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Anzeiger Hohenstein Ernstthal, OberlnngWitz, Gersdorf, Kngau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, UrsMng, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TnMeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. f. w. Erscheint jede« Wochentag abends für den folgenden Vag und kostet durch die Austräger Lio Quartal Mt. IHb durch die Post Mk. 1 92 frei in's Haus. Inferatr nehmen außer der Expedition auch die SustrSger aut dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen« Expeditionen solche zu Originalpreisen. für da» Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein Lrnftchai. Organ crllsr Geineinös-Vsrwaltungsn Kss uinliegsnöen Ortschaften. ^WSSWAGWSSWWWMMWW« Nr. 256. '"«MWWWWISSM^MIWWWWVSSWSSWW Sonntag, den 4. November 1906. 56. Jahrgang. erfolgt I. Fabrikbesitzer Edwin Redslob Gerbermeister Adolf Stütz«»» zufolge bisher nicht getroffen. 130., die in jener Gruft b igesetzt wird. Erzherzog Otto war vor wenigen Wochen noch bezüglich seiner Genesung frohester Hoffnung; er war, wie aus allen seinen Aeußerungen heroorging, so zuversichtlich, daß er sogar daran dachte, in zwei Jahren wieder in den aktiven Militärdienst treten zu können. Auch projektierte er schon wieder die Aufnahme seines vor einigen Jahren aufgegebenen Rennstallcs. Wie ver lautet, wird Erzherzogin Maria Josepha, die nicht mehr im AugartenpalaiS ihr ständiges Domizil Herr Musterzeichner Hermann EberSbach, „ Fabrikbesitzer Oskar Kahr, « Strumpfwirker Loni- Glätzer, „ kausm. Beamter Gotthilf Kretzschmar, „ Schloffermeister Ewald Lange, „ Kaufmann Otto Layritz, i In den Dresdener Hofkreisen hat die Mitteilung vom Tode des Erzherzogs Otto, die übrigens auf amtlichem Wege erst spät in der Nacht eintraf, ziemliche Ueberraschung hervorgerufen, da man wohl von der schweren Erkrankung des nun Verstorbenen unterrichtet, aber keinesfalls auf eine so nahe Kata strophe vorbereitet war. Das beweist auch, daß alle Mitglieder des Königshauses ahnungslos die Reise nach Cannes antraten, um der Hochzeit des Prinzen Johann Georg beizuwohnen, und daß die Reisedispositionen für die Rückkehr keinerlei Be stimmungen über einen etwaigen Aufenthalt in Wien enthielten. Da König Friedrich August am heutigen Sonnabend mit seiner Schwester, der Erz- Herzogin Josefa, in Miramar zusammen- treffen wollte, ist in Dresden noch nicht bekannt, ob der Monarch sich direkt von dort nach Wien begeben wird, um dem greisen Kaiser sofort persönlich sein Beileid auszudrücken, oder ob er erst nach Dresden zarückkehren und dann nach Wien zu den Ber- setzungsfeierlichkeiten reisen wird. Das Ceremoniell für die B e i s e tz u n g des Erzherzogs wurde vom Obersthofmeisteramt fertig, gestellt. DaS L eiche nbegäng n is findet Diens- Z«» Lohnbewegung der Bergarbeiter im Lngan-Oelsnitzer Kohlenrevier. In Gersdorf tagte dieser Tage eine von reichlich 100 Vertretern der Bergarbeiter besuchte Konferenz. Anwesend waren Vertreter der christlichen Gewerkschaften, des sozialdemokratischen Verbandes und der königstreuen Knappen. Bekannt gegeben wurde, daß auf die von der Siebener- kommission Mitteilen. Den Werken wurde frei tag nachmittag 4 Uhr statt. Die Leiche wird in Währing obduciert und einbalsamiert und heule nacht 12 Uhr in einem mit 8 Maultieren bespannten Wagen eingeholt und nach dem AugartenpalaiS übergeführt, wo die Aufbahrung erfolgt. Morgen oder übermorgen wird die Leiche erst in die Burg- tapelle übergeführt. Das Testament des Erzherzogs