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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 24.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190607249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060724
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-24
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 24.07.1906
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PretS zu verhindern Mit dem Minister- stahl begangen zu haben, ist auf zwei auf dem Rittergute Neuschönfels als Unterschweizer in Stel lung befindliche Brüder Schwarzbach auS Eich ge fallen. Am Freitag wurden beide von der Lichten- tanner Gendarmerie sestgenommen und an die seine Flucht nur noch zu können, dabei er- eine Besserung des Volkes nur möglich ist unter der Bedingung der vollkommenen Ordnung und Ruhe. Wir iverden keine willkürliche Ordnung oder unge setzliche Handlungzulassen. Mit allen Machtmitteln des Das des Dr eine nen Nachrichten im allgemeinen ruhig auf. normale Leben in allen beiden Hauptstädten Landes ist ungestört. Sewastopol, 23. Juli. Eine chiffrierte pesche meldet, daß gestern 25 vvv Matrose« „Zurück oder ich schieße!" entgegenhielt. Der Be- amte ließ sich aber nicht einschüchtern, sondern zog ilitzschnell auch seinen Revolver und drang auf den berühmtem leidigen Muster beim Feueranmachen der Petroleumflasche. Wie eS schon so oft gekommen, so nahm daS Unheil auch hier wieder seinen Lauf. sei, behauptete vielmehr dem sofort im Automobil nach Herrenhausen geeilten Kriminalinspektor Hom- rtghausen gegenüber, daß er Amerikaner sei und Nelson heiße. Erst als aus dem Paket, daß der Fest- genommene fortgeworfen hatte, die Photographie seiner bereit« verhafteten Geliebten und mehrere von ihm gestohlene Gegenstände zutage gefördert wurden, leugnete er nicht länger, der gesucht- Tisch ler Köhler zu sein. Die Koffer der beiden Ver hafteten waren bereits seit Freitag in den Händen der Polizei. — Zittau, 22. Juli. Ein schweres Sittlich, keitsverbrechen beging der in Hammermühle wohnende Klempner Zeh an einem 12jährigen Schulmädchen. Er bedrohte daS Kind während der scheußlichen Tat mit einem Messer, falls eS schreien würde. Der Wüstling, der Vater von drei Kindern ist, wurde verhaftet. — Reuth i. Sa., 22. Juli. In einem unbe- wachten Augenblicke fiel am Mittwoch gegen Abend daS 1'/,jährige Söhnchen des Gutsbesitzers Reinhold Valtin in Dehles in den vor dessen Gehöfte befind lichen Dorfteich und ertrank. Präsidenten Goremykin ist auch dessen Gehilfe Gurkow gefallen, der geistige Urheber des RvfftyaarttkelS über die Intervention des Auslandes. Loudon, 23. Juli. Wie Daily Telegraph aus New-Nork meldet, haben die Arbeiter der vereinigte« Baugewerbe den Beschluß gefaßt, in den Ausstand zu trete«, um die Lohn- bewegung der Bleiarbeiter zu unterstützen. Sollten )ie Arbeitgeber nicht gewillt sein, Zugeständnisse zu machen, so werden am Sonnabend IOC 000 Ma«« in den A«ssta«d treten. Da« Petroleum explodierte mit lautem Knall, und im Umsehen glich der Knabe einer Feuersäule. In seiner Angst lief er laut schreiend auf die Straße und dann in ein benachbartes Grundstück, wo man die Flammen erstickte. Der Unglückliche hat leider so ausgedehnte Brandwunden am ganzen Körper davongetragen, daß sein Wiederaufkommen in Zweifel steht. — Döbel«, 22. Juli. Einen hübschen Bei- trag