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Wein-WM WM Anzeiger ! 'o MUwoch, den 3V. Zannar 1M »r. 85. 57. ZahrMg. i <» 4 3« Wellh L» Hennig. Fleck. i s l^. - ' t l .«j re -t: h- Der berühmte protestantische Theolog Professor Harnack hielt in Berlin bei der Kaisergeburtstags- feier die Festrede. Er sprach über Katholizismus und Protestantismus in Deutschland und berührte dabei die Frage des konfessionellen Friedens. Nachdem der Redner erst auf die chronische Krisis hingewiesen, die bei uns bestehe und die An» chauun^ beurteilt, ob der Zwiespalt zwischen katho- isch und protestantisch ewig bestehen müsse, wies er an einer Reihe von Anspielen nach, wie sowohl katholische wie protestantische Kirchenhistoriker in neuerer Zeit die wissenschaftliche Erkenntnis ge ¬ rn In lo- eb. Berlin, 29. Jan. Vom Vorstand des Wahl- Verein- der Liberale« ist einstimmig folgende Resolution für die Stichwahlen gefaßt worden: Die Hauptwahlen haben eine sichere Mehrheit für die Bewilligung nationaler Forderungen ergeben. Dagegen erscheint jetzt die Gefahr einer Bedrohung bedeutsamer liberaler Errungenschaften (Reichstags- Essen a. R., 29. Januar. Gestern nachmittag fand hier eine Sitzung der Zentrumssührer jener Wahlreise statt, in welchen das Zentrum bei den Stichwahlen den Ausschlag gibt. Es wurde de schlossen, in keinem Kalle sür die Sozialde mokrate« zu stimmen. der in dem hannoverschen Wahlkreise Nienburg im , ersten Wahlgange gewählte Stabsarzt a. D. Dr. ' Arning, tritt zum ersten Male in den Reichstag ein. Er kennt eine unserer Kolonien, Deutsch-Ost afrika, durch langjährigen Aufenthalt und praktische Erfahrung im Kolonialdienst. Arning hat sich auch nach seiner Verabschiedung eifrig mit Kolonialpolitik beschäftigt, er war auch Lehrer an der Kolonialschule in Witzenhausen und an deutsch-ostafcikanischen wirtschaftlichen Unternehmungen mitbeteiligt. Auch in der Presse hat er häufig zu kolonialen TageS» fragen Stellung genommen. In der Kriegsgeschichte Deutsch-OstafrikaS ist die siegreiche Verteidigung der Station Kilossa durch Arning mit 50 Mann Schutz» truppe gegen Tausende von Wahehe, die Arning eine Kriegsdekoration eintrug, ein Ruhmesblatt. Professor Harnack über den konsesfionelle« Frieden. fördert hätten. An vielen Punkten sei eine Ver ständigung möglich; allerdings mache diese vor der Unfehlbarkeit deS Papste« Halt. Da müsse man die Entwickelung deS Katholizismus abwarten. Stände nicht hier wie dort das Kirchentum dazwischen, die beiden Konfessionen würden schon zur Verständigung kommen. Die Meinungen der anderen müßten mehr geachtet werden. Die Theologen sollten auch Vor» lesungen der anderen Konfession hören und auf ge meinsamen Kongressen sich über historische Fragen verständigen. In die Freiheit der Kirchen dürfe nicht von außen eingegrtffen werden, aber die Katholiken müssen lernen, die Politik von der Religion zu scheiden. In beiden Kirchen müsse Raum für freiheitliche Entwickelung geschaffen wer den ; die protestantische Kirche brauche mehr Mut zur freieren Auffassung des Bekenntnisses, die katho» tische zur kräftigeren Bekämpfung deS Aberglaubens. Beide aber sollten mehr Einheit pflegen, auf daß die Religon rein, daS Vaterland stark werde. dem Sozialisten zu wählen. So in einzelnen Kreisen Thüringens, so vor allem in Hessen, wo zwischen Nationalliberalen und Freisinnigen seit Jahren grimmige Fehde herrscht. So haben auch in Darmstadt, wo der freisinnige Pfarrer Korell mit 8447 Stimmen in der Stichwahl auSfiel, die Freisinnigen die Entscheidung zwischen dem National liberalen Osann und dem Sozialisten Berthold in der