssteuer ist spätestens bis zum burgs Berufung", jammert der „Bad. Beob.", „scheint nur allzusehr das Werk der Loge zu sein." — Dies macht dem „Bad. Beob." um so größere Pein, als nach seiner Meinung Dernburg „in Wirklichkeit die Politik des Deutschen Reiches seit einem halben Jahre lenkt." Wenn der „Bad. Beob." seine Ent deckung dem Teufel Bitru verdankte, so wäre es nicht wunderbar. Denn daß Bitru mit dem „Bad. Beob." auf vertrautem Fuße steht, lehrt deS letzteren Behauptung: Dernburg sei „auch aus Darmstadt" Die Mittelstands-Vereinigung werde sich nur von Ibindung mit einer anderen Bezeichnung, die auf eine dem einen Grundsätze leiten lassen, daß durch da« Tätigkeit im Baugewerbe hinweist, insbesondere des neue Wahlrecht der Einfluß deS Mittelstände« als 'Titels Baumeister und BaugewerkSmeister, wird Gesamtheit nicht geschmälert, vielmehr gestärkt werde. Ein Pluralsystem müsse der Mittelstand aus Gründen deS gesellschaftlichen Ansehens abweisen, denn die bloße formale Bildung, die zum Schaden der Allge- i meinheit so wie so schon heute stark überschätzt wird, > dürfe durch die WahlrechtSgesetzgebung in ihren über- : hebenden Ansprüchen gegenüber der praktsschen Bil» ! düng und Erfahrung nicht unterstützt werden. Ein ! junger Mann, dem durch zahlreiche amtliche Doku- : mente bestätigt wird, daß er sich ein großes theo- ! retischeS Wissen angeeignet hat, habe erst noch den Be- , weiS zu erbringen daß er von diesem Wisse« ! um unsere Bildung auch in der Präzis > einen Gebrauch zu machen verstehr, von dem l die Allgemeinheit Nutzen hat. Ein Gebildeter, der diesen praktischen Btfähigungs-NachweiS nicht zu er- bringen imstande ist, habe für Staat und Gesell- schäft viel weniger zu bedeuten wie ein Handwerker oder Arbeiter, der seinen Posten ausfüllt. An ge bildeten, unter Umständen besser gesagt: verbildeten Leuten, die sich in der harten Welt der Tatsachen zu sinken wissen und infolgedessen »Lr Allgemeinheit wenig nützen, habe man übergenug; aber an intelligenten Leuten, die Lust haben, ein Handwerk gründlich zu erlernen, herrsche Mangel. Man habe sich gewöhnt, auf daS Handwerk mit Ver achtung herabzublicken und viel« Eltern halten ihre Kinder für viel zu gut, ein Handwerk zu erlernen. Viele Handwerker seien gar nicht in der Lage, sich die notwendigen Lehrlinge zu beschaffen. Dieser grundlosen Mißachtung ehrlicher ErwerbSzweige, die praktisches Können vorauSsetzen, dürfe keine neue Nahrung zugefllhrt werden durch ein Plural-Wahl- recht. Der Mittelstand in Stadt und Land können verlangen, daß bei der Ausarbeitung deS neuen Wahlgesetzes die Tatsache nicht vergessen wird, daß diese Schichten die tragfähigsten und sichersten Stützen des Staates bilden. «rfchetnt jHen Wochentag abends für den folgenden Ta- und kostet durch die Austräger pro Quartal All. 1 öb durch die Post Mk. 192 frei in's HauS. Landtagswahlbewegung in der Hauptsache unter Meisterprüfung bestanden haben. Du dem Zeichen der Wahlrechts-Reform stehen werdet Befugnis zur Führung des Meistertitels in Ver für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Lrnstthal. Organ aller <8enrernöe-Verwaltnngen der unrliegenöen ^Ortschaften eine Erniedrigung des Diskonts zu rechnen. Den Staats sekretär bittet er ferner, dem Hause den Entwurf eines Postsparkassengesetzes wieder vorzulegcn. Ein solcher würde jetzt wohl bessere Aufnahme finden als früher. Redner bestreitet, daß die Beseitigung der Begünstigung der großen Städte im Orts- und Nachbarortsverkehr Hohenstein Ernstthal, OkerltMgMitz, Gersdorf, Kngau, Hermsdorf, Dernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, 21. Mai 1M7 an die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. Nach Ablauf der bezeichneten Frist wird gegen Säumige das Beitreibungsverfahren eingeleitet werden. Gersdorf Bez. Chemnitz, den 27. April 1907. Der Gemeiudevorstaud. Göhler. Fiasko gemacht habe, und plädiert schließlich für Ostmarken zulagen. Seine Freunde sähen, um dies durchzusetzen, ich gezwunden, für einen inzwischen eingebrachten Antra Pachnickes zu stimmen, der dieseZulagen nur unwiderruflich bewilligen will. Staatssekretär Freiherr v. Klengel: Was die Ost markenzulagen anlangt, so haben wir sie schon 1904 für das Heer und für die Post gefordert, und zwar