zur Rechtschreibung bildet folgender Brief, welcher an den hiesigen Stadtrat gelangte: „An den Hoh- leiblichen Naht! Ergebenst unterzeichneter bittet um bescheit ob er den Posten als Wärter haben kan. Attresse ist —. Meinen besten Tang und Hare Iren bescheit" —. — RotzWei«, 22. Juli. DaS 2 Jahre alte Töchterchen des in Etzdorf wohnenden Eisendrehers Kaden verschluckte in einem unbewachten Augenblicke ein Einmarkstück. Behufs Entfernung des Fremd körpers und da sich bei dem Kinde Schluckbeschwerden einstellten, mußten die Eltern mit dem Kinde sich in die Leipziger Chirurgische Klinik begeben. — DrsSVe«, 22. Juli. Der Landwehrmann Posselt vom Leib-Grenadierregiment Nr. 100 hat an dem Tage, als er sich zur Kontrollversammlung gestellt hatte, eine Gewerkschaftsversammlung als Vorsitzender geleitet. Wegen Uebertretung der Militär gesetze angeklagt, bestritt er, daß es sich bei jener Versammlung um eine politische Versammlung ge handelt habe. Er wurde trotzdem zu zwei Wochen Mittelarrest verurteilt, wobei als erschwerend ins Gewicht fiel, daß Posselt zur lebhaften Beteiligung an der Maifeier aufforderte. — Neustadt i. S., 22. Juli. Am Mittwoch wurde der Fabrikarbeiter Herzog aus Lauterbach wegen Verübung vieler Diebstähle hier in Hast ge nommen und an das Königliche Amtsgericht ab geliefert. Als er dort Freitag von einem Verhör wieder nach dem Gefangenhaus gebracht werden sollte, entwich er dem Begleiter. Bei der Verfolgung wurde Herzog am Stadtparkteich derartig ein- — Gößnitz, 22. Juli. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich Donnerstag in der Alten burger Straße. Als Herr Zimmermeister Hinkel mann, als Hauptmann der ersten Schlltzenkom- pagnie, sein etwas unruhiges Pferd besteigen wollte, kam er zu Falle und erlitt dabei einen schweren Beinbruch, so daß er in seine Behausung gefahren werden mußte. Ärztliche Hilfe war sofort zur Stelle. — Uhlstädt «. S, 22. Juli. Ein eigener Todesfall hat sich bei einer zu Besuch weilenden Dame infolge Schlafsucht eingestellt. Frau Teich mann auS Leipzig war als Gast in der Apotheke einlogiert und es mochte wohl bekannt sein, daß die Dame früher schon einmal von einem langen Schlaf befallen worden und solchen Anfällen zugeneigt war. ES fiel deshalb auch nicht besonders auf, daß die junge Dame, nachdem sie sich am Sonn- abend schlafen gelegt, am Sonntag der Ruhe weiter pflegte. Als aber am Montag der Schlaf auch noch andauerte, zog man den Arzt zu Rate. Als dieser zu Einspritzungen schreiten wollte, fand er, daß er einen leblosen Körper vor sich hatte. Die junge Frau war entschlafen. — Saalfeld, 22. Juli. Ein des Weges fahrendes Automobil streifte die Holzböcke der Bude eines auf dem Jahrmarkt feilhaltenden Zuckerbäckers, so daß dieselbe mit allen leckeren Süßigkeiten zu sammenbrach. Der Besitzer des Kraftwagens ließ sofort halten und vergütete prompt und reichlich den entstandenen Schaden mit einem 50-Markschein. Der noble Fahrer war der Erzherzog Eugen von Österreich. Juli. Ein schweres Menschen ums Leben Versammlung abhielten und ein Programm ihrer Korderu«ge« aufstellte«, daß dem neuen Befehlshaber der Schwarzen Meerflotle unterbreitet werden soll. Es wurde beschlossen, daß alle Ma«« schafte« meuter« solle«, wenn diese Forde rungen nicht erfüllt werde«. Paris, 23. Juli. Petersburger Prioat- meldungen zufolge ist