Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190609140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060914
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060914
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-09
- Tag 1906-09-14
-
Monat
1906-09
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.09.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend Sonntag einen Fassungsinhalt von über 2500 Kubikmeter der soll von Rolls auch beim Gordon Bennett der Lüfte internationalen Wettbewerb gut abzuschließen. Ei hält trotz aller Dementis die Behauptung aufrecht, klärte, wie ähnlich ihr beider Los Königs Menelaus des Guten sei. davon war, daß Suzanne d'Herbuty statt ziveier Freunde und Tröster dem des seligen Und die Folge mit einem Male gar keinen mehr oft in einen Hinterhalt, um ahnungslose Reisende abzufangen, zu töten und zu verzehren. Bei einigen am 30. September in Paris gesteuert werden. Der Ballon bewährte sich bei seiner ersten Fahrt ausge zeichnet, und Rolls hofft stark, bei dem großen Häuser umfaßt. Der Führer der Expedition bei der Abfahrt zwei versiegelte Briefe erhalten: eine machte ihm Mitteilung über die Lage Diamanteninsel; der andere, den er erst nach hat der der der v. 8—12 und 2-4 Uhr. 8-l2 u. 2—« 8—10 Uhr. Stadlbahnzügen ihrer Täschchen beraubt wurden, und ferner an den Raubanfall im Köln-Brüsseler Schnellzug hinter der Station Veroiers auf einen reichen, im Abteil allein fahrenden Herrn. Im letzten Augenblick bestieg der Attentäter das Koupec und stürzte auf den Reisenden, als der Zug in voller Fahrt war. Der Angegriffene wehrte sich mit Erfolg, worauf der Räuber bei Lüttich aus dem fahrenden Zuge sprang. Ein ganz ähnlicher Fall ereignete sich vei Brüssel. Leiter harren die Täter aller dieser Ueberfälle noch immer der Bestrafung. -j- Aufstieg eines Rtese«ballo«s. Der richtete sich der unheimliche Hintermann au- dem Sattel des Holzpferdes empor, zog einen Dolch aus der Tasche, und plötzlich, während das Karussel sich in toller Eile drehte, die jungen Leute in der Runde lachten und kreischten und jauchzten, stieß er Marguerite zweimal den Dolch in den Rücken. Da bar verstümmelte Leiche der Mutter des Pfarrers Kögel von Blöcktach aufgefunden. ES dürfte Raub und Lustmord oorliegen. -s Die Diamanteninsel. Man hat jetzt etwas genauere Nachrichten über die geheimnisvolle Expedition, die von einer Gruppe englischer Finanz- leute ausgerüstet wurde, angeblich um einen auf einer kleinen Insel des Atlantischen Ozeans ver borgenen Schatz einzuheimsen. Der Name und die genaue Lage der Insel sind noch nicht enthüllt, aber man weiß bereits, daß es sich nicht darum handelt, von irgend einem entthronten Monarchen oder von irgend einem Abenteurer versteckte Diamanten aufzufinden, sondern ganz einfach um die Ausbeutung einer Mine von fabelhaftem Reichtum. Die „Lema", das Schiff der Expedition, hat ein ganzes Bery- werkSmaterial mitgenommen, und die Ausbeutung dürfte sehr lange dauern, was daraus hervorgeht, daß die Schiffsladung auch mehrere zerlegbare der Zahl der Seeleute, die im Falle von Schwierigkeiten in Cu a verfügbar wären, beweist, daß Präsident Roosevelt die Möglichkeit einer Intervention in Betracht gezogen hat. Im Staatsdepartement wird mitgeteilt, daß die auf Bereitschaft für jeden Notfall