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Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, HMengrund «. s. w. Hohenstein Grnstthal, Oberinnsmitz, Gersdorf. Kngau, Hermsdorf. Kernsdorf, Iangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Mßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Urspnmg, Erlbach, Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Ta- und tostet durch die AuSträgec pro Quartal Mk. I^b durch die Post Mk. zyZ frei in'S HauS. für das königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Geineinös-Vsrrvaltrrngen §GL Mrnlregenben Ortschaften. nehmen außer der Expedition auck die AuStri dem Lande entgegen, auch befördern die Ai Expeditionen solche zu Originalpreifen. AheHALrOMl WM Anzeiger Nr. 176. Donnerstag, den 2. August 1906. 56. Jahrgang. Wenn Sie uns helfen, wenn Sie Italien gestatten, 70- bis 80000 Mann durch Ihr Gebiet nach Bayern zu werfen, und selbst 150000 Mann nach Böhmen marschieren lassen, die Sie später auf 200- biS 300000 erhöhen, dann wird in Berlin der Ver trag unterzeichnet, und Sie löschen mit einem rühm- vollen Schlag alle Erinnerungen und alle Folgen von 1866 aus. Eine derartige Gelegenheit wird sich Ihnen nie mehr bieten, niemals werden Sie eine so aufrichtige Unterstützung finden, nie mehr wird Frankreich so stark wie heute, niemals besser bewaffnet, bester aus gerüstet, von größerer Begeisterung erfüllt sein." nicht sowohl das jüdische Interesse, als Erwägung-n der Staatsraison, denn keine Staatspolitik, die sich auf Ungerechtigkeit gründet, kann zu einem erstrebens werten Ziele führen." Graf Witte sagte weiter, wenn er auch mit der gegenwärtigen Regierung nicht über einstimme, da er liberal sei, müsse er doch sagen, daß in dem Kampfe mit der Duma die Re gierung recht hatte. Die Duma, das müsse er zu seinem Bedauern sagen, trage an diesem Aus gange die Hauptschuld. Ein solches Parlament hätte keine Regierung dulden können. Es blieb nur die Wahl zwischen der unter dem Scheine der Gesetz lichkeit organisierten Revolution und Auslösung. Graf Witte gab dann der Ueberzeugung Ausdruck, trotz allem werde der Zar an der Einführung verfassungs mäßiger Verhältnisse in Rußland festhalten. der Sozialdemokrati e." Es ist das der- elbe Herr Nienkemper, der gerade vor einem Jahr n jener berühmt gewordenen Versammlung deS Au- gustinuS-Vereins beim Straßburger Katholikentag in einem politischen Referat, da« zur großen Pein der „friedliebenden" und .regierungsfähig" sein wollen den Zentrumsherren nachher ausführlich durch die „Münchener Neuesten Nachrichten" in die breite Oeffentlichkeit gedrungen ist, das „Kompromiß des bayerischen Zentrums" mit dem „Groß- teufel" der Sozialdemokratie als eine „kühne Aktion" gepriesen hat, die „soweit als möglich" vom „übrigen deutschen Zentrum unter- tützt worden sei. Unter lauter Heiterkeit hatte er dort ferner den Großteufel des Sozialismus den „Treiber" genannt, „den das Zentrum" zur Jagd >ei der Landtagswahl in Bayern benutzt habe." — Ind dieser selbe Nienkemper unternimmt es nun mit rommem Augenaufschlag zu den „oberen Regionen", üe im Ev. Bund zusammengeschlossenen dreihundert tausend deutschen Protestanten als Schleppträger der Sozialdemokratie und als staatsgefährliche Elemente zu denunzieren! Anläßlich Emil Olliviers Ankündigung eines verlorengegangenen Briefes der Kaisers Franz Jose erhält die „Neue Freie Presse in Wien von einem „Olim" unterzeichneten Diplomaten die Abschrift eines hochinteressanten Briefes des Herzogs von Grammont an den Grafen Beust, datiert vom 17. Juli 1870, in welchem es heißt: Der Beweg grund zum Krirge ist keine deutsche Sache. Gr liegt