der Gouverneur von Finnland angewiesen worden, die Ao«ftituieru«g eines russische« Rumpfparlaments um jeden borg-Kopenhagen. Ein Raubanfall hat sich Freitag nachmittag in einem Zuge auf der Strecke Klampenborg-Kopenhagen ereignet. In dem Zuge, der nachmittags 4 Uhr die Station Klampenborg bei ?openhagen verließ, verübte ein junger Mann in einem Wagen erster Klasse «in Revolverattentat gegen zwei Passagiere, den Geheimen Etatsrat Nör- geschloffen, daß er glaubte, durchs Wasser herbeiführen trank er. — Neustadt, 22 Brandunglück, bei dem drei kamen, hat sich hier in der Nacht zum Donners tag ereignet. In der an der Straße nach der Kaiser Josefs-Quelle gelegenen alten Lohmühle kam auf bisher unaufgeklärte Weise Feuer aus, daS diese vollständig einäscherte. Die Flammen griffen in dem alten Holzbau, durch heftigen Wind noch geschürt, mit solcher Schnelligkeit um sich, daß jede Rettung ausgeschlossen erschien. Die beiden Wohnparteien wurden vom Feuer überrascht, so daß nicht nur keine Habseligkeiten gerettet werden tonnten, sondern auch der Arbeiter Julius Kratzert und seine beiden Söhne, der sechsjährige Hermann und der zwölfjährige Julius, welche zusammen in der Bodenkammer schliefen, in ihren Betten ver brannten. Der im Erdgeschoß schlafenden Frau des Kratzert gelang es, sich mit ihrem vier Wochen alten Töchterchen zu retten, doch erlitt die Frau bei dem Versuche, ihre Angehörigen zu wecken, schwere Brandwunden. Den zur Hilfe herbeige eilten Feuerwehren war es nicht mehr möglich, Rettung zu bringen. — Leipzig, 22. Juli. In dem Unbekannten, der auf Blasewitzer Seite in die Elbe sprang, um ein hineingefallenes Kind zu retten, dabei aber selbst ertrank, ist der Kontorist Hentschel aus Blase witz ermittelt worden. Er war mit seinen beiden Kindern, einem Knaben und einem Mädchen, am Flußufer spazieren gegangen; seine RettungStat brachte ihm den Tod. Er soll ein guter Schwimmer gewesen sein, doch geriet er in eine Stromschnelle und versank, ehe Hilfe zu Stelle war. Bis heute Mittag hatte man Hentschels Leichnam noch nicht gefunden. — Leipzig, 22. Juli. Der von hier aus wegen Totschlags am Schutzmann Tag steckbrieflich gesuchte Schreiner Franz Köhler und dessen Ge liebte, die angebliche Schauspielerin Johanna Lange, wurden in Hannover gestern nachmittag von der Krimi nalpolizei festgenommen. Köhler bedrohte den ihn verhaftenden Beamten mit dem Revolver, flüchtete dann und sprang in die Leine. Er wurde lebend herausgezogen und ließ sich dann ruhig abführen. — Ueber die näheren Umstände der Verhaftung wird berichtet: Die Spur des Verbrechers führte nach Hannover, wo sich auch seine Geliebte auf- halten sollte. Die Kriminalpolizei war deshalb Tag und Nacht angestrengt tätig, um das Verbrecherpaar zu ermitteln und festzunehmen; dauernd waren seit dem sämtliche hiesigen Bahnhöfe von Kriminalbe amten besetzt. Am Sonnabend morgen nun wurde die Geliebte des verfolgten Verbrechers, die angeb liche Schauspielerin Johanne Lange (geboren 26. Februar 1883 in Dortmund) in Linden von zwei Beamten des dortigen 1. Reviers verhaftet. Am Nachmittag, bald nach 3 Uhr, sah dann der Kriminalschutzmann Wagener, der auf dem Bahn- Hofe in Leinhausen stand, einen Mann auf der Straße, der große Aehnlichkeit mit der Photographie des verfolgten Verbrechers aufwieS; der Mann wandte sich, als er des ihn