Otto wurde gestern in der ersten Nachmittagsstunde eröffnet,- eS enthält keine Bestimmungen bezüglich einer lieber- führung nach Schloß Schönau. Demgemäß findet >aS Leichenbegängnis in der Kaisergruft bei den Kapuzinern am Dienstag statt. Die Leiche ist die , antworten. Wie ein Dobiner HauSvater dem Kreis- , schulinspektor erklärte, er habe nichts dagegen, daß sein Kind deutsch antworte, er fürchte sich aber vor dem Pfarrer, so teilten auch im Kreise Grätz Kin der unter Tränen mit, sie möchten gern antworten, dürften es aber nicht! Wie lange will die preu ßische StaatSregierung gewissenloser Hetzarbeit de» polnischen Kleru» zusehen, ohne dahin zu wirken, daß den Aufwieglern gegen die staatliche Ordnung das Handwerk gelegt wird? Nachdem hier unter Angabe des OrteS öffentlich polnische Geistliche als Anstifter des Schulstreiks an den Pranger gestellt sind, muß Erzbischof Florian gemäß seinem Eide jene Geistlichen zum Gehorsam der staatlichen Obrigkeit anhalten. Tut er das nicht, dann verletzt er die von ihm übernommene EideSpflicht. Eine Regierung aber, die angesichts eines solchen Verhaltens des Erzbischofs und des polnischen Kle- rus fortfährt, lediglich innerhalb derSchule gegen die O p f e r „der kulturwidrigen Hetzarbeit" vorzugehen, kann sich nicht wundern, wenn da» Uebel immer weiter frißt und die Furcht vor dem Terrorismus der straflos bleibenden geistlichen Schüler immer mehr Kinder, die an sich von dec Auflehnuna neaen die THmbehörde gar nicht- wollen, in den Streik hine»«t:;!^ das Blatt scheine zu fürchten, „daß seine Rolle in der Arbeiterbewegung ausgespielt sei, wenn es ein mal nichts mehr zu st ä n k e r n gibt-. — Der „Grundstein", das Organ der Maurer, sagt u. a.: „Worauf eS der «Leipz. Volksztg." offenbar haupt sächlich ankam, war die Verleumdung der Gehilfenvertreter ... Das ganze eines Arbeiterblattes unwürdige Gekeife verfolgt den Zweck, die Mitglieder des Buchdruckerverbandes gegen die Ver- bandSleitung aufzuhetzen. Geboren wird diese Absicht auS dem wütenden Haß gegen alles, was nicht den innlosen Wortradikalismus dieser Leute mitmacht." Der „Lederarbeiter" schreibt von einer „schmutzi gen Bekämpfung des Tarifs" und bemerkt dann: „DaS ist wahre Demagogie. Die leitenden Personen t We. Wählbare« Herren verzeichnet. Gtaotrat Hohe«stetn-Er«stthal, am 1. November 1906. vr. Polster, Bürgermeister. die Erklärungen, durch welche die Eltern dem Lebrer Mitteilen, daß sie den Kindern verböten, deutsch zu Herr Musterzeichner Clemens Reinhold, „ Oberamtsrichter Herman« Rötzle», „ Appreturanstaltsbesitzer Gustav Schreiber, „ Schieferdeckermeister Franz Schrepel, „ Fabrikant Paul Schubert, „ Bäckermeister Gustav Stübner, „ Prokurist Edmund Weigert, «Aus dem Keiche. König Friedrich August ist mit seinen beiden ältesten Söhnen von Genua gestern Nachmittag in Mailand eingetroffen und hat im Hotel „Milano" Wohnung genommen. Prinzessin Anna Monica Pia im Kloster. DaS „Prager Tgbl." verzeichnet wieder einmal die Meldung, König Friedrich August habe die Verfügung getroffen, daß die im Frühling kommenden Jahres von der Gräfin Montignoso auszuliefernde Prinzessin Anna Monica Pia nicht an den sächsischen Hof komme, sondern einem böhmischen Klo st er, wahrscheinlich einem Prager Nonnenkloster, zur Erziehung übergeben werde. Die Nachricht mache, so fügt daS Blatt hin, in Hin sicht auf das Ueberwiegen des tschechischen Einflusses in den Prager Ordensklöstern berechtigtes Aufsehen. — ES sind in der letzten Zeit die verschiedensten Ge rüchte über die