durchaus in den dynastischen Ansprüchen deS Königs und in den Mitteln, die er angewendet hat, um in den Augen seines Volkes den wirklichen Mißerfolg seiner persönlichen Politik zu verschleiern. Wir führen keinen Angriffskrieg gegen Deutschland. bin ich jeder Art von Chauvinismus abhold. Ich habe mich immer der Tendenz widersetzt, die nationalen Eigenheiten und Rechte der unter dem Zepter des Zaren lebenden nicht- russischen Bevölkerungsteile von oben herab zu be handeln. Schließlich habe ich nie ein Geheimnis aus meiner Ueberzeugung gemacht, daß eine gegen die Juden gerichtete russische Politik, milde ausgedrückt, ein schwerer Irrtum ist. Ich bin der Ansicht, daß, falls es unter den russischen Juden zahlreiche Re volutionäre gibt, billigerweise nicht allein die Juden dafür verantwortlich gemacht werden können. Ich bin natürlich gegen die revolutionären Juden, aber nichtsdestoweniger befürworte ich entschieden eine liberale Politik gegen dieses Volk, das, wenn es auch einige unsympathische Eigenschaften haben mag, doch sicher hochbegabt und ausgezeichnet ist. Eine humane Lösung der Judenfrage verlangt gebieterisch „Die Mask- h-ru«t-r!" Unter dieser Aufschrift schreibt man auS Bayern: In der katholischen „Allgemeinen Rund chau" leistet sich Herr Nienkemper den dreisten Vor- toß: „Der Evangelische Bund hilft solche ausgesprochen habe. Er, Prinz Georg, finde darin ein Zurückwe'chen der Regierung vor der Kammer Mehrheit, geeignet, die schärfsten Bedenken hervorzurufen. Gerade in diesem Falle hätte die Regierung stark bleiben sollen, dann würde die Abgeordnetenkammer dem Verlangen nach einem schnellen Arbeiten nachkommen müffen. Die Regierung schaffe mit der Bewilligung einer Nachsession ein gefährliches Präjudiz. Er sehe darin meines Programms gestanden. Der jungen Generation Rußlands, als den kommenden Gestaltern der Geschicke der Nation, habe ich immer starkes Interesse und ehrliche Sympathie entgegen gebracht. Selbst die mißleiteten jungen Leute, die sich vom rechten Wege entfernt haben, verdienen meiner Ansicht nach weniger Tadel, als diejenigen, unter deren Vormundschaft sie aufwuchsen. Zur Bauernfrage habe ich immer die Ansicht ver treten, daß die Bauern vor allen Dingen das per sönliche Besitzrecht und dazu alle übrigen Rechte, deren sich die anderen Klassen erfreuen, brauchen. Ferner tut denjenigen Bauern, die nicht genügend Land besitzen, mehr Land not, und der Staat hat die Pflicht, nichts ungetan zu lassen, um diesem Notstände abzuhelfen. Die Theorien der extremen Sozialisten können natürlich nicht verwirklicht werden. Ferner braucht Rußland volle Religionsfrei heit. Die Beschränkungen, die so lange in Kraft waren, sind nicht nur in der Praxis verderblich, sondern auch ihrem Wesen nach unmoralisch. Weiter befürworte ich und habe ich immer befürwortet die Entwicklung einer liberalen Gesetzgebung für die Industrie und bin ich entschieden gegen die polizeiliche Organisation der Arbeitgeber. Ich hege die wärmsten Sympathien für unsere arbeitenden Klassen und meine, daß die wohlhabenden Klassen ihr äußerstes tun sollten, um den Beschwerden der Arbeiter gerecht zu werden. In der Politik Japaner den tiefsten Eindruck gemacht haben. ES ist daher verständlich, daß Marquis Ito Ende der neunziger Jahre zu einem christlichen Japaner, der seine Ausbildung in der von Josef Nisstna gegrün deten christlichen Hochschule, der sogenannten Doschi- scha, empfangen hatte, gesagt haben soll: „Die ein zige wahre Zivilisation ist die, die auf christlichen Grundsätzen beruht." Da Japan seine Zivilisation auf diesen Grundsätzen aufbauen muß, so werden die jungen Männer, die eine