beobachtenden Beamten ansichtig wurde, von der Straße ab und schlug einen Feldweg nach der Leine zu ein. AIS er von Wagener verfolgt wurde, warf er ein Paket fort, das er trug, ebenso eine Mütze, und zog einen Re volver, den er dem Beamten mit dem Rufe: Letzte Tekezramine. Leipzig, 23. Juli. Eine stark besuchte Ver sammlung der Partei der Gewerkschaftsgenossenschafi beschloß, der sozialdemokratische Parteivorstand hab? das Protokoll der Konferenz mit den GcwerkschaitS- vorständen schleunigst öffentlich vorzulegen. Die Idee des Generalstreiks sei im Sinne der Amsterdamer und Jenaer Beschlüsse energisch zu prognsSziere«. Bayreuth, 23 Juli. Das Ehepaar Long Worth ist gestern nachmittag hier eingetroffen. Es besuchte die Eröffnungsvorstellung der Bay reuther Festspiele Eydtkuhnen, 23 Juli In den russischen Grenzorte« Waballa« und Wilkowifchky herrscht große Aufregung. Militärverstärkungen treffen ein; die öffentlichen Kassen werden bewacht Warschau, 23. Juli. Die Arbeiterschaft der Stadt befindet sich in voller Bereitschaft zum allgemeinen Streik. Im 37. Infanterie regiment macht sich eine starke Gärung bemerk bar; «2 Soldaten lehnte« eS ab, fernere Patrouille«die«ste auf den Straße« zu leisten. Warschau, 23. Juli. Am Sonnabend wur- den zwei Angestellte eines Berliner Expe dittonShauseS in ihrem Kontor ermordet und beraubt. Petersburg, 23. Juli. Das gestern veröffent lichte kaiserliche Manifest hat folgenden Wort laut: Wir haben durch Unseren Willen die Ver treter der Nation zum Werke gesetzgeberische« Schaffens berufen, indem Wir fest auf die göttliche Gnade vertraute« und an eine glänzende, große Zukunft unseres Volkes glaubten, erwarteten Wir von ihren Arbeiten guteS für da- Land. Wir haben auf allen Gebieten deS nationalen Lebens große Reformen in Vorschlag gebracht und haben eS immer Unsere Hauptsorge sein lassen, die Unwissenheit de- Volke- durch das Licht der Bildung und die Lasten deS Volkes durch Er leichterung der Arbeitsbedingungen und der Be dingungen für den Landbesitz zu beseitigen. Alle Unsere Erwartunge« wurde« grausam ge täuscht. Anstatt auf dem Gebiete der sozialen Gesetzgebung zu schaffen, e«tfremde« sich die Ver» trete» deS Volke- auS dem Bereiche ihrer Zuständigkeit und beschäftigten sich mit Unter suchungen über die Handlungen der auf Unsere An weisung hin eingesetzten Lokalbehörden und über Unvollkommenheiten der Grundgesetze, die nur durch Unsern Kaiserlichen Willen abgeändert werden konnten. Endlich unternahmen die Vertreter des Volkes wahr haft ungesetzliche Handlungen, wie den Ans- rnf an da- Volk seitens der Duma. Die Bauern, die durch derartige Ungesetzlichkeiten beunruhigt wurden und die auf die gesetzliche Besserung ihres Schick- Feier. Darnach marschierte die Feuerwehr sowie mehrere andere OrtSvereine nach dem Gasthof zum Lamm zum FestaktuS des „Geselligen Verein«", an- läßlich seines 25jährigen BereinsjubiläumS. Mit seinen Frauen und Jungfrauen war der Jubelverein ebenfalls vom VereinSlokal „Sächsische Krone" nach dem Festlokal gezogen, wo dem Festakt Em pfang der hiesigen Vereine und auiwärttge Brudev vereine vorausging. Dieser selbst gestaltete sich zu einer erhebenden Feier. Dem herzlichen BegrüßungS- wort des Vorsteher« de« Jubelverein«, Herrn Ernst Netzmann, folgte die markige Festrede des Verein«- kassierers Herrn Kürschnermeister