wider ruflich. Der Reichstag lehnte sie damals ab, ebenso 1905. Deshalb haben wir seitdem diese Zulagen nicht mehr ge ordert. Jetzt liegen nun entsprechende Anträge aus dem Hause vor. Namens der Verbündeten Regierungen könne Abg. Dr. Drosch«« (kons.): Die finanzielle Lage des Postbetriebs biete ein erfreuliches Bild, ohne daß die Verkehrsinteressen vernachlässigt worden wären. Die Verteuerung des Ortsportos wird sich nicht niehr rück gängig machen lassen. Zu wünschen ist aber eine Ver billigung des Telephons auf dem Lande. Wünschenswert ist eine noch größere Fürsorge für die Beamten in bezug auf die Stellenvermehrung, Arbeitszeit, Urlaub, Sonntags ruhe und insbesondere Gehälter. Wir müssen es miß billigen, daß in der letzteren Beziehung die wiederholt ein stimmig angenommenen Forderungen des Reichstags nicht berücksichtigt worden sind. Den Resolutionen betreffend anderthalbfache Anrechnung des Nacht- und Feiertaas- dienstes stimmen wir zu. Die Resolution wegen der Nenderung der Personalordnung bedarf dagegen noch wegen ihrer Tragweite sorgsamer Prüfung in der Kom mission. Das System der gehobenen Stellen für Unter beamte hat sich nicht bewährt. Es ist dadurch nur Un zufriedenheit geschaffen, zumal die Zahl der gehobenen zu der Gesamtzahl der Unterbeamtenstelleu eine verschwindend kleine ist. Erst sollten die gehobenen Stellen hauptsäch lich da sein für bewährte ältere Untcrbeamte; aber tat sächlich sind auch jüngere Beamte in gehobene Stellen eingerückt. Außerdem arbeiten in derselben Beschäftigung gehobene und nichtgehobene Beamte durcheinander. Das schafft nur Unzufriedenheit. Die Verwaltung sollte die gehobenen Stellen daher einfach wieder aufheben. Auch »ie höheren Beamten bedürfen einer Aufbesserung. Einer Neuoronung der Gehälter, die diese höheren Beamten aus läßt, würden meine Freunde die Zustimmung versagen müssen. Redner befürwortet dann die konservative Re solution wegen der Ostmarkenzulage, die Wünsche der weib lichen Beamten, Telephonistinnen usw., und die von der Kommission beantragte Resolution betr. Besoldungs erhöhung für verschiedene mittlere und untere Beamten ¬ gekommen I Wer über diese Verwechselung Darm- PadtS mit der „Darmstädter Bank" sich noch nicht trän! Ur. SS Deutscher (Reichstag. K«rlt«, 27. April. 40. Sitzung. Auf der Tagesordnung steht der Postetat. Es liegen hierzu wieder eine Reihe von Resolutionen vor, in denen gefordert werden: Ostmarken-Zulagen für untere und mittlere Reichsbeamte schon pro 1907, anderthalbfache An rechnung des Nacht- und Feiertagsdienstes der Post beamten, Aenderung der Personalordnung für die mittlere Postbeamten-Laufbahn (Umwandlung der Post- und Tele graphen-Sekretärstellen in Obersekretärstellen und der Assistenten-, Oberasststensten- und Postverwalterstellen in Sekretärstellen, Schaffung einer neuen niederen Beamten klasse, damit die mittleren Beamtenstellen sich verringern und die Beförderungsaussichten für die Unterbeamten besser werden) und früheren Schluß der Bearbeitung von Massendrucksachen und der Paketannahme an Vorabenden von Sonn- und Feiertagen. kategorien. Abg. Kaempf (freis. Volksp.) wünscht, daß auf die Herabsetzung des Weltpostportos hingewirkt werde. Wie Portoermäßigungen wirken, brauche er nicht erst zu sagen. Mit Recht ist schon in der Kommission gesagt worden, daß die Erhöhung des Nachbarortsportos völliges Fiasko gemacht habe. Auch im Interesse unserer Handels beziehungen zum Anslande liege eine Verbilligung des Portos. Unsere Mitbewerber im internationalen Handels verkehr haben sämtlich billigeres Porto, so England und Frankreich mit ihren Kolonien. Auch wir haben ja aller dings im Vorjahre mit unseren Kolonien den Zehn pfennigtarif eingeführt. Aber unser Verkehr mit unseren Kolonien ist nicht entfernt so umfangreich wie der in jenen anderen Ländern. Es empfiehlt sich, das Porto im Brief verkehr mit dem gesamten Auslande von 20 auf 10 Pfg. derabzusetzen. Die Gefahr eines Ausfalles an Einnahmen für den PostfiskuS sei nur eine theoretische. Als Eng land sein Porto herabsetzte, wuchs der Verkehr ganz außerordentlich. Die Regierung möge die Frage der Er mäßigung deS WeltpostportoS auf dem nächsten Weltpost- kongreß wieder anregen, inzwischen aber als beste Vor bereitung dazu, sich