christliche Erziehung genossen haben, die Hauptfaktoren in der Entwick lung Japans bilden. Der Raffenkampf i« Mexiko. In Mexiko scheint der glühende Haß derMexi- 3000 Stimmen Mehrheit über den Sozialdemokraten König. Cuno, welcher 1901 auf 12 Jahre als Bürgermeister von Hagen gewählt wurde, gilt als tüchtiger Sozialpolitiker. Das günstige Resultat für Cuno ist durch das fast einmütige Eintreten der bürgerlichen Parteien für den Kandidaten der Volks- Partei erzielt worden. Zur Affäre Fischer. Die Untersuchung in der Affäre Fischer ist auch auf den unmittelbaren Vorgesetzten Fischers, den Chef des Stabes beim Oberkommando der Schutztruppe, Ober st Ohnesorg, ausgedehnt worden. Es wird ihm mangelnde Kontrolle seines Untergebenen oorgeworfen. Die Ueberwachung Fischers in der Militäruntersuchungshaft wird durch Stabsoffiziere der Berliner Garnison auSgeführt. Zur Geschichte des deutsch-französische« Krieges Die diesjährige ObstNUhUNg an den zur Glauchauer AmtSstraßenmeisterei gehörigen Staats straßen soll am 7. August dsS. IS. von vorm. 10 Uhr an im Restaurant „Zum Hohenzollern" in Glauchau und diejenige an den zur Lichtensteiner AmtSstraßenmeisterei gehörigen Staatsstraßen am 8. August dsS. IS. von vorm. 11 Uhr an im Gasthof „Zum goldenen Helm" in Lichtenstein gegen sofortige Barzahlung und unter den vor der Verpachtung bekanntizu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Zwickau, am 31. Juli 1906. Sönigl. Stratzen- und Wafs er-Bauiufpektiou. Rückzug der Regierung maskiert werden. Graf Feilitzsch erwiderte in großer Erregung und erklärte, er müsse den Vorwurf der Schwäche der Regierung ganz energisch als unberechtigt zurück- weisen. Der zweite Präsident Geheimrat von Auer erklärte sich zum größten Teil mit den AuS- Der 2. Termin Grundsteuer für 1906 ist spätestens bis 15. August »ss. Js. an die hiesige Ortssteuereinnahme — Rathaus, links 1. Zimmer — zu bezahlen, vherlungwitz, am 1. August 1906. Der Gemeiudevorstaud. Lieberknecht. führungen des Prinzen Georg einver stände und begrüßte die Interpellation ironisch, weil in Reichsräte, die sich für eine Nachsession erklärt hätten, nunmehr hier im Reichsrat ebenfalls dafür sich aus- sprechen könnten. Niemand hat sich indessen erhoben. Der Präsident Fürst Löwenstein erklärte, daß Graf Feilitzsch dem Direktorium keine Gelegenheit gegeben habe, direkt mit ihm zu verkehren, und das Direk- torium keinen direkten Wunsch nach einer Nachsession geäußert habe. Graf Mitte über Russlands Lage. Graf Witte, der zurzeit in Aix-les-BainS weilt, hat sich dort in einer Unterredung mit Dr. Dillon, dem Petersburger Vertreter deS „Daily Telegraph", ausführlich über die Lage inRußland geäußert. DaS Gespräch kam zunächst auf die Einberufung der ReichSduma durch den Zaren. Graf Witte bemerkte hierzu: „Wenn gesagt wird, hierin sei ein Irrtum begangen worden, so liegt meiner Ueberzeugung nach der Irrtum nicht in dem Entschluß des Zaren, die Nation zur Teilnahme an den gesetzgeberischen Arbeiten einzuladen. Der Fehler liegt darin, daß diese wohl tätige Maßregel nicht schon vor langer Zeit einge- führt wurde. Richtig wäre es gewesen, dem russischen Volke nach und nach einen wachsenden Anteil an der Erledigung der StaatSgeschäfte zu gewähren und daS Volk für diese verantwortliche Tätigkeit sorgfältig zu erziehen. Die allmähliche politische Er ziehung der Nation hat immer an der Spitze «Aue dem (Keiche Prinz Georg von Bayer« gegen das Ministerium. Die Absicht der bayerischen Regierung, den Land tag wegen der Verabschiedung des bayerischen Wasser gesetzes zu einer Nachsession einzuberufen, hat in der ersten bayerischen Kammer zu einem