spätere Unterbringung der kleinen Prinzessin aufgetaucht. Fest dürfte bisher lediglich stehen, daß sie nicht sofort nach der Trennung von ihrer Mutter, der Gräfin Montignoso, an den sächsischen Hof nach Dresden gebracht werden wird. nunmehr sämtliche Vertreter, auch die christlichen und königstreuen Knappen, für die Interessen der gesamten Bergarbeiter eintreten. Podbielski Oberpräüdent? Wie der „Frkf. Ztg." aus Potsdam berichtet wird, verlautet in Bekanntenkreisen des Landwirt- schaftSministelS von PodbielSki ziemlich be- stimmt, daß der Minister für das Oberpräsi - dium in Kassel in Aussicht genommen sei. Der jetzige Oberpräsident v. Windheim würde dann ein Ministerium übernehmen; aber nicht das jenige der Landwirtschaft. Ferner heißt eS, daß der Minister des Innern von Bethmann-Holl-, weg für ein anderes Amt bestimmt sei. Der ve»ka««te Herr Dr. Vorth. Durch die Presse ging dieser Tage die Notiz der Sozialistenfreund 'Dr. Barth sollte in seiner „Nation" für die Reichstagsstichwahl in Stade die Parole ausgegeben haben, die Freisinnigen möchten für den Nationalliberalen Senator Reese und gegen Sozialdemokraten ihre Stimme abgeben. Man hat dem guten Dr. Barth mit dieser „Verdächtigung" ' Unrecht getän; ist er für den Sozial- demokraten eingetreten und gegen den National- i liberalen. In einem Schreiben an daS „Berliner ' Tgbl." hat er sich denn auch entrüstet gegen eine solche Insinuation verwahrt unter der ausdrück lichen Feststellung, in der „Nation" sei selbstver ständlich nie so etwas zu lesen gewesen. Es der „L. V." kennen doch die Arbeit und daS Arbeiterleben nur vom Hören- agen, . . . eS ist der Appell an die schwielige kaust von Leuten, die sich ihre Stiefel im Leben noch nie selbst geputzt haben I" Wie lange «och i« aller Welt .... DaS „Posener Tageblatt" teilt eine Reihe von «Aus dem «Auskande. Zum Tode des Erzherzogs Otto vo« Oesterreich. kommisston eingereichtcn Forderungen nur drei Gruben im hiesigen Revier geantwortet hätten. Wie die betreffenden Werksverwaltungen in ihrem Schreiben erklären, wollen sie die Siebenerkommisston sowie die Verbandsvorstände nicht als Vertreter der Berg arbeiter anerkennen, sondern nur mit den gesetzlichen ArbeiterauSschüssen verhandeln. Auf Grund dieser Antworten wurde beschlossen, daß die gesetzlichen Arbeiterausschüsse die schon gestellten Forderungen bis spätestens Montag, den 5. November unter schreiben und nochmals einreichen und gemeinsame Sitzungen mit den Werksverwaltungen beantragen sollten. Kein Arbeiterausschuß solle jedoch berechtigt sein, mit den Werksoerwaltungen bindende Ab- machungen zu treffen. Sie sollen bei den ein» Dienstag, de« 2g. November. Die Altstadt und die Neustadt bilden je einen Wahlbezirk. Als Wahl»a«M dient für die Altstadt daS VereinSzimmer des Ratskellers (links vom Eingänge) und für die Neustadt das VereinS- zimmer des Stadtkellers. Die Stimmzettel sind vo« vormittags 11 Uhr bis «achmittags 4 Uhr und zwar von den Stimmberechtigten persönlich abzugeben. Zu wählen sind 6 Ansässige und 4 Unansässtge und zwar 5 Ansässige und 3 Unansässtge auf 1907, 1908 und 1909, 1 Ansässiger (anstelle des wegen Aufgabe der Ansässigkeit ausgeschiedenen Herrn Brauereibesitzers Heilmann) auf 1907 und 1908 und 1 Unansässtger (als Ersatz des durch An- sässigmachung ausgeschiedenen Herrn Fabrikanten Heyne) aus 1907. DaS Los entscheidet, welcher von den Ansässigen für eine nur zweijährige und welcher von den Unansässtgen für eine nur einjährige Amtsdauer gewählt ist. Die zu Wählenden sind auf