gerichtete Politik deS Präsidenten v..gesehen habe, daß der Kreuzer „Denver") e r in Habana, der Kreuzer „Ma» rietto" morgen in CienfuegoS eintreffen und der Kreuzer „Des Moines" in Kty West weitere Befehle abwarten sollte. Der Nnterstaatssekretär des Auswärtigen, Bacon, hat erklärt, es habe keine Geneigtheit zur Veranstaltung einer Kund gebung in den cubanischen Gewässern bestanden. Der Aufstand habe aber einen solchen Umfang an- genommen, daß es nötig sei, Schritte zum Schutze Sieger geblieben. Das VI. Korps (rot) halte eine Stellung bei OyaS-Wahlstatt eingenommen und ging mit einem Teil seiner Kräfte gegen das (blaue) Ul. KorpS vor, welches östlich Liegnitz stand, um eine Bereinigung dieses Korps mit dem von Westen her anrückenden (blauen) V. Korps zu verhindern. Das UI. Korps schlug jedoch diesen Angriff ab, sodaß die rote Partei, von beiden feindlichen KorpS bedrängt, sich gegen Breslau zurückziehen mußte. 's Der Schnee vom Aetn» gehört dem Erz bischof von Catania und bildet eine nicht unerheb. liche Einnahmequelle des erzbischöflichen Stuhles. Der 3300 Meter hohe Gipfel deS Berges ist bis in den Juni hinein mlt Schnee bedeckt, der in dem heißen Sizilien wertvoll ist. Mittels Drahtseilbahnen wird er in großen Massen nach Catania gebracht, dort in Schneekellern eingestampft und im Sommer als ErfrischungSmittel benutzt. Die Gemeinde verwaltung der Stadt Catania, die in sozialdemo kratischen Händen liegt, hat nun in diesem Sommri die Verwendung des Aetnaschnees als gesundheits gefährlich verboten, da er mit vulkanischer Asche ver mischt sei. Der Kardinal-Erzbischof behauptet, der Aetnaschnce sei höchst gesund und das Verbot der Stadtverwaltung sei ein Racheakt, weil die Klerikalen bei den letzten Wahlen gegen die Sozialdemokraten gestimmt haben. Es ist nun zu einem Prozesse zwischen dem Erzbischof und der Stadt wegen des Aetnaschnees gekommen. 's Heftige Gewitter sind in Mittel- und Süd-Italien niedergegangen. Besonders in der Um gegend von Neapel hat das Unwetter stark gehaust. Zahlreiche Bäume sind entwurzelt und von den Wasserströmen fortgerissen worden. Bei Ottojano stürzte eine Brücke ein. 5 Personen wurden getötet. 's Schweres Eifenbahn-Unglück in Amerika. Aus New-Aork wird vom 12. dss. Mts. berichtet: Ein in östlicher Richtung fahrender nach Winipeg gehender Schnellzug der Canada- Pacificbahn fuhr in Azilda, der ersten Station west lich von Südburg in einen anderen Schnellzug hinein. 12 Personen wurden bei dem Zusammen stoß getütet, viele andere schwer verletzt. Der Loko motivführer meldet, die Luftbremse der Maschine sei während der Fahrt beschädigt worden, weshalb er den Zug nicht anhalten konnte. gedenkt mit der „Vritannta" am 14. Oktober auch in Berlin bei der Wettfahrt, die zur Feier de» fünfundzwanzigjährigen Bestehens des Berliner Verein« für Lustschiffahrt vom Schießplatz zu Tegel auS stattfindet, zu statten. -f Ei» russischer Ba»krä«ber 7 Aus Frankfurt a. M. wird unterm 12. September tele graphiert: Im Eisenbahnzuge starb gestern abend kurz vor der Abfahrt nach Költt plötzlich' ein Russe namens Tomaschawitsch. Bei der Untersuchung fand man 10 000 Ml. in Gold, Banknoten und Wert papiere, darunter solche der Wilnaer Hypotheken bank, in die Kleidung etngenäht. ES liegt Verdacht vor, daß der Verstorbene an den Bankräubereien in Rußland beteiligt war und dann flüchtig geworden ist. ist hoffnungslos. * Lebedame und Kammerzofe. Man schreibt dem „B.