Weber hier, die nach einem Rückblick auf die Gründung de« Vereins, der ursprünglich den Namen „Jugend-Verein" ge führt hat, in den Wunsch auf sein ferneres Blühen und Gedeihen ausklang. Begeistert stimmte am Schluffe der Rede die Festversammlung in daS Hoch auf den Jubelverein ein. Auf dem mit Fahnen und Flaggen festlich geschmückten Podium erfolgte darnach die Schmückung der Fahne des Jubelverein? durch die Frauen und Jungfrauen, sowie die übliche Geschenküberreichung seitens der teilnehmenden Kor- porationen, insbesondere der zahlreich erschienenen auswärtigen Brudervereine. Mit DankeSwort deS Herrn Vorstehers Neßmann erreichte der den Verein ehrende Akt sein Ende. Die Festversammlung ver- einigte sich sodann im Konzertgarten zu einem ge- selligen Beisammensein, an daS sich abends ein äußerst gutbesuchter flotter Festball reihte. — Oberlungwitz, 23. Juli. In einer Stärke von 60 Personen unternahm gestern Sonntag der hiesige Heizer- und Maschinistenverein einen Ausflug nach Zwickau, um die dortige Gewerbe- und In dustrieausstellung gemeinschaftlich zu besuchen. — Oberl««gwitz, 22. Juli. Zwei Ver- Haftungen erfolgten am Mittwoch. Sie betrafen den früheren Hausmann, Nadelmacher Louis Wetzel und den Altwarenhändler Albin Löbig. Ersterer soll, während er als HauSmann beim Fabrikbesitzer Fischer hier in Stellung war, nach und nach etwa 50 Zentner Baumwollabfälle im Werte von 1200 Mark aus den Geschäftsräumen gestohlen und sie billig an Löbig verkauft haben, wodurch sich letzterer der gewerbsmäßigen Hehlerei schuldig gemacht haben soll. Beide wurden dem Amtsgerichte Hohenstein- Ernstthal zugeführt. — Chem«itz, 22. Juli. Von dem '/,3 Uhr nachmittags in Niederwiesa einlaufenden Chemnitz- Reitzenhainer Personenzuge stürzte am Freitag bei der Einfahrt der Schaffner Zacharias ab und erlitt dadurch schwere innere Verletzungen. Der Be- dauerSw.rte wurde mit dem nächsten Zuge nach Chemnitz-Hilbersdorf und von dort nach seiner nahe gelegenen Wohnung transportiert. — Auf der Land straße zwischen Oberwiesa und Chemnitz wurde am Sonnabend abend in der elften Stunde in der Nähe von Oberwiesa ein 36 Jahre alter Böttcher von dem Automobil eines außerhalb Chemnitz wohn haften Färbereibesitzers überfahren. Der Besitzer des Fahrzeugs lud den Verunglückten in das letztere und brachte ihn in das Stadtkrankenhaus zu Chemnitz. Hier trat infolge von schweren inneren Verletzungen und Knochenbrüchen der Tod gestern Sonntag nachmittag ein. — Lichtenstein, 22. Juli. Verhaftet wurde Freilag vormittag auf der fiskalischen Straße St. Egidien-Lichtenstein von der hiesigen Gendarmerie- brigade der wegen RückfallbetrugS steckbrieflich verfolgte Dachdecker Eduard Alwin Weise aus St. Egidien. — Mülfe« St. Jacob, 22. Juli. In einem Anfalle von geistiger Umnachtung nahm sich Freitag früh in der Scheune ihres Ehemannes die 31 Jahre alte Gutsbesitzersehefrau Frida Selma Taubert hier durch Erhängen das Leben. — ZWitka«, 22. Juli. Im Knappengrund wurde Donnerstag nachmittag die Leiche des bei einem Arzte bediensteten Paul Neubert aufgehoben, der sich, weil ihm seine Stellung gekündigt worden war, unter einem Brückchen, das über die Schlucht führt, aufgehängt hatte. Der Tote, der im Alter von 31 Jahren stand, hinterläßt Frau und drei Kinder im Alter von 2—6 Jahren. — Crimmitschau, 22. Juli. Am Freitag früh