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Pulsnitzer Anzeiger : 17.10.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194210179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19421017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19421017
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Bemerkung
- Seiten 3-6 in falscher Reihenfolge eingebunden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-10
- Tag 1942-10-17
-
Monat
1942-10
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 17.10.1942
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Soimadend / Sonntag, 17. /18. Oktober 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorn« Anzeige Rr. 244 - Seite 6 rurer aver auG nur eine Spur anständigen soldatischen Empfindens hat, muh zugeben, daß die oben geschilderte Be handlung der deutschen Gefangen bei Dieppe und auf Sereq aller Menschlichkeit und soldatischen Ehrauffassung Hohn spricht und die einfachsten Soldatenrechte gröblich verletzt. Es sind also die Engländer, die sich schwere Verstöße gegen das Genfer Kriegsgefangenen-Abkommen haben zuschulden kommen lassen. Auch die vom englischen Premierminister Churchill im Unrer- haus versuchte Rechtfertigung des englischen Vorgehens durch eine völlig unwillkürliche und abwegige Auslegung des Genier Abkommens kann hieran nicht das geringste ändern. Eebenw willkürlich und abwegig ist sein Versuch, es als einen Verstoß gegen bas Abkommen hinzustellen, daß die deutsche Wehrmacht das rechtswidrige Vorgehen Englands gegen die deutschen Kriegs gefangenen nicht tatenlos hingenommen hat. Völkerrechtlich entscheidend ist folgendes: An der Spitze des Genfer Abkommens steht als leitender Grundsatz die Verpflich tung, die Kriegsgefangenen jederzeit mit Menschlichkeit zu be handeln und ihre soldatische Ehre zu achten. Wenn eine krieg führende Macht, wie es die Engländer in Dieppe und Sereq gegenüber deutschen Kriegsgefangenen getan haben, diese Fun damente des Abkommens verletzt, so kann sie sich nicht ihrerseits zu ihren Gunsten auf dieses gleiche Fundament berufen und von ter Gegenpartei fordern, daß diese an der Behandlung ihrer Kriegsgefangenen nichts ändert. Die Auslegung des Abkommens durch Herrn Churchill, wo nach selbst wenn eine kriegführende Macht völkerrechtswidrige Handlungen gegen die in ihrer Hand befindlichen Kriegsgefan genen verübt, ihre Gegner sie stillschweigend hinnehmen müssen, vürde das ganze Genfer Abkommen ad absurdum führen. Bei- pielsweise würde die englische Regierung dann die Berechti gung in Anspruch nehmen können, deutsche Kriegsgefangene mr- gungern zu lassen, während die deutsche Regierung nach Herrn Lhurchills Auslegung gleichwohl verpflichtet bliebe, in der Ver- orgung der englischen Kriegsgefangenen keinerlei Aenderungen -intreten zu lassen. Damit ist das Verhalten dec Briten bei Oieppe und auf Sereq hinreichend gekennzeichnet. Noch wettere Berdrechermethoden IV. Das Verhalten reiht sich „würdig" an zahllose grobe Verstöße der Briten gegen die einfachsten und natürlichsten Ee- wte menschlicher Achtung und gegen Grundregeln des Krirgs- ,ölkerrechts. Einige der schwerstwieaenden Fälle sollen, um das 8ild von den Methoden englischer Kriegführung zu vervollstän- >igen, nunmehr der Oessentlichkeit unterbreitet werden. Ein Beute-Aktenstück über „Explosives-, Demolti- äons,. technical Jnstructions, — Treps and Mines" (Spreng- toffe, Zerstörungen, technische Anweisungen, Fallen und Minen) mthält eine umfangreiche Dienstanweisung für Pioniere zur -Verwendung von Spengstofsen und Minen. Auf Seite 28 iefindet sich" folgende Anmerkung: „Das Mitnehmcn von einem oder zwei Kriegsgefangenen sei den Suchtrupps ist ein erheblicher Aktivposten und kann zum ilussinden von versteckten Sprengladungen wertvolle Dienste .eisten." Diese Anordnung für das Vorschicken von Gefangenen zum Minenräumen ist ein eindeutiger