-T." auS Paris: Mademoiselle Suzanne d'Herbuty ist eine jener eleganten Damen auS der Welt, in der man sich nicht langweilt, die ganz Parts kennt. Sie tauchen eines Tages, von irgend einem der tonangebenden Lebemänner ent deckt und lanciert, auf, geben dem Boulevardklatsch ein paar Jahre lang Nahrung und verschwinden dann ebenso plötzlich, wie sie gekommen sind. Die meisten sind bescheidener, sehr bescheidener Herkunft und enden nicht in Glück und Glanz. Wenige haben so praktischen Sinn, daß sie in den Tagen der Jugend und Schönheit schon bedächtig an das Alter und seine Sorgen denken. Zu dieser Kate gorie gehört anscheinend Mademoiselle d'Herbuty — ihr wirklicher Name klingt sicher weniger aristokra tisch — ganz und gar nicht. Das hat ein Prozeß bewiesen, der sich soeben vor den Schranken des Pariser Gerichts abspielte, und bei dem die schöne Suzanne die Klägerin abgab, während eine frühere Kammerzofe von ihr auf der Anklagebank Platz nehmen mußte. Das Schicksal hatte der jungen Dame einen sehr ernsthaften Gönner und Freund in der Gestalt eines schwerreichen Rentiers zugeführt, aber leichtsinnigerweise gab sie ihm, um auch etwas „für'S Herz" zu haben, einen flotten Geschäftsreisen den zum Rivalen. Beide ahnten natürlich nichts voneinander. Aber wenn kein großer Mann vor seinem Kammerdiener bestehen kann, so vermag erst recht keine kleine Dame von der Klasse Suzannes ein Geheimnis vor ihrer Kammerzofe zu bewahren. Und eines Tages stellte Suzannes Zofe an sie das Verlangen, ihr dreitausend Francs auszuzahlen, wenn sie nicht wollte, daß der Geschäftsreisende von der Existenz des Rentiers erfahre. Die Situation war fatal, denn von dem Geschäftsreisenden hatte das holde Kind, ein Heiratsoersprechen, von dem Rentier aber die Zusage erhalten, in seinem Testa- ment bedacht zu werden. WaS blieb Suzannes also anderes übrig, als voll inneren Grim mes die dreitausend Francs herauszurücken. Nun wollte es aber das Unglück, daß eine Vor- gängerin dieser undelikaten Zofe aus Rache, daß sie entlassen worden war, beide Männer darüber ouf- nach sprang er im Fahren ab und entkam in der Menge, ohne daß irgendwer daran dack te, den Mörder zu halten, so blitzschnell hatte sich da« Drama vor aller Augen abgespielt. Marguerite lag in ihrem Blute auf den Stufen des Karussells. Ihr Zustand -s Schiffsunglück. An der Küste von See land ist eine unbekannte Gabasse gesunken. Die Masten ragen aus dem Wasser hervor. Die Besatzung »st ertrunken. -j- Unwetter in Spanien. Am Montag hat ein fürchterliches Unwetter in Bilbao viele Straßen überschwemmt. Mehrere Personen sind ertrunken. In Sagunt tobte ein Hagelwetter. Bei Kamora und Alcala in Guadalajara, Madrid und vielen anderen Orten schlugen Blitze ein, die großes Unheil anrichteten und eine große Anzahl Personen töteten. s Selbstmord eines Advokaten. Großes Aussehen erregt der in Pest auf grauenhafte Weise vollführte Selbstmord des Advokaturkandidaten und Hausbesitzers Dr. Heuthaler. Heuthaler war stein reich und schon einmal als geisteskrank im Sana torium; er wurde aber auf ein ärztliches Zeugnis hin als geheilt entlassen. Gestern vormittag sperrte er sich in seine reich eingerichtete Wohnung