um Abschluß von Spezialpostverträgen mit anderen Ländern bemühen. Weiter möge sich die Regierung die Einführung des Postscheckverkehrs angelegen sein lassen. Ueber die Gebühren würde sich ja wohl eine Verständigung finden. Freilich muß die Regierung aus erschwerende Bedingungen verzichten, wie sie gelegentlich des früheren Entwurfes gestellt waren. Staatssekretär Kra«tk«: ES freut mich, daß diel Partei des Vorredners jetzt zu der Frage des Postscheck-! Verkehrs eine andere Stülung einnimmt, als vor sechs! Inserate nehmen außer der Expeditton auck die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen» Expedittonen solche zu Originalpreisen. er über den Antrag Pachnickt, die Zulagen unwiderruflich zu gewähren, eine Erklärung nicht abgeben. Er könne nur sagen, daß, wenn das Haus eine Resolution in diesem Sinne annehmeu sollte, er die Entschließung darüber den den Verbündeten Regierungen Vorbehalten müsse. Abg.Hsmecher (Zentr.)ist gegen Portoherabsetzungen: der Grundsatz von Leistung und Gegenleistung müsse auch ür die Post gelten. Redner begründet dann die Zen- trums-Resolution wegen der vermehrten Ruhe an Vor abenden von Sonn- und Festtagen. Weiter wünscht er Erleichterungen im Fernsprechverkehr für das Platte Land Vermehrung der Frrnsprech-Äutomaten und Revision des Drucksachen-Tarifs. Auf die Beamtenfrage eingehend, er klärt Redner (der bis 1906 Vorsitzender des Assistenten- Verbandes war) sich namentlich auch mit der Resolution Ablaß betr. Aenderung der Personalordnung einverstanden. In seinen weiteren Ausführungen Wender er sich gegen die unzulässige politische Beeinflussung der Beamten, wie sie u. a. in einer amtlichen Beitragsaufforderung für den Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie im Bezirke einer sächsischen Oberpostdirektion liege. Not wendig sei auch eine gründliche Reform des Disziplinar gesetzes und inzwischen eine andere Handhabung der DiS- zrplinar-Bestimmungen, dem höher gewordenen Bildungs stande der Beamten entsprechend. Das Vereinigungsrecht der Beamten sei kein willkürliches Recht, sondern ein kul turelles. Dem Unterbeamtenverein sei seinerzeit verboten worden, sich über das ganze Reich auszudehnen. Dieses Verbot sei ungesetzlich und gehöre höchsten« noch in das Postmuseum. Der Staatssekretär möge sich beeilen, dieses von seinem Vorgänger erlassene Verbot aufzuheben. Un zulässig sei auch der preußische Erlaß, der den Beamten verbiete, sich mit den einzelnen Abgeordneten in Verbin dung zu setzen. Abg. D«ff««r (Zentr.) befürwortet die Resolution wegen des Fernsprechwesens auf dem Lande und bringt ferner Beamtenwünsche vor, unter anderem zu gunsten der Telephonistinnen. Selbst wenn deren Gehalt auf 1800 Mark erhöht werde, stünden sie immer noch um 2100 Mark schlechter als ihre männlichen Kollegen. Wcitcrberatung: Montag 1 Uhr, vorher Beamten- pensionsgesetz. — Schluß der Sitzung nach 4'« Uhr. I Jahren. Damals lehnten die Herren die Vorlage meines Vorgängers ab. Inzwischen hat sich beispielsweise in Oesterreich gezeigt, daß sich der Postscheckverkehr dort in gedeihlicher Weise entwickelt. Wir sind dabei, neue Vor schläge auszuarbeiten, um sie dem BundeSrat alsbald vor zulegen. Was dann die Ermäßigung deS Weltportos an langt, so hat der Vorredner richtig dargelegt, wie sich in England der Briefverkchr nach Durchführung des Penny- Portos gehoben hat. Aber ich muß ihn doch auch Darauf aufmerksam machen, daß in England die Portoeinnahmen erst nach 17 Jahren wieder die Höhe erreichten, die sie vor allgemeiner Durchführung des Penny-Portos gehabt hatten, und bedenken Sie ferner, welche gewaltige Mehr ausgabe die Steigerung deS Briefverkehrs mit sich bringt. Auch das ist doch zu bedenken, in einer Zeit, wo uns an allen Enden das Geld fehlt. Abg. Vamp freut sich über die veränderte Stellung nahme der Freisinnigen zu der Frage des Postscheckverkehrs. Aber es müßten auch Maßnahmen getroffen werden durch Aenderung des Bankgesetzes, um zu verhüten, daß der vermehrte Geldbestand, der infolge Wachsens des Scheck verkehrs für die Reichsbank zu gewärtigen sei, nicht etwa bloß zur Deckung von Verpflichtungen gegen das Ausland diene, sondern auch dem Jnlande zugute komme Denn andererseits sei trotz des Scheckverkehrs doch nicht auf