dokumentarischer Beweis licht nur für die Duldung sondern geradezu für das Befehlen ünes besonders schweren Verstoßes gegen das Kriegsgesange- lenrecht. V. In einer Unzahl von Fällen ist auf Soldaten in Seenot geschossen worben. Derartige Fälle sind insbeson dere im Schiffsverkehr nach Kreta immer wieder voraekom- nen, und zwar so häufig, daß diese Beschießungen nicht Einzel tersehlungen untergeordneter Dienststellen sein können, sondern ibenfalls auf Befehl höherer britischer Kommandobehörden er olgt sind. Diese höheren britischen militärischen Stellen tragen »aher auch die Verantwortung für diese Kriegsverbrecher«. Mindestens so schamlos und brutal wie diele Vorfälle auf See waren auch die Methoden der Briten im Erolampf ruf Kreta. Hier haben die Briten schon dadurch schwerste Schuld auf sich genommen, daß sie lange vor Beginn des deutschen Angriffes den dann geradezu ungeheuerlich in Erscheinung zeirelenen zügellosen Bandenkrieg durch Aufhetzen und wohldurchbachie Organisierung der Zivilbevölkerung und vor allem durch reichliche Verteilung von Waffen verschieden ster Art vorbereitet haben. Die Hauptarbeit hierbei hat der Hauptmann John D S Pendleburv geleistet, der im Juni 1940 als britischer Vizekonsul und Vertreter des Intelligence Service nach Heraklion geschicki worden war. Der Völkerrecht- Widrigkeit seines Treibens war Pendleburv sich voll bewußt. ,„Das mag gegen das Kriegsrechl sein", steht in seinen Tage buchaufzeichnungen zu lesen, als er sich bei seiner Bewaif- nungsaktion über alle Bedenken völkerrechtlicher Ari immer wieder kalt Hinwegsetzle Für all diese Vorgänge besitzt die deutsche Reichsregierung die u n u m st ö ß l i ch e n Beweise in den Konsulatsaltcn, die aus Kreta vorgesunden wurden. Im Lauf der nur zehn Kampftage auf Kreta haben dann aber nicht nur die Freischärler aewütet. sondern im Verein mit ihnen haben auch Engländer. Australier und Neuseeländer sich . in kaum übersehbarem Ausmaß immer wieder rücksichtslos über die Grundgebote des Kriegsrechtes hinwrggcsetzt, und sich nicht wie Soldaten, sondern ww Zuchthäusler benommen. Die Einzelheiten, über die durchweg protokollarische eidliche Aussagen vorliegen, sind zum Teil so ungeheuerlich und grau enhaft, daß sie bisher der Oessentlichkeit nicht unterbreitet werden können. Der Fälle sind jedensalls so viele, daß die Aussagen darüber einen stattlichen gedruckten Band füllen. XI. Bei dem Angriff der deutsch italienischen Panzerarmee am 4. Juni 1942 wurden die „Ständigen Besehle" der 4 engl. Panzerbrigade erbeutet. Fm 26. Abschnitt heißt es über die B e- -andlung der Kriegsgefangenen: „Die Verneh mung von Gefangenen ist eine äußerst wertvolle Nachrichlen- i quelle, insbesondere dann, wenn die Vernehmung zu einem Zeitpunkt erfolgt, in dem der betreffende Gefangene noch er schüttert und noch nicht vollständig wieder im Besitz seiner normalen geistigen Verfassung ist. Weder Nahrung, noch Schlaf, noch Trank, noch irgendeine Gefälligkeit oder irgendeine Bequemlichkeit ist den Gefangenen zu gewähren. Auch ist jede Unterhaltung verboten, bis das Verhör durch die zuständigen Stellen durchgeführt worden ist." Allerdings ist auch hier die britische Negierung, bevor die vom Oberkommando der Wehrmacht am 5. Juni 1942 ange- drohten Gegenmaßnahmen wirksam wurden, äußerlich von die sem Befehl schleunigst abgerückt und Hal dabei erklärt: „Sofortige Maßnahmen wurden ergriffen, um Nachfor schungen anzustellen und Erlasse dieser Art zu annullieren, i wenn sie ohne Ermächtigung von einem subalternen Kom- i mando ausgegeben sein sollte. Es sind genaue Weisungen er- ! teilt worden, damit die Kriegsgefangenen der Achse strikt in Uebereinstimmung mit den Bestimmungen der Genfer Kon vention behandelt werden." VII. Schließlich verdient noch das folgende Beispiel für oie verbrecherischen englischen Kampsmethoben an Vie OejsttU- lichkeit gebracht zu werden: Ende Dezember 1941 war in der weiteren Umgebung von Kopenhagen ein in London Ausgebildeter abgesprungen, fedoch tödlich verunglückt, da der Fallschirm sich nicht ordnungs mäßig entfaltet hatte. Bet Untersuchung de, Esten ergab sich, ! daß er unter der Fliegerkombiuatton eine typticke Eangsterpiftole trug. Die Besonderheit bestand darin, daß ver Träger mit der Hand in seder Stellung durch Betätigung eines besonderen Vodenzuges, der unter dem Aermel liegt und nicht zu sehen ist, schießen kann. Der beabsichtigte Zweck dieser Einrichtung liegt klar zutage. Er besteht daran, den Festnehmenden aus nächster Entfernung bei scheinbarer Ergebung durch Hände-Hoch-Heben in hinlerlisti- ger Art und Weise umzulegen; denn diese Apparatur ermöglicht es, mit erhobenen, hinter den Kopf und auf den Rücken gelegten Händen sowie mit hochgehaltenen Armen zu schießen. Diese Beispiel« aus der Fülle des vorliegenden Materials sollen beweisen: 1. daß die britischen Kampsmethoben übereinstimmend auf allen Kriegsschauplätzen den völkerrechtlichen Abkommen und rll'gemeinen Regeln des Kriegsoölkerrechis zuwiderlause n. 2. Daß das britische Kncgsministerium schon zweimal unter rem Druck der durch Deutschland angedrohtcn Bergeltungsmag» rahmen derartige völkerrechtswidrige Befehlt aushebrn zu wol- «n, versprach, daß es sich aber dabei nicht scheut, zur Vermeivung ler deutschen Vergeltungsmaßnahmen nur mit erlogenen Erklä- «ungen zu arbeiten, um bei nächster Gelegenheit dieselben dar- iarischen Methoden bei der Behandlung der deutschen Gesan« zenen wieder anzuwenden. Das allein sind die Gründe, die das Oberkommando der Wehrmacht diesmal veranlaßt haben, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, denn es ist dem deutschen Volk gegenüber ver pflichtet, nicht nur die Ehre seiner Soldaten zu schützen son- sern vor allem eine menschliche Behandlung deutscher Gesan- zcncr einein Gegner gegenüber durchzuseyen, dem das Gefühl für jede humane oder gar ehrenvolle Behandlung von gesan- jenen Soldaten völlig sehlt. Im Hinblick aus diese deutschen Gegenmaßnahmen hat >er englische Rundfunk am 9. Oktober 1942 um 15 Uhr über ren Sender Coventry bekanntgegeben: ,Hn London werd in krwägung gezogen, daß die englische Regierung alle Ge iangenen der Achsenmächte vom gleichen Gesichis- funkt aus betrachten und keinen Unterschied zwischen talienischen und deutschen Gesungenen machen wird" Angesichts dieser Meldung, die die englische Regierung mrch den Rundfunk Hai verbre lassen, sicht sich die veul, iche Regierung veranlaßt, die auf allen Fronten den verbün- seten Feinden abgenommenen Kriegsgefangenen ebenfalls als Linheit zu betrachten. Völkerrechtswidrige oder unmensch- tche Behandlung deutscher Kriegsgefangener aus irgendeinem Kriegsschauplatz, z. B. auch in Sowjetrutzland, wird dann von «yt ab die Gesamtheit der von Deutschland eingrbrach. >en Gefangenen ohne Rücksicht auf ihre Nationalität zu en«. selten haben. ' I I t ! ! ' ' I WWWlUMMk KOMKtt vor, l-Sf-f-I-S» Lopyrigkt b? Or. ^rUrirr vow Dorp, br-ettal I. 12. Fortsetzung. l Die Sonne stand tief und versandte rotglühende Strah len, als Sabine, jäh erwachend, in das runde Gesicht der Mamsell sah, das sich über sie neigte. Es war sehr blaß, dies vertraute Gesicht, und um seine dick verschwollenen, geröteten Augenlider liefen von den Backenknochen aufwärts strahlen- förmig in einen Punkt mündende Knitterfältchen, die das Kind noch nie vorher erblickt zu haben meinte. „Komm ins Haus", sagte die Mamsell sehr sanft, „es ist Zeit zu«n Abendbrot, und du mußt auch ins Bett." Sabine erhob sich gehorsam. Sie gab ihre kleine Hand vertrauensvoll in die große, ein wenig harte der Mamsell und ließ sich ins Haus führen. Sie aß ihr Abendbrot auf ihrem Zimmer, ohne nach Apollonia oder der Mama zu fragen. Auch als es wiederum die Mamsell war, die sie ent kleidete, badete und ihr das Nachthemd über den Kopf