den Stimmzetteln so zu bezeichnen, daß über ihre Person kein Zweifel übrig bleibt. Insoweit Stimmzettel dieser Vorschrift nicht entsprechen oder Namen Nichtwähl barer enthalten, sind sie ««gültig. Die nachstehend unter l aufgeführten, im Stadtverordnetenkolleginm verbleibenden Herren können «tcht gewühlt werden. Unter ll sind die ausgeschiedenen und die mit Ende dieses Jahres ausscheidenden und WieVe» gereichten Forderungen beharren und daS Resultat Weitere Bestimmungen sind unseren Informationen sofort dem RevieroertrauenSmann oder der Siebener- Die diesjährige Stadtverordneten- Grsatznmht Die Klacheise«gelü«de» am Altmarkte und Rcudielu«gsarbeite« im Stadthause sind zu vergeben. Blanketts hierzu können vom Montag den 5. dss. Mts. mittags 12 Uhr ab in unserem Stadtbauamte abgehoben werden und sind bis Mittwoch den 7. dieses Monats mittags 12 Uhr wieder dortselbst abzugeben. Stadtrat Hohe«stei«'E»«stthal, am 3. November 1906. * vr. Polster, Bürgermeister. II. Herr Weberobermeister Friedrich Rei«hold, „ Buchhändler Emil Reinhold, „ Kartonagenfabrikant Herma«» Schelle« berge», Herr Geschäftsführer Oswald Grietzbach, „ Privatmann Louis Heilma««, „ Fabrikbesitzer Fritz Heyne, „ Lehrer Karl Jähnig, „ Zahntechniker Theodor Löwel, Montag den S. November 1VV6 vorm. IN Uhr sollen im Versteigerungsraume des hiesigen Königl. Amtsgerichts 26 Reifen Stahlriether, 8 Armbänder, 4 Herrennyrkettev (Doubls), 8 silberne und 11 goldene Fingerringe meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Fällen mit, in denen polnische Geistliche unmitte lbarSchulktnder a u f r e i z- t e n, im Religionsunterricht nicht deutsch zu ant worten oder deutsch zu beten. So sagte ein Pfarrer nehmen will, während der Zeit, da ihr Sohn, Karl in der Nähe von Rakwitz den Kindern, sie dürf- Franz Joseph in Prag seinen Studien obliegt, in ten nicht deutsch beten, weil die heilige Jungfrau, dieser Stadt, für die sie viel Vorliebe hegt, ihren JesuS und Gott nur polnisch verstünden! Ein an- Witwensitz nehmen. gestellt, öffentliche Belegschaftsoersammlungen einzu- derer Pfarrer verbot im Beichtuntericht den Kindern berufen. Sämtliche Hauptforderungen, wie 15- in derselben Gegend, in der ReligionSstuude deutsch prozentige Lohnerhöhung, Abschaffung der Sperre zu antworten oder deutsch zu beten. In Kubin und Beseitigung getrennten Bedinge, wurden ging der Plärrer von HauS zu Hau« und sammelte noöb^ülg gutgeheißen. Die Konferenz währte über vier Stunden. Mit diesen Beschlüssen hat sich die Situation im hiesigen Kohlenbecken verschärft, da wäre ja auch sonderbar gewesen, wenn Dr. Barth Iendlich zu der Einsicht gekommen wäre, wie unsin- ,nig sein Hinterherlaufen hinter der Sozialdemokratie ist. Dte sozialdemokratische Niederlage in dem Kampf gegen den Buchdruckertarif, für den 161 Zustimmungen und nur 26 Ablehnun gen vorliegen, ist eine außerordentlich markante und wird noch besonders verstärkt durch die Tatsache, daß eine ganze Reihe einflußreicher Arbeiterblätter das Gebühren der sozial demokratischen Organe so scharf wie kaum je zuvor tadeln und sich in ihrem Urteile vielfach von den bürgerlichen Zeitungen durch nichts unter- scheiden. Hier einige Proben: Das „Korrespondenz blatt der Generalkommission" erklärt, die Methode des „Vorwärts" sei von Sachlichkeit weit entfernt, er übertreibe maßlos und handle unver- antwortlich. Die „Metallarbeiterzeitung" äußert sich dahin, daß der Bericht der „Leipz. Volkszeitung" von sinnloser Gehässigkeit zeuge und in niederträchtiger Weise abgefaßt sei;