ein, zündete seine 10000 Bonde umfassende Bibliothek an allen Seiten an und stieß sich ein Küchenmesser inL Herz. Als man in die brennende Wohnung drang, war er bereits tot. Im Waschbecken lagen Hundert- und Tausend-Krouennoten zerrissen und durchweicht. -j- Große Stiftung. Kommerzienrat Eugen van der Zypen in Köln stiftete aus Anlaß seines Ausscheidens aus seiner Stellung als Generaldirektor der Vereinigten Stahlwerke van der Zypen und Wissener Eisenhütten 80000 Mark. Die Zinsen dieses Kapitals sollen zu jährlichen Beihilfen für Meister und Arbeiter verwendet werden, die 25 bezw. 20 Jahre in dm Werken der Dentzer Abteilung ge arbeitet haben. Bienen bringen eine Fabrik zum Stillstand. Ei ie eigenartige Arbeitsstörung passierte, wie mau aus Straßburg meldet, in der Markircher Bonboufabrik von Bippert. Große Schwärme von unzähligen lausend Bienen überfluteten die Arbeits läume und setzten sich an den Fenstern, Decken, Wänden und Geräten fest, so daß ein Weiterarbeiten ein Ding der Unmöglichkeit war. Viele der Tiere fieren kraftlos zu Boden, eine Folge des durch die allenthalben herrschende Dürre hervorgerufenen Nahrungsmangels, der sie sicher zu ihrer Wanderung veranlaßt haben wird. f Mißhandlungen in einem ttalie Nische« Waisenhause. In Ischia gründete vor 20 Jahren eine gewisse Marianna Sersale mit bischöflicher Erlaubnis ein Mädchenwaisenhaus. Nachdem schon mehrfach Gerüchte von Mißhand lungen einzelner Waisen aufgetaucht waren erregen jetzt Erzählungen Aufsehen, wonach angeblich infolge von körp«l chen Züchtigungen der Tod eines jungen Mädchen- eingetreten sein soll. Eine amtliche Untersuchung ist eingeleitet amerikanischen Interessen zu tun. Hirfch's Telegraphen-B«rea«. Rom, 13. September. Das Blatt „Patria Weinbauer Bielnascher in das im Weingebiet auf-f -j- Mord. Die „Allgäuer Zeitung" meldet auS hatte. Der Geschäftsreisende zog sein Eheversprechen zurück und der Rentier ging zum Notar, um sein Testament zu ändern. In dieser unerwarteten Notlage beschloß die verlassene Suzanne, wenig stens den Versuch zu wagen, jene einst gezahlten dreitausend Franks zurückzuerlangen. Sie zeigte ihre Zofe wegen Erpressung an, und das Gericht Hal ihr jetzt die Genugtuung bereitet, die Schuldige auf vier Monate ins Gefängnis zu schicken, so daß die arme Suzanne tatsächlich Aussicht hat, ihre drei tausend Francs wieder zu bekommen, wenn sie noch vorhanden sind. Landung öffnen darf, wird ihm genaue Angaben über den Ort machen, an welchem die Grabungen vorzunehmen sind. s Ein furchtbares Hagelwetter ging Dienstag Mittag über einigen östlichen Vororten von Berlin nieder. Kurz nach 12 Uhr entlud sich bei einer Temperatur von 15 Grad ein ziemlich schweres Gewitter. Plötzlich prasselte Hagel herunter und schlug bei Nordwind mit solchem Getöse gegen die Mauern und Dächer, daß man in den Woh nungen kaum noch sein eigenes Wort verstehen konnte. Die Schloßen waren so hart wie Kerneis und so groß wie Taubeneier. In der RahnSdorfer Gegend bedeckte der Hagel bald handhoch die Felder und Straßen. Als nach einiger Zeit die Sonne wieder durchbrach, wurde das Landschaftsbild ganz eigenartig. Unter der Einwirkung der warmen Sonnenstrahlen entwickelte sich eine Verdunstung, die alles in einen fast undurchsichtigen Dampf einhüllte. Die Sonne brauchte über zwei Stunden, um