streifte, blieb sie stumm. Aber keiner glaubte, daß ihr kleines Hirn leer von Gedanken gewesen sei, weil ihr Mund nicht sprach! Die lautlose Stille im Haus, das Gesicht und behutsame Wesen der Mamsell, die, jedes noch so geringe Geräusch ver meidend, auf ihren Filzschuhen hin und her ging, daS Aus bleiben der Apollonia, die nicht kam, um mit ihr zu beten, all diese Dinge redeten mit eindringlicher Gewalt zu ihrer Seele. Und aus dieser kindlichen Seele, die noch taufrisch, noch nicht abgestumpft gegen alles Schwebende war, stieg klar die Botschaft von einein Geschehen in ihr Hirn auf. Sie brauchte nicht erst den Augenschein. Sie wußte mit nubcirrbarer Sicherheit! Als die Mamsell eben zur Tür hinaus wollte, hörte sie bas Kind von seinem Bett her leise sagen: „Während ich schlief, haben sie das Brüderchen hinansgetrageu, und nun ist es bei den Ahnen. Was kommt aber dann, Mamsell? — Mutz es in der Erde bleiben?" Die Mamsell kämpfte mit ihren Tränen. „Nur sein Körper bleibt unter der Erde", erklärte sie endlich zögernd. „Die Seele — und der Pastor sagt, daß die Seele immer die Hauptsache ist — die fliegt in den Himmel." „Ich weiß nicht", murmelte Sabine nachdenklich. „Der Zauberer hat gesagt " „Was für ein Zauberer?" forschte die Mamsell stirn runzelnd. Sie bekam keine Antwort. Das Kind war eingeschlafen. * SechS Wochen später kam Besuch ins Schlotz. Besuch, Ler eigentlich nur über den Sonntag bleiben und nicht stören wollte, aber dann doch ganze zwetundzwanzig Tage da war. Das geschah in Abwesenheit des Vaters, der sich, nachdem die Erütearbeiten auf dein eigenen Gut eingerichtet waren, für kurze Zett auf jenes der Mama begab, um dort nach dem Rechten zu sehen. Sabine kam eben Hand in Hand mit ihr aus dem Park zurück, wo sie dem Brüderchen, das in der Kapelle unter einer schwarzen Marmorplatte schlief, eine« großen Busch Spätrosen gebracht hatten, als ein mächtiger, staubfarbener Reisewagen langsam in die offenstehende Einfahrt bog. „Hanni!" rief eine Helle Frauenstimme, die ganz offen bar der am Steuer sitzenden Dame gehören mußte, denn im Polster des Automobils sah man nur noch die lederbemützten Köpfe zweier männlicher Wesen. „Da bist du ja!" Die Diama blieb stehen und seufzte fast erschreckt: „Ach Lu lieber Gott!" Wenige Augenblicke später jedoch hatte sie sich gefaßt und erklärte der indessen aus dem nun haltenden Wagen Gestiegenen, daß sie sich sehr freue, sie zu sehen. Während die kleine, bewegliche Frau im weißen Auto mantel und ebensolcher Kappe, die Mama umarmend, wort reich versicherte, daß sie auf einer Reise hier vorüberkom- mcnd, nur einmal Guten Tag sagen, aber keineswegs stören wollten, sah Sabine einen etwa fünfzehnjährigen Jungen aus dein Auto klettern. Er war ewiglang,- als er endlich auf der Erde stand, schien er fast so groß wie der Vater, dessen Lie Kriegrlolomoiioe Eine Neukonstruktion von kriegswichtiger Bedeutung — Sie erspart Arbeitskraft, -zeit und -material Von Fachamtsleiter Georg Körner, Berlin In diesen Tagen Hal sie sich vorgestcllt - die Kriegs- lotomotive. Im schlichten grauen Anstrich, ohne seine Lack stretfen, aber einfach und klar in ihrein Aufbau. Ihre Einzel- teile weisen eine gewisse Eleganz auf, hervorgerufen durch die befruchtende Wirkung freier Konstrukteure und den Einsatz des Hauptausschusses für Schienenfahrzeuge beim Reichsminister für Bewaffnung und Munition in Zusammenarbeit mit der Deutschen Reichsbahn. Sie ist ein Kind des Krieges. Daher mit allem ausgestaltet, was die Erfahrungen des Krieges und eines unerbittlichen öst lichen Winters uns gelehrt haben. Sie wird als einzige Bau art jetzt von allen großdeulschen Lokomotivsabriken hergeslelll. Der Führer hat hierzu den Befehl erteilt, um in dieser Zeit ein umfassendes Neubauprogramm an Lokomotiven laufend durchzuführen. Die neugeschasfene Kriegslokomotive einschlietz- ich Tender ist um 26 OOOKiloqrammEinsatz