gegen 3 Uhr wurden auf einem Neubau im Stadtteil LeitelShain von zur Zeit noch unbekannten Tätern 5 Fenstersohlen herausgerissen, 3 davon total zertrümmert, ebenso Pfeiler mit Gewalt weggerissen. Weiter wurden bei einem Maurerpolier in dessen Wohnung 2 Fenstertafeln eingeschlagen. Wie noch berichtet wurde, ist auf einem Neubau in Franken hausen sämtliches Maurerhandwerkszeug gestohlen resp. total unbrauchbar gemacht worden. — Plaue« i. B., 22. Juli. Zur Zahlung einer Buße in Höhe von 5000 Mark, die armen Kranken unserer Stadt zugute kommen sollen, ver- stand sich der Inhaber einer hiesigen Spitzenfirma, gegen den Strafantrag wegen unlauteren Wettbewerbs gestellt war, weil er von einem seiner Angestellten, der früher bei einer Konkurrenzfirma tätig war, dieser eigentümliche Muster zur Nachahmung an genommen hatte. Das bereits eingeleitete Straf- verfahren wurde daraufhin eingestellt. -- Ncumark, 22. Juli. Als Donnerstag nach, mittag der Geschirrführer August Schwarz, der seit langen Jahren auf dem hiesigen Rittergute in Diensten steht, die Peitsche aufheben wollte, wurde er vom Sattelpferd am Wagen so heftig auf den Unterleib geschlagen, daß er sofort nach dem Königl. Kranken- stift Zwickau übergeführt werden mußte. — Schönfels, 22. Juli. Eie frecher Geld- 1 diebstahl wurde am Mittwoch in der Zeit von ' mittags 12 bis 3 Uhr bei dem Gastwirt Richard 1 Oehler hier verübt, dem zu dieser Zeit auS einem i in der Nähe stehenden Geschirrschranke von einem , Geldbeträge von 300 Mark etwa 140 Mark ent wendet worden sind. Der Verdacht, diesen Dieb- Staate« werden Wir Unseren kaiserlichen Willen dem Ungehorsam aufzwingen. Wir fordern alle gut gesinnten Russen auf, sich zu einigen, um die gesetzliche.Macht zu unterstützen und den Frieden Unserem teuren Lande wiederherzustellen. Möge die Ruhe im russischen Lande wiederhergestellt werden, möge Gott Un« helfen, die wichtigsten Unserer Aufgaben, die Besserung de« Lose» der Bauern zu verwirklichen. Unser Wille in diesem Punkte ist unerschütterlich. Der russische Arbeiter wird, ohne fremdes Eigentum anzutasten, da, wo die ländlichen Besitzungen zu klein sind gesetzliche und rechtschaffene Mittel erhalten, um seinen Landbesitz zu erweitern. Die Vertreter der anderen Klassen werden auf Unsere Aufforderung hin alle ihre Bemühungen aufwenden, um die große Aufgabe, die von einer künftigen Duma entgültig im Wege der Gesetzgebung gelöst werden muß, zu ver wirklichen. Indem Wir die Duma auflösen, bestätigen Wir Unsere unabänderliche Absicht, diese Institution zu bewahren. In Übereinstimmung mit dieser Absicht haben Wir durch einen an den vollziehenden Senat gerichteten UkaS die Einberufung der neuen Reichs duma auf den 5. März 1907 festgesetzt. Treue Söhne Rußlands! Euer Vater ruft Euch, wie ein Vater seine Kinder, Euch mit ihm sich zu vereinigen, um unser geliebtes Vaterland wieder gesunden zu lassen. Wir glauben, daß die Riesen des Gedankens und der Tat erscheinen werden und daß dank ihrem emsigen Arbeiten der Ruhm Rußlands erstrahlen wird. Nikolaus. Petersburg, 23. Juli. Moskau und die Provinz nahmen den Auftös««gSukaS laut den bei der Petersburger Telegraphen-Agentur eingegange- Staatsanwaltschaft Zwickau abgeliefert. — Borua, 22 Juli. Am Donnerstag abend! nie sich der elfjährige Sohn des an der Teich-1 (Neuestes vom Tage. s Ein Opfer