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IX Anzeiger Wi«- md Mittwoch, den 31. Oktober 190« Rr. 253 56. Jahrgang. St .1 1. Wz,. vr Polster, Bürgermeister. :sruh. We. der f wir Be- V zu isend,. b. eres aben, ofort Bereinigten Staaten in Marseille die Anstrengungen hervorgehoben, die die Deutschen seit einigen Mo naten machen, um ihrem Seehandel eine bedeutende Stellung im Mittelmeer zu erobern. Der Nord- iückp.) abge- mgen. Lllemnnrle) befallen, und wir gehören nicht zu denen, die in jedem Untertan des Kaisers, der mit einem Kodak spazieren geht, einen Spion sehen. Diese Art Wahnsinn überlassen wir den Preußer in Elsaß- Lothringen, die nicht sehen können, daß ein Franzose die Grenzen deL Reichslandes überschreitet, ohne ihn von einem Aufgebot von Polizeikommissaren und Gendarmen beaufsichtigen zu lasten. Trotzdem sind wir genötigt, die Beobachtungen, die wir eben gemacht haben, in Zusammenhang zu bringen mit dem eigentümlichen Widerwillen, den die deutschen Offi ziere, die nach Tunis kommen, haben, sich bei dem die Okkupationsdivision kommandierenden General zu melden — ein Besuch, der ihnen durch die inter nationalen Verträge zur strengsten Pflicht gemacht Verbindung, die, wie jetzt erwiesen, bestanden hat zwischen dem Algerier Koualdia Salah den Amar, der nach Tunis kam, um zu versuchen, eine paniS- lamitische Bewegung ms Leben zu rufen, und Herrn Oppenheim, dem deutsche», jetzt in Kairo lebenden, Baron, der un- auf Befehl des Grafen Tattenbach seinerzeit so viele Schwierigkeiten in Marokko schuf. Wenn wir alle diese Indizien zusammenfasten, so ergibt sich ernstlich der Verdacht, daß Deutschland die Verhältnisse in Tunis nicht mit genügender Gleichgültigkeit verfolgt, und daß in unserem Lande eine zum mindesten verdächtige Propaganda für Deutschland im Gange ist." Wir enthalten uns jedes Kommentar- hierzu. Es genügt wohl, dies niedriger zu hängen. Oktober, »l««g Ilt troße irsch- g- nach Carthago zu wallfahrten und dann wieder an Bord zu gehen. Einige von ihnen besuchen ganz Immerhin ist es aber gut, einen Umstand zu be achten, der zu denken gibt: Jedermann weiß, daß viele wohlhabende Touristen nicht gern bares Geld oder Banknoten mit sich führen; Furcht vor Dieb stahl oder gar Schiffbruch, der Aerger, Geld oder Noten bei sich zu haben, die in dem betreffenden Land, das man besucht, keinen Kurs haben — das sind genügend Gründe, um einen zu veranlassen, sich lieber mit Kreditbriefen auf Banken an den wichtigsten Punkten, die man zu berühren gedenkt, zu versehen. Dementsprechend werden, sobald ein deutscher Dampfer bei uns anlegt, unsern Finanz instituten Kreditbriefe vorgelegt und von ihnen auch bezahlt, deren Höhe schwankt, die aber bisher zwei- bis dreitausend Franken nicht überstieg. Dieses Jahr aber haben einzelne Kreditbriefe Beträge von 30 000 bis 40 000 Franken erreicht. Wozu konnten die Inhaber der Kreditbriefe wohl so bedeutende Summen brauchen? Wir dürfen nicht vergessen, daß alle deutsche Touristen sich nicht damit zufrieden geben, nach der Landung in La Goulette (dem Hafen von Tunis) ne AuS- u ver- l Hl. zugeben müssen — die tunesischen Hoteliers ver leumden, wollte man sagen, daß man 30—40000 Franken ausgebcn muß, um dies Land, wenn auch noch so gründlich, zu