scharfen Angriff eines königlichen Prinzen auf das Ministerium Feilitzsch den Anlaß gegeben. Der Prinz warf der Regierung Inkonsequenz und Schwäche dem Landtage gegenüber vor und bezeich nete die Bewilligung der Nachsession als eine Prämie ür den schl.'ppenden Gang der Landtags-Verhand- ungen. Ueber diesen Vorgang wird berichtet: «Aue dem Auekande. Neue Unruhe« am Kongo. Reisende, die mit den am Dienstag in Brüssel eingetroffenen Dampfer „Philippeville" aus dem Kongostaate hier angekommen sind, berichten über erneute Auf stände. So wurden gegen drei Stämme am Jtari-Flusse Militärexpeditionen von 400 bis 450 Mann gesandt. Japan und das Christentum. Japan befindet sich bekanntlich auf der Suche nach einer neuen Religion, da ihm seine alte nicht mehr genügt. Das erinnert an eine Unterhaltung, die Marquis Ito, der Schöpfer des neuen Japan, einst mit dem Fürsten Bismarck hatte. Der Mar quis sagte zu dem Fürsten: „Alles haben wir von Ihnen übernommen, Schiffe und Kanonen, Eisen bahnen und Fernsprecher, Heerwesen, StaatSeinrich- tung und Bildung, und doch fühlen wir, daß wir den Geist, der Sie groß gemacht hat, nicht besitzen. Woran liegt daS? Was fehlt uns noch?" Ohne jedes Besinnen entgegnete BiSmarck kurz und be stimmt: „DaS Christentum." Diese Antwort auS dem Munde dieses Mannes soll auf den Vom Königlichen Hause waren im Reichsrate anwesend: der Thronfolger Prinz Ludwig, Prinz Leopold, sein Bruder, Prinz Alfons und Herzog Christoph. Bürgermeister Cuno, Nachfolger Eugen Richters alS Reichstag- abgeordneter für Hagen-Schwelm. Bei der Reichstagsstichwahl im Wahlkreise Ha gen-Schwelm siegte bekanntlich der Kandidat der Freisinnigen Volkspartei Bürgermeister Cuno mit zirka In der Plenarsitzung des bayerischen Reichs- rats kam eL am Dienstag zu einem heftigen Zu sammenstoß zwischen einem Mitglied des Königlichen Hauses und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Grafen von Feilitzsch. Prinz Georg, der 26jährige Sohn des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern, des zweiten Sohnes des Regenten und Schwiegersohnes des Kaisers Franz Josef, richtete eine Interpellation an die StaatSregierung, ob sie imstande sei, die Gründe für eine Nachsession arizu- geben. Die Regierung hat eine solche Nachsession der mit den Landtugsarbeiten im Rückstand ge bliebenen Mehrheit der Abgeordnetenkammer zuliebe bewilligt. Graf Feilitzsch berief sich auf seine bereits in der Abgeordnetenkammer abgegebene Erklärung, worin er gesagt hatte, die Regierung sei zwar aus prinzipiellen Gründen gegen eine Nachsession, willige aber zum Wohle deS Landes ausnahmsweise in eine olche, um daS Waffergesetz noch zu erledigen. Zrinz Georg entgegnete, daß der Minister ich ursprünglich aus prinzipiellen Gründen legen eine Nachsession, jetzt aber f ü r eine Nachsession ein gefährliches Präjudiz. Er sehe darin Wir wöllen nur den Ehrgeiz und die Dimen - nicht nur eine Inkonsequenz, sondern auch ein!sionen Preußens beschränken, um aus Zeichen der Schwäche. Damit sei ein dem durch dessen frühere Vergrößerung heroorge- Präzedenzfall geschaffen, der die schlimmsten Folgen rufenen Zustande der Beunruhigung herauszukommen.'kaner gegen die eingewanderten Amerikaner, der für die Zukunft haben könne. Damit, daß Graf «Wenn Sie uns allein lassen, dann wird der Feld-, Anfang Juni zu den von uns ausführlich bespro- Feilitzsch erklärt habe, die Regierung bleibe auf dem I;ug, wenn auch glänzend, doch naturgemäß kurz und chenen furchtbaren Rassenkämpfen in prinzipiellen Standpunkt stehen, solle wohl nur der lin seinen endgiltigen Ergebnissen unfruchtbar seins La Tananra (Sonora) führte, wieder einmal seinen