die Hageldecke zu schmelzen. Natürlich hat das Unwetter auch erheblichen Schaden angerichtet. Die Schloßen schlugen vielfach das Obst von den Bäumen. Die Gewittererscheinungen dauerten bis in den späten Abend hinein.s Bei aufziehendem Mond und stern klarem Himmel lah man um Mitternacht noch fernes Wetterleuchten. Letchtstn« in den Bergen. Dr von Moosengeil, dessen rötlichen Absturz wir meldeten, war — so hört man jetzt — ein unerfahrener Bergsteiger und schlecht ausgerüstet. Zu alldem satte er keinen Führer angenommen. Unter solchen Imständen kann man sich nicht wundern, wenn ein Inglück passiert. Der Alpensport ist daran un» chuldig, wie in den meisten Fällen. 's Beim Heben des für das Denkmal Alexander III. bestimmten 800 Pud schweren Steines rissen in Moskau die Ketten; dabei kamen drei Arbeiter umS Leben, vier wurden schwer verwundet. -j- Unfälle in Heffen. Wie uns aus Bens berg gedrahtet wird, der Personenpost Berg-Glad bach—Wipperfürht gestern an einer starken Krüm mung ein erheblicher Unfall zu. Die Pferde des Postwagens scheuten, wobei der Wagen umgeworfen und sämtliche Insassen herausgeschleudert wurden. Der Postillon trug sehr schwere, die Fahrgäste teils schwere, teils leichte Verletzungen davon. Zur selben Zeit kam ein Fußgänger auf einen: Gemeindewege bei Bensberg dadurch ums Leben, daß er von einem Radfahrer, einem italienischen Bergfahrer, überfahren und derart verletzt wurde, daß er bald darauf starb. Der leichtsinnige Radfahrer wurde verhaftet. Zum Rätsel der Bah«überfälle. Aus Osnabrück meldet die „B. Z." : Die Polizei nimmt an, daß der hier verhaftete Lokomotivführer Gehrke, dem bereits etwa siebzig Einbrüche nachge wiesen sind, an den Ueberfällen in den letzten Mo naten beteiligt gewesen ist. — Bekanntlich sind in den letzten Monaten vielfach Eisenbahnunfälle vor gekommen, ohne das es bisher gelungen ivar, auch nur eine Spur von den Tätern zu entdecken. Noch in aller Erinnerung ist der Ueberfall auf den Kammerherrn von Zitzewitz, der in einem Konpee erster Klasse der Nordbahn auf der Reise nach Berlin überfallen und schwer verletzt wurde; da mals hieß es, eine solche verivegene Tat könne nur der sattsam bekannte Raubmörder Hennig begangen haben, was sich indessen nicht nachweisen ließ. Nicht minder verwegen war der Eisenbahnraub der Norderneyer Badezüge, von dem die Familie des Geheimen Oberregierungsrats Nölle vom preußischen Finanzministerium betroffen wurde; dieser Räuber manövrierte äußerst geschickt; er sch värzte sich sein Gesicht und bekleidete sich mit einem großen Mantel tuch, so daß bisher weder über sein Gesicht noch über seine Körpergestalt authentische Berichte ge liefert werden konnten. Wir erinnern an einzelne Fälle, bei denen Frauen in Berliner Ring- und Tagcs-Kalender für Gersdorf. Gemeindeamt lGemcindevorstand) Registratur, Meldeamt Wochentags von 8—12 und 2—8 Uhr. Gemeindekassen- Schulkassen-Berwaltung u. OrtSsteueretnnahmr Wochentags von 8—12 und 2—8 Uhr. Punkt 8> , Uhr wird die Kasse geschlossen. Sparkasse: Jeden Dienstag und Freitag Nachmittag 2—b Uhl. Staudesamt. Wochentags von S—12 und 2—4 Uhr volkSbibliothek: Centralschule parterre Jeden Montag nachmittag von 5—8 Uhr geöffnet. Schlachtsteuereinnahme: Hauptstraße Nr. SSL, bei Herrn Th. Friedrich. Wochentag« von 8—1 und 2—8 Uhr. krichinenschan-veftellnug: für Schlachten am Vormittag bis früh v Uhr, für Nachmittags bis I Uhr. I. Bezirk v. Brd.