Hand, sodaß bei der Stellungnahme der Leitung des Freisinns der Ausfall der Wahl vollkommen un gewiß ist. DaS Zentrum hat sich bis zur Stunde noch nicht geäußert, doch wird es sicherlich nach alter Gepflogenheit einem Kuhhandel nach dem Gesichtspunkt: Ich gebe, wenn du gibst, nirgends abgeneigt sein. Die Christlichsozialen der Ruhrwahl kreise haben beschlossen, überall da, wo ein Sozial demokrat in der Stichwahl steht, für den bürger lichen Gegenkandidaten einzutreten. Konservative wie Nationalliberale treten überall geschloffen gegen die Sozialisten auf. Wie sie sich dem Zentrum gegenüber verhalten, ist erst in einigen schlesischen Wahlkreisen entschieden, wo die Konservativen in einer Stichwahl zwischen Schwarz und Rot zu einem Eintreten für Schwarz auffordern. Bester wäre eS vielleicht gewesen, wenn die nationalen Herren in Schlesien abgewartet hätten, wie sich daS Zentrum in anderen Landesteilen den nationalen Parteien gegenüber verhält. Wir fürchten, daß daS Zentrum nahezu überall gegen national votiert und da wäre eS wohl richtig gewesen, die chwarzen Herren in Schlesien den Kampf mit ihren roten Freunden vom 13. Dezember allein aus echten zu lasten. rückt. Wir fordern daher unsere Parteifreunde im versuchen, einen Teil zurückzunehmen, wenn der Lande aus, «UV solche« Kandidaten bei dem Kaiser es nicht nach des Volkes Geschmack gebrauche. Stichwahlen ihre Stimme zu geben, die durch ihr Man habe des Kaisers Macht enorm gestärkt, die Programm und ihre Persönlichkeit sichere Gewähr* augenblicklich die absoluteste in der Welt sei. Der Holzauktion ans Hiuterglauchauer Revier. Do««erStag den 3t. Januar von vormittag- 3 Uhr an sollen im Hainholz 40 Stangen von 11/14 cm. Stärke 2 Rmtr. Nadelholz-Rolle«, unter den gebräuchlichen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Ausamme«ku«ft am Forsthaus Hainholz. Gräflich Schö«b«rgische Forstverwalt««g und Rentamt Glauchau, am 23. Januar 1907 predigt worden. Der Kaiser werde keine Schwierigkeiten finden für eine großzügigeFlotten-undAuSlandSpolitik, der letzte Trumpf in der mohammedanischen Welt sei noch nicht auSgespielt. In der heimischen Politik werde der Kaiser noch Schwierigkeiten begegnen, er bleibe abzuwarten, ob dann nicht auswärtige Abenteuer versucht würden. „Globe" gibt schließlich den Rat, dem liberalen Gefühl durch Selbstbeschränkung des Absolutismus entgegenzu» kommen. Fast kein Blatt veröffentlicht des Kaisers Erlaß über Majestätsbeleidigungen. Immerhin ist bereits jetzt klar erkennbar, daß die Wahl die Lügen märchen beider letzten Jahre über Deutschlands Reife für einen Zerfall zerstört und eine ganz neue Art Respekt hervorgerufen hat. selben Weise zu organisieren wie die Armee In zwischen führten Demagogen, die nichts von Blut und Eisen wüßten, Englands Flotte zur Desorgani sation. Der ganze Artikel ist überschrieben: „Eng. land und Deutschland, ein Kontrast". Der „Standard" ergeht sich in einem Hymnus auf den großen Idealisten, Wilhelm II „Pall Mall" sagt: Das deutsche Volk habe dem Kaiser ein Gc- Aeußerung beweist bereits deutlich, wie ge waltig daS Ansehen Deutschlands durch den Wahl- auSfall gestiegen ist. Die „Morning Post" spricht von deutschen „Khaki-Wahlen und tadelt Bülows Rede wegen ihrer Anspielung auf die Stellungnahme des Auslandes zu den deutschen Wahlen. Der Regierungssieg werde zu unge meinen maritimen Rüstungen führen. Die Mehrzahl der übrigen Blätter begnügt sich mit historischen Exkursen, nur „Daily Mail", deren Berliner Korrespondent ein große« neues Flottenbau- Programm der deutschen Regierung enthüllen zu können glaubt, erklärt, CaoourS Prophezeiung, Deutschland werdeEngland zurSee be- kämpfenund schlagen,gehe inErfüllung. Die Regierung sei jetzt in der Lage, die Flotte in der- am 2V Mürz 1907, vormittags 1,10 Uhr — an der Gerichtsstelle — tm Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. D:.S Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 1,3 Ar groß, und auf 11600 Mk. — Pfg. geschätzt. Es wird gebildet aus der Parzelle 392 des Flurbuchs für Hohenstein-Ernstthal, (Flurteil Hohenstein) und trägt die Brandkatasternummer 402 Abt. des Brandkatasters. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück be treffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 20. Dezember 1906 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des. Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls Mr das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Hohe«stei«-Vrnstthal, den 23. Januar 1907. Königliches Amtsgericht. Doppelwahle«. Vinnen kurzem werden einige Nachwahlen infolge von Doppelwahlen stattzufinden haben. Ein Abgeordneter ist schon im ersten Wahlgange in zwei Wahlkreisen gleichzeitig gewählt worden: der Pole vonCzarlinski, der sowohl in Wreschen-Pleschen als in Wirsitz-Schubin durchs Ziel gegangen ist. Der Zentrumsführer Dr. Spahn ist in seinem alten Wahlkreis Bonn wiedergcwählt und außerdem in DtUtsch-Krone (Westpreußen) in eine nicht ge rade aussichtsvolle Stichwahl gelangt. Abg. E i ck- hoff in Remtscheid kommt in seinem Heimatskreis Lennep-Mettmann-Remscheid und gleichzeitig n Mühlhausen (Thür.)-Lang nsalza in die engere Wahl. Endlich ist der Bürgermeister von Kolmar i. L, Rechtsanwalt Blumenthal, sowohl in seinem bisherigen Wahlkreise Straßburg - Land als in seinem Heimatkreis in der Stichwahl; beide Male hat er mit dem Zentrum zu fechten und beide Male gibt die Sozialdemokcane den Ausschlag. auf die Gesamtgeschichte Europas. Auf die internationale Lage müsse das Er gebnis der Hauptwahl einen heilsamen Einfluß üben. Ein überwältigender Sieg des Sozialismus würde zu einem langen Konflikte zwischen Reichstag und Krone geführt haben, auS dem man wahr scheinlich einen Ausweg in einer Politik ausländischer Abenteuer gesucht haben würde. Regierungen seien wie Individuen: sobald ie daheim glücklich und zufrieden lebten, zeigten sie ich auch angenehm und liebenswürdig in ihren Beschilften mit ihren Nachbarn. Diese „Times"- Die Stichwahlen. Der erste Kampf ist zu Ende, der zweite steht vor der Tür. Was die Hauptwahlen begonnen, sollen die Stichwahlen fortsetzen. Ueberall, wo die Ent scheidung nicht im ersten Wahlgange fiel, rüsten die Parteien zum neuen Losschlagen. Nun handelt eS sich vor Allem. darum, wie die bisherigen Gegner sich vertragen. Die Sozialisten sind mit ihrer Parole schnell fertig. Der „Vorwärts" hat gestern für die Genossen den Befehl auSgegeben, daß unter keinen Umständen Konservative, ReichSpartei, Bund der Landwirte, Antisemiten und Nationalliberale eine sozialdemokratische Stimme bei den Stichwahlen er halten dürfen. Für die anderen Parteien empfiehlt der „Vorwärts" folgende Stellungnahme der Ge nossen: Voraussetzung für die Unterstützung einer dieser Parteien bei den Stichwahlen muß die Ver pflichtung des Kandidaten sein, daß er 1) gegen jede Verschlechterung des allgemeinen gleichen geheimen und direkten Wahlrechts stimmen wird; 2) daß er jeden Versuch, das Koalitionsrecht einzuschränken, unbedingt zurückweisen wird; 3) daß er sich gegen jedes wie immer geartete Ausnahmegesetz erklären wird. Für unser Sachsenland fällt ja diese Parole weg. Hier steht in sämtlichen 8 Wahlkreisen den Genossen die Koalition der nationalen Parteien