der Rennbahn. Bei dem > Dauerrennen am Sonntag in Valle stürzte der Rennfahrer Huhndorf aus Lindenau so unglücklich, daß er tot vom Platze getragen wurde. -j- Großfeuer. In dem Luxemburgischen Dorfe Mont St. Martin wurden durch Großfeuer 9 Wohnhäuser eingeäschert. t Explosion in einem pomologtfche« Institut. In dem pomologischen Institut zu Proskau wurden durch Explosion eines mit Salz säure gefüllten BallonS Dr. Otto erheblich am Kopfe und mehrere Schüler deS Institutes ebenfalls verletzt. Einer der Schüler wird wahrscheinlich die Sehkraft auf einem Auge verlieren. -f Am Herde verbrannt In dem Dorfe Zirkenbach bei Köln war daS blinde Töchterchen einer Familie beim Herde beschäftigt, als plötzlich ihre Kleider Feuer fingen. Der auf ihr Hilfegeschrei herbeigeeilte Vater brach beim Anblick seiner lichter loh brennenden Tochter zusammen und verschied alsbald. Das Kind verbrannte, da außer den beiden Personen niemand im Hause anwesend war. s Eine folgenschwere Gxplofio« ereignete sich am gestrigen Sonntag in Boskowitz, einem Nach barorte von Brünn. Dort brach in einem Keller, in welchem Explosivstoffe lagerten, Feuer auS. Es erfolgten 2 Explosionen, durch welche 26 Personen schwer und eine größere Anzahl leicht verletzt wurden. -j- Et«c aufregende Szene trug sich am Freitag nachmittag in Wittenberg nahe bei der Elbbrücke zu Gegen 3>/, Uhr wollte ein böhmisches Floß die Brücke durchfahren. Infolge ungeschickter Steuerung legte es sich derart vor den Strompfeiler, oaß eS durchbrach. Ein Teil deS Floßes trieb nun ab und zertrümmerte, wuchtig gegen einen Prahm anschlagend, ein auf diesem zu Arbeiten an der Brücke errichtetes Gerüst, auf dem sich 6 Maurer befanden. Diese mußten schleunigst daS Gerüst verlassen und vermochten mit knapper Not unter Zurücklassung des Handwerkszeuges, das in die Elbe fiel, ihr Leben zu retten. Durch explodtereudeS Spielzeug ge» tötet. Durch rin Spielzeug ist ein 13 Jahre alte« Mädchen in Berlin getötet worden. Die Schülerin Bertha Lahmann befand sich auf dem Spielplatz im Treptower Park und sah einigen Knaben zu, die mit einer mit Spiritus geheizten Dampfmaschine spielten. Plötzlich explodierte der Spiritusbehälter, und die brennende Flüssigkeit setzte die Kleider de» Mädchens in Brand. Wenn auch sofort Hilfe er schien, so hatte doch die Kleine derart schwere Brand wunden am Körper erlitten, daß sie bereit- im Krankenhaus starb. 's Rcvolverattcutat im Z«gc Klampen« daS Ufer getriebenen Balken ins Wasser und ver-,Gesetz und gegen die rechtmäßigen Behörden über, suchte auf diesem über die Leine zu setzen. Mit Aber unsere Untertanen müssen sich erinnern, daß Unterstützung einiger am User tätiger Arbeiter ge- lang es dem Kriminalbeamten, den Köhler im Wasser zu ergreifen und zu fesseln. Nun wollte er bediente sich der elfjährige Sohn des an der Teich-Inicht aus dem Wasser heraus, weil er Angst hatte, , , .. sals geniartet hatten, gingen in einer Reihe von Verbrecher ein, der darauf die Flucht ergriff und an!Bezirken zur offenen Plünderung, zur Zerstörung »er Leine entlang lief. Plötzlich schob er einen an fremden Eigentums und zum Ungehorsam gegen das straße in Borna wohnenden Maschinisten H. nach (von den Arbeitern mißhandelt zu werden. Der Er griffene leugnete, der verfolgte Tischler Köhler zu
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