bereisen. Man muß sich also verwundert fragen, wo alles dieses Geld bleibt? Wir wünschen gewiß nicht, daß es von uns heißen könnte, wir seien von Deutschenhaß (pbobie Siadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 27 Oktober 1906. Ur. Polster, Bürgermeister. s W »ufch von Hamburg kommend, alle Häfen Nordamerikas und fährt bis Odessa; die Hamburg — Amerika- Linie endlich ist im Begriff, eine Linie zwischen Marseille und dem Persischen Golf einzurichten. Der Bericht hebt hervor, daß diese ganze Aktivität der Deutschen durch keine Bedürfnisse des Handels gerechtfertigt ist, und daß ihr Ziel ebensowohl ein politisches wie ein kommerzielles sei. Das ist auch unsere Ansicht, und als Beweis 'genügte unS die Seit der letzten Bekanntgabe neuaufgenommener Bürger haben das Bürgerrecht erworben die Herren: ist. Die Nichtbefolgun, dieser Regel hat, wie seinerzeit berichteten, ein Rundschreiben an alle Hörden des Protektorats veranlaßt. Vor kurzem hat ein Bericht des Konsuls III. abend die sich für die augegebenen großen Beträge akkreditieren lassen, zu der Kategorie dieser gewissenhaften Reisenden gehören. Nun hieße es aber — das wird man s Fabrikweber Karl Wilhelm Köhler, Installateur Otto Alexander Krause, Fabrikweber Max Paul Leipziger, Schneidermeister Ernst Emil Mehner, Bürstenmacher und Weber Heinrich Eduard Meier, Malergehilfe Matthäus Georg Jean Meinelt, Schleifer Julius Oskar Meher, Hausweber Friedrich Gotthilf Müller, Strumpfwirker Leberecht Alba« Müller, Fabrikant Paul Ott- Müller, Fabrikweber Friedrich Hermann Nagel, Malergehilfe Panl Richard Pfüller, Oberpostsekrctär Reinhold Pohl, Amtsgerichts-Assessor Eduard Otto Polster, Gastwirt Emanuel Arthur Poppitz, Lehrer Karl Robert Theobald Preutzler, Fabrikweber Hermann Eduard Reichenbach, Prakt. Arzt Dr. med. Theodor Alfred Reinige, Lagerist Karl August Reitz, Fabrikweber Emil Max Renther, Steinmetz Kranz Otto Riedel, Postassistent Karl Edmund Schmutzler, Schriftsetzer Max Theodor Schönfutz, Postdireklor Karl Ernst Seidel, Hausweber Paul Oskar Semmler, Wirknadelmacher Friedrich Max Spindler, Strumpfwirker Friedrich Emil Stratz, Handarbeiter Richard Max Tetzner, Handelsmann Herman« Friedrich Uhlig, Konditor Karl Hermann Uhlig, Fabrikweber Franz Otto Vogel, Hausweber Karl Heinrich Voigt, Strumpfwirker Emil Paul Wagner, Hausweber Moritz Wilhelm Weife, Strumpfwirker Jonatha« Paul Wetzel, Hausweber Friedrich Wilhelm Wolf. bez. 15. September 1906 über 80 Mk., — und bez. 74 Mk., — mit dem Anträge auf vorläufig voll streckbare kostenpflichtige Verurteilung des Beklagten zur Zahlung von 154 Mk. — Pfg. Wechselsumme nebst 6^ Zinsen von 80 Mk. — Pfg. seit dem 30. Juli 1906 und von 74 Mk. — Pfg. seit dem 15. September 1906 und 5 Mk. 26 Pfg. Wechselunkosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung der Rechtsstreits vor daS Königliche Amtsgericht zu Hohenstein-Ernstthal auf den 7. Dezember 1VV«, vormittags S Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hohe«stei« Ernstthal, am 26. Oktober 1906. Der Gerichtsschreiber des Königliche« Amtsgerichts. ei«. Oktober enhauS g des h : Ober-' mittag glieder ßen. g bittet «d. Äue dem Keiche. Zur Hochzeit des Prt«ze« Joha«« Georg. Am heutigen Tage findet in CanneS die Hochzeit des Prinzen