gegenüber und man braucht nicht die Sehergabe Bebel«, um heute schon vorherzusagen, daß mit größter Wahrscheinlichkeit alle 8 Wahlkreise den So- zialisten verloren gehen werden. Mit Freuden ist e« anzuerkennen, daß die Freisinnigen, die in einzelnen Wahlkreisen, wie Annaberg und D ö» beln, den Ausschlag geben, beschlossen haben, ein mütig Mann für Mann für den nationalen Kandidaten einzutreten. Dafür tauschen sie als Gegengabe die nationalen Stimmen in Zittau ein, wo ihr Kandidat Buddeberg mit dem Sozialisten Fischer um daS Mandat zu ringen hat. Von un seren sächsischen Kreisen ist einigermaßen zweifelhaft nur Döbeln. Hier hat e« stets einen harten Kampf gegolten, und es bedarf hier deS Herbeiholens aller Hilfskräfte und de« geschlossenen Eintretens aller nationalen Wähler, um die Genossen aus dem Felde zu schlagen. Anders sieht es jedoch außerhalb Sachsens au«. Die Parteiunterschiede stehen sich hier vielfach : so scharf gegenüber, daß in verschiedenen Wahlkreisen der Freisinn e« seinen Wählern überläßt, in der i Stichwahl zwischen dem nationalen Kandidaten und ' Aue dem Zn dem Majestätsbeleidigungs-Erlah des Katf-r- hat der preußische Justizminister Dr. Beseler heute eine Verfügung erlassen, in welcher an- geordnet wird, daß in Zukunft in allen Fällen, in denen Verurteilungen wegen Majestätsbeleidigungen ausgesprochen werden, die ersten Staatsanwälte an den Minister besonder« zu berichten haben. Danach ist die Durchführung des kaiserlichen Willen« für die ganze Monarchie in jedem Einzelfalle gesichert. Ei« kolonialsachverftändiger Reich-tag-- abgeordneter, Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden La- und kostet durch die Austräger pro Quartal ML 1 bb durch die Post Mk. 192 frei in'S HauS. Hohenstein Ernstthal, (Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhfchnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund n. f. w „ Landhol-- „ Inserat« nehmen außer der Expedition auch die Austräger «st dem Lande aügegen, auch befördern die Ansoocev» Expeditionen solche zu Origmalpreisen. wohlrecht, Koalitionsrecht, Gleichberechtigung aller Staatsbürger), für deren Aufrechterhaltung und Aus § biu wir stet« eingetreten find, wesentlich näher ge- burtstagSgeschenk gegeben; e« werde möglicherweise Die englische Presse und die Wahle«. Es find fixe Kerle, die Herren Engländer. El wünschten sie dem Deutschen Reich den Sieg de Sozis, weil sie meinten, daß sie dann noch mehr als bisher in der Welt Hahn im Korbe sein würden. Jetzt, wo die Sozis unterlegen sind, modeln sie mit der Geschwindigkeit eines Taschenspielers ihr Urteil und triefen von Kaiser- und Kanzlerfreundlichkeit. So erklären heute die „Times" die Wahlen für ein höchst bedeutendes Ereignis in Deutschland« innerer Geschichte und von weitreichendem Einfluß „ -Reisig und DaS im Grundbuche für Hohenstein Blatt 253 auf den Namen des Schuhmachers Friedrich dafür bieten, daß sie «icht der politische« ««d IKaiser habe diese Macht nicht so weise gebraucht, um August Jorda« eingetragene Grundstück soll geistige« Reaktion Hilfedienste leiste«. Zuversicht für die Zukunft zu erwecken. Unser alter ! Karlsruhe, 29. Jan. Die Konservative« Gegner „Globe" ist merkwürdig gemäßigt: die ! Bade«- gaben für die Stichwahl die Parole Marokko-Affäre habe dem Kaiser des Volkes Herz nicht laus, überall gegen die Sozialdemokraten und für die entfremdet — das war monatelang in ganz England ge- bürgerlichen Parteien zu stimmen. für das USnigliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Yohenftein-Lrnstchai. Organ aller Geineinös-VerwalLnngsn Aes nrnliegenöen Ortschaften.