material leichter als ihre Vorgängerin gleicher Baugattung. Was aber noch schwerer wiegt: 6000 Stunden Arbeitszeit werden an jeder Kriegslokomotive eingespart. Uns ist heute jedes Kilogramm Rohstoff, jede-Kilowattstunde an Energie, jede zupackende Hand und jeder denkende Kopf kost bar geworden. Wer in allen diesen Dingen einspart und rationell einsetzt, hilft unser Kriegspotential laufend verstärken. Wie wertvoll ist in diesem Zusammenhang die umfangreiche Typen- vereinfachung! Die Zahl der Dampflokomotiven z. B. ist von 119 auf 12, die der Motorlokomotiven von 97 auf 5 herab gesetzt worden. Insgesamt sind in sechs Monaten 1 150 000 Arbeitsstunden eingespart worden. Beiin Lokomotivenbau konnte dadurch vom 1. April bis 1. September 1942 eine Produk tionssteigerung von 92,5 v. H. erzielt werden. Eine einfache, klar aufgebaute und starke«« Belastungen widerstehende Kriegslokomotive ist gebaut worden. Die deut schen Eisenbahner — die vielen Hunderttauseude der Gefolg schaft dieses größten Verkehrsbetriebes der Welt — werden sie mit Freuden ii« ihre Betriebsgeineinschaft aufnehmen. Tausende unserer Güterzüge und Militärtransporte wird sic nun überall dort hinbringen, wo sie nach den Weisungen der Führung be nötigt werden. Turnen und Sport Turnoettin Pulsnitz Meitzner Seite Handball Am Sonntag, 18. Oktober, 10 Uhr, am Dolksbad Pulsnitz M, S. tragen wir zum zweiten Male ein Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft der Luftwaffe (Bereitschaft Pulsnitz) aus. Es i st zu erwarten, daß die Luftwaffe alles dransetzen wird, unsere Mannschaft zu schlagen. Es spielen: Herrlich; Schlenker I, Schlenker II; Baumann, H. Berndt .Hübner; I. Putzke, Kaden, H. Traber, E. Traber, Schäfer. Ersatz: Berndt l und II. Ergebnis vom vorigen Sonntag: 2m Pslichtspiel gegen die Mannschaft von Kamenz konnten wir einen Sieg von 9:3 Doren erfechten. hohe Figur die der Mama um zwei Köpfe überragte. Aber als auch bas zweite männliche Wesen mit seiner Hilfe auf dem Parkweg gelandet war, wurde sie irre an Lieser Mei nung, denn an Lessen Länge geinessen war Ler Junge nicht viel größer als andere seines Alters. Sabine achtete nicht darauf, was Lie beiden Damen spra chen. Sie sah nur noch das schmale Gesicht Les älteren Herrn« an, Ler Lie Hanö Ler Mama so behutsam, wie wenn sie auSj GlaS unb zerbrechlich sei, an die Lippen führte. Er redete! kein Wort Labei, Loch aus seinen dunklen Äugen drang et« so warmes Leuchten zarter Güte, daß LaS Kind ihn im Augenblick stürmisch zu lieben begann. „Und wen haben wir da?" fragte er jetzt mit angenehm leiser Stimme. „DaS ist Sabine", erklärte Lie Mama, ihr Stieftöchterchen an sich ziehend. Die Dame iin weißen Automantel bückte sich, um LaS Kind geräuschvoll zu küssen, wonach sie sehr schnell und in einer ihm unverständlichen Sprache zu rede« anfing. Die Mama antwortete ihr ebenso; darüber noch mehr als aus Gründen Les überraschenöerweise empfangenen Kusses befremdet, zog sich Sabine ein wenig hinter Len Rock ihrer Stiefmutter zurück. Der große Mann mit den angegrauten Schläfen beugte sich lächelnd zu ihr herab. „Nun, gibst Lu mir nicht die Hanö? Wir werden doch nicht nachträglich schüchtern werden!" Sie sah ihn, ihre kleinen Finger hastig in die seinen legend, vertrauensvoll an und hob das Gesicht zu ihm aus, worauf sich ihr wunderbarerweise sein Ohr entgegenneigte, wie wenn er gewußt habe, Laß sie wünschte, ihm ganz allein etwas zu sagen. „Warum spricht die Tante, wenn man eS Loch nicht ver- steht?" flüsterte sie in LieseS große, schöngcwölbte Ohr. „Und weiß die Mama, was sie meint?" „Sie haben ein Geheimnis miteinander", wisperte der große Mann zurück. „Es ist ganz genau dasselbe wie mit uns, nur Laß wir kein Geräusch dabei machen." Sabine nickte verständnisvoll, obgleich sie LaS Erklärte mehr erfüllte als begriff. (Fortsetzung folgt.)
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