Johann Georg mit der Prinzessin Maria Immakulata von Bourbonstait. Die G.dank n des sächsischen Volkes, das sich seine B-grüßung des Hoheit Paare« für den Tag der Ankunft auf dem Boden der säch sischen Heimat vorbehält, begleiten das Paar bei diesem wichtigen Lebmsschritt mit dem aufrichtigen Wunsche, daß ihre Ehe von reichem Glück gesegnet sein möge zum Wohl auch des Vaterlandes. Am gestrigen Tage ging der kirchlichen Feier, die heute stattfindet, die Ziviltrauung voraus, die der Maire von Cannes, Capron, vollzog. In einer Rede hob er hervor, daß die in Cannes ge borene Braut wegen ihrer lebhaften Beteiligung b«i Fabrikpacker Richard Emil Anger, Amtsrichter Ernst Richard Bach, Latcrnenwärter Otto Moritz Barth, Fabrikweber Ernst Heinrich Barthel, Gastwirt und Materialwarenhändler Friedrich Emil Baumgärtel, Strumpfwirker Robert Paulus Beck, Maurer Wilhelm Richard Bergman«, Fabrikweber Karl Robert Boh«e, Fabrikweber Emil Paul Burkert, Musterzeichner Karl Drescher, Hausweber Karl Otto Drescher, Welkführer Max Gustav Fährman«, Schlosser Karl Friedrich Fischer, Strumpfwirker Paul Richard Flöther, Fabrikweber Friedrich Herman« Foetsch, Schuhmachermeister Friedrich Paul Foetsch, Po,tassistent Friedrich Heinrich Richard Götze, Fabrikweber Richard Alfred Goldfchadt, Wtrknadelmacher Karl Herman« Gränitz, Fab.Expedient Hermann Linus Grau gen. Röber, Fadenschlauchfabrikant August Robert Greim, Milchhändler Gustav Hermann Günther, Fabrikweber Friedrich Wilhelm Hanke, Fabrikweber Karl August Heerltng, Weber Otto Richard Heerltng, Kaufmann Arthur Heidel, Maurer Emil Oskar Heinig, Fabrikweber Albin Emil Heinze, Strumpfwirker Karl Gustav Herrmann, Hausweber Paul Gerhard Hoppe, Fabrikweber Arthur Klemens Horn, Fabrikweber Johann Friedrich Horn, Schulhausmann Karl Paul Kaufmann, Postassistent Gustav Otto Franz Alfred Knof, Stationsgehilfe Aurel Willy Knoth, Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch du Austräger pro Quartal ML IHb durch die Post Mk. z 92 frei in'S Haus. Gemäß tz 48 der Ausführungsverordnung zum Einkommensteuergesetze in Verbindung mit ß 16 der Ausführungsverordnung zum Ergänzungssteuergesetze wird hierdurch bekannt gemacht, daß auch denjenigen Beitragspflichtigen, welchen eine Aufforderung zur Deklaration «icht zugestellt wird, es freisteht, eine Deklaration über ihr Einkommen und bez. ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen bis zum 21. November d. Js. hier einzureichen, zu welchem Behufe Deklarationsformulare unentgeltlich bei der Stadtsteuerbuch» halteret — der Annahmestelle für Deklarationen — auf Verlangen verabfolgt werden. Alle Ve^reter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pflegschaft stehen,- ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, eingetragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berggewerkschaften usw.), sowie die Vertreter von sonstigen, mit dem Rechte des Vermögen erwerbs auSgestatteten Personenvereinen und Vermögensmassen werden gleichzeitig hierdurch aufgefordert, für die von ihnen Vertretknen, soweit sie ein steuerpflichtiges Einkommen haben und bez ergänzungs- steuerpflichtiges Vermögen besitzen, Deklarationen bei der Gemeindebehörde auch dann einzureich.n, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Gtadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 29. Oktober 1906. Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TnMeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrmd n. f. w. Bord zu gehen. Einige von ihnen besuchen ganz deutsche Lloyd hat einen regelmäßigen Schnelldampfer- Tunesien, und es scheint wahrscheinlich, daß diejenigen,! verkehr zwischen Marseille und Alexandrien ins dtp stil-(Ixbxn gerufen ; die deutsche Levante-Linie berührt, Die Firma Wilh. Mötz in Weißenfels a. S. — vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. j Haubold in Hohenstein-Ernstthal — klagt gegen den Schuhmacher Emil Tetzner, früher in Gers- -ovf, Bez. Chemnitz, jetzt unbekannten Aufenthaltes, im Wechselprozeß aus zwei von dem Beklagten angenommenen Wechseln vom 21. März und bez. 15. Juni 1906, fällig gewesen am 30. Juli und Deutsche Umtriebe in Tunis. Die tunesische Zeitung „La Tunisie I r a n g a i s e" hat kürzlich einen Artikel ge bracht, der es verdient, in Deutschland gelesen zu werden; charakterisiert er doch in unübertrefflicher Weise die Nervosität, die sich der Franzosen be- mächtigt, sobald sie irgendwo mit Deutschen zu sammentreffen. In dem Artikel heißt es in wört licher Uebersetzung also: „Einer unserer Freunde, den die Natur seiner Beschäftigung dazu führt, viel im Innern Tunesiens zu reisen und mit den Eingeborenen zu verkehren, teilt uns mit, wie sehr eS ihn gewundert hat, bei nahe überall, besonders aber bei den Oukils der HabouS (Kirchengüter) Chromolitographien zu sehen, von denen die einen den Sultan von Konstantinopel darstellen und die anderen den Kaiser und die Kaiserin von Deutschland. Wilhelm II. ist in kriegerischer Rüstung gemalt, mit Küraß und den Helm auf dem Kopf. Diese Chrom os sind gan- neu und nehmen bei jedem Eingeborenen den Ehren- platz ein, sei eS im Saal, im Zimmer oder im Bureau, wo da« Publikum Zutritt hat. Andererseits ist zu bemerken, daß der deutsche Touristenverkehr in Tunis niemals so lebhaft ge wesen ist wie seit zwei oder drei Jahren. Gewiß kann man das mit Beifall begrüßen; denn so kurz der Aufenthalt der Passagiere, die uns die prächtigen Dampfer aus Hamburg zuführen, auch ist, so zieht der lokale Handel doch den ersicht lichsten Nutzen daraus und wir sind die ersten, die eine Fortdauer dieser Bewegung wünschen. ! Arntsblcrtt ftir dar königliche Amtsgericht und den Atadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Geinernöe-Verwalttrngen RsL nrnliegenöen Ortschaften. Kekauntmachuug, Um Irrtümer zu vermeiden wird hiermit bekannt gemacht, daß die hiesige OrtSfeuerwehr im Laufe dieser Woche eine Nachtübung abhält. Hermsdorf, den 30. Oktober 1906. Der Gemeinvevorstanv. Müller. atze« lster- üofas umge- fabe- a em- l-l, irkt 4. ufch, Krenn- und Deckretsrg-Anktion auf Oberwaldenburger Revier. ES sollen am Freitag, den 2. November s. o. von Vormittags 9 Uhr ab im Hotel zu de« 3 Schwane« in Hohe«stetn-Er. 45 Rm. Schneidelreisig 10,70 Wllhdrt. Nh.-Reisig und ca. 200 Rm. Fl.-Deckreisig, aufbereitet in den Abt. 6, 7, 42, 43, 44 und Badeholz versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwald. I«for«to nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Anuouceu- Sxpeditionen solche zu Origmalpreifen. nzeln. 5. mu», - 33.