-Cat. Nr. I—I43U bei Herrn Hugo Hübsch, Erlbacher Straße Nr. USD. II. Bezirk v. Brd.-Cat. Nr. 144—233 bei Herrn Richard Straß, Hauptstraße Nr. S7ö. Ortskrankenkasse für Wirker re. bet Herrn Hermann Vieweg Hauptslr. Nr. 88. Expedttlonszett von 8—12 u. 2—6 Uhr Allgemeine Ortskrankenkasse bei Herrn Th. Karl Nietzold, Hauptstraße Nr. 162 pariere. Erpeditionszeit: Montag s Dienstag r Donnerstag 1 größte englische Luftballon, die „Britannia", der Neuestes vom Tage. -f Vorboten des Winters. Wie aus München gedrahtet wird, herrscht in ganz Nordtirol heftiger Regen, im Gebirge Schneefall. Am Brenner schneit es sehr stark. Die Lustwärme dort sank Mittwoch auf den Nullpunkt. 's Schlimme Folgen zeitigte ein „Witz", den sich eine Arbeiterin einer größeren Fabrik in Elberfeld gegen eins Mitarbeiterin erlaubte. Während der Kaffeepause steckte sie der Arbeiterin eine Steck nadel ins Butterbrot, die diese ahnungslos mit hinunterschluckte. Die Stecknadel setzte sich in der Speiseröhre fest und verursachte die heftigsten Schmerzen. Alle Versuche, die Nadel auf irgend eine Weise zu entfernen, mißlangen. Das bedauerns werte Opfer des unsinnigen Streiches muß sich jetzt operieren lassen. -f Jugendliche Mörder. Letzten Sonn abend wurde in Paris eine wohlhabende ältere Dame in ihrer Wohnung Rue de la Folie-Möricvutt ermordet aufgrfunden. Die Erhebungen der Polizei führten bald zu der Entdeckung der Mörder. Es sind das zwei blutjunge Burschen von siebzehn, be- ziehungsweise zwölf Jahren, die Brüder Georges und Paul Amiot. Der Knabe scheint bei der Tat nur der Anstifter gewesen zu sein, ohne an ihrer Ausführung teilgenommen zu haben. Jedenfalls war er es, der als Lehrling des Schwiegersohnes der alten Dame sich und seinem Bruder Eingang zu verschaffen wußte. Eine achtu«gswer1e Schwimmleistuug vollbrachte am 9. September nachmittags eine junge Dame aus München, die den Ammersee an seiner fünf Kilometer langen Strecke Schondorf-Buch in nicht ganz drei Stunden durchschwamm. Ohne Zeichen besonderer Erschöpfung langte die kühne Schwimmerin am Badesteg in Buch an, wo sie eine ihr dargereichte aus Ei und Kognak bestehende Er frischung zu sich nahm. Ein zur Rückfahrt angebotenes Segelboot lehnte die junge Dame dankend ab. Trotz dem ein drohendes Gewitter am Himmel stand, das sich auch bald mit großer Wucht über dem See ent lud, stürzte sich die Dame bei mindestens einem Meter hohem Wellengang nochmals in die Fluten und erreichte glücklich wieder, allerdings nach harter, ungefähr vierstündiger Arbeit, das Westufer bei Schondorf. s Blitzschlag in ei« Pulverfatz lieber Pyrawarth in Niederösterreich zog ein Gewitter herauf. Nm die Folgen von den der Reife entgegen- dieser Menschenfresser entdeckte man ganze Vorräte gehenden Weingärten abzuhalten, begab sich der von eingepökeltem Menschenfleisch. gestellte Wetterhäuschen, um durch Wetterschießen die Gewitterwolken zu vertreiben. Plötzlich aber fuhr ein Blitzstrahl in das Wetterhäuschen und schlug in den ungefähr 25 Kilogramm betragenden Puloer vorrat. Eine furchtbare Aufflammung ertönte und da« Wetterhäuschen ging in die Luft. Vielnascher wurde schwer verbrannt unter den Trümmern be graben. s Am dritte« Tage der KaifermanSver ist General v. Lindequist mit der blauen Armee Letzte Tekezramme. Berlin, 13. September. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Seit dem 16. August bei Ga- momund vermißt Unteroffizier Friedrich Ehlers, geboren in Rocklum, früher Jnf.-Rgt. Nr. 49, Ge freiter Gustav Stückle, geb. zu Neckarthailfingen, früher Grenadier-Rgt. 123. Außerdem Reiter Karl Schmidt, geb. zu Ernstedt, früher Ulanen-Rgt.Nr. 12 am 6. September im Lazarett KeetmanShoop an Nierenentzündung gestorben. Liegnitz, 13. September. Der Kaiser begab ich heute früh nach 6'/, Uhr im Automobil in das Nanöoergelände. Grünberg, 13. September. Das hiesige Theater und Konzerthaus ist «iederge» brannt. Weida i. Thüringen, 13. September. Ein schwerer Einbruchsdiebstahl wurde heute morgen in der dritten Stunde hier bei dem Uhr macher Gres ausgeführt. Die Diebe schoben die Jalousie von außen in die Höhe, stützten sic mit einem Stück Holz, so daß sie nicht wieder herunter fallen konnte, und schlugen mit einem Ziegelstein die Scheibe des Schaufensters ein, aus dem sie 32 goldene Damen-, 2 goldene Herren- und 10 silberne Ankeruhren entnahmen. Die Diebe arbeiteten mit so großer Schnelligkeit, daß zwei Schutzleute, die sofort auf dem Plan erschienen, sie nicht mehr vor fanden. Schon vor 14 Tagen ist ein Diebstahl in derselben Weise in Ruhla i. Th. auSgeführt wor den. Der Bestohlene hat au? die Ergreifung der Diebe und die Wiederbeschaffung des gestohlenen Gutes eine Belohnung von 100 Mark ausgesetzt. Athe«, 13. September. Die von Sofia aus verbreitete Nachricht von einem gegen Bulgarie« gerichteten Bündnis zwischen Griechenland und der Türkei findet hier in keiner Weise Glauben. London, 13. September. Durch eine heute abcnd ve:öffentlichte Armceordre wird der General- stab offiziell eingeführt. Er wird in einen den all gemeinen Betrieb der Armee leitenden großen Generalstab und einen bei den einzelnen Kommando stellen wirkenden Generalstab eingcteilt. Die Ange hörigen des letzteren sollen die Kommandeure, denen sie beigegeben sind, besonders bei der Ausbildung der Offiziere und Truppen unterstützen. In der der Armeeordre beigegebenen Denkschrift betont KriegS- minister Haldane, daß es die Pflicht des General stabes ist, dafür zu sorgen, daß das Militärwesen auf moderner Höhe steht und die Militärwissen schaften in allen ihren Zweigen gebührende Be rücksichtigung finden. Haldane bezieht sich auf die Erfolge des deutschen Generalstabes und führt Stellen aus den Schriften Bronsart v. Schellen- dorffs an. Washington, 13. September. Die an das Marinedepartement ergangene Anfrage hinsichtlich 's Menschenfresser. Englischs Blätter er halten aus Indien entsetzenerregende Berichte über die Folgen einer Hungersnot. In einigen Ort schaften entschlossen sich die Eingeborenen infolge des Hungers, die Leiche-.-: der unter entsetzlichen Leiden verstorbenen Volksgenossen aufzuessen. Sie!hat, machte unter Führung von C S. Rolls von anden schließlich Geschmack an Menschenfleisch und,Chelsea aus seine» ersten Aufstieg. Dieser Ballon egten sich, als die Hungersnot längst vorüber war. soll von Rolls auch beim Gordon Bennett der Lüfte Kaufbeuren: Dienstag früh wurde in nächster Nähe von